medical fitness and healthcare 01/23 (Leseprobe)

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Lösungsangebot für das Gesundheitssystem

Die aktuelle Verfassung der gesetzlichen Rentenversicherung gerät zurecht immer häufiger in die Kritik. Hintergrund ist, dass die Schere zwischen Beitragseinnahmen und Rentenausgaben in den kommenden Jahren zunehmend auseinanderklaffen wird. Folglich verschlingt die gesetzliche Rentenversicherung auch immer höhere Bundeszuschüsse aus Steuermitteln. Doch auf eine echte Rentenreform, die diesen Teufelskreis durchbricht, scheint in der Politik schon seit Jahrzehnten niemand so richtig Lust zu haben. Schließlich sind die Handlungsoptionen (höheres Renteneintrittsalter oder ein niedrigeres Rentenniveau) allesamt ähnlich unpopulär. Anders als in Frankreich wird sich in Deutschland aktuell wohl kaum ein Politiker dieser Aufgabe annehmen.

In einer ähnlichen Situation befinden sich auch die gesetzlichen Krankenversicherer. Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bewältigung der Corona-Pandemie hatten das Ziel, die Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus einzudämmen. Durch diese Maßnahmen wurde jedoch die Verbreitung vieler anderer Krankheitsbilder wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen beflügelt. Angekündigte Milliardenlücken in den Finanzierungsplänen der Krankenversicherer geben zu bedenken, ob hier zeitnah eine politische Lösung gefunden wird. Kein Medikament kann Zivilisationskrankheiten heilen. Aber eine gesunde Lebensführung und vor allem ein kompetent angeleitetes und individualisiertes Kraft- und Ausdauertraining kann heilen. Und diese Lösungsangebote für die Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems existieren bereits.

Entsprechend beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe der medical fitness and healthcare mit dem Thema der soziodemografischen Herausforderungen im Zweiten Gesundheitsmarkt. Der Bedarf an Gesundheitsleistungen steigt und die Bereitschaft, eigene Mittel dafür zu verwenden, steigt in der deutschen Bevölkerung ebenfalls. Zu dieser Erkenntnis kommt die jüngste Eckdatenstudie des DSSV, Deloitte und der DHfPG über die Fitnesswirtschaft. Welchen Stellenwert die Fitness- und Gesundheitsbranche dabei einnimmt, lesen Sie ab Seite 50. Ein gleiches Resümee zieht das politische Positionspapier „Fitness und Fitnessbranche“ der AG Sport der FDP-Bundestagsfraktion, das zum Start der FIBO publiziert wurde. Darin heißt es, dass Fitnesstraining nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden des Einzelnen fördert, sondern auch für die Steigerung der Lebensqualität der entscheidende Faktor sein kann. Unsere Redaktion und der DSSV haben sich auf der FIBO mit verschiedenen Politikern dazu ausgetauscht. Mehr dazu lesen Sie in unserem FIBO-Nachbericht ab Seite 26. Zum Positionspapier gelangen Sie über den QR-Code unten.

Zudem lesen Sie in unserem Best-Practice-Interview mit dem Gesundheitszentrum Körperglück, wie Therapie und Privatzahlerbereich bereits heute Hand in Hand gehen und wie Patienten zu Kunden werden. Sicherlich finden Sie hier auch ein paar Inspirationen für Ihre eigene Praxis oder Ihr Studio (S. 18). Zudem zeigen wir Ihnen, wie Menschen mittels Gesundheitsberatung von der Therapie zum langfristigen Training überführt werden können (S. 36). Weitere Fachartikel mit Lösungsstrategien, um den gesellschaftlichen Herausforderungen der zunehmenden Verbreitung von Zivilisationskrankheiten entgegenzuwirken sowie der Überalterung gerecht zu werden, finden Sie ab Seite 72.

Zwar werden Sie als Therapieeinrichtung und Gesundheitsstudio nicht die Probleme der Sozialversicherer lösen, aber sicherlich das eine oder andere Problem der Sozialversicherten.

Viel Spaß beim Lesen und beste Grüße aus Hamburg

Zum politischen Positionspapier „Fitness und Fitnessbranche“ der AG Sport der FDP-Bundestagsfraktion

Foto: fitness MANAGEMENT
Janosch Marx Herausgeber der medical fitness and healthcare
01/2023 | medical fitness and healthcare 3

INHALT 01/23 Aktuelles

8 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche

14 Unternehmensporträt: myPhysio GmbH & myPhysio Sport GmbH

18 Gesundheitsmarkt im Wandel – Individualität für alle?!

26 FIBO 2023 zeigt die Gesundheit von morgen

27 Der FIBO Congress 2023

28 FIBO 2023 – Aufbruchstimmung in Köln

32 ARTZT: Neuro Innovation Day

34 Ausblick: Aufstiegskongress 2023

Branche

36 Motivierende Beratung als Mittel zur Bewegungsförderung

40 Neue Zielgruppen und Zusatzerlöse mit milon Q

42 miha bodytec: Impulse für eine gesunde Zukunft!

44 Dual studieren im Gesundheitsmarkt: Anja Niebert

46 Zertifizierung: Q&A mit Lars Kröger, Leiter BSA-Zert

48 Kolumne Thomas Kämmerling: Ihr Weg zum Physio-Unternehmer

Verband & Industrie

50 „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023“

54 DSSV-Recht: Physiotherapie im Fitnessstudio

58 Technogym zeigte einzigartiges Ecosystem auf der FIBO

60 feels.like: Rehabilitation mit CBD – Interview mit Cathrin Junker

62 Mehr Mitglieder als Einwohner – dank EGYM Ökosystem

64 AURUM wünscht sich mehr Frauen im Business

66 MEET THE TOP Physio 2023 – Netzwerken unter Palmen

68 MetaCheck Gen-Diät – der Mehrwert für Ihr Fitnessstudio

70 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität

Fachartikel

72 Demografischer Wandel als Chance

76 Lösungsstrategien im Zweiten Gesundheitsmarkt

80 Therapie und Training unter einem Dach

84 Präventive Altersvorsorge mit Fitnesstraining

Impressum

medical fitness and healthcare

Verlag und Herausgeber

fitness MANAGEMENT –

Privates Institut für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH

Beutnerring 9, D-21077 Hamburg

Geschäftsführer

Janosch Marx, Johannes Marx

Redaktionelle Mitarbeit

Dr. Joshua Berger, Patrick Berndt, Iris Borrmann, Lena Henning, Cara Jedamski, Marlon Kreis, Tobias Mischo, Ronja Reuber, Antje Ruhwedel, Carolin Schmidt, Florian Schmidt, Matthias Schömann-Finck, Anke Sörensen, Sophie Wild, Jürgen Wolff, Alexander Wulf

Gendergerechte Sprache

Lektorat

Lena Henning, Carolin Schmidt, Sophie Wild

Vertrieb und Anzeigen

Refit Kamberovic, Alisha Dittmer, Cara Jedamski

Satz und Gestaltung

Lars Marschalek, Katharina Mühlenberg, Lara-Chantal Müller, Stefanie Reifschneider

Kontakt

Telefon: +49 (0) 40 - 300 945 - 0

E-Mail: info@fitnessmanagement.de www.fitnessmanagement.de

Als Fachverlag, der das Leitmagazin einer offenen und bunten Zukunftsbranche herausgibt, sehen wir uns in einer Vorbildfunktion. Dazu gehört auch eine klare Haltung bzgl. Gleichbehandlung und gegenüber Diskriminierung jeglicher Art. Bei allen Bezeichnungen in unseren Publikationen, die sich auf Personen beziehen, sind mit der gewählten Formulierung alle Geschlechter gemeint, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit teilweise nur das generische Maskulinum oder die weibliche Form verwendet wird.

18 Soziodemografische Herausforderungen im Zweiten Gesundheitsmarkt

26 FIBO 2023 zeigt die Gesundheit von morgen

50 „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023“

Produktion

Prospektus Druckerei

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ClimatePartner ID

11266-2002-1001

Wissenschaftlicher Beirat

Prof. Dr. Bernhard Allmann

Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), Präventionsbeauftragter der IKK Südwest

Dr. phil. Hartmut Wolff

Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Master Sportwissenschaft & Erziehungswissenschaft, Promotion Sportwissenschaft, Geschäftsführer Dr. WOLFF Sports & Prevention GmbH

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Spektakulär, energetisch, zukunftsweisend: Die FIBO erreicht über 100.000 Besucher

Die FIBO ist und bleibt der Hotspot für Gesundheitstrends, Innovationen, Transformation und unvergessliche Livemomente der Fitness- und Gesundheitsbranche. Der Vision, eine starke und gesunde Gesellschaft zu fördern, folgten insgesamt 867 Aussteller. Mit neuen Geräten, Diagnostiktools und Therapien, Fachvorträgen und Mitmachangeboten wurden über die vier Tage in den Kölner Messehallen 106.146 Besucherinnen und Besucher erreicht.

www.bit.ly/fibo-2023

Politisches Positionspapier betont Relvanz der Fitness- und Gesundheitsbranche

Der DSSV freut sich über ein neues politisches Positionspapier der AG Sport der Fraktion der Freien Demokraten (FDP). Das Positionspapier misst körperlicher Aktivität ein außerordentliches öffentliches Interesse bei und betont, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche „einen entscheidenden Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung“ leiste. Aus diesen Gründen wird eine fitnesspolitische Agenda aufgestellt, um die Bedeutung der Branche in politischer Wertschätzung zu ergründen.

www.bit.ly/positionspapier-fdp

DHfPG-Hochschulweiterbildungen für „lebenslanges Lernen“

Die DHfPG bietet Studierenden, Absolventen sowie anderen Fachkräften mit akademischer Vorqualifikation der Fitness- und Gesundheitsbranche über 100 Hochschulweiterbildungen an. Diese sind nebenberuflich absolvierbar und als kombiniertes Fernstudium mit Selbstlernphasen und kompakten Lehrveranstaltungen (vor Ort und/oder digital) konzipiert. Mithilfe dieses Angebots können Fachkräfte ihr Wissen erweitern und ihre Kompetenzen vertiefen.

www.dhfpg.de/weiterbildung

Therapie + Training: Mit KWS zum ganzheitlichen Gesundheitsanbieter werden

Durch die Positionierung als ganzheitlicher Gesundheitsanbieter steigert sich die Wahrnehmung und Wertigkeit vieler Unternehmen gegenüber Mitbewerbern. Die 2010 gegründete Unternehmensberatung KWS GmbH ist Spezialist auf dem Gebiet: „Wir gründen wöchentlich neue Physiotherapien und haben das ‚Betriebssystem Therapiezentrum‘ in strukturierte und gewinnbringende Formen gebracht.“

www.bit.ly/kws-gesundheitsanbieter

Natürliche CBD-Recovery-Produkte von feels.like in der Physiotherapie

feels.like stellt CBD-Premiumprodukte speziell für Trainierende her. Bei der Entwicklung wird auf wissenschaftliche Evidenz für eine bestmögliche Wirkung gesetzt. Durch den Verzicht auf Füllmittel (einzigartig am Markt) sind hochwirksame Produkte entstanden, die mit erlesenen Pflanzenextrakten und hochwertigem CBD die geballte Kraft der Natur in sich vereinen. Mehr Informationen zu CBD und dem Angebot von feels.like lesen Sie ab Seite 60.

www.feelslike.organic

„Step Up“-Report von WHO und OECD deckt millionenschwere Einsparpotenziale auf

Schon seit langem warnt die WHO vor dem zunehmenden Bewegungsmangel und dessen negative Folgen. Der Report „Step Up! Tackling the Burden of Insufficient Physical Activity in Europe“, der 2023 veröffentlicht wurde, ruft angesichts der alarmierenden Zahlen und der Negativspirale bei den Zivilisationskrankheiten alle Verantwortlichen zum zeitnahen Handeln und Umdenken auf. Dafür braucht es aber ganzheitliche Präventionsansätze und eine gezielte Bewegungsförderung.

www.bit.ly/step-up-report

Foto: DHfPG/BSA Foto:
Foto: KWS GmbH Foto: Nomad_Soul –stock.adobe.com Foto:
Foto: FSEID –stock.adobe.com 8 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare Products & News | Anzeige
fitness MANAGEMENT
Patrick Wiese

World Active Summit versammelte die Branche aus der ganzen Welt

Als transparentes und inklusives Vertretungsorgan soll World Active die Zusammenarbeit mit internationalen Institutionen stärken und die neuesten Dynamiken und Trends in und um den Sektor diskutieren. Das World Active Summit, das erstmals während der FIBO in Köln im April 2023 stattfand, versammelte Vertreterinnen und Vertreter der Branche aus mehr als 40 internationalen Handelsverbänden zum Austauschen und Netzwerken.

www.bit.ly/world-active-summit-2023

Technogym offizieller Fitnessgeräteausstatter der Olympischen Spiele 2024

Der italienische Fitnessgerätehersteller wird erneut offizieller und exklusiver Ausstatter der Olympischen Spiele. Das Unternehmen unterstützt die Athletinnen und Athleten vor und während der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris mit Fitnessgeräten und digitalen Technologien. In Paris wird Technogym insgesamt 29 Zentren für das Training einrichten –darunter auch das Haupttrainingszentrum sowie das olympische und paralympische Dorf in Saint-Denis.

www.bit.ly/technogym-olympia-2024

„Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“: Ergebnisbericht liegt vor

Die Ergebnisse der 2022 durchgeführten „Fitmach-Aktion“ liegen vor und können auf der Projektwebsite eingesehen werden. Die Aktion zielte darauf ab, „Bewegungsmuffel“ zu einem regelmäßigen Training zu bewegen. Aus den Ergebnissen lassen sich Handlungsempfehlungen für Fitness- und Gesundheitsanlagen ableiten. Auf der Website sind zudem der Leitfaden sowie alle weiteren Unterlagen zu finden, die benötigt werden, um die Aktion in der eigenen Anlage umzusetzen.

www.dhfpg-bsa.de/fitmachaktion

EASYFITNESS EMS-Studio: Eröffnung in Hannover sorgt für großen Andrang

Gründer Sascha Barowsky und Tim Müller haben Ende 2022 ihre bisher größte Filiale der EASYFITNESS-Tochtermarke EASYFITNESS EMS auf der Podbielskistraße in Hannover eröffnet. Die neue Filiale ist als Flagship-Store konzipiert. Zur Eröffnung konnte der bislang größte Zulauf in der EMS-Trainingsbranche erzielt werden. Mit 206 Mitgliedern zum Tag der Eröffnung brachen sie einen bundesweiten Rekord.

www.bit.ly/easyfitness-ems

Physiotherapeut Martin Teichmann über Neurotraining: „Ein wertvoller Gamechanger“

Warum sollte man neuroathletische Übungen auch in der Physiotherapie anwenden? Martin Teichmann, einer der ersten Physiotherapeuten in Deutschland mit der Zertifizierung als Z-Health®Therapeut im Bereich Neuroathletik, beantwortet diese und viele weitere Fragen auf dem 2. Neuro Innovation Day am 16. und 17. Juni 2023 in der Sportschule Hennef. fM ONLINE hat vorab mit ihm im Interview gesprochen.

www.bit.ly/gamechanger-neurotraining

Weitere Verstärkung: Der DSSV e. V. stellt neue Ausschussmitglieder vor

Nach dem Wechsel an der Spitze vermeldet der DSSV e. V. weitere personelle Verstärkung. Mit Michael Birk (links; u. a. CEO und Gründer von DHZ Fitness Europe) als neues Mitglied im Industrieausschuss und Simon Decker (rechts; Head of Training and Education bei miha bodytec) als Ergänzung für den EMS-Ausschuss begrüßt der Verband erfahrene Branchenprofis, die ihre Expertise aus Industrie- und Studioarbeit einfließen lassen.

www.bit.ly/ausschuss-dssv

Foto: DHfPG/BSA Foto: Gennady Danilkin –stock.adobe.com Foto: EASYFITNESS Franchise GmbH Fotos: fitness MANAGEMENT | DSSV e. V. Foto: ©Uwe Voigt Foto: TECHNOGYM S.p.A. 10 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare Products & News | Anzeige

Körperzusammensetzung und PATIENTENGESUNDHEIT

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Jetzt neu an der BSA-Akademie: Lehrgang „Basic Fitness Trainer“

Um der zunehmenden Internationalität in Fitnessstudios zu begegnen, bietet die BSA-Akademie den Lehrgang „Basic Fitness Trainer“ in englischer Sprache an. Er befähigt Teilnehmende, Maßnahmen der Trainingssteuerung im Individualtraining inkl. der Planung eines fitnessorientierten Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstrainings durchzuführen. Außerdem lernen sie, Kunden bedarfsorientiert zu betreuen. Die Präsenzphasen finden nur in digitaler Form statt.

www.bsa-akademie.de/fitben

Gemeinsame Zukunft: LES MILLS verkündet Markenpartnerschaft mit adidas

Sportmarke trifft Fitnessexperten: Der Gruppenfitnessanbieter LES MILLS und der deutsche Sportartikelhersteller adidas wollen mit ihrer Zusammenarbeit ein neues „Fitnesszeitalter“ einläuten. Neben einer Reihe von neuen Programmen für die Generation Z, exklusiven Vorteilen für adiClub-Mitglieder sowie adidas-Kollektionen u. a. für Instruktorinnen und Instruktoren werde die Kooperation auch ein verbessertes Live- sowie digitales Trainingserlebnis hervorbringen.

www.bit.ly/les-mills-adidas

Aktuelle Forschungsergebnisse für den GK-EMS-Markt

Die Studie „Perspektiven und Risiken der Entwicklung des GK-EMS-Markts“ aus dem International Journal of Environmental Research and Public Health zeigt erneut, dass private, unzureichend überwachte GKEMS-Anwendung mehr Gefahren als potenzielle Vorteile birgt und das Training deshalb immer unter Aufsicht von qualifiziertem Fachpersonal erfolgen sollte. Anbieter sollten daher nur ein Angebot unter Einhaltung aller Punkte der NiSV betreiben.

www.bit.ly/gk-ems-markt

milongroup und Magicline GmbH wollen Digitalisierung des Fitnessmarkts vorantreiben

Mit der All-in-one-Plattform Magicline und dem Trainingssystemanbieter milongroup arbeiten zwei Vorreiter der Fitness- und Gesundheitsbranche noch enger zusammen. Gemeinsames Ziel: Prozesse im Studio vereinfachen und die Digitalisierung des Markts vorantreiben. Zentraler Baustein der Kooperation ist die Anbindung der Trainings- und Betreuungssoftware milon CARE an die cloudbasierte Fitnessstudiomanagementsoftware Magicline.

www.bit.ly/milongroup-magicline

EHFF 2023 bringt europäische Fitnessund Gesundheitsbranche zusammen

EuropeActive hat in Köln sein zehntes jährliches European Health & Fitness Forum (EHFF) abgehalten. Vor einem Publikum von mehr als 580 Branchenvertretern und Interessengruppen lautete das Thema am 12. April 2023 „Transformational leadership in the fitness & physical activity sector“. Dabei behandelten die Delegierten u. a. Schlüsselthemen wie Gesundheitstrends, Preisstrategien, digitale Transformation und unternehmerische Führung.

www.bit.ly/ehff-2023

ASICS Mind-Games-Experiment: Fitness und Training für einen starken Geist

Der Sportartikelhersteller ASICS hat in Zusammenarbeit mit dem King's College London eine Studie mit professionellen Gedächtnissportlern und Gamern aus dem eSport durchgeführt. Schlüsselerkenntnis: Regelmäßiges Training pushte die Athletinnen und Athleten auf ein neues Level. Eine Doku unter dem Titel „Mind Games – The Experiment“ beim Streaminganbieter Amazon Prime liefert spannende Einblicke hinter die Kulissen des Forschungsprojektes.

www.bit.ly/asics-studie

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DHfPG/BSA
milon Industries GmbH
Asics
EuropeActive

mED IZin Isch

gym80 ist zertifiziert als Medizinproduktehersteller. Unter dem Label MED80 entwickelt und produziert gym80 eigenständige medizinische Trainingsgeräte für Kliniken, Reha-Zentren und Physiotherapeuten.

Die Kraftmaschinen „made in Germany“ sind bekannt für ihre außergewöhnliche Qualität, exzellente Biomechanik, Innovationsfähigkeit und unzähligen Individualisierungsmöglichkeiten.

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myPhysio GmbH und myPhysio Sport GmbH, Köln und Bonn

Die Anlaufstelle bei Sportverletzungen

Stefan Schulz hat sich sehr klar positioniert. Mit einem jungen Team betreut der Geschäftsführer der myPhysio GmbH in seinen Physiopraxen vorwiegend Mannschafts- und Einzelsportler. Ziel ist die bestmögliche Versorgung – vorbeugend, während des Genesungsprozesses und in der Nachsorge. Mit Erfolg. In nur neun Jahren konnte er sechs Standorte eröffnen und mit der myPhysio Sport GmbH vier seiner Praxen um ein Angebot für gesundheitsorientiertes Training erweitern.

Diese Geschichte zeigt, wie ein schwerer Unfall letzten Endes zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell führen kann: Stefan Schulz spielte in seiner Jugend begeistert Fußball beim 1. FC Köln und in der Deutschen Junioren-Fußballnationalmannschaft. Als er 17 Jahre alt war, beendete ein schweres Foul abrupt seinen Traum von einer Profifußballkarriere. Eine komplizierte Verletzung im linken Knie musste lange physiotherapeutisch behandelt werden. „Die Reha

war meine erste Berührung mit der Physiotherapie. Die Interaktion mit mir als Sportler und die professionelle Begleitung – vom Stand frisch nach der Operation bis zurück zum Training auf dem Platz – hat mich sehr beeindruckt“, sagt Stefan Schulz. Letztendlich führte diese Erfahrung zu seinem Berufswunsch, selbst Physiotherapeut zu werden. Und dazu, dass der Fokus in seinen Praxen auf den Bereichen Orthopädie, Chirurgie und Sporttraumatologie liegt.

