lernen. arbeiten. leben. genießen. TITELTHEMA Ortserneuerung
FOKUS Hohenberg a.d. Eger im Porträt
MENSCHEN Projekte voller Energie, voller Leben, voller Vorfreude
E H C S I T S FANTA KEITEN –
MÖGLICH S A D R Ü F UMBAU E G R I B E G L FICHTE
2018/19 Radquartier in der ehemaligen Winterling-Fabrik, Kirchenlamitz. Foto: Raquartier/ Todt Geyer
Infos, Preise und Karten: Tourist-Information der Festspielstadt Wunsiedel Tel. 09232/602 162 | karten@luisenburg-aktuell.de
www.luisenburg-aktuell.de
Foto Š Florian Miedl
Jeden Sommer von Mai bis August groĂ&#x;es Theater!
EDITORIAL
V
or 25 Jahren war die Entwicklung des Wohnungs-
und
Immobilienmarktes
noch ein Thema unter vielen. Heute ver-
geht kaum eine Woche, ohne dass eine große Tageszeitung oder eine Talkshow das Thema diskutiert, oft kontrovers, manchmal hitzig, fast immer jedoch in dem Bewusstsein, dass wir es mit einer Fehlentwicklung zu tun haben. Während in Ballungsräumen die Wohnungsnot
sich viele Menschen neben Naturnähe auch
grassiert, stehen in ländlichen Gebieten viele
ein städtisches Wohnumfeld. Das heißt: gute,
Wohnungen frei. Den Kauf einer schicken City-
im optimalen Fall fußläufige Erreichbarkeit von
Wohnung in München oder Frankfurt können
Dienstleitungen und Handel, schnelles Inter-
„Lernen, Arbeiten, Leben, Genießen“, heißt
sich fast nur noch Millionäre leisten. Dagegen
net, Kultur- und Bildungsangebote.
es auf der Titelseite des Magazins „ZUKUNFT
NEUE RUBRIKEN, NEUER ERSCHEINUNGSTERMIN
Fichtelgebirge“. Diese Themenfelder spie-
finden alte Häuser mit viel Platz, die in einem einsamen Dorf liegen, nur schwer Käufer.
Wie es gelingt, urbanes Leben mit ländlichem
geln die Rubriken im Heft wider, die wir neu
Haben Mieter früher etwa ein Drittel ihrer Le-
Charme zu verbinden, zeigt beispielweise
eingeteilt haben. Neben „Genießen“ widmen
benshaltungskosten für Wohnen ausgegeben,
das Benker-Areal in Marktredwitz. Obwohl re-
wir uns „Bildung und Karriere“ sowie „Frei-
müssen sie bei überteuerten Stadtlofts heute
lativ dicht und städtisch bebaut, haben viele
zeit und Leben“. Und noch eine Neuigkeit
nicht selten mehr als 50 Prozent dafür be-
Gebäude einen „Hofcharakter“, mit Frei- und
bringt diese Ausgabe mit sich. „ZUKUNFT
rappen. Dabei könnten sie sich schon für die
Grünräumen, die für gute Belichtung und Be-
Fichtelgebirge“ erscheint von nun an schon
Hälfte des Geldes ein Haus im Grünen leisten.
lüftung sorgen. Auch das neue IQ-Quartier in
im Juli statt wie bislang im Herbst, also vor
Selb macht deutlich, wie sich Urbanität in neu-
der Sommerlounge des Fördervereins Fich-
Ein Leben im Fichtelgebirge bietet viel Platz
artiger Form umsetzen lässt. Um das Land zu-
telgebirge. Und da die Sommerlounge jedes
und viele Möglichkeiten, sich zu entfalten,
kunftsfähig zu machen, müssen Planer nicht
Jahr an einem anderen Ort im Fichtelgebirge
ohne Lärm und Dauerstau – genau das ist
die Städte kopieren. Gefragt sind vielschich-
stattfindet, haben wir uns entschlossen, jede
die Vision, mit der die Kampagne „Freiraum
tige Räume, die Wohnen, Freizeit und Arbei-
Ausgabe mit einem ausführlichen Ortsporträt
für Macher“ in München für das Fichtelgebir-
ten für viele unterschiedliche Lebensentwürfe
abzurunden. In der aktuellen Ausgabe: Ho-
ge geworben hat. Die Botschaft lautet: Die
ermöglichen. Beispielhafte Projekte hierzu
henberg an der Eger.
ländliche Region ist die Zukunft. Das Land von
stellen wir mit Blick auf die Ortserneuerung,
gestern ist der Freiraum von morgen. Ist das
das Titelthema dieser Ausgabe, vor. Daneben
Seien Sie gespannt und lesen Sie am besten
zu simpel, zu naiv gedacht? Keineswegs! Die
widmen wir uns im Teil „Freiraum für Macher“
gleich rein.
Botschaft, so überspitzt und frech sie auch
Menschen, die solche unterschiedlichen Le-
formuliert sein mag, trifft den Punkt. Nur las-
bensentwürfe repräsentieren.
sen sich die alten Konzepte nicht einfach unverändert in die heutige Zeit übertragen. Der Traum vom Einfamilienhaus am Stadtrand mit freiem Blick in die Natur hat seine Berechtigung und seine Anhänger. Dennoch wünschen
Dr. Oliver van Essenberg Chefredakteur „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ und Mitglied des Fördervereins Fichtelgebirge e.V.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°2 N°4
03
INHALT
3
EDITORIAL
06 BIS 23
TITELTHEMA:
ORTSERNEUERUNG Orte müssen sich immer wieder erneuern, um eine Zukunft zu haben. Das gilt insbesondere auch für Häuser und Plätze. Verschiedene Förderprogramme helfen, Leerstände in attraktive Wohn- und Arbeitsräume zu verwandeln. Beispiele aus allen vier Fichtelgebirgs-Landkreisen.
24 BIS 41
FOKUS: HOHENBERG A.D. EGER Der Schauplatz der Sommerlounge 2018 im Porträt: Hohenberg a.d. Eger zählt zwar nur 1400 Einwohner, wirkt aber wie eine Metropole der Lebensart. Wir stellen vor: international agierende Unternehmen, grenzübergreifende Beziehungen, das Leben am Fluss und rund um die malerische Burg.
42 BIS 49
04
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
MEILENSTEINE Das Megaprojekt in Bischofsgrün – BLSV Sportcamp
42
Voller Energie – Das Haus der Energiezukunft
44
Voller Leben – Erlebniszentrum artenoah
47
Voller Vorfreude – Campus Kulmbach
48
Türen auf für das innovative Hotelkonzept „The Bricks“
49
INHALT
50 BIS 59
KAMPAGNE:
FREIRAUM FÜR MACHER
Besser ein „Start up!“ als „Starten im Morgenstau“ – Die Fichtelgebirgs-Kampagne „Freiraum für Macher“ zieht Kreise. Wir liefern nach und porträtieren vier Macher aus vier Landkreisen.
60 BIS 75
LEBEN UND FREIZEIT Die Seiten für Entdecker: Neues zu den Luisenburg-Festspielen, Museen und touristischen Projekten, zur „Filmregion Fichtelgebirge“ und dem Projekt „HÜBEN und DRÜBEN“.
BILDUNG UND KARRIERE Vier Landkreis machen MINT
76 BIS 83
76
Mehr Kompetenzen, mehr Platz – Das Steinzentrum in Wunsiedel
81
Kniggelicious
83
84 BIS 88
GENIESSEN Zu Gast bei: Bauer’s Schmankerl Hotel (Tröstau), Gasthof zur Burg (Hohenberg a.d. Eger), der Waldgaststätte Steinhaus und „Bio erleben“ im Steinwald
89 IMPRESSUM ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
05
ORTSERNEUERUNG
UMBAU FÜ
E G R I B E G L E R DAS FICHT
Von einem Projekt der ländlichen Entwicklung zu einer TopDestination für Touristen und Einheimische: Weißenstadt und der Weißenstädter See. Foto: Michael von Hohenberg
06
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
TITELTHEMA
ORTSERNEUERUNG
FRISCHER WIND FÜR DIE ORTSKERNE Dorferneuerung, Städtebauförderung, Förderoffensive Nordostbayern – Dem Fichtelgebirge stehen so viele Mittel wie nie zur Verfügung, um die Attraktivität von Ortschaften zu erhöhen
S
icher erinnert sich der eine oder andere Leser noch an die Zeit, als es den Weißenstädter See in seiner heutigen Form noch nicht gab. Schließlich existiert
der künstlich angelegte See, seit Jahren ein Eldorado für Segler, Surfer und Sonnenanbeter, noch gar nicht so lange. Die Umwandlung wurde 1976 im Rahmen der Flurbereinigung realisiert und stieß bei Landwirten, die dafür Ackerflächen abgeben sollten, auf erheblichen Widerstand. Von heute aus betrachtet erscheint der See als Segen: Weißenstadts Aufschwung zu einer Top-Tourismusdestination und die Ansiedlung der beiden großen Gesundheitshotels, das Kurzentrum am See und das SIEBEN-
Spätestens seit der Förderoffensive Nordost-
QUELL GesundZeitResort, sind ohne den See kaum denk-
bayern hat das Fichtelgebirge die Bauwut er-
ländliche Entwicklungsprogramme anstoßen können. Im
bar. Das Beispiel zeigt darüber hinaus sehr deutlich, was
fasst. Vielleicht haben Sie selbst auch ein Pro-
Idealfall setzt das Zusammenwirken von öffentlichen und
jekt, das Sie schon längst angehen wollten?
mittelfristig der gesamte Ort nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und sozial profitiert.
Die Zeit ist reif für den Umbau! SEITE
privaten Investitionen einen Prozess in Gang, von dem
06- 23 ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
07
ORTSERNEUERUNG
TITELTHEMA
Ob ländliche Entwicklungsprogramme wie Dorferneuerung oder Flurneuordnung, ob
Weitere Informationen unter
Städtebauförderung oder andere Program-
W W W. L A N D E N T W I C K L U N G . B AY E R N . D E / O B E R F R A N K E N
me – Fördergeber sind im Fichtelgebirge auf vielfache Weise aktiv. Hinzu kommen noch
W W W. L A N D E N T W I C K L U N G . B AY E R N . D E / O B E R P F A L Z
Fördermittel der EU, z.B. für die sogenann-
W W W. R E G I E R U N G . O B E R F R A N K E N . B AY E R N . D E / B A U E N
ten LEADER-Projekte. Damit stehen der Region überdurchschnittlich viele Möglichkeiten
W W W. R E G I E R U N G . O B E R P F A L Z . B AY E R N . D E / L E I S T U N G E N / B A U E N
der Unterstützung zur Verfügung. Die Behörden stimmen die Projekte grundsätzlich auf-
oberfränkischen Landkreise Kronach, Kulm-
plätze, Spielplätze, Grünflächen oder auch
einander ab, weil die Grenzen zwischen Stadt
bach, Wunsiedel und Hof, die kreisfreie Stadt
Parkplätze. Die Kommunen können somit,
und Land durchaus fließend sein können und
Hof, der Landkreis Tirschenreuth, Oberpfalz,
besonders bei einer klammen Haushaltsla-
sogar über Landkreis- und Regierungsbe-
sowie einzelne Gemeinden des Landkreises
ge, bauliche Missstände leichter beseitigen
zirksgrenzen hinausgehen können. Der Aus-
Bayreuth, die ähnliche Rahmenbedingungen
und die Ortskerne attraktiver machen. Statt
bau des Radwegenetzes ist dafür ein sinn-
aufweisen wie die anderen strukturschwachen
neues Bauland auszuweisen und Boden zu
fälliges Beispiel. So gingen in Thiersheim,
Gemeinden in den genannten Landkreisen.
versiegeln regt die Förderung die Umnutzung
Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge, der
Die Förderoffensive gewährt für die Besei-
bestehender Flächen an.
Ausbau des überörtlichen Brückenradweges
tigung innerörtlicher Leerstände im Zusam-
und die Dorferneuerung Hand in Hand – nur
menhang mit Dorferneuerung und Städte-
ein Beispiel von vielen (s. Beitrag auf S. 09)
bauförderung einen erhöhten Fördersatz bis
FÖRDEROFFENSIVE SCHLÄGT EIN
maximal 90 Prozent der Kosten – vorausge-
Die Förderoffensive stößt auf eine enorme
Ein starker Fokus der Ortserneuerung liegt
setzt, dass sich die Objekte im Eigentum der
Nachfrage. Rund 500 Anträge sind nach ein-
inzwischen auf der Innenentwicklung und
Kommunen befinden. Das Ziel ist es, leerste-
einhalb Jahren eingegangen. Alleine das Amt
der Belebung von Ortskernen. Hier setzt
hende Gebäude zu revitalisieren und neu zu
für Ländliche Entwicklung Oberfranken mit
auch die Förderoffensive Nordostbayern
nutzen. Gelingen kann das gleichwohl nicht
Sitz in Bamberg zählt 130 Projekte, die im
an. Die Bayerische Staatsregierung hat sie
immer. Manchmal bleibt nur der Gebäudeab-
Rahmen der Dorferneuerung eine besondere
speziell für Gegenden aufgelegt, die von der
bruch. Die frei werdende Fläche kann dann für
Förderung erhalten können. Da die Nachfra-
demographischen Entwicklung besonders
eine Wiederbebauung genutzt werden. Oder
ge das zur Verfügung gestellte Sonderbud-
negativ betroffen sind. Dazu gehören die
es entstehen öffentliche Freiflächen wie Dorf-
get deutlich übersteigt und eine qualitätsvolle Umsetzung der Vorhaben Zeit erfordert, befürwortet der Amtsleiter Anton Hepple schon
FÖRDERMÖGLICHKEITEN AUF EINEN BLICK
O
über das Jahr 2020 hinaus. Die Zukunftsfähigkeit der Orte in den vier Fichtelgebirgs-Landkreisen hängt dabei nicht
b ein Projekt Sache der Dorferneuerung in der Zuständigkeit des Amtes für Ländliche
nur davon ab, dass Leerstände beseitigt
Entwicklung Oberfranken oder der Städtebauförderung in der Zuständigkeit der Regie-
werden. Noch wichtiger ist, wie die Flächen
rung von Oberfranken ist, hängt von der Einwohnergröße des Ortes ab. Bei weniger
anschließend genutzt werden. Die Schaffung
als 500 Einwohnern gehört es zum Aufgabenbereich der Dorferneuerung, bei über 2000
von Wohnraum aber auch von Einrichtungen
Einwohnern ist es eine Angelegenheit der Städtebauförderung. Dazwischen stimmen sich
für die Dorfgemeinschaft sind nur zwei Mög-
die Regierung von Oberfranken und das Amt für Ländliche Entwicklung einvernehmlich ab.
lichkeiten. Die Karte des naturnahen Tou-
Die Programme ruhen jeweils auf zwei Säulen, dem öffentlichen und dem privaten Bereich.
rismus noch stärker als bislang zu spielen,
Zu den förderfähigen öffentlichen Maßnahmen gehören u.a.: die Neugestaltung von Orts-
wäre eine weitere, sehr vielversprechende
straßen und die Neuanlage von Gehwegen, der Bau von Spiel- und Bolzplätzen, die Errich-
Option für das östliche Oberfranken, meint
tung von Gemeinschaftshäusern und ökologische Maßnahmen. Bei der Städtebauförderung
auch Hepple. „Der Ausbau von Wanderwegen
kommen noch weitere Fördertatbestände wie zum Beispiel der Stadtumbau, „Soziale Stadt“-
und Radwegenetzen, aber auch der Umbau
Maßnahmen und Baumaßnahmen in Sanierungsgebieten dazu. Im privaten Bereich können
alter Häuser zu Hotels oder Ferienwohnun-
im Rahmen einer laufenden Dorferneuerung die Um-, An- und Ausbaumaßnahmen von Ge-
gen bietet zahlreiche Chancen.“ Vieles ist
bäuden sowie Maßnahmen der Hofgestaltung in der Regel mit 20 Prozent der Nettokosten
in dem Zusammenhang bereits geschehen.
gefördert werden. Auch in der Städtebauförderung werden einzelne private Investitionen
Doch das Potenzial, das hier noch schlum-
unterstützt. Für Kommunen beträgt der Regelfördersatz bis zu 60 Prozent. Einige wenige,
mert, lässt sich gar nicht hoch genug ein-
besonders strukturschwache Kommunen erhalten bis zu 80 Prozent. Durch die Förderoffen-
schätzen. | OLIVER VAN ESSENBERG |
sive Nordostbayern erhöht sich der Fördersatz für Kommunen noch einmal. Für die Beseitigung von Leerständen erhalten sie in der Modellregion bis zu 90 Prozent Zuschuss.
08
jetzt eine Verlängerung der Förderoffensive
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
RÜCKBLICK
ORTSERNEUERUNG
THIERSHEIM Die Thiersheimer „Vorstadt“ vor der Dorferneuerung und nachher, mit gepflastertem Platz inklusive Radweg. Nur durch die Kombination der unterschiedlichsten Fördertöpfe konnte das mit rund 6,9 Mio. Euro veranschlagte Projekt des Brückenradwegs realisiert werden. Der Eigenanteil für den Landkreis und die Kommunen betrug nur 10 Prozent. Fotos: PR
RADELN UND RASTEN S
Der Brückenradweg Bayern-Böhmen und die Vorstadt
eit 2014 führt ein durchgängiger,
und Schirnding, die ihrerseits mit Konnersreuth
Das Amt für Ländliche Entwicklung steuerte
schöner
Fichtelberg
und vier benachbarten tschechischen Gemein-
ebenfalls Fördermittel für Wegabschnitte mit
über Tröstau, Wunsiedel, Thiersheim,
den kooperieren. Die Zusammenarbeit fand auf
einer Gesamtlänge von rund 7,3 km bei, bei-
Höchstädt, Thierstein und Selb bis ins tsche-
Basis einer Integrierten Ländlichen Entwicklung
spielsweise in den Dorferneuerungen Thier-
chische Asch – der rund 47 km lange „Brü-
statt, die es dem Amt für Ländliche Entwicklung
stein und Thiersheim. In Thiersheim sollte
ckenradweg Bayern-Böhmen“. Ohne größere
ermöglichte, den Zusammenschluss fachlich zu
die „Vorstadt“ als Treffpunkt für die Anwoh-
Steigungen führt der Weg über viele sanierte
begleiten und finanziell zu fördern.
ner eine entsprechende Aufenthaltsqualität
Radweg
von
historische Eisenbahnbrücken und streift im-
erhalten. In die Planung und Förderung inte-
mer wieder Sehenswürdigkeiten, wie z. B. die
Die Umsetzung des Brückenradweges über-
griert wurde dann auch der Brückenradweg
Burgruine Thierstein oder die Felsenschlucht
nahm federführend der Landkreis Wunsiedel.
auf seiner Route durch Thiersheim. In der
bei Stabhammer.
Nur dadurch gelang eine erfolgreiche Bewer-
„Vorstadt“ ist der Weg gestalterisch her-
bung um Zuwendungen aus dem Europäischen
vorgehoben und als eigenständiger Teil des
Aber wie kam es dazu? Die Idee und Vor-
Fonds für regionale Entwicklung. Weitere Fi-
Platzes ausgewiesen. Seit der Fertigstellung
planung in Form einer Machbarkeitsstudie
nanzierungspartner waren die Regierung von
nutzen zahlreiche Radler den Platz zur Rast.
entstanden einem interkommunalen Zusam-
Oberfranken, die Oberfrankenstiftung, die Bay-
| FRANZ KAMMHUBER, AMT FÜR LÄNDLICHE
menschluss von Arzberg, Höchstädt i. F.,
erische Landesstiftung und der Deutsch-Tsche-
ENTWICKLUNG OBERFRANKEN |
Hohenberg a. d. Eger, Thiersheim, Thierstein
chische-Zukunftsfonds.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
09
ORTSERNEUERUNG
RÜCKBLICK
BIRK
L ANDKREIS BAYREUTH
WENIGER ASPHALT, MEHR LEBEN – UMGESTALTUNG DER DORFPLÄTZE
D
Der obere Dorfplatz in Birk hat durch die Umgestaltung in der Dorferneuerung enorm an Attraktivität gewonnen. Der „Asphaltrundkurs“ ist einem einladenden Mix aus Natursteinen, Schotterrasen und Bepflanzung gewichen.
ie Ortschaft Birk, Gemeinde Emtmannsberg, in der Nähe von Bayreuth – So klein das Dorf mit 27 Häusern und 150
Einwohnern auch ist, so hat es seit jeher zwei Dorfplätze: den oberen und den unteren. Diese waren für einen Außenstehenden jedoch kaum erkennbar. Denn, wie in den 1970er Jahren üblich, wurden auch hier zu Gunsten des Straßenverkehrs viele Flächen großzügig asphaltiert. Der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger, diese beiden Plätze als Treffpunkte neu zu gestalten, erfüllte sich in der Dorferneuerung. Dabei wurde, wo immer möglich, die Oberfläche naturnah befestigt, z.B. mit Schotterrasen. Die neue Straßenführung beim unteren Dorfplatz verlangsamt nicht nur den Verkehr, sondern ermöglichte die Gestaltung eines kleinen Platzes. Nunmehr begrüßen ein Feldahorn und in der Weihnachtszeit ein Christbaum die Passanten. Am oberen Dorfplatz konnte die Gemeinde Emtmannsberg ein leerstehendes Gebäude erwerben und abbrechen. Der Platz konnte dadurch vergrößert werden, um dringend benötigte Parkflächen für die Kirchenbesucher zu schaffen. Ein neuer Brunnen ist von Kindern nicht nur an sonnigen Tagen heiß begehrt. Infostelen schildern die Geschichte der einst
10
selbständigen Gemeinde. Mit der neuen Na-
te und für spontane Zusammenkünfte genutzt
selbst. Für die Umgestaltung wurde Birk 2017
tursteinmauer und den zahlreichen Pflanzen
wird. Auch der Festzug der Konfirmanden in
mit der Silbermedaille im Bezirksentscheid
besitzt Birk nun einen einladenden Treffpunkt
die Kirche hat nun einen würdigen Aufstellplatz.
„Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schö-
mit Aufenthaltsqualität, der für verschiedene
Und damit es auch so bleibt, pflegt die rege
ner werden“ belohnt. | CLAUDIA STICH , AMT FÜR
Veranstaltungen wie Dorffeste, Gottesdiens-
Dorfgemeinschaft die Plätze und Grünanlagen
LÄNDLICHE ENTWICKLUNG OBERFRANKEN |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
INTERVIEW
ORTSERNEUERUNG
Interview mit... FABIAN HÖHNE Jahrgang 1984, ist seit April 2017 im Landratsamt Hof beschäftigt und arbeitet dort als Leerstandsmanager. Er wuchs in Kautendorf (Landkreis Hof) sowie in Hof auf und absolvierte nach seiner Ausbildung zum Großhandelskaufmann ein Studium zum Diplom „Wirtschaftsingenieur Bautechnik“ an der HTWK Leipzig.
DER DONUTEFFEKT LÄSST SICH NUR GEMEINSAM AUFHALTEN
...Fabian Höhne
Drei Fragen an Fabian Höhne, im Landratsamt Hof für „Leerstandsmanagement“ zuständig Die Städtebauförderung wurde 1971 einge-
haben sich die Anforderungen, die im Gewer-
um Bauen und Sanieren informiert. In den an-
führt. Dahinter stand die Absicht, für gleich-
bebereich an Immobilien und Flächen gestellt
deren Landkreisen des Fichtelgebirges sind
wertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu
werden, in den letzten 25 Jahren stark ver-
ebenfalls Beratungsangebote vorhanden.
sorgen. Gilt dieses Ziel noch heute?
ändert. Der Einzelhandel benötigt Flächengrö-
Die Handlungsschwerpunkte der Städte-
ßen und Parkmöglichkeiten, die in den Zentren
Mancherorts schrumpfen Städte und Gemein-
bauförderung liegen in der Stärkung der
nur schwer zur Verfügung zu stellen sind.
den. Kann Städtebauförderung in diesem Fall als eine Art Konjunkturprogramm wirken, weil
Innenstädte und Ortsmitten. Aus diesem Grund ist eine weitreichende Bestandsun-
Um der befürchteten Aushöhlung der Innen-
dadurch die Orte attraktiver werden für Zu-
tersuchung die Grundlage jeder städtebau-
stadt entgegenzuwirken, braucht es ein Um-
zügler und Gewerbetreibende?
lichen Maßnahme. So sollen der Ist-Zustand
denken bei Kommunen, Bürgern und Gewer-
Grundsätzlich kann ich dies mit einem klaren
des Quartiers erfasst und Empfehlungen für
betreibenden. Der sogenannte „Donut-Effekt“
Ja beantworten. Gerade die Region Hochfran-
eine lebenswerte Stadtentwicklung aufge-
mit leeren Innenstädten, aber neu bebauten
ken und das Fichtelgebirge verfügen über vie-
stellt werden.
Ortsrandlagen lässt sich nur gemeinsam auf-
le Förderprogramme, die Bürger bei der Su-
halten. Die Städtebauförderung ist ein vielsei-
che nach Wohneigentum unterstützen. Hier
An Stadträndern entstehen Neubausiedlun-
tiges Instrument, das die Sanierung von Be-
sind mehr Möglichkeiten geboten, sich sein
gen, im Umland regelmäßig neue Gewerbe-
standsgebäuden im Innenbereich attraktiver
eigenes Nest zu bauen als in den Ballungszen-
gebiete. Wie lässt sich das mit den Anliegen
machen soll als den Neubau auf der grünen
tren. Zudem erkennen wir aktuell eine hohe
der Städtebauförderung vereinbaren?
Wiese. Das Regionalmanagement im Landrat-
Nachfrage, Bestandsimmobilien barrierefrei
Der Wunsch nach dem Einfamilienhaus mit
samt Hof dient dabei als Ansprechpartner, un-
und qualitativ hochwertig auszubauen. Auch
Garten ist legitim und gerade in unserer
terstützt bei der Suche nach Immobilien, klärt
hier ist die Städtebauförderung unterstützend
Region stark ausgeprägt. Nicht immer lässt
über Förder- und Sanierungsmöglichkeiten
tätig, wodurch Ortskerne attraktiver gestaltet
sich ein Eigenheim im Bestandsbau erwer-
auf und begleitet Bauherren auch durch ganze
werden. Diese Maßnahmen bringen das Le-
ben. Hier stehen Kommunen häufig im direk-
Projekte. In einer Vortragsreihe haben wir die
ben aus den Randlagen zurück in den Ort.
ten Wettbewerb um Zuzüge. Darüber hinaus
Bürger beispielsweise über viele Themen rund
| FRAGEN: OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
11
ORTSERNEUERUNG
BEST PRACTICE
AR ZBERG, RÖSL AU, KIRCHENL AMITZ UND SCHWAR ZENBACH/SA ALE
HERAUSFORDERUNG UND RIESENCHANCE –
DIE WINTERLING-HALLEN
I
m Fichtelgebirge hat man Erfahrung mit
bestimmungen Jahrzehnte ausreichend war,
Saale mit einem Instrument: Unternehmen
der Umwandlung von Industriebrachen.
muss heute individuell aufgerüstet werden.
können zuerst variabel mieten und die Räu-
Das Porzellanikon – Staatliches Museum
me „testen“, während die Umbaumaßnahmen
für Porzellan nutzt in Selb und Hohenberg
Doch in der Individualität und dem Industrie-
den allgemeinen technischen Anforderungen
an der Eger ehemalige Firmengebäude von
ambiente steckt auch eine große Chance: Es
angepasst werden. Auf Grundlage eines Ge-
Rosenthal und Hutschenreuther und kann als
gilt, jene Unternehmen als zukunftsträchtige
samtkonzeptes, dem Masterplan, werden die
ein Musterbeispiel gelungener Revitalisierung
Nutzer zu finden, die das Flair der alten Hallen
Gebäudekonglomerate in sinnvoll nutzbare
gelten. Dabei ist jeder Nutzer besonders.
zu schätzen wissen, ebenso wie den vielfäl-
Einheiten geteilt. So werden aus Industriebra-
Nicht nur die Flächenansprüche von 100 bis
tigen Mix der unterschiedlichsten Gewerbe-
chen Gewerbeparks, die ein individuelles Ge-
zu mehreren tausend Quadratmetern variie-
betriebe, um sich gegenseitig zu befruchten.
sicht, eine eigene Marke entwickeln, bis hin
ren. Sehr unterschiedlich sind auch die An-
Das gKU Winterling versucht dies in Arzberg,
zum Cluster, einer intakten Nachbarschaft
sprüche an die Beheizbarkeit, die Tragkraft
Kirchenlamitz, Röslau und Schwarzenbach/
von Betrieben. | CAECILIA SCHEFFLER |
der Böden, die Erreichbarkeit, die Raumhöhe, die Belichtung und Belüftung, die Ausstattung mit besonderen Ver- und Entsorgungsanlagen etc. Mit der Entscheidung für einen Umbaustandard schränkt man deshalb auch die Art und Anzahl der möglichen Nutzer ein. Besonders ist auch jede Industriebrache. Eingeschossige Hallen mit großen Oberlichtern wechseln sich mit mehrgeschossigen Bauten ab, mitunter auf demselben Grundstück. Zwar sind heute selbst für Produktion und Logistik Obergeschosse interessant. Doch der Teufel steckt im Detail: Lastenaufzüge können zwar meist bis zu 3t Nutzlast tragen und seit Jahrzehnten zuverlässig laufen, sie werden aber durch immer strengere technische Vorschriften unrentabel. Und was bei den Brandschutz-
12
Ehemaliges Winterling-Areal in Kirchenlamitz – Um die Erschließungssituation zu verbessern, wurde ein Teil der eingeschossigen Ofenhalle abgebrochen und ein Innenhof geschaffen. Foto: gKU Winterling
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
Sport statt Porzellanproduktion – In einem Teil der Kirchenlamitzer Winterling-Halle ist das Radquartier eingezogen – ein Beispiel von vielen Nutzungsmöglichkeiten. Foto: Radquartier
BEST PRACTICE
ORTSERNEUERUNG
KOMMUNALER KRAFTAKT – WUNSIEDEL
D
DAS WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS „KRONPRINZ“
ie Besitzer des Hauses in der Wunsied-
des Hotels investiert, sodass statt eines
zuziehen. Die alte Geschäftsstelle befand
ler Maximilianstraße 27 lassen sich bis
Umbaus nur noch ein Abriss in Frage kam.
sich im Haus nebenan (Maximilianstraße
1436 zurückverfolgen. Hier befand
Für den Durchbruch bei den langwierigen
25). Das Nachbarhaus wurde jedoch nicht
sich ab 1837 der Gasthof „Kronprinz von
Vorplanungen sorgte die Entscheidung der
aufgegeben, sondern als Sanierungsobjekt
Bayern“. In den letzten Jahrzehnten wurde
Sparkasse Hochfranken, im Neubau mit einer
in das Gesamtkonzept einbezogen. Bauherr
leider relativ wenig in die Aufrechterhaltung
neuen Hauptgeschäftsstelle als Käufer ein-
ist das städtische Kommunalunternehmen „WUN Immobilien KU“. Das Wohn- und Geschäftshaus „Kronprinz“ bietet u.a. Raum für die Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse (Erdgeschoss Maximilianstraße 25 und 27), Beratungsräume für die Sparkasse, eine Praxis für Physiotherapie und eine Arztpraxis für Urologie. In der Maximilianstraße 27a (ehemaliges Hauptgebäude des Kronprinzen) entstehen Gewerbeflächen auf drei Stockwerken, wobei der Bauherr das dritte Obergeschoss als Büroraum für sich nutzen wird. Im nördlichen Bereich entstehen ein Wohngebäude mit acht modernen
Ein tragfähiges Projekt ohne Mittel aus der Städtebauförderung: der Neubau in der Wunsiedler Maximilianstraße 27. Fotos: WUN Immobilien KU, Hannes Bessermann.
Wohnungen, 41 Stellplätze und sieben Garagen. Alle Wohnungen und fast alle Gewerbeeinheiten sind barrierefrei zugänglich. Moderne Technik ist ebenfalls integriert: Glasfaseranschluss und eine Mikro-Nahwärmeversorgung durch die Gasversorgung Wunsiedel. Geplante Gesamtfertigstellung: November 2018. Das anspruchsvolle Bauvorhaben wird durch verschiedene Teams vorangebracht. Dazu gehören neben dem Bauherren das Architekturbüro
Kuchenreuther,
Marktredwitz,
und das Baugeschäft Roth aus Wunsiedel als Generalunternehmer. Das städtische Kommunalunternehmen „WUN Immobilien KU“ hat das Bauprojekt aus eigenen Mitteln gestemmt. Einzig für die Wohnungen gab es zinsverbilligte Darlehen, da es sich um ein Energie sparendes „Effizienzhaus“ handelt. | OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
13
ORTSERNEUERUNG
BEST PRACTICE
Studieren in Tirschenreuth: Dafür nimmt die Stadt Tirschenreuth aktuell über 5 Mio. Euro an die Hand.
Inspierierende Lernatmosphäre: So stellen sich die Planer das OTH-Areal nach der Sanierung vor. Grafik: Brückner & Brückner Architekten
TIRSCHENREUTH
UMBAU MIT UMSICHT –
NEUER OTH-STUDIENSTANDORT
E
LIEBEVOLLE PRIVATSANIERUNG EINES WOHNQUARTIERS
naten zu einem hochwertigen Wohnquartier
bis vor kurzem noch die Polizeidienststelle
In unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen
bester Innenstadtlage. Zu schultern hat der
befand, zu einem neuen Studienstandort
OTH-Studienstandort und zum Gartenschau-
private Bauherr dabei Kosten in Höhe von
der Ostbayerischen Technischen Hoch-
gelände gelegen, wird aktuell durch den Tir-
1 Mio. Euro. Überaus attraktiv ist aber die
schule Regensburg (OTH) – eine Maßnah-
schenreuther Bauingenieur Ferdinand Lehner
finanzielle Unterstützung des Vorhabens. So
me, die auch unter denkmalgestalterischen
ein 1814 erbautes Anwesen kernsaniert. Er
stellen der Freistaat 300.000 Euro und die
Gesichtspunkten eine große Herausforde-
baut das seit vielen Jahren leerstehende En-
Stadt Tirschenreuth 200.000 Euro aus dem
rung darstellt. Denn während der Bauarbei-
semble – bestehend aus einem Haupthaus mit
Programm „Umbau West Förderung“ zur Ver-
ten stieß man auf Fundamente, Torbögen
Innenhof, Gewölbestall, altem Waschhaus und
fügung.
sowie Mauer- und Turmreste des ehemali-
einem Gesindehaus – in den kommenden Mo-
| MIRKO STREICH / STADT TIRSCHENREUTH |
s ist eines der großen innerstädtischen Leuchtturmprojekte: der Umbau eines historischen Gebäudes, in dem sich
gen Tirschenreuther Schlosses. Funde, die Bürgermeister Franz Stahl und das ausführende Planungsbüro Brückner & Brückner Architekten jedoch beflügelten und sie veranlassten, die Pläne noch einmal umzuarbeiten. Nun werden die Artefakte in die Architektur des Gebäudes integriert, das im September 2019 seiner Bestimmung übergeben werden soll. Dann hat die Stadt Tirschenreuth insgesamt 5,4 Mio. Euro investiert. Und aus dem Topf „Stadtumbau West Förderung“ Zuwendungen in Höhe von 2,4 Mio. Euro erhalten.
14
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
aus. In der Folge entstehen insgesamt drei Mietwohnungen unterschiedlicher Größe in
Wohnen in Tirschenreuth: In die Sanierung eines historischen Gebäudeensembles – hier eine Visualisierung – investiert ein privater Bauherr 1 Mio. Euro. Grafik: F. Lehner
BEST PRACTICE
AR ZBERG
D
as ehemalige evangelische Zentral-
ORTSERNEUERUNG
SANIERUNG UND NEUORDNUNG –
DAS BÜRGERHAUS
schulhaus, das früher als Berufsschule diente, wird heute als Bürgerhaus von
Zudem gilt es, Mängel in der baulichen Sub-
beit mit dem Planungsbüro gibt es Überle-
verschiedenen Arzberger Vereinen und dem
stanz zu beseitigen. So muss das Gebäude
gungen zur abschnittsweisen Umsetzung, so
Stadtarchiv genutzt. Das Hauptgebäude ist
energetisch ertüchtigt, die Haustechnik sowie
dass ein möglichst reibungsloser Bauablauf
von 1881/1908, der nördliche Anbau wur-
die Heizungsanlage erneuert werden. Die Fas-
erfolgen kann. Die geschätzten Baukosten
de 1920 angefügt, ein weiterer Anbau mit
saden und Dächer müssen saniert und die
betragen 4,5 Mio. Euro, wobei eine Förde-
Sanitäranlagen im Jahr 1951. Der erstge-
Holzbalkendecken verstärkt werden, um den
rung in Höhe von 90 Prozent in Aussicht ge-
nannte, spätklassizistische Gebäudeteil ist
baulichen Erhalt zu sichern. In Zusammenar-
stellt wurde. | STADT ARZBERG |
stadträumlich und historisch von besonderer Bedeutung. Durch seine prominente Lage oberhalb der Arzberger Innenstadt war das Gebäude früher weithin sichtbar, dies ist auf historischen Abbildungen erkennbar. Bis heute prägt es trotz der späteren Anbauten das Stadtbild. Außerdem liegt das Bürgerhaus in einem städtischen Entwicklungsbereich, mit den bereits erfolgreich realisierten Entwicklungen des Bergbräus und des Freibads in unmittelbarer Nähe. Bereits im Stadtumbaubericht 2007 wurde die Sanierung des Bürgerhauses als Projekt beschrieben. 2018 wird nun mit der Sanierung begonnen. Dem Jugendtreff, dem historischen Archiv, der Musikschule und dem Seniorenclub sollen dabei weiterhin geeignete Räume im Gebäude zur Verfügung stehen. Zusätzlich müssen in Abstimmung mit den bestehenden und zukünftigen Nutzergruppen weitere Räume für verschiedene Vereine sowie Lagerflächen entstehen. Ein Ziel der Sanierung besteht darin, die Nutzungen neu zu ordnen und Leerstände zu beseitigen. Eine Reduzierung der Nutzfläche durch den Abriss von Teilbereichen ist denkbar. Die Erschließung muss überdacht und gegebenenfalls neu geordnet werden. Vorgesehen sind ein
Das stattliche Arzberger Bürgerhaus wird saniert. Im Bild: ehemaliges Zentralschulhaus im Dr.-Fritz-Singer-Park.
barrierefreier Zugang und unter anderem der Einbau eines Fahrstuhls.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
15
ORTSERNEUERUNG
INTERVIEW
Interview mit... MARTIN SCHÖFFEL Jahrgang 1977, ist CSU-Abgeordneter im Bayerischen Landtag. Nach dem Abitur in Wunsiedel entschied er sich zunächst für eine Lehre als Brauer und Mälzer in der Brauerei seiner Familie. Daran schloss er ein Studium der Landwirtschaft und Betriebswirtschaft an. Seit 2002 engagiert er sich in der Kommunalpolitik. Wichtige Schwerpunkte seiner Arbeit ab 2008 im Bayerischen Landtag sind Agrar- und Umweltpolitik sowie gleichwertige Lebensbedingungen in Bayern.
...Martin Schöff
el
AUF UNSERE REGION ZUGESCHNITTEN Die 2017 gestartete Förderoffensive Nordostbayern ist in der Region auf sehr fruchtbaren Boden gefallen. Mit der Initiative zur Revitalisierung von leerstehenden Gebäuden
Interview mit MdL Martin Schöffel zur Förderoffensive Nordostbayern
greift die Bayerische Staatsregierung ein
Gab es in Bayern in der Vergangenheit Projek-
Halten Sie es auch für erstrebenswert, Ge-
wichtiges Thema unserer Region auf. Die
te, die mit der Förderoffensive vergleichbar
bäude abzureißen und Flächen zu entsiegeln
beantragten Fördersummen übersteigen die
sind, oder ist das Ganze bislang einzigartig?
statt sie neu zu bebauen? Schließlich kann
zur Verfügung stehenden Mittel deutlich. Ha-
Das Ganze ist einzigartig und auf unsere Regi-
Freiraum ja auch den besonderen Charme
ben Sie diese Resonanz erwartet?
on zugeschnitten. Auf Initiative der regionalen
einer ländlichen Region ausmachen.
Ein klares Ja! Ich habe diese Resonanz er-
Wirtschaftskammern haben wir uns mehrfach
Egal, ob ein leerstehendes Gebäude mit Hilfe
wartet. Durch diese Initiative werden viele
mit dem damaligen Ministerpräsidenten Horst
der Förderoffensive saniert und einer neuen
Objekte mit neuem Leben erfüllt und oft
Seehofer und Innenminister Joachim Herrmann
Nutzung zugeführt wird oder ob die Grundflä-
ganze Viertel neu gestaltet oder aufgewer-
zusammengesetzt und sie von der Wichtigkeit
che nach einem Abriss neu bebaut oder ent-
tet. Die Kommunen haben ein Arbeitspro-
überzeugt. Die Landräte von Hof und Wunsie-
siegelt wird – jede Maßnahme schafft mehr
gramm angemeldet, das nicht in einem Jahr
del waren maßgeblich beteiligt. Für den Termin
Lebensqualität. Natürlich ist auch ein Abriss
umgesetzt werden kann. Ministerpräsident
mit Seehofer habe ich extra einen Film über
mit
Markus Söder hat angekündigt, dass er die-
besonders von Leerstand betroffene Straßen-
im Sinne des Programms, wenn es städte-
se Initiative weiterführen wird. Mein Ziel ist
züge anfertigen lassen. Das Programm wird
baulich erstrebenswert ist. Wohnhäuser in
es, dass in jedem Ort unserer Region ein
auch auf andere Landkreise ausgeweitet, so
den Ortskernen hatten früher häufig keinen
schmuckes Zentrum entsteht, in dem die
dass das ganze Fichtelgebirge von dieser Ini-
Garten, keinen Balkon, keinen Autostellplatz.
Einheimischen gerne zusammenkommen
tiative profitieren wird.
Das kann mit einer Revitalisierung sehr gut
und Gäste sich wohlfühlen. Auch an den
16
anschließender
Freiflächengestaltung
geändert werden. Im Sinne des Flächenspa-
wichtigen Zufahrtsstraßen sollen Leerstän-
Muss ich ein Experte sein, um als Privatperson
rens strebe ich allerdings an, dass Konversi-
de verschwinden. Der Staat und die Kom-
einen Antrag stellen zu können?
onsflächen wieder bebaut werden, bevor neu-
munen können dabei viele Impulse setzen.
Nein. Rathäuser, Landratsämter und auch ich
es Bauland auf der „grünen Wiese“ entsteht.
Wir brauchen aber auch private Investoren.
sowie mein Büro helfen gerne weiter.
| INTERVIEW: OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
BEST PRACTICE
Sie haben einen Plan für die Brache auf dem Schumann-Areal: Susanne Hilpert, Geschäftsführerin des Lebenshilfe-Vereins, und Landrat Dr. Karl Döhler diskutieren die Bauvorhaben
Die Vorhaben der Lebenshilfe und der Stadt Arzberg für das ehemalige Schumann-Areal
A
ORTSERNEUERUNG
AR ZBERG
VERWANDLUNG EINER BRACHE
us einer Brachfläche wird ein neues
ne Möglichkeit, eine angemessene Betreuung
ter Vorsitzender des Lebenshilfe-Vereins. Von
Quartier. Diese Verwandlung ist bei
und Bleibe zu finden“, führt Susanne Hilpert,
der 20 Hektar großen Gesamtfläche bebaut
jedem großen Bauvorhaben faszinie-
die Geschäftsführerin des Vereins, aus.
die Lebenshilfe etwa ein Viertel. Für die rund 15 Mio. Euro starke Investition erhält der
rend. Was das Schumann-Areal in Arzberg dabei so ungewöhnlich wie spannend macht,
Die Stadt Arzberg will die Vorhaben sinnvoll
Verein verschiedene Zuschüsse, darunter
ist die Verbindung mehrerer Einzel-Projekte
ergänzen. Nicht weit von dort, wo die Schu-
über 2 Mio. Euro aus der Städtebauförde-
zu einem Ganzen.
mann-Fabrik einen Ökonomie-Bau für die Ei-
rung. „Die Lebenshilfe muss als wirtschaft-
genversorgung des Betriebs unterhielt, soll
lich geführter Verein die Investitionen über
landschaftspfle-
ein naturnaher, mit dem Radweg verbunde-
Tagessätze kompensieren. Daher sind die
gerische Belange wirken hier zusammen.
ner Erlebnisort entstehen, mit Gärten, einer
Fördermittel aus dem Städtebauprogramm
Der sozial-integrative Aspekt steht im Mit-
Brücke über die Röslau und Streuobstwiesen
nicht so hoch wie bei Projekten der Kommu-
telpunkt. Wo 2018 noch Niemandsland ist,
– ein Raum für Bürger und zugleich ein „Betäti-
ne“, fügt Döhler hinzu. Nach den Plänen des
sollen 2019 die Bauarbeiten für eine neue
gungsfeld“ für den Landschaftspflegetrupp der
Vereins soll die Erschließung des Geländes
Werkstatt und ein Wohnheim des Vereins „Le-
Lebenshilfe sowie die Ökologische Bildungs-
2018 abgeschlossen sein. Baubeginn ist vo-
benshilfe im Fichtelgebirge e.V.“ beginnen.
stätte. „Wegen dieser Verbindung erschien
raussichtlich im Frühjahr 2019 (Projektsteu-
Bislang unterhält der Verein mit ca. 160 Mit-
uns das Areal als Standort für die Lebenshilfe
erung: Architekt Hilgarth aus Marktredwitz).
arbeitern folgende Einrichtungen und Dienste
passend“, sagt Landrat Dr. Karl Döhler, Ers-
| OLIVER VAN ESSENBERG |
Soziale,
städtische
und
für ca. 600 Menschen mit Behinderung im Landkreis: Frühförderstelle, Schule, Tagesstätte, Werkstatt, Förderstätte, Tagespflegestätte, Wohnheim und Familienentlastender Dienst / Offene Behindertenarbeit. Diese werden unverändert erhalten bleiben. 30 Personen mit psychischer Erkrankung, die derzeit in der überbelegten Marktredwitzer Werkstatt arbeiten, sollen mit Personal in den Arzberger Neubau umziehen. Außerdem soll neben der Arzberger Werkstatt ein Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung und besonderen Verhaltensauffälligkeiten entstehen, das Platz bietet für 24 Bewohner. „Sie haben derzeit im oberfränkischen Raum kei-
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
17
ORTSERNEUERUNG
BEST PRACTICE
Vom brachliegenden Industriegebiet zur Top-Adresse: Die Entwicklung des BENKER-AREALS zählt zu den Meilensteinprojekten der Stadt Marktredwitz. Fotos: Stadt Marktredwitz
DYNAMISCH UND VIELSEITIG – MARK TREDWITZ
D
VOM BENKER AREAL ZUM ZENTRUM
as Angebot an neuen Einfamilienhäu-
heit. Im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung
sind, beginnen die Hochbaumaßnahmen.
sern wächst und wächst, beliebte Ein-
zur Strukturierung des neuen Areals machte
Vorzug hat der Bau eines Kinderhauses, das
zelhandelsketten eröffnen im Stadtge-
das Architekturbüro UmbauStadt aus Weimar
sowohl Krippen- und Hortplätze als auch ei-
biet neue Filialen, Schulen und Kindergärten
das Rennen. Die Einbeziehung der erhaltenen
nen Kindergarten unter einem Dach vereint.
müssen erweitert werden. In Marktredwitz ist
Industriedenkmäler sowie eine optimale Ver-
Der neue Komplex am Kösseineufer bietet
der Aufwärtstrend seit Jahren ungebrochen.
netzung mit den angrenzenden Stadtgebie-
Platz für mehr als 170 Kinder und soll bereits
Zusätzlich stehen einige städtebauliche Pro-
ten waren Zielvorgaben, die das Siegerbüro
2020 eröffnet werden. Auch die Behörden-
jekte an, die sich ebenfalls positiv auf das
hervorragend umsetzte. Dem neuen Quartier
verlagerung soll zügig voran schreiten. Denn
Leben in der Stadt auswirken werden.
wird eine eigene Identität verliehen, die alle
das Servicezentrum BayernServer und das
Generationen gleichermaßen ansprechen soll.
Kompetenzzentrum landwirtschaftlicher För-
Ein Großprojekt, das die Stadtplaner in den
Barrierefreiheit sowie die Einführung eines
derprogramme, beide aktuell im Ost-West-
nächsten Jahren stark beschäftigen wird,
einheitlichen Beleuchtungs- und Möblierungs-
Kompetenzzentrum im Marktredwitzer Indus-
ist die Entwicklung des ca. 2,5 ha großen
konzeptes sind weitere Vorgaben, die in allen
triegebiet Rathaushütte angesiedelt, platzen
BENKER-AREALS. Auf dieser Fläche, dem
Bereichen berücksichtigt werden.
aus allen Nähten. Insgesamt sollen zukünftig
ehemaligen Gelände der Textilfabrik Benker, entsteht in innenstadtnaher Top-Lage ein
ERSCHLIESSUNG DES BENKER AREALS
BENKER-AREAL wiederaufnehmen.
auch Gewerbetreibende wie Gastronomen,
Noch im Jahr 2018 fällt der Startschuss für
laser Platz zu beobachten. Die Sanierung
Dienstleister und Einzelhändler verfolgen das
die Erschließungsarbeiten. Sobald die Was-
des Kontorgebäudes, das zu den erhaltenen
Projekt mit großer Neugier und Gespannt-
ser- und Elektrizitätsversorgung gesichert
Industriedenkmälern des BENKER-AREALS
neues Stadtquartier. Private Interessenten, die neuen Wohnraum schaffen wollen, aber
18
85 Behördenmitarbeiter ihre Arbeit auf dem
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
Ein deutlicher Fortschritt ist auf dem Dörf-
BEST PRACTICE
ORTSERNEUERUNG
zählt, konnte 2018 abgeschlossen werden. Das Marktredwitzer Architekturbüro Sticht bezog im Frühjahr sogleich die neuen Räumlichkeiten. Auch das historische Gasthaus „Meisterhaus“ lebt dank eines neuen Pächters weiter auf, u.a. mit Bar und sonnigem Biergarten.
DAS ZENTRUM ALS SANIERUNGSGEBIET Werfen wir nun einen Blick in Richtung Innenstadt. Das Zentrum von Marktredwitz mit der wunderschönen Altstadt fällt ebenfalls in ein Sanierungsgebiet, für das ein neues kommunales Förderprogramm aufgelegt wurde. Dahinter steht die Absicht, die Innenstadt kontinuierlich aufzuwerten, Leerstände zu beseitigen und versteckte Schönheiten ans Licht zu bringen. Der Erhalt und die Stärkung des historischen Stadtkerns mit seiner zentralen Versorgungsfunktion sind erklärte Ziele der Stadtentwicklung. Handel, Dienstleistung sowie medizinische Versorgung sind hierfür von enormer Wichtigkeit. Doch Leben in das Zentrum bringen nicht zuletzt Wohnungen, daher werden entsprechende Projekte priorisiert. Ansatzpunkte bei Leerständen sind z.B. Grundrissoptimierungen,
Barrierefreiheit,
energetische Sanierung sowie die Fassadengestaltung. Auch ansprechend gestaltete Außenanlagen tragen entscheidend zur Attraktivität einer Immobilie bei. Hier kommt das kommunale Förderprogramm der Stadt Marktredwitz zum Einsatz. Befindet sich die zu sanierende Immobilie innerhalb des GelEine deftige Brotzeit im sonnigen Biergarten des „Meisterhauses“ oder ein Eiskaffee im angrenzenden Auenpark – das neue Stadtquartier bietet eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität für alle Generationen.
tungsbereiches und sind die Förderauflagen erfüllt, erhalten die Bauherren einen Zuschuss von bis zu 30 Prozent (max. 50.000 Euro) der anrechenbaren Kosten. Um die Möglichkeit sowie die eventuelle Höhe einer Förderung abzustimmen, bietet das Rathaus in Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Architekturbüro Hilgarth kostenfreie, unverbindliche Beratungstermine an. Der Aufwärtstrend in Marktredwitz reißt nicht ab. Nicht nur das Stadtgebiet, auch die Marktredwitzer Ortsteile werden im Rahmen von Dorferneuerungs- oder städtebaulichen Begleitmaßnahmen aufgewertet und somit fit für die Zukunft gemacht. | STEFANIE FÜRST |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
19
ORTSERNEUERUNG
BEST PRACTICE
SELB
D
ie Bürgerbeteiligung ist das A und O bei der Stadtentwicklung“, sagt Helmut Resch, Leiter des Bauamtes Selb und
STADTUMBAU MIT BÜRGERPOWER –
DER MASTERPLAN INNENSTADT
Verantwortlicher für die Umsetzung des Mas-
20
terplans Innenstadt. „Deshalb ist der Mas-
Tourismus, Städtebau, Wohnungswirtschaft
nur wegen dieses Wohnungsangebots in Selb
terplan für uns nicht nur ein Papier, sondern
und Verkehr in der Selber Innenstadt. Daraus
zugezogen. Mit der Vermarktung weiterer in-
eine Handlungsanleitung, die wir immer im
hat „Forum Bremen“ 17 Maßnahmen konkreti-
nerstädtischer Freiflächen kann Selb diese
Blick haben.“ Bereits seit 15 Jahren arbeitet
siert, die nun nach und nach umgesetzt wer-
Entwicklung nun fortschreiben. Bereits drei
Selb erfolgreich am Stadtumbau und hat da-
den sollen. Neben einem Designkaffee, der
potenzielle Bauherren haben ihr Interesse
bei vor allem die soziale Infrastruktur in den
Renaturierung und Belebung der Selbbach-
bekundet, von denen einer bei der Vorstel-
Stadtteilen vorangetrieben. Mit dem Master-
Auen oder dem Neubau der Stadtbibliothek
lung seines Projekts im Internet innerhalb von
plan Innenstadt ist diese Entwicklung nun in
liegen die Schwerpunkte auf dem Wohnen in
nur zwei Wochen 80 Interessenten für Eigen-
eine neue Phase eingetreten.
der Stadt und der Aufwertung der Innenstadt.
tumswohnungen verbuchen konnte.
Beginnend im Oktober 2016 erarbeiteten
Wie wichtig qualitativ hochwertiger Wohnraum
Selber Bürger moderiert von den Stadtpla-
für die Stadtentwicklung ist, hat sich bereits
nern des „Forum Bremen“ in Themenwork-
in jüngster Vergangenheit gezeigt. Das neue
shops und Online-Dialogen die Grundlagen für
IQ-Quartier ist zu 70 Prozent mit jungen Fa-
Konzepte zur Entwicklung von Einzelhandel,
milien belegt und 30 Prozent der Mieter sind
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
Auf dem Weg zum Masterplan: Die Innenstadtspaziergänge brachten viele Selber für die Stadtentwicklung auf die Beine. Fotos: Forum Bremen
BEST PRACTICE
ORTSERNEUERUNG
HILFREICHE ANGEBOTE FÜR ALLE
mobilie. Dazu bietet es kostenlose Beratungs-
mit ihrer Innenstadtimmobilie weitergehen
gespräche mit Architekten oder Hilfestellung
soll. Über diesen Fonds soll die Stadt im Stil
In Sachen Innenstadtaufwertung hat das
bei der Beantragung von Mitteln der Förderof-
eines Projektentwicklers als Ideengeber und
Engagement der Selber sogar die Stadtent-
fensive Nordostbayern. Und weil der Zugriff
Zwischenerwerber auftreten, der die Immo-
wickler des „Forum Bremen“ verblüfft: Für
auf den Fördertopf bestimmte Gestaltungskri-
bilie entsprechend dem jeweiligen Konzept
gewöhnlich gilt bei Umfragen unter Immobi-
terien voraussetzt, entsteht derzeit eine Ge-
grundsaniert und weiterverkauft. „So wollen
lienbesitzern ein Rücklauf von 10 Prozent als
staltungsfibel für die Fassadensanierung.
wir verhindern, dass in der Innenstadt Ge-
großer Erfolg. In Selb waren es über 50 Pro-
bäude verfallen oder an Investoren verkauft
zent. Mit 20 Eigentümern aus diesem Kreis
Parallel dazu schafft die Stadt Rahmenbedin-
werden, die weder willens noch in der Lage,
erarbeitet das Stadtbauamt nun konkrete
gungen für einen Fonds, der sich an Immobi-
sind diese Gebäude zu renovieren“, erläutert
Lösungen für die Renovierung ihrer City-Im-
lienbesitzer richtet, die nicht wissen, wie es
Helmut Resch diesen zweiten Ansatz. Dass alle diese Veränderungen auch neue Anforderungen an die Infrastruktur stellen, versteht sich von selbst. Deshalb haben die Stadt und ihre Bürger jetzt jede Menge Gelegenheit im Teamwork Pläne für Barrierefreiheit, eine gute Nahversorgung, angenehme und sichere Verkehrswege für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer sowie Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr oder zukunftsweisende Konzepte für die E-Mobilität zu entwickeln und umzusetzen. | CHRISTINE NADWORNIZEK |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
21
ORTSERNEUERUNG
SELB STADTUMBAU
extra.Radio Fichtelgebirgs-Programm
Das Fichtelgebirge hört
rund um die Uhr 22
UKW: Fichtelgebirge 97,3 Selb 93,4 Frankenwald 96,5 Hof 94,0 Münchberg 98,1 DAB+ und www.extra-radio.de ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
NEUBAU
ORTSERNEUERUNG
Im Fichtelgebirge lässt sich der Traum vom Eigenheim realisieren, klassisch oder auch als innovative Wohnpyramide. Fotos Übler
WENN DAS GESAMTPAKET STIMMT
D
Naturnahes Wohnen ist ein Hauptmotiv für den Kauf einer Immobilie im Fichtelgebirge. Immobilen-Experte Andreas Übler reagiert auf die wachsende Nachfrage mit mehreren Neubau-Projekten
as Wohnen der Zukunft hat viele Ge-
im Fichtelgebirge punkten, weiß Immobilien-
Worten prinzipiell gut beraten. Allein in den
sichter. Flexible Raumnutzungen, Häu-
händler Andreas Übler aus Hohenberg/Eger.
vergangenen drei bis fünf Jahren sei der Wert
ser mit intelligenter Technik, die den
Er ist seit 30 Jahren in der Branche tätig und
attraktiv gelegener Immobilien um insgesamt
Energieverbrauch optimal steuern, und bar-
hat viele Bauprojekte erfolgreich realisiert,
15 bis 25 Prozent gestiegen.
rierefreie Zugänge gehören zu den vielen
von der Doppelhaushälfte bis zum superschi-
Neuerungen, die das Wohnen angenehmer
cken Architektenhaus, vom Wohnblock bis zur
und individueller machen sollen. Der Markt
Wohnpyramide, in der Region und darüber
wächst dank Innovationen. Für den Erwerb
hinaus, oft als Gesamtpaket einschließlich Be-
Derzeit plant Andreas Üblers Büro neue Bau-
einer geeigneten Immobilie sind allerdings
ratung in Sachen Finanzierung.
projekte in Rehau, Selb, Marktredwitz und
ZUKUNFTSPROJEKTE
Wunsiedel, Doppelhäuser sowie Reihen- und
immer noch die Nähe zum Arbeitsplatz und die Umgebung entscheidend, und genau in
„Wer vom Immobilienboom spricht, denkt heu-
Einfamilienhäuser mit hohem Wohnkomfort
dieser Hinsicht kann der Immobilienmarkt
te oft an Ballungsräume. Die Wahrheit ist al-
und Vollwärmeschutz. Darüber hinaus treibt
lerdings, dass die Wertsteigerung von Immo-
der Hohenberger innovative Konzepte voran.
bilien hier bereits an Grenzen stößt, während
Aus seinen Überlegungen zum energieeffizi-
das Fichtelgebirge ungleich mehr Potenzial
enten Wohnen der Zukunft ist die Wohnpy-
bietet“, führt Übler aus. Das hat verschiede-
ramide entstanden. Die dreigeschossige,
ne Gründe. Da gibt es die Menschen, die aus
vollverglaste Pyramide beschert ein unver-
dem überhitzten Ballungsraum wegziehen,
gleichliches Wohngefühl. Und die Anlage
weil sie das Leben auf dem Land bevorzugen.
rentiert sich, wie Übler ausgerechnet hat.
