medical fitness and healthcare 01/25 (Leseprobe)

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Aktuelles

8 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche

12 Unternehmensporträt: Crunchtime Therapie & Training, Bremen

18 Fit nach Verletzung: Rehabilitation und Nachsorge

28 FIBO 2025: Vernetzt und visionär

33 FIBO Congress 2025: Ein voller Erfolg für die Branche

Branche

34 „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“

38 Aufstiegskongress 2025: Save the date

40 Therapie und Training mit EGYM als Erfolgsmodell

42 Dual studieren im Gesundheitsmarkt: Annika Birringer

44 Revolution im Faszienbereich – der neue five Faszientower

46 Sport- und Bewegungstherapie: neue Perspektiven für die Praxis

48 Fitnesstraining bei Post-COVID – neue Studienergebnisse

52 miha bodytec: GK-EMS-Training verbessert Herzgesundheit

Verband & Industrie

54 DSSV: Vorgaben und neue Entwicklungen im Arbeitsrecht

57 Bodymedia: MEET THE TOP Physio 2025

58 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität

Fachartikel

60 Patientenmotivation und nachhaltiger Therapieerfolg

64 Ergonomie und Bewegung im Arbeitsalltag

68 Therapie nach Oberschenkelhalsbruch

72 Die Methode des Self-Talks in der Sportpsychologie

Impressum

medical fitness and healthcare

Verlag und Herausgeber

fitness MANAGEMENT –

Privates Institut für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH Beutnerring 9, D-21077 Hamburg

Geschäftsführer

Janosch Marx, Johannes Marx

Redaktionelle Mitarbeit

Andreas Barz, Dr. Patrick Berndt, Bastian Bloier, Jens Brehm, Gülizar Cihan, Alisha Dittmer, Tobias Mischo, Dr. Barbara Nützel, Florian Schmidt, Anke Sörensen, Jochen van Recum, Jürgen Wolff, Alexander Wulf

Gendergerechte Sprache

Lektorat

Carolin Blank, Lena Henning, Moritz Scheidel

Vertrieb und Anzeigen

Refit Kamberovic, Alisha Dittmer, Lara Hahn, Cara Jedamski

Satz und Gestaltung

Lars Marschalek, Katharina Mühlenberg, Lara-Chantal Müller, Stefanie Reifschneider

Kontakt

Telefon: +49 (0) 40 - 300 945 - 0

E-Mail: info@fitnessmanagement.de www.fitnessmanagement.de

Urheber- und Verlagsrechte

18 Fit nach Verletzung: Rehabilitation und Nachsorge

28 Vernetzt und visionär: FIBO 2025 setzt neue Maßstäbe

34 Eckdatenstudie 2025: Gesundheitsrelevanz und Wachstumspotenzial ‘25

Als Fachverlag, der das Leitmagazin einer offenen und bunten Zukunftsbranche herausgibt, sehen wir uns in einer Vorbildfunktion. Dazu gehört auch eine klare Haltung bzgl. Gleichbehandlung und gegenüber Diskriminierung jeglicher Art. Bei allen Bezeichnungen in unseren Publikationen, die sich auf Personen beziehen, sind mit der gewählten Formulierung alle Geschlechter gemeint, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit teilweise nur das generische Maskulinum oder die weibliche Form verwendet wird.

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Prospektus Druckerei

Tartu Str. 6 | H-8200 Veszprem

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ClimatePartner ID 11266-2002-1001

Wissenschaftlicher Beirat

Prof. Dr. Bernhard Allmann

Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), Präventionsbeauftragter der IKK Südwest

Dr. phil. Hartmut Wolff

Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Master Sportwissenschaft & Erziehungswissenschaft, Promotion Sportwissenschaft, Geschäftsführer Dr. WOLFF Sports & Prevention GmbH

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DHfPG hat auf der FIBO über Chancen für Fitnessstudios informiert

Im Rahmen der FIBO 2025 hat die DHfPG am 10. April zur Sonderveranstaltung „Neue Marktpotenziale: Vom Freizeitgestalter zum Partner der Gesundheitsversorgung“ eingeladen: Fitnesseinrichtungen erfuhren u. a., wie sie zu aktiven Partnern in der Gesundheitsversorgung werden können. Auch auf dem Aufstiegskongress (10. und 11. Oktober) können sich die Teilnehmenden über dieses Thema informieren. Weitere Infos folgen dazu in Kürze.

