September 2010

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FC Lotzwil/Madiswil – FC Herzogenbuchsee 0:5 Aller Anfang ist schwer

4. Liga

Text und Bild: Seraina Degen Die Frauenabteilung beim FC Lotzwil/Madiswil ist in jeglicher Hinsicht noch jung. Die Spielerinnen des Teams sind im Durchschnitt gerade einmal siebzehn Jahre alt und für das Team ist es die erste Saison im Aktivfussball überhaupt. Das erste Heimspiel der Saison gegen den Lokalrivalen FC Herzogenbuchsee war also zugleich eine Premiere in der 84-jährigen Vereinsgeschichte: zum ersten Mal spielte eine Frauenmannschaft auf dem Kirchenfeld in Lotzwil. Die Gäste gingen als klare Favoriten ins Spiel, haben sie doch fussballerisch mehr Erfahrung vorzuweisen. Denn die Frauenbewegung hat in Herzogenbuchsee bereits im Jahre 2007 begonnen und Trainerassistent Markus Rüfenacht konnte an diesem Nachmittag auf ein eingespieltes Team zählen. Da hatte sein Gegenüber Walter Ryser mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: „Wir hatten keine wirkliche Vorbereitung. Viele Spielerinnen kamen direkt aus den Ferien zum Spiel“, erklärte er die schwierige Situation. Dass lediglich zwei seiner Spielerinnen fussballerische Erfahrung haben, war eigentlich fast schon Nebensache. So waren es die Gäste, die von Beginn weg das Spieldiktat übernahmen und den Lotzwilerinnen meist einen Schritt voraus waren. Diese machten ihre Unerfahrenheit mit einem grossen Willen und viel Kampfgeist wett. Der Torrei-

gen seitens von Herzogenbuchsee wurde zwar bereits in der 8. Minute eröffnet. Bis zur Pause hiess es 3:0 für die Gäste, doch hätte das Score eigentlich noch höher ausfallen müssen. Einerseits tat sich Herzogenbuchsee trotz der spielerischen Überlegenheit schwer. Sie warteten oft zu lange mit dem Abspiel, so dass eine Lotzwilerin erfolgreich dazwischen gehen konnte. Oder aber die starke, erst 14-jährige Torhüterin Fabienne Elsasser machte die Chancen gekonnt zunichte. „Unser Goalie trägt die Mannschaft“, sagt denn auch Ryser. In der zweiten Halbzeit liess die Kondition schliesslich auf beiden Seiten etwas nach. Herzogenbuchsee gelangen noch zwei schöne Tore zum deutlichen Endstand von 5:0. Der Derbysieg war verdient für die Gäste. „Eigentlich ein akzeptables Resultat für uns“, zeigte sich Ryser aufgrund der vielen Defizite seines Teams zufrieden. In Lotzwil bleibt trotzdem noch viel zu tun, das weiss auch der Trainer: „Wir nehmen nun Spiel für Spiel und hoffen, irgendwann mal ein positives Resultat erzielen zu können.“

Die Frauen aus Herzogenbuchsee waren den Lotzwilerinnen meist einen Schritt voraus

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