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In liebevoller Erinnerung an Leni Hopf EIN NACHRUF HELENE HOPF

Eine allseits beliebte und geschätzte Kraubatherin ist nicht mehr unter uns –unsere Helene Hopf, von allen liebevoll „Leni“ genannt.

Leni wurde am 30. April 1932 als fünftes von sechs Kindern geboren. Sie wuchs mit ihren fünf Geschwistern und vier Halbgeschwistern auf einem kleinen Bauernhof mit Wirtshaus auf. Die damalige Zeit war geprägt von Sparsamkeit, Arbeit und Entbehrungen, dennoch klagte Leni später nie darüber.

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Nach dem achtklassigen Volksschulbesuch in Kraubath erhielt Leni eine fundierte Ausbildung zur Gast- und Landwirtin in der damaligen Schule für Land- und Gastwirtschaft im Schloss Graschnitz, in St.Marein im Mürztal.

Nachdem ihr Bruder Georg im Krieg vermisst war, musste Leni die elterliche Land-und Gastwirtschaft übernehmen. Das Besondere an diesem Gasthof war die „Maria-TheresienKonzession“. Dies bedeutete, dass das Gasthaus schon im 18. Jahrhundert bestand.

Leni arbeitete nicht nur am eigenen Hof, sondern hatte auch den Postdienst inne. Zu Beginn holte sie mit dem Pferdefuhrwerk die Post vom Bahnhof und brachte diese zum Kraubather Postamt, später erledigte sie diese Arbeit mit dem Traktor. Damals ein seltenes Bild.

1954 starb ihr Vater, somit war die weibliche Kraft gefragt. Lenis Schwestern, vor allem Lore und Resi und ihr Schwager Ernst Hirn unterstützten sie bei der Landwirtschaft.

Während dieser Zeit sang Leni schon im Kraubather Kirchenchor mit.

Sie begann mit etwa 14 Jahren und blieb dem Kirchenchor 70 Jahre als aktive Sängerin treu. Trotz der vielen Arbeit im Gasthaus und in der Landwirtschaft, erfreute sie Sonntag für Sonntag die Kirchenbesucher mit ihrer hellen und klaren Sopranstimme. Um die Kirchenbesucher nach dem Gottesdienst bewirten zu können, verließ sie die Kirche nach der Kommunion. Somit konnte Leni, gut gerüstet und vorbereitet, die Kirchenbesucher nach dem Gottesdienst in ihrem Gasthaus, vulgo „Schwaigerhopf“, zum Frühschoppen erwarten.

1955 kam ihre Tochter Maria zur Welt. Dies war ein freudiges Ereignis und zeitlebens war sie dankbar und glücklich darüber, Maria an ihrer Seite zu haben. Maria kümmerte sich liebevoll um Leni bis zum Schluss.

Obwohl Leni nun ein Baby bzw. Kind zu versorgen hatte, führte sie den elterlichen Betrieb, ebenso machte sie den Postdienst etwa bis 1975 weiter.

Ab dem Jahr 1975 konnte sie sich nun intensiver der Gastwirtschaft widmen. Den sonntäglichen Frühschoppen besuchte zunehmend auch die weibliche Bevölkerung von Kraubath, weil sie immer ausgezeichnete Torten und Kuchen anbot. Leider schloss Leni den Gastbetrieb im Jahr 1993.

Für Leni begann ein neuer Lebensabschnitt. Sie wurde zweifache Großmutter und 2019 Urgroßmutter. Sie genoss die Zeit mit ihren Nachkommen sehr und war zugleich eine Stütze für Maria und ihren Schwiegersohn Herbert (†). Daneben unternahm sie mit ihrer Freundin Erika Steiner viele Reisen, einmal im Jahr zumindest eine längere Reise. Leni war auch zusammen mit Erika Steiner Fahnenpatin.

Um ihre körperliche Ausdauer und Kraft zu bewahren, machte sie jahrzehntelang mit Irene Stadler einmal pro Woche einen ausgedehnten Spaziergang. Diese Regsamkeit und Bewegungsfreude hielten sie lange fit. Doch zusehends schwanden auch bei ihr die Kräfte und vor allem das Augenlicht wurde immer schwächer.

So schloss unsere geschätzte und beliebte Leni am 10. März 2023 nach einem langen, arbeitsreichen und erfüllten Leben für immer die Augen.

Danke für deine Treue und Zuverlässigkeit im Kirchenchor. Ruhe in Frieden!

Für den Gesangsverein –Gertrude Sachsenhofer