www.aufstiegskongress.de

„United let’s move.“: Bewegungsoffensive zur Europäischen Woche des Sports

Mit der Initiative „United let’s move.“ bündeln Fitnessstudios in ganz Deutschland ihre Kräfte, um während der Europäischen Woche des Sports vom 23. bis 30. September 2025 mehr Menschen für einen aktiven Lebensstil zu begeistern. Damit wird ein starkes Zeichen für Bewegung und Gesundheit gesetzt. Studiobetreibende haben jetzt die Möglichkeit, sich für eine Teilnahme anzumelden und so von der medialen Reichweite der Initiative zu profitieren.

fmi.news/united-lets-move-2025

EGYM und seca präsentierten auf der FIBO den neuen Fitness Hub seca edition

Two Icons, one Vision: EGYM und seca präsentierten auf der FIBO 2025 ihre gemeinsame neueste Innovation, den Fitness Hub seca edition. Diese einzigartige Entwicklung vereint intelligentes Onboarding mit medizinischer Körperanalyse in einem einzigen Gerät – für eine mühelose Mitgliederbetreuung, optimierte Workflows und maximalen Trainingserfolg. Die Fitness Hub seca edition macht die Körperanalyse so einfach wie eine Gewichtsmessung.

fmi.news/fitness-hub-seca

Rekordzahlen auf der FIBO 2025: Fitnessbranche boomt international

Mit 154.748 Besucherinnen und Besuchern, mehr als 1.200 Ausstellerinnen und Ausstellern sowie vielen Innovationen feierte die FIBO 2025 ihr 40. Jubiläum. Sie zeigte, wie stark Fitness, Gesundheit und Wirtschaft zusammenhängen. Die Themen Digitalisierung, KI, Longevity und Community prägten die Fitnessmesse in Köln nachhaltig. „Die strategische Neuausrichtung der FIBO war ein voller Erfolg“, freut sich Silke Frank, Event Director der FIBO.

fmi.news/nachbericht-fibo-2025

Sat.1-Beitrag mit DSSV e. V. zur Zukunft der Fitnessbranche

DSSV e. V. goes TV: Aufsichtsratmitglied Janosch Marx spricht im Sat.1-Interview bei „:newstime“ über die neuen „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“. Im Beitrag der Nachrichtensendung wurde ein zentrales Thema der Branche aufgegriffen: der aktuelle Boom in deutschen Fitnessstudios. Drehort für den Beitrag war das LifeFit in Dinslaken, das von DSSV und fMi als „Studio des Jahres 2021“ ausgezeichnet wurde.

fmi.news/dssv-sat1

Kieser erweitert Angebot um individuelle Nährstoffberatung

Seit Januar 2025 bietet Kieser in allen DACH-Studios eine individuelle Nährstoffberatung an. Ziel ist die Optimierung der Ernährung für besseren Muskelaufbau und mehr Gesundheit. Durch BIA-Messungen und Expertenberatung erhalten Mitglieder personalisierte Empfehlungen. Die Beratung wird von qualifizierten Experten durchgeführt, die über eine ErnährungstrainerB-Lizenz verfügen und weitere Schulungen durch die DHfPG und BSA-Akademie erhalten.

fmi.news/kieser-naehrstoffberatung

Foto: PeopleImages.com –Yuri A/shutterstock.com
Foto: DHfPG/BSA
Foto: Seven.One Entertainment Group GmbH
Fotos:
Foto: Jannik Hammes Fotografie

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Crunchtime Therapie & Training, Bremen

Gesundheitsorientiert, familiär und unaufgeregt norddeutsch

Text: Jürgen Wolff

Die Kombination aus Physiotherapie und therapeutisch betreutem Fitnesstraining hat Unternehmensgründer und Inhaber Lars Hildebrandt als Leistungssportler schätzen gelernt. Mit dem Crunchtime Therapie & Training erfüllte er sich den Traum von einer Anlaufstelle für Sportlerinnen und Sportler sowie Menschen, die in einer maßgeschneiderten Atmosphäre in ihre Gesundheit investieren möchten.

Der Begriff „Crunchtime“ stammt aus dem Sport.

Er beschreibt die Zeit kurz vor der Halbzeit oder insbesondere vor dem Ende eines Wettkampfs oder in Meisterschaftsrennen die entscheidenden Tage und Wochen, in denen es um alles geht. Crunchtime ist die Zeit, in der es „eng“ wird und „knirscht“.

„Crunchtime“ in Therapie und Training

In der Crunchtime müssen Einzelsportler sowie auch Teams ganz bei sich sein, alles aus sich herausholen und den unbedingten Willen zeigen, ihr Ziel zu erreichen.

