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NOT CONCEPTUAL: LIFE

SAPHIRA

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MISS SHANGRI-LA NOT CONCEPTUAL:

LIFE Fotoausstellung im Familie Montez

Die Portraitreihe NOT CONCEPTUAL: LIFE zeigt Künstler:innen, die sich jenseits konventioneller oder klischeehafter Rollenbilder bewegen und sich an ihren eigenen Werten und Überzeugungen orientieren. Zu sehen in den Räumen der Famile Montez.

›› Text: Heidi Zehentner

„Unruhe, Konflikt und Krieg beginnen im Innern eines jeden Einzelnen von uns. Wenn wir verstehen, dass wir nach außen so auftreten dürfen, wie wir uns nach innen fühlen, sind wir ausgewogen – im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn wir in der Lage sind, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen und diese zu erfüllen, erfüllen wir uns mit Freude, Dankbarkeit, Entspannung, Sicherheit ... Und sind sogleich in der Lage, all dies auch außerhalb von uns herzustellen.“ Für ihre Porträtreihe begleitete Catherine Lieser unterschiedliche Künstler:innen mit diversen Lebensmodellen in ihrem professionellen Alltag, um Catherine Lieser darüber einen Einblick in ihre Persönlichkeit und ihr Schaffen zu geben. Sichtbar macht sie die Porträtierten mit an ikonische Fotografien der letzten Jahrzehnte erinnernden SchwarzWeiß-Portraits. Catherine Lieser ist Portraitfotografin im Presse- und Marketingbereich. Ihr Fokus liegt auf Kampagnen, Projekten und Persönlichkeiten, deren Arbeit und Aussage einen gesellschaftlichen Mehrwert darstellen. Zudem engagiert sie sich im Vorstand des internationalen Berufsnetzwerks „Women In Film And Television Germany“ (WIFT) und unterstützt Frauen dabei, das mediale Geschehen aktiv mitzugestalten. Sie studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. NOT CONCEPTUAL: LIFE ist ihre erste freie Portraitreihe. „Die Themen Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sind selbstreferenziell. Das Bedürfnis, mich mit diesen Themen auseinanderzusetzen hat seinen Ursprung in meinem eigenen Lebensweg. Für meine unabhängigen Arbeiten war mir von Beginn an wichtig, authentisch aufzutreten, also eine echte Haltung zu haben und selbst nachempfinden zu können, wovon ich erzähle.

Die Künstler:innen, die ich für die Reihe portraitiert habe, stehen für dieselben Werte ein. Wir sind gemeinsame Botschafter:innen derselben Sache.“ Catherine Liser, die heute in Berlin lebt, hat vier Jahre in Frankfurt zugebracht. „Ich war während dieser Zeit sehr gerne Gast im Kunstverein Familie Montez. Es ist nicht nur eine renommierte Kunstinstitution in Hessen, sondern ebenso ein besonderer Ort mit einer inspirierenden Energie. Mein Wunsch, hier auch auszustellen, entspricht dem grundsätzlichen Wunsch, als Künstlerin Teil dieses kreativen Raums zu sein, indem Bestehendes auf kluge Weise hinterfragt und Neues auf eben diese Weise geschaffen wird.“

›› 4.-6.3.*, Familie Montez, Frankfurt, Live-Performance mit allen Künstler:innen: 4.3., 19 Uhr, (*derzeit ist eine Verlängerung der Ausstellung im Gespräch, Aktualisierungen auf der Website), catherinelieser.com, fb/ig Catherine Lieser

KÜNSTLER:INNEN

SAPHIRA, RAPPERIN

„Seit meiner geschlechtsangleichenden Operation möchte ich mit meiner Musik zeigen, dass alles erreichbar ist. In meinen Liedern thematisiere ich, was ich erlebt habe und immer noch erlebe: Ich singe über mich selbst, über meine psychische Erkrankung, meine überwundene Alkohol- und Drogensucht, meine kriminelle Vergangenheit sowie meine Ansichten über die Gesellschaft. Mit meiner persönlichen Geschichte möchte ich Menschen ermutigen, an ihre Träume zu glauben – denn kein Traum ist zu groß, um ihn zu verwirklichen.“

SIMEON, RAPPER

„Es wird meistens vom sogenannten ‚Rap Game‘ gesprochen, als sei es ein Spiel mit vordefinierten Regeln und Rollenbildern, die man als Künstler zu erfüllen hat. Ich finde das furchtbar langweilig und vorhersehbar. Ich will mich nicht limitieren lassen, sondern lebendige Kunst machen. Dafür bleibe ich gerne ein Außenseiter.“

JULAKIM, SINGER-SONGWRITERIN

„,Räume nicht deine Bewegungen auf, sondern setze deinen Raum in Bewegung‘, ist einer meiner Lieblingssprüche, um Menschen einzuladen, ihre eigene Natur (anzunehmen) und zu umarmen.“

COREMY, PERFORMANCE-COMEDIENNE

„Mit meiner Musik bringe ich Leute zum Schmunzeln und Stirnrunzeln. Mein Motto dabei: ,Lieber verliere ich einen guten Freund, als auf eine gute Pointe zu verzichten.‘ Ich singe dabei über Identitätskrisen bis hin zu Schwärmereien über meinen Gynäkologen. Man beschreibt mich als „angenehm respektlos“, denn meine Botschaften sind klarer als die Heterosexualität von Gangsterrappern ...“

ARIANA GANSUH, SCHAUSPIELERIN, AUTORIN, AKTIVISTN

„Manche sagen, dass das Thema Diversität ein Trend ist, der bald vergeht. Wie kann etwas kurzlebig sein, wenn Existenzen auf dem Spiel stehen? Für mich wird es so lange Thema sein, bis Anderssein kein Thema mehr ist. Als Schauspielerin und Autorin sehe ich es als meine Aufgabe, diverse Geschichten zu erzählen. Und ich zögere nicht, laut über unangenehme Themen zu sprechen. Wenn wir nicht für uns selbst kämpfen, wird es niemand tun.“

Gebäude- und Hotelreinigung Service

Hessischer Gebäude und Hotelreinigung Service

KELLY HEELTON, DRAGQUEEN

„Nicht nur eine Drag ... Ich bin ein Künstler! Durch meine Liebe und Leidenschaft zur Kunst habe ich verschiedene Wege gefunden, mich auszudrücken: als Tänzer:in, Sänger:in, Schauspieler:in, Visagist:in, Model-Coach, Choreograf:in, Entertainer:in, Moderator:in ...“

MISS SHANGRI-LAH, DRAGQUEEN

„Mein Verstand und meine Vorstellungskraft sprudeln nur so vor Ideen. Ich habe angefangen, Kostüme zu entwerfen, um meine Traurigkeit und meine Emotionen zu überwinden, bis ich mich als Dragqueen wiederfand und obendrein noch Kostüme für andere Dragqueens entwarf. Dank der Unterstützung meiner Drag-Sisters, meines Partners, meiner Freunde und Fans glaube ich jetzt viel mehr an mich und mein Talent.“

JAZZ CORTES, DRAGQUEEN

„In Drag habe ich meine Leidenschaft gefunden, das Leben der Menschen bunt und fröhlich zu machen. Und nach einer Weile habe ich auch herausgefunden, dass ich durch das Herstellen von Perücken die Welt der Dragqueens noch bunter und fröhlicher machen kann. Man könnte also sagen, ich bin vielseitig ... Nun ja, wenn es darum geht, Menschen glücklich zu machen.“

›› Barcode scannen, um zusätzliche Bewegtbilder aller Künstler:innen in einer Onlinegalerie anzuschauen: