Frauenfelder Woche, Ausgabe KW 03, 19. Januar 2022

Page 13

13

Frauenfelder Woche  | 19. Januar 2022

Weitere Covid-Impftage Die neue Virusvariante «Omikron» ist um ein Vielfaches ansteckender als die bisherigen Corona-Viren. Darum werden in Frauenfeld werden nun Anfang Februar weitere Impftermine angeboten. Gemeindepräsidentin Sabina Peter Köstli eröffnet die Veranstaltung.

Blick in die Mehrzweckhalle am Mittwochabend.

Informationsveranstaltungen zur Volksabstimmung vom 13. Februar

Tempo-30-Zonen in Hüttwilen ja, aber… Die beantragte Einführung von Tempo-30-Zonen in der Gemeinde Hüttwilen scheidet die Gemüter. Zwar wird diese Art von Verkehrsberuhigung allgemein geschätzt, doch gibt’s Kritik an einer flächendeckenden Einführung auf einmal sowie an den vorgesehenen baulichen Massnahmen. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte der Gemeinderat Hüttwilen beschlossen, die Gemeindeversammlung im Dezember abzusagen und stattdessen am 13. Februar eine Volksabstimmung durchzuführen. Im Vorfeld dieser Abstimmung fanden am Mittwoch- und Donnerstagabend vergangener Woche in der Mehrzweckhalle Hüttwilen zwei Informationsveranstaltungen statt, die von gesamthaft rund 80 Personen besucht wurden. Corona-bedingt waren das mit Verzögerung auch die ersten Veranstaltungen unter der Leitung der neuen Gemeindepräsidentin Sabina Peter Köstli. Grosses Interesse An der Veranstaltung zur politischen Meinungsbildung vom Mittwochabend, bei der die maximale Teilnehmerzahl von 50 Personen ausgeschöpft wurde, nahm die Präsentation des Projekts «Genehmigung der Tempo-30-Zonen im Gemeindegebiet Hüttwilen» den grössten Raum ein. Basierend auf einem langjährigen, grossen Interesse von Privaten, Vereinen und Schulen an der Einführung von Tempo-30-Zonen zwecks Verbesserung der Verkehrssicherheit hatte die Gemeinde entschieden, Lösungen in einem Gesamtkonzept für alle drei Gemeindeteile – Hüttwilen, Nussbaumen und Uerschhausen – zu erarbeiten. Tempo-30-Zonen werden auch deshalb als geeignetes Mittel zur Verkehrsberuhigung erachtet, weil Alternativen

erst nach dem Grundsatzentscheid erhoben und würden danach mit einer separaten Vorlage abgehandelt.

Gemeinderätin Evelyne Hagen informiert über das Parkordnungsreglement.

Einwohner Bruno Bussinger kritisiert die geplanten baulichen Massnahmen für Tempo 30.

Gemeinderat Daniel Bauer spricht zum Budget.

Das Thema «Tempo-30-Zonen» bewegt.

wie der Bau von Fuss- und Fahrradwegen aus verkehrstechnischen Gründen sowie auch aus Kostengründen nicht in Frage kommen. Das Projekt wurde vom Büro Widmer in Frauenfeld ausgearbeitet, das über viel Erfahrung in diesem Bereich verfügt.

wurden am Mittwoch aber dennoch bereits heftig kritisiert. So sei Tempo 30 zwar eine gute Sache, doch soll auf bauliche Massnahmen verzichtet werden. Auch sei es Unsinn, Strassenbereiche mit Tempo 30 zu belegen, obwohl es keine Häuser hat. Bruno Bussinger schliesslich forderte, «erst einmal alle Kreuzungen richtig zu bemalen», das würde schon einiges bewirken - in Tempo-30-Zonen gibt es allerdings keine solche Markierungen. Im Weiteren wurde die «alles oder nichts»-Strategie bei diesem Thema kritisiert – zumal es Bereiche gebe, wo Tempo 30 von allen Seiten unbestritten wäre. Gemeindepräsidentin Sabina Peter Köstli schliesslich versicherte, man werde auf die Bedürfnisse der Bevölkerung Rücksicht nehmen. Die Kosten für die Einführung von Tempo 30 in der Gemeinde Hüttwilen werden

Auf einen Schlag Das Konzept sieht vor, in allen drei Gemeindeteilen auf einmal solche verkehrsberuhigende Zonen einzuführen. Derweil in Uerschhausen für das ganze Dorf eine solche Zone geplant ist, sollen in Hüttwilen und Nussbaumen nur einzelne Bereiche verkehrsberuhigt werden. In einem ersten Schritt geht es allerdings lediglich um die Grundsatzfrage «Einführung von Tempo-30-Zonen in einem ausgewiesenen Gebiet» und nicht um die Form der Massnahmen. Diese