„Diese Compliance wollen wir unseren Patienten und Mitgliedern vermitteln und bei ihnen wecken – sie vertrauen uns schließlich ihr höchstes Gut an: ihre Gesundheit“, sagt der Gründer und Inhaber des Crunchtime Lars Hildebrandt. „Unsere Compliance ist eine Mischung aus

Individual- und Teamgedanken. Jedes Training und jede Therapiestunde ist eine ganz individuelle ‚Crunchtime‘, weil jede Minute, die man in seine Gesundheit investiert, wertvoll und entscheidend für den Erfolg ist.“

Zurück zur Bewegung

Woher kam der Impuls zur Eröffnung des Studios? „Der Bedarf ist einfach riesig – der demografische Wandel, das zunehmende Sitzen – Ansatzpunkte im präventiven, therapeutischen und muskuloskelettalen Bereich gab es genug“, sagt Lars Hildebrandt. „Dazu kam mein Traum als ehemaliger Leistungssportler, für Sportlerinnen und Sportler sowie Nichtsportlerinnen und Nichtsportler in ebendiesem Bereich eine Anlaufstelle zu bieten. Die zunehmenden psychischen und neurologischen Erkrankungen erfordern zusätzlich aktivere Herange -

manuellen Therapie sowie der Neuroathletik und der Trainingswissenschaft miteinander kombiniert (SpeedAcceleration-Body-Mind-Connection).

Für den ehemaligen Fußballprofi Lars Hildebrandt ist die Gesundheit aller Sportlerinnen und Sportler eine Herzensangelegenheit. Das Crunchtime hat gemeinsam mit der norddeutschen Physioikone Jörn Schimkat, langjähriger physiotherapeutischer Leiter des Bereichs „HSV Young Talents“, ein Zertifikatstagesseminar zum „Sportbetreuer“ entwickelt. Ziel ist es, dass auch Vereine im Amateursport, die keine Physiotherapeuten im Team haben, ihren Spielerinnen und Spielern für die gängigsten Sportverletzungen am Spielfeldrand oder beim Training eine seriöse Erste-Hilfe-Behandlung anbieten können.

In Bremen und Umgebung bestehen mehrere Kooperationen mit Sportvereinen, Sport- und Fortbildungsakademien, für die das Crunchtime die physiotherapeutische Betreuung übernommen hat. „Neben den demnächst stattfindenden Fortbildungen ist der immer engere Austausch mit Ärzten auf Augenhöhe eine schöne Bestätigung unserer Arbeit“, sagt Lars Hildebrandt.

Das Team als Erfolgsgarant

Das überzeugende Konzept wird von einem Team aus Therapeuten und Therapeutinnen sowie Trainern und Trainierinnen sehr erfolgreich umgesetzt. Neben den Basisqualifikationen für die jeweiligen Bereiche (Physiotherapie bzw. medizinisches Fitnesstraining) sind Soft Skills der wesentliche Bestandteil des Auswahlverfahrens bei der Teamzusammenstellung. Empathie, Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie die Leidenschaft, mit Menschen zu arbeiten, machen den Unterschied. „Nur so können wir die Atmosphäre gewährleisten, die wir für unsere Patienten und Mitglieder transportieren wollen: Spaß und Freude an Bewegung und Gesundheit sowie die notwendige Compliance für Trainings- und Therapieerfolg“, sagt Lars Hildebrandt.

Den Fachkräftemangel empfindet er als allgegenwärtig –sowohl in den Fitnessanlagen als auch in den Physiotherapien. „Wir sehen das an den neuen Konzepten für personalarme Studios und an der Terminsituation für Patienten im Allgemeinen. Wir wollen durch unser modernes Therapie- und Trainingskonzept Fachkräfte abholen, die ihren Tätigkeitsbereich abwechslungsreich und interdisziplinär gestalten wollen und auch evidenzbasiert arbeiten möchten. Angesichts des Fachkräftemangels ist das notwendig, um auf Bewerber überhaupt attraktiv zu wirken.“

Der „vergoldete“ therapeutische Impuls

„Im Crunchtime erhalten die Patienten eine trainingstherapeutische Einweisung und Betreuung, die direkt auf ihre individuelle Diagnose einzahlt und den physiotherapeutischen Impuls ‚vergoldet‘“, erklärt Lars Hildebrandt. „Unserer Überzeugung nach ist die am Patienten orientierte Kombination von Hands-on und Hands-off der

erfolgversprechendste Weg zur nachhaltigen Verbesserung des Gesundheitszustandes.“

Die Patienten erhalten bereits bei der Vereinbarung ihrer Physiotherapietermine einen Termin in der Trainingstherapie. Vor oder nach ihrem Therapietermin können alle Patienten im Rahmen ihres Rezepts kostenlos den Trainingsbereich nutzen und dort die Übungen der Physiound Trainingstherapeuten machen. „So erreichen wir die Patienten auf mehreren Ebenen: Zum einen machen sie damit mindestens zweimal pro Woche ihre ‚Hausaufgaben‘. Zum anderen erweitern wir die Therapiezeit, denn die auch bei uns übliche 20-Minuten-Taktung allein ist schnell inhaltlich ausgereizt“, so der Inhaber.

Viele Patienten erleben dabei zum ersten Mal, wie gut ihnen regelmäßiges zielgerichtetes Training wirklich tut, selbst wenn sie schon Erfahrung in Fitnessstudios gemacht haben. Im Rahmen des trainingstherapeutischen Termins erhalten die Patienten ebenfalls eine Bioimpedanzmessung, um neben dem Körperfettanteil vor allem das Viszeralfettlevel zu ermitteln. „Das Viszeralfett wirkt stoffwechselaktiver und inflammatorischer als das subkutane Fettgewebe und kann erheblichen Einfluss auf physiotherapeutische Behandlungsergebnisse haben kann“, sagt Lars Hildebrandt.

Wenn die physiotherapeutische Behandlung beendet ist, können die Patienten dann in einer bereits gewohnten Umgebung auf Selbstzahlerbasis im Rahmen einer Mitgliedschaft weiter ihre Trainingstherapie vorantreiben und in Eigenverantwortung präventiv aktiv sein.

Die Mitglieder profitieren neben der medizinischen Fitnessexpertise von der engen Verzahnung und den kurzen internen Wegen. Der Austausch findet auch in Richtung Physiotherapie statt, wenn es entsprechende Fragestellungen bei Mitgliedern gibt, die physiothera peutische Leistungen ebenso in gewohnter Umgebung in Anspruch nehmen möchten.

Digitalisiertes Praxis- und Trainingsmanagement

Alles, was geht, wird im Crunchtime digital gelöst. „Wir wollen uns so digital wie möglich aufstellen und suchen immer nach Optimierungen für den Arbeitsalltag, die dann auch unseren Patienten und Mitgliedern zugute kommen.“

Die Abrechnungsroutine der Physiotherapie ist „out gesourct“ und verwaltet wird die Praxis mit thevea. Im Fitnessbereich setzt das Team auf Magicline. Trainings pläne werden – sowohl für Patienten als auch für Mit glieder – in der Crunchtime-App von Actinate hinterlegt, die auch für das Community-Building genutzt wird. Das Team empfiehlt allen Mitgliedern, Patientinnen und Patienten, die App herunterzuladen. „Selbst die Älteren finden das cool“, freut sich Lars Hildebrandt.

Neben der eigenen App sind Facebook, Instagram und WhatsApp die Social-Media-Kanäle der Wahl im

Der Unternehmer Lars Hildebrandt

Kontakt mit Physios, Masseuren und Trainingstherapeuten hatte der Geschäftsführer des Crunchtime, Lars Hildebrandt, von 1995 bis 2008 als Fußballprofi in der 4. Liga – mal mehr und mal weniger freiwillig.

Parallel zu seiner Fußballkarriere studierte er Sportwissenschaft in Kassel und Lüneburg, musste kurz vor seinem Abschluss aufgrund eines Totalschadens im Knie aber in den Bereich Sportmanagement wechseln.

In der Rehazeit nach dieser Verletzung reifte sein Wunsch, im Bereich Training, Therapie und Gesundheit tätig zu werden. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit im Fitnessbereich erfüllte er sich mit Crunchtime Therapie & Training seinen beruflichen Lebenstraum.

Crunchtime. Das Team visiert dabei keine bestimmte Zielgruppe an, sondern kommuniziert aktuelle Aktionen und Kampagnen.

Mitglieder und Kunden

„Willkommen sind alle. Menschen, die in einem entspannten, modernen und stylischen Ambiente etwas für ihre Gesundheit und/oder ihre Fitness tun wollen, fühlen sich bei uns wohl“, sagt Lars Hildebrandt. „Unser Team arbeitet aktiv an einer Atmosphäre, in der sich alle wohl fühlen und in der Mitglieder sowie Patientinnen und Patienten unsere Compliance verinnerlichen – familiär, freundlich, unaufgeregt norddeutsch, bodenständig mit dem Fokus auf die Gesundheit und die individuelle Athletik jedes Gastes.“

Das Team schaut sich jede Patientin, jeden Patienten und jedes neue Mitglied mit all seinem Know-how in Ruhe an, prüft, welche Potenziale es gibt und sucht gemeinsam mit den Menschen nach der besten individuellen Lösung. Das ist gelebte Compliance im Crunchtime. „Wir beraten und empfehlen Gesundheit und Fitness. Wenn die Leute das Warum und Wozu verstehen, dann werden sie von sich aus aktiv“, sagt Lars Hildebrandt.

Crunchtime Therapie & Training in Zahlen

Fläche des Studios gesamt:

Fitness

Trainingsfläche:

500 m2

250 m2

Kraft: Matrix, Life Fitness, EGYM Hammer Strength, ZIVA, Eleiko

Cardio: Matrix, Technogym, SportsArt

Functional Training: Queenax, TRX, 4D PRO, Elbesport, LIVEPRO

Kurse: LES MILLS

Mobility: five-express

Vibration: Power Plate

Körperanalyse: InBody, cardioscan

Verwaltung: Magicline

Wellness: Hydromassage

Getränke: Trugge Luftreinigung: ProActiveAir

Physiotherapie Flächen Behandlungsräume:

250 m2

Manuelle Therapie: Stolzenberg, PINO Trainingstherapie: Technogym MED, PowerPlate, Cube Sports, 4D PRO, TRX, FMS (Functional Movement Screen), Orthelligent

Körperanalyse: InBody, cardioscan Mobility: five-express

Verwaltung: thevea Luftreinigung: ProActiveAir

Mitarbeitende

7 Physiotherapeuten, 2 Trainingstherapeuten, 1 dual Studierender, 3 Praxismanager

Crunchtime Therapie & Training Steinsetzerstraße 11

2. OG im Werder Karree 28279 Bremen www.crunchtimetherapieundtraining.de

Die medizinische Rehabilitation ist nach einer Erkrankung oder einer Verletzung ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Gesundheit, der Lebensqualität sowie der Unabhängigkeit der Menschen (DRV, 2024).

Steigender Bedarf

Nach einem pandemiebedingten Rückgang ist der Bedarf der Menschen an medizinischer Rehabilitation und Nachsorgein den vergangenen drei Jahren kontinuierlich gestiegen. Bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) als Träger wurden im Jahr 2023 mehr als 1,6 Millionen Anträge auf medizinische Rehabilitation gestellt. Mehr als 990.000 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation wurden im gleichen Jahr von der Rentenversicherung durchgeführt (DRV, 2024).

Wie groß der „Markt“ für Rehabilitationsleistungen ist, machen die dort getätigten Umsätze deutlich: Rund 7,64 Milliarden Euro (brutto) wandte die DRV im Jahr 2023 für Rehabilitation auf, mehr als sechs Milliarden Euro für Leistungen der medizinischen Rehabilitation (DRV, 2024). 2023 waren orthopädische und rheumatische Erkrankungen mit mehr als einem Drittel der Rehaleistungen (Frauen 36 %, Männer 33 %) die häufigsten Indikationen für eine Reha, von denen bei Frauen fast drei Viertel (73 %), bei Männern zwei Drittel (67 %) im ambulanten Bereich stattfanden (DRV, 2024).

Rehabilitation plus Nachsorge

Die Rehabilitation ist für viele Menschen ein wichtiger Schritt, um Mobilität und eine bessere Lebensqualität zurückzugewinnen. Die eigentliche Arbeit der Patientinnen und Patienten beginnt jedoch meist nach der Reha. Eine erfolgreiche Nachsorge ist wichtig, um die erzielten Fortschritte zu festigen und den Gesundheitszustand langfristig auf einem guten Niveau zu halten. Die Nachfrage nach trainingstherapeutischer Nachsorge ist seit 2019 – trotz Pandemie – kontinuiertlich gestiegen (DRV, 2024). 2023 führte die Rentenversicherung knapp 260.000 Leistungen nach Paragraf 17 Sozialgesetzbuch (SGB) VI zur Rehanachsorge durch (DRV, 2024).

Qualifizierte Angebote bieten Wachstumschancen

Mit ihren umfangreichen Angeboten sind Fitness- und Gesundheitseinrichtungen wichtige Partner der Menschen auf ihrem Weg, von einer Verletzung oder einer akuten Erkrankung möglichst vollständig zu genesen und ihren Alltag selbstbestimmt zu gestalten. Die steigende Nachfrage nach Rehabilitations- und Nachsorgeleistungen eröffnet Physiotherapiepraxen, trainingstherapeutischen Einrichtungen und Anbietern medizinischer Fitness zahlreiche Wachstums- und Entwicklungschancen.

Unsere Interviewpartner

Welche Angebote brauchen Fitness- und Gesundheitsanbieter für eine Positionierung im Bereich Rehabilitation und Nachsorge? Wie werden Rehabilitation und Nachsorge in der Physiopraxis erfolgreich durch Trainingsangebote ergänzt? Auf welchen Behandlungsmethoden liegt der Fokus?

Diese Fragen beantworten Stefan Schulz, Inhaber und Geschäftsführer der myPhysio GmbH und myPhysio Sport GmbH in Köln, und Christian Graupner, Geschäftsführer des aktiVital Gesundheitsclubs und kerngesund –Zentrum für Physiotherapie, Rehasport und med. Trainingstherapie in Dessau, in Interviews und erläutern, wie sie ihre Unternehmen erfolgreich aufgestellt haben.

Literaturliste

Deutsche Rentenversicherung (DRV) (2024). Reha-Bericht 2024. Verfügbar unter: https://www.deutscherentenversicherung.de/SharedDocs/Downloads/DE/Statistiken-und-Berichte/Berichte/rehabericht_2024. html.

zielführend ist, also keine Symptom-, sondern eine Ursachenbekämpfung darstellt, dann ist der Erfolg sehr hoch. Wir können leider nicht alle heilen, da sind auch uns Physiotherapeuten Grenzen gesetzt.

Wie schnell beginnen Sie mit einem Patienten nach einer Verletzung mit Trainingstherapie bzw. EMS? Wie hoch ist der Anteil der Manuellen Therapie in Rehabilitation und Nachsorge?

Das hängt vom Behandlungsbild ab. Sobald jemand aus der Akutphase heraus ist, die meist ein bis zwei Wochen dauert, beginnen wir mit der Trainingstherapie. Wenn ein Patient zum Beispiel mit einer Verletzung in der unteren Extremität der Beinmuskulatur kommt, fange ich natürlich nicht nach zwei Wochen mit schwerem Krafttraining an, kann aber die Muskulatur mit EMS-Training bereits ansteuern. Damit starten wir etwa zehn bis 16 Tage nach einer Verletzung. Der Anteil der Manuellen Therapie liegt bei uns zwischen 15 und 20 Prozent.

Haben bestimmte Arten von Indikationen und Verletzungen in den letzten Jahren in Ihren Praxen zugenommen?

Abgesehen von den klassischen Sportverletzungen beobachte ich, dass Rückenthematiken wie Bandscheibenvorfälle oder Schmerzsyndrome immer mehr zunehmen, außerdem CMD, die craniomandibuläre Dysfunktion des Kiefergelenks.

die wir für eine aufrechte Haltung brauchen, immer schwächer. Durch den Bewegungsmangel geraten wir im negativen Sinn in eine Spirale hinein.

Welche Qualifikationen brauchen Ihre Mitarbeitenden zum einen im Therapie- und zum anderen im Trainingsbereich?

Unsere Physiotherapeuten haben natürlich eine fertige Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium. Im Idealfall bringen sie auch schon Zusatzqualifikation wie Manuelle Therapie, KGG oder Lymphdrainage mit, also Behandlungsmöglichkeiten, die wir in unserem Spezialgebiet sehr häufig benötigen. Auf der Trainingsfläche beschäftigen wir Sportwissenschaftler, die sich mit den Krankheitsbildern der Patienten auskennen.

Sobald jemand aus der Akutphase heraus ist, beginnen wir mit der Trainingstherapie.
Mit EMS-Training starten wir etwa zehn bis 16 Tage nach einer Verletzung.

Wenn Patienten nachts mit den Zähnen knirschen, um Stress abzubauen, entstehen Verspannungen im Kiefergelenk, die sich über absteigende Ketten im Faszienbereich auf den ganzen Körper auswirken. Das betrifft die Schulter- und Nackenmuskulatur sowie den Rücken, kann bis ins Becken und weiter reichen. Wenn man es früh genug erkennt, lassen sich viele Rückenleiden bekämpfen. CMD behandeln wir in der Physiotherapie begleitend mit einem Aufrichtungstraining, um die Körperhaltung zu optimieren.