Text: Anke Sörensen Fotos: Stefan Schulz/myPhysio GmbH
14 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare Unternehmensporträt
myPhysio

Heute ist der 35-Jährige Geschäftsführer und Inhaber der myPhysio GmbH und der myPhysio Sport GmbH mit insgesamt sechs Standorten – fünf in Köln, einem in Bonn – und 62 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In vier der Praxen ist die myPhysio Sport GmbH für topmodernes Training integriert. Gesteuert werden alle Standorte aus dem Backoffice am Zülpicher Platz im Kölner Zentrum. In den letzten neun Jahren expandierte das Unternehmen rasch. Nachdem Stefan Schulz 2014 seine erste Physiopraxis mit zwei Angestellten gegründet hatte, folgte 2017 die Eröffnung des zweiten Standortes und die Gründung der GmbH. Danach ging es Schlag auf Schlag: 2019, 2020, 2021 und 2022 wurde jedes Jahr eine neue Praxis gegründet und parallel dazu – angeregt durch den Wunsch der Patientinnen und Patienten – die myPhysio Sport GmbH ins Leben gerufen.

Ehrgeizige Vision

Was treibt Stefan Schulz zu dieser schnellen Expansion?

„Ich komme aus dem Leistungssport und mag generell Wettkampf, ein gewisser Ehrgeiz steckt einfach in mir. Ich hatte eine Planzahl, was ich mit 40 erreicht haben wollte. Die Ursprungsidee war, in NRW der größte Anbieter für Physiotherapie in meinem Segment zu sein: für Orthopädie, Chirurgie und Sporttraumatologie. Inzwischen expandiere ich, weil es mir Spaß macht, neue Standorte zu entwickeln und zu sehen, wie sie wachsen – von den Bauskizzen und Inventarlisten bis hin zu Gesprächen mit der Bank und ersten Bewerbungsinterviews.“ Er ergänzt:

„In meiner Kindheit und Jugend habe ich lange professionell Sport getrieben und mein Leben danach getaktet: Schule, Fußball und Schlaf. Für mich ist der Zeitfaktor –also relativ viel Zeit in die Arbeit zu stecken – gar kein Problem, weil ich das von klein auf kenne.“

Kernkompetenz und Unternehmensphilosophie

„Wir sind ein junges Team und wollen mit der Zeit gehen. Dabei haben wir eine klare Positionierung: Unser USP ist die ganzheitliche Betreuung in den Bereichen Orthopädie, Chirurgie und Sporttraumatologie, ergänzt durch eine hervorragend ausgestattete Trainingsfläche sowie ein Zusatzangebot für Mitgliedschaften.“ Dafür ist die myPhysio GmbH sehr gut aufgestellt. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt bei 28 Jahren, das der Patientinnen und Patienten bei 45 Jahren. „Meine jungen Mitarbeiter sind sehr wissbegierig und interessiert an den neuesten Behandlungstechniken. Das sorgt für frischen Wind.“ Es gibt viele interne Schulungen, damit sich die Therapeutinnen, Therapeuten und dual Studierenden regelmäßig fortbilden, austauschen und weiterentwickeln können. Im Unternehmen arbeiten vier dual Studierende der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) – ein Fitnessökonom und drei angehende Gesundheitsmanager –, die perfekt mit dieser Philosophie harmonieren.

Kommunikation ist alles Wichtigstes Kriterium bei der Mitarbeiterauswahl ist, ob jemand ins Team passt, „Basis für alles“ die Kommunikationsfähigkeit. Natürlich brauchen die Mitarbeitenden auch entsprechende fachliche Qualifikationen. „Aber ich achte weniger darauf, ob jemand frisch aus dem Examen kommt oder schon fünf bis zehn Jahre Erfahrung mitbringt. Ich glaube, dass man die Philosophie von myPhysio relativ schnell und einfach umsetzen kann. Meist ist das sogar leichter, wenn wir die Mitarbeitenden noch ein bisschen formen können“, so Stefan Schulz. Weitere Einstellungskriterien sind eine gute Arbeitsmoral und die Lust, in einem Unternehmen zu arbeiten, das sich stetig weiterentwickelt.

Teambuilding und Unternehmenskommunikation Junge Menschen fühlen sich hier besonders wohl. Zwei der jetzigen Mitarbeiter waren wie der Unternehmensgründer ursprünglich selbst Patienten, bevor sie sich für diesen Berufsweg entschieden: „Wir sind ein eingeschworener Haufen. Es sind sehr viele Freundschaften entstanden, was wir durch Events unterstützen.“ Jeder der sechs Standorte hat eine therapeutische Leitung und eine Rezeptionsleitung. Beide geben dem Geschäftsführer wöchentlich Rückmeldung zur Stimmung und können kleine Events für ihr Team veranstalten. Einmal im Monat, am „Goodie Day“, wird beispielsweise für alle Pizza bestellt. Außerdem gibt es zweimal im Jahr standortübergreifende Veranstaltungen: ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier.

Vor zwei Jahren fragte Stefan Schulz ab, was seinen Mitarbeitenden wichtig ist. Das Ergebnis war ganz klar Transparenz. „Sie wollen wissen, wer an welchem Standort arbeitet. Das ist ihnen sehr wichtig, weil sie myPhysio als Familie sehen. Trotz der Größe ist das Unternehmen familiär geblieben.“ Seitdem werden alle Neuzugänge im Intranet mit einem witzigen Steckbrief vorgestellt.

Sport GmbH myPhysio 01/2023 | medical fitness and healthcare 15

110 Sportmannschaften

In den Praxen herrscht eine lockere Atmosphäre und ein respektvoller Umgang, grundsätzlich wird sich geduzt. Die Klientel besteht hauptsächlich aus Sportmannschaften. So erklärt sich der Altersdurchschnitt von 45 Jahren, der normalerweise in Physiopraxen bei circa 60 Jahren liegt. Natürlich gibt es auch hier ältere Patienten, aber der Großteil der Patientenmasse ist jung, was hervorragend zum jungen Team passt.

Insgesamt betreut die myPhysio GmbH 110 verschiedene Sportmannschaften, u. a. Spieler des Drittligisten FC Viktoria Köln und des SC Fortuna Köln, der aktuell in der Regionalliga West spielt. Stefan Schulz sagt: „Wir arbeiten mit vielen Spielerinnen und Spielern aus der vierten, fünften und sechsten Fußballliga, aber auch mit den Footballern der Cologne Crocodiles sowie Boxern und Handballern. Das sorgt für ‚Nachschub‘.“

Die Patienten profitieren davon, dass myPhysio auf Mannschaften eingestellt ist und ein großes Team beschäftigt. So bekommen sie sehr schnell einen Behandlungstermin – heute ein großer Pluspunkt, da viele Physiotherapiepraxen überlaufen sind. Das Unternehmen verfügt zudem über ein großes Ärztenetzwerk und unterstützt die Verletzten dabei, schnell einen Termin beim Orthopäden oder Radiologen zu bekommen.

Einzelbausteine und Gesamtpaket

Der Betreuungsansatz ist von der Frage geprägt, was den Patienten optimal hilft: Welche Behandlungsmethoden lassen sich gut miteinander kombinieren und sind sowohl für junge Leistungssportlerinnen und -sportler als auch für 50-jährige Amateure geeignet?

„Wir orientieren uns am Mannschafts- oder Einzelsport und bauen dazu passend Nebenfelder auf, um das Paket rund zu machen“, erläutert Stefan Schulz. Dementsprechend werden „viele kleine Bausteine“ miteinander kombiniert: Das Training am EGYM und milon Zirkel mit EMS-Training, mit dem sich schon in der Frühphase nach einer Verletzung gezielt Impulse auf die Muskeln setzen lassen. Anhand der Atemgasanalyse uVida Dynostics lässt sich auswerten, wie die Ernährung oder das Cardiotraining angepasst werden sollte, um noch bessere Erfolge zu erzielen.

myPhysio Sport als Mehrwert

„So schaffen wir uns durch unsere Patienten neue Kunden“, erklärt Stefan Schulz. „In der Regel werden sie Mitglied, nachdem sie während der Behandlung mit ihrem Therapeuten auf der Fläche an den Geräten waren. Das erleichtert ihnen den Einstieg ins Training.“

Seit 2019 bietet er mit myPhysio Sport modernstes Training an – vom AlterG Lauftraining bis hin zum Personal Training. Die Geräte, EGYM und milon Zirkel sowie die Ausstattung auf den Trainingsflächen der Praxen werden dafür mitgenutzt. Kostenpunkt für die monatlich kündbare Mitgliedschaft sind 39 Euro.

„Viele Patienten haben während der Physiotherapie gelernt, wie gut ihnen regelmäßige Bewegung tut und wie individuell wir die Trainingspläne auf ihren Leistungsstand abstimmen können. Sie wollen das Training nicht missen.“ Nach außen wird die Mitgliedschaft nicht beworben, lediglich das EMS-Angebot und die Leistungs- und Stoffwechselanalyse uVida Dynostics. „Wir wollen nur einen Mehrwert für unsere Patientinnen und Patienten

16 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare Unternehmensporträt
Fotos: Stefan Schulz/myPhysio GmbH

Ursprünglich kommt Stefan Schulz, Inhaber und Geschäftsführer von myPhysio und myPhysio Sport, aus dem Leistungssport. Er spielte in der Deutschen Junioren-Fußballnationalmannschaft und war als Leistungssportler beim 1. FC Köln unter Vertrag, bis eine schwere Knieverletzung seine Karriere beendete. Nach seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten an den Döpfer Schulen Köln machte er diverse physiotherapeutische Fortbildungen und studierte parallel Gesundheitsmanagement. 2014 eröffnete er seine erste Physiotherapiepraxis im Mediapark in Köln, der 2017 der zweite Standort am Zülpicher Platz und die Gründung der myPhysio GmbH folgte. Zwischen 2019 und 2022 eröffnete er alljährlich eine weitere Praxis, sodass das Unternehmen jetzt aus fünf Standorten in Köln und einem in Bonn besteht. In vier der Praxen bietet er seit 2017 außerdem über myPhysio Sport Gesundheitstraining an. www.myphysiodeutschland.de www.myphysiosport.de

generieren. Da wir keine riesige Trainingsfläche haben, ist die Menge an möglichen Mitgliedschaften begrenzt.“ Inzwischen sind etwa 15 Prozent der Patientinnen und Patienten Mitglied bei der myPhysio Sport GmbH.

Kaum Nachwuchsprobleme

Obwohl die Physiobranche unter Fachkräftemangel leidet, hat die myPhysio GmbH damit kaum Probleme: „Das liegt klar an unserer Positionierung. Bewerber wissen, dass wir orthopädisch, chirurgisch und sporttraumatologisch arbeiten und sehen, dass in den Praxen Behandlung, Team, räumliche Gegebenheiten und Equipment sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Auch das Drumherum zählt – unsere vielen internen Fortbildungen und Teamevents. Dadurch haben wir einen guten Zulauf an neuen Mitarbeitern.“

Der Praxisalltag in der Physiotherapie und das Sportangebot sind digitalisiert und durch die milon und EGYM Geräte vernetzt. Trainerinnen und Trainer sehen so auf einen Blick die Trainingsfrequenz, den Trainingsplan und die Erfolge. Bei längerer Abwesenheit wird automatisch per E-Mail nachgefragt, Termine und Erinnerungen laufen ebenfalls automatisiert ab.

Was bringt die Zukunft?

Momentan steht keine Neueröffnung an. Stattdessen ist das Team in den nächsten anderthalb Jahren mit internen Prozessen beschäftigt und fokussiert sich darauf, das Angebot noch breiter aufzustellen und alle Praxen an die Auslastungsgrenze zu bringen. Parallel dazu sondiert Stefan Schulz den Markt weiter nach möglichen Standorten, um weiter zu wachsen. Schließlich ist er erst 35 Jahre alt und hat noch einiges vor.

Die myPhysio GmbH und myPhysio Sport GmbH in Zahlen

myPhysio GmbH

Standorte: 5 in Köln, 1 in Bonn

Größe: insgesamt 2.220 m2

Behandlungsräume: insgesamt ca. 600 m2

Trainingsfläche: insgesamt ca. 600 m2

Ausstattung und

Angebote: AlterG, Bewegungsbad, CMD, Faszientherapie, Kinesio-Taping, KGG, MLD, Manuelle Therapie, PNF, Sportphysiotherapie, Massage, Physikalische Therapie, BGM, uVida Dynostics, EGYM, EMS, milon, funktionelle Trainingstherapie, Gesundheitstraining, Personal Training, Präventionskurse

Mitarbeiter: insgesamt 62 1 Geschäftsführer, 45 Physiotherapeuten und -therapeutinnen, 2 Sportwissenschaftler, 4 dual Studierende, 14 Rezeptionskräfte, 6 Backofficemitarbeitende, alle fest angestellt www.myphysiodeutschland.de

myPhysio Sport GmbH

Standorte: 3 in Köln, 1 in Bonn

Trainingsfläche: insgesamt ca. 600 m2

Ausstattung: AlterG, BGM, uVida Dynostics, EGYM, EMS, milon, Matrix

Angebote: AlterG Lauftraining, EGYM Training, EMS-Training, milon Training, Personal Training, funktionelle Trainingstherapie, Gesundheitstraining, Präventionskurse, BGM/ BGF, uVida Dynostics www.myphysiosport.de

Stefan Schulz
myPhysio Sport GmbH myPhysio 01/2023 | medical fitness and healthcare 17

Soziodemografische Herausforderungen im Zweiten Gesundheitsmarkt

Individualität für alle?!

Die Bevölkerungsstruktur in Deutschland ändert sich: Die Menschen werden immer älter und die Geburtenrate stagniert. Gleichzeitig manifestiert sich der Trend zur Selbstverwirklichung. Diverse Lebensstile, Wertevorstellungen und verschiedene Subkulturen beeinflussen die Menschen und das, was sie wollen. Der demografische Wandel und die Individualisierung stellen Dienstleister im Zweiten Gesundheitsmarkt vor spezielle Herausforderungen. Wie können sich Fitness- und Gesundheitsanbieter angesichts dieses Strukturwandels erfolgreich und zukunftssicher positionieren? Die medical fitness and healthcare hat dazu Jesper Morsch, Geschäftsführer des Präventionszentrums Saar, gefragt, dessen Team Kundinnen und Kunden aller Altersgruppen mit unterschiedlichsten Trainingszielen erfolgreich betreut.

Foto: Muriel –stock.adobe.com 18 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare Gesundheitsmarkt im Wandel
Text: Jürgen Wolff

Ein Satz, der wohl wie kein Zweiter den demografischen Wandel in Deutschland markiert: „Die Rente ist sicher.“ Spätestens am 10. Oktober 1997, als der damalige Bundesarbeitsminister Dr. Norbert Blüm (CDU) im Deutschen Bundestag diese Worte sagte, hatten die Menschen verstanden, dass eine große Aufgabe auf die Gesellschaft zukommt (Deutscher Bundestag, Online-Dienste, 2022).

Strukturwandel betrifft Gesundheitssektor

Die Herausforderung der alternden Gesellschaft bleibt seitdem für Politik und Gesellschaft bestehen. Im Jahr 2021 war jede zweite Person in Deutschland älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre (Destatis, 2023).

Geburtenrate, Sterberate und Migration prägen die Bevölkerungsstruktur Deutschlands seit vielen Jahren: Es kommen weniger Kinder zur Welt, die Lebenserwartung und das Durchschnittsalter der Menschen steigen, das Land wird vielfältiger. Der Strukturwandel, der mit dieser Entwicklung einhergeht, wird unsere Gesellschaft verändern. Die Politik, das Sozialversicherungssystem, die Arbeits- und Freizeitwelt – hier vor allem der Dienstleistungs- und der Gesundheitssektor – stehen vor großen Schwierigkeiten. Unternehmen, die für den Umgang mit sich ändernden soziodemografischen Herausforderungen effiziente Lösungen finden, kann eine nachhaltig erfolgreiche Positionierung gelingen.

Der demografische Wandel als Chance?

Die steigende Lebenserwartung bietet den Menschen die Perspektive, noch viele Jahre aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, nachdem die Kinder aus dem

Haltungsanalyse

Haus sind und ihr Berufsleben endet. Voraussetzung dafür ist, dass diese Jahre in einem möglichst guten Gesundheitszustand erlebt werden können (RKI, 2016).

In einer zunehmend alternden Bevölkerung steigt die Nachfrage nach medizinischen Leistungen ebenso wie die Nachfrage nach individuellen Gesundheitsdienstleistungen, die eigenverantwortlich erbracht werden –insbesondere Präventionsmaßnahmen. Das Gesundheitsbewusstsein der Menschen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und der Trend zu einem gesunden Lebensstil, der bereits jetzt alle Alters- und Gesellschaftsschichten beeinflusst, wird sich weiter ausbreiten. Die Erfahrungen während der Corona-Pandemie haben diese Entwicklung beschleunigt.

Diese Kombination führt zu einer höheren Nachfrage nach Leistungen sowohl des Ersten als auch des Zweiten Gesundheitsmarktes und bietet für Fitness- und Gesundheitsdienstleister ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Die Aufgabe für die Fitness- und Gesundheitsbranche besteht darin, die positiven Synergien zwischen dem Ersten und Zweiten Gesundheitsmarkt zu nutzen und sie auszugestalten, indem passende Angebote für die steigende Nachfrage entwickelt werden. Gelingt das, kann sich die Branche nachhaltig als relevante Schnittstelle für Prävention und Rehabilitation zwischen beiden Märkten positionieren.

Lifestylefaktor Gesundheit

Der Zweite Gesundheitsmarkt bietet nicht nur aus gesundheitspolitischer, sondern auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht viele Perspektiven. Die Bereitschaft

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der Menschen, eigenverantwortlich in ihre Gesundheit zu investieren, wächst, weil sich die Erkenntnis durchsetzt, dass ein Zugewinn an Gesundheit größere Zufriedenheit bietet und insbesondere im Alter Unabhängigkeit gewährleistet.

Trotz des demografischen Wandels darf die Gruppe der jüngeren Mitglieder bei der Entwicklung von Trainingsangeboten jedoch nicht vernachlässigt werden, weil in deutschen Studios (noch) die Jüngeren dominieren. Zwei Drittel der Mitglieder sind laut „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023“ zwischen 20 und 50 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt bei 40,6 Jahren (DSSV, 2023). Das macht deutlich, dass die Nachfrage nach Fitness- und Gesundheitsangeboten und der Wunsch nach einem aktiven Lebensstil über alle Altersgruppen hinweg relevant sind (Thum, 2023).

Schubladendenken funktioniert nicht mehr Anbieter können ihre Kundschaft im Jahr 2023 nicht mehr nur anhand des Alters kategorisieren. Durch eine zunehmende Individualisierung der Lebensentwürfe in Deutschland sind pauschal zugeschnittene Standardangebote immer weniger angemessen. Insbesondere für die Ansprache potenzieller Kundinnen und Kunden funktionieren die Kanäle und die Ansprache von vor zehn Jahren heute nicht mehr.

Für Studios ist entscheidend, wie gut sie ihre Kundschaft kennen. Werbung wirkt über die Vermittlung von Lebensgefühl und positiven Werten effektiver als über vermeintlich altersgerechte Motive, in denen sich eine Zielgruppe eventuell heute nicht mehr wiedererkennt oder überhaupt nicht wiedererkennen will. Themen wie Achtsamkeit und Nachhaltigkeit sind generationsübergreifend wichtig. In Kursen trainieren heute verschiedene Altersgruppen miteinander. Was zählt, ist das gemeinsame Ziel.

Wie erfolgreich eine individualisierte Kundenansprache sein kann, zeigen Google, Facebook und Amazon. Sie tracken das Nutzungsverhalten ihrer Kundinnen und Kunden und erstellen daraus Angebote, die an deren Wünschen und Bedürfnissen ausgerichtet sind – das Alter spielt dabei eine untergeordnete Rolle (Sörensen & Wolff, 2023).

Der Markt kreiert Lösungen

Die Nachfrage nach individualisierten und gesundheitsorientierten Trainingsangeboten wächst gleichermaßen.

Auf der FIBO 2023 in Köln präsentierten Unternehmen der Branche Lösungen, die unabhängig von Alter oder Trainingsziel für nachhaltige Trainingsmotivation sorgen: Elektronische Zirkel bieten heute neben dem bewährten geführten Training für Einsteiger herausfordernde, kompetitive Module sowie Trainingsoptionen für Kraftsportler. Und auch Bildungsanbieter haben reagiert: Der duale Studiengang Sport- und Bewegungstherapie liefert Know-how, mit dem Gesundheitsanbie

ter die Schnittstelle zwischen Therapie und Training in ihrem Unternehmen ausgestalten können.

Konzept fokussiert Individualität aller Menschen

Wie können Unternehmen des Zweiten Gesundheitsmarktes sich in diesem Spannungsfeld clever positionieren? Welche Dienstleistungen sprechen die Kunden von heute und morgen an und wie bekommt man beides unter einen Hut? Welche Angebote wirken gleichermaßen auf Trainingseinsteiger und Ältere sowie leistungsorientierte Trainierende?