Da gibt es denjenigen, der das Pendeln zur
Dank ausgeklügelter Bauelemente kann das
Arbeit satt hat und sich eine arbeitsnahe Woh-
Gebäude komplett unabhängig vom öffentli-
nung im Fichtelgebirge sucht, und jene, die
chen Netz unterhalten werden, ohne Strom
ein Haus als Altersvorsorge kaufen möchten.
oder Wasser zuzukaufen. Mehr Freiheit geht
Wer ein altes Haus nicht sanieren oder abrei-
kaum. | OLIVER VAN ESSENBERG |
ßen will, um ein neues zu bauen, ist mit einer gut erhaltenen gebrauchten Wohnung oder
W W W.M A K L E R B UE R O - UE B L E R .DE
einem Neubau im Fichtelgebirge nach Üblers
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
23
FOKUS: HOHENBERG
„Eine kleine Stadt mit großen Geschichten“. So bezeichnet sich Hohenberg an der Eger auf seiner Homepage. Hier stößt der Besucher neben einer geschichtsmächtigen Burg auf große Namen aus der Porzellangeschichte und Firmen, die in ihrem Bereich Weltmarktführer sind, zudem aber auch auf Schönheiten, die im Verborgenen blühen, sowie auf Projekte, die für Außenstehende überraschend erscheinen. Ausruhen kann und will sich die Stadt darauf freilich nicht.
24
SEITE ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
24- 41
ORTSPORTRAIT
FOKUS: HOHENBERG
HOHENBERG – LEBENSART-METROPOLE MIT 1400 EINWOHNERN
V
on der Burg Hohenberg aus eröffnet
ten. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg, im
auch die Agentur Jahreiß dran. Vor 30 Jahren
sich seit eh und je ein wunderbarer Pa-
Jahr 1932, ließ sich Paul Taubert, ein aus
ist Firmengründer Manfred Jahreiß mit sei-
noramablick bis weit ins Egerland. Ge-
Liebenstein stammender Handwerker, in Ho-
nem Atelier in eine ehemalige – ebenfalls von
nießen kann das die Öffentlichkeit allerdings
henberg nieder, der nach dem Krieg mit der
Egerländern betriebene – Handschuhfabrik
erst, seitdem die Burg 1955 für Gäste zu-
Hohenberger Tapetenmanufaktur Geschichte
eingezogen.
gänglich gemacht wurde. Das Sudetendeut-
schreiben sollte. Flucht und Vertreibung aus
sche Sozial- und Bildungswerk hat hier eine
den ehemals sudetendeutschen Gebieten im
Jugendherberge und später eine Grenzland-
heutigen Tschechien führten nach dem Zwei-
bildungsstätte eingerichtet und diese – ab
ten Weltkrieg viele Menschen nach Hohen-
1996 in Kooperation mit der Ökologischen
berg, darunter auch den Unternehmer Ernst
In Hohenberg wird „Willkommenskultur“ ge-
Bildungsstätte (s. S. 30) – bis 2014 betrie-
Feiler, der ebenfalls aus Liebenstein kam und
lebt, auch heute. Die Stadt konnte sich dem
ben. Von 2015 bis 2018 führte Learning
mit seinem 1928 gegründeten Textilunterneh-
allgemeinen Trend der Schrumpfung im länd-
Campus/VEZ e. V. als Pächter die Jugendher-
men nach Hohenberg umzog (siehe S. 34).
lichen Raum entziehen und die Einwohnerzahl
berge. Der Freistaat Bayern, der Eigentümer der Burg ist, entwickelt das mittelalterliche,
UNTERNEHMEN PRODUZIEREN
renovierungsbedürfte Gemäuer nun weiter:
IN HOHENBERG SCHÖNE DINGE FÜR
zu einer, manche sagen auch der Top-Adresse unter den bayerischen Jugendherbergen (siehe S. 28). Zwischen den Menschen auf der bayeri-
WOHNEN UND LEBENSART MIT WERKSVERKÄUFEN VOR DER HAUSTÜR
WILLKOMMENSKULTUR SEIT JAHRZEHNTEN
in den vergangenen 10 Jahren in etwa konstant halten. Eine weitere große Geschichte, im Zusammenhang mit der demographischen Entwicklung, liefert dabei das 2017 eröffnete „Yamakawa“-Seniorenhaus (siehe S. 36). Rund 1400 Bewohner zählt Hohenberg heute, „nur“ wäre mit Erstaunen zu ergänzen ange-
schen Seite und den Sudetendeutschen
Die genannten Unternehmen produzieren in
sichts der hier ansässigen großen Firmen.
bzw. Deutschböhmen bestanden über viele
Hohenberg schöne Dinge für Wohnen und Le-
Und obwohl „nur“ 1400 Bewohner hat Ho-
Jahrhunderte hinweg enge Bande. Als Caro-
bensart, mit Werksverkäufen vor der Haustür,
henberg als eine lebendige Stadt insgesamt
lus Magnus Hutschenreuther seine 1814 in
so auch die Porzellanfabrik „Dibbern“, die sich
sieben Gaststätten (eine davon im Ortsteil
Hohenberg gegründete Porzellanfabrik – die
in der ehemaligen Hutschenreuther-Fabrik be-
Neuhaus). Nicht zu vergessen: die zahlrei-
erste Nordbayerns – ausbaute, war es nor-
findet (siehe S. 33), in unmittelbarer Nachbar-
chen Aktivitäten der Vereine und Veranstaltun-
mal, dass Arbeitskräfte auch aus dem fünf Ki-
schaft zum Mutterhaus des Porzellanikons
gen wie das Carolinenfest, das Wiesenfest,
lometer entfernten böhmischen Liebenstein,
– Staatliches Museum für Porzellan (siehe S.
das Ritterfest, der Weihnachtsmarkt und die
heute Liba, zu Fuß nach Hohenberg pendel-
32). Sehr nah am Thema „Lifestyle“ ist dabei
sommerlichen Gartenfeste. Zum Wiesenfest
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
25
FOKUS: HOHENBERG
ORTSPORTRAIT
Hohenberg ist gut für manche Entdeckungen, auch außerhalb der Stadt. Fotos: Manfred Jahreiß
kommen Gemeindevertreter aus Liba nach
nen Wanderer und Radfahrer auf bequemen,
und Kultur. Das nicht erhaltenswerte Nachbar-
Hohenberg, und im Gegenzug besuchen die
gut ausgeschilderten Wegen folgen.
haus kommt weg und macht Platz für einen schönen Übergang zum anschließenden Wie-
Hohenberger mit einer Abordnung das Som-
PROJEKTE DER ORTSERNEUERUNG
senfest- und Wohnmobilstellplatz. Die dafür
Am Stadtrand ist Hohenberg von Neubauge-
Teil mit Hilfe der Förderoffensive Nordost-
bieten geprägt. Unter den altehrwürdigen Häu-
bayern finanziert. Zudem ist die Altstadt als
An die Grenze zum ehemaligen Ostblock erin-
sern im Zentrum sind besonders die Gebäude
Sanierungsgebiet ausgewiesen. Geeignete
nern heute nur noch Grenzsteine und ein Ko-
im Straßenzug „Winkel“ und die Gaststätten
lonnenweg, der den Russen das schnelle Ein-
an der Burg einen Abstecher wert (siehe S.
greifen in Konfliktfällen ermöglichen sollte. Im
37 und 86). Einige Anwesen an der Ortsdurch-
einst geteilten Ortsteil Fischern hat sich die
fahrt harren dagegen noch der Umwandlung
alte Panzerbrücke in ein Still-Leben verwan-
in ein Schmuckstück. Die Arbeiten am Vorzei-
delt. Die Eger verbindet die Landschaft bei-
geprojekt „Alter Milchhof“ laufen bereits auf
derseits der Grenze, teils ruhig und beschau-
Hochtouren (S. 38). Ab 2018 beginnt die Sa-
lich, teils spektakulär wie etwa im Wellertal,
nierung des nur 100 Meter weiter oben gele-
Maßnahmen, die dem Erhalt und der bauli-
einem Abschnitt der Eger zwischen Neuhaus
genen, ehemaligen Rathauses. Das Gebäude
chen Aufwertung dienen, sind also steuerlich
und Hohenberg. Dem Lauf des Flusses kön-
wird zu einem Gemeinschaftshaus für Kunst
begünstigt. Zusätzlich wird ein kommunales
merfest in Liba. Hohenbergs Bürgermeister Jürgen Hoffmann nennt die Beziehungen zu den Nachbarn vorbildlich.
vorgesehenen Kosten werden zum größten
TEILS RUHIG UND BESCHAULICH, TEILS SPEKTAKULÄR
Sanierungsprogramm auf den Weg gebracht,
R e g e l m ä ßi ge Ve r a n stalt u n gen
um auch an private Bauherren Städtebauförderungsmittel weitergeben zu können. Jedes weitere Sanierungsprojekt kann einen Teil zu
T R E F F P UNK T B UR GP L AT Z : C A R OL INE NF E S T:
Ende Juli
drittes Wochenende im Juli
W IE SE NF E S T: R I T T E R F E S T:
ein- bis zweimal pro Jahr, ohne festen Termin
voraussichtlich erst wieder ab 2019/2020
W E IHN A C H T SM A R K T:
2. Adventswochenende
der großen Geschichte beitragen. Bei der Sommerlounge 2018 in Hohenberg sind die Besucher eingeladen, den Ort ausgiebig zu entdecken (siehe S. 41). Wer die Stadt und ihre attraktive Umgebung kennengelernt hat, kommt gerne wieder. | OLIVER VAN ESSENBERG |
26
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
ORTSPORTRAIT
FOKUS: HOHENBERG
WOHLTUENDES WASSER Direkt am Ufer der Eger, am Fuße des steilen Burgberges, sprudelt in Hohenberg die Carolinenquelle aus dem Boden. Schon um 1600 war die Heilwirkung des stark eisenhaltigen und mit natürlicher Kohlensäure versetzten Wassers bekannt. Die Bayreuther Markgrafen, Kurfürsten und Könige genossen es. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es sogar Pläne, einen Kurbetrieb aufzunehmen, die aber aus Geldmangel fallen gelassen wurden. Das Wasser wurde bis 1979 in Krüge abgefüllt und als Hohenberger Sprudel vertrieben. Unter einem neu errichteten Holzpavillon können Besucher das Wasser heute kostenlos zapfen und genießen. Und vielleicht bekommt ein Kurbetrieb ja noch einmal eine Chance?
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
27
FOKUS: HOHENBERG
BURG HOHENBERG
AUSBAU MIT WEITBLICK
Eine Delegation des Freistaates stellt bei einem Ortsbesuch die Pläne für die Burg Hohenberg vor. Von links: Oliver Merz, Leiter der Regionalvertretung der Immobilien Freistaat Bayern (IMBY), Bernd Beständig, Mitarbeiter der IMBY, Hohenbergs Bürgermeister Jürgen Hoffmann, Staatssekretär Josef Zellmeier, MDL Martin Schöffel, der Hohenberger Stadtrat Andreas Übler und hinter ihm, mit Blick zum Turm der stellvertretende Bürgermeister Christian Paulus. Foto: Manfred Jahreiß
Nach ersten Maßnahmen zum Bauunterhalt soll ab dem Frühjahr 2019 der Ausbau der Jugendherberge auf der Burg Hohenberg beginnen
D
28
ie Burg Hohenberg ist die am besten
Die touristische Nutzung der Hohenberger
maßnahmen noch genutzt werden konnte
erhaltene Burganlage im Fichtelgebir-
Burg beginnt bereits 1955. Das Sudetendeut-
und nun großzügig ausgebaut wird. Sie ist
ge und steht – ähnlich wie die Burg
sche Sozial- und Bildungswerk hat als dama-
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für unsere
Seeberg und die Burg Wildstein auf tsche-
liger Pächter die Jugendherberge und später
Stadt und wichtiger Treffpunkt in der Region,
chischer Seite – in engem Zusammenhang
eine Grenzlandbildungsstätte eingerichtet und
zum Beispiel beim jährlichen Ritterfest.“
mit der Egerer Burg. Es waren auf beiden
diese bis 2014 betrieben. Seit 1996 bietet
Seiten der Grenze adlige Dienstherren, so
die Ökologische Bildungsstätte Burg Hohen-
genannte Ministeriale bzw. bei Hohenberg
berg umweltpädagogische Programme an.
die Markgrafen, die von hier aus die Macht
In den vergangenen Jahren setzte Learning
Auf Initiative des Landtagsabgeordneten
der Reichsburg Eger ausbauen und sichern
Campus als Pächter bis zur vorübergehenden
Martin Schöffel hat Staatssekretär Josef Zell-
sollten. Hier wie dort wechselten die Besitzer
Schließung für die großen Baumaßnahmen
meier vom Ministerium für Wohnen, Bau und
und Machtverhältnisse in 800 Jahren, seit
weitere Schwerpunkte mit Erlebnispädagogik
Verkehr die Burg im Frühjahr 2018 besucht
der Erbauung unter den Staufern, mehrfach.
und Weiterbildung. Der Freistaat Bayern, der
und zusammen mit Vertretern der Immobilien
Alle Anlagen sind heute jedoch öffentlich zu-
Eigentümer der Burg ist, entwickelt die reno-
Freistaat Bayern (IMBY) und des Staatlichen
gänglich: Seeberg beheimatet ein „Museum
vierungsbedürfte Anlage seit 2016 umfas-
Bauamts die aktuellen Pläne vorgestellt. „Die
des Egerlandes“, Wildstein ein Restaurant
send weiter. Bürgermeister Jürgen Hoffmann
Burg soll auch unter völkerverbindenden
mit böhmischer Küche, Hohenberg eine Ju-
stellt fest: „Ich bin dem Freistaat dankbar,
und touristischen Aspekten wieder zu einem
gendherberge.
dass die Burg während der bisherigen Bau-
Anziehungspunkt für das Fichtelgebirge wer-
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
AKTUELLE PLÄNE FÜR DAS KLEINOD
BURG HOHENBERG
FOKUS: HOHENBERG
den“, lautet nach Zellmeiers Worten die Maxime. Dringend muss unter anderem die Brücke zum Torturm erneuert werden, zudem sind im Rahmen des Bauunterhalts Arbeiten an den Wehr- und Turmanlagen vorgesehen. Wenn alles nach Plan läuft, kann im Frühjahr 2019 der große Umbau des Fürstenhauses beginnen. „Mit den Unterhaltsmaßnahmen und dem Ausbau wollen wir den Burgcharakter insgesamt beibehalten und wo nötig auch wiederherstellen“, erklärt Oliver Merz, der als Leiter der Regionalvertretung der Immobilien Freistaat Bayern die Burg Hohenberg verwaltet. Die Gemeinschafts-Säle im Fürstenhaus werden der ursprünglichen Raumstruktur angepasst, der Standard der Unterkunftszimmer gehoben. Insgesamt sollen im Fürstenhaus, einem Anbau, dem ehemaligen Gefängnisturm und der Vorburg 110 bis 115 Betten entstehen, damit bis zu drei Schulklassen oder Gruppen gleichzeitig beherbergt werden können. Ziel ist es, eine Top-Adresse unter Bayerns Jugendherbergen zu schaffen. Geplante Fertigstellung: 2022. Der Burginnenhof und der Aussichtsturm sind – wie bisher auch Learning Campus nutzte die Burg bis zur Sanierung für erlebnispädagogische Angebote. Das genaue Nutzungskonzept für die Burg ist derzeit noch offen. Die Jugendherberge wird jedoch umfassend ausgebaut.
1970, als dieses Foto aufgenommen wurde, war die Vorburg noch eine Ruine. Heute wirkt die Burg von außen fertig, doch die erneute Sanierung läuft bereits auf Hochtouren.
– tagsüber öffentlich zugänglich. MdL Martin Schöffel freut sich, dass das Projekt, das er auf landespolitischer Ebene maßgeblich mit angeschoben hat, auf einem guten Weg ist: „Ich danke der Bayerischen Staatsregierung für ihren Einsatz um diese besondere staatliche Immobilie. Für den Tourismus in der Region wird die Jugendbegegnungsstätte sicherlich einen spürbaren Schub bringen.“ | OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
29
FOKUS: HOHENBERG
ÖKOLOGISCHE BILDUNGSSTÄTTE
NATURERFAHRUNGEN
FÜR ALLE
D
ie Natur weckt Sehnsüchte. Wenn sich Menschen für Natur begeistern, dann auch deshalb, weil sie so viele Sinne –
Sehen, Hören, Riechen, vielleicht auch Schmecken – anspricht. Das ganzheitliche, mit allen Sinnen erfahrbare Naturerlebnis steht daher bei dem Verein „Ökologische Bildungsstätte Hohenberg“ im Mittelpunkt. Die Mitarbeiter leisten ein
W W W. OE KOB UR G .DE
großes Pensum, um Wissen rund um die Natur und Artenvielfalt spielerisch zu vermitteln. Sie organisieren Projekttage mit Schulklassen, bil-
Umweltbildung inklusiv: Gemeinsam mit Umweltassistenten erleben Menschen mit Behinderung die Natur. Foto: PR
den Fachkräfte wie z.B. Lehrer und Pädagogen
Umweltstation mit dem Qualitätssiegel „Um-
rung und der Umbau der Jugendherberge
aus, die das Erlernte entsprechend weiterver-
weltbildung Bayern“ ausgezeichnet. Der Ver-
abgeschlossen sind. Der reizvolle Ort und
mitteln können, sie beziehen alle Altersklassen
ein hatte seinen Sitz zunächst in der Burg
die Übernachtungsmöglichkeiten wären eine
und auch Menschen mit Handicap in ihre Ange-
Hohenberg, musste wegen Platzmangel mit
optimale Kombination für uns, so Bosch. Die
bote an und laden zu interkulturellen Begegnun-
seinen Büros jedoch in das Rathaus auswei-
Aktivitäten des Vereins finden jedoch nach
gen mit den tschechischen Nachbarn ein.
chen. Die Diplom-Ingenieurin für Landespflege
wie vor nicht nur in Hohenberg statt, sondern
und Naturpädagogin Susanne Bosch leitet
schwerpunktmäßig im Landkreis Wunsiedel
Die Ökologische Bildungsstätte wurde 1996
die Geschicke und verfolgt mit ihrem Team
und zum Teil darüber hinaus. Nutzen können
aufgrund einer Initiative des Bund Naturschutz
das Ziel, dauerhaft in die Burg Hohenberg
die Angebote auch Teilnehmer von außer-
gegründet und ist als staatlich anerkannte
zurückkehren zu können, sobald die Sanie-
halb. | OLIVER VAN ESSENBERG |
K a m p a g n e n
bewegte b i l d e r
F o t o graFie com Freiraum für Projekte finden wir weltweit. München I Hohenberg I Astana
30
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
HUTSCHENREUTHER
FOKUS: HOHENBERG
HUTSCHENREUTHER UND DER SIEGESZUG
DES WEISSEN GOLDES
K
PM, Meißen, Nymphenburg, Hutschen-
Hatte Porzellan im absolutistisch geprägten
schirr. Bürgerliche „Coffeeschenken“ waren
reuther und Rosenthal: Diese Namen
18. Jahrhundert noch als Schatzkammer-
seit den letzten Jahren des 18. Jahrhun-
sind beinahe jedem ein Begriff, der sich
Objekt der Regenten gedient, galt es nun, in
derts zu Bekanntheit gelangt. Die Produkte
für Antiquitäten begeistert. Immerhin gelten
der Biedermeierzeit, als Prestige-Gegenstand
waren demnach exakt dem Zeitgeschmack
sie teils sogar als Inbegriff der keramischen
eines neuen Bürgertums.
nachempfunden. Dennoch blieb der Erfolg anfangs aus: Der Absatz ins Ausland stockte
Kunstfertigkeit. Was dabei oft in Vergessenheit gerät: Wenngleich die eigentliche Erfindung des Porzellans bereits im 7. Jahrhun-
WANDERUNG ZUM KAOLIN
und die insgesamt nur zehn Mitarbeiter fertigten lediglich 80 Zentner Ware pro Jahr.
dert in China stattgefunden haben dürfte,
Hutschenreuther kam bei diesen Vertriebsrei-
ist das Fichtelgebirge als eines der Zentren
sen auch nach Hohenberg, wo er auf Johanna
der europäischen Produktion zu nennen. Das
Maria Barbara Reuß traf. Mit ihr ließ er sich
hängt nicht zuletzt mit dem wegweisenden
1814 in Hohenberg nieder und begann damit,
Hutschenreuther ließ sich von diesen Zahlen
Wirken Carolus Magnus Hutschenreuthers
weiße Importware in einer kleinen Werkstatt
jedoch nicht beirren und investierte kräftig
zusammen.
kunstvoll zu veredeln. 1816 heiratete das
in den Ausbau der Anlagen: An der Eger in-
EIN UNBEIRRBARER UNTERNEHMER
Paar. Im selben Jahr begab sich Hutschen-
stallierte er eine wassergetriebene Masse-
Dessen Lebensgeschichte beginnt im Thü-
reuther zusammen mit seinem Schwieger-
Mühle und schaffte zusätzlich einen zweiten
ringischen: Geboren am 9. April 1794 kam
vater, einem ortskundigen Förster, auf eine
Brennofen an – immense Ausgaben, um
das Zweitjüngste von 16 Geschwistern schon
Wanderung, die beide zu einem Vorkommen
seinen unrentablen Betrieb zu retten. Was
früh mit der Herstellung des „Weißen Goldes“
„weißen Laimens“ führte. Hutschenreuther
niemand für möglich hielt: Es klappte. Bis
in Kontakt und erlernte schließlich im väterli-
erkannte darin gleich den Werkstoff Kaolin,
einschließlich 1838 wurde die Firma saniert,
chen Betrieb in Wallendorf die Porzellanma-
das den Brand weißen Porzellans ermöglich-
die Mitarbeiterzahlen stiegen auf 80 bis 90
lerei. Entsprechend der damaligen Handels-
te. Postwendend entwickelte er daraufhin
Personen, die Produktion näherte sich 450
wege fand der Vertrieb der Produkte meist
den Plan, eine eigene Produktionsstätte ein-
Zentnern Ware pro Jahr an. Bei all jenen Er-
in der näheren Umgebung statt, doch zog es
zurichten, erhielt jedoch von der Regierung,
folgen vergaß Hutschenreuther, der erst spät
Carolus auch vermehrt in die böhmischen Bä-
die darin eine Konkurrenz für die Manufaktur
für seine Verdienste gewürdigt wurde, jedoch
derregionen und nach Ostbayern. Ausschlag-
in Nymphenburg sah, eine Abfuhr.
nie die Probleme seiner Angestellten, für die er schon 1837 eine Betriebskrankenkasse
gebend für diese anwachsenden HandelsStrukturen war ein gesellschaftlicher Wandel.
Hutschenreuther ließ sich von diesen Rück-
eingerichtet hatte.
schlägen nicht verunsichern, suchte die Nähe zum kapitalstarken Gutsbesitzer Christian
Am 10. November 1845 starb der Umtrie-
Paul Aecker und konnte 1819 mit dessen
bige an einer „Brustentzündung“. Das Werk
Unterstützung das ehemalige Alaun-Werk
hinterließ er seiner Witwe, die es 1860 an
„Freundschaft“ nahe Hohenberg erwerben.
ihren zweitgeborenen Sohn Christian Wilhelm
Trotz behördlicher Spießrutenläufe und Be-
Leonhard Hutschenreuther übergab. Gleich-
schwerden der Anwohner, die eine Holzver-
zeitig nahm die Bekanntheit des Sortiments,
knappung durch den Betrieb des Brennofens
das mittlerweile beinahe alle möglichen Pro-
fürchteten, erhielt er im November 1822 die
dukte aus Porzellan umfasste, stetig zu. Die
Concession zur Errichtung einer „Porcellain-
Arbeiterschaft wuchs auf schließlich 400
Fabrique“. Diese konzentrierte sich zuerst auf
Personen. Der Siegeszug des weißen Goldes
Puppenköpfe, Mokkaschalen und Kaffeege-
hatte endgültig begonnen. | ADRIAN ROSSNER |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
31
FOKUS: HOHENBERG
PORZELLANIKON
KULTURGESCHICHTE DES PORZELLANS
In Hohenberg eröffnet das Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan spannende Einblicke
M
it der Gründung der ersten Porzellan-
fand eine Bleibe in einem traditionsreichen
turgeschichte des Porzellans. Wechselnde
fabrik Nordostbayerns legte Carolus
Haus: in der ehemaligen Direktorenvilla des
Sonderausstellungen behandeln immer wie-
Magnus Hutschenreuther in Hohen-
traditionsreichen Familienunternehmens C. M.
der zentrale Aspekte der Porzellangeschich-
berg an der Eger den Grundstein dafür, dass
Hutschenreuther. 1995 wurde das historische
te aus unterschiedlichsten Perspektiven. Zu
sich die Region nach 1814 rasch zum Zent-
Haus um einen modernen Anbau aus Glas und
den weiteren Höhepunkten zählen das traditi-
rum der deutschen Porzellanindustrie entwi-
Stahl auf 2000 Quadratmeter erweitert. Die
onelle Museumsfest im stimmungsvollen Mu-
ckelte. Im Jahr 1982 wurde das Porzellani-
mit viel Gespür gestalteten Ausstellungsberei-
seumsgarten und die bereits legendären Ex-
kon in Hohenberg an der Eger gegründet und
che geben faszinierende Einblicke in die Kul-
pertisentage. | SABINE REICHEL- FRÖHLICH |
Einst Direktorenvilla, heute Museum: das Mutterhaus des Porzellanikons in Hohenberg. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Porzellankultur bis 1989. Fotos: Manfred Jahreiß
32
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
DIBBERN
Produktion in Hohenberg. Im Bild rechts: Fine Bone China Dekore Golden Forest, Carrara, Platin Lane. Ö F F NUNG S Z E I T E N W E R KS V E R K A UF: MO .– F R . 10 – 18 Uhr | S A . 10 – 15 Uhr
FOKUS: HOHENBERG
DIBBERN UND DIE CREME DES PORZELLANS Die Porzellanmanufaktur Dibbern verbindet traditionelle Handwerkskunst mit zeitlosem Design
P
orzellan ist ein faszinierendes Material.
Philosophie, die inzwischen einzigartig ist. „Wir
gedreht und vom Zentrum aus gleichmäßig
Wenn es mehr als nur eine Unterlage
fertigen hier in Hohenberg wie vor 50 bis 60
verteilt. Auch die niedrigeren Brenntempera-
für Essen oder eine Halte-Vorrichtung
Jahren, mit Prozessen, die zu 70 bis 75 Prozent
turen und die Spritzglasur – statt Tauchgla-
für Flüssigkeiten sein soll, kann es uns op-
in Handarbeit geschehen. Es wird keine Ware
sur – tragen zum hochwertigen Ergebnis bei.
tisch auf den Genuss einstimmen und ihn
zugekauft, sondern alle Artikel werden in Hohen-
„Für die Qualität unseres Porzellans stehen
unterstützen. So wie besonderes Porzellan
berg hergestellt. Wir produzieren in den Hallen
dabei auch das zeitlose Design sowie die
der Qualitätsstufe „Bone China“. Elegantes
der ehemaligen Hutschenreuther-Fabrik, vor
vielen Kombinationsmöglichkeiten innerhalb
und stabiles Geschirr, das diesen Namen
dem Hintergrund, dass Hutschenreuther hier
des Sortiments“, führt Geschäftsführer Ben
verdient, ist selten geworden. Aber bei der
ebenfalls Porzellan in der Fine-Bone-China-Tradi-
Dibbern aus. Das Unternehmen verfolgt eine
Porzellanmanufaktur Dibbern, die ihr Sorti-
tion herstellte.“ Anfang der 90er Jahre, als die
klare Vertriebsstrategie und verkauft seine
ment zu 100 Prozent in Hohenberg herstellt,
hiesige Porzellanbranche ins Taumeln geriet,
Kollektion ausschließlich über den gehoben
kommt es groß heraus.
ließ Dibbern erstmals das edle Porzellan für sich
Fachhandel und Premium Warenhäuser. Die
produzieren, damals noch von Hutschenreuther.
Liste renommierter Großkunden ist lang. Zu
Dibberns Porzellan zeichnet sich durch her-
Nachdem Hutschenreuther das Werk 1995
den Referenzen zählen die Lufthansa First
vorragende Eigenschaften aus: Es hat einen
schließen ließ, hat Dibbern 1996 die Produktion
Class, das Kanzleramt sowie hochklassige
feinen, warmweißen bzw. leicht cremigen
übernommen und wiedereröffnet.
Hotels und die Spitzengastronomie. Am Pro-
Farbton, ist dünn und daher 30 Prozent leichter als herkömmliche Ware. Dennoch hat es eine hohe Stabilität. „Kantenschlagfestigkeit“
duktionsstandort Hohenberg präsentiert und
QUALITÄT HAT VIELE FACETTEN
nennt Werksleiter Peter Fischer diese Eigen-
Sowohl das Ausgangsmaterial als auch die
schaft und demonstriert sie, indem er einen
Fertigungsweise machen den Unterschied:
Teller mit der Kante aus etwa 20 cm Höhe
Dibbern verwendet besonders feines und hel-
auf den Tisch fallen lässt und unversehrt wie-
les Kaolin. Es setzt keine isostatischen Pres-
der aufhebt. Hinter der Qualität steckt eine
sen ein. Stattdessen wird die plastische Masse
verkauft das Unternehmen sein Sortiment im Werksverkauf. | OLIVER VAN ESSENBERG | Dibbern Porzellanmanufaktur Freundschaft 1 | 95691 Hohenberg Tel. 09233 / 4070 | info@dibbern.de W W W.DIB B E R N.DE
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
33
FOKUS: HOHENBERG
FEILER
Größer, freundlicher, noch mehr Auswahl: der neue Showroom von FEILER. Hier gibt es exklusive Bad- und Wellness-Textilien sowie Wohnaccessoires zu reduzierten Preisen. Beim Kauf der Yamakawa-Kollektion (Bild rechts) kommen zehn Prozent des Erlöses der gleichnamigen Hohenberger Stiftung zugute.
MEHR PLATZ FÜR EINZIGARTIGE TEXTILIEN
2
Ernst Feiler GmbH Frottier- und Chenilleweberei Greimweg 4 | 95691 Hohenberg a. d. Eger info@feiler.de
FEILER hat seine Produktionsfläche verdoppelt und einen neuen Verwaltungsbau bezogen. Der Ausbau festigt den Standort Hohenberg
Denn das Feierjahr fällt mit einem Meilenstein
Hauptabnehmer der luxuriösen Bad- und
weberei FEILER viel zu feiern. 90 Jahre
zusammen. Bereits 2016 hat FEILER damit be-
Wohntextilien, Taschen und Accessoires ist
ist es her, dass Ernst Feiler die Firma im
gonnen, die Produktionsgebäude zu erweitern.
vor allem Japan.
tschechischen Libá (Liebenstein) gründete und
2018 wurde Teil zwei der Gesamterweiterung
70 Jahre sind seit der Neugründung in Hohen-
abgeschlossen: der neue Verwaltungsbau ein-
Die mehr als 40 Jahre währende Zusammen-
berg an der Eger vergangen. Wer Schlüsseler-
schließlich Werksverkauf. Damit sind die Vor-
arbeit mit der Geschäftspartnerin Kazuko
eignisse aus der Firmenhistorie kennenlernen
aussetzungen für langfristiges Wachstum am
Yamakawa verdient mit Blick auf Hohenberg
will, muss dabei gar nicht weit zurückgehen.