Die Ursachen für CMD und Rückenleiden sind also zu viel Stress und zu viel Arbeit am Schreibtisch? Es ist definitiv eine Mischung aus beidem. Stress führt zu Verspannungen und wir sitzen viel zu viel. Es gibt zwar höhenverstellbare Schreibtische, aber eigentlich müssten wir nicht nur mehr stehen, sondern auch viel mehr gehen. Wer hat schon ein Laufband vor dem Schreibtisch?

Optimal wäre es, regelmäßig unsere Position zu verändern. Nüchtern betrachtet sitzen wir den Großteil unseres Lebens, ob vor dem Fernseher, im Auto oder am Schreibtisch. So wird die tiefe Bauchmuskulatur,

Wie viel Zeit investieren Sie in Fort- und Weiterbildung?

Wir investieren viel Geld und Zeit, um unser Team zu zertifizieren. Es gibt abrechenbare Zertifikatspositionen sowie viele weitere Fortbildungen, die sich zwar nicht abrechnen lassen, aber die Therapeutinnen und Therapeuten trotzdem zu einer besseren Kraft machen. Letztere machen wir meist intern und holen uns Experten ins Haus, was sich bei unserer Größe lohnt.

Die Zertifikatspositionen finanzieren wir zum Großteil komplett. Wie in der Branche üblich gewähren wir unseren Therapeutinnen und Therapeuten dafür extra Fortbildungstage, damit sie dafür nicht ihren Urlaub nutzen. Im Urlaub sollen sie sich wirklich erholen. Wir machen regelmäßig Fort- und Weiterbildungen und thematisieren die Qualifikationen jedes Jahr in den Mitarbeitergespächen, um uns bestmöglich aufzustellen.

Mit welchen Studiengängen und Ausbildungswegen haben Sie positive Erfahrungen gemacht? Welche Impulse wünschen Sie sich von den Weiterbildungsinstitutionen?

Es gibt deutliche Unterschiede in der Qualität. Deutschland bietet ja als einziges Land zwei Möglichkeiten, um Physiotherapeut zu werden: entweder eine Ausbildung oder ein Studium. In allen anderen Ländern erfolgt die Qualifikation ausschließlich über ein Studium.

Für mich als Unternehmer sind die Struktur und der Aufbau des dualen Studiums an der DHfPG sehr angenehm. Ich weiß genau, wann die Studierenden bei uns sind und wann sie ihre Präsenzphasen an der Hochschule haben. Das Studium lässt sich für uns super planen und bietet einen hervorragenden Austausch. Die Studierenden bekommen sehr gutes Wissen vermittelt, das wirklich praktisch umsetzbar ist. Es macht Spaß, diese jungen

mfhc: Das Angebotsportfolio des aktiVital Gesundheitsclubs umfasst mehrere Bereiche – vom Fitnessund Gesundheitstraining über die EMS aktiv Lounge bis zum Trainingsloft. Mit dem kerngesund – Zentrum für Physiotherapie, Rehasport und medizinische Trainingstherapie haben Sie sich in den vergangenen Jahren noch konsequenter im Gesundheitsbereich aufgestellt. Wie kam es zu dieser Ausrichtung?

Christian Graupner: Im aktiVital haben wir immer versucht, mit Herzlichkeit, hoher Qualität in Ausstattung, im Angebot und bei unserem Personal einen besonderen Premiumfitness- und Gesundheitsclub zu führen.

Dann haben wir 2013 die Physiotherapie gegründet, um nach außen zu kommunizieren, dass wir uns als Gesundheitszentrum von den klassischen Fitnessstudios unterscheiden. Als Premiumclub waren wir vorher immer wieder im Vergleich zum reduzierten Angebot des Discounts. Das Thema Gesundheit war Teil unseres Namens und unseres Anspruchs und wir wollten uns auf das „die anderen machen das günstiger“ nicht einlassen. Wir wollten uns stattdessen noch klarer positionieren. Deswegen kam die Physiotherapie dazu und später dann auch der Rehasport, zunächst in kleinerem Rahmen.

Die Anzahl der Verordnungen nahm immer mehr zu und der Bedarf stieg, weil die Menschen älter werden, weil wir alle aufgrund unserer Alltagsentwicklung und unseres Alltagsverhaltens Schmerzen haben –all das war für uns Anlass, uns nach dem Lockdown ganz intensiv um diesen Bereich zu kümmern und ihn zu erweitern. Wir haben ihn zu einer hochwertigen Physiotherapie mit einem separaten, großen, wirklich schönen Bereich für medizinische Trainingstherapie ausgebaut.