Im Präventionszentrum Saar gehen die Betreiber erfolgreich neue Wege in der ganzheitlichen Betreuung des Menschen. Das Präventionszentrum ist einer der drei Unternehmensbereiche des Gesundheitszentrums Körperglück in Saarbrücken, das aus der Physiotherapie „Praxis KörperGlück Doht & Morsch“, dem Präventionszentrum Saar und der logopädischen Praxis „Sprech:Zeit – Logopädie Doht“ besteht. Die Trainingsphilosophie des Präventionszentrums Saar legt den Fokus „auf die Individualität aller“, indem über Kurse, individuelles Training, Rehasport, Präventionskurse und Personal Training für jeden Trainingswunsch oder -bedarf ein passendes Angebot entwickelt wird. Dabei setzt das Team auf alltagsnahe komplexe Bewegungsabläufe, die auf die Individualität der Kundinnen und Kunden zugeschnitten werden, und berücksichtigt qua Konzept ein sehr breites Spektrum möglicher Zielgruppen.

Die medical fitness and healthcare hat Jesper Morsch, Geschäftsführer der Physiotherapiepraxis und des Präventionszentrums, gefragt, wie dieses Konzept entstanden ist und wie es in der täglichen Praxis umgesetzt wird.

Mehr über Zielgruppenspezifische Kommunikations- und ContentStrategien erfahren Sie in Bastian Thums Fachartikel „Generationsübergreifend begeistern“. Scannen Sie einfach den QR-Code

Literaturliste

Deutscher Bundestag (Hrsg.) (2022). Vor 25 Jahren: Bundestag verabschiedet Rentenreformgesetz. Zugriff am 06.04.2023. Verfügbar unter https://www. bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw41-rente-kalenderblatt-209618 DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2023). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023. Hamburg: Hrsg. Robert Koch-Institut. (2016). Gesundheitsmonitoring: Gesundheit im Alter. Zugriff am 06.04.2023. Verfügbar unter https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Gesundheit_im_Alter/Ges_alter_node.html

Sörensen, A. & Wolff, J. (2023), „Up to age“: Zielgruppen versus Lifestyle. fitness MANAGEMENT international, 1 (165), 24–33.

Statistisches Bundesamt (Destatis) (2023). Bevölkerung nach Altersgruppen. Zugriff am 06.04.2023. Verfügbar unter https://www.destatis.de/DE/Themen/ Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/bevoelkerungaltersgruppen-deutschland.html

Thum, B. (2023). Generationsübergreifend begeistern. fitness MANAGEMENT international, 1 (165), 84–87.

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mfhc: Die Trainingsphilosophie im Präventionszentrum Saar lautet „Verbesserung der Gesundheit“ mit dem Fokus auf der „Individualität aller“. Wie haben Sie diese Philosophie konzeptionell und personell umgesetzt?

Jesper Morsch: Für uns ist der Schritt aus der Therapie in die Bewegung essenziell. Wir haben in der Therapie gemerkt, dass den Leuten etwas fehlt, wenn wir „nur“ behandeln. Deshalb gehen wir immer einen Schritt weiter, um unsere Kundinnen und Kunden frühzeitig in die Aktivität zu bringen, indem wir z. B. Übungen als „Hausaufgabe“ mitgeben.

Das Bewegungskonzept in unserem Präventionszentrum hat den Grundgedanken, dass jede Person, die eine Treppe steigt, generell auch – unter Berücksichtigung individueller Einschränkungen – Step-ups machen kann. Auch jede Person, die von einem Stuhl aufsteht, ist in der Lage, in einer bestimmten Range of Motion eine Kniebeuge auszuführen. Das gilt für alle Menschen, egal wie alt sie sind, welches Geschlecht, Leistungsniveau oder welchen Lifestyle sie haben. Wenn man sich das verdeutlicht, ist der Weg vom Alltag zu funktionellen Übungen nicht mehr weit. Es kommt darauf an, wie man dieses Angebot verpackt, die Leute anleitet, anschließend begleitet und ihnen zu einem spürbaren Trainingserfolg verhilft, der sie nachhaltig motiviert. Wir setzen dafür auf einen Mix aus betreuender therapeutischer Fürsorge und Training mit komplexen, alltagsnahen Bewegungen.

Uns war es wichtig, ein Team mit einer guten Mischung aus Therapie- und Trainingserfahrung zusammenzustellen: Physio-, Sport- und Bewegungstherapeuten, Sportwissenschaftler, Gesundheitsmanager und dual

Studierende. Wir können unterschiedliche Bereiche hervorragend abdecken, weil wir langjährige Therapieerfahrung, Leistungssportlerinnen und -sportler, fachkundige Trainerinnen und Trainer sowie erfahrene Kursleitungen in unseren Reihen haben.

Unser Team bildet das Herzstück unseres Unternehmens. Mit viel Empathie wollen wir jede Kundin und jeden Kunden persönlich kennenlernen und von uns überzeugen. Dafür führen wir vor jedem ersten Termin ein persönliches Gespräch anhand eines Gesundheitsfragebogens. Anschließend werfen wir mit unserem 3DKörperscanner einen genauen Blick auf die Individualität jedes Einzelnen. Der Scan bildet dann die Ausgangsposition für den persönlichen Trainingsplan.

Welche unternehmerische Intention steht hinter Ihrem Konzept und wie hat sich die Trainingsphilosophie mit der Zeit entwickelt?

In der Physiotherapie verfolgen wir bereits seit mehr als zehn Jahren einen bewegungsorientierten Ansatz und wollen möglichst jeden Menschen in die Aktivität bringen. Vor sieben Jahren sind wir zunächst im kleinen Stil an den Start gegangen, ein Bewegungsangebot für unsere Patientinnen und Patienten aus der Physiotherapie zu schaffen. Daraus entwickelten wir vor etwa drei Jahren ein umfangreiches Gesundheitskonzept.

Inwieweit haben Sie für die Umsetzung tradierte Denkweisen der Fitness- und Gesundheitsbranche aufgebrochen?

Wir haben unsere eigene Herangehensweise konzeptionell umgesetzt, weil wir denken, dass wir es so am besten machen können und am meisten erreichen. Dabei haben wir uns nicht an anderen Konzepten orientiert.

Soziodemografische Herausforderungen im Zweiten Gesundheitsmarkt
„Der Wunsch nach qualifizierter Betreuung ist viel stärker in den Vordergrund gerückt“
Gesundheitszentrum Körperglück 22 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare Wandel im Gesundheitsmarkt
Interview mit Jesper Morsch, Geschäftsführer des Präventionszentrums Saar
Fotos:

Hat sich in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für „Gesundheit durch Training“ bei Ihren Kundinnen und Kunden verändert? Gab es Veränderungen bei der Nachfrage nach bestimmten Trainingsformen?

Wir bemerken massive Veränderungen. Insbesondere die Corona-Pandemie hat zu einem spürbaren Wandel der Wahrnehmung der persönlichen Gesundheit geführt. Die Menschen haben zum einen ihre Gesundheit viel stärker im Blick und wissen, dass sie etwas tun müssen. Zum anderen ist der Wunsch nach qualifizierter Betreuung und Kontrolle durch Fachpersonal während des Trainings viel stärker in den Vordergrund gerückt, weil beides lange schmerzlich vermisst wurde.

Die gesundheitlichen Beschwerden, wie z. B. Rückenschmerzen durch eine dauerhaft schlechte Sitzhaltung im Homeoffice, betreffen alle Altersgruppen. Wir haben einige Kunden, die sich in dieser Zeit zwar bewegt haben, allerdings häufig „nur“ im lockeren Ausdauerbereich und kaum zur Kräftigung. Einige haben zu wenig gemacht, andere haben zu viel oder auch mit extra angeschafftem Equipment falsch trainiert. Es wurde deutlich, wie wertvoll die qualifizierte Unterstützung beim Training ist.

Insbesondere für Einsteigerinnen und Einsteiger sowie ältere Menschen benutzen wir computergestützte Geräte, die die Bewegung mithilfe eines Graphen auf einem Bildschirm vorgeben. Das Ziel ist eine gute Ausführung.

Sie setzen im Präventionszentrum Saar stark auf Functional Fitness mit freien und komplexen Übungen. Wie begeistern Sie Ihre Kundinnen und Kunden, insbesondere die älteren und Trainingseinsteiger, dafür?

Grundsätzlich geht es darum, herauszufinden, warum eine Person zu uns kommt und die Übungen entspre-

Jesper Morsch

Jesper Morsch (Jahrgang 1995) ist seit seiner Jugend aktiver Hockeyspieler mit einer großen Affinität zu Sport und Training. Über das Hockey lernte er 2012 Jan-Philipp Doht kennen, in dessen Praxis für Physiotherapie er ab 2016 als Fitnesstrainer arbeitete. Parallel absolvierte er ein berufsbegleitendes Physiotherapiestudium, das er 2020 mit dem Bachelor of Science abschloss. Seit 2019 ist Jesper Morsch in der Praxis Körperglück als Physiotherapeut tätig. 2020 begann er den Master-Studiengang Prävention und Gesundheitsmanagement mit dem Schwerpunkt Sport- und Bewegungstherapie an der DHfPG, den er 2022 mit dem Master of Arts beendete. 2020 entwickelte Jesper Morsch gemeinsam mit Jan-Philipp Doht und Kai Lehnert das Konzept für das Präventionszentrum Saar.

chend an ihrem individuellen Bedarf auszurichten. Wir profitieren dabei von der Vielschichtigkeit unseres Teams und den unterschiedlichen Qualifikationen unserer Mitarbeitenden. Jedes Teammitglied hat seine Stärken und seine charakteristische Ansprache an die Kundinnen und Kunden. Je nachdem, wie viel wir über unsere Gäste wissen, versuchen wir, sie den Teammitgliedern zuzuordnen, die fachlich und menschlich besonders gut auf sie eingehen können.

Wir benutzen die beiden Begriffe Functional Fitness und Medical Fitness. Der Unterschied ist relativ simpel: Im Functional-Bereich steigern wir die Intensität. Teilweise werden Komplexübungen in die Trainingspläne integriert. Darüber hinaus haben alle unsere Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, an unseren Functional-Kursen teilzunehmen, um in Kleingruppen eng geführt zu werden. Grundsätzlich verfolgen wir auch bei älteren Kundinnen und Kunden den Ansatz, mit ihnen komplexere Bewegungsmuster zu trainieren. Nach Möglichkeit möchten wir mit jedem die eine oder andere freie Übung durchführen, die mit dem Alltag in Verbindung gebracht werden kann.

Inwieweit nimmt der gesellschaftliche Wandel Einfluss auf die Nachfrage, Angebotsstruktur und Betreuung im Gesundheitszentrum Körperglück und wie reagieren Sie darauf?

Die Nachfrage für den Rehabilitationssport ist enorm. Aktuell bieten wir elf Kurse an, die nahezu komplett ausgebucht sind. Natürlich ist es unser Wunsch, dass möglichst viele darüber hinaus bei uns bleiben. Einigen gefällt es bei uns sogar so gut, dass sie bereits während der Verordnung schon mit einem zusätzlichen Training anfangen möchten.

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Spielen aus Ihrer Sicht der soziale Status sowie das Bildungs- und Einkommensniveau der Menschen bei der Nachfrage nach Präventionstraining eine Rolle?

Hier kann ich ein klares Nein äußern. Die Nachfrage ist bei allen groß. Dazu muss ich aber sagen, dass unsere Kundinnen und Kunden bei uns sind, weil sie entweder Schmerzen haben und professionelle Hilfe brauchen oder weil sie präventiv etwas für ihre Gesundheit tun möchten. Sie haben eine andere Motivation und einen anderen Grundgedanken als die Mitglieder eines klassischen Fitnessstudios. Wir haben sicher auch Mitglieder, die sparsam mit ihrem Geld umgehen müssen, aber sie kennen und schätzen den Wert unserer Leistung.

In welchen spezifischen Bereichen haben Sie Ihr Angebot erweitert bzw. investiert, z. B. in neue Geräte oder Konzepte, um sich dadurch von Ihren Mitbewerbern abzugrenzen und Ihren Mitgliedern sowie Interessierten einen Mehrwert zu bieten?

Wir haben unser Angebot auf drei, bald vier zentrale Bereiche konzentriert. Der erste ist das Training. Dafür haben wir uns den 3D-Körperscanner, einen hochwertigen Gerätepark sowie eine funktionelle Geräteausstattung angeschafft.

Das zweite Segment ist das Höhentraining. Mithilfe eines kleinen Geräts und einer medizinischen Maske können wir Höhenlagen bis zu 6.500 Meter einstellen und den Sauerstoffgehalt der Atemluft reduzieren. Es geht hierbei um ein Training auf Zellebene, um die Atmung zu vertiefen, die Gefäßwände elastischer werden zu lassen, den Blutdruck zu senken und die Sauerstoffsättigung im Blut zu erhöhen. Dieses Gerät und unsere elektrische Kältekammer sind einzigartig im Saarland.

Diese ist der dritte Bereich. In der Kältekammer herrschen konstant Temperaturen um minus 85 Grad. Alle Mitglieder erhalten aufgrund ihres Befindens eine individuelle Anwendungszeit und -empfehlung. Das Besondere an unserer Kammer ist, dass man sich in Unterwäsche und vor allem mit dem ganzen Körper darin befindet, wodurch der

Wirkungsbereich um die Kopf-, Schulter-, Nackenregion erweitert wird. Die Anwendungsfelder sind sehr vielfältig und reichen von der Schmerztherapie bei Rheuma, Entzündungen und Arthrosen über die Regeneration bis hin zur Verbesserung des Hautbildes.

Der vierte und neueste Bereich ist gerade in Arbeit und wird voraussichtlich ab Mai bei uns verfügbar sein. (Anm. d. R.: Das Interview wurde am 29.03.2023 geführt) Wir werden dann eine Atemgasanalyse im Ruhezustand und unter Belastung machen können, um anschließend fundiert eine Ernährungsberatung anbieten zu können.

Werden die Trainings- und Kursangebote von der ursprünglich anvisierten Zielgruppe genutzt oder mischen sich die Interessen und Ansprüche der Mitglieder inzwischen unabhängig vom Alter? Durch welche Maßnahmen können Studios diese Mischung fördern? Wir erleben insgesamt eine schöne Mischung der Altersgruppen in den Kursen. Unser Team baut die Kurse dementsprechend auf und schafft es jedes Mal, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu fordern und gleichermaßen ins Schwitzen zu bringen. Dafür ist viel Gespür für die Gruppe notwendig! Diese Mischung aus verschiedenen Altersgruppen kann für alle Teilnehmenden unglaublich motivierend sein, z. B. wenn ein Rentner – zwar mit kleinerem Gewicht – in der gleichen Zeit die gleiche Anzahl Wiederholungen schafft wie sein Trainingspartner, der Mitte zwanzig ist. Der Grundgedanke unserer Klientel, aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun, ist ein Grund dafür, dass der Generationenmix so gut funktioniert. Natürlich haben wir auch Kurse, in denen es darum geht, an seine Grenzen zu gehen, die auch nicht für jedes Mitglied geeignet sind. Wir sprechen offen mit den Leuten und zeigen ihnen für sie besser geeignete Kurse.

Nutzen Sie für die Ansprache der verschiedenen Segmente Ihrer Mitglieder – z. B. Senioren und Best Ager sowie Generation Z und Leistungssportler –unterschiedliche Marketingkanäle?

Gesundheitszentrum Körperglück
Fotos: Es ist angerichtet: funktionelles Training für alle Zielgruppen
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Ganzkörperkältetherapie für natürliche Regeneration

Ja. Wir sind bei Facebook und Instagram sowie Google aktiv, nutzen aber auch herkömmliche Medien wie die Zeitung, Zeitschriften, Flyer und das Radio. Auf unseren Social-Media-Kanälen arbeiten wir mehr mit Bildern und sprechen stärker jüngere Leute an. Diese Bilder zeigen alle Altersgruppen, sodass wir bei der Ansprache der Zielgruppen immer Schnittmengen haben. In den klassischen Medien geht es eher um Inhalte und Informationen. Der wichtigste Bereich unseres Marketings ist allerdings die Empfehlung unserer Kundinnen und Kunden!

Inwieweit brauchen individualisierte Konzepte spezielle Qualifikationen und Weiterbildungen im Team? Welche Lizenzen sind für das Präventionszentrum Saar wichtig, um das gesamte Spektrum der Kundschaft abzuholen? Es geht uns weniger um die Qualifikationen des Einzelnen. Vielmehr ist unser Team breit aufgestellt und in unterschiedlichen Bereichen spezialisiert. Notwendig ist eine gute fachliche Basis im Sport- und Gesundheitsbereich. Als Grundlage für das Handling im Gerätebereich ist die Fitnesstrainer-B-Lizenz für uns Mindestvoraussetzung. Wichtig ist auch eine Kursleiterlizenz, um vor Trainingsgruppen sicher auftreten zu können. Wir haben Mitarbeitende mit Master-Abschlüssen im Team, ebenso wie Mitarbeitende, die „nur“ eine Ausbildung absolviert haben – was auf dem Papier steht, ist wichtig, aber nicht entscheidend. Wir coachen uns intern, lernen voneinander und Weiterbildung gehört einfach dazu, weil wir mit unserer Qualifikation werben. Es geht uns um die Mischung im Team, die Leidenschaft, mit den Kundinnen und Kunden zu arbeiten, für sie da zu sein und unser Konzept zu leben. Intern verteilen wir die Aufgaben und unterstützen uns gegenseitig.

Wie wichtig sind inzwischen z. B. Fremdsprachen und das Verständnis für andere Kulturen?

Wir erhalten regelmäßig Anfragen auf Englisch, sodass Fremdsprachen an Bedeutung zunehmen. Das betrifft vor allem die Praxis, in der wir mehrere Kundinnen und Kunden aus Spanien haben, die in Deutschland arbeiten, sowie Geflüchtete aus der Ukraine.

Welche Rolle spielt in Ihrem Unternehmen die Überleitung aus der Physiotherapie ins medizinische Gesundheitstraining? Haben Sie dafür standardisierte Prozesse etabliert? Wenn ja, wie haben Sie diese entwickelt?

Die Physiotherapie sehen wir nicht als reine Hands-onBehandlungen an. Wir möchten die Kunden dazu anregen, selbst zu spüren, wie gut Bewegung und Training tun können. Es ist für uns sehr wichtig, schon in der Physiotherapie aktiv zu arbeiten, was den Schritt in das eigenverantwortliche Training erleichtert. Wir haben hier keinen standardisierten Prozess. Die Nutzung der Trainingsgeräte oder auch die Krankengymnastik am Gerät sind allerdings gute Möglichkeiten, das Interesse daran zu wecken.

Was müssen Gesundheitsdienstleister unternehmen, um von der steigenden Nachfrage nach individualisierten Angeboten nachhaltig zu profitieren?

Aktuell sehen wir, wie vielschichtig die gesellschaftlichen Probleme sind. Das lässt sich auch auf die Gesundheit jedes Einzelnen übertragen: Ein überlastetes Gesundheitssystem, ständiges Sitzen, fehlende Bewegung und unausgewogene Ernährung sind nur Teile der komplexen Gesamtsituation. Aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass eine flexible und gleichzeitig komplexe Beratung notwendig ist, um die Lücke im System zu schließen.

Das Gesundheitszentrum Körperglück hat seine Wurzeln in der Physiotherapie. Physiotherapeut Jan-Philipp Doht eröffnete 2012 in Saarbrücken seine erste Praxis. Nach einem erfolgreichen Start als Einzelunternehmer vergrößerte er seinen Betrieb Schritt für Schritt. 2016 erweiterte er die Praxis um eine Trainingsfläche, die inzwischen rund 200 Quadratmeter umfasst. Das Gesundheitszentrum Körperglück besteht aus der Physiotherapie „Praxis KörperGlück Doht & Morsch“ von Jan-Philipp Doht und Jesper Morsch, dem Präventionszentrum Saar unter der Leitung von Kai Lehnert, Jesper Morsch und Jan-Philipp Doht sowie der logopädischen Praxis Sprech:Zeit – Logopädie Doht von Julia Doht. www.koerperglueck.net

Der Gerätebereich im Präventionszentrum Saar
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Intervall-Hypoxie-Training (IHT): Zellen werden stimuliert und reagieren mit strukturellen und funktionellen Anpassungen

Der Hotspot für Innovationen, Transformation und unvergessliche Livemomente der Fitness- und Gesundheitsbranche ist und bleibt die FIBO. Ihrer Vision, eine starke und gesunde Gesellschaft zu fördern, haben sich in diesem Jahr 867 Aussteller verschrieben. Mit den neuesten Geräten und Workouts, Diagnostiktools und Therapien, Fachvorträgen und Mitmachangeboten haben sie vier Tage lang ihren Beitrag für die Gesunderhaltung der Menschen geleistet und damit allein vor Ort 106.146 Besucher erreicht.

„Die FIBO 2023 war ein sensationeller Erfolg und hat deutlich gezeigt, dass sie eine Vorreiterrolle für die gesamte Branche einnimmt. Es ist uns gelungen, neue Zielgruppen miteinander zu vernetzen und zukunftsfähige Businesspotenziale aufzuzeigen“, freut sich Benedikt Binder-Krieglstein, CEO RX Austria & Germany. „Dabei treibt die FIBO heute nicht nur die Entwicklungen in Sport und Fitness voran, sondern begleitet die Branche auch im Bereich der Gesundheitsprävention – mit einem umfangreichen Rahmenprogramm genauso wie mit crossmedialem Content.“

Gesundheit bewegt

Ob mit dem European Health & Fitness Forum von EuropeActive zum Auftakt, der Premiere des World Active Summits oder dem FIBO Congress, organisiert und durchgeführt von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie: Das Rahmenprogramm der FIBO 2023 hat eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig die Synergien von Fitness und Gesundheit sind und welche Potenziale darin stecken. Immerhin positionieren sich laut aktueller Branchenumfrage des DSSV e. V. – Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) fast 44 Prozent der Fitness- und Gesundheitsanlagen im Bereich Gesundheit.

Neues Gesundheitsverständnis

„Die FIBO 2023 hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Das spiegeln uns auch einige Aussteller, die nie da gewesene Umsätze erzielt haben. Es bestätigt uns, dass unser weiterentwickeltes Verständnis von Gesundheit mit all ihren Facetten wie Ernährung und Regeneration, Wellness und Bewegung, mentale und körperliche Fitness so gut angenommen wird. Dazu gehören nicht nur die Fachbesucher“, unterstreicht FIBO Event Director Silke Frank. „Wir haben gezeigt, wie jeder Einzelne Gesundheit leben kann. Ein wichtiger Bestandteil dafür sind junge Start-ups und progressive Unternehmen, die gemeinsam mit den Playern der Branche und ihren Innovationen aus den Bereichen Digitalisierung und Tech wie auch Nutrition weltweit Großes bewirken.“

Wesentlich bleibt bei allem Angebot die breite Aufklärungsarbeit und Bildung. So betont Prof. Dr. Ingo Froböse, Sportwissenschaftler und Health Ambassador der FIBO: „Wir brauchen Training, wir brauchen Prävention. Deswegen müssen wir das Thema Gesundheit so früh wie möglich in die Bildung hineintragen, damit besonders junge Menschen wissen, wie verhalte ich mich eigentlich richtig, um hinten heraus eine hohe Lebensqualität zu haben.“

Foto: © FIBO / RX Austria & Germany, Behrendt
www.fibo.com
Spektakulär,
energetisch, zukunftsweisend
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FIBO 2023 zeigt die Gesundheit von morgen

Der FIBO Congress 2023

Wertvolle Praxistipps und packende Vorträge

Erfolgreich ist der FIBO Congress vom 13. bis 15. April 2023 zu Ende gegangen: Die Vorträge renommierter Referentinnen und Referenten sowie wertvoller Input für die tägliche Praxis in Fitness- und Gesundheitsstudios haben die Teilnehmenden begeistert.

Spannende Vorträge, interessante Gespräche zwischen Referierenden und Teilnehmenden, wertvolle Tipps für die Studiopraxis, alles in allem: hochqualitativer Input und Austausch – dafür steht der FIBO Congress. Auch in diesem Jahr wurde er von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie unter Federführung der FIBO organisiert und durchgeführt.

Aktuelle Themen und wertvolle Tipps

Zahlreiche Branchenexpertinnen und -experten kamen auch in diesem Jahr wieder im Congress-Centrum Nord Koelnmesse zusammen, um sich sowohl über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Trends der Branche zu informieren als auch praxisnahen Input für ihre tägliche Arbeit in Fitness- und Gesundheitsstudios mitzunehmen. Mehr als 80 interessante und hochaktuelle Vorträge von Top-Speakern der Branche wie Prof. Dr. Ulf Sobek, Christoph Mundt, SR Dr. med./MBA Jürgen Rissland, Henrik Gockel, Prof. Dr. Julia Krampitz, Prof.

Jetzt vormerken – Aufstiegskongress 2023

Nach dem Kongress ist vor dem Kongress! Am 6. und 7. Oktober findet in Mannheim der Aufstiegskongress statt – ein echtes Branchenhighlight, also am besten direkt im Kalender vormerken! Mehr Informationen dazu finden Sie auf Seite 34!

Dr. Christoph Eifler oder Anke Mächler fesselten das Kongresspublikum in den Themensträngen Training, Management von Fitness- und Gesundheitsanlagen, Ernährung, Mentale Fitness/Coaching, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) sowie Existenzgründung.

Austausch vor Ort begeistert Teilnehmende

Zum großen Erfolg des FIBO Congress trug auch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch und zum Netzwerken mit Branchenkolleginnen und -kollegen bei, wozu die Kongress-Lounge bei kostenfreien Getränken reichlich Gelegenheit bot. Darüber hinaus standen auch die Referierenden nach ihren Vorträgen in der Speakers Corner zur Verfügung, um ihre Themen in individuellen Gesprächen mit den Kongressbesucherinnen und -besuchern zu vertiefen.

Sich direkt und persönlich mit Freunden und Bekannten über Neuigkeiten auszutauschen sowie mit Gleichgesinnten und Branchenkollegium fachsimpeln zu können, hat die Kongressteilnehmenden sichtlich begeistert. Und auch die Leitmesse FIBO konnte zahlreiche enthusiastische Besucherinnen und Besucher in ihren Bann ziehen, was zeigt, dass sich die Menschen nach den Einschränkungen während der Corona-Pandemie und vorheriger Zurückhaltung bezüglich Vor-Ort-Veranstaltungen wieder darauf freuen, sich live und in Farbe zu treffen!

www.fibo-congress.com

Foto: DHfPG/BSA 01/2023 | medical fitness and healthcare 27

Trends von morgen – Fitness, Wellness und Gesundheit

Aufbruchstimmung in Köln

Volle Hallen, 867 Aussteller, weit über 100.000 Besucher, ein ausverkauftes Wochenende – die weltweit größte Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit ist in alter Stärke zurück. In Köln zelebrierten Entscheider aus der Fitnessindustrie, junge Unternehmerinnen und Unternehmer, internationale Studiobetreibende sowie Trainerinnen, Trainer, Akteure aus dem Gesundheitswesen und die Fitnesscommunity das Wiedersehen als großartiges Revival. Der DSSV e. V. nutzte diese Plattform für einen intensiven Austausch mit der Politik.

Der DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen brachte auf der FIBO 2023 mehrere Bundestagsabgeordnete mit der Zukunftsbranche Prävention, Fitness und Gesundheit zusammen. Es wurde den Politikern veranschaulicht, welche innovativen Lösungen für die Gesunderhaltung der Bevölkerung bereits heute bundesweit umgesetzt werden und welche Potenziale die Branche darüber hinaus bieten kann.

DSSV-Präsident Prof. Dr. Thomas Wessinghage sagte in seiner Keynote-Rede zur Eröffnung der FIBO und des FIBO Congress den prägnanten Satz: „Kein Medikament kann Zivilisationskrankheiten heilen. Aber eine gesunde Lebensführung und vor allem ein kompetent angeleitetes und individualisiertes Kraft- und Ausdauertraining kann heilen!“ Damit war der politische FIBO-Auftakt perfekt.

Intensiver Austausch mit der Politik

Der gemeinsame Stand des DSSV mit dem europäischen Dachverband EuropeActive, dem Fachverlag fitness

MANAGEMENT (fM) und den Bildungspartnern Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und BSA-Akademie wurde schnell zum Treffpunkt für Fachpublikum und politische Delegierte aus Berlin sowie den einzelnen Bundesländern.

Am FIBO-Donnerstag und -Freitag fanden mehrere politische Rundgänge auf der Messe statt, bei denen sich die Politikerinnen und Politiker mit Akteuren aus der Branche austauschen konnten. Unter anderem nahm Philipp Hartewig (MdB) an der Führung durch die vollen Hallen der Koelnmesse teil. Im gemeinsamen Interview mit Nicole Westig (MdB) wurde über eine größere Anerkennung der Fitness- und Gesundheitsbranche in der Politik diskutiert.

Es folgten eine Diskussionsrunde u. a. mit Stephan Mayer (MdB), ein Austausch mit Christoph Holstein (Hamburger Staatsrat für Sport) und Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jürgen M. Steinacker (Ärztlicher Leiter Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin, Zentrum für innere Medizin, Universi

Text: Anke Sörensen, Jürgen Wolff und Alexander Wulf
Fotos: © FIBO / RX Austria & Germany, Behrendt fitness MANAGEMENT 28 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare FIBO 2023 | Anzeige

tätsklinikum Ulm) sowie ein Gespräch mit den Jungen Liberalen Leon Rieser und Daniel Böhler.

Auch am Samstag und Sonntag fanden viele Interessierte sowie bestehende DSSV-Mitglieder den Weg an den Messestand in Halle 7. Hier wurden die Synergien des Netzwerks optimal genutzt, um zu verschiedensten Anliegen zu beraten, zu informieren, Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Nach der positiven Entwicklung der gesamten Branche im Jahr 2022 bestätigt die erfolgreiche Messe den Aufwärtstrend der Fitness- und Gesundheitsanlagen.

Gesellschaftliche Relevanz der Fitness- und Gesundheitsbranche

Bei der FIBO-Pressekonferenz betonte Prof. Dr. Thomas Wessinghage erneut die wachsende Bedeutung der Fitness- und Gesundheitsanlagen für die Gesellschaft. Neben den Verbänden und Wissenschaftlern nahmen auch Vertretungen der gesetzlichen Krankenversicherer an der Konferenz teil, die diese Botschaft ebenfalls unterstützten.

Unter den Teilnehmenden herrschte Einigkeit: Die Fitness- und Gesundheitsbranche wird in Zukunft einen noch größeren Einfluss auf die Gesundheit der deutschen Bevölkerung haben.

Die Vertreter des DSSV betonten während der gesamten FIBO und in den zahlreichen politischen Treffen die Wichtigkeit der Fitness- und Gesundheitsbranche für die Gesellschaft sowie auch für die Volkswirtschaft und forderte eine stärkere Anerkennung und Unterstützung seitens der Politik. Insbesondere nach den Erfahrungen der Pandemie sei es wichtig, die Branche als Teil der Lösung vieler Probleme zu sehen.

Politisches Positionspapier der FDP

Beflügelt wurde die Diskussion durch ein politisches Positionspapier der Arbeitsgruppe (AG) Sport der FDPBundestagsfraktion. Die AG Sport unter Vorsitz von MdB Philipp Hartewig attestiert körperlicher Aktivität ein außerordentliches öffentliches Interesse und betont die Relevanz der Fitness- und Gesundheitsbranche.

„Die FIBO 2023 ist für uns eine Rekordmesse mit unglaublicher Stimmung. Nach zwei bis drei CoronaJahren kommen die Leute jetzt zurück ins Studio und wollen trainieren. Krafttraining ist absolut im Trend. Die Besucher erkennen den Vorteil von Innovationen, das Zusammenspiel zwischen Software, Hardware und Service. Mit dem Gameday schaffen wir ein Erlebnis, um Krafttraining mit Spaß, Motivation und Fortschrittsmessung neu zu definieren. Auf der Messe haben wir über 900 Termine gemacht. Es war die richtige Entscheidung, die Standgröße zu verdoppeln.“

„Wir freuen uns, hier zu sein und diesen Spirit zu spüren. Die Betreiber haben wieder Lust, sich neue Technologien anzuschauen und sind investitionsbereit. Es findet eine große Transformation statt, bei der die Gesundheit im Fokus steht, kombiniert mit der Digitalisierung und neuen innovativen Produkten. Neben alteingesessenen Betreibern mit großem Erfahrungsschatz treffen wir auf viele junge, dynamische Betreiber mit drei bis vier Studios. Für die gesamte Branche ist es wichtig, die neue Energie zu nutzen und jetzt in Richtung Gesundheit zu gehen – voll digital und modern.“

Emily Whigham moderierte die Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage (DSSV), Phillipp Hartewig (MdB) und Henrik Gockel (PRIME TIME fitness)wig (MdB)
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Janosch Marx mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage, Silke Frank, Sabrina Fütterer, Philipp Hartewig und Benedikt Binder-Krieglstein am DSSV-EuropeActive-Stand (v. l. n. r.)

Weiter heißt es darin, dass Bewegung nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden des Einzelnen fördere, sondern Fitnesstraining auch für die „Steigerung der Lebensqualität (…) der entscheidende Faktor“ sein könne. Bedeutsamer Akteur seien hierbei die mehr als 9.000 Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland, die durch ihre flächendeckende Verteilung und ihre persönliche Betreuung eine wesentliche Anlaufstelle für mehr als zehn Millionen Menschen sind. Somit leiste die Fitnessbranche „einen entscheidenden Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung“.

Aus diesen Gründen soll eine fitnesspolitische Agenda aufgestellt werden, denn Anspruch und Bedeutung der Fitness- und Gesundheitsbranche muss sich auch in politischer Wertschätzung wiederfinden, wie in dem Positionspapier deutlich hervorgehoben wird. Der DSSV betonte den Stellenwert einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik und Branche, um gemeinsam die Zukunft der Fitness- und Gesundheitsanlagen und damit auch die gesunde Zukunft der Bevölkerung zu gestalten.

„Die Messe ist wie früher, total super, mit massenhaft Interessenten, teilweise konnten wir hier kaum stehen. Es herrscht eine tolle Stimmung und ist ein erfüllendes Gefühl, dass die Leute wieder kommen. Das Wochenende war ausverkauft, auch die Endverbraucher haben wieder Bock auf Fitness, das macht Spaß. Ich bin ein großer FIBO-Fan und glaube, dass es für die deutschen Firmen ein genialer Mehrwert ist, eine Leitmesse für Fitness zu haben, die aus der ganzen Welt Menschen anzieht. Der Erfolg von five hat auf der FIBO begonnen. Seitdem lieben wir dieses Format.“

Fazit des DSSV zur FIBO 2023

Dank der herausragenden Kooperation mit den Veranstaltern bot die FIBO für den DSSV die optimale Gelegenheit, die Branche und ihr vielfältiges Angebot gegenüber verantwortlichen Politikern in all ihren Facetten zu präsentieren. Auf der Messe konnten viele erfolgreiche Gespräche geführt und erste Weichen für eine bessere und spürbare Anerkennung der Fitness- und Gesundheitsbranche in Gesellschaft und Politik gestellt werden. Auch in Zukunft wird der DSSV diese einzigartig Plattform für die politische Arbeit des Verbandes nutzen und bedankt sich bei der RX Deutschland GmbH, Veranstalterin der FIBO, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Begeistertes Feedback der Aussteller

Nachdem die FIBO im vergangenen Jahr noch unter dem Einfluss der Corona-Pandemie stattfand, war in diesem Jahr die deutliche Aufbruchstimmung in der Fitness- und Gesundheitsbrache zu spüren. Viele Fachbesucherinnen und Fachbesucher kamen mit konkreten Projekten und Investitionsvorhaben auf die Leitmesse.

Geschäftsführer InBody

„Die FIBO läuft für uns sehr gut. Wir haben einen großen Zulauf, sowohl an Bestandskunden als auch an Neuinteressenten. Das bestärkt uns auf unserem Weg: Digitale Gesundheit ist das Kerngebiet, in dem wir uns immer weiterentwickeln und Lösungen anbieten. Das kommt sehr gut an und es freut uns, wieder so eine intensive FIBO erleben zu dürfen. Die Branche muss nun ihrem Potenzial gerecht werden, ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems in Deutschland zu sein. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten und dort liegt das große Wachstumspotenzial für die gesamte Fitnessbranche.“

Fotos: Anja Kühn | fitness MANAGEMENT 30 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare FIBO 2023 | Anzeige
Janosch Marx und Sabrina Fütterer (2. und 3. v. l.) tauschten sich auf der FIBO mit Philipp Hartewig, Staatsrat Christoph Holstein, Benedikt Binder-Krieglstein, Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jürgen M. Steinacker, Luisa Walter und Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Bloch (v. l. n. r.) zur Relevanz der Fitness- und Gesundheitsbranche aus

Überall herrschte große Lust, Innovationen vor Ort zu erleben, wobei digitale Lösungen und Tools beherrschende Themen waren. Die Ausstellenden zeigten sich begeistert vom Revival der Messe, dem großen Andrang, der Qualität der Kontakte und den erzielten Ergebnissen.

Fitness ist Gesundheit

In diesem Jahr lag der Fokus auf Gesundheit und Prävention. Die Vision der FIBO 2023 als Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit ist eine starke und gesunde Gesellschaft, so ihr Claim: „For a strong and healthy society“. Gemeinsam mit Initiativen und Partnern wie Exercise is Medicine, EuropeActive und dem European Health & Fitness Forum, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) der BSA-Akademie, Verbänden, Sportärzten und Fachmedien stellte die FIBO den Gesundheitsaspekt von Fitness in den Vordergrund. Mit neuen Formaten, Kooperationen und dem Sportwissenschaftler Ingo Froböse als „Health Ambassador“ lag der Fokus auf Gesundheitsprävention.

Benedikt Binder-Krieglstein, CEO RX Austria & Germany,

und FIBO-Chefin Silke Frank kündigten auf der FIBOPressekonferenz eine stärkere Ausrichtung des Messekonzeptes auf die Gesundheitsaspekte von Fitnesstraining an, das bis 2030 konsequent weiterentwickelt werden soll.

Angebot für die Praxis

Bereits in diesem Jahr waren für Physiotherapeutinnen und -therapeuten zahlreiche medizinische und ganzheitliche Konzepte und Lösungsansätze für ein gesundes Leben und ein erfolgreiches Business gegeben. Das Programm des Meeting Point Health in Halle 8 beinhaltete den „Exercise is Medicine Day“ und widmete sich am Samstag und Sonntag der Physiotherapie.

In den Hallen 7 und 8 lag der Schwerpunkt auf gesundheitlichen, medizinischen und therapeutischen Angeboten. Unter anderem zeigten die Aussteller hier Angebote zu Gesundheitskonzepten und -lösungen, Physiotherapie, Ernährung, Trainingsgeräten und Trainingsequipment, Kraft- und Ausdauertraining, Digitalisierung und Technologie sowie Wellness und Spa.

„Die Messe läuft für uns sehr positiv. Wir freuen uns über den großen Zulauf und haben mit vielen Besuchern sehr gute Gespräche gespürt. Man spürt in der Fitnessbranche jetzt nach zwei, drei Jahren Abstinenz eine richtige Aufbruchstimmung. Es tut sich sehr viel. Die Digitalisierung spielt in der Branche eine sehr große Rolle. Aber natürlich wollen wir die Leute gerade in Bewegung bringen, weg von den digitalen Endgeräten. Unsere Challenge ist es, eine gute Symbiose zu finden, und dafür bieten wir viele passende Lösungen.“

„Es ist großartig, wieder hier zu sein. Wir sind erst seit einem Jahr auf dem Markt und die FIBO ist die erste Messe, auf der wir bereits zum zweiten Mal ausstellen. Ich bin begeistert davon, wie die FIBO es geschafft hat, den Weg von einer ‚Bodybuildermesse‘ hin zu einer Gesundheitsmesse zu gehen. Wir präsentieren unsere Marke erstmals mit neuem Logo. Unser Auftritt ist jetzt knalliger, mehr auf Performance und das Ergebnis der Regeneration ausgerichtet – darauf, das volle sportliche Potenzial mit unseren Produkten neu zu entdecken.

Politischer Austausch: Janosch Marx und Sabrina Fütterer mit Nicole Westig (MdB) und Philipp Hartewig (MdB) (v. l. n. r.)
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DSSV und mfhc trafen Daniel Böhler (2.v.l.) und Leon Riesler (4.v.l.) von den Jungen Liberalen zum Gespräch

Neuro Innovation Day

Die Zukunft des Trainings in Sport, Therapie und Alltag

Am 16. und 17. Juni 2023 geht der Neuro Innovation Day in seine zweite Auflage. Der vom ARTZT Institut organisierte Kongress widmet sich den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des neurozentrierten Trainings in Spitzensport, Therapie und Alltag. Er soll Akteurinnen und Akteuren in Bewegungsberufen Einblick in die praktische Anwendung geben und den interdisziplinären Austausch fördern.

Beim Neuro Innovation Day (NID) dreht sich alles um das neurozentrierte Training. Ziel dieser Trainingsmethode ist es, das Zusammenspiel von Gehirn und Körper zu optimieren, um die motorische und kognitive Leistungsfähigkeit zu fördern. Dahinter steht die neurowissenschaftliche Erkenntnis, dass Bewegungssteuerung und zentrales Nervensystem untrennbar sind. Durch gezielte Tests und Übungen lässt sich die Funktion des Gehirns individuell überprüfen und verbessern. Dies bietet nicht nur ergänzende Trainingsansätze im Spitzensport, sondern auch vielversprechende neue Möglichkeiten in der Therapie, insbesondere in der Rehabilitation und Schmerzbehandlung.

Renommierte Speaker teilen ihr Wissen Zwei Tage lang informieren Fachleute aus Medizin, Sport und Wissenschaft über die verschiedenen Aspekte des

Neurotrainings. In Vorträgen und 90- bis 100-minütigen Praxisworkshops teilen Speaker wie Sportmediziner Dr. Dr. Homayun Ghararvi, Neurowissenschaftlerin Dr. Julia Christensen, Neuroathletiktrainer Niko Romm und Z-Health-Coach Luise Walther ihr Wissen. Fachlich unterstützt wird das ARTZT Institut auch in diesem Jahr wieder von dem Kongress-Premiumpartner Andreas Könings, Deutsche Akademie für Neuro-Performance.

Raum für fachübergreifenden Austausch

In den Pausen bietet die Neuro Innovation Area den Gästen Gelegenheit, sich über Fortbildungen zu informieren, Neurotools der Marke „ARTZT neuro“ zu testen und sich miteinander zu vernetzen. Der NID bietet somit eine einzigartige Plattform, um das Potenzial des neurozentrierten Trainings im Kontext von Sport, Therapie und Alltag interdisziplinär zu diskutieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

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Klapproth Fotografie + Film 32 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare Event | Anzeige
Fotos:
Ludwig ARTZT GmbH
Ruth

Interview mit Astrid Buscher, Organisatorin des NID

„Einen Blick ‚outside the bubble‘ ermöglichen“

Was steckt hinter dem Neuro Innovation Day und wer kann davon profitieren? Wir haben dazu die Organisatorin des Kongresses und Leiterin des ARTZT Instituts Astrid Buscher befragt.

mfhc: Wie unterscheidet sich der Neuro Innovation Day von anderen Veranstaltungen im Bereich Neurotraining?

Astrid Buscher: Der Neuro Innovation Day ist weder eine klassische Fortbildung noch ein einfacher Kongress. Er vermittelt vielfältige fachübergreifende Eindrücke und ermöglicht so einen Blick „outside the bubble“ für die unterschiedlichsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Training, Therapie, Medizin und Wissenschaft. Außerdem möchten wir beim NID Randthemen wie Atmung, neuroathletische Konditionierung, intrinsische Motivation und Diagnostik im Bereich der Visuomotorik beleuchten. Wir bieten Basic-Kurse für Neulinge und Deep Insights für Fortgeschrittene, dazu jede Menge Tipps und Praxisübungen – und das aus interdisziplinärer Sicht! Zudem legen wir Wert auf ausreichend Zeit zum Netzwerken und geselligen Beisammensein.

Welche neuen Entwicklungen im Bereich des neurozentrierten Trainings stehen beim diesjährigen NID besonders im Fokus?

Das ganze Thema ist ja eigentlich neu, auch wenn die Grundlagen schon sehr lange in den unterschiedlichsten Therapie- und Trainingsformen zum Einsatz kommen. Umso verwunderlicher, dass die individuelle Einflussmöglichkeit auf die Bewegungssteuerung bisher nicht viel gezielter genutzt wird. Wir möchten mit dem NID die neurozentrierte Methode als optimale Ergänzung zu aktuell eingesetzten Therapie- und Trainingsmethoden greifbar machen. Also kurz gesagt: Welche Tests und Übungen ergänzen die Physiotherapie, die Ergotherapie sowie das Grundlagen- und High-Performance-Training und geben den entscheidenden Mehrwert für Kundinnen und Kunden sowie Patientinnen und Patienten?

Auf welche Highlights können sich die Gäste freuen? Wir haben viel Zeit für die Praxis, bieten Beiträge je nach

Wissensstand sowie Vollverpflegung und wunderbare Zimmer direkt vor Ort. Inhaltlich können sich die Gäste auf die Vermittlung erprobter Inhalte aus der täglichen Praxis freuen. Der Vortrag „Physiotherapie trifft Neurozentriertes Training“ greift die Bedenken und Einwände von Therapeutinnen und Therapeuten zum Thema Neurotraining auf. Prof. Dr. Ulf Sobek zeigt, wie man Potenziale neurozentriert noch besser nutzen kann, und Dr. Mireille Trautmann spricht über neurowissenschaftliche Befunde in der Visuomotorik. Wer sich auspowern möchte, ist bei Tina Nguyen im neurozentrischen Krafttraining bestens aufgehoben. Am Ende hat jeder Beitrag seinen Reiz, man muss einfach dabei sein und es ausprobieren.

Der zweite NID findet am 16. und 17. Juni 2023 in der Sportschule Hennef statt. Tickets sind ab 219 Euro erhältlich. Programm und weitere Infos unter: www.artztneuro.com/neuroday

01/2023 | medical fitness and healthcare 33

Der Aufstiegskongress 2023

Das nächste Branchentreffen steht an!

Letztes Jahr konnte der Aufstiegskongress endlich wieder vor Ort „über die Bühne“ gehen. Die beiden Ausgaben zuvor hatten coronabedingt als „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“ stattgefunden. Auch in diesem Jahr treffen sich Branchenangehörige und -interessierte am 6. und 7. Oktober wieder in Mannheim, um beim Fachkongress unter dem Motto „Real Results – Echte Ergebnisse“ zu netzwerken und sich über aktuelle Trends und Themen der Branche zu informieren.

Nicht nur die letzte Erhebung der „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft“ hat gezeigt, dass die Fitnessund Gesundheitsbranche sich wieder im Aufschwung befindet und sich von den Pandemiejahren und den damit verbundenen Einschränkungen wirtschaftlich erholt. Auch vor Ort in den Anlagen ist deutlich spürbar, dass bestehende Mitglieder zurückkehren und neue gewonnen werden können. Genauso kehren Branchenangehörige und -interessierte zu Veranstaltungen wie Fachkongressen zurück, um sich zu informieren und zu vernetzen und so die Branche weiter voranzubringen. Und genau das ist das Ziel des Aufstiegskongresses 2023!

Rückblick auf ein Branchenhighlight

Der Aufstiegskongress 2022 fand nach der zweijährigen „Vor-Ort-Zwangspause“ unter dem treffenden Motto

„Better & stronger“ statt und konnte knapp 600 Teilnehmende mit einem Top-Programm begeistern. Die Besucherinnen und Besucher hatten während der zwei Kongresstage die Möglichkeit, sich in zahlreichen Vorträgen hochkarätiger Speaker über Branchenneuigkeiten zu informieren, und auch das Rahmenprogramm konnte mit seiner Partner-Ausstellung, einer Speakers Corner, einer Kongress-Lounge und einem Get Together überzeugen. Emotionaler Höhepunkt war der inspirierende Vortrag des Keynote Speakers Samuel Koch: Der Redner, Schauspieler und Autor, der in der TV-Show „Wetten, dass..?“ verunfallte und seither vom Hals abwärts gelähmt ist, teilte auf berührende und gleichzeitig humorvolle Weise seine Einsichten und Erkenntnisse.

Was das Veranstaltungshighlight im letzten Jahr deutlich gezeigt hat: Die Menschen möchten sich wieder vor Ort treffen – zum Austauschen, Informieren, Miterleben und gemeinsam Spaß haben. Und die Branchenentwicklungen, die sich im letzten Jahr bereits abzeichneten, schlagen sich nun im Motto des diesjährigen Aufstiegskongresses nieder: „Real Results – Echte Ergebnisse“.

Teilnehmende dürfen gespannt sein

Auch in diesem Jahr wollen die Veranstalter – die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, die BSA-Akademie und die BSA-Zert – den Kongressteilnehmenden wieder ein abwechslungsreiches und inspirierendes Programm sowie zahlreiche Möglichkeiten zum Netzwerken bieten; darunter spannende Vorträge renommierter Referentinnen und Referenten aus den Bereichen Management, Training, Coaching, Ernährung, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Gesundheit. Auch die Partner-Ausstellung, in deren Rahmen Unternehmen der Branche ihre neuesten Entwicklungen und Geräte präsentieren, die Kongress-Lounge zum Netzwerken und Austauschen sowie die Speakers Corner für den direkten Kontakt mit den Referierenden des Aufstiegskongresses runden die Veranstaltung wieder ab.

Jetzt schon vormerken!

Markieren Sie sich jetzt schon den 6. und 7. Oktober in Ihrem Kalender und seien Sie dabei, wenn es heißt: Willkommen zum Aufstiegskongress 2023 im m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim. Tickets sind bereits ab 49 Euro erhältlich!

Immer up to date sein

Um rund um den Aufstiegskongress immer auf dem Laufenden zu sein, melden Sie sich auf der Kongresswebseite zum kostenfreien Newsletter an oder folgen Sie uns gern auf Facebook!

Mehr Infos sowie Tickets unter: www.aufstiegskongress.de

Foto: DHfPG/BSA 34 Aktuelles 01/2023 | medical fitness and healthcare Fachkongress | Anzeige

2.NEURO INNOVATION DAY

VON DEN BESTEN

u.a. mit:

Dr. Julia Christensen – Gehirn und Tanz

B.Buschmann/Y.Jebrini – Physio meets Neuro

Tina Nguyen – Neurozentrisches Krafttraining

Anders Olsson – Newest insides of Breathing

Niko Romm – Neuroathletik im Profisport

Prof. Dr. Ulf Sobek – Motivation & Aufmerksamkeit

Luise Walther – Alltagsspezifisches Neurotraining

JUNI 2023 SPORTSCHULE HENNEF SEI DABEI! Weitere Infos & Anmeldung artztneuro.com/neuroday LERNEN
16.+17.

Von der Therapie zum langfristigen Training

Motivierende Beratung als Mittel zur Bewegungsförderung

Wie können Physiotherapieeinrichtungen Patientinnen und Patienten mithilfe des Motivational-Interviewing-Ansatzes zu mehr Bewegung, Selbstwirksamkeit und einem nahtlos an die Therapie anknüpfenden Training im Selbstzahlerbereich motivieren? Diesen Zusammenhang untersuchte Lena Emilia Gähl im Rahmen ihrer Bachelor-Thesis an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG).

Für den langfristigen Therapieerfolg sind neben einer krankheitsspezifischen Behandlung durch qualifizierte Fachkräfte vor allem auch eine positive Einstellung, intrinsische Motivation und entsprechende Gesundheits-/Trainingsgewohnheiten seitens der Betroffenen besonders wichtig. Vielen Patientinnen und Patienten fällt es erfahrungsgemäß schwer, sich nach Abschluss der Therapie zu einem selbstständigen Weiterführen des Gelernten zu motivieren, das Training –bspw. im angeschlossenen Selbstzahlerbereich (Tetzlaff, 2020) – weiter aufrechtzuerhalten und das eigene Bewegungsverhalten nachhaltig zu verändern.

Sensibilisierung und Motivation zu mehr Eigenverantwortung

Um die Patientinnen und Patienten frühzeitig zu sensibilisieren, ist es essenziell, dass die Physiotherapeutinnen und -therapeuten bereits während der Behandlung ein positives Verständnis dafür schaffen, warum die Weiterführung des Trainings im Anschluss an die Therapie so wichtig ist. Es gilt aufzuzeigen, welche positiven Effekte sich dadurch langfristig für die Mobilität, Lebensqualität und die Gesundheit der Betroffenen ergeben und welchen

persönlichen Beitrag sie selbst dazu leisten können. Doch wie kann das in der Praxis effektiv gelingen? Mit genau dieser Thematik beschäftigte sich Lena Emilia Gähl im Rahmen ihrer Bachelor-Thesis an der DHfPG.

Dual Studierende entwickelt Leitfaden zur Bewegungsförderung

Auf Basis wissenschaftlich fundierter persönlichkeits- und verkaufspsychologischer Erkenntnisse entwickelte sie mithilfe des Motivational-Interviewing-Ansatzes (Arkowitz, Miller & Rollnick, 2017; Demmel, 2021; Jähne & Schulz, 2018; Messner, 2018; Rollnick, Miller & Butler, 2020), unter Berücksichtigung verhaltensbezogener Mechanismen zur Gewohnheitsentwicklung (Duhigg, 2012), einen teilstandardisierten Gesprächsleitfaden. Dieser kam in der PhysioVital GmbH (seit 2023 therapiePUNKT GmbH), einer Physiotherapiepraxis mit angrenzendem medizinischen Trainingsbereich, zum Einsatz. Im Rahmen der Betreuung wurde der Leitfaden zielführend eingesetzt, um möglichst viele Patientinnen und Patienten nachhaltig zu mehr körperlicher Aktivität und dem Abschluss einer Trainingsmitgliedschaft zu motivieren. Das Projekt wurde im Rahmen der Thesis entsprechend begleitet und evaluiert.

Fotos: privat
Text: Florian Schmidt
36 Branche 01/2023 | medical fitness and healthcare Beratungs- und Betreuungskonzept

Bachelor-Thesis liefert praxisnahe Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass durch den Einsatz des Leitfadens messbare Erfolge erzielt werden konnten und dieser ein hilfreiches Praxistool darstellt, um Menschen nachhaltig zu mehr Bewegung und einer gesundheitspositiven Verhaltensänderung zu motivieren. Gleichzeitig unterstreicht die Arbeit auch, wie wichtig eine patien-

mfhc: Wie sind Sie auf das spannende Thema Ihrer Abschlussarbeit gekommen?

Lena Emilia Gähl: Das Thema meiner Thesis entstand aus einer bekannten Problematik heraus, die uns wohl in allen Physiotherapiepraxen regelmäßig begegnet. Die Aspekte Eigenantrieb und Motivation sind für den Therapieerfolg besonders wichtig – leider erleben wir in der Praxis aber immer wieder, dass Patienten ihren Therapeuten in der alleinigen Verantwortung sehen, sie wieder gesund zu machen. Schon die Berufsbezeichnung und -beschreibung der Physiotherapeuten, die unter den Heilberufen angesiedelt werden, impliziert diese Sichtweise. Ich habe mich gefragt, wie wir uns von diesem Gedanken lösen und ein positives Bewusstsein dafür schaffen können, dass Gesundheit etwas ist, das man selbst aktiv mitgestalten kann und muss.

tenorientierte Beratung und Betreuung im Hinblick auf den Therapieerfolg, die Compliance sowie die langfristige Kundenbindung (Kreis, 2021) ist. Die mfhc sprach mit der DHfPG-Absolventin Lena Emilia Gähl und ihrem Abschlussarbeitsbetreuer Marlon Kreis über die spannenden und praxisnahen Ergebnisse der Bachelor-Thesis sowie deren Nutzen für die Physiobranche.

Lösungen wurden gemeinsam erarbeitet. Das Bild von körperlicher Aktivität als etwas, das nur Anstrengung mit sich bringt, wurde vielfach erfolgreich aufgelöst und ein verändertes Gesundheitsbewusstsein geschaffen. Das war ein wertvoller Lernprozess für beide Seiten.

„Wir müssen aktiv zuhören, uns in die Menschen und ihre Bedürfnisse hineinversetzen und dann gezielt in die Bewegungsförderung investieren.“

Woran haben Sie sich bei der Entwicklung Ihres Motivationsleitfadens orientiert und wie haben Sie dieses Praxistool in das Beratungs- und Betreuungskonzept eingebunden?

Bei meinen Recherchen stieß ich auf den Ansatz des Motivational Interviewings – eine Methode, um Menschen für eine Veränderung aus eigener Kraft heraus zu gewinnen. Gesprächsführung und Beratung spielen in der physiotherapeutischen Behandlung bisher eine eher untergeordnete Rolle – nicht zuletzt, weil sie in der Ausbildung häufig unzureichend thematisiert werden. Mit meinem selbstentwickelten Leitfaden bekamen unsere Therapeutinnen und Therapeuten erstmalig ein greifbares, auf Basis wissenschaftlicher Techniken beruhendes Werkzeug an die Hand. Dieses Tool wurde in die Behandlung und Beratung sinnvoll integriert, um bestehende Denkmuster der Patientinnen und Patienten aufzubrechen, sie zu mehr Eigenverantwortung zu motivieren und so ihr Bewegungsverhalten nachhaltig zu verändern.

Welche Erfahrungen konnten Sie damit in der Praxis sammeln und welche konkreten Erfolge konnten Sie dadurch erzielen?

Der Leitbogen wurde von den Therapeuten dankbar angenommen. Das Praxistool bot wertvolle Orientierung und verhalf ihnen dazu, Gesprächsverläufe nach und nach sicherer und strukturierter zu gestalten – denn zielführende und gleichzeitig motivierende Beratung muss definitiv geübt sein. Am Ende profitierten alle davon: Die Patienten wurden noch mehr in die Zielplanung miteinbezogen und

Was sind aus Ihrer Sicht die zentralen Erfolgsfaktoren, um Menschen nachhaltig zu mehr körperlicher Aktivität und einem gezielten Training zur Gesunderhaltung zu motivieren? Sprechen wir von Motivation, dann geht es immer darum, jemandem den persönlichen Mehrwert aufzuzeigen. Welcher Nutzen ergibt sich für den Menschen, der beraten wird? Mit den Enkelkindern spielen, die Lieblingssportart endlich wieder schmerzfrei ausführen können, mobil bleiben usw. Wir sollten anfangen, mehr zuzuhören und uns in den Menschen und seine individuellen Bedürfnisse hineinzuversetzen. Empathie und Verständnis füreinander sind meiner Meinung nach der Schlüssel für erfolgreiche Kommunikation und Motivation.

Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht ein fließender Übergang zwischen Therapie und Training – einerseits für den Therapieerfolg und andererseits für die unternehmerische Zukunft von Physiotherapieeinrichtungen im Zweiten Gesundheitsmarkt?

Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben. Physiotherapie in Verbindung mit körperlicher Aktivität bezieht sich nicht nur auf die Symptombehandlung, sondern zielt auch auf langfristige Erfolge ab. Patienten, die zu Mitgliedern werden, schätzen es, dass die Ansprechpartner im Studio mit ihrer Gesundheitsgeschichte vertraut sind. Das gibt ihnen mehr Sicherheit und Motivation. Den Physiotherapiepraxen eröffnet sich dadurch die Möglichkeit, ihre Patienten während und auch nach der Therapie bestmöglich zu unterstützen und langfristig zu binden. Somit entsteht ein neuer Geschäftszweig im Bereich der Prävention und Bewegungsförderung, von dem die Patientinnen und Patienten persönlich und die Physiotherapiepraxen wirtschaftlich nachhaltig profitieren.

Lena Emilia Gähl Lena Emilia Gähl absolvierte an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) den Bachelor-Studiengang Gesundheitsmanagement. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres dualen Studiums arbeitet sie seit 2023 als Projektmanagerin in der therapiePUNKT GmbH und kümmert sich dort um verschiedenste Themen in den Bereichen BGM, Marketing und Personalmanagement.

01/2023 | medical fitness and healthcare 37

Beratungs- und Betreuungskonzept

mfhc: Für Sie als Betreuer war das sicher auch ein spannendes Projekt. Wie beurteilen Sie den Nutzen und Mehrwert dieser praxisnahen Abschlussarbeit?

Marlon Kreis: Ja, spannend war es in der Tat. Trifft es doch genau den Nerv der Zeit. Denn Fachkräftemangel und ein erhöhter Bedarf an therapeutischen Maßnahmen machen nochmals klar, was bereits in Paragraf eins im SGB V festgehalten ist: „… die Versicherten sind für ihre Gesundheit mitverantwortlich“. Und das geht nur über Training und eine gezielte Bewegungsförderung.

Der Mehrwert dieser Arbeit hat vier Ebenen:

1. Die Patienten: Patientinnen und Patienten werden durch den Gesprächsleitfaden angeregt, selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun. Das ist enorm wichtig.

2. Das Gesundheitssystem: Dieses kann Patienten nur auf den richtigen Weg bringen, für die lebenslange Umsetzung sind die Patientinnen und Patienten selbst verantwortlich. Geschieht dies nicht, ist das System – wie aktuell der Fall – überlastet. Durch diese Arbeit wird ein gesellschaftlicher Nutzen geschaffen, der das Gesundheitssystem entlastet und vor Rezidiven schützt.

3. Der Ausbildungsbetrieb: Wer Studierende ausbildet, hat nicht nur großartige Mitarbeitende, sondern kann durch die Abschlussarbeit auch Fragen des Unternehmens auf wissenschaftliche Art lösen. Das hiesige Unternehmen hat durch diese Arbeit eine Problemlösung und mehr Vertragsabschlüsse erhalten. Das ist ein doppelter Gewinn.

eigenständigen Training motivieren können. Und aus Sicht des Praxismanagements ist das heute ein Muss. Denn es hilft dem Gesundheitssystem, den Patientinnen und Patienten und gleichzeitig den eigenen ökonomischen Interessen. Eine Win-win-win-Situation sozusagen.

„Motivation und Bewegungsförderung sind ein zentraler Schlüssel für den langfristigen Therapie- und Geschäftserfolg.“

Warum sollten Ihrer Meinung nach mehr Unternehmen den Ansatz der motivierenden Gesprächsführung für sich nutzen? Inwiefern lässt sich dadurch langfristig die Beratungsqualität und die Kundenbindung steigern? Aus meiner Sicht ist Motivation ein zentraler Schlüssel für den langfristigen Geschäftserfolg. Die Bachelor-Thesis zeigt signifikante Kundenzuwächse und das sorgt für mehr ökonomische Erträge. Aber die Ökonomie mal beiseite: Stellen Sie sich vor, Sie kommen in Ihre Praxis und neben den alltäglichen Therapien sind über den Tag verteilt zusätzlich 20, 30 oder 50 glückliche Trainierende vor Ort. Angenehme, zufriedene Menschen mit hoher Compliance, die engagiert an der eigenen Gesundheit arbeiten. Das löst bei Ihnen und Ihrem Team Zufriedenheit aus, denn Ihr Job trägt Früchte. Gleichzeitig werden andere Patienten von diesem positiven Elan angesteckt und motiviert, selbst aktiv zu werden und mehr für die eigene Gesundheit zu tun.

Marlon Kreis

4. Die Studierende: Sie hat eine tolle Abschlussarbeit mit direktem Nutzen für das Unternehmen erarbeitet. Sich so einzubringen und den Betrieb aktiv mitzugestalten macht stolz, motiviert und schafft auch neue Jobperspektiven.

Abschließend gibt es noch einen Gewinner dieser Abschlussarbeit. Ist es doch als Dozent der größte Segen, eine Arbeit begleiten zu dürfen, die ein aktuelles, in vielen Betrieben vorliegendes Problem löst. Ich bin sehr glücklich über die tolle Arbeit von Frau Gähl.

Welche Schlüsse lassen sich aus der Bachelor-Thesis für das Praxismanagement, die Beratung sowie die Überführung in den Selbstzahlerbereich ziehen?

Vor allem der entscheidende Schluss, dass es durchaus möglich ist, Patienten ins Training zu überführen. Es gibt sie: Menschen, die wir z. B. durch Leitfäden zu einem

Marlon Kreis, M. A. Prävention und Gesundheitsmanagement, arbeitete mehrere Jahre in Physiotherapie- und Arztpraxen. Er behandelte Profisportler und Patienten in der Schmerztherapie und im Rehabilitationstraining. Zwei Jahre leitete er das Zentrum für Bewegungsanalyse in Köln. Seit 2018 ist er Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie.

Die Themenfelder Therapie und Training rücken immer enger zusammen. Mit dem neuen DHfPG-Studiengang Sport- und Bewegungstherapie ergeben sich zahlreiche neue Einsatzbereiche und Möglichkeiten. Wie beurteilen Sie das Entwicklungspotenzial dieses innovativen Studiengangs und welchen Mehrwert bringt er für die Unternehmen?

Durch die Integration von Sport- und Bewegungstherapie hat man einen noch größeren zeitlichen Spielraum, um Patientinnen und Patienten von den positiven Effekten des Trainings zu überzeugen. So kann z. B. Rehasport als ergänzende Maßnahme eingesetzt werden, um den Behandlungserfolg einer Physiotherapie langfristig zu sichern. Hat der Patient von den Ärzten Sport verschrieben bekommen, von den Physiotherapeuten gehört, dass Bewegung wichtig ist, und in der Praxis erfahren, wie gut das tut, ist der Schritt zur Verhaltensänderung und dem Abschluss einer langfristigen Mitgliedschaft im Selbstzahlerbereich deutlich einfacher.

Auszug aus der Literaturliste

Jähne, A. & Schulz, C. (2018). Grundlagen der Motivierenden Gesprächsführung. Für Beratung, Therapie und Coaching. Paderborn: Junfermann Verlag GmbH. Messner, T. (2018). Motivational Interviewing in der Sport- und Bewegungstherapie – ein Ansatz zur Förderung der intrinsischen Motivation. B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport, 34 (4), 186–193.

Rollnick, S., Miller, W. R. & Butler, C. C. (2020). Motivierende Gesprächsführung in den Heilberufen. Core Skills für Helfer. Aktivierung der Veränderungsmotivation (2. Aufl.). Lichtenau: G.P. Probst Verlag GmbH.

Tetzlaff, S. (2020). Zwischen Therapie und Training: Praxistipps für die Umsetzung: Selbstzahlerbereiche als Erfolgsmodell. medical fitness and healthcare, 02, 40–62.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.

Foto: DHfPG/BSA 38 Branche 01/2023 | medical fitness and healthcare

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Neue Zielgruppen und Zusatzerlöse mit milon Q

Studiokonzept für Erfolg im Ersten Gesundheitsmarkt

Die Nachfrage nach professionellen Dienstleistungen im Ersten Gesundheitsmarkt wird immer größer – und übersteigt seit Jahren das vorhandene Angebot. Die Folge: Patientinnen und Patienten müssen lange auf Termine warten oder werden von den Praxen erst gar nicht mehr neu aufgenommen. 2021 wurden allein im Bereich der Physiotherapie 46 Millionen Rezepte ausgestellt, aber nur rund 39 Millionen davon abgerechnet. Der Grund: Es gibt zu wenige Anbieter, die diese Verordnungen umsetzen können. Für Studiobetreibende und Physiotherapeuten eröffnet sich damit eine einmalige Chance, jetzt auch im Ersten Gesundheitsmarkt erfolgreich zu sein – mit milon Q.

Der Einsatz von milon Q ist für Physiotherapieeinrichtungen ebenso interessant wie für Fitnessstudios, die bisher auf den Zweiten Gesundheitsmarkt fokussiert sind. Die innovative Geräteserie ermöglicht die Ausweitung des Angebots auf den Bereich der „klassischen“ Gesundheitsversorgung, die größtenteils durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Kranken-

versicherung (PKV) einschließlich Pflegeversicherung finanziert wird.

Die Vorteile, den Ersten Gesundheitsmarkt zu bedienen, liegen auf der Hand: Neben neuen Zielgruppen profitieren Studiobetreibende unter anderem von lukrativen Kostenträgerleistungen, wie zum Beispiel KGG (gerätegestützte Krankengymnastik), T-RENA (Trainingstherapeutische Rehabilitationsnachsorge) oder RV Fit (Präventionsprogramm der Deutschen Rentenversicherung). milon Q erfüllt nicht nur die dafür notwendigen Vorgaben, sondern spart zudem auch Zeit und Kosten. Ebenso gewinnen die Patientinnen und Patienten durch ein sicheres und bedarfsoptimiertes Training mit sichtbaren Erfolgen und einer dauerhaft hohen Motivation.

19 Mal besser therapieren

milon Q steht für höchste Qualität und ein Training mit nachgewiesener Wirksamkeit, bestehend aus 19 innovativen elektronischen Trainingsgeräten. Diese 19 milon Q Geräte sind die einzigen elektronischen Trainingsgeräte

Foto:
Industries GmbH 40 Branche 01/2023 | medical fitness and healthcare Innovatives Training | Anzeige
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made in Germany, die als aktive Medizinprodukte registriert und entsprechend der Anforderungen der aktuellen Europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) für den medizinischen Einsatz geeignet sind.

70 Prozent mehr Produktivität

Die voll vernetzten milon Q Geräte digitalisieren die Trainingsfläche. Die Prozesse im Studio oder in der Physiotherapieeinrichtung werden dadurch deutlich effektiver. So können Trainerinnen und Trainer sowie Therapeutinnen und Therapeuten mit der cloudbasierten Software beispielsweise bis zu 15 hochwertige Kundenkontakte pro Stunde bearbeiten – ganz ohne Terminabsprachen.

30 Prozent effizienteres Training

Gesund zu werden kann nicht schnell genug gehen. Mit milon Q erzielen die Trainierenden mit einem minimalen Zeitaufwand maximale Ergebnisse. Grundlage ist die intelligente Steuerung der Belastungen. Da milon Geräte nicht mit Gewichtsplatten, sondern mit hochmodernen Elektromotoren arbeiten, liegen die Muskel-

reize dabei stets im optimalen Bereich für den jeweiligen Trainingszweck.

Über 500 mögliche Trainingsvarianten

Das Training mit milon Q vereint die Pluspunkte der digitalen Welt mit den Vorteilen des individuellen Trainings. Es ist sowohl standardisiert als auch maßgeschneidert. Für die Erstellung von Trainingsplänen gibt es beispielsweise über 500 vordefinierte Varianten, die sich individuell anpassen lassen. Die Berücksichtigung von körperlichen Einschränkungen oder spezifischen Schmerzpunkten ist problemlos möglich.

Belegbare Therapieerfolge dank isokinetischer Messung

Die milon Q Geräte ermöglichen eine echte isokinetische Muskelfunktionsanalyse. In wenigen Sekunden herrscht Gewissheit über den Trainingszustand und die Fortschritte. Das ist vor allem für therapeutische und medizinische Zwecke wichtig, zumal hier auch Lösungen für eine direkte Abrechnung über die Krankenkassen zum Funktionsumfang gehören.

Volle Freiheit mit milon Q free

Im Trainingsmodus milon Q free können die Nutzerinnen und Nutzer absolut maßgeschneidert trainieren und hierfür sogar eigene Trainings- oder Therapiepläne hinterlegen. Sie haben die Wahl zwischen exzentrischem, adaptivem, normalem oder isokinetischem Training –wobei jeder Satz einzeln angelegt werden kann. Mehr Individualität geht nicht.

Volle Unterstützung mit der milongroup Medical Box

Die Medical Box ist ein Lösungspaket, das die Gesundheitsexperten von milon und five gemeinsam entwickelt haben. Es zeigt Wege und konkrete Maßnahmen auf, um sich neue Erlösquellen im Ersten Gesundheitsmarkt zu erschließen. Zum Inhalt der Medical Box gehören:

• persönlicher Beratungstermin

• Praxis-Know-how für Betreibende

• Infos über Zulassungsvoraussetzungen

• Insights zu KGG, T-RENA, RV Fit und anderen Programmen

• Vergütungsmöglichkeiten

• Kooperationsmöglichkeiten mit Ärzten

Darüber hinaus gibt es auf Wunsch konkrete Optimierungsvorschläge: Wie lässt sich beispielsweise ein Bereich von 120 Quadratmetern anders bespielen und aufbauen?

Mehr Informationen unter: www.milongroup.com/medical-box

01/2023 | medical fitness and healthcare 41

miha

Impulse für eine gesunde Zukunft!

Aufbauend auf über 15-jähriger Erfahrung und in Zusammenarbeit mit namhaften Forschern aus Gesundheits- und Sportwissenschaften sowie Therapeuten entwickelt und produziert miha bodytec in Deutschland Ganzkörper-EMS-Technologie von höchster Qualität und vertreibt diese weltweit.

Das deutsche Unternehmen miha bodytec hat seit seiner Firmengründung 2007 die bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend unbekannte Ganzkörper-Elektromyostimulation (GK-EMS) als sichere, hocheffektive und zeitoptimierte Trainings- und Therapiemethode etabliert. Mit dem Nachweis der Wirksamkeit von Medizinischer EMS in zahlreichen Studien ist miha bodytec überzeugt, mit der EMS-Technologie, die bei geringem Zeitaufwand und persönlicher Betreuung einen hohen Wirkungsgrad verspricht, neue Lösungen im Gesundheitsmarkt etablieren zu können. Mit dem zugelassenen Medizinprodukt miha bodytec medical existiert seit über zehn Jahren das passende Equipment zur Anwendung der Medizinischen EMS. Durch die von miha bodytec vorangetriebene Weiterentwicklung der

EMS-Geräte und die Einführung diverser technischer Innovationen nimmt diese Technologie auch zunehmend Bedeutung im medizinischen Sektor ein.

miha bodytec betreibt neben ihrem Hauptsitz, der Produktionsstätte in Deutschland, weitere Niederlassungen in den USA und England. Mit der freiwilligen Zertifizierung nach dem Medical Device Single Audit Program (MDSAP) dokumentiert die miha bodytec GmbH, dass sie die derzeit höchsten weltweit gültigen Qualitätsstandards der Medizintechnikbranche einhält.

„Gesundheit neu denken – für einen starken, mobilen und gesunden Körper bis ins hohe Alter“ miha bodytec kombiniert die Erfahrungen aus der

42 Branche 01/2023 | medical fitness and healthcare EMS-Training | Anzeige
bodytec
Foto: miha bodytec GmbH

bewährten Elektrotherapie als passive Behandlungsmethode mit einer aktiven Komponente für den ganzen Körper und schafft so ein zeitgemäßes und nachhaltiges Anwendungskonzept für Therapie und Prävention: die Medizinische Elektromyostimulation.

Damit wird den gesundheitlichen Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft und einem zunehmend sitzenden Lebensstil begegnet. Mit Medizinischer EMS erschließt sich dem Gesundheitssektor eine Methode, die für Anwendende jeden Alters einen starken Präventivansatz verfolgt und zugleich in vielen Therapiefeldern Einsatz findet. Neben der Anwendung bei nicht spezifischem Rückenschmerz, Sarkopenie und Muskelschwund im Alter erweitert sich kontinuierlich das Einsatzspektrum bei weiteren Indikationen.

Als marktführendem Hersteller von Medizinprodukten für den Einsatz von Ganzkörper-Elektromyostimulation liegt miha bodytec eine sichere Anwendung und damit eine positive Verbreitung der Technologie besonders am Herzen! Daher arbeitet das Unternehmen partnerschaftlich mit einer Vielzahl von Agierenden des Gesundheitswesens zusammen und steht in engem Austausch mit Wissenschaft und Forschung sowie zahlreichen Anwendern aus der Praxis. Auf Basis dieser Erfahrungen gelingt es, die Technologie der Medizinischen EMS für den wirksamen und sicheren Praxiseinsatz zur Verfügung zu stellen und täglich weiterzuentwickeln. Das Engagement dient der Gesunderhaltung einer zukunftsorientierten Gesellschaft – mit einem innovativen Ansatz, der für Effizienz, Sicherheit und Effektivität steht.

Produkte und Support

Alle Produkte von miha bodytec sind für den langfristigen und wartungsarmen Dauerbetrieb im Gesundheitsbereich konzipiert und als Medizinprodukte zertifiziert. Ebenfalls erfüllen die miha bodytec EMS-Systeme die Vorgaben der Safety-First-Leitlinien der Wissenschaft sowie der DIN-Norm 33961-5 für die EMS-Anwendung. Durch den obligatorischen Haltegriff, die aufwendige magnetische Drehreglertechnologie und die konsequente Umsetzung einer Single-User-Bedienung wird dabei die maximale Anwendungssicherheit erreicht.

Das Unternehmen bietet maßgeschneiderte Lösungen, zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse seiner Kundschaft. Alle Mitarbeitenden sind als Medizinprodukteberater speziell ausgebildet und können fachliche Fragen kompetent beantworten. Die kostenlosen Erstberatungen vor Ort bieten Ihnen als Inhabende die ideale Gelegenheit, die Technologie rund um die Medizinische EMS und ihre Einsatzmöglichkeiten kennenzulernen und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu bleiben.

miha bodytec II medical –

für den stationären Einsatz

miha bodytec II medical vereint innovative Technologie, komfortable Bedienung und modernes Design zu einem einzigartigen System. Das updatefähige Steuergerät be-

steht aus Aluminium und ist fest auf einem stabilen Bodenständer mit Haltegriff montiert. Der miha bodytec II medical ist ein geprüftes Medizinprodukt und entspricht darüber hinaus den hohen Anforderungen internationaler Zulassungsbehörden (FDA, Anvisa, SAA). Die Anbindung an das Elektrodensystem i-body erfolgt bei miha bodytec II medical durch das innovative und selbstfindende magnetische Verbindungssystem i-body connect, das es wahlweise auch als „Wireless-Variante“ gibt.

miha bodytec m.ove – für maximale Flexibilität

Bei der Entwicklung des miha bodytec m.ove Systems stand maximale Flexibilität bei Anwendung und Transport an oberster Stelle. Die Anbindung an das Elektrodensystem i-body erfolgt daher bei miha bodytec m.ove ausschließlich durch das kabellose Verbindungssystem i-body connect wireless. Beim Verbindungssystem wie auch beim Steuergerät sind hochwertige und weltweit zugelassene Batteriesysteme integriert, die einen langen netzunabhängigen Betrieb gewährleisten. Mit der Transport- und Bodenständerlösung stehen zwei Optionen zur Auswahl. Sowohl für die interne Anwendung in verschiedenen Behandlungsräumen oder unterschiedlichen Etagen als auch für den externen Transport zu unterschiedlichen Einsatzorten gibt es für den miha bodytec m.ove innovative Lösungen.

Das miha bodytec m.ove System ist ein geprüftes Medizinprodukt und entspricht allen regulatorischen Anforderungen, die für ein funkbetriebenes Gerät zu erfüllen sind (RED, FCC).

Elektrodensystem i-body

Das für den Dauerbetrieb konzipierte und zum Patent angemeldete Elektrodensystem i-body überzeugt durch optimale Passform. Über eine flexible Funktionsweste mit integrierten Elektroden können alle Muskelgruppen individuell aktiviert werden. Ergänzt wird die Weste um einzelne i-body Elektrodengurte für Arme, Beine und Gesäß. Das gesamte Elektrodensystem ist waschbar und antibakteriell ausgerüstet.

miha bodytec LogX –eine Komplettlösung für alle Prozesse

miha bodytec LogX ist die ideale Lösung für Anbieter von EMS-Training, die alle organisatorischen und kaufmännischen Abläufe in einer einzigen Software vereint haben möchten. Ob Terminkalender, Online-Buchungssystem oder Vertrags- und Beitragsmanagement – alles steht online per Tablet oder Smartphone ohne Installationsaufwand zur Verfügung.

Mit miha bodytec LogX ist auch die verpflichtende Dokumentationsanforderung gemäß Strahlenschutzverordnung vollautomatisch erfüllt, denn sie verfügt als einzige Software über eine direkte Anbindung an die miha bodytec Geräte.

miha bodytec GmbH Siemensstr. 1, D-86368 Gersthofen www.miha-bodytec.com

01/2023 | medical fitness and healthcare 43

Sportökonomin leitet das Praxismanagement

„Nach dem Abitur wollte ich für mein Studium unbedingt in Bayern bleiben“, erklärt die 25-Jährige. „Augsburg und München hatten jedoch kein passendes Studienangebot für mich. Dann bin ich auf die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement aufmerksam geworden. Die Kombination aus Tätigkeit im Betrieb und Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen hat sich cool angehört und die Einsatzfelder in Sportinstitutionen, Physio- und/oder Fitnesseinrichtungen waren sehr interessant – außerdem konnte ich in Augsburg wohnen bleiben.“

Duales Studium in Frauenfitnessstudio

„Rückblickend waren die dreieinhalb Jahre duales Studium optimal für mich. Das würde ich auch immer wieder

so machen – während des Studiums konnte man sich auf ein Thema vorbereiten, das wurde in der Präsenzphase praxisnah wiederholt und im Anschluss hat man die Prüfung abgelegt oder eine Hausarbeit geschrieben. Das war super, vor allem im Vergleich zu einem ‚normalen‘ Studium, bei dem man sich gleichzeitig auf fünf oder sechs verschiedene Module konzentrieren muss.“

Im Betrieb konnte sie von Anfang an das Gelernte in die Praxis umsetzen – von der Kundenakquise über die Trainingsbetreuung bis hin zum Qualitätsmanagement.

Master-Studium mit Wechsel in die Physiotherapiepraxis

Alles begann mit der Suche nach einem Studium, das Sport und Wirtschaftswissenschaften perfekt miteinander kombiniert – Anja Niebert wurde fündig: Sie absolvierte ihr B. A.-Studium Sportökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Heute hat die Augsburgerin ihren Master-Abschluss in der Tasche und kann darüber hinaus eine herausragende Thesis vorweisen, die die größten Herausforderungen physiotherapeutischer Einrichtungen im Zweiten Gesundheitsmarkt herausstellt. Fotos:

Nachdem die Augsburgerin erfolgreich ihr Bachelor-Studium beendet hatte, startete sie mit dem Master of Arts

phyvo
Die Zukunft der Physiotherapie
44 Branche 01/2023 | medical fitness and healthcare Dual studieren im Gesundheitsmarkt
Text: Lena Henning und Ronja Reuber

Prävention und Gesundheitsmanagement, wechselte nach einiger Zeit jedoch zum Master of Arts Sportökonomie. „Das war zum Glück überhaupt kein Problem, die fachübergreifenden Module konnten auch angerechnet werden.“

Die Präsenzphasen besuchte sie digital: „Mein MasterStudium fiel genau in die Corona-Zeit. Es war unglaublich, was die DHfPG hinsichtlich digitaler Angebote da innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat.“

Noch während des Master-Studiums wechselte Anja Niebert vom Frauenfitnessstudio in eine Physiotherapiepraxis. „Über eine Freundin aus meiner Handballmannschaft hatte ich gehört, dass eine Stelle bei phyvo in Augsburg frei werden sollte. Dort konnte ich dann auch kurz darauf anfangen.“

Durch ihre Tätigkeit in der Physiotherapiepraxis kam sie schließlich auch zum Thema ihrer Master-Thesis: die Zukunft der Physiotherapie. „Ich habe eine Analyse zum Status quo durchgeführt. Darin ging es um physiotherapeutische Einrichtungen, die zusätzlich im Zweiten Gesundheitsmarkt tätig sind. phyvo ist eine Praxis für Privatpatienten und Selbstzahler. Wir arbeiten im Ersten Gesundheitsmarkt auf Rezeptbasis und bieten zusätzlich einen Selbstzahlerbereich für Gesundheitsdienstleistungen wie Wellnessmassagen, Sportkurse oder Personal Trainings an. Physiotherapiepraxen im Ersten Gesundheitsmarkt sind an die Vergütung und rechtlichen Grundlagen der Krankenkassen gebunden. Im Zweiten Gesundheitsmarkt ist dies nicht der Fall. Da habe ich mir die Frage gestellt, warum es also nicht mehr Praxen mit Selbstzahlerbereich gibt und was der Beweggrund für die Eröffnung einer Praxis mit integriertem Selbstzahlerbereich im Zweiten Gesundheitsmarkt war.“

Herausragende Abschlussarbeit mit Mehrwert für die Branche Mithilfe einer kombinierten Studie aus schriftlicher Befragung und Interviews (Mixed-Method-Ansatz mit explanativen Design) fand Anja Niebert in ihrer Thesis heraus, dass über 70 Prozent der 126 bundesweit befragten physiotherapeutischen Einrichtungen bereits im Zweiten Gesundheitsmarkt aktiv sind. Auslöser dieses Engagements war mehrheitlich jedoch kein primär finanzielles, sondern viel mehr ein ideelles Interesse der Betreibenden: den Patientinnen und Patienten die bestmögliche gesundheitliche Versorgung anzubieten, für die die klassische Regelversorgung in der Physiotherapie oftmals nicht ausreicht.

Für die Etablierung auf dem neuen Markt setzen die Einrichtungen auf Angebote in den Bereichen Training/Sport, Ernährung, Prävention und Wellness. Ein Großteil der Befragten ist fest entschlossen, das eigene Dienstleistungsangebot in den kommenden Jahren sukzessive zu erweitern.

Die größten Herausforderungen, die mit einem solchen Engagement einhergehen, lassen sich zu folgen-

den drei zentralen Themen zusammenfassen:

1. Zunehmender Fachkräftemangel erschwert die Personalgewinnung

2. Geringe eigene Expertise im Marketing und Vertrieb

3. Eingeschränkte bis fehlende Affinität der Therapeutinnen und Therapeuten für den Verkauf von Selbstzahlerleistungen

In der Bewerbung der eigenen Produktpalette setzen die Betreibenden in erster Linie auf den Einsatz von Online-Medien – vorzugsweise Social Media, Website und Suchmaschinenmarketing. Die Ergebnisse der Thesis zeigten jedoch auch auf, dass für ein umfassendes und vernetztes Marketing den Einrichtungen oftmals die fachliche Kompetenz fehlt.

„An erster Stelle stand die Bedeutung des gesundheitlichen Effekts und nicht etwa Geld. Den Inhabern war es in erster Linie wichtiger, Kunden einen Mehrwert zu bieten, indem die Betreuung nach der physiotherapeutischen Behandlung nicht aufhört“, so Anja Niebert.