Standort Hohenberg geschaffen.
besondere Beachtung. Die japanische Ge-
018 gibt es für die Frottier- und Chenille-
schäftsfrau schenkte der Stadt, als Zeichen W W W.F E IL E R .DE
VORAUSSCHAUENDE PLANUNG
ihrer Verbundenheit, das Yamakawa-Seni-
Die komplexe Herstellung echter Webchenille,
unterstützt die Yamakawa-Stiftung wiederum
für die FEILER weltbekannt ist, erfordert wegen
mit dem Verkauf aus einer eigenen Kollekti-
vieler Zwischenstufen seit jeher mehr Platz, als
on, deren Design aus dem Yamakawa-Logo
herkömmliche Textilbetriebe brauchen. Mit den
entwickelt wurde. Zehn Prozent des Verkaufs-
baulichen Gegebenheiten vor Ort war FEILERS
erlöses kommen der Stiftung zugute.
orenhaus (siehe Beitrag auf S. 36). FEILER
Wachstumskurs vor ein paar Jahren nicht mehr zu vereinbaren, weder in personeller Hinsicht
Der repräsentative Werksverkauf hält zusätz-
noch für den sehr speziellen Maschinenpark.
lich zur Yamakawa-Kollektion viele verführeri-
„Die große Investition in Höhe von circa 25 Milli-
sche Angebote bereit. Entspannung können
onen Euro soll den Anforderungen der nächsten
sich die Besucher in der gemütlichen Kaffee-
15 bis 20 Jahre genügen“, betont Geschäfts-
Ecke gönnen. Und die kleinen Besucher fin-
führer Dieter Schwedt. Das Unternehmen will
den Spaß in der Kinobox.
damit die wachsende Nachfrage nach den ex-
| PR /OLIVER VAN ESSENBERG |
klusiven Chenilleprodukten „Made in Germany“ bedienen und Arbeitsplätze schaffen. Mehr als 70 Prozent der Produktion gehen in den Export.
34
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
Ö F F NUNG S Z E I T E N W E R KS V E R K A UF MO . – F R . 10 – 18 UHR | S A . 9 – 13 UHR
FOKUS: HOHENBERG
YAMAKAWA
EINE ERFOLGSGESCHICHTE: YAMAKAWA SENIORENHAUS
E
UND TREFFPUNKT HOHENBERG
s klang fast wie im Märchen. „Japanische Geschäftsfrau Kazuko Yamakawa spendet der Stadt Hohenberg 3,5 Millionen
Euro für ein Seniorenhaus.“ Diese großzügige Spende war ein Dankeschön an die Stadt für die jahrelangen guten Geschäftsbeziehungen zur ortsansässigen Firma Feiler, deren Geschäftsführerin Dagmar Schwedt das Grundstück für das Projekt gestiftet hat. Den Rest der rd. 4,7 Mio. Euro Baukosten haben der Freistaat Bayern, die Oberfrankenstiftung und die Bayerische Landesstiftung beigesteuert. Für den Bau und die Umsetzung des neuartigen Konzepts wurde eine Stiftungsgesellschaft gegründet. Das Haus beinhaltet eine Tagespflege, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft und
Das selbstbestimmte Leben der Bewohner
Bauwerk mit einer sehr warmen Atmosphä-
eine Intensivpflege, zugleich aber auch einen
hat Priorität. Sie können ihre Zimmer selbst
re.“ Die Dachüberstände, die Holzwände und
Raum für Begegnungen zwischen Jung und
einrichten und entscheiden über Tagesgestal-
die Gartenanlagen erinnern sie an Japan.
Alt. Im „Treffpunkt Hohenberg“ finden u.a. öf-
tung, Speiseplan, Wahl des Pflegedienstes
Eine besondere Bedeutung haben für sie zu-
fentliche Veranstaltungen und Seminare statt,
oder über neue Mitbewohner. Sehr zufrieden
dem die neu gepflanzten Kirschbäume: „Der
aber auch private Feiern. Schon nach wenigen
mit der Umsetzung ist auch die Spenderin
Kirschbaum schenkt den Menschen Hoffnung
Monaten Betrieb hat sich das Konzept bewährt.
Kazuko Yamakawa: „Es ist ein wundervolles
und Energie.“ | HOLGER KAMECKE, FOTO: FEIG |
Sommerhafte TapetenTRäume im Werksverkauf Wir sind für Sie da: Di - Fr: 10 - 18 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr, Montag geschlossen Da finden Sie uns: Showroom/Werksverkauf Schirndinger Str. 10 95691 Hohenberg Tel.: 09233/ 7156444
36
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
ALTE SCHREINEREI
FOKUS: HOHENBERG
Alte Schreinerei | Im Winkel 2 | 95691 Hohenberg Tel. 030/30204245 info@alteschreinerei.com W W W. A LT E S C HR E INE R E I. C OM
EIN URLAUBSORT WIE EINE ZWEITE HEIMAT
Das Ensemble der „Alten Schreinerei“ mit Ferienhaus und Dachterasse. Die ehemalige Werkstatt verbindet die Häuser und dient als Spielscheune für die jüngsten Gäste. Auf der Rückseite schließt sich ein Innenhof mit Liegeplätzen an. Bilder: Fotostudio FEIG.
HARMONIE UND RUHE
Die „Alte Schreinerei“ in Hohenberg – Wie aus einem
Harmonische Proportionen prägen den Bau
kaputtsanierten Gebäude ein Kleinod werden kann
Ausstattung der Wohnräume wollte ich Ruhe
H
nun wieder, innen wie außen. „Auch bei der reinbringen“, erklärt Tatjana Kaiser ihre Vor-
äuser haben eine Geschichte, und
zurückgekehrt, sondern auch ein neuer, un-
stellungen. Aufeinander abgestimmte Far-
jene der „Alten Schreinerei“ könnte so
gemein einladender Ort für Gäste entstanden.
ben, dezente Grundtöne, ineinander fließen-
anfangen: An der Stelle des heutigen
de Räume mit Nischen, Naturholz, eine edle
Ensembles befand sich einst eine Dorf-
„Ein Kulturgut zu erhalten und ordentlich her-
Küche – geschmackvoll und hochwertig bis
schreinerei, ein landwirtschaftlich schlich-
zurichten, ist meinem Mann und mir ein wich-
ins Detail. In der Alten Schreinerei befindet
ter, aber kraftvoller Bau. Das Haupthaus
tiges Anliegen“, erzählt Tatjana Kaiser. Zusam-
sich auch viel Regionales: Handtücher von
wurde im 20. Jahrhundert jedoch überbaut
men hat das Paar daher schon in den 1990er
FEILER, Porzellan von Dibbern, Möbel regio-
und bis zur Unkenntlichkeit verändert.
Jahren ein altes Bauernhaus am Hohenberger
naler Handwerker.
Auch den Nebengebäuden erging es nicht
Burgplatz vorbildlich saniert. Seit beinahe
viel besser.
zwei Jahrzehnten lebt die Familie in Berlin,
Bis zu 6 Personen können im Ferienhaus woh-
wobei Hohenberg für das Paar und die vier
nen. 2017 entstand im Gebäude gegenüber
Zum Glück ist die Geschichte der „Alten
Kinder „eine zweite Heimat“ geworden ist. Mit
eine Ferienwohnung mit 4 Schlafplätzen. Von
Schreinerei“ hier nicht zu Ende. Denn 2013
Heimatliebe ist es wohl auch zu erklären, dass
ihr führt eine Treppe zur Dachterrasse und
schlug die aus Hohenberg stammende
die Kaisers die leer stehende, kaputt sanierte
einer Sauna, die beide Mieter nutzen können.
Familie Kaiser ein neues Kapitel auf und
ehemalige Schreinerei 2013 relativ spontan
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich
sorgte mit der Sanierung für eine Wieder-
kauften, um sie mit viel Gespür in gut dreijäh-
ein Dorfladen für die Nahversorgung und
verwandlung. Mit dem Ferienhaus und dem
riger Arbeit in ein Kleinod zu verwandeln. Als
eine Ansprechpartnerin für alle Fragen der
Ferienloft namens „Alte Schreinerei“ ist
historische Vorlage stand ihnen lediglich ein
Gäste. Im Nu sind die Gäste damit Teil des
dabei nicht nur ein schönes Stück Dorf-
altes Bild zur Verfügung, das eine Bäuerin um
Dorflebens und können sich wie in einer zwei-
architektur in Hohenbergs schönstes Eck
1900 vor dem Haus zeigt.
ten Heimat fühlen. | OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
37
FOKUS: HOHENBERG
ALTER MILCHHOF
Ein Förderkreis bewahrt Hohenbergs „Milchhof“, einst ein stattliches Gebäude, vor dem Verfall und saniert es mit viel Engagement. Im Bild: Beiratsmitglied Arnold Reger, der Erste Vorstand Karl Lippert und der Zweite Vorstand Dr. Gerhard Wilhelm. Fotos: privat
W W W.MIL C HHOF - HOHE NB E R G .DE
ALLES IN BUTTER E
Bürger retten ein historisches Bauwerk – der „Alte Milchhof“ in Hohenberg
in Milchhof war das Gebäude ja nie! Den
ger Oberförsters Reuß, die als Schwiegermut-
Karl Lippert seit seiner Kindheit in den Bann
Begriff haben die Hohenberger selbst
ter des Porzellanpioniers und Hohenberger
gezogen hatte, zunehmend dem Verfall preis-
erfunden!“, lacht Karl Lippert. Er ist Ers-
Fabrikanten C.M. Hutschenreuther histori-
gegeben. Die Scheune des Ensembles muss-
ter Vorsitzender des Förderkreises zum Er-
sche Bedeutung erlangte. Schließlich war es
te wegen Einsturzgefahr 2010 abgerissen
halt historischer Baudenkmäler in Hohenberg
ihr ortskundiger Ehemann, der dem jungen
werden. Die Folgekosten waren für den da-
und Umgebung e.V. „Hier wurden nach dem
Hutschenreuther einst die Vorkommen der
maligen Eigentümer erdrückend. Da sich die
Krieg die Lebensmittelmarken für Milch an
„weißen Erde“, des Kaolin, in der Umgebung
Stadt Hohenberg aufgrund ihrer Haushaltssitu-
die Hohenberger vergeben und seither heißt
zeigen konnte, wodurch der Grundstein für die
ation dem Objekt nicht widmen konnte, wurde
es im Volksmund so!“
Porzellanindustrie Nordbayerns gelegt wurde.
im Dezember 2013 unter der Federführung von Karl Lippert und Dr. Gerhard Wilhelm der
Das denkmalgeschützte Anwesen wurde vor
TAUSENDE VON STUNDEN FÜR DAS ARCHIV
„Förderkreis“ gegründet, um den Alten Milch-
2 errichtet. In seiner jetzigen Form besteht
Geprägt von vielen Besitzerwechseln in der
galt es Konzepte zu entwickeln, um die Sanie-
das prächtige Fachwerkhaus, das zunächst
jüngeren Vergangenheit war das Forsthaus
rung über Vereinsbeiträge, Spenden, Erlöse
als Forsthaus diente, seit 1768. Bis zu ihrem
mit Mansardwalmdach und Granitsteinbank
und Eigenleistungen – durch Vorstand und
Tod 1862 lebte hier die Witwe des Hohenber-
vor der Haustüre, das Landwirt und Stadtrat
Mitglieder bereits mehr als 1000 Stunden –
1650 etwa zwei Gehminuten von der markanten Burganlage entfernt in der Hirtengasse
hof zu erwerben und entsprechend der Auflagen des Denkmalschutzes zu erhalten. Hierfür
auf sichere Beine zu stellen. Ein Nutzungskonzept nach der Sanierung war entscheidend für die Bewilligung von Fördergeldern. Geplant ist eine Begegnungs- und Geschichtsstätte als Lernort und Archiv. Das Haus soll den künftigen Generationen somit vermitteln, wie sich die historische Grenzstadt Hohenberg entwickelt hat und welche politischen Veränderungen beidseits der Landesgrenze damit verbunden sind. In diesem Sinne wird aus dem einst fast verfallenen Milchhof über die schöne Optik hinaus sicherlich ein Sahnehäubchen gelungener Stadterneuerung. | ANJA PILLIPP |
38
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
FOKUS: HOHENBERG EIN SENDE . R EINE FR EQU
DEN GANZ
ENZ
EN TAG!
DER EUROHERZ MORGEN MONTAGS BIS FREITAGS AB 5 UHR
! !
JEDE VIERTELSTUNDE WETTER, VERKEHR UND BLITZER MIT ALLEN WICHTIGEN NACHRICHTEN AUS DER REGION MIT TOBIAS SCHMALFUSS & JULIA ZEILINGER
#HIERSCHLÄGTUNSERHERZ
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
39
FOKUS: HOHENBERG
AUTO BRUCKER
Ein Auto, viele Funktionen – unterwegs im Fichtelgebirge. Im Bild: vor der Burg Hohenberg und am Weißenstädter See. Fotos: Stefan Rettinger
RUND UM
DAS FICHTELGEBIRGE Ein Filmdreh des Autohauses Brucker macht Werbung für viele Zwecke, auch für das Fichtelgebirge und die Sommerlounge
D
40
nicht
einen Werbefilm machte. „Wir wollen damit
Schönbrunn, 2K Werbetechnik, Höchstädt,
schlecht, als sie das Gefährt am Sand-
die schönsten Ecken des Fichtelgebirges zei-
sowie für die Sommerlounge 2018 und die
strand des Weißenstädter Sees erblick-
gen und waren unter anderem auf der Kös-
Kampagne „Freiraum für Macher“. Aus den
ten. Immer wieder war das mit Werbung
seine, dem Schneeberg, der Luisenburg, bei
Touren entstand ein 3-minütiger Kurzfilm, der
beklebte Auto des Autohauses Brucker seit
der Burg Hohenberg, Therme Weißenstadt,
schon im Vorfeld der Sommerlounge 2018 –
März 2018 im Fichtelgebirge an markanten,
Golfhotel Fahrenbach in Tröstau, sowie im
im Internet, auf Facebook und den Webseiten
ungewöhnlichen Orten im Einsatz – mit Son-
Hochseilgarten und der Skisprungschanze Bi-
der beteiligten Partner – zu sehen war und
dergenehmigung, versteht sich. Dass der
schofsgrün“, erklärt der Macher Raphael Kohl-
die Promotion-Maschinerie am Laufen hielt.
Beifahrer des Autos von seinem Standort
hofer. Als Marketingverantwortlicher des Au-
aus dann noch eine Drohne steigen ließ, warf
tohauses Brucker hat er sich die Werbeaktion
Haben Sie den Film noch nicht gesehen?
endgültig Fragen bei den Umstehenden auf.
ausgedacht, um damit zugleich noch weitere
Dann spitzen Sie auf den Facebookseiten der
Es handelte sich dabei nicht um ein Flugtaxi,
Zwecke zu erfüllen. Die Aufkleber auf dem
beteiligten Unternehmen doch mal rein und
wie jeder leicht herausfinden konnte, sondern
Skoda warben auch für die beteiligten Firmen
lassen Sie einen Like dort.
um eine Filmdrohne, die Video-Aufnahmen für
Lang Bräu, Schönbrunn, Fichtelgebirgsdrohne
| OLIVER VAN ESSENBERG |
ie
Spaziergänger
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
schauten
SOMMERLOUNGE
FOKUS: HOHENBERG
DIE BURG RUFT! Sommerlounge 2018 –
DAS DEUTSC H- TS C HE C HI S C HE BEGE G NUNG S F E S T in Hohenberg a.d. Eger
2. AUGUST 2018 Vorprogramm mit Führungen ab 14 Uhr Regionalpräsentation ab 16 Uhr Bühnenprogramm ab 17.30 Uhr
D
ie Sommerlounge des Fördervereins
“Natur - Kultur - Manufaktur- GRENZENLOS“
Fichtelgebirge ist die größte After-
im bayerisch-tschechischen Verflechtungs-
Work-Sommer-Party im Fichtelgebir-
raum. Der Erlös der Benefizveranstaltung
ge. In diesem Jahr ist sie in und um die
kommt je zur Hälfte einem Jugendprojekt
Burg Hohenberg zu Gast als ein deutsch-
in Hohenberg und dem Förderverein Fichtel-
tschechisches Begegnungsfest der be-
gebirge für Projektförderung im gesamten
sonderen Art. Die Pläne zur umfassenden
Fichtelgebirge zugute.
Sanierung der Burg stehen als Meilenstein-
Weitere Informationen unter
projekt ebenso im Fokus wie das Motto
W W W.F OE R DE R V E R E IN - F IC H T E L GE BIR GE .DE
Eintritt und Parken frei!
SAVE THE DATE! S o mmerl o u n g e 2 0 1 9 a m 1. A u g u s t 2 0 1 9 i n Re h a u
»» B Ü HNE NP R O GR A MM mit LiveMusik vor der illuminierten Burg
»» GE SP R Ä C HSR UNDE N mit interessanten Gästen
»» R E GION A L P R Ä SE N TAT ION »» Kulinarische S C HM A NK E R L »» FA MIL IE N A B E N T E UE R - und E R L E B NISP R O GR A MM
»» Große T OMB OL A (Hauptgewinn: Eine Woche Fahrvergnügen mit dem neuen Skoda Karoq incl. 1500 km Fahrleistung – sponsered by Autohauses Brucker)
» » R I T T E R L A GE R »» F Ü HR UNGE N und Aktionen für Groß und Klein u.v.m.
»» F E UE R SHO W
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
41
MEILENSTEINE
Nicht der einzige Spatenstich! Im ganzen Fichtelge-
MEILENSTEINE FÜ R DIE
ZUKUNFTSE N T W IC K L U N G
birge wird derzeit kräftig investiert in Tourismus, Wirtschaft, Bildung, Neue Energien und Sport. SEITE
42- 49
In Bischofsgrün entsteht am Fuße des Ochsenkopfs auf einem Areal von ca. 60.000 m² das neue sportliche Aushängeschild des Bayerischen Landessportverbands (BLSV). Das Sportcamp Nordbayern wird mit seinen modernsten Sportanlagen, Seminar- und Erholungsbereichen, über 100 Zimmern und rund 300 Betten ein überregionales Trainingslager für Breiten- und Leistungssportler aller Altersgruppen sowie Weiterbildungseinrichtung für Übungsleiter.
42
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
BLSV SPORTCAMP
MEILENSTEINE
„D I E S E S N E U E P R O J E K T W I R D F ÜR D I E G A N Z E
SPATENSTICH FÜR
R E G I O N U N D F ÜR D E N S P O R T I N B AY E R N E I N E GROSSARTIGE BEREICHERUNG SEIN. WIR GEHEN DAMIT B E W U S S T I N E I N E G E G E N D , I N D E R E S Z U S ÄT Z L I C H E S T R U K T U R P O L I T I S C H E I M P U L S E G I B T, W E N N M A N
BLSV SPORTCAMP NORDBAYERN
A
M I L L I O N E N I N D I E L A N D S C H A F T B A U T.“ Joachim Herrmann, Staatsminister
Ein Meilenstein für das Fichtelgebirge – ein neues sportliches Juwel für ganz Bayern
n der Spitze zahlreicher prominenter
Die nun vom BLSV umgesetzte Planung ist das
Vertreter aus Sport, Politik und Gesell-
Ergebnis eines Architektenwettbewerbs. Der
„D A S I S T D I E G R ÖS S T E I N V E S T I T I O N UNSERES VERBANDES SEIT 25 JAHREN – EIN
schaft nahm der bayerische Sportmi-
Entwurf des mehrgeschossigen Haupthauses
nister Joachim Herrmann als Ehrengast den
bindet sich mit seinen Holzfassaden ideal in die
Spatenstich für das neue BLSV Sportcamp
Umgebung ein. Bei der Konzeption der seitlich
Nordbayern persönlich vor. Das Projekt ist
angesetzten Dreifeld-Sporthalle werden neben
auch eine wichtige Strukturhilfe für Oberfran-
vielen Ballsportarten auch die Bedürfnisse von
ken. Von der Gesamtinvestitionssumme in
Turn- und Tanzsportgruppen berücksichtigt. Eine
Höhe von 29 Mio. Euro übernimmt der Frei-
eingebaute Innenkletterwand, ein Fitnessraum
staat Bayern mit 23,4 Mio. Euro Förderung
sowie ein multifunktionaler Gymnastikraum er-
den größten Teil der Kosten und auch die
gänzen das witterungsunabhängige Sportrau-
Oberfrankenstiftung unterstützt das Projekt
mangebot.
L E U C H T T U R M P R O J E K T, D A S F ÜR D I E V E R E I N E I N G A N Z B AY E R N O P T I M A L E B E D I N G U N G E N B I E T E T. W I R S C H A F F E N H I E R M O D E R N S T E S P O R TA N L A G E N , SEMINAR- UND ERHOLUNGSBEREICHE IN KOMBIN AT I O N M I T H E R A U S R A G E N D E N ÜB E R N A C H T U N G S U N D V E R P F L E G U N G S M ÖG L I C H K E I T E N .“ Günther Lommer, BLSV Präsident
„W I R W O L L E N M ÖG L I C H S T A L L E A LT E R S G R U P P E N
mit 500.000 Euro. Der Betriebsstart ist zum 1. Mai 2020 geplant.
UNSERER MITGLIEDER ANSPRECHEN UND HIER EINE
Im Außenbereich entstehen ein Kunstrasenspiel-
MARKE SETZEN. WIR SEHEN IN UNSEREM NEUEN
feld, drei Tennisplätze sowie eine Dreifeld-Beach-
S P O R T C A M P E I N E N Z E N T R A L E N O R T F ÜR A U S - U N D
volleyballanlage und eine Außenkletterwand. Die
WEITERBILDUNGSMASSNAHMEN. AUCH FITNESS,
neuen Sportstätten kommen auch den örtlichen
G E S U N D H E I T, W E L L N E S S U N D E R N Ä H R U N G W E R D E N H I E R E I N E G R O S S E R O L L E S P I E L E N .“
MdL Martin Schöffel (links) und BLSV Vizepräsident Jörg Ammon haben gemeinsam für das BLSV Sportcamp Nordbayern gekämpft.
Vereinen zugute, die sie partnerschaftlich mitbenutzen dürfen. Im Gegenzug können die Gäste des Sportcamps auch das angrenzende Rasenspielfeld des TSV Bischofsgrün und das örtliche Schwimmbad nutzen. Eine „Win-Win-Situation“ für
Jörg Ammon, BLSV-Vizepräsident
„D I E S E S P R O J E K T S TÄ R K T U N S E R E G E M E I N D E U N D E S S TÄ R K T U N S E R E R E G I O N . W I R F R E U E N U N S S C H O N J E T Z T A U F D I E „N E U E N “ G Ä S T E , D I E D I E S E T O L L E E I N R I C H T U N G ÜB E R U N S E R E N B AY E R I S C H E N L A N D E S S P O R T V E R B A N D N U T Z E N W E R D E N . E T WA S
alle, die noch dazu den Landverbrauch für das ehrgeizige Projekt gering hält. „I C H F R E U E M I C H R I E S I G , D A S S E S J E T Z T E N D L I C H LOS GEHT! ICH HABE 2013 MIT DEM DAMALIGEN
Das neue BLSV-Sportcamp wird sicher eine
M I N I S T E R P R Ä S I D E N T E N H O R S T S E E H O F E R ÜB E R D I E
große Strahlkraft entwickeln und ist damit defi-
F I N A N Z I E R U N G G E S P R O C H E N U N D E R H AT T E S P O N TA N 2 0
nitiv eine Bereicherung für das Fichtelgebirge.
M I L L I O N E N E U R O Z U G E S A G T. D I E S E F ÖR D E R U N G W U R D E N U N N O C H M A L S U M 3 ,4 M I L L I O N E N A U F G E S T O C K T. E S I S T E I N T O L L E S P R O J E K T, M I T U N G E A H N T E N T R A I N I N G S M ÖG L I C H K E I T E N F ÜR U N S E R E S P O R T V E R E I N E U N D E S W I R D V I E L E N E U E ÜB E R N A C H T U N G S G Ä S T E I N DAS FICHTELGEBIRGE BRINGEN. DIE NÄHE ZUM NEUEN G E S U N D Z E I T R E S O R T I N W E I S S E N S TA D T B E F L ÜG E LT B E I D E E I N R I C H T U N G E N Z U S ÄT Z L I C H ! “ Martin Schöffel, MdL
BESSERES KONNTE DER REGION OCHSENKOPF N I C H T PA S S I E R E N ! N U N L I E G T E S A N U N S , W I E W I R D I E S E C H A N C E N U T Z E N .“ Stephan Unglaub, Bürgermeister Bischofsgrün
Der Bürgermeister von Bischofsgrün, Stephan Unglaub, brachte es beim Spatenstich auf den Punkt: „Die Gäste des Camps von heute sind die Gäste der Region von morgen!“ Staatsminister Joachim Herrmann und Bürgermeister Stephan Unglaub sind überzeugt, dass das neue Sportcamp eine große Strahlkraft entwickeln und sich harmonisch in die Landschaft einfügen wird.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
43
MEILENSTEINE
SWW – HAUS DER ENERGIEZUKUNFT
Marco Krasser freut sich bei der Eröffnung über ein volles Haus der Energiezukunft in Wunsiedel. Foto: Florian Miedl
DIE ENERGIEWELT ZU GAST IN WUNSIEDEL Im Haus der Energiezukunft wird die Energieversorgung von morgen erlebbar
W
ir wollen etwas bewegen. Die Ener-
sierte Laien, Schüler und Studenten mit Real-
SWW in diversen Forschungskooperationen
giezukunft startet hier!“ Das sag-
daten ‚Energiezukunft spielen‘, beispielsweise
aktiv – u.a. mit der Universität Bayreuth, an
te der Geschäftsführer der SWW
einen fiktiven Haushalt auf erneuerbare Ener-
der ein Forschungs- und Entwicklungszent-
Wunsiedel GmbH, Marco Krasser, bei der
gien umsteigen lassen und die Auswirkungen
rum für Batterietechnik entstehen soll – und
Eröffnung des Hauses der Energiezukunft
beobachten.“
in ihrer Kompetenz geschätzt bis in die höchsten Ebenen der Europäischen Union.
in Wunsiedel, das die SWW zusammen mit
44
der Siemens AG eingerichtet hat. Und den
Es ist kein Zufall, dass dieses deutschlandweit
Auftrag des Hauses erklärte er dabei wie
einmalige „Feldlabor“ in Wunsiedel steht. Die
folgt: „Unser Feldversuchslabor dient dazu,
SWW hat sich bereits 2004 auf den „Wunsied-
die Energieversorgung der Zukunft mit Live-
ler Weg Energie“ begeben und u.a. begonnen,
Daten zu simulieren. Wir wollen in Koopera-
eine dezentrale Energieversorgung mit den
Der nächste Schritt ist der Aufbau eines intel-
tion von Wissenschaft und ‚Realos‘ aus Ener-
erneuerbaren Energien, Wind, Sonne und Bio-
ligenten Glasfaser-Netzes mittels Digitalisie-
giewirtschaft praxisnahe Erkenntnisse und
masse aufzubauen und dabei auch die Bürger
rung. Auch dabei arbeitet die SWW eng mit
Lösungen entwickeln. Die Wende hin zu einer
beteiligt. Schritt für Schritt setzt die SWW
der Siemens AG zusammen. „Wunsiedel kann
nachhaltigen Energiewirtschaft funktioniert
seither ihre Klima- und Energiestrategie um
als Musterbeispiel und Vorbild für eine dezen-
aber nur dann, wenn sich die Menschen mit-
und hat mehrfach Pionierleistungen erbracht.
trale Energieversorgung auch in anderen
genommen fühlen. Wir müssen kommunizie-
Dafür wurde ihnen 2016 auch der Stadtwerke
Teilen Bayerns oder Deutschlands dienen“,
ren, worum es geht, was schon passiert, was
Award verliehen. In der Begründung hieß es,
sagte Siemens-Vorstand Dr. Roland Busch
geplant ist und was der Einzelne selbst tun
dass die „Stadtwerke Wunsiedel“ eine Blaupau-
bei der Eröffnung des Hauses der Energie-
kann. Deshalb können in unserem Showroom
se für die erfolgreiche Umsetzung der Energie-
zukunft. Dementsprechend waren viele hoch-
mit Dauerausstellungsbereich auch interes-
wende geschaffen haben. Außerdem ist die
rangige Experten aus dem Energiesektor, der
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
MUSTERBEISPIEL FÜR ENERGIEWENDE UND DEZENTRALE VERSORGUNG
SWW – HAUS DER ENERGIEZUKUNFT
MEILENSTEINE
Energiewende zum Anfassen und Ausprobieren – im Haus der Energiezukunft. Foto: Holger Kamecke
Politik und der Wissenschaft nach Wunsiedel gekommen, neben Dr. Roland Busch u.a. der Vorstandsvorsitzende der Bayernwerk AG, Reimund Gotzel, Dr. Wolfgang Noetel von der Geschäftsleitung E.ON Energie Deutschland, Matthias Taft, Vorstandsmitglied der BayWa AG, Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth sowie Franz Josef Pschierer, Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie (noch in Funktion als Staatssekretär). Um die Energiewende für jeden Bürger greifbar und anschaulich darzustellen, wurde im Haus der Energiezukunft ein Showroom eingerichtet. Hier wird innovative Technologie erlebbar: Was passiert, wenn ein Elektroauto aufgeladen wird und was, wenn 10.000 Elektroautos gleichzeitig geladen werden? Was geschieht, wenn ich mir eine PhotovoltaikAnlage auf mein Haus baue? Wie funktioniert
Sie möchten das Haus der Energiezukunft besichtigen? Bitte wenden Sie sich an: SWW Wunsiedel GmbH Carolin Grosskopf Tel.: 09232 / 887 - 111 E-Mail: c.grosskopf@s-w-w.com Weitere Informationen unter W W W. S W W. C OM
ein Batteriespeicher, was wäre, wenn jedes
jekt der SWW und dem Technologiepartner
Haus einen Batteriespeicher hätte und welche
Siemens gedrückt: der neu installierte Strom-
Vorteile hat eine stromerzeugende Heizung?
speicher Siestorage – mit 8,4 Megawatt
Und in naher Zukunft kann mittels virtueller Re-
Leistung und einer Kapazität von 10,2 Me-
alität ein Speicher, ein Windrad oder ein Kraft-
gawattstunden der derzeit größte Batterie-
werk betreten werden.
speicher Bayerns im kommunalen Verbund. Dieser soll künftig für Netzstabilität im rege-
GRÖSSTER BATTERIESPEICHER BAYERNS
nerativen Stromverbund Wunsiedel sorgen.