«Laternengaragen» bekämpfen Gemeinderätin Evelyne Hagen informierte stellvertretend für den aus persönlichen Gründen abwesenden Gemeinderat Mike Fritschi über die Einführung des Parkordnungsreglements. Das Ziel eines solchen Reglements sei nicht das Verteilen von Bussen, sondern die Befugnis zu haben, bei Problemen eingreifen zu können. Es werde weiterhin gebührenfreie Parkplätze geben, doch brauche es eine Handhabe gegen regelmässige Nutzer von so genannten «Laternengaragen». Sanierung und Haltestelle Weniger hohe Wellen warfen die restlichen Vorlagen, die am 13. Februar zur Abstimmung gelangen. Im Anschluss an die Info zum Kreditantrag über 988 000 Franken für die Sanierung der Uerschhauserstrasse und für Werkleitungen in Nussbaumen wurde ein Baubeginn im Sommer als wünschenswert bezeichnet. Zum Kredit über 87 000 Franken für den Bau einer behindertengerechten Bushaltestelle an der Schulstrasse wurde mitunter die Frage nach der Verhältnismässigkeit einer solchen Investition aufgeworfen, zumal der Bus häufig leer sei. Im Weiteren sei der Standort der Haltestelle unmittelbar beim Schulweg aus Gründen der Sicherheit für die Kinder gefährlich. Budget 2022 Das von Gemeinderat Daniel Bauer vorgestellte Budget 2022 schliesst bei einem Volumen im Umfang von 6,853 Mio. Franken mit einem Defizit von 164 000 Franken. Der Steuerfuss soll dabei wie bisher bei 48 Prozent bleiben. Andreas Anderegg

Für Verlängerung bis Ende Februar Die Regierungen der Kantone Thurgau, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden sind einverstanden mit einer Verlängerung der Covid-19-Massnahmen, aber vorderhand nur bis am 28. Februar 2022. Die Massnahmen müssen aus ihrer Sicht regelmässig überprüft und nach einem Abflachen der Omikronwelle gelockert werden. Die Kantone sprechen sich zudem für einen Verzicht auf Einreisetests bei geimpften und genesenen Personen und gegen den Fernunterricht an Hochschulen aus. Sie sehen vorderhand keinen Bedarf für zusätzliche kantonale Massnahmen. Die Fachleute rechnen derzeit damit, dass die Omikronwelle in den nächsten rund vier Wochen ihren höchsten Punkt überschritten haben wird. Die Regierungen der Kantone Thurgau, St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerhoden sprechen sich angesichts dieser Situation dafür aus, dass die bestehenden CoronaMassnahmen beibehalten werden, um das Funktionieren des Gesundheitswesens und des wirtschaftlichen Lebens weiterhin gewährleisten zu kön-

nen. Sobald jedoch der Höhepunkt der Welle überschritten sei und die Ansteckungszahlen sinken würden, sollen die Massnahmen schnell gelockert werden, schreiben sie in ihren Vernehmlassungsantworten ans Eidgenössische Departement des Innern. Daher sollen die heutigen Massnahmen vorerst nur bis am 28. Februar 2022 verlängert werden. Den Vorschlag des Bundesrats, die Massnahmen bereits jetzt bis am 31. März 2022 zu verlängern, lehnen die vier Regierungen ab. Quarantäne beibehalten Die Ostschweizer Kantone sprechen sich in der derzeitigen Lage für die Beibehaltung der behördlichen Anordnung der Quarantäne und Isolation aus. Auch die Dauer der Quarantäne und Isolation soll vorderhand nicht nochmals angepasst werden. Nach der Überschreitung des Höhepunkts der aktuellen Welle soll jedoch eine Aufhebung der Quarantäne und Isolation wie auch des Contact Tracings geprüft werden. Appenzell Innerrhoden geht noch einen Schritt weiter und fordert bereits jetzt eine Aufhebung

der behördlich angeordneten Quarantäne. Weiter sprechen sich die Ostschweizer Kantone gegen eine Priorisierung des Testzugangs durch den Bund aus. Die Notwendigkeit für eine Priorisierung und die Art der Priorisierung hängen stark von den kantonalen Teststrategien und den regionalen Verhältnissen ab, sodass für diese Anordnungen die Kantone verantwortlich sein müssten. Die Ostschweizer Kantone stimmen der Anpassung der Gültigkeit der Impf- und Genesenenzertifikate auf 270 Tage zu. Damit Personen, deren Zertifikat wegen des Wechsels vorzeitig die Gültigkeit verliert, die Möglichkeit für eine Impfung oder Auffrischimpfung haben, soll jedoch eine angemessene Übergangsfrist vorgesehen werden. Weiter sprechen sich die Ostschweizer Regierungen entschieden gegen den Fernunterricht auf der Tertiärstufe aus. An den Hochschulen sei der persönliche Austausch der Studierenden untereinander und mit den Dozierenden ein zentrales Element der Ausbildung. Die Anordnung von Fernunterricht würde diesen Austausch erneut praktisch