Praxismanagement in fester Hand

Auch heute noch arbeitet die Sportökonomin bei der interdisziplinären Physio- und Ergotherapiepraxis phyvo. „Meine Hauptaufgabe ist die Leitung des Praxismanagements. Primär geht es darum, für die Patienten da zu sein – ob Termine planen oder verschieben, Rezepte und Abrechnungen erstellen oder die Kursplanung. Ich bin aber auch für das Marketing und die Veranstaltungsplanung zuständig.“

Die DHfPG bietet insgesamt sieben duale Bachelor-Studiengänge, u. a. den neuen Studiengang Sport- und Bewegungstherapie (ab dem Sommersemester 2023) und den B. A. Sportökonomie. Sie möchten duale Studierende ausbilden? Mehr Informationen zum dualen Studium an der DHfPG erhalten Sie unter Tel.: +49 681 6855 580.

01/2023 | medical fitness and healthcare 45

Hygienestandards als Vorteil im Wettbewerb

Q&A mit Lars Kröger, Leiter BSA-Zert

Die BSA-Zert bietet Unternehmen seit mehr als einem Jahrzehnt die Möglichkeit, sich ihre Qualität durch Zertifizierungen offiziell bestätigen zu lassen. Mit den insgesamt vier Zertifizierungsprogrammen können Betriebe die gesetzlichen Anforderungen an Personal erfüllen und ebenfalls auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft eingehen. Besonders die Hygienezertifizierung hat sich seit der Corona-Krise als wichtiges Qualitätssiegel herausgestellt.

mfhc: Herr Kröger, mit welchem Ziel wurde die BSA-Zert 2012 gegründet?

Lars Kröger: Am 1. Januar 2012 trat die UV-Schutzverordnung für den Betrieb von UV-Bestrahlungsgeräten in Kraft, von der neben den klassischen Solarienanbietern auch viele Fitnessstudios mit Solarien betroffen waren.

Einige Monate davor gab es allerdings noch keine Stelle, die das erforderliche Akkreditierungsverfahren zur Personenzertifizierung nach der UVSV bei der DAkkS, der deutschen Akkreditierungsstelle, erfolgreich abgeschlossen hatte. Die BSA-Akademie wurde deshalb von Branchenmitgliedern um die Absolvierung der Ak-

Text: Carolin Schmidt
Fotos: DHfPG/BSA 46 Branche 01/2023 | medical fitness and healthcare Zertifizierung

kreditierung und um die Qualifizierung des Personals gebeten.

Warum heißt es „unabhängige Zertifizierungsstelle“ und wieso sind solche Institute ein wichtiger Teil des Zweiten Gesundheitsmarktes?

Bei dem Akkreditierungsverfahren und den jährlichen Überwachungen durch die DAkkS ist die Unabhängigkeit Grundvoraussetzung. Die Zertifizierungsstelle muss eine Analyse der Unabhängigkeit erstellen, diese regelmäßig überprüfen und gegenüber der DAkkS nachweisen.

Solche Zertifizierungsstellen wie die BSA-Zert ermöglichen es Unternehmen, u. a. gesetzliche Anforderungen an Personal wie die „Fachkunde EMF“ zu erfüllen und sich die Einhaltung offizieller Qualitätsstandards neutral und somit glaubhaft bestätigen zu lassen.

Wenn sich z. B. eine Physiopraxis für die Hygienezertifizierung entscheidet, was passiert dann? Mit welchem Aufwand und welchen Kosten muss gerechnet werden?

Die Physiopraxis trägt mithilfe einer Checkliste, Infos und Musterbeispielen alle notwendigen Unterlagen zusammen und lädt sie in einer Cloud hoch. Anschließend startet die Begutachtung. Die praktische Umsetzung wird in einem Videotelefonat oder ggf. vor Ort geprüft. Sind die geforderten Punkte erfüllt, erhält das Unternehmen ein Zertifikat sowie ein digitales Logo und auf Wunsch ein kostenfreies Erklärvideo zur Zertifizierung –mit integriertem Unternehmenslogo – zur freien werblichen Nutzung. Der Aufwand ist aufgrund der Mustervorlagen überschaubar und bei Fragen steht das Team der BSA-Zert gern zur Verfügung. Die Zertifizierung kostet lediglich 29,90 EUR/netto im Monat.

Bleiben wir beim Beispiel der Hygienezertifizierung. Worin liegen die Vorteile einer solchen Zertifizierung speziell auch für Physiopraxen?

Eine Hygienezertifizierung lohnt sich für alle Einrichtungen, die sich positiv von den Mitbewerbern absetzen möchten. Die Praxis zeigt mit dem nach erfolgreichem Abschluss ausgestellten Zertifikat und Siegel, dass sie normierte Hygienestandards erfüllt, die regelmäßig überwacht werden. Die Zertifizierung wird so zum entscheidenden Qualitäts-, Marketing- und Imagevorteil gegenüber Mitarbeitenden, Kunden, Kooperationspartnern und Interessierten. Gerade für Physiopraxen mit ihrer körperbetonten Dienstleistung ist die Zertifizierung eine vertrauensbildende Maßnahme gegenüber den Kundinnen und Kunden.

Welche Themen beinhaltet die Hygienezertifizierung?

Im Rahmen der Hygienezertifizierung werden Themen wie Reinigung und Desinfektion, Betriebs-, Personal- und Kundenhygiene sowie Sicherheitsaspekte im Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln abgedeckt und in einem speziell auf das Unternehmen abgestimmten Hygieneplan zusammengefasst. Die Zertifizierung berücksichtigt somit alle relevanten Unternehmensbe-

reiche. Dies ist wichtig, um stets hygienisch einwandfreie Voraussetzungen im gesamten Betrieb gewährleisten zu können.

In der Hygienenorm wird auch eine für die Hygiene beauftragte Person im Betrieb erwähnt. Was hat es damit auf sich?

Die Hygienenorm setzt voraus, dass eine für die Hygiene beauftragte Person im Betrieb ernannt wird. Diese muss über das gültige Zertifikat „Hygienebeauftragte/r (BSA)“ oder eine vergleichbare Qualifikation verfügen. Dazu absolviert sie den gleichnamigen Online-Lehrgang der BSA-Akademie und erhält praktische Hilfestellungen und Vorlagen zur Erstellung eines umfassenden betrieblichen Hygienekonzeptes. Nach dem erfolgreichen Abschluss ist die Person in der Lage, die Unternehmensleitung in Hygienefragen zu beraten und Ansprechperson für die Belegschaft zu sein.

Wer entscheidet über den Inhalt neuer Zertifizierungsprogramme und deren Aufnahme ins Angebotsportfolio?

Die Inhalte unserer Zertifizierungen ergeben sich in der Regel aus gesetzlichen Forderungen, wie bei den Programmen „Fachkraft UVSV“ und „Fachkunde EMF“ oder deutschen sowie internationalen Normen. Bei der Studiozertifizierung „ZertFit“ sind es die Normen DIN 33961 und DIN EN 17229. Gibt es keine gesetzliche Regelung oder passende Norm für ein Thema, werden die Anforderungen in einem Team aus Fachleuten erarbeitet.

Die Anregungen für neue Zertifizierungsprogramme erhalten wir z. T. direkt aus der Branche. So war während der Corona-Pandemie z. B. der Wunsch nach ebendieser Hygienezertifizierung groß.

In letzter Instanz entscheidet der Lenkungs- und Programmausschuss der BSA-Zert über die Aufnahme von neuen Zertifizierungsprogrammen.

Warum entscheiden sich Unternehmen häufig auch für mehrere Zertifizierungen?

Das hat mehrere Gründe. Es gibt Betriebe die Zertifizierungen beispielsweise als vertrauensbildende Maßnahme gegenüber den Kunden absolvieren. Andere nutzen Zertifizierungen, um größeren Betrieben im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements auf Augenhöhe zu begegnen, weil Zertifizierungen dort üblich sind. Hinzu kommt die Erfüllung von gesetzlichen Forderungen. Zudem sind Kombinationen bei der BSAZert preislich attraktiv, was sicherlich auch ein Argument ist.

Mehr Infos zur Hygienezertifizierung erhalten Sie unter www.bsa-zert.de/hygiene oder unter Tel.: +49 681 6855 330.

01/2023 | medical fitness and healthcare 47
Lars Kröger Leiter der BSA-Zert

Erfolgreich führen

Ihr Weg zum

Physio-Unternehmer

Viele von Ihnen werden diese Geschichte kennen: Nach der Ausbildung zur Physiotherapeutin oder zum Physiotherapeut hat man einen Traum, die Selbstständigkeit. Der Wunsch, selbstbestimmt zu helfen und etwas Herausragendes zu schaffen, treibt einen an. Doch leider holt die Realität einen schneller ein als gedacht …

Sie sind selbstständig? Dann kennen Sie die oben beschriebene Szene bestimmt aus Ihrer eigenen Historie. Sie trieb der Wunsch nach Selbstständigkeit, also suchten Sie eine Immobilie, kündigten Ihren Angestelltenjob und fanden mit der Zeit ein paar Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die ersten Jahre vergingen und Sie stellten fest: Der Wunsch nach Freiheit – auch finanzieller Art – und mehr Freizeit wurde nicht erfüllt.

Die Engpässe des Alltags werden zu Herausforderungen: steigende Kosten, fehlende Strukturen, Probleme, Mitarbeitende zu finden und kaum Zeit für sich. Nicht wenige fragen sich irgendwann: „Warum tue ich mir das an?“ Und glauben Sie mir, das ist kein Einzelfall! Wenn Sie sich in dem Beschriebenen wiederfinden, dann kann

ich Ihnen sagen, dass es auch einigen anderen Praxisinhaberinnen und -inhabern so geht. Das löst keineswegs Ihr Problem. Doch schon vielen wurde aus dieser misslichen Lage geholfen. Also lesen Sie mit Enthusiasmus weiter!

Es liegt an Ihnen!

Entweder Sie wachsen als Persönlichkeit mit Ihrem Unternehmen und haben Erfolg. Oder das Unternehmen wächst Ihnen über den Kopf und Sie gehen unter. Sie haben die Wahl. Der Weg zum erfolgreichen Physio-Unternehmer ist der Weg zu einem souveränen und selbstbestimmten Unternehmerdasein.

Viele selbstständige Physiotherapeuten werden zwar Praxisinhaber, haben aber nie den Schritt über die Selbst-

Volker Beushausen 48 Branche 01/2023 | medical fitness and healthcare Kolumne | Anzeige
Fotos:

ständigkeit hinaus zum Unternehmer und Geschäftsführer gemeistert. Warum? Weil es ihnen schlichtweg nie gezeigt worden ist. Mir geht es dabei keineswegs um das Handwerkszeug und die wichtigen operativen Aufgaben einer Führungskraft. Die gibt es, doch das ist eine andere Geschichte.

Mir geht es um ihr Mindset und ihre Fähigkeiten, damit sie als Physio-Unternehmer erfolgreich werden. Ich unterstützte bereits hunderte Unternehmer dabei, ihre Arbeitszeit so zu gestalten, wie sie es sich wünschen, sowie ihre Gewinne zu erhöhen, um finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen und die Mitarbeitenden gut zu bezahlen. Noch viel wichtiger aber: Für sie ist das Unternehmerdasein das geworden, was es immer sein sollte: eine Lebensform, die ihnen alle Freiheiten bietet, die sie sich wünschen. Natürlich bedeuten diese Freiheiten für jeden etwas anderes. Was wären Ihre Wünsche?

Die Big Five der Führung Jetzt gilt es, die Grundaufgaben einer guten Führung zu beherrschen. Sie haben als Geschäftsführung folgende Kernaufgaben:

• Ideen sammeln: „Ideen regieren die Welt! Taten schaffen die Welt!“ – damit muss eine Führungskraft jeden Morgen aufstehen. Regelmäßig in irgendeiner Weise neue Impulse setzen oder dafür einen externen Impulsgeber haben, der sich in der Branche auskennt. Denn wächst Ihr Unternehmen nicht mit Ihren Ideen, dann ist es zum Stillstand und zum Untergang verurteilt.

• Kommunikator sein: Kommunikation ist die Grundlage jeder Unternehmung. Wenn Sie nicht bewusst mit Ihren Mitarbeitenden kommunizieren, dann dürfen Sie das auch nicht von diesen gegenüber Ihren Patienten und Kunden erwarten. Sie legen als Unternehmensleitung die Qualitätsstandards der Unternehmenskommunikation fest. Also befähigen, motivieren und bemächtigen Sie Ihr Team dazu, diese Kommunikation im Sinne des Unternehmens auszuführen. Ob durch regelmäßige Meetings, schriftliche Leitfäden, digitale Hilfsmittel oder regelmäßige Schulungen – es ist Ihre Aufgabe, als Führungskraft dafür zu sorgen!

• Verständnis schaffen: Sie müssen bei Ihren Mitarbeitenden ein Verständnis für das unternehmerische Handeln hervorrufen. Hierfür gibt es nur einen Weg: Verständnis kommt von Verstehen. Also weihen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das „Warum“ von Beschlüssen ein. Das bedeutet nicht, dass Sie sie um ihre Zustimmung bitten, bevor Sie Entscheidungen treffen. Aber sie müssen die Grundlagen verstehen, damit sie diese mit Verständnis weitertragen und in Ihrem Sinne vertreten.

• Empowerment fördern: Die Bemächtigung und Befähigung Ihrer Mitarbeitenden ist der Samen, der Ihr Unternehmen wachsen lässt. Hier spielt auch das Vertrauen in Ihr Team eine große Rolle. Viele haben

den Gedanken der Selbstständigkeit so tief in sich verankert, dass sie Aufgaben am liebsten selbst in die Hand nehmen: die Abrechnung, die Buchhaltung, die Therapie ... Denn aus ihrer Sicht kann es niemand besser. Das mag sein, aber es führt sie nicht zur gewünschten Freiheit. Also vertrauen Sie Ihren Mitarbeitenden, befähigen und bemächtigen Sie sie dazu, Aufgaben ohne Sie erledigen zu können. Nur dann sind Sie wahrlich frei und Ihr Unternehmen läuft in Teilbereichen unabhängig von Ihnen.

• Execution berücksichtigen: Als Geschäftsführer bzw. Führungskraft müssen Sie die Bedürfnisse des Unternehmens befriedigen. Ein Unternehmen braucht zum Beispiel personelle Unabhängigkeit, ausreichend liquide Mittel, eine strategische Zukunftsplanung und eine schnelle Reaktionsfähigkeit in Krisensituationen. All das kann eine (Geschäfts-) Führung nur erfüllen, wenn sie sich Zeit für das Unternehmen nimmt. Stehen Sie als Inhaber lieber an der Bank, ist das natürlich gut und das Unternehmen ermöglicht Ihnen auch diese Freiheit. Nur sollten Sie dann jemand anderem aus dem Team vertrauen und ihn oder sie dazu befähigen und bemächtigen, die Aufgaben der Unternehmensführung zu übernehmen und dem Unternehmen gerecht zu werden.

Mit diesem kleinen Einblick in die „Welt der guten Führung“ möchte ich Sie als Inhabenden oder Geschäftsführenden ermutigen, einmal kritisch in die Selbstreflexion zu gehen: Sind Sie die Geschäftsführung, die Ihr Unternehmen braucht? Oder gilt es, doch noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen, um Ihrem Unternehmen gerecht zu werden?

Thomas Kämmerling

Der ausgebildete Physiotherapeut Thomas Kämmerling ist als „Kind dieser Branche“ seit 1983 im Bereich Therapie und Fitness tätig. Gemeinsam mit seinem Team der KWS GmbH berät und begleitet er rund 150 Therapieeinrichtungen und Fitnessstudios, die die Transformation zu Gesundheitszentren vollzogen haben. Darüber hinaus ist er in verschiedenen Branchen ein international gefragter Experte für das Thema Leistungskommunikation in der Therapie. Thomas Kämmerling ist Sachverständiger für Gesundheitsanbieter beim DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen.

01/2023 | medical fitness and healthcare 49

„Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023“

Die Fitnessbranche auf dem Weg zum Gesundheitsanbieter

Der Faktor Gesundheit wird immer wichtiger. Dies spiegelt sich auch in den „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023“ wider. Die Branche erholt sich im Betrachtungsjahr 2022 von den negativen Entwicklungen der Corona-Pandemie und ist auf dem Weg, das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen. Fitnessangebote in Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich wie Physiotherapiepraxen oder Kliniken gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auch in der breiten Bevölkerung findet das aktive Gesundheitstraining immer mehr Zuspruch. Die medical fitness and healthcare hat sich die jüngsten Branchenkennzahlen genauer angeschaut.

Text: Cara Jedamski
Moller/peopleimages.com –stock.adobe.com 01/2023 | medical fitness and healthcare 50 Verband & Industrie Eckdaten 2023
Foto: Mikolette

Die „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft“ werden jährlich vom DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und GesundheitsAnlagen erhoben. Er kooperiert dabei seit mehreren Jahren mit dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte sowie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Diese wissenschaftliche Studie stellt die wesentlichen Kennzahlen wie bspw. Mitgliederzahlen, Anlagenstrukturen sowie weitere Zahlen der Fitness- und Gesundheitsbranche dar. Damit schafft sie Transparenz und ist ein wichtiges Instrument, um die positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu fördern und die Akzeptanz in der Politik, im Gesundheitssystem und bei Banken zu steigern.

Fitness und aktives Gesundheitstraining

sind elementar

Fitness- und Gesundheitsanlagen kommt heutzutage eine wesentliche Schlüsselrolle für das Wohlbefinden der Bevölkerung in Deutschland zu. Dies belegen wissenschaftliche Studien, die sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung beschäftigen. Fitnessstudios können aktiv dazu beitragen, die Negativfolgen der Pandemie zu bekämpfen, wie beispielsweise den zunehmenden Bewegungsmangel. Die Fitnesswirtschaft ist laut Einschätzung von namenhaften Experten als Schlüsselbranche für Prävention, Fitness und Gesundheit anzusehen.

Dieses Fazit ziehen auch die Studienpartner DSSV e. V., Deloitte und DHfPG. Hinsichtlich der Folgen der Corona-Pandemie stellt diese Zukunftsbranche einen Teil der Lösung für viele Zivilisationskrankheiten dar. Die Corona-Krise hat die Problematik des Bewegungsmangels deutlich verschärft. Umso wichtiger ist es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur positiven Auswirkung regelmäßigen Trainings weiter voranzutreiben. Hier erfüllen Fitness- und Gesundheitsanlagen einen wesentlichen Gesundheitsauftrag, der von der Bevölkerung zunehmend in Anspruch genommen wird.

Die Positionierung als Gesundheitsanbieter dominiert

Seit Jahren ist in der Fitness- und Gesundheitsbranche der Trend zu beobachten, dass sich die Anlagenbetreiber zunehmend als Gesundheitsanbieter positionieren. Im Jahre 2022 war diese Positionierung mit 43,7 Prozent am weitesten verbreitet. Dies verdeutlicht, dass die Anlagen ihre wichtige Rolle als Gesundheitsdienstleister weiter internalisiert haben. Unterstrichen wird diese Entwicklung dadurch, dass auch vermehrt Physiopraxen an bestehende Fitnessanlagen angebunden werden. Gleichzeitig kooperieren aber auch bestehende physiotherapeutische Einrichtungen mit Fitnessstudios oder etablieren einen eigenen Selbstzahlerbereich, der nach Abschluss eines Rezepts die Patientinnen und Patienten bei ihrer Gesunderhaltung unterstützt. Zugleich trug die CoronaSituation zu einer Sensibilisierung der Menschen für die Notwendigkeit regelmäßiger Bewegung bei. Die mehrmonatigen Schließungen machten eine regelmäßige körperliche Aktivität für viele erforderlicher denn je. Demnach

ist nachvollziehbar, dass auch die schwerpunktmäßige Positionierung im Bereich Training weiterhin eine große Rolle spielt (31,2 %). Fitness, Training und Gesundheit gehen hier Hand in Hand. Positionierungen in den Bereichen Lifestyle (19,5 %) und Wellness (5,6 %) kommt eine vergleichsweise untergeordnete Bedeutung zu.

Gesundheit als Haupttrainingsmotiv unabhängig vom Alter

Eine Endverbraucherstudie der DHfPG zum Konsumentenverhalten mit 2.078 Probandinnen und Probanden von August 2022 zeigt, dass die eigene Gesundheit das übergeordnete Trainingsmotiv ist. Bemerkenswert ist, dass sowohl Menschen gehobeneren Alters als auch jüngere Menschen vor allem aus gesundheitlichen Gründen trainieren. Es ist festzuhalten, dass die Gesundheit einer der stärksten Beweggründe für die Mitgliedschaft in einer Fitness- und Gesundheitsanlage ist – und das unabhängig vom Alter. Das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt über alle Anlagen hinweg bei 40,6 Jahren. Knapp ein Viertel der Mitglieder ist 50 Jahre und älter. Insbesondere für diese Zielgruppe höheren Alters ist ein regelmäßiges Krafttraining essenziell für die Erhaltung der Lebensqualität,

Anlage nach Positionierung (starke bis sehr starke Positionierung, in %) 60,0 50,0 40,0 19,5 43,7 5,6 31,2 30,0 20,0 10,0 0,0 Training Gesundheit Lifestyle Wellness © DSSV Altersgruppen (in %) 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 unter 20 Jahren 20 bis unter 30 Jahren 30 bis unter 40 Jahren 40 bis unter 50 Jahren 50 bis unter 60 Jahren ab 60 Jahren 8,3 22,7 22,8 22,2 15,6 8,4 © DSSV 01/2023 | medical fitness and healthcare 51

da der Muskelschwund (Sarkopenie) ohne Gegenmaßnahmen mit jedem Lebensjahr zunimmt. Die Fitnessund Gesundheitsbranche bietet eine zeitgemäße und mit 9.149 Einrichtungen auch eine flächendeckende Lösung für die Bevölkerung, diesem entgegenzuwirken.