Im Haus der Energiezukunft wurde auch der
Anlage und die durchgängige Datenvernet-
Startknopf für ein weiteres gemeinsames Pro-
zung der gesamten Systemlandschaft auf
Weitere Projekte wie eine Power-to-Gas-
der Siemens-IoT-Plattform MindSphere sollen folgen.
NÄCHSTER MEILENSTEIN IN SICHT Der nächste Meilenstein für die Energiezukunft am Standort Wunsiedel ist die im Herbst 2018 geplante Einweihung der „WUN Energie GmbH“. Im Verbund von WUN Bio, BayWa AG, GHD (Tochtergesellschaft der Bayernwerk Natur) und der Gasversorgung Wunsiedel als Gesellschafter, entsteht derzeit neben dem Areal der WUN Bioenergie (Am Energiepark 1, Wunsiedel) ein Gaskraftwerk mit einer Leistung von 13 MW elektrisch – ein weiterer großer Baustein für die Energiesicherheit im Fichtelgebirge. Mit der Abwärme aus diesem Kraftwerk wird eine neue Produktionsanlage von Holzpellets gespeist, die die modernste und größte Anlage dieser Die SWW setzt mit Bürgerbeteiligung auf erneuerbare Energien aus Wind und Sonne. Foto: Monique Wüstenhagen
Art in Bayern sein wird. Produktionskapazität 100.000 Tonnen pro Jahr. | HOLGER KAMECKE | SYBILLE KIESSLING |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
45
MEILENSTEINE
ÖffnungsZeiten Wasserwelt und Saunawelt täglich 10 – 22 Uhr (inkl. Feiertage), Fr + Sa 10 – 23 Uhr +++ GesundZeitReise täglich 12 – 22 Uhr (inkl. Feiertage), Fr + Sa 10 – 23 Uhr +++ FitnessStudio blu täglich 7 – 22 Uhr (inkl. Sa + So)
SIEBENQUELL® ENTSPANNT, MACHT GLÜCKLICH UND GESUND Am Weißenstädter See, mitten im oberfränkischen Fichtel gebirge liegt das Siebenquell®, eine ganze Erholungs und Erlebniswelt für die kleinen Aus und GesundZeiten unserer Gäste aus dem Umkreis und von fern. Hier findet man auf über 100.000 Quadratmetern ein modernes VierSterneSuperior Hotel mit Beauty & Spa, PanoramaBar, FitnessStudio und Restaurant sowie ein modernes Tagungs und Seminar zentrum. Direkt am Hotel angebunden sind die imposante
46
Thermenanlage mit einer fantastischen Wasser und Sauna welt sowie unsere einzigartige GesundZeitReise, wo alte und neueste Heiltechniken zur Anwendung kommen. Auch sonst unternehmen wir hier so einiges, um die Kraft und Schönheit der fränkischen Natur zu erschließen und deren wohltuende und heilende Wirkung auf Körper, Geist und Seele zu entfalten. Willkommen in der Siebenquell® GesundZeitWelt.
Informationen und Reservierung unter Tel. 09253 95460 1012 oder www.siebenquell.com · Siebenquell® GesundZeitResort GmbH & Co. KG · Thermenallee 1 · 95163 Weißenstadt Informationen über Ihr bestehendes Rücktrittsrecht unter Tel. 09253 95460 1012 oder www.siebenquell.com · Siebenquell® GesundZeitResort GmbH & Co. KG · Thermenallee 1 · 95163 Weißenstadt
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
ARTENOAH
MEILENSTEINE
Mehr als ein Museum – Das Projekt artenoah steht für ein vielschichtiges Erlebnisformat mit spannender Architektur, Ausstellungen und Gastronomie. Ein Kinoraum ist auch vorgesehen. Entwurf: Miralles Tagliabue EMBT Arquitectos, Barcelona
NATURSCHUTZ
MIT LEBENSFREUDE
W
Das Projekt artenoah bei Rehau hat das Zeug zum Publikumsmagneten
ir wollten eine wirkliche Destinati-
von 2017 fügt das Gebäude harmonisch in die
Eigentlich ist nun der Moment gekommen,
on schaffen.“ So bringt Raimund
Umgebung ein, die an dieser Stelle im Dreilän-
zur Realisierung zu schreiten. Doch noch
Boehringer, Inhaber des Wunsiedler
dereck Bayern-Böhmen-Sachsen tatsächlich prä-
sind nicht alle Fördermittel tatsächlich bewil-
Büros „ideen Finden“, den Ursprungsgedanken
destiniert ist. „Wir sind überzeugt, dass es hier
ligt. Erst dann kann die Trägerschaft für das
des artenoah-Projekts auf den Punkt: „Einen
am Grünen Band, das durch die ehemalige Ost-
Projekt in zweistelliger Millionenhöhe end-
touristischen Publikumsmagneten errichten,
West-Demarkationslinie ja erst entstanden ist,
gültig mit den Landkreisen, der Stadt Rehau
der Gäste für einen halben oder ganzen Tag
einen Ort braucht, an dem die Themen Ökologie,
und privaten Investoren Realität werden. Das
beschäftigt und von dem aus die weitere Regi-
natürliche Lebensgrundlagen und Nachhaltigkeit
artenoah-Projekt soll international aufgestellt
on erkundet werden kann.“
mit dem europäischen Einigungsprozess zusam-
werden und hat Kooperationspartner aus
menkommen“, betont Boehringer, dem dieses
dem EU-Fördergebiet Donauraum „Danube
Die Vision des großen Ganzen: ein lohnendes
Projekt im heimatlichen Grenzraum besonders
Interreg B“. Ein Ziel ist es, den ländlichen
Angebot im ländlichen Raum an Stelle einer
am Herzen liegt. Und Rehaus erster Bürgermeis-
Raum und das Thema Biodiversität als Po-
Vielzahl kleiner touristischer Maßnahmen. Mit
ter Michael Abraham ergänzt: „Um diese Vision
tenzial der Zukunft darzustellen. Für Raimund
diesem Vorschlag wandte sich Boehringers
zu verwirklichen, setzen wir auf breitestmögliche
Böhringer steht der Nutzwert außer Frage:
Büro 2012 an die Gemeinden Regnitzlosau,
Unterstützung aller potenzielle Fördergeber, so-
„Wir thematisieren hier unsere Reserven für
Rehau und Schönwald. Die Idee artenoah fand
wohl von Seiten des Staates als auch von wirt-
die Zukunft! Das muss uns etwas wert sein!“
großen Zuspruch: ein Erlebniszentrum zum
schaftlichen Verbänden und Organisationen.“
| ANJA PILLIPP |
Thema Biodiversität, für das am Neuhausener Wagnersberg (Rehau) rasch ein ideal gelegener möglicher Standort ausgespäht war. Das ehrgeizige Ziel nimmt seither schrittweise Gestalt an. Innenleben und Architektur wurden aufeinander abgestimmt; das Erlebnisformat ganz bewusst von der Agentur TRIAD, Berlin, ausgearbeitet, bevor durch einen internationalen Wettbewerb ein Gewinner für die beste Architektur ausgelobt wurde. Der Siegerentwurf des renommierten Büros EMBT aus Barcelona
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
47
MEILENSTEINE
CAMPUS KULMBACH
KULMBACH WIRD
UNI-STADT
D
ie Universität Bayreuth strebt eine siebte Fakultät an. Kulmbach soll hierfür einen eigenen Uni-Campus erhalten. Bereits ab Herbst
2020 soll der Vorlesungs- und Forschungsbetrieb beginnen, übergangsweise zunächst in verschiedenen Provisorien, anschließend auf einem neu zu errichtenden Campus. Die Fakultät soll den Titel „Food, Nutrition and Health“ tragen (Lebensmittel, Nährstoffe und Gesundheit). Kulmbachs Kompetenz zu diesen Themen, die auch das dort angesiedelte Kompetenzzentrum für Ernährung wissenschaftsbasiert aufarbeitet, wird somit dauerhaft ausgebaut und gestärkt.
Das Bild zeigt Geschäftsführer Dr. Matthias J. Kaiser (links) und Professor Dr. Stephan Clemens, Leiter der Planungsgruppe „Campus Kulmbach“, anlässlich der Büroeröffnung in Kulmbach (im Dezember 2017). Foto: Tina Endres
Die angenehme Lebensqualität der Stadt dürfte für Mitarbeiter und Studierende ein Argument mehr sein, sich in Kulmbach niederzulassen. | OLIVER VAN ESSENBERG |
„Identifikation“ Ihr Unternehmen – unsere Leidenschaft, wir beraten und unterstützen Sie gern!
www.adiuvis.de
Marktredwitz ● Weiden ● Selb
Gerhard Schurig und Partner ● Bayreuther Str. 11a ● 95615 Marktredwitz ● info@adiuvis.de ● 09231 99770
48
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
THE BRICKS
MEILENSTEINE
Moderne Formen, dezentes Design. Die Maxime im „The Bricks Hotel Marktredwitz“ lautet: „Der Gast soll sich wohlfühlen“. Bild: The Bricks Hotel
EIN NEUES TOP-ZIEL:
Das Hotel fällt noch großzügiger aus als angedacht – Geplante Eröffnung: Spätsommer 2018
THE BRICKS HOTEL MARKTREDWITZ
M
arktredwitz im Frühjahr 2018 – Der
Hotel springen wollen, stehen ausreichend
kann, entsteht mit dem The Bricks Hotel eine
Bau des „The Bricks Hotel“ befindet
Parkplätze zur Verfügung.
grüne Oase inmitten des geschäftigen Trei-
sich in der Schlussphase. Vor und
hinter den Kulissen wird mit Hochdruck da-
bens im Industriegebiet Rathaushütte. Damit
BLICK AUF DAS FICHTELGEBIRGE
und mit der ausgesuchten Restauration wer-
erfolgreiche Eröffnung feiern zu können. Im
Wer eher in Ruhe genießen möchte, kann dies
jeder Art in den großzügigen Tagungsräumen
Spätsommer 2018 soll es so weit sein, dass
auf der geräumigen Terrasse aus Holz tun,
zu erholsamen und entspannten Veranstaltun-
hier die ersten Gäste übernachten und die
die mit ihren verschiedenen Ebenen jetzt weit-
gen. Die Webseite www.thebrickshotels.com
ersten Tagungen stattfinden können.
aus großzügiger ausfallen konnte, als in der
hält alle Interessenten bezüglich des Eröff-
ursprünglichen Planung angedacht war. Auch
nungstermins und aktueller Entwicklungen auf
Die vergangenen Monate waren, wie oft
dank der begrünten Dachterrasse mit Blick
dem Laufenden. Das Bricks-Team freut sich
bei solchen Bauvorhaben, reich an Überra-
auf das umliegende Fichtelgebirge, die mit
darauf, schon bald Gäste im „The Bricks Ho-
schungen, die aber unter der Maxime „Der
in das Hotelgeschehen einbezogen werden
tel“ begrüßen zu dürfen! | SYBILLE DORNBUSCH |
ran gearbeitet, um bald eine fröhliche und
den sowohl Hotelaufenthalte als auch Events
Gast soll sich wohlfühlen“ immer in positive Ergebnisse umgesetzt werden konnten. So konnte z. B. die Anzahl der Parkplätze erhöht werden, die nun teilweise auch mit Carport zur Verfügung stehen werden. Gemeinsam mit dem Kaffee-Spezialisten SBC Seattle’s Best Coffee™ wird sich The Bricks Hotel mit einem integrierten Coffee-ShopSystem präsentieren, das in der Region so noch nicht realisiert wurde. Besondere Kaffee- und natürlich Teegenüsse aus Fairtrade Produktion werden zukünftig auch für außer Haus angeboten. Für die Kurzzeit-Parker, die nur schnell für einen Coffee-to-go ins
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
49
FREIRAUM FÜR MACHER
FREIRAUM FÜR
50
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
MACHER
FREIRAUM FÜR MACHER
Erfahren Sie mehr über die Kampagne „Freiraum für Macher“ und über Menschen, die im Fichtelgebirge durchstarten: als Macher, Gründer, Unternehmer... Unsere neue Rubrik im Magazin „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ SEITE
52- 61
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
51
FREIRAUM FÜR MACHER
KAMPAGNE
#FREIRAUMFÜRMACHER – IMAGEWERBUNG MIT GUTEN ARGUMENTEN Mit einer gezielten Kampagne für das Fichtelgebirge hat die Region einen Nerv getroffen. Jeder kann mitmachen
W
ir haben hier im Fichtelgebirge
mit denen man punkten kann, und die es
„Eine provokante Performance…“, „Leben
wirklich nicht alles – wir haben hier
wert sind, offensiv nach draußen getragen
wie ein König, statt wie ein Käfighuhn…“,
keinen Stau, keine Hektik, keinen
zu werden.
„Münchner sollen ins Fichtelgebirge…“ – so
Platzmangel und keine schlechte Luft samt
52
und so ähnlich war es überregional zu hören
Feinstaubbelastung. Was wir aber haben, ist
Der Start der Imagekampagne #freiraumfür-
und zu lesen. Süddeutsche Zeitung, Bayeri-
ein Gesamtpaket aus Arbeit und Freizeit, Na-
macher hat genau das erreicht und gezeigt,
scher Rundfunk, Münchner Abendzeitung,
tur und Bildung, Familienfreundlichkeit und
was das Fichtelgebirge zu bieten hat, und das
Nürnberger Nachrichten, Deutsche Presse-
Wohnen – und genau diese Mischung macht
modern und ein bisschen frech, in der Sache
agentur; die Liste der Medien, die über die
uns zu einem Freiraum für Macher.“ Landrat
aber fundiert und mit guten Argumenten. Ein
Imagekampagne berichtet haben, ist lang
Dr. Karl Döhler hat es bei der Pressekon-
Konzept, das ankommt. Seit dem Frühjahr
und hat für die langersehnte Aufmerksamkeit
ferenz im März in München auf den Punkt
2018 macht die Region damit ganz gezielt
außerhalb der Region gesorgt.
gebracht. Das Fichtelgebirge hat Vorzüge,
auf das Fichtelgebirge aufmerksam.
| ANKE RIESS- FÄHNRICH |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
KAMPAGNE
FREIRAUM FÜR MACHER
#FREIRAUMFÜRMACHER –
DA STAUNT MÜNCHEN
K
ein Wunder: An den Aktionen, die das Team aus dem Landratsamt zusammen mit der Hohenberger Agentur Jahreiß um-
gesetzt hat, kam man in München nicht vorbei. Übergroße Plakatwände in rund 70 U-BahnStationen, eine überdimensionale Teetasse mit einer jungen Frau drin, Würfel aus Plexiglas und ein Flashmob, d.h. ein kurzer Menschenauflauf auf einem öffentlichen Platz. So frech sind sicher noch nicht viele deutsche Regionen mitten in der Landeshauptstadt aufgetreten. Parallel dazu hat sich auch die Innenwahrnehmung im Fichtelgebirge positiv entwickelt. Angeschoben von der Auftaktveranstaltung in Kirchenlamitz sind viele bereit mitzumachen, haben das Logo bereits auf ihren Homepages platziert und nutzen den Hashtag #freiraumfürmacher, eine Art digitales Lesezeichen, in den sozialen Medien. All das immer mit einem Ziel: eine digitale Fährte ins Fichtelgebirge zu legen und so dauerhaft für die Region zu werben.
#FREIRAUMFÜRMACHER –
JEDER SOLL MITMACHEN
W
as wichtig ist und bleibt: #freiraumfürmacher ist eine Mitmach-Kampagne. Jeder hat es tatsächlich selbst in der
Hand, diese digitale Fährte zu legen. Und dafür muss er oder sie gar nicht viel tun: Wer schöne Bilder, interessante Nachrichten und positive Botschaften via Facebook, Instagram, Twitter oder Youtube verbreitet, packt zu seinem Text einfach den Hashtag #freiraumfürmacher dazu. Gibt den jemand bei der Suche im Netz ein, bekommt er eine Fülle von Infos aus der Region. Zudem landen alle Bilder automatisch auf der Internet-Seite freiraumfürmacher.de und sorgen dafür, dass dort stets neue, interessante Inhalte zu sehen sind. Davon lebt die Kampagne, verbreitet sich über die Netzwerke eines jeden, der den Hashtag nutzt und bleibt damit immer weiter in Bewegung. Kurz und gut: Je mehr Menschen mitmachen, umso größer und dauerhafter ist der Erfolg – probieren Sie es einfach mal aus! | ANKE RIESS- FÄHNRICH |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
53
FREIRAUM FÜR MACHER
RAUSCH & PAUSCH GMBH
MIT HIGH-TECH-NISCHENPRODUKTEN
AN DIE SPITZE RAPA befindet sich konstant auf Wachstumskurs und baut den Stammsitz in Selb kräftig aus
E
54
UMFANGREICHE ERWEITERUNG
in Fahrwerksystem im Auto, das Boden-
Als unabhängiger, mittelständischer Familienbe-
Bereits 70 Millionen Euro hat das Unterneh-
wellen ausgleicht. Stoßdämpfer, die sich
trieb baut RAPA auf langfristige, partnerschaft-
men in den vergangenen Jahren allein in Selb
dem Fahrverhalten anpassen. Eine Mik-
liche Beziehungen. Jedes Produkt wird individu-
investiert. Erst kürzlich lud es zur offiziellen
ropumpe, die eine exakte Dosierung in Infusi-
ell, kundenspezifisch entwickelt und produziert.
Einweihung der neuen Produktionshalle 5 mit
onssystemen übernimmt. Oder ein Ventil, das
Dabei sind die 950 Mitarbeiter an den Stand-
Entwicklungszentrum am Hauptsitz in Selb
die optimale Flussgeschwindigkeit der Dialy-
orten Selb, Wunsiedel und Auburn (Alabama/
ein. Damit steht eine weitere 4400 m² gro-
selösung regelt. Was zunächst eindrucksvoll
USA) geschätzter Lieferant für neue Ideen. „Der
ße Fläche zur Verfügung – davon 1600 m²
schlicht erscheint, erweist sich beim nähe-
Kunde schätzt uns stets für Schnelligkeit, Fle-
für die Produktion und weitere 2800 m² für
ren Hinsehen als ein Phänomen, das höchst
xibilität, Ideenreichtum, Umsetzungsstärke und
Lager- und Bürofläche. Mit der neuen hoch-
ausgeklügelter Technik bedarf. Für diese
unsere Top-Ingenieure. Innovationen entstehen
automatisierten Fertigungslinie startet ab
und viele andere Funktionen ist die Rausch &
oft in der Kooperation ganz unterschiedlicher
Herbst 2018 die Produktion von Motorpum-
Pausch GmbH (RAPA) aus Selb führender Ent-
Partner, an den Schnittstellen verschiedener
peneinheiten inklusive Elektronik für eine
wicklungspartner und Serienlieferant von hyd-
Technologien. Deshalb fokussieren wir uns
neue Generation von aktiven Fahrwerks-Sys-
raulischen und pneumatischen Ventilsystemen
bewusst auf High-Tech-Nischenprodukte“, sagt
temen für den Premium-Autobauer Daimler.
– und konstant auf Wachstumskurs.
Dr. Roman Pausch, RAPA-Geschäftsführer.
„Zwischen beiden Unternehmen ist durch die
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
RAUSCH & PAUSCH GMBH
FREIRAUM FÜR MACHER
vielen Jahre der Zusammenarbeit eine ‚uner-
Gesamtnutzfläche von über 9000 m² realisiert
bei der Umsetzung von Projekten. Darüber
schütterliche Freundschaft’ entstanden. Wir
und die letzte freie Fläche am bestehenden Fir-
hinaus unterstützt und initiiert das Unterneh-
schätzen die hohe Qualität von RAPA sehr“,
mengelände am Albert-Pausch-Ring 1 bebaut.
men bildungsfördernde Projekte in enger Zusammenarbeit mit Schulen und engagiert
sagt Hans Jürgen Storck, Leiter Chassis Development bei Daimler. Noch im Jahr 2018
Als geschlossene Einheit erreicht RAPA stets
sich für Vereine und Institutionen im kultu-
wird eine weitere Produktionshalle mit einer
das Leistungsmaximum und ist erfolgreich
rellen, sozialen sowie sportlichen Bereich. RAPA bewegt! | PR |
„ RAPA i st für m i c h ei n Fam i l i enu nternehm en mit klare n Entwi c kl ungsm i ssi onen. I c h sc hätze di e herausr age nde n Hi gh- T ec h- P rod ukte, hoc heffi zi enten P roze sse und hervorragenden Ergebni sse. Der Erfol g di eses Unter ne hme ns beru ht d arau f, d ass wi r gem ei nsam e Werte leben, überei nsti m m end e Zi el e anstreben u nd uns m i t ganzem Einsatz für das Unternehm en engagi eren – so wi l l ich ar be iten.“ Dr. Jochen Endrejat, Leiter Zentrallabor und Musterbau
ALTE HEIMAT, NEUE HEIMAT!
D
as Erfolgsrezept RAPAs liegt in einem Mix aus erfahrenen Routiniers mit fundiertem Fachwissen und Nachwuchs-
kräften mit frischen Ideen. Zu den Nachwuchsführungskräften zählen auch die so genannten „Rückkehrer“, die in der alten Heimat neu durchstarten. Viele von ihnen sind nach der Schule oder dem Studium zunächst aus Oberfranken weggezogen. Karriere zu machen, hat seinen Preis. Unter anderem auch den, ein Leben fern der Heimat zu führen. Das stört junge Jobnomaden wenig. Mit Tatendrang und Wissensdurst strömen sie in die deutschen Metropolen und
forderung fernab der Heimat gesucht, doch
traktiver Arbeitgeber. Mit dem Einstieg als
arbeiten bei namhaften oder aufstrebenden
dann stand für ihn fest, dass er nach Ober-
Erprobungsingenieur Hydraulik beim Selber
Unternehmen. Doch mit der Familienplanung
franken zurückkehren will, um sich „Zeit für
Familienunternehmen folgte 2015 das Ange-
kann sich alles ändern. Zehn Jahre hat Dr.
die Familie“ zu nehmen. Die Lebensqualität
bot, die Leitung für den Bereich Zentrallabor
Jochen Endrejat seine berufliche Heraus-
hier genießt er und RAPA ist für ihn ein at-
und Musterbau zu übernehmen.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
55
FREIRAUM FÜR MACHER
TINY HOUSE MEHLMEISEL
PERFEKT FÜR NATURNAHES LEBEN Seit Juli 2017 betreiben Stefanie Beck und Philipp Sanders in Mehlmeisel ein „Tiny House Village“, eine Siedlung kleiner, markanter Häuser. Damit haben sich die beiden gebürtigen Münchner ihren Traum erfüllt.
E
in work & travel Aufenthalt in Nordamerika hat Stefanie Beck und Philipp Sanders inspiriert: „Dort haben wir das Konzept der Tiny Houses aus erster Hand kennengelernt. Als wir zurückkamen,
war uns klar: Wir bauen uns ein eigenes kleines Haus auf Rädern und gründen eine Tiny House Community.“ Die Suche nach einem bezahlbaren Grundstück erwies sich anfangs als nicht so einfach. Als das Paar die einschlägigen Immobilienseiten durchstöberte, wurde es jedoch im Fichtelgebirge fündig. In der Gemeinde Mehlmeisel gab es ein schönes und geeignetes Grundstück. Mit Bürgermeister Franz Tauber fanden sie einen aufgeschlossenen Mitstreiter für die Idee einer Tiny House Village. Ursprünglich hatten sie einen 10-Jahre-Plan für die Realisierung, doch es ging viel schneller. Heute stehen in Mehlmeisel drei Tiny Houses mit gut 16 Quadratmetern zum Mieten und Probewohnen. 2018 sollen acht weitere hinzukommen, die von festen Bewohnern mitgebracht werden. Steffi und Philipp wollen somit in den nächsten
Philipp Sanders und Stefanie Beck haben im Fichtelgebirge den Raum für Entfaltung gefunden. Foto: Thomas Pirot
Jahren für circa 40 Neueinwohner in Mehlmeisel bezahlbaren Wohnraum schaffen. „Wir hatten das Fichtelgebirge nicht gekannt, haben hier aber einen perfekten Platz für ein bewusstes naturnahes Leben gefunden. Eben einen Freiraum für Macher.“ | FERDINAND REB |
56
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
AGENTUR „BEWEGTER BLICK“
FREIRAUM FÜR MACHER
Kreatives Arbeiten in idyllischer Atmosphäre. Dicke Altbaumauern, grobe Holztüren und ein grüner Obstgarten für hitzige Besprechungen. Bild (v.l.): das junge Team – Maxi (30), Marco (31), Phil (28). Foto: PR
BEWEGT UND
BEWEGEND –
Marco Härtl zog es nach seinem Studium in Passau
IN BILDERN UND DAHAM
W
und Halle als Firmengründer zurück in sein Heimatdorf Wernersreuth, weil er hier seine Möglichkeiten bestmöglich entfalten konnte
ie viele Schulabsolventen wollte
2017 ist es soweit: Die mittlerweile umfir-
eines Tages vom Dorf aus professioneller
Marco Härtl, Jahrgang 1986, nach
mierte BEWEGTERBLICK Agentur für Film und
Ansprechpartner für digitale Kommunikation
dem Abi erst einmal hinaus. Seine
Kommunikation GmbH lässt sich in Werners-
und Werbemittel zu sein. BEWEGTERBLICK
reuth nieder.
hat sich allen voran auf die strategische
Wahl fiel auf Passau und das Studium der
Konzeption und Produktion von Filmen spe-
Medien- und Kommunikationswissenschaften. Der Schritt in die berufliche Selbständigkeit erfolgte früh. Bereits 2010 meldete
HART AN DER GRENZE
zialisiert: Imagefilme und andere Bewegtbildformate wie beispielsweise Videoanzeigen,
der Oberpfälzer sein Gewerbe als Medien-
Das 120-Seelen-Dorf liegt in der nördlichen
Musikvideos oder nationale TV-Werbespots –
und Videogestalter mit dem Kunstnamen
Oberpfalz, im Landkreis Tirschenreuth. „Hart
ausgedacht und umgesetzt in Wernersreuth.
BEWEGTERBLICK in Halle an, um neben dem
an der Grenze“ lautet der Titel auf der Home-
Für Kunden aus der Region, aber auch in
Studium in der Fachrichtung „MultiMedia &
page von BEWEGTERBLICK. Das Nachbarland
ganz Deutschland: von München, über Stutt-
Autorschaft“ erste Auftragsarbeiten zu reali-
Tschechien ist nur einen Steinwurf entfernt.
gart und Leipzig bis nach Berlin.
sieren. Dabei knüpfte er auch in der Heimat
Nach fast 30 Jahren Leerstand hat das Kre-
Kontakte. 2012 folgte so die Rückkehr als
ativunternehmen dem denkmalgeschützten
Ein Unternehmen mit jungen Querdenkern,
Einzelunternehmer nach Weiden, um seine
Pfarrhof im Dorfkern neues Leben einge-
die nach dem Studium und einem Blick „über
Vision Realität werden zu lassen, eines Tages
haucht. „Dieser Schritt entsprang keines-
den Tellerrand“ gerne wieder zurück in die
im kleinen Ort seiner Kindheit diese Arbeit
falls einer fixen Idee“, erzählt Härtl. Seit der
Heimat wollten. „Mittlerweile bekommen wir
mit Gleichgesinnten weiterführen zu können.
Gründung im Jahr 2010 stand das Ziel fest,
viele Initiativbewerbungen, weil viele junge Menschen genau das spannend finden“, erzählt Marco Härtl. Im Moment beschäftigt BEWEGTERBLICK vier Mitarbeiter und arbeitet zudem in einem engen Netzwerk mit Experten aus ganz Deutschland zusammen. Mit Erfolg: 2015 gewann die Agentur für eine Kampagne zur Gewinnung von Auszubildenden den renommierten „Human Resources Excellence Award“ in Berlin. Die Kreativen waren zudem an der aktuellen FichtelgebirgsKampagne „Freiraum für Macher“ beteiligt (siehe S. 52). | PR |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
57
FREIRAUM FÜR MACHER
JOHANNES FISCHBACH
Wer sein Bike liebt, der fliegt. Johannes Fischbach, Jahrgang 1988, ist als Downhill-Profi unterwegs. Hier beim Losinj Worldcup. Foto: Sternemann.
ÜBER ALLE HÜGEL Johannes Fischbach ist Downhill-Profi und hat sich in der Nähe von Rehau seinen Rad-Kosmos geschaffen
W
ICH BRAUCHE VIEL PLATZ Heute, 13 Jahre später, hat Johannes Fischbach – u.a. achtfacher Deutscher Meister, Gesamtsieger beim Europacup, Citydown-
er als normalsportlicher Mensch Vi-
Nationalmannschaf aufgenommen, wird Deut-
hill Weltmeister und bei Weltcups mehrfach
deos des Weltcup-Downhill-Meisters,
scher Vizemeister und kann an internationalen
unter den Top 10 – die halbe Welt gesehen.
etwa seine irrwitzige Fahrt durch die
Wettkämpfen teilnehmen. Er lernt Industrieme-
Seinen Wohnsitz aber hat er nach wie vor in
Altstadtgassen in Taxco, Mexiko, auf youtube
chaniker und arbeitet in Gleitzeit, nur um jede
der Region. 2013 erwarb er ein Bauernhaus
anschaut, stöhnt schon beim Zuschauen. Für
freie Minute in den Sport zu investieren. Ein
bei Rehau, das er nach seinen Vorstellungen
Johannes Fischbach sind es besonders inten-
halbes Jahr lang geht das so, bis Johannes
umbaute. Mit seinem Bagger schuf er sich
sive Momente. „Respekt und leichte Nervosi-
Fischbach sein Bike nicht mehr sehen kann
vor der Haustür einen privaten Bike-Park. In
tät sind gut, damit du superkonzentriert bist“,
und einen Schlussstrich zieht. Doch nach ei-
der Scheune ein Fitness-Studio, beides im
antwortet der Downhill-Profi auf meine Frage,
nem Jahr kehrt die Leidenschaft zurück, als
Eigenbau. Warum hier? „Ich kam bereits als
ob er Angst vor einem Rennen hat.
er sich „so zum Spaß“ ein „Dirt-Jump-Rad“ be-
18-Jähriger her, weil ich in Tauperlitz gut trai-
sorgt und an einem Duo-Slalom mit Sprüngen
nieren konnte. Bei meinen Touren habe ich
Angst gilt es auszublenden. Erfahrung macht
teilnimmt. „Je steiler und technischer die Ab-
später immer wieder Menschen gefragt, ob
den Meister. Johannes Fischbach ist bereits
fahrt, desto mehr Spaß hat es mir gemacht.“
sie einen Tipp für ein Haus haben. Am bes-
als Sechsjähriger fast Woche für Woche bei
Mit 17 nimmt er an seinem ersten Downhill-
ten ein Bauernhaus mit großem Grundstück,
einem Cross-Country-Wettkampf dabei. Mit
Weltcup teil und hat von da an sein Ziel fest im
da ich viel Platz brauche. Nach zweieinhalb
14 wird der Tirschenreuther in die Jugend-
Blick: Downhill-Profi.