verunmöglichen. In der Folge würde aus der Sicht der Ostschweizer Kantone die Qualität der Ausbildung und damit auch die Werthaltigkeit der Studienabschlüsse erheblich beeinträchtigt. Nichts zusätzliches Die Ostschweizer Regierungen sehen aufgrund der aktuellen Situation keinen Bedarf für zusätzliche kantonale Massnahmen. Allenfalls notwendig werdende Korrekturen bei Grossveranstaltungen könnten voraussichtlich mittels Auflagen vorgenommen werden. Angesichts der aktuellen Lage sollen jedoch vorerst die geltenden kantonalen Massnahmen, etwa die Maskenpflicht an Veranstaltungen und an Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, fortbestehen bleiben. Allerdings ist auch der Bedarf für diese Massnahmen nach einem Rückgang der Ansteckungszahlen zu überprüfen. Der Kanton Thurgau beabsichtigt zudem, die Zertifikatspflicht für Besucherinnen und Besucher von Spitälern, Kliniken, Pflegeheimen und Einrichtungen für erwachsene Menschen mit Behinderung zu verlängern. (id)

Eine Impfung schützt zwar nicht zu 100 Prozent vor Ansteckung, kann aber erwiesenermassen schwere Krankheitsverläufe verhindern. Ab sofort kann man sich wieder täglich zwischen 14 und 20 Uhr unangemeldet im Impfzentrum Weinfelden impfen lassen. Es muss dabei aber mit Wartezeiten gerechnet werden. Wer lieber zeitnah einen fixen Termin möchte, kann sich unter https://covid19.impf-check.ch/ anmelden. Die Anfahrt von Frauenfeld nach Weinfelden ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Menschen, für die die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel schwierig ist oder die eine Begleitperson brauchen, können auch den Fahrdienst des Roten Kreuzes nutzen. Für alle, die noch etwas warten können, werden am Donnerstag 10. Februar, und am Freitag, 11. Februar, im Casino Frauenfeld weitere Impftermine angeboten. Anmeldungen sind unter https:// covid19.impf-check.ch möglich. Weiter kann nach wie vor auch in Frauenfelder Apotheken geimpft werden. Die Passage Apotheke AG impft mit den CovidImpfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna. Sie bietet Online-Termine an. Die Rathaus Apotheke und die toppharm Schlossapotheke bieten auf telefonische Voranmeldung Impfungen mit Moderna an. (svf) www.tg.ch/impfen

Frauenfeld: Mit Pannenfahrzeug kollidiert Auf dem Pannenstreifen der Autobahn N7 kam es am Mittwochnachmittag vergangener Woche bei Frauenfeld zur heftigen Kollision zwischen einem Sattelmotorfahrzeug und einem Auto. Eine 37-jährige Autofahrerin war in Richtung Konstanz unterwegs, als sie gegen 15.30 Uhr bei Frauenfeld wegen technischer Probleme auf dem Pannenstreifen anhalten musste. Ein 50-Jähriger geriet wenig später mit dem Sattelmotorfahrzeug auf den Pannenstreifen, wo es zur Kollision mit dem Auto kam. Weil die Autofahrerin hinter der Leitplanke auf den Pannendienst wartete, kam niemand zu Schaden. Der Sachschaden beträgt einige Zehntausend Franken. Die Kapo rät bei einer Panne: – Warnblinker einschalten; – Warnweste anziehen; – Pannendreieck mindestens 100 Meter hinter dem Fahrzeug aufstellen; – Hinter die Leitplanke stehen und den Pannendienst avisieren; – Keine Personen oder Tiere im Fahrzeug lassen. (kap)

FDP kritisiert Erhöhung Die Gebäudeversicherung des Kantons Thurgau (GVTG) publiziert, dass die Versicherungsprämien ab dem Jahr 2022 um rund 25 Prozent erhöht werden. Die FDP.Die Liberalen Thurgau hat diese sehr kurzfristig angekündigte stolze Gebührenerhöhung mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Aus Sicht der Freisinnigen reagierte der Verwaltungsrat hier vorschnell. Es wird aber anerkannt, dass die gesetzlichen Fesseln unter Umständen zu eng sind. Die FDP-Fraktion prüft deshalb eine Anpassung des Gebäudeversicherungsgesetzes, damit dem Verwaltungsrat mehr Spielraum bei Festlegung der Gebäudeversicherungsprämie bleibt. (mgt)


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Frauenfelder Woche, Ausgabe KW 03, 19. Januar 2022 by frauenfelderwoche - Issuu