Steigende Mitglieder- und Umsatzzahlen –Nachholeffekt macht sich bemerkbar Die Mitgliederanzahl konnte von 2021 auf 2022 wieder gesteigert werden. Dies gilt sowohl pro Anlage als auch im Markt insgesamt. Am 31. Dezember 2022 wurden 10,3 Millionen Mitglieder verzeichnet. Dies stellt eine Steigerung um 1,0 Millionen Mitglieder dar, was einem Wachstum von 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Wert zeigt, wie groß der Nachholeffekt der Bevölkerung ist, denn von 2015 bis 2019 wurde ein durchschnittliches jährliches Mitgliederwachstum von 5,4 Prozent verzeichnet. Schlussfolgernd kann man also sagen, dass die Nachfrage nach der Dienstleistung ,,Fitness“ weiterhin in der deutschen Bevölkerung besteht. Und es ist davon auszugehen, dass sich im Jahr 2023 dieser Nachholeffekt fortsetzen wird. Anders ausgedrückt, trainieren 12,4 Prozent der deutschen Bevölkerung aktuell in einer Fitness- und Gesundheitsanlage. Trotz positiver Entwicklung bleibt die Mitgliederzahl im Jahr 2022 noch um 1,4 Millionen hinter der Zahl aus dem Vorkrisenjahr 2019 zurück. Ausgehend von Dezember 2022 geben die Anlagen durchschnittlich an, dass sie noch elf Monate und damit in etwa bis zum Ende des vierten Quartals 2023 benötigen werden, um das ursprüngliche Mitgliederniveau pro Anlage wieder zu erreichen. Durch die angestiegene Mitgliederzahl sowie eine Preiserhöhung bei über zwei Drittel der Anlagen um durchschnittlich 4,98 EUR brutto erwirtschaftete die deutsche Fitness- und Gesundheitsbranche im Jahr 2022 einen Nettoumsatz von

4,9 Mrd. EUR. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Umsatzsteigerung von 122,7 Prozent.

Für Gesundheitsangebote werden qualifizierte Mitarbeiter benötigt

Die Anzahl der Mitarbeitenden stieg im Jahr 2022 wieder an. Das ist bemerkenswert, da insgesamt weniger Anlagen bzw. Arbeitgeber im Markt sind als im Vorjahr. Gleichzeitig zeigt diese Entwicklung aber auch, dass aufgrund der steigenden Auslastung in den Anlagen wieder mehr Personal benötigt wird. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 wurden insgesamt 162.500 Mitarbeitende gezählt. Im Vergleich zu 2021 bedeutet dies einen Zuwachs von 8.600 Arbeitsplätzen (+5,6 %). Insbesondere die Anstellungsverhältnisse „dual Studierender“ und „Honorarkraft“ haben die höchsten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr. Zudem haben 92,7 Prozent der Betriebe ihre Beschäftigten weitergebildet. Dies untermauert, dass die Betriebe nach wie vor großen Wert auf qualifiziertes Personal legen und in die Aus- sowie Weiterbildung ihrer Belegschaft investieren. Die Zahl der Mitarbeitenden mit einem Hochschulabschluss ist ebenfalls gestiegen. 22,8 Prozent, also mehr als jeder fünfte Mitarbeiter in der Branche, können im Betrachtungszeitraum als höchste Qualifikation einen Studienabschluss nachweisen. 83,1 Prozent aller Anlagen beschäftigten mindestens einen dual Studierenden – im Branchenschnitt sind es 2,5 dual Studierende pro Anlage. Eine Endkundenbefragung der DHfPG während der beiden Schließungszeiträume hat dies eindeutig bestätigt. Viele zufriedene Mitglieder haben die qualifizierte, individuelle Betreuung im Studio schmerzlich vermisst und sind froh, diese Dienstleistung wieder nutzen zu können. Den Fachkräften wie bspw. den Trainern kommt hier eine entscheidende Rolle zu. Schließlich sind sie der Schlüssel zu einer intensiven

Anteil der Mitglieder an der Gesamtbevölkerung 2019–2022 (in Mio.)

12,4% der Gesamtbevölkerung sind Fitnessstudiomitglieder

87,6 % Nichtmitglieder

Quelle: Bevölkerungszahl: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, 2022

12,0 11,5 11,0 10,5 10,0 9,5 9,0 8,5 8,0 2019202020212022 11,7 10,3 9,3 10,3 Fitnessstudiomitglieder © DSSV 01/2023 | medical fitness and healthcare 52 Verband & Industrie Eckdaten 2023

Kundenbeziehung, einem effektiven Trainingserfolg sowie zur Mitgliedermotivation. Persönlich und individuell können sie den Wiedereinstieg nach der langen Trainingsabstinenz erleichtern und den Kunden das notwendige Gefühl von Sicherheit und Professionalität im Umgang mit den Folgen der Pandemie vermitteln.

Wachsende Bedeutung für EMS-Training

Auch in diesem Betrachtungszeitraum kommt dem Elektromyostimulationstraining (EMS) in der Fitnessund Gesundheitsbranche eine wachsende Bedeutung zu. Zum 31. Dezember 2022 wurden in Deutschland

1.434 reine EMS-Studios gezählt. Dies entspricht einem Nettozuwachs von sieben Anlagen im Vergleich zum Vorjahr. Trotz insgesamt rückläufiger Anlagenzahlen im Gesamtmarkt setzt sich das Wachstum des EMS-Segments weiter fort. Einrichtungen, die ihre Angebotsausrichtungen auf das EMS-Training fokussieren, sind als EMS-Studio definiert. Zum 31. Dezember 2022 verzeichneten EMS-Studios rund 200.000 Mitglieder. Die durchschnittliche Mitgliederzahl in Relation zur kleineren Trainingsfläche ist pro Anlage mit 132 Mitgliedern geringer als im Gesamtmarkt (1.126 Mitglieder pro Anlage). Im Betrachtungszeitraum betrug der durchschnittliche Nettoumsatz einer EMS-Anlage rund 136.000 EUR pro Jahr. Dies entspricht für dieses Segment einem Gesamtumsatz von rund 200 Mio. EUR netto im Kalenderjahr 2022. Der Mitgliedsbeitrag beträgt durchschnittlich 98,51 EUR brutto pro Monat. Aus diesem Wert sowie einem Zusatzbeitrag von 14,5 Prozent, welcher sich primär aus dem Verkauf von Trainingsbekleidung ergibt, setzt sich der Gesamtumsatz zusammen. Im Segment der Mikroanlagen führen die EMS-Studios mit über 1.400 Anlagen. Seit Jahren entwickelt sich das EMS-Training positiv im deutschen Markt. Die Grundlage hierfür ist die gut erforschte und schon seit einiger Zeit im therapeutischen Bereich etablierte Technologie in Verbindung mit einem fachlich lizenzierten Trainer.

Betriebliches Gesundheitsmanagement als prosperierendes Geschäftsfeld

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) weist einen enormen Bedarf an qualifizierten Angeboten auf und ist weiterhin eine ausgezeichnete Chance für die Fitness- und Gesundheitsanlagen. Einige Unternehmen haben das Arbeiten aus dem Homeoffice dauerhaft in ihre Betriebsabläufe integriert. Über viele Monate waren pandemiebedingt Maßnahmen des BGM wie Betriebssport, „bewegte Pausen“ oder das Training in einem kooperierenden oder sogar firmeneigenen Fitnessstudio unmöglich. Dadurch hat sich der Bewegungsumfang seit Beginn der Pandemie deutlich reduziert und das durchschnittliche Körpergewicht ist angestiegen. Ebenfalls hat die körperliche Leistungsfähigkeit der Bevölkerung abgenommen. Dies erhöht das Risiko zentraler Krankheiten. Für die Betriebe ist es also umso bedeutsamer, zukünftig Fitness- und Präventionsmaßnahmen anzubieten, die Gesundheitskompetenz aufzubauen, arbeitsbedingte Belastungen zu reduzieren und die Gesundheitsressourcen zu fördern. Kooperationen mit

Anteil reiner EMS-Studios am Gesamtmarkt (in %)

15,7%

84,3 %

Firmen, die ihren Mitarbeitern Zugang zu Fitness- und Gesundheitsangeboten ermöglichen möchten, finden bei 42,5 Prozent der Fitnessanlagen statt. Zudem sind 62,7 Prozent der Anlagen über einen Aggregator an Firmenfitnessnetzwerke angeschlossen.

Fazit

Die Fitness- und Gesundheitsbranche in Deutschland ist ein Zukunftsmarkt mit steigender Bedeutung für die Gesunderhaltung der deutschen Bevölkerung. Die Mitarbeiterzahl in der Fitness- und Gesundheitsbranche steigt an. Der Gesamtmarkt hat eine positive Entwicklung der Mitglieder verzeichnet und die Branche erzielte ein starkes Umsatzplus im Jahr 2022. Die Studie zeigt, dass der Wert Gesundheit nochmals deutlich an Bedeutung im Leben der Menschen gewonnen hat. Zwei Drittel der Betreibenden aller Marktsegmente sind der Meinung, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den nächsten zwölf Monaten verbessern bzw. eher verbessern wird, auch hier zeigt sich ein zukunftsweisender Trend.

Die vollständige Studie „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023“ ist jetzt erhältlich Preis: 99,– EUR (zzgl. Versand), ermäßigt: 39,– EUR (zzgl. Versand) (für Schüler und Studierende bei Vorlage einer gültigen Bescheinigung)

Für DSSV-Mitglieder, Fördermitglieder und Studierende der DHfPG ist die Studie kostenfrei erhältlich. www.dssv.de

Auszug aus der Literaturliste

Bloch, W., Halle, M. & Steinacker, J. M. (2020). Sport in Zeiten von Corona. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 71 (4), 83–84.

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2023). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023. Hamburg: Hrsg.

Manz, K. & Krug, S. (2022). Veränderung des Sporttreibens und der aktiven Wegstrecken seit der COVID-19-Pandemie – Ergebnisse der Studie GEDA 2021.

Journal of Health Monitoring, 7 (4), 24–38.

Kirwan, R., McCullough, D., Butler, T., Perez de Heredia, F., Davies, I. G. & Stewart, C. (2020). Sarcopenia during COVID-19 lockdown restrictions: long-term health effects of shortterm muscle loss. Geroscience, 42 (6), 1547–1578.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie presse@fitnessmanagement.de.

Reine EMS-Studios Sonstige Anlagen
© DSSV
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Physiotherapie im Fitnessstudio

Mehr Chancen als Risiken

Wollen Fitnessstudios Gesundheitsdienstleistungen anbieten, holen sie oft Physiotherapeuten mit ins Boot. Für diese ist es oft lukrativer und fachlich interessant, ihre Leistungen im Studio anzubieten. Der Erste und Zweite Gesundheitsmarkt arbeiten bei diesem Modell Hand in Hand. Dabei ergeben sich einige Fragen hinsichtlich des rechtlichen Status sowie in Bezug auf wettbewerbsrechtliche Überlegungen der zulässigen

Bewerbung dieser Dienstleistung. Auch die Vorgehensweise bei einem Vertragsabschluss zwischen Fitnessstudio und Patient nach Ablauf der ärztlichen Verordnung will wohlüberlegt sein.

Wie können Physiotherapeut und Fitnessstudio zusammenarbeiten?

Die Tätigkeit als Physiotherapeut lässt sich sowohl in abhängiger Beschäftigung als auch im Rahmen eines freien Dienstverhältnisses ausüben. Im Zusammenhang mit einem regulären Beschäftigungsverhältnis muss le-

diglich ein Arbeitsvertrag zwischen Studioinhaber und Physiotherapeut geschlossen werden. Auch für einen selbstständigen Therapiebetrieb gibt es gute Gründe: Da Physiotherapeuten überwiegend auf ärztliche Verordnung arbeiten, obliegt ihnen ein Teil der Durchführung einer vom Arzt bestimmten Gesamtbehandlung.

Foto: zinkevych –stock.adobe.com
01/2023 | medical fitness and healthcare 54 Verband & Industrie Recht
Text: Iris Borrmann

Innerhalb dieses Rahmens können sie aufgrund ihrer Ausbildung den Inhalt der Therapie und die Auswahl der Therapiemittel in eigener Verantwortung bestimmen.

Wenn also bei der Zusammenarbeit mit einem Studio keine Pflicht zur Erbringung einer Arbeitsleistung besteht, der Therapeut seine Arbeitszeit im Hinblick auf Umfang und Lage selbst bestimmen und eine ihm angetragene Behandlung von Patienten auch ohne Angabe von Gründen ablehnen kann, spricht viel für eine selbstständige Tätigkeit. Ist zusätzlich keine Vertretungsregelung für Krankheits- und Urlaubszeiten vorhanden, sodass keine Einbindung in eine fremde Arbeitsorganisation erfolgt, und verfügt der Physiotherapeut über eigene Patientenkarteien, sind weitere Kriterien erfüllt. Tritt er darüber hinaus durch eigene Visitenkarten als selbstständiger Physiotherapeut in Erscheinung und erlangt nur einen Vergütungsanspruch, wenn er tatsächlich Behandlungen durchführt, steht einer Selbstständigkeit nichts im Weg. Um diese Selbstständigkeit sicher bestätigen zu lassen, sollte ein Statusfeststellungsverfahren bei der Deutschen Rentenversicherung durchgeführt werden.

Über den QR-Code gelangen Sie zur Statusfeststellung von Erwerbstätigen der deutschen Rentenversicherung. Dieses Verfahren stellt seit April 2022 nur noch den Erwerbsstatus fest; gegen diese Feststellung ist nach wie vor ein förmlicher Widerspruch möglich.

Wenn weder ein reguläres Beschäftigungsverhältnis noch eine selbstständige Tätigkeit in Betracht kommen, kann der Physiotherapeut auch Räumlichkeiten im Studio oder in der Nähe mieten.

Räumliche Aufteilung

Selbst wenn der Therapeut selbstständig arbeitet, ist dazu nicht zwingend eine eigene Betriebsstätte oder eine eigene Abrechnung der Leistungen erforderlich, wenn ansonsten die Gesamtumstände auf eine selbstständige Tätigkeit hindeuten (s. o.).

Allerdings bestehen für Physiotherapiepraxen, die auch ärztliche Verordnungen bearbeiten wollen, räumliche Auflagen, wie eine Mindesthöhe der Decke, die Anzahl und Größe der Behandlungsräume und das Vorhandensein bestimmter medizintechnischer Geräte. Der Praxisbereich muss außerdem räumlich vom Fitnessstudio abgegrenzt sein. Patienten müssen den Behandlungsbereich betreten können, ohne vorher durch einen gewerblich genutzten Raum, wie z. B. eine Trainingsfläche, gehen zu müssen. Bevor man eine solche Kooperation startet, sollten daher die Zulassungsbedingungen einer Praxis überprüft werden. Diese ergeben sich aus dem Vertrag nach § 125 Abs. 1 SGB V (Anlage 5 Zulassungsvoraussetzungen) oder sind bei den physiotherapeutischen Verbänden zu erfragen.

Wie darf der Physiotherapeut nicht für seine Leistung werben?

Grundsätzlich darf man für seine Leistungen werben. Im Gesundheitsbereich muss man neben dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) auch noch das Heilmittelwerbegesetz (HWG) beachten. Beide Gesetze sollen die Verbraucher davor schützen, dass sie mit unlauteren Methoden oder zweifelhaften Heilsversprechen angeworben werden.

Insbesondere sind Heilsversprechen nicht erlaubt, wenn es keine wissenschaftlichen Studien gibt, die genau die getätigte Aussage nachweisen. Vorsicht ist also u. a. bei folgenden Sätzen geboten: „Hilft garantiert gegen …“, „Heilung garantiert durch …“, „Rückenschmerzen ade mit …“. Ist eine Wirkung umstritten, muss der Therapeut ggf. darauf hinweisen und deutlich machen, dass diese schulmedizinisch nicht als erwiesen gilt.

Stolperfallen können ebenfalls als Fachvorträge getarnte Werbevorträge sein. Auch die Veröffentlichungen von Bildern sind immer fehlerträchtig. Zum einen darf nicht mit abstoßenden Bildern geworben werden, zum anderen darf man nicht einfach Bilder aus dem Internet kopieren – was dem Künstler bzw. dem Rechteinhaber

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gegenüber gegen das Kunsturhebergesetz oder das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verstoßen kann. Da einige Rechteinhaber Suchmaschinen nutzen, um „ihre“ Bilder auf fremden Websites aufzuspüren, wird die unerlaubte Nutzung von Bildern häufig (überteuert) abgemahnt!

Wie dürfen das Studio und der Physiotherapeut werben?

Nach den Vorgaben des Heilmittelwerbegesetzes (HWG) sind Werbemaßnahmen für Therapieleistungen und die Vorstellung der Person des Physiotherapeuten sowie seines Fachgebiets zulässig. Physiotherapeuten dürfen –z. B. auf Flyern – Behandlungen, Übungen und Therapiesituationen bildlich darstellen. Es darf mit Fachbegriffen und erworbenen Zertifikaten geworben werden.

Nach genau diesen Maßgaben darf auch das Studio „seine Physiotherapie“ bewerben. Dabei müssen die einzelnen Leistungsbereiche getrennt voneinander beworben werden. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Studiomitgliedschaft bedeutet, dass ein Kunde dort fortwährend physiotherapeutische Leistungen erhält, zumindest dann, wenn diese Leistung nicht stetig abrufbar ist. Je nachdem, wie die Physiotherapie rechtlich eingebunden ist, muss der Kunde immer erkennen können, ob er gerade Leistungen nach seiner ärztlichen Verordnung oder ein Fitnesstraining erhält.

Kann das Studio einen Anschlussvertrag mit aktuellen und ehemaligen Patienten schließen?

In der Praxis werden einige Physiotherapiepraxen und Fitnessstudios räumlich zusammenhängend betrieben.

Ist der Studioinhaber selbst Physiotherapeut, führt er oft beide Unternehmen. Da in der Physiotherapie Heilbehandlungen von der Umsatzsteuer befreit sind, Leistungen ohne ärztliche Verordnung hingegen nicht, muss hier eine saubere Trennung vorgenommen werden.

Häufig wird schon – begleitend zu der ärztlichen Verordnung für Physiotherapie – ein ergänzendes Training im Fitnessstudio angeboten. Dabei wird den Patienten dann ein Vertrag für das Fitnessstudio offeriert. Bereits vorher sollte man die Überlegung anstellen, ob ein Vertrag lediglich befristet auf den Zeitraum angeboten werden soll, in dem auch das „Training auf Rezept“ stattfindet. Sollte das Studio eine längere Vertragslaufzeit anbieten, muss auf eine transparente Vertragsgestaltung geachtet werden.Die offensichtliche Gewährung von Rabatten durch das Studio für ein unterstützendes Training während einer Physiotherapie ist nicht durch das Antikorruptionsgesetz sanktioniert! Der Straftatbestand der Bestechlichkeit (§ 299a StGB) regelt nur, dass ein Heilberufler z. B. bei der Zuführung von Patienten an einen Dritten widerrechtlich handeln würde, wenn er diesen in unlauterer Weise bevorzugen würde. Dazu müsste eine Entscheidung zwischen z. B. zwei Studios auf sachfremde Erwägungen zurückgehen. Es müsste außerdem noch eine Unrechtsvereinbarung zwischen Studio und Physiotherapeuten geben.

Exkurs: aktuelles Urteil „Bewegung auf Rezept“

Das Niedersächsische Finanzgericht (Urteil vom 14.12.2022, Az.: 9 K 17/21) hatte sich im Dezember 2022 mit der Frage zu befassen, ob Beiträge für das Fitnessstudio und Beiträge für einen Rehaverein, der ärztlich verordnete Kurse in einem Fitnessstudio durchführt, als außergewöhnliche Belastungen und damit nach § 33 EStG abzugsfähig sind.

Die Klage hatte nur teilweise Erfolg. Es wurde entschieden, dass die Beiträge für einen Rehaverein, der die ärztlich verordneten Kurse in einem Fitnessstudio durchführt, abzugsfähig sind, da es sich dabei um als außergewöhnliche Belastungen anzuerkennende Heilbehandlungskosten handele.

Dagegen sollen die Fitnessstudiomitgliedsbeiträge für ein „für die Teilnahme an dem verordneten Funktionstraining zugeschnittenes Grundmodul“ jedenfalls dann keine außergewöhnlichen Belastungen im Sinne des § 33 EStG darstellen, wenn mit dem Mitgliedsbeitrag auch weitere Leistungen abgegolten werden (im Streitfall: Saunanutzung, Aquafitnesskurse), die ihrer Art nach nicht nur von kranken, sondern auch von gesunden Menschen in Anspruch genommen werden.

Allerdings hat das Finanzgericht die Revision wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache zugelassen. Da die Revision bereits eingelegt wurde, erhält nun der Bundesfinanzhof (BFH) Gelegenheit, höchstrichterlich zu klären, ob und ggf. inwieweit bei medizinischer Indikation der Behandlung die Mitgliedsbeiträge für ein Fitnessstudio – gerade auch in den Fällen, in denen wie im Streitfall mindestens ein auf die Behandlung zugeschnittenes Grundmodul für die Ableistung der Kurse gebucht werden muss – außergewöhnliche Belastungen sein können (Aktenzeichen der Revision beim BFH: VI R 1/23).

Zu allen rechtlichen Fragen rund um den Studioalltag bietet die Rechtsabteilung des DSSV im Rahmen einer bestehenden Mitgliedschaft die Möglichkeit, eine kostenlose rechtliche Erstberatung mit Einschätzung der Rechtslage zu erhalten, beispielsweise nach Erhalt einer Attestkündigung, zur Überprüfung von Vertragsklauseln oder zu arbeitsrechtlichen Themen.

Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

www.dssv.de

Iris Borrmann, DSSV-Juristin
Foto: fitness MANAGEMENT 01/2023 | medical fitness and healthcare 56 Verband & Industrie Recht
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