Jahren bekam ich den entscheidenden Tipp.“ Die Regionen Frankenwald und Fichtelgebirge bieten schöne Strecke für Genussfahrten, allerdings könne mit Mountainbike-Trails „noch sehr viel mehr gemacht werden“, findet Fischbach. Sein Know-how möchte er in dieser Hinsicht noch professioneller einsetzen. „Ich kann Baumaschinen bedienen und weiß,
In Doberneck bei Rehau hathat sich Johannes Fischbach seinen eigenen Bike-Park gebaut.
wie man perfekte Strecken bauen kann, so dass es für alle Spaß macht und ungefährlich ist, ob für 60-Jährige oder Teenager.“ | OLIVER VAN ESSENBERG |
58
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
AGENTUR „BEWEGTER BLICK“, TIR
KRP GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
FREIRAUM FÜR MACHER
Bahnhofstraße 3 95615 Marktredwitz Telefon +49 9231 9639−0 Telefax +49 9231 9639−99
www.krp-kanzlei.de
Auto Brucker in Marktredwitz Mobil rund um die Uhr. Zufriedene Kunden sind unsere Leidenschaft. Die Uhr zeigt Mitternacht und während im Landkreis der Großteil der Bevölkerung im tiefen, erholsamen Schlaf liegt, werden bei Auto Brucker die bestellten Teile für den Service von Skoda und Volkswagen angeliefert. Das sind meist ausgefallene Ersatzteile, die nicht permanent benötigt werden, wie zum Beispiel Karosserieteile. Zum pünktlichen Arbeitsbeginn um 7 Uhr ist alles vorhanden. So ist sichergestellt, dass notwendige Arbeiten und Reparaturen schnell und zügig vom Service in der Werkstatt ausgeführt werden können. Alle gängigen und permanent benötigten Teile, wie beispielsweise Bremsen, Stoßdämpfer und Reifen, sind meist auf Lager vorrätig. Kleine Reparaturen sind immer sofort möglich. Über 40 Ersatzfahrzeuge stehen zum Mietpreis von 15 Euro pro Tag bereit, wenn Kunden während der Reparatur ein Fahrzeug benötigen. Auch für den Kraftfahrzeug-Notdienst steht Auto Brucker rund um die Uhr zur Verfügung.
„Wir bauen an!“
„Unsere Werkstatt hat momentan eine Fläche von 400 m2“, informiert Geschäftsführer Michael Brucker, „und jetzt vergrößern wir uns noch einmal. Die Werkstatt wird auf 1000 m2 erweitert.
Somit verdoppeln wir unsere Kapazitäten!“ Bei Auto Brucker in Marktredwitz, Wölsauer Straße 6, können ebenfalls die Winter und Sommerreifen gelagert werden.
Riesenauswahl am Hof
Der Skoda-Partner und Vermittler von Volkswagen - für Neu- und Jahreswagen - verfügt am Standort in Marktredwitz über ein großes, permanentes Angebot: 400 Autos stehen hier zur Auswahl bereit. Kleinere Modelle zum Start für Fahranfänger bis hin zur komfortablen Familienlimousine oder dem sportlichen Geländewagen. „Von der Straßenseite ist das oft gar nicht zu überblicken“, erklärt Michael Brucker, „denn der Großteil der Fahrzeuge steht hinter unseren Gebäuden auf dem Angerplatz. Bei dieser Auswahl ist für jeden etwas dabei. Die Preise beginnen bei 4000 Euro. Aber das Schützenfest ist nicht Gefahr. Das war damals eine hitzige Debatte unter den Marktredwitzern, denn es bestanden Bedenken, dass hier das beliebte Schützenfest in seiner Größe leiden würde. Wir haben uns mit der Stadt so verständigt, dass wir jeweils zum Fest den Platz frei räumen und rund 150 Autos an anderen Plätzen unterbringen.“
Der neue Crafter – die neue Größe!
Erleben Sie bei Auto Brucker nun auch VW Nutzfahrzeuge Service und Neuwagenvermittlung. Wir bieten Ihnen jegliche Reparatur für Ihr Nutzfahrzeug. VW Caddy, VW T6 Transporter, VW Crafter, VW Amarok – all diese zählen zur NutzfahrzeugeFamilie. Für Firmen bieten wir zudem auch Full-Leasingservice für alle Nutzfahrzeuge. Fragen Sie unseren Business Kunden Berater Herrn Raphael Kohlhofer.
Marktredwitz Wölsauer Str. 6 Tel. 09231-7027170
info@auto-brucker.de www.auto-brucker.de
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
59
LEBEN & FREIZEIT
Szenenbild aus dem Familienmusical „Das Dschungelbuch“. Foto: Florian Miedl
60
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
INTERVIEW
LEBEN & FREIZEIT
Interview mit... BIRGIT SIMMLER, Jahrgang 1972, ist seit Herbst 2017 künstlerische Leiterin der Luisenburg-Festspiele, Wunsiedel. Die gebürtige Münsteranerin verfügt neben einem Staatsexamen in Deutsch und Englisch über einen Diplom-Abschluss der Universität Zürich in „Executive Master in Arts Administration“. Sie lebte und arbeitete als Theater-Regisseurin und Produzentin in Berlin, Wien, New York und Biedenkopf (Hessen). Für die Luisenburg-Festspiele plant Simmler, den Bereich der Eigenproduktionen um eigens für die Felsenbühne konzipierte Uraufführungen zu erweitern. Ihr Konzept sieht vor, Geschichten und Geschichte des Ortes und der Region zu großen Musical- und Schauspielproduktionen zu verarbeiten.
...Birgit Simmler
DIE WELT IN EINER NUSS-
Birgit Simmler, die neue künstlerische Leiterin der Luisenburg-Festspiele,
SCHALE
spricht im Interview über ihre Entdeckung des ländlichen Raums, die Theater-
Sie haben sehr unterschiedliche Regionen
Es war Ihr gemeinsames Projekt, als Familie
mich gut an die erste Begegnung. Diese
im In- und Ausland kennengelernt. Viele Jah-
ins Fichtelgebirge zu ziehen. Welche Faktoren
episch-mysteriöse Landschaft mit den steil
re waren Sie in Metropolen zu Hause, dann
waren noch ausschlaggebend?
aufragenden Felsen, die für das östliche
in ländlichen Gegenden. Wie kam es zu dem
Mein Mann und ich sind beide im Künstleri-
Oberfranken typisch ist, fand ich schon recht
Luftwechsel?
schen tätig. Da es im Fichtelgebirge kein so
beeindruckend. Als ich dann im Felsenlaby-
Seit ich 14 war, bin ich in Metropolen un-
großes Kulturangebot wie in einer Metropole
rinth bei der Luisenburg war, dachte ich: Das
terwegs gewesen und habe das sehr ge-
gibt, mussten wir schauen, ob er seine Arbeit
ist ja ein Riesenspektakel. Ein landschaftli-
nossen. Anfang 2002 haben mein Mann
von hier aus weiterführen kann und inwiefern
ches Juwel. Dabei ist der Ort zum Glück nicht
und ich uns entschlossen, für ein Jahr auf
er seine Fähigkeiten im Fichtelgebirge einbrin-
übermäßig kommerzialisiert. Das ist im Fich-
einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten. Da leg-
gen kann. Zudem war es wichtig, dass unser
telgebirge bei vielen Attraktionen so.
ten wir auch in kleinen Häfen an und haben
neunjähriger Sohn gute Bildungschancen vor-
gemerkt, dass man die Authentizität eines
findet. Hinzu kamen natürlich Fragen der Le-
Die Theatergemeinde ist eine Art Familie. Wie
Landes eher in den kleinen Städten findet.
bensqualität. In der ländlichen Region können
ist es, wenn man da von außen rein kommt?
Das fand ich faszinierend. Während meiner
wir für einen deutlich geringeren Mietpreis als
Na gut, die Theaterfamilie der Luisenburg ist
Schwangerschaft haben wir uns dann ent-
in einer Metropole sehr angenehm wohnen.
gar nicht so klein. Wir haben über 200 Mitwir-
schlossen, eine ländliche Region in Westfa-
Und ich persönlich genieße Natur sehr.
kende auf und hinter der Bühne. Das Zusam-
familie auf der Luisenburg und ihre Vorgehensweise als Kultur-Managerin
menwirken baut sich bis zur Festivalzeit im
len auszuprobieren und festgestellt: Es ist nicht öde. Ich kann hier weit über den Tel-
Fiel Ihre erste Begegnung mit dem Fichtelge-
Sommer auf, dann lässt es wieder nach. Neu
lerrand hinausblicken, weil ich direkt mit den
birge in die gleiche Zeit, oder waren Sie vor-
ist, dass seit diesem Jahr einige Mitarbeiter
Machern reden kann. Das ist wie die Welt in
her schon da?
ganzjährig an die Luisenburg gebunden sind,
einer Nuss-Schale.
Nein, ich war vorher nicht hier. Ich erinnere
darunter ich als künstlerische Leiterin, Fa-
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
61
LEBEN & FREIZEIT
INTERVIEW
bian Schröter als technischer Leiter, zudem
meiner universitären Ausbildung. Ich habe die
Wie weit kann sich der Stadtrat in das Pro-
Andrea Hoever als Leiterin der Jungen Lui-
klassische Literatur im Deutsch- und Englisch-
gramm einmischen?
senburg. Auch die Bereiche Kommunikation,
Studium ja auch intensiv gelesen.
Die Stadt ist Träger der Festspiele und fi-
Künstlerisches
Betriebsbüro,
nanziert diese mit. Also ist es normal, dass
Kulissenbau,
Sponsoring und die Kostümleitung sind nun
Wie sind Sie bei der Programmplanung für
der Stadtrat mitentscheiden kann. Das läuft
längere Zeiten vor Ort. Diese Mini-Familie hat
2018 vorgegangen?
nicht nach dem Wünsch-dir-was-Prinzip, aber
sich erst jetzt gegründet.
Ich schildere das an einem Beispiel. Wir eröff-
auch nicht so, dass der Stadtrat alles nur
nen mit „Andreas Hofer“, einem Auftragswerk
abnicken muss. Ich bereite das Programm
Die Ausrichtung der Luisenburg dürfte Ihren
von Felix Mitterer. Das Theaterstück gab es
sorgfältig vor und freue mich über die Dis-
Vorlieben für Musicals sehr entgegen kom-
vorher nicht, lediglich eine Fernsehfilm-Fas-
kussion. Ich fordere sie sogar, weil ich sie als
men. Ist es das, was Sie am Theater am meis-
sung. Aber ich dachte mir, das Stück würde
sehr fruchtbar empfinde.
ten begeistert?
zur Felsenbühne passen wie gespuckt. Ich
Was mich am meisten reizt, ist das Produzie-
habe den Verlag gefragt, ob man den Stoff
Kann der Dialog im Stadtrat ein Test sein,
ren. Ich habe ja am Broadway gelernt. Das
adaptieren könne. Es folgten erste Treffen mit
wie das Stück beim Publikum ankommt?
anglo-amerikanische System arbeitet anders
dem Agenten, nach einem positiven Feedback
Ja, hier kann ich sehen, was funktioniert und
als das deutsche. Da geht es mehr darum,
erste Gespräche mit dem Autor. Dann stellen
was vielleicht heikel ist. Ich bin ein großer Fan
mit einem spannenden Stoff und spannenden
sich weitere Fragen: Wie kann ich dem Autor
davon, das Publikum mitzunehmen, es dahin
Künstlern etwas Neues rauszubringen, statt
die Bühne schmackhaft machen? Wer wäre ein
zu bringen, dass es sich mit den Inhalten
die als maßgeblich angesehenen klassischen
guter Regisseur, wer der richtige Bühnenbild-
auseinandersetzt. Ich versuche, den Faktor
Werke zu inszenieren. Die Form ist zunächst
ner? Arbeiten wir mit Musik? Dazu muss ich
der Unterhaltung und der Bildung zusammen-
unerheblich. Musical und Sprechtheater sind
über das bestehende Netzwerk hinaus viele
zuführen und das Publikum auch über die
für mich absolut gleichwertig. Entscheidend
neue Leute kennenlernen und viel herumfah-
Unterhaltung zu verführen. Ich genieße es,
ist der Inhalt. Erst dann kommt die Frage, wie
ren. Ich glaube, dass ein gutes Endprodukt
wenn Theater auf diese Weise Diskussionen
ich das dem Publikum am besten nahe bringe,
sehr davon abhängt, wie originär die künstleri-
anstößt. Das ist in Wunsiedel, einer Kleinstadt
und in dem Zusammenhang ist Musical eine
schen Köpfe sind und wie gut sie sich verste-
mit einer großen Theatertradition, leichter
sehr kraftvolle Form. Meine eigenen Arbeiten
hen. Diesen Prozess anzuschieben und wach-
möglich als in einer Großstadt und für mich
als Autorin haben dabei immer einen starken
sen zu sehen, liebe ich. Wenn das Kreativteam
als Theaterschaffende eine sehr dankbare
erzählerischen Kern. Das entspricht auch
stimmt, stimmen meistens auch die Darsteller.
Situation. | INTERVIEW: OLIVER VAN ESSENBERG |
Paul Kaiser und Jürgen Fischer im Stück „Andreas Hofer“. Foto: Florian Miedl
62
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
ANZEIGE LEBEN & FREIZEIT Jed en Son n Mitt tag 1 5:00 woc h U Ein fach 17:00 U hr Term hr anr und in ver ufen e aus i pro nbaren bier en
Fotos Golfhotel Fahrenbach
Natur – Gesundheit - Kultur
Jubiläum: 25 Jahre Golfhotel Fahrenbach an 365 Tagen heimisch werden am Fahrenbach Das Rittergut Fahrenbach war bis 1832 der Gemeindesitz von Nagel mit niederer Gerichtsbarkeit. Von 1803 bis 1810 kam es kurz zu Preussen, dann 1810 zu Bayern. Seit 1952 gehört Fahrenbach zur Gemeinde Tröstau. Heute ist Fahrenbach Leuchtturm einer grenzüberschreitenden europäischen Golfregion im bayerisch - böhmischen Golfland von Bayreuth bis Karlsbad und Marienbad. Tausende Golfer besuchen jährlich Fahrenbach und gewinnen Lebensfreude in der Natur. Fahrenbach ist Ausgangspunkt für Kulturerlebnisse von Bayreuth bis Prag.
Das „Forum Fahrenbach“ im Golfhotel ist eine gesellschaftliche Kommunikationsplattform für engagierte Bürger und Unternehmen. Sommerlounge, Tagungsevents, Stammtische und Golfturniere beleben diesen historischen Ort. Hotel mit Golfanlage auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts umfassen heute 104 ha Wald und Wiesen. Seien Sie neugierig! Machen Sie diesen historischen Ort zu Ihrer Erlebniswelt, zu Ihrem Treffpunkt mit Familie, Freunden und Bekannten. Werden Sie an 365 Tagen heimisch in dieser historischen Land-
schaft. Dabei bekommen Sie Einblicke in eine naturverbundene Sportart: Golf spielen. Sie erleben einen unerwarteten Tapetenwechsel und investieren gleichzeitig in Ihre Gesundheit. Kommen Sie vorbei. Sie sind herzlich willkommen.
Dr. Josef Hingerl, Manuela Schmidt und das gesamte Team
Probier mal Golf…
Die 365+ Trainingsmitgliedschaft
einfach und unkompliziert. Lediglich Schuhe mit Profil und bequeme Kleidung - mehr brauchen Sie nicht! Innerhalb von 120 Minuten lernt Ihr Golfball fliegen. Schläger und Bälle stellen wir Ihnen selbstverständlich kostenlos zur Verfügung. Schalten Sie ab, lassen Sie den Alltag hinter sich und haben Sie einfach nur Spaß.
ermöglicht Ihnen das Golfspiel ohne zeitlichen oder finanziellen Druck für ein ganzes Jahr lang Golf zu lernen. Haben Sie einfach Freude an dieser wunderschönen Sportart, trainieren Sie für sich, in der Gruppe oder mit Trainer und nutzen Sie sämtliche Möglichkeiten.
Preis pro Person: 19,- € Zum Abschluss erhalten Sie gemeinsam mit Ihrem Trainer ein Freigetränk in unserem Restaurant.
Lust auf mehr? Na, worauf warten Sie dann noch? Egal ob Neu- oder Wiedereinsteiger: auf der Golfanlage Fahrenbach finden Sie neben großzügigen Trainingseinrichtungen einen traumhaft gelegenen 18 Loch Golfplatz und alles rund um den Golfsport.
• 9 individuelle Trainingseinheiten • 2 Abende Regelkunde • 2 Regelrunden 6 Loch • Prüfung für die Spielerlaubnis • 365 Tage Nutzung der Trainingsanlage • Regelmäßige Trainingszeiten • Indoor Abschlagbox, Putinggreen • Vergünstigtes Greenfee
• Aufstiegsturnier mit Handicap-Vergabe • Überreichung der nationalen Platzreife Und ergänzende Angebote wie: • Spezielles Themengolf • Video-Coaching • Individuell angepasste Leihschläger
Preis pro Person: 360,- €
Verlängerung bis 31.12. des Folgejahres gegen Aufpreis von 30,- € p.M. möglich. Unsere Kurse für Einsteiger richten sich an Golfanfänger und Wiedereinsteiger bis Handicap 50 ohne aktuelles Spielrecht.
FAHRENBACH 1 95709 TRÖSTAU TEL.: 09232/882-0
FAX. 09232/882-345 KONTAKT@GOLFHOTEL-FAHRENBACH.DE WWW.GOLFHOTEL-FAHRENBACH.DE ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
63
LEBEN & FREIZEIT
TOURISTISCHE PROJEKTE
GESUNDHEIT, NATUR, INDUSTRIEKULTUR, HOHE AUFENTHALTSQUALITÄT –
Ein neues einstöckiges Gebäude wird die Gäste des Besucherbergwerks Gleißinger Fels bald empfangen. Es bietet Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen. Grafik: ghsw Architekten, Klaus Greim
Die letzten Jahre kannten für das Fichtelgebirge auf touristischem Gebiet nur eine Richtung: stetig nach oben. Auch im Jahr 2018 lässt sich gegenwärtig ein leichtes Plus verzeichnen. Zugute kommt der Region dabei auch die wachsende Sehnsucht vieler Urlauber nach Sicherheit, kurzen Wegen, Ruhe und Entschleunigung. Um die positive Entwicklung fortzuführen, wurden bereits neue Maßnahmen auf den Weg gebracht und ein weiterer Ausbau der Infrastruktur angestoßen.
ZUSAMMENARBEIT DER VIER PRÄDIKATISIERTEN GESUNDHEITSORTE
1
B
S
eit Jahren erfreut sich das SilbereisenBergwerk Gleißinger Fels sehr großer Beliebtheit. Allerdings sind Teile in die
Jahre gekommen. Nun investiert die Montanstiftung Nordostbayern mit ihrem Vorsitzenden José-Ricardo Castro Riemenschneider
ad Alexandersbad, Bad Berneck, Bi-
kreisübergreifenden Linien, Mitfahrerbänke und
gut 1,5 Mio. Euro in Sicherungsmaßnahmen,
schofsgrün und Weißenstadt haben
auch der Einsatz eines Bäderbusses. Dabei soll
eine neue Elektrik und ein neues oberirdi-
sich im Rahmen eines integrierten,
durchaus E-Mobilität angestrebt werden. Im Zu-
sches Gebäude mit Platz für Ausstellungen
kurz
sammenhang mit der Imageverbesserung soll
und Veranstaltungen. Dadurch kann nicht nur
ILEK, zusammengeschlossen, um in Sachen
z.B. ein Atmosphäre-Check in den Urlaubsorten
die Besucherkapazität vergrößert, sondern
Daseinsvorsorge, Mobilität und Innenentwick-
eingeführt werden und Orte der Stille definiert
insbesondere der Aufenthalt qualitativ verbes-
lung gerüstet zu sein. Fachlich und finanziell
werden. Reisen für alle ist ein zentraler Aspekt,
sert werden. Die Finanzierung ist unter ande-
unterstützt wird das Vorhaben vom Amt für
aber auch die Idee, ältere Ferienwohnungen
rem durch Spiegelprojekte im Naturreservat
ländliche Entwicklung. Vorgesehen sind im Be-
nach einheitlichen Fichtelgebirgsstandards aus-
Soos und am Vulkan Kammerbühl, Tschechi-
reich der Mobilität z.B. der Ausbau der land-
zustatten und zentral zu vermarkten.
en, durch EU-Gelder gesichert.
ländlichen
64
2
BERGWERKSERWEITERUNG GLEISSINGER FELS – TOR INS ERDINNERE
Entwicklungskonzeptes,
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
TOURISTISCHE PROJEKTE
LEBEN & FREIZEIT
Ein Treffen für den etwas anderen Blick – Interkommunales Forum des gesunden Fichtelgebirges (Leitung: FUTOUR Tourismusberatung). Foto: Heike Glatzel
Der Steg durch den Wildpark ist eine beliebte Attraktion des Waldhauses Mehlmeisel. Die Anlage soll nun zum „Zentrum für Waldentdecker“ ausgebaut werden. Foto: TZ
WIE SICH DIE TOURISMUSREGION STETIG WEITERENTWICKELT 3
E
MEHLMEISEL WIRD ZENTRUM FÜR WALDENTDECKER in lange gehegter Wunsch wird Realität: Am Waldhaus Mehlmeisel soll auf der Grundlage eines Konzeptes der Bayeri-
schen Staatsforstverwaltung ein „Zentrum für
4
D
WEITERENTWICKLUNG DES KORNBERGS ie Ausbaupläne für den Kornberg nehmen konkrete Gestalt an. Vorgesehen ist einerseits eine zeitgemäße Erschließung,
anderseits der Ausbau der Kornberghütte. Es
5
G
STRATEGIE BEI DER INFRASTRUKTURPLANUNG ute Planung hat Strategie. Darin sind sich die Kreisentwicklungen in den Landkreisen Bayreuth, Hof und Wunsie-
del sowie die Tourismuszentrale Fichtelgebir-
Waldentdecker“ entstehen. Geplant ist ein at-
soll zudem eine naturnahe Anlage für Moun-
ge einig. Deshalb haben sie in Zusammenar-
traktives Informations- und Erlebniszentrum,
tainbiker entstehen, mit gestalteten Flächen
beit mit FUTOUR (Leitung: Dr. Peter Zimmer)
das den Wert von Wald und Forstwirtschaft
im Bereich der Lift-Talstation sowie Trails aller
ein Infrastrukturkonzept verfasst, das auf-
vermittelt. Es soll Menschen motivieren, den
Schwierigkeitsgrade. Dabei greift das Konzept
zeigt, welche Einrichtungen zum Fichtelgebir-
Lebensraum Wald aktiv zu entdecken und mit
vor allem auf Bestehendes zurück: Die Moun-
ge passen und welche mit erhöhter Priorität
allen Sinnen zu erleben. Das Konzept berück-
tainbiker können den vorhandenen Skilift nut-
behandelt werden müssen. Es beschreibt
sichtigt die Besonderheiten des Standortes,
zen, sodass dieser nicht mehr nur im Winter,
u.a. Verbesserungen hinsichtlich der Qualität,
wie die zahlreichen Tagesgäste und die her-
sondern ganzjährig betrieben werden kann.
aber auch der Quantität von Übernachtungs-
ausragenden Chancen, die sich in Verbindung
Schätzungen zufolge kostet das gesamte Pro-
betrieben. Im Frühjahr 2018 wurden bereits
mit dem Wildpark ergeben. Ergänzend ist ein
jekt rund vier Millionen Euro. Es soll getragen
aussichtsreiche Gespräche mit Hotel- und Fe-
Baumwipfelpfad vorgesehen, für den sogar
werden durch die beiden Landkreise Hof und
rienhausentwicklern geführt.
schon ein privater Investor und ein Holzbauer
Wunsiedel sowie die umliegenden sechs Städ-
gefunden wurden. Damit wird im Bereich des
te und Gemeinden (Selb, Schönwald, Rehau,
Klausenhanges ein überaus attraktives Ge-
Schwarzenbach an der Saale, Kirchenlamitz
samtangebot für das gesamte Fichtelgebirge
und Marktleuthen). Der Freistaat Bayern hat
und überregionale Gäste geschaffen.
bereits eine finanzielle Unterstützung in Höhe
| FERDINAND REB |
von etwa einer Million Euro zugesichert. Geht es nach den Ideengebern und Planern, könnte der Ausbau bereits 2019 beginnen.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
65
LEBEN & FREIZEIT
REGIOIDENT
REGIOIDENT –
Die Ideensammlung läuft. Foto: Florian Miedl
HEIMAT ZUM MITMACHEN
T
ypisch Fichtelgebirge – das kann Vieles sein: der Ochsenkopf, Kronfleisch oder Sechsämtertropfen,
die
Luisenburg-
Festspiele oder auch Jean Paul. Das herauszufinden ist das Ziel des LEADER-Projekts „REGIOident Fichtelgebirge“. Dazu haben sich unter dem Dach des Zweckverbandes Fichtelgebirgsmuseen die Landkreise Wunsiedel, Tirschenreuth und Bayreuth zusam-
einerseits Wissen über die Region abfragt, an-
mengetan. In den nächsten beiden Jahren
dererseits Erklärungen liefert. Zudem soll es
wollen die Projektverantwortlichen mit der
eine transportable Präsentation („Regioident
Bevölkerung und Fachleuten Besonderheiten
to go“) geben. Sie kann bei Messen oder je
der Region herausarbeiten und so neue Be-
nach Bedarf an touristisch hoch frequentier-
geisterung für das Fichtelgebirge entfachen.
ten Orten aufgestellt werden.
KON TA K T
werk, Industrie, Gewerbe sowie Sprache, Li-
Gefragt ist nun jeder einzelne Fichtelgebirgler,
Fichtelgebirgsmuseum
teratur und Kunst.
egal ob schon immer da oder zugezogen. Sie
Es geht um Brauchtum, Natur, Kultur, Hand-
66
Die Projektleitung ruft alle auf: „Senden Sie Ihre Anmerkungen, Fotos oder auch Videos an uns.“
Yvonne Müller
alle sind aufgerufen, mitzugestalten, Wissen
Spitalhof 5, 95632 Wunsiedel
Um das gesammelte Wissen des Projekts in
zu sammeln, Traditionen vor dem Vergessen
die Zukunft zu tragen, wird eine Fichtelge-
muellery@fichtelgebirgsmuseum.de
zu bewahren und herauszufinden, was „ty-
birgs-App für das Smartphone entwickelt, die
09232 2032
pisch Fichtelgebirge“ ist. | PR |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
DEUTSCHES FAHRZEUGMUSEUM
LEBEN & FREIZEIT
Ein kleiner Teil der motorisierten Schätze aus dem Deutschen Fahrzeugmuseum: Über 500 Exponate rund um das Thema Mobilität sind hier zu bestaunen. Fotos: Deutsches Fahrzeugmuseum
SPANNENDE AUTOMOBILGESCHICHTE
GRÖSSER DENN JE
W
ährend Jahr für Jahr unzählige Autos und Motorräder verschrottet
Das 1992 eröffnete Deutsche
Automobilmuseum Fichtelberg Nagler Weg 9-10 95686 Fichtelberg info@amf-museum.de Tel.: 09272 6066 W W W. A MF - MU SE UM.DE
Fahrzeugmuseum in Fichtelberg hat seine Ausstellungsfläche 2018 nahezu verdoppelt
werden, hat es sich die Unterneh-
merfamilie Eckert zur Aufgabe gemacht,
im Nagler Weg 9-10. Auf drei Etagen, in zwei
seumshallen z.B. die größte Zwei-Takt-Mo-
motorisierte Schätze und Erinnerungsstücke
Ausstellungshallen und einem überdachten
torrad-Ausstellung Deutschlands zu sehen
zu sammeln, zu restaurieren, zu pflegen und
Freigelände wird hier die Automobilgeschich-
geben, aber auch rassige italienische Sport-
auszustellen. Die groß angelegte Ausstellung
te hervorragend in Szene gesetzt. Aufgrund
wagen der exotischen Marken Iso Rivolta und
des Deutschen Fahrzeugmuseum im kleinen
der guten Besucherentwicklung hat die Fa-
Bizzarrini. Darüber hinaus können sich die
Luftkurort Fichtelberg umfasst auch Motorrä-
milie Eckert das privat betriebene Museum
Besucher über weitere Sonderabteilungen
der, Flugzeuge, Feuerwehrfahrzeuge, Trakto-
Ende Mai 2018 erweitert. Der zweite Stand-
freuen, z.B. eine riesige Zündapp-Ausstellung
ren und viele Exoten der Autowelt – Fahrzeuge
ort befindet sich in der Bayreuther Straße 33
oder eine Kleinwagenabteilung, die die Mobi-
aus jeder Epoche der Automobilgeschichte.
und umfasst rund 4000 m². Die Gesamtaus-
lität zu Zeiten des Wirtschaftswunders zeigt.
stellung hat sich damit nahezu verdoppelt. Der Hauptstandort des 1992 eröffneten Mu-
Die Erweiterung wird im Besonderen für
Das Fahrzeugmuseum hat bei der Erweite-
seums befindet sich abseits der Hauptstraße,
wechselnde Sonderausstellungen genutzt,
rung auch den Aspekt der Barrierefreiheit be-
um den Besuchern immer wieder attraktive
rücksichtigt, um Behindertengruppen einen
und abwechslungsreiche Episoden aus der
angenehmen Aufenthalt zu gewährleisten und
Geschichte der motorisierten Fortbewegung
ist nun im Rahmen des Programms „Reisen
zeigen zu können.
für Alle“ zertifiziert. Die Eintrittsmünzen zu
Auf dem Museumsgelände im Nagler Weg befindet sich das einladende Restaurant MUSEO. Die liebevoll und aufwendig restaurierte Granitsteinhalle mit wunderschönen Terrassen und parkähnlichem Biergarten laden nach dem Museumsbesuch zum Verweilen ein. Auch an Kinder wurde gedacht. Auf diese wartet ein großer Abenteuer-Spielplatz.
GAS TRONOMIE-TIPP
der Sonderausstellung Halle III erhalten die
VIEL PLATZ FÜR SONDERAUSSTELLUNGEN
Besucher im Hauptgebäude des Museums im
PS-Begeisterte können sich auf viele High-
der Ferienzeiten ist das Museum am Montag
lights freuen. So wird es in den neuen Mu-
geschlossen. | ANDREAS MUNDER |
Nagler Weg. Öffnungszeiten: von Montag bis Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr. Außerhalb
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
67
LEBEN & FREIZEIT
PORZELLANIKON
GROSSZÜGIGE ERWEITERUNG FÜR Blick in einen Depotraum des Porzellanikons. Durch das neu erworbene Nachbargebäude steht nun deutlich mehr Platz für kostbare Güter zur Verfügung.
DAS PORZELLANIKON
D
er Freistaat Bayern hat im Januar 2018 das südlich an das Porzellanikon angrenzende Gebäude erworben. Damit
ist die gesamte frühere Rosenthal Porzellanfabrik in Selb-Plößberg in seinem Eigentum. Ab sofort besteht die Möglichkeit, die dringend benötigte Fläche für den seit 1984 aufgebauten Bestand an Porzellanen mit über 200.000 Exponaten, Archivunterlagen, Büchern und Zeitschriften sukzessive zu sanieren. „Bisher waren die Unterbringungsmöglichkeiten sehr schwierig. Der Freistaat Bayern hat die Situation durch den Ankauf entscheidend verbessert und wir sind ihm für sein Engagement sehr dankbar“, erklärt Wilhelm Siemen, Direktor Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan. Nunmehr stehen insgesamt rund 6000 m2 als Depot für wertvolle und teilweise einzigartige Kulturgüter zur Verfügung. Darüber hinaus soll eine „Minimanufaktur“ als museumspädagogische zentrale Einrichtung und ein vergrößerter Museumsshop mit deutlich verbessertem Sortiment entstehen. Auch für die Besucher werden sich neue Möglichkeiten durch eine optimierte Besucherführung ergeben. | SABINE REICHEL- FRÖHLICH |
Fichtelsee 1 | 95686 Fichtelberg Telefon: +49 (0) 92 72 - 96 400-0 E-Mail: info@am-fichtelsee.de
Der Fichtelsee
Das Naturparadies, im zauberhaften Fichtelgebirge gelegen, lädt Sie zu ausgedehnten Wanderungen, und spritzigem Badevergnügen ein. Ob Sommer oder Winter – Sie verbringen eine echte FREIzeit. Ob Bootsausflug, actionreiche Bike-Tour oder eine entspannte Wanderung – hier wird Ihr Erlebnishunger gestillt und Energie aufgetankt.
68
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
Wohlfühlort gesucht? gefunden! www.am-fichtelsee.de
Das Waldhotel
Als Höhepunkt Ihres Ausflugs, empfangen wir Sie herzlich in unserem Waldhotel am Fichtelsee. Ob zünftige Brotzeit, süße Verführung, herzhafte Gerichte oder ausgefallene Menüs – lassen Sie sich von unserer exzellenten Küche verwöhnen. Sie möchten länger bleiben? Stilvolle Hotelzimmer und Suiten warten auf Sie – Seeblick inklusive!
LEBEN & FREIZEIT
DIE FILMREGION HAT IHRE
EIGENEN GESETZE
D
ie vom Sender TNT Comedy in Auftrag gegebene Serie „Arthurs Gesetz“ unter der Regie von Christian Zübert (Lamm-
AGAZIN NEUE M
GION FILMRE GE LGEBIR FICHTE
Es ist inzwischen ein ungeschriebenes Gesetz, dass in der Filmregion Fichtelgebirge viel gedreht wird. Die 82 Drehtage im Jahr 2017 machten sie zu
bock) beleuchtet mit schwarzem Humor das
einer der drehstärksten ländlichen Region in Bayern. Eine höchst beacht-
triste Dasein des arbeitslosen Arthur Ahne-
liche Zahl, zu der neben den beiden Jugendfilmen „Fünf Freunde und das
pol, dessen Leben einem verhängnisvollen Gesetz folgt.
Auf jedes gelöste Problem
-SERIE
Tal der Dinosaurier“, der „Kleinen Hexe“ und diversen anderen Projekten
folgt für den Pechvogel ein noch schlimme-
vor allem die sechsteilige Miniserie „Arthurs Gesetz“ mit Jan Josef Liefers,
res! Dass für die Episoden das Fichtelgebirge
Martina Gedeck und Nora Tschirner in den Hauptrollen beitrug.
Hauptdrehort wurde, ist laut Michael von Hohenberg, dem Filmbeauftragten der Region,
Filmgesellschaft Geld ins Fichtelgebirge brin-
ge ebenfalls sehr wohl gefühlt. Scharen von
kein Zufall: „Durch positive Mundpropagan-
gen. Während ein Großteil der Beteiligten in
Touristen muss die Serie, die 2019 im ZDF
da anderer Produktionsleiter rückte für die
Soibelmanns „Hotel Alexandersbad“ unterge-
zu sehen sein wird, nicht anlocken. „Nur wer
Produktionsfirma unsere Region rasch ins
bracht war, genoss Jan Josef Liefers die Ruhe
Marktredwitz kennt, wird es als Kleinbitten-
Visier.“ Obwohl die Serie hauptsächlich in
fernab der Großstadt Berlin in einem Ferien-
bach erkennen“, erläutert von Hohenberg.
Marktredwitz spielt – im Film die fiktive Klein-
haus in Hohenberg an der Eger (siehe auch
Die vielseitigen und guten Drehbedingungen
stadt Kleinbittenbach –, wurden die Szenen in
S. 37). Martina Gedeck, die mit der Region
in Nordostbayern könnten aber durch „Ar-
halb Oberfranken gedreht, namentlich in Bay-
bereits durch den Dreh des Mehrteilers „Tann-
thurs Gesetz“ in der Filmwelt selbst zum Ge-
reuth, Wunsiedel, Münchberg, Helmbrechts,
bach“ vertraut war, hat sich im Fichtelgebir-
setz erhoben werden. | ANJA PILLIPP |
Marktredwitz, Arzberg, Küps und Pottenstein. Hier hat sich der Zusammenschluss der fünf Landkreise und der Fränkischen Schweiz zu einer Filmregion bewährt. „In einer einzelnen Stadt oder einem Landkreis wären die Produzenten bei der Vielzahl der benötigten Motive nicht fündig geworden“, erklärt Michael von Hohenberg.
STIMMIGE WORK-LIFE-BALANCE Von Juni 2017 bis Februar 2018 waren die Macher von „Arthurs Gesetz“ im Fichtelgebirge. Wie einträglich dies für die Region ist, lässt sich nur schwer genau beziffern. Doch liegt es auf der Hand, dass die Beschäftigung von Komparsen aus der Umgebung, die Unterbringung, Bewirtung und der Konsum der
Dreh am ehemaligen Wunsiedler Bahnhof mit Jan Josef Liefers. Oben: die Hofer Schauspielerin Julia Leinweber (Theater Hof), Martina Gedeck, Michael von Hohenberg. Fotos: Michael von Hohenberg
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
69
LEBEN & FREIZEIT
SELB23
ATTRAKTIVE KONZEPTE FÜR SELB Naturerlebnistage eröffnen grenzüberschreitende Veranstaltungsreihe mit Blick auf die BY-CZ Freundschaftswochen 2023
M
it Spannung, Abenteuer und Kulinarik startete die Selb 2023 gGmbH ihre
W W W. S E L B 23. D E
große Auftaktveranstaltung – die Na-
turerlebnistage. Zwei Tage lang konnten die
verwandelte sich in einen unvergleichbaren
„Mit den Naturerlebnistagen haben wir die klei-
Besucher auf dem wunderschönen Gelände
Erlebnis-Parcours:
Skate-
nen und größeren Wunder des Fichtelgebirges
des Goldberges in Selb zahlreiche Outdoor-
boarder und Inlineskater konnten in einem
und der Nachbarregion für jeden zugänglich
Programme des Fichtelgebirges und der
extra angelegten Pumptrack ihre Künste zei-
gemacht und werden zukünftig mit verschie-
Tschechischen Republik entdecken und aus-
gen. Für alle Kletterfans war der circa 6 m
denen Aktivitäten die Bevölkerung mit auf die
probieren. Ein kleiner, aber feiner Flowtrail
hohe Kletterturm ein Muss. Das Rahmenpro-
Reise in das Jahr 2023 nehmen“, erklärt die
war ein ganz besonderes Erlebnis für die
gramm mit einer Vielzahl an Aktivitäten wie
Geschäftsführerin Christine Schlockermann.
Biker der Region.
Nordic Skating, Wandern, Geocaching, Natu-
Mountainbiker,
rerlebnisführungen, Gesundheitsspaziergang Viele der über 100 Akteure aus der tsche-
und Kneippen hat die Besucher zum Auspro-
chischen Nachbarregion und aus dem
bieren und Mitmachen animiert und ihnen die
Fichtelgebirge
Möglichkeit geboten, die Region in jeglicher
führten
ihre
spannenden
Freizeitangebote vor. Das gesamte Gelände
70
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
Form interaktiv zu erleben.
Selb 2023 gGmbH Einsteinstraße 2, 95100 Selb +49 9287 96980-30 info@selb23.de
SELB23
LEBEN & FREIZEIT
STADTUMBAU FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT IN SELB Bis zum großen Finale der BayerischTschechischen
Freundschaftswochen
Selb-Aš im Jahr 2023 steht noch eine Fülle weiterer Unternehmungen auf dem Plan der Selb 2023 gGmbH. Neben Veranstaltungen innerhalb des Stadtgebietes, die unter der Leitung von Christine Schlockermann geplant und umgesetzt werden, laufen parallel investive Umbaumaßnahmen der Stadt Selb, die für die Freundschaftswochen benötigt werden. Konkrete Vorschläge gibt es bereits für die Umgestaltung des Rosenthal-Parks mit dem GraChristine Schlockermann, die Geschäftsführerin der Selb 2023 gGmbH, will die Bevölkerung mit abwechslungsreichen Angeboten mitnehmen auf den Weg in das Jahr 2023. Fotos: Florian Miedl, Anita Back
fenmühlweiher und dem Radweg von Plößberg zum Rosenthal-Park. Zum Beispiel soll das Hallenbad zum Park hin geöffnet werden, um Raum für Wasserspiele, eine Liege- und Gymnastikwiese zu erhalten. DDer mit einem „Sportband“ korrespondierende Rosenthal-Park und die Parkanlage werden auf die Weise verschiedene Spiel- und Sportflächen aufweisen – ein Beachvolleyball-Feld und Flächen für viele andere Ballsportarten eingeschlossen. Zudem ist eine fest installierte lange Tafel eingeplant, die zum Picknick und Grillen einlädt. Spielen unter Bäumen soll am Grafenmühlweiher möglich gemacht werden. Unter anderem werden die Uferkanten so bearbeitet, dass eine kleine Terrasse ins Wasser hineinragt. Diese und weitere Maßnahmen werten die Tourismus- und Freizeitangebote in Selb schon jetzt dauerhaft auf. | SABINE REICHEL- FRÖHLICH |
Die Selb 2023 gGmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft, wurde 2017 ins Leben gerufen mit dem Ziel, BayerischTschechische Freundschaftswochen im Jahr 2023 zu konzipieren, vorzubereiten und durchzuführen. Eine Reihe grenzüberschreitender Veranstaltungen in der Stadt Selb, unter Einbeziehung der Grenzregion und der tschechischen Stadt Aš, wird diesem Ereignis vorausgehen. Impulse für die nachhaltige Vertiefung der Kontakte zwischen beiden Ländern wird es auch über den genannten Zeitraum hinaus geben. Gesellschafter sind der Freistaat Bayern, der entsprechende Mittel für dieses Vorhaben bereitstellt, und die Stadt Selb.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
71
LEBEN & FREIZEIT
HÜBEN & DRÜBEN
EINE NEUARTIGE PRÄSENTATION DER GRENZREGION Das zweisprachig angelegte Publikationsprojekt
Auch das ist die Grenzregion – ein Beitrag zur Eisenbahn und der Industriegeschichte im Buch-Magazin „Hüben und Drüben“. Die Leser können sich auf spannend aufbereitete Themen und faszinierende Bilder freuen.
„Hüben und Drüben“ macht mit einem Buch-Magazin und Webseiten Lust auf Entdeckungen
E
72
s gibt etliche Publikationen, die sich
Das Projekt wird gefördert durch das Baye-
dem Fichtelgebirge widmen, und je nach
rische Staatsministerium der Finanzen, für
VERÖFFENTLICHUNG ENDE 2018
Themenbreite die Naturlandschaft, das
Landesentwicklung und Heimat. Projektträ-
Im Frühjahr 2018 ging das Projekt redak-
Porzellan, den Reichtum an Quellen, die
ger ist die regionale Entwicklungsagentur
tionell in die Umsetzung. Es soll den Le-
Spezialitäten, den Bergbau oder auch die
Oberfranken Offensiv e.V. unter dem Vorsitz
sern nicht nur zeigen, wie viel Schönes,
Industriegeschichte
Ähnlich
von Staatsministerin Melanie Huml und Regie-
Spannendes und Überraschendes es auf
verhält es sich bei unseren Nachbarn in
rungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Projekt-
beiden Seiten gibt, sondern ihnen auch
der Karlsbader Region. Grenzübergreifende
partner die Euregio Egrensis Arbeitsgemein-
einen extrem hohen Nutzwert bieten. Das
Darstellungen, die Entdeckungen auf beiden
schaft Böhmen, Chefredakteur der Publizist
handfeste Buch-Magazin und die stets aktu-
Seiten beleuchten, steckten bislang noch in
Dr. Oliver van Essenberg. Im Herbst 2017
ellen Webseiten ergänzen sich sinnvoll und
Ansätzen. Das Publikationsprojekt „Hüben
begannen die Recherchen. Seitdem wurden
sprechen eine breite Zielgruppe an, vom
und Drüben – U nás a za plotem“ betritt so-
viele Gespräche mit Ortskundigen und kompe-
Einheimischen über Touristen und Zuziehen-
mit in gewisser Weise Neuland. Unter dem
tenten Autoren beidseits der Grenze geführt,
de bis hin zu Investoren und Fachkräften.
Titel wird Ende 2018 ein Buch-Magazin in
Bücher gewälzt, Tourist-Infos und Gemeinden
Über den aktuellen Stand des Projektes,
zwei Sprachversionen, deutsch und tsche-
zu Attraktionen befragt, um das Bild aus den
die Veröffentlichung und Präsentation Ende
chisch, erscheinen und eine zweisprachige
persönlichen Ortsbesichtigungen zu vervoll-
2018 und den Vertrieb des Buch-Magazins
angelegte Webseite an den Start gehen, um
ständigen. Neben populären, neu aufberei-
informiert die Webseite von Oberfranken
die Tür zu einer neuartigen Präsentation des
teten Themen trug das Team dabei etliche
Offensiv. | PR |
Grenzgebietes aufzustoßen.
„Fundstücke“ für Entdecker zusammen.
beleuchten.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
E-LADESTATIONEN
LEBEN & FREIZEIT
E-MOBILITÄT
KOMMT AN D
Der Landkreis Bayreuth baut mit seinen Kommunen ein dichtes Netz an E-Ladestationen auf. Fördermitteln helfen auch Betrieben beim Umstieg
er Elektromobilität gehört die Zukunft.
liegt. Die Ladestationen im Landkreis werden
Ladestationen einen Wettbewerbsvorteil dar.
Schon heute lohnt sich für viele der Um-
damit Teil eines der größten Ladeverbünde
In einer Urlaubsregion wie dem Fichtelge-
stieg auf das Elektroauto. Hemmschuh
Deutschlands. Der Nutzer kann mit einer
birge, die mit Nachhaltigkeit wirbt, sind die
ist – gerade im ländlichen Raum – immer
Karte bzw. App also innerhalb der gesamten
Fahrer der Elektroautos eine wachsende Ziel-
noch die dünne Versorgung mit Ladestatio-
Metropolregion sein Auto laden. Darüber er-
gruppe. Interessant ist daher, dass auch Be-
nen. Der Landkreis Bayreuth und seine Kom-
richtet die niederländischen Firma Fastned bis
triebe Anträge auf Fördermittel stellen kön-
munen nehmen diese Herausforderung an:
September 2018 in Plech eine Schnellladesta-
nen. Es muss lediglich sichergestellt sein,
Es entsteht ein flächendeckendes Netz an
tion. Diese liegt im Gewerbegebiet an der A 9
dass die Ladestationen rund um die Uhr für
öffentlich zugänglichen Ladestationen. Dabei
in Ottenhof. Somit werden 2018 im Landkreis
jedermann zugänglich sind.
kommen Fördermittel des Bundes für Elektro-
Bayreuth 20 neue Ladestationen (mit 39 La-
mobilität zum Einsatz.
depunkten) in Betrieb genommen. Es stehen
Ein Tipp am Rande: Auch für Unternehmen
dann, zusammen mit den bereits bestehen-
und kommunale Einrichtungen kann Elektro-
Der Landkreis Bayreuth sowie die Kommunen
den Ladestationen, insgesamt 46 Ladepunkte
mobilität schon heute rentabel sein. In einer
Aufseß, Bad Berneck, Eckersdorf, Emtmanns-
zur Verfügung, zwei u.a. auch vor dem Land-
Untersuchung ermittelte das Landratsamt
berg, Gefrees, Goldkronach, Heinersreuth,
ratsamt Bayreuth. Der nächste Ausbauschritt
Bayreuth, dass 90 Prozent der Dienstfahrten
Pegnitz, Speichersdorf und Waischenfeld ha-
folgt 2019, da weitere Kommunen und Unter-
mit E-Kfz und E-Bike zurückgelegt werden
ben im Jahr 2017 Anträge auf Fördermittel
nehmen Ladestationen errichten wollen.
können. Stellen Sie doch auch Ihren Fuhrpark auf die Probe! | MAX FRANKENBERGER |
für den Aufbau von Ladestationen für Elektroautos gestellt. Betreiber der Ladesäulen wird der Ladeverbund „Franken+“ sein, dem ein
WETTBEWERBSVORTEILE
Zusammenschluss von Stadtwerken inner-
Nicht nur für den privaten Nutzer, sondern
halb der Metropolregion Nürnberg zugrunde
auch für Hotels oder die Gastronomie stellen
Power On! Beim Beratungstag E-Mobilität des Landkreises Bayreuth. Foto: Landratsamt Bayreuth
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
73
LEBEN & FREIZEIT
INTERVIEW
Interview mit... DR. KATHRIN HEINL, Jahrgang 1981, wuchs in Thierstein auf, studierte Medizin in Erlangen und trat 2008 eine Stelle im Klinikum Bamberg, ihrer „Wunschstadt“, an. In Bamberg lernte sie ihren Mann, gebürtig aus Paderborn und von Beruf Apotheker, kennen. 2013 zogen sie ins Fichtelgebirge, in das Haus von Kathrin Heinls Eltern. Wichtig für die Entscheidung waren die guten Rahmenbedingungen für junge Familie in der Region. Hinzu kam, dass die Ärztin sehr an ihrem Elternhaus hing und hier auch ihren kranken Vater gepflegt hat, der 2014 starb. Im selben Jahr kam Tochter Johanna zur Welt, 2017 folgte Emilia. Kathrin Heinl arbeitet als Fachärztin für Allgemeinmedizin in einer Gemeinschaftspraxis in Schönwald.
ES DREHT SICH WAS
...Dr. Kathrin H
einl
Die Fachärztin Dr. Kathrin Heinl erklärt im Interview, warum sie ihrer „Wunschstadt“ Bamberg 2013 den Rücken gekehrt hat und ins Fichtelgebirge zurückgekommen ist Frau Dr. Heinl, wie werden Sie im kleinen
germeister, wir waren als Familie mitten im
vieles einfacher organisieren. Zum anderen
Thierstein angesprochen? Sind sie im Ort
System drin (lacht) und ich war auch danach
lassen sich Beruf und Privatleben so leichter
„die Frau Doktor“?
nie lange weg.
trennen.
sprochen. Ich glaube, es wäre häufiger
Ich arbeite in einer Gemeinschaftspraxis, ein
Es heißt, dass Landärzte mehr Hausbesu-
so, wenn ich im Ort die Praxis hätte oder
paar Kilometer von Thierstein entfernt. Zum
che machen müssen als Stadtärzte, weil auf
als Ärztin zugereist wäre. Ich bin jedoch
einen mag ich die Idee der Gemeinschaftspra-
dem Land viele ältere Menschen leben, die
hier aufgewachsen, mein Papa war Bür-
xis. Wir können uns die Arbeit aufteilen und
nicht mehr so mobil sind. Haben Sie diese
Als „Frau Doktor“ werde ich selten ange-
74
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
INTERVIEW
LEBEN & FREIZEIT
Erfahrung gemacht? Müssen Sie auch am
das allerdings auch. Ich biete Akupunktur an,
de her kam, war die Stimmung regelrecht
Wochenende ausrücken?
meine Kollegen Chirotherapie.
fahl. Das Angebot für junge Erwachsene war im Ort stärker begrenzt. Heute gibt es
Nein, ich glaube nicht, dass wir mehr Hausbesuche haben als Stadtärzte. Auch hier ist
Sie müssen aber vermutlich mehr mit dem
zum Beispiel den Night-Liner, einen öffent-
das Arbeiten in der Gemeinschaftspraxis
Auto fahren, nicht nur zur Praxis, sondern
lichen Bus, der sie am Wochenende sicher
von Vorteil, wir sind zu viert und so verteilen
auch, um Dinge wie die Post zu erledigen.
zu Veranstaltungen und zurück bringt. In-
sich auch die Hausbesuche. Und was den
Wir brauchen ein Auto hier, definitiv. Zum Kin-
zwischen haben wir auch wieder viele junge
Bereitschaftsdienst betrifft, ist die Situation
dergarten können wir allerdings laufen. Zur
Familien in der Straße. Ich habe das Gefühl,
bei mir aktuell eine besondere. Bis meine
Arbeit fahre ich eine Viertelstunde. Und bei
es dreht sich was. Das Einzige, was uns et-
jüngste Tochter das dritte Lebensjahr voll-
anderen Aktivitäten, Großeinkauf zum Bei-
was fehlt, ist ein Café, wo wir zum Frühstü-
endet hat, bin ich seitens der Kassenärzt-
spiel, fahre ich auch 10 Minuten bis eine Vier-
lichen Vereinigung vom Bereitschaftsdienst
telstunde. Für mich ist der zeitliche Aufwand
befreit. Das entlastet uns als junge Familie
nicht höher als in Bamberg. Dort musste ich
AUCH WIEDER VIELE JUNGE FAMILIEN
enorm.
erst durch die Stadt und parken. Im Grunde
IN DER STR ASSE.
INZWISCHEN HABEN WIR
bin ich hier im Fichtelgebirge sogar schneller Im Vergleich mit Stadtärzten fällt die finanziel-
unterwegs. Es klingt nur weiter von den Kilo-
cken hingehen können. Dafür gibt es mehr
le Bilanz für eine Landärztin sicher auch nicht
metern. Die Post zu erledigen, ist auf jeden
Möglichkeiten, sonntags schön essen zu
negativ aus.
Fall schöner hier, weil ich bei der kleinen Post-
gehen. Und kulturell ist für uns auch genug
Ja, ich habe einen Kollegen, der sich in
stelle im Ort nicht warten muss.
geboten – das Rosenthal-Theater, die Kulturbühne in Kaiserhammer, der Thiersteiner
Bamberg niedergelassen hat. Schon die Einstiegskosten für den Erwerb einer Praxis sind
Hat sich zwischen der Zeit, als sie aus Thier-
Burgsommer, die Luisenburg-Festspiele und
da viel höher, und es gibt eine stärkere Kon-
stein weg sind, und heute viel verändert?
mehr. Weil wir unsere Kleinste noch nicht
kurrenz unter den Ärzten. Ein Stadtarzt muss
Ich denke, einiges, bereits die Einstellung der
abgeben können, müssen wir das momen-
daher oft noch etwas Spezielles anbieten,
Einheimischen. Jeder will, dass es voran geht.
tan aber ein wenig nach hinten schieben.
um seine Patienten zu halten. Wir machen
Als ich in meiner Studienzeit am Wochenen-
| INTERVIEW: OLIVER VAN ESSENBERG |
Wohlfühlen ist einfach. Wenn man einen Immobilienpartner hat, der von Anfang bis Eigentum an alles denkt.
sparkasse-hochfranken.de
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
75
BILDUNG & KARRIERE
FOTOSTUDIO FEIG
DAS FICHTELGEBIRGE
MACHT MI(N)T!
Naturwissenschaft und Technik sind zentrale Wettbewerbsfaktoren. Die vier Fichtelgebirgs-Landkreise wollen das entsprechende Know-how bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen stärker fördern - mit erlebnisorientierten und abwechslungsreichen Aktionen der regionalen MINT-Anbieter
76
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
MINT – 4 LANDKREISE
BILDUNG & KARRIERE
Handliche Modelle helfen dabei, Technik zu begreifen. Fotos: Manfred Jahreiß/ Porzellanikon, Universität Bayreuth
M
athematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) – nicht jeden sprechen diese Fachdiszipli-
nen und der Gedanke an komplexe Formeln, Programmiercodes sowie komplizierte chemische und physikalische Zusammenhänge sofort an… aber MINT muss nicht schwierig
Die Regionen Bayreuth, Wunsiedel im Fich-
Bereich „MINT“ gleich mehrfach wichtig für
oder gar langweilig sein. Was MINT genau ist
telgebirge und Tirschenreuth sind bereits
die Weiterentwicklung des Fichtelgebirges
und dass MINT Spaß machen kann, wollen
mit dem Qualitätssiegel „Bildungsregion in
als Lebens- und Wirtschaftsstandort ist und
Kommunen, Bildungseinrichtungen, Unter-
Bayern“ ausgezeichnet, Hof hat die Bewer-
deshalb zusätzlich gefördert werden muss.
nehmen und Vereine aus dem Fichtelgebirge
bung für die Auszeichnung auf den Weg ge-
Nicht nur, weil MINT boomt und den Kindern
im Rahmen der „MINT-Regionen“ durch zahl-
bracht. Alle Regionen haben in ihrer Arbeit
und Jugendlichen zahlreiche Karrierechan-
reiche Aktionen und Aktivitäten vermitteln.
an Bildungskonzepten ermittelt, dass der
cen mit besten Zukunftsaussichten bietet, sondern auch, weil die MINT-Förderung dazu beitragen kann, dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Im Zusammenhang mit dem Konzept der Bildungsregionen entstanden daher lokale Netzwerke zur Förderung der MINT-Bildung: die MINT-Regionen Bayreuth, Wunsiedel/Hochfranken, Tirschenreuth und Hochfranken. Mit dem übergeordneten Ziel, mehr Kinder und Jugendliche für MINT-Berufe zu begeistern, bestehen die Aufgaben in der Koordinierung und Bewerbung bereits bestehender MINTAngebote, der Identifizierung von Lücken in der MINT-Bildungskette und der Realisierung neuer MINT-Aktionen in Kooperation mit den lokalen Netzwerkpartnern.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
77
BILDUNG & KARRIERE
MINT– 4 LANDKREISE
Das BayernLab in Wunsiedel macht MINT. Einen ganzen Schul-Vormittag durften Schülerinnen und Schüler der Grundschule Nagel Roboter zusammenbauen, programmieren und natürlich ausgiebig ausprobieren. Foto: BayernLab
ANGEBOTE IN ALLEN VIER LANDKREISEN Wie abwechslungsreich MINT-Bildung sein kann, zeigt sich durch die vielen bestehenden schulischen und außerschulischen MINT-Angebote im Fichtelgebirge. So können schulische MINT-Projekte bei Wettbewerben ausgezeichnet und Schulen für ihr Engagement zertifiziert werden. Der Landkreis Tirschenreuth ermöglicht mit „MINT goes Techmania“ Klassenfahrten ins Techmania Science Center Pilsen und Gymnasien aus den Landkreisen Wunsiedel und Bayreuth organisieren regelmäßig Physikprojekte in Kooperation mit der Universität Bayreuth. Eine erfolgreiche Veranstaltung zur Berufsorientierung in der Region stellt der „Selber MINTTag“ dar, der Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, sich in den teilnehmenden
interessierten Schülerinnen und Schülern,
Bayreuth, einer offenen Hightech-Werkstatt
Selber Unternehmen über MINT-Berufe zu
Workshops zu MINT-Themen zu besuchen
für jedermann, oder beim Besuch eines
informieren. Diejenigen, die sich für ein
und an eigenen Forschungsprojekten zu tüf-
Workshops der Reihe „MINT am Samstag“ im
MINT-Studium entschieden haben, profitieren
teln. MINT in der Freizeit, alleine oder mit der
Landkreis Tirschenreuth können Kinder und
vom „Hofer MINT-Lenkrad“ der Hochschule
ganzen Familie, wird zum Beispiel durch das
Erwachsene MINT erleben.
Hof, einem Konzept zur Unterstützung von
Porzellanikon – Staatliches Museum für Por-
Studierenden vor und während eines MINT-
zellan mit den neu eröffneten Hands-On-Sta-
Viele weitere MINT-Angebote stehen MINTe-
Studiums. Die Universität Bayreuth bündelt
tionen zum experimentellen Erforschen des
ressierten und MINTmachern zur Verfügung
unter dem Dach der „MINT.UNI“ zahlreiche
Prozesses der Porzellanherstellung erlebbar.
und werden von den Akteuren der MINT-Regi-
Angebote und Informationen zu MINT.
Im Rahmen der Veranstaltung „Rehau: Eine
onen ständig angepasst und erweitert.
Stadt spielt MINT“ können Familien ihr natur-
| NICOLE FLEISCHMANN |
Das TAO Schülerforschungszentrum Ober-
wissenschaftlich-technisches Wissen und Kön-
franken mit Standorten an allen vier oberfrän-
nen in zahlreichen MINT-Spielen beweisen und
kischen Hochschulen ermöglicht besonders
sich mit anderen Teams messen. Im FabLab
Mit MINT-Angeboten wie dem „Girls‘ Day“ und „MUT – Mädchen und Technik“ sollen vor allem Mädchen und junge Frauen an die MINT-Berufe herangeführt werden. Foto: Universität Bayreuth
78
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
Die Hands-On-Stationen zur Porzellanherstellung im Porzellanikon machen MINT für jedermann erlebbar. Foto: Manfred Jahreiß/Porzellanikon
BILDUNG & KARRIERE
Mein Markenzeichen: technisches Know-How. Meine Mission: Fachgerechte Handhabung von Einzelteilen und Baugruppen. Teile, die in verschiedensten Maschinen verbaut werden. Mein Wissen über die Funktionsweise einzelner Komponenten ist für den einwandfreien Einsatz der Maschinen nötig. Bei NETZSCH fühle ich mich daher als Mechaniker mit meinem handwerklichen Wissen genau an der richtigen Stelle.
NETZSCH-Gruppe Gebrüder-Netzsch-Straße 19 95100 Selb www.netzsch.com
STARRING JOSHUA OTT bekannt aus NETZSCH-Gerätebau GmbH, Selb
Jetzt den Teaser zum Film sehen! Top-Arbeitgeber 2016
mehr zum Casting unter
W WW.N ETZS CH.COM /K A R R IER E
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
79
BILDUNG & KARRIERE
80
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
EFBZ
BILDUNG & KARRIERE
EINZIGARTIGE KOMPETENZ
AUSGEBAUT D as Europäische Fortbildungszentrum Wunsiedel hat sich im Verbund mit dem
Deutschen Natursteinarchiv in den ver-
gangenen Jahren zu einem Kompetenzzent-
rum für Naturstein entwickelt. Es beherbergt die weltweit größte Sammlung genutzter
sign, Bauerhalt und Denkmalpflege. Seit No-
Euro. Für die Maßnahme hat der Zweckver-
Werksteine und unterrichtet Schüler aus nah
vember 2017 steht dem Kompetenzzentrum
band eine Förderung von 60 Prozent seitens
und fern. In Theorie und Praxis geht es um
für diese Aufgaben eine zusätzliche Werkhalle
des Bundes und 30 Prozent vom Freistaat
überbetriebliche Ausbildung, Restaurierung
mit Unterrichtsraum zur Verfügung (im Bild).
Bayern erhalten. | OLIVER VAN ESSENBERG |
und Gesteinstechnologie, aber auch um De-
Gesamtkosten der Erweiterung: rund 5,3 Mio.
FOTO: HANNES BESSERMANN |
AKADEMIE
Steinwald - Fichtelgebirge Wir bieten viele interessante Seminare, Exkursionen, Vorträge und Veranstaltungen für alle, die im Unternehmen oder privat vorankommen wollen.
ENTDECKEN SIE MIT UNS WIRTSCHAFT, TECHNIK UND KULTUR! Als Sprachrohr des heimischen Mittelstandes erscheint der DURCHBLICK mehrmals im Jahr.
Informationen über unser aktuelles Programm: www.akademie-steinwald-fichtelgebirge.de ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
81
BILDUNG & KARRIERE
82
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
CINDY SEIFERT
BILDUNG & KARRIERE
KNIGGE(LICIOUS) 2018 – KOMPETENT, ZEITGEMÄSS UND HUMORVOLL
W
enn es um gutes Benehmen geht,
sich regelmäßig weiter. „Denn auch Um-
kommt man an Freiherr von Knigge
gangsformen unterliegen dem Wandel der
kaum vorbei. Landläufig reduziert
Zeit.“ Seit kurzem gehört Cindy Seifert dem
man ihn und seine 1788 erschienene Ab-
Vorstand der Deutschen-Knigge-Gesellschaft
handlung „Über den Umgang mit Menschen“
e.V. an. In ihrem 2018 erschienenen Buch
fälschlicherweise auf Regelanweisungen mit
„Kniggelicious“ gibt sie auf „leicht zu lesende
erhobenem Zeigefinger. „Doch ‚Benimm‘
Art einen Überblick über Tipps und Regeln
muss wirklich nicht steif sein“, sagt Cindy
mit Hintergrundinformationen und einen Ein-
Seifert.
blick in ihre Erfahrung aus über zehn Jahren
Die
zertifizierte
Knigge-Trainerin
und Trainerin für Business-Etikette (IHK) aus
Trainertätigkeit.“
Marktredwitz richtet sich mit ihrem Semi-
nem Drei-Gang-Gourmet-Menü moderne Um-
narangebot an Unternehmen, Bildungsträger
„Das Bedürfnis nach Werten ist auch in der
gangsformen im Restaurant zwanglos und
und Privatpersonen, Jung und Alt: Menschen,
heutigen Zeit ungebrochen“, sagt sie. „Und
mit Spaß vermittelt werden. „Man soll nie ver-
die im Privaten wie im Beruflichen durch po-
zwar sowohl bei Teenagern, als auch in Kon-
gessen, dass die Gesellschaft lieber unter-
sitives Auftreten erfolgreich sein wollen. Die
zernen.“ Besonders gefragt sind neben ihren
halten als unterrichtet sein will“, soll Freiherr
Marktredwitzerin beschäftigt sich schon seit
Seminaren zum Thema „Business-Etikette“
von Knigge schließlich einmal gesagt haben.
ihrer Jugend mit diesem Thema und bildet
auch ihre moderierten Dinner, wo bei ei-
| ANJA PILLIPP |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
83
GENIESSEN
t s i s s u n e K ein G d; d enn n e h e g r e b u r o v r e n e d , k c u d er Eindr t, z urucklass nd. is t bleibe Goethe
Weinkeller in „Bauer’s Schmankerl Hotel“
84
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
RESTAURANT-TIPP
GENUSSHANDWERK UND GASTFREUNDSCHAFT
GENIESSEN
Ö F F NUNG S Z E I T E N DE R K Ü C HE
Mittags: Donnerstag bis Sonntag
„Bauer’s Schmankerl Hotel“ in Tröstau ist ein verlässlicher Tipp für Genießer. 2018 feiert das Haus 66-jähriges Bestehen
W
Abends: täglich außer Mittwoch Mittwoch Ruhetag Bauer’s Schmankerl Hotel Kemnather Str. 22
er nach Herzenslust schlemmen
tezimmer inklusive. 1970 übernahm ihr Sohn
will, wird weder in der Sternegas-
Hans-Peter, nach einer Kochlehre im Postho-
tronomie noch in einer Standard-
tel Wirsberg, mit seiner jungen Ehefrau Ilse
Schnitzelküche fündig, sondern eher in der
das Ruder. Ihre Tochter Antje durfte – oder
goldenen Mitte. Im Fichtelgebirge steht
musste – im zarten Alter von fünf Jahren mit-
hierfür mit seinem Namen das „Schmankerl
helfen. Sie absolvierte eine Ausbildung zur
Hotel“ in Tröstau. 2018 feiert das Haus
Hotelfachfrau, ebenfalls bei den Herrmanns in
Jahr bis heute auch vom Gault Millau, der
66-jähriges Bestehen. Dabei ziehen sich zwei
Wirsberg, und ging eine fruchtbare Beziehung
dem Haus 2018 die begehrte „Kochmütze“
Eigenschaften wie ein roter Faden durch die
mit dem Vollblut-Koch Andre Pielorz ein. Nach
verlieh. Nach einer offiziellen Auswertung der
Jahre: familiärer Zusammenhalt und boden-
Berufsjahren in München, wo er u.a. in einem
Auszeichnungen liegt das „Schmankerl Hotel“
ständiges Handwerk im besten Sinn.
Gourmetrestaurant arbeitete, stieg das Paar
damit seit Jahren auf einem vorderen Platz al-
1986 in den familiären Betrieb in Tröstau ein.
ler Restaurants im Fichtelgebirge, wobei die
Drei Generationen haben für den Aufbau
Gleich im ersten Jahr erhielt Andre Pielorz mit
Preise erfreulich normal geblieben sind.
Hand in Hand gearbeitet. Am 2. Mai 1952
einem BIB-Gourmand des Restaurantführers
eröffneten Käthe und Peter Bauer das Domi-
Michelin eine Auszeichnung für die Küche.
zil unter dem Namen „Bergcafé“, erste Gäs-
Kontinuierlich kamen weitere hinzu, Jahr für
95709 Tröstau Tel.: 09232/2842 info@bauershotel.de W W W.B A UE R SHO T E L .DE
BESONDERES ZUM JUBILÄUM Die bereits erwachsenen Töchter Maxine und Janine helfen manchmal in der Küche mit. Während Antje Pielorz sich gastfreundlichst um die Besucher kümmert, ist Andre Pielorz Genusshandwerker mit Leib und Seele. Er sammelt Frisches von Wald und Wiese, darunter Bärlauch, Holunder, Schwammerl, Beifuß und mehr – und verarbeitet die Produkte mit sorgsam ausgewählten Kulinaria, zum Beispiel frischen Lachsforellen aus dem Lautertal oder Edelteilen vom Ochsen, zu herzhaft leckeren Speisen. Tafelspitz, Pfefferpfännchen und Ochsenbacken stehen in der Gunst der Gäste dabei ganz oben. Das 66-jährige Bestehen feiert das Haus mit einigen Überraschungen auf der Karte, renovierten Hotel- und Ess-Zimmern, einer Ausstel-
Das „Schmankerl“ überrascht mit raffiniert zubereiten Spezialitäten der Saison. Koch Andre Pielorz wählt diese sorgsam aus, u.a. auch direkt im Wald bei einer Mountainbike-Tour. Fotos: Pielorz, Manfred Jahreiß.
lung historischer Fotos und gewohnt guter Qualität. Auf die Tradition darf man getrost das Glas erheben. Der Weinkeller hat einige Schätze auf Lager. | OLIVER VAN ESSENBERG |
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
85
GENIESSEN
RESTAURANT-TIPP
Gasthof zur Burg Burgplatz 5 95691 Hohenberg Tel. 09233 / 9404 ÖFFNUNGSZEITEN: täglich außer Mittwoch 10 bis 22 Uhr
FRÄNKISCH FEIN UND FRISCH
W W W.GASTHOF-ZUR-BURG.COM
Der „Gasthof zur Burg“ in Hohenberg/Eger serviert neben regional typischen Gerichten auch exklusive Spezialitäten von hauseigenen Weiden und Teichen
D
ie gastronomische Szene des Fichtel-
Wirtstochter Else Öchsler heiratete 1957 den
auch exklusive Spezialitäten wie Schlacht-
gebirges ist mit einem breiten Angebot
aus dem Sudetenland stammenden Metzger-
schüssel oder gebackenes Blut sucht, hat
an Bratenklassikern, Wildgerichten, Fi-
meister Konrad Geiger. Er baute die Schaf- und
mit dem Gasthaus ein gute Wahl getroffen.
schen und Spezialitäten ungewöhnlich reich-
Fischzucht aus und kümmert sich heute noch
Auf der saisonalen Karte finden sich zudem
haltig. Der „Gasthof zur Burg“ in Hohenberg/
um die Landwirtschaft. Sein Sohn Dieter leitete
Gerichte mit Fisch (Karpfen, Saibling, Waller),
Eger könnte in dieser Hinsicht als typisches
das Wirtshaus 25 Jahre lang und baute 1999
Wild (Hirsche, Wildschweine und Rehe von
regionales Restaurant bezeichnet werden.
den Wintergarten an. 2017 übernahm dessen
einem befreundeten Jäger), Schwein (u.a.
Bei genauerem Hinsehen jedoch offenbart
Sohn Thomas das Ruder. Er ist als Metzger und
aus Strohhaltung) und Wurstspezialitäten,
die Küche eine Besonderheit, die auch in der
Landwirt für die Produktion der feinen hausge-
darunter auch Lammbratwürste aus eigener
viel gerühmten Genussregion Oberfranken
machten Wurst-Spezialitäten zuständig, die es
Produktion. Thomas Geiger kann die Gäste
selten geworden ist. Denn zum Gasthof ge-
auch im Glas zu kaufen gibt. Mit seiner Mutter
nicht nur kulinarisch verwöhnen, sondern als
hört wie in früheren Zeiten noch eine hausei-
Sonja teilt er sich die Arbeit in der Küche. Seine
Direktvermarkter auch vermitteln, was or-
gene Metzgerei und ein landwirtschaftlicher
Frau Annika ist für die Vermietung der Ferien-
dentliche Gastronomie ausmacht. Das reiche
Betrieb mit Schafen, Fischteichen, Legehüh-
zimmer und die Deko bei Feierlichkeiten wie
bei den Teichen von der Wasserqualität bis
nern und Apfelbäumen. Im Restaurant bürgt
z.B. Hochzeiten, Taufen oder Mottopartys zu-
zur Wassertemperatur. Bei den Tieren von
das für Qualität, die der Gast auch schmeckt.
ständig. Und Schwester Stefanie hilft ebenfalls
der Fütterung bis zum stressarmen Schlach-
mit, wenn Not am Mann ist.
ten. Die Kreisläufe der Natur zu wahren, ist Thomas Geiger ebenso ein Anliegen wie der
Für die Köstlichkeiten der gutbürgerlichen
86
Küche sorgt die Familie Geiger seit Generatio-
Sowohl Einheimische und Touristen, aber auch
Respekt gegenüber Tieren generell. Diese
nen. Ein Familienbetrieb, wie er im Buch steht:
Busgesellschaften und Prominente aus Politik
Wertschätzung geben ihm die Gäste gerne
1902 erwarb der Bauer, Metzgermeister und
und Fernsehen machen gerne hier Halt. Wer
mit einem „Lecker war’s“ zurück.
Wirt Christian Öchsler das Anwesen. Die
zusätzlich zu regional typischen Gerichten
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
| OLIVER VAN ESSENBERG |
GASTHAUS-TIPP
GENIESSEN
Waldgaststätte Steinhaus Steinhaus 1, 95707 Thiersheim Tel. 09233 / 2366 oder 0171 / 3408136 W W W. S T E INH A U S - G A S T H A U S .DE
Ö F F NU NG S Z E I TE N Mai bis einschließlich September: DO – MO ab 14 bis ca. 19 Uhr, Oktober bis April Wunderbar sitzt es sich im Biergarten (70 Sitzplätze, Selbstbedienung) der Waldgaststätte Steinhaus und in der fränkischen Wirtsstube (60 Sitzplätze), ob bei herzhaften oder süßen Spezialitäten. Die Familie Wolf steht mit Leidenschaft hinter dem Betrieb. Fotos: Hannes Bessermann, Manfred Jahreiß.
B
eate Wolf und ihr Mann pflegen die kulinarische Identität Oberfrankens im Kleinen. Mit bodenständigen, aber kostbaren Din-
gen. Von Moden unberührt hat sich im „Steinhaus“ ein Stück authentischer Wirtshauskultur mit unverfälschten Lebensmitteln von Haus
FR – MO 14 bis 18 Uhr Für Gruppen auch nach Vereinbarung geöffnet
KOSTBARKEITEN VON HAUS & HOF
Die Waldgaststätte Steinhaus verwöhnt die Gäste mit feinen oberfränkischen Spezialitäten
und Hof erhalten. Auf dem dazu gehörigen landwirtschaftlichen Betrieb leben Schweine
es bei einem Urlaub in einer der beiden
Genießen ist im Steinhaus ein Motto, das
im Stall mit Stroheinstreu sowie Damwild ganz-
Ferienwohnungen (drei Sterne), bei einer
über Essen und Trinken hinausreicht. Vom
jährig im Gehege und Rinder, die ab Mai bis
zünftigen
selbstgebacke-
Hof aus kann der Besucher herrlich weit
zum Schneefall auf der Weide bleiben.
nem Roggenbrot oder sonntags beim
ins Land schauen. Der von Bayreuth nach
Brotzeit
mit
Bratenessen (nur auf Vorbestellung!). Die
Eger verlaufende Mittelweg (ein schwarzes
Die Brotzeitkarte mit hausgemachten Wurst-
leckeren Wurstspezialitäten verkauft Be-
M) und der Fränkische Gebirgsweg führen
und Fleischspezialitäten, die in schöner Quali-
ate Wolf in der Gaststätte auch für den
direkt durch den Biergarten, ebenso wie ein
tät, ohne Geschmacksverstärker und künstliche
Außer-Haus-Verzehr (auf Anfrage zuweilen
Radverbindungsweg, mit Überleitung zum
Zusatzstoffe auf den Tisch kommen – was man-
auch Fleisch). Wer es süß und fruchtig
Brückenradweg Bayern-Böhmen (Fichtelberg
cherorts als uriges „Revival“ gefeiert wird, ist
mag, fragt nach Kuchen und Torten, die
– Asch) und zum Wallenstein-Randrundweg
für die Familie Wolf eine Selbstverständlichkeit.
ausschließlich mit Dinkelmehl in eigener
(Marktredwitz – Eger). Am liebsten arbeitet
Herstellung gebacken werden. Fast alle
Beate Wolf auf Vorbestellung. Es bietet sich
Die erste urkundliche Erwähnung des Hauses
Zutaten und Getränke sind in Bio-Qualität.
ein Besuch in den verschiedenen Museen
als Forsthaus der Burg Hohenberg datiert auf
Das Haus ist Gründungsmitglied des Frän-
oder auf der Luisenburg an, mit anschließen-
1620. 1842 kam das Anwesen in den Besitz
kischen Wurstreinheitsgebotes und wird
der Einkehr zu Kaffee und selbstgebackenen
von Beate Wolfs Vorfahren. 1924 feierte man
als Mitgliedsbetrieb der Genussregion
Kuchen oder Brotzeit (bitte ab 6 Personen
die Eröffnung der Gaststätte, drei Jahre später
Oberfranken regelmäßig zertifiziert.
vorbestellen). | OLIVER VAN ESSENBERG |
kamen Zimmer für erholungssuchende Städter hinzu. 2004 übernahm Beate Wolf, als ausgebildete Hotelfachfrau und Hauswirtschaftsmeisterin, das Anwesen von ihrer Mutter und setzte mit ihrem Mann, der am Hof eine tierärztliche Praxis betreibt, die behutsame Modernisierung fort.
EIN REINHEITSGEBOT NICHT NUR FÜR BIER Nicht nur ältere, sondern auch junge Semester und Familien schätzen das Angebot, sei
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
87
GENIESSEN
GENUSSAUSFLÜGE
Mit Andrea Steinkohl, Erbendorf, lässt sich der Steinwald auch zu Pferd entdecken.
BIO ERLEBEN IN DER STEINWALD-ALLIANZ
A
benteuer, Natur, Lebensqualität – und alles Bio! Dafür steht die Öko-Modellregion Steinwald, die als eine von
zwölf anerkannten bayerischen Öko-Modellregionen den Ökolandbau fördert. Bereits im dritten Jahr haben die Projektmanager aus dem Steinwald das wiederkehrende Wochenprogramm „Bio erleben“ entworfen, das Lust auf mehr macht: mehr Geschmack, mehr Natürlichkeit, mehr Freizeitspaß. Die Macher wollen Urlaubsgäste und Einheimische
Das Programm wiederholt sich wöchentlich
BAROS Burgerkunzt, auf dem Programm. Am
unterhaltsam und genussvoll über Bio infor-
und dauert vom 2. Juli bis zum 7. September
„höflichen Donnerstag“ geht es bei Köstler’s
mieren. Das Angebot wendet sich sowohl an
2018. An jedem Montag können die Teilneh-
Biobauernhof in Ebnath mit Kuhflüsterer Her-
Bio-Liebhaber als auch an Einsteiger, die mit
mer bei Gartenbau Becher in Ebnath hinter
mann und Bäuerin Carolin auf Erlebnistour.
dem Thema noch nicht vertraut sind.
die Kulissen der größten Bio-Gärtnerei Nord-
Jeden Freitag veranstaltet das Quadcenter in
ostbayerns schauen. Am „Cowboy-Dienstag“
Schönhaid (bei Wiesau) eine Tour zu Bio-High-
Steinwald-Allianz
geht es hoch zu Pferd durch den Naturpark
lights im östlichen Steinwald. Die Anmeldung
Tel. 09682/182219-0
Steinwald. Mit der Erlebnis Steinwald GmbH
ist für alle Termine bis 12 Uhr des Veranstal-
info@steinwald-allianz.de
steht mittwochs ein Segway-Ausflug auf dem
tungstages über die Steinwald-Allianz oder di-
W W W. S T E I N WA L D - U R L A U B . D E
Radweg von Helmbrechts (bei Waldershof)
rekt bei den Partnerbetrieben möglich. | PR |
bis Marktredwitz, inklusive Stärkung bei
GENUSSORT NAGEL Nagels Bürgermeister Theo Bauer (links) und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Foto: Baumgart/StMELF
Dass das Kräuterdorf Nagel ein Ort zum Genießen ist, hat sich – auch außerhalb des Fichtelgebirges – herumgesprochen. Nun ist es gewissermaßen amtlich: Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hat Nagel am 5. März 2018 als einen von 100 Genussorten Bayerns ausgezeichnet. Die Trophäen und Urkunden erhielten die Preisträger bei einem Festakt in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz überreicht. Weitere Infos im Web unter: W W W.100 GE NU S S OR T E .B AY E R N
88
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
IMPRESSUM
IMPRESSUM HERAUSGEBER
AUFLAGE
Förderverein Fichtelgebirge e.V. c/o Entwicklungsagentur Fichtelgebirge Jean-Paul-Str. 9 95632 Wunsiedel Tel. + 49 (0)151 20 99 49 44
20.000
Doris Brunner, Dr. Oliver van Essenberg (Leitung), Max Frankenberger, Ronald Ledermüller, Holger Kamecke, Sybille Kießling, Andreas Munder, Christine Nadwornizek, Anja Pillipp, Ferdinand Reb, Sabine Reichel-Fröhlich, Adrian Roßner
LAYOUT, GESTALTUNG Heike Armdt buero arndt schatz, Selb www.bas-werbung.de
DRUCK Weyh Druck | Medien | Verlag Poststr. 2, 95478 Kemnath
ZUKUN
Lernen.
NÄCHSTE AUSGABE
Arbeite
FT Fich
n. Lebe
n. Genieß
en.
telgeb
irge
Die nächste Ausgabe von „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ erscheint im Juli 2019 mit dem Titelthema „Digitalisierung“. Gerne können Sie auch im Magazin werben. Fordern Sie unsere Mediadaten an unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ ist kostenlos. Viele Partner haben dieses Magazin durch Mitarbeit, Anzeigen und Sponsoring unterstützt und damit eine qualitativ hochwertige Umsetzung überhaupt erst ermöglicht. Allen Unterstützern danken wir an dieser
MEILE
NSTEIN
E Starke Projekte für die Zu kunftse ntwick lung DURC Oktobe
HBLIC
r 2015
K Sonde
rausga
be
MENSC
HE
N Zuzügle r und Rü ckkehrer erzählen
ZUKUNF
T
Demogra fischer Wandel und ne ue Märkt e
DURCH
NGEN
REDAKTION / MITARBEITER
Alle Ausgaben können Sie auch auf der Webseite des Fördervereins Fichtelgebirge und der Plattform www.issuu.com lesen. Gedruckte Exemplare senden wir auf Anfrage per Post zu. Die Kosten für Porto und Verpackung trägt der Empfänger.
BLICK
MEINU
info@foerderverein-fichtelgebirge.de
BEZUGSMÖGLICHKEITEN
1
Stelle ganz herzlich.
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
89
IN EIGENER SACHE
FÖRDERVEREIN FICHTELGEBIRGE – MITMACHER GESUCHT!
D
Meine Beitrittserklärung Ich beantrage hiermit meinen Beitritt als (bitte ankreuzen) Firmenmitglied
privates Mitglied
zum Förderverein „Lebens- und Wirtschaftsraum Fichtelgebirge e.V.“ zusätzliche Spende
€
einmalig
jährlich
Name, Vorname oder Firma, Ansprechpartner, Funktion:
Mitmachen!
Wir freuen uns auch über Ihr Feedback as Fichtelgebirge hat ein gutes
zur aktuellen Ausgabe und über The-
Stück der Trendwende geschafft.
menvorschläge für die nächste Ausga-
Investoren entdecken die Region
be. Natürlich können sie auch den Link
als aufstrebenden Standort, Unterneh-
auf die Online-Ausgaben des Magazins
men expandieren und schaffen neue
auf der Plattform ISSUU (Stichwort
Arbeitsplätze, Kommunen übertreffen
„Förderverein Fichtelgebirge) für die
sich zum Teil mit Bauvorhaben, Investi-
digitale Weitergabe nutzen.
tionen in Tourismusprojekte sorgen für steigende Gästezahlen und verbessern
Regionalmarketing kann vielfältig sein.
damit auch die Infrastruktur für die ein-
Nicht immer muss das viel Geld kos-
heimische Bevölkerung. Unterm Strich
ten, denn die besten Botschafter und
kann hier jeder seinen „Freiraum für Ma-
Werbeträger sind wir selbst – wie auch
cher“ finden und durchstarten.
die Kampagne #freiraumfürmacher der Entwicklungsagentur Fichtelgebir-
Straße:
Um diese Botschaft nach außen zu tra-
ge (Seite 52/53) eindrucksvoll zeigt!
gen, kann jeder mithelfen. Wenn Ihnen
Und bei der Regionalentwicklung kön-
PLZ/Ort:
das Magazin „ZUKUNFT Fichtelgebirge“
nen wir ebenfalls aus bürgerschaft-
gefällt, stellen wir Ihnen gerne kosten-
lichem Engagement heraus einiges
los Exemplare zum Auslegen (z. B. in
bewirken und die Arbeit der hauptamt-
Arztpraxen oder Friseursalons etc.) und
lichen Institutionen ergänzen. Zugege-
Verteilen zur Verfügung. Vielleicht sind
ben – das kostet etwas Zeit, aber die
Sie beruflich viel unterwegs und haben
ist gut investiert in die Zukunft unserer
die Möglichkeit, das Magazin an expo-
Region und die gemeinsame Arbeit
nierten Stellen zu platzieren? Unterneh-
macht auch Spaß!
Telefon: E-Mail: Bei Firmenmitgliedschaft - Anzahl Beschäftigte: Förderbeitrag € pro Jahr: ________|___ Kreditinstitut ( Name und BIC) I BA N: D E _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ Ich erkenne die Satzung des Fördervereins Fichtelgebirge e.V. an. Der Mindestbeitrag wird jeweils jährlich zum 15.02. von der oben angegebenen Bankverbindung eingezogen. Fällt der Fälligkeitstag auf ein Wochenende/einen Feiertag, so verschiebt sich der Fälligkeitstag auf den ersten folgenden Werktag. Bei Neuaufnahme während des Jahres wird spätestens einen Monat nach erfolgter Neuaufnahme der volle Jahresbeitrag fällig. Erteilung eines SEPA-Lastschriftmandates: Ich ermächtige den Förderverein Fichtelgebirge e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von oben genanntem Zahlungsempfänger auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
Zahlungsempfänger: Förderverein Fichtelgebirge e.V. c/o Entwicklungsagentur Fichtelgebirge, Jean-Paul-Str. 9, 95632 Wunsiedel Gläubiger-Identifikationsnummer: DE18ZZZ00000196652 Mandatsreferenz: Mitgliedsnummer Zahlungsart: Wiederkehrende Zahlung
men können „ZUKUNFT Fichtelgebirge“ gerne zur Personalakquise nutzen oder es Paketen an Endkunden beilegen und so Werbung für ihren Firmenstandort im Lebensraum Fichtelgebirge machen. Nicht selten entscheiden heute auch die weichen Standortfaktoren darüber, wo Arbeitskräfte sich niederlassen. Hier können wir punkten – wenn man uns als Region wahrnimmt! Bestellen Sie das Magazin in gewünschter Stückzahl ganz einfach unter info@foerderverein-fichtelgebirge.de
Unterschrift:
und Ihrer Kompetenz in unsere offene Zukunftswerkstatt zur Regionalentwicklung ein. Unterstützen Sie unsere
ME HR INF OR M AT IONE N UN T E R Datum:
Bringen auch Sie sich mit Ihren Ideen
W W W.F OER DERV ER EIN FICH T EL GEBIRGE.DE
Arbeit und werden Sie Mitglied im Förderverein Fichtelgebirge e. V. Sie sind uns herzlich willkommen! SYBILLE KIESSLING, VORSITZENDE
Bitte vollständig ausfüllen, abtrennen und im Kuvert an Förderverein Fichtelgebirge e. V., Jean-Paul-Str. 9, 95632 Wunsiedel einsenden. Vielen Dank!
90
ZUKUNFT Fichtelgebirge N°4
jetzt nur noch in
Jetzt auf tv oberfranken HD umschalten!
Socialmedia
Wohnen Genuss Aktuelles Werbung Regional Soziales
Tradition Heimat Fichtelgebirge
Politik
Musik Sport Reichweite Zukunft
Wohnraum
Originelles
Wirtschaft
Talk
#wirsindTVO Kulinarisches
Kurioses Boulevard
Kultur Interviews
Alles aus der Heimat. Ăœberall empfangbar. Kabel. Satellit. Internet. T-Entertain. App. www.tvo.de
Kunst
Gesundheit
FICHTELGEBIRGE
Foto: Fichtelgebirgsdrohne.de
HIER KANNST DU DURCHSTARTEN. MIT BESTER LEBENSQUALITÄT.
Sie haben Fragen zum Fichtelgebirge? Gerne helfen wir Ihnen weiter und vermitteln den richtigen Ansprechpartner für Ihr Anliegen. Entwicklungsagentur Fichtelgebirge Tel. 09232/ 80-451 www.entwicklungsagentur-fichtelgebirge.de www.landkreis-wunsiedel.de
Landkreis Bayreuth Tel. 0921/ 728-159 www.landkreis-bayreuth.de
Tourismuszentrale Fichtelgebirge Tel. 09272/ 96903-62 www.tz-fichtelgebirge.de
Landkreis Hof Tel. 09281/ 57-407 www.landkreis-hof.de
Landkreis Tirschenreuth Tel. 09631/ 88-384 www.kreis-tir.de
Förderverein Fichtelgebirge e. V. Tel. 0151/ 20 99 49 44 www.foerderverein-fichtelgebirge.de