Mit Prä- und Postrehabilitation, Rehasport Orthopädie und Rehasport Neurologie ist das kerngesund sehr breit aufgestellt. Wie hat sich dieses Angebot entwickelt? Welchen Mehrwert schafft es für Ihr Unternehmen und wie profitieren Ihre Patienten? Das Angebot haben wir entwickelt, weil wir den Bedarf gesehen haben. Schon das aktiVital allein war breit aufgestellt. Es ist ein Premiumfitnessstudio mit EMS, Trainingsloft, einer Sensomotoriklounge, einer ganzen Etage für die Gesundheit und vielem mehr.

Das kerngesund bietet all das, was Menschen brauchen, die mit einer Verordnung zu uns kommen. Inzwischen haben die Osteopathie und die Beckenbodentherapie unser Angebot erweitert. Wir haben den Rehasportraum und die dazugehörige Trainingstherapie vergrößert und können im kerngesund viele Krankheitsbilder bedienen und wirklich Lösungen anbieten. Das ist immer unser Anspruch.

Unsere Therapeuten legen Wert auf die aktive Therapie. Das heißt zuerst einmal: raus aus der Kabine und den Patienten in die Aktivität bringen –in welcher Form auch immer.

Für das Unternehmen mit den Bereichen aktiVital und kerngesund bedeutet es einen entscheidenden Mehrwert in der Wahrnehmung, weil wir jetzt alles anbieten können: Vor einer Operation, postoperativ, nach der ambulanten Reha oder einer Kur können wir alles professionell betreuen. Patienten bekommen endlich richtige Lösungen, die von vornherein auf mehr ausgelegt sind als nur auf Behandlungskabine.

Wie haben Sie Rehabilitation und Nachsorge in das Trainings- und Therapieangebot Ihres Unternehmens eingebunden? Welche Unternehmensbereiche sind involviert und wie haben Sie die „Reise“ Ihrer Kunden organisiert?

Mit dem aktiVital und dem kerngesund sind so zwei voneinander unabhängige und erfolgreiche Geschäftsbereiche in einem Objekt entstanden, auf die wir sehr stolz sind.

Sie unterscheiden sich im Grunde durch die Motivation ihrer Gäste: Das aktiVital ist für die Leute, die intrinsisch motiviert sind und um die Bedeutung des Trainings wissen. Dort legen wir viel Wert auf hochwertige Betreuung und Wissensvermittlung. Ins kerngesund kommen die Menschen nicht von sich aus. Sie werden durch Dritte „motiviert“, in die Therapie zu gehen, weil sie ein Rezept haben. Hier geht es um alle verordnungsbasierten Anwendungen für Physio- und Rehasport.

Im aktiVital werden unsere Kunden in Form eines Startgesprächs mit einer ausführlichen Anamnese und entsprechenden Tests befundet. Diese Befundung wird in eine individuelle Gästereise integriert.

Ins kerngesund kommen Menschen, die schon in ärztlicher Behandlung sind, einen Unfall oder eine Operation hatten oder im Krankenhaus waren. Sie kommen mit der Verordnung eines Arztes. Mit diesen Patienten setzen wir uns vor der Behandlung immer 30 Minuten zur Erarbeitung eines individuellen Therapieplans zusammen, der alle Möglichkeiten unseres Hauses beinhaltet. Das unterscheidet uns von den klassischen Physiotherapien.

Den ersten Termin nutzen wir neben der Erarbeitung eines Therapieplans für eine zusätzliche Befundung: in Ruhe ankommen, fragen, wohlfühlen, ein Vertrau -

ensverhältnis aufbauen und ganz genau und gezielt Lösungen anbieten. Wir möchten einerseits die Befundung des Arztes absichern und andererseits selbst befunden. Das kommunizieren wir auch den Patienten gegenüber und erarbeiten gemeinsam mit ihnen eine nachhaltige Lösung.

Wir suchen die Ursache des Problems. Wenn der Arzt schreibt „sechsmal KG Schulter“, dann machen wir nicht „sechsmal Schultern“, sondern befunden gesondert und sagen, was an der Schulter schmerzt. Wenn wir die Ursache woanders ausmachen, entscheidet der Patient, ob er nur das entsprechende Rezept einlösen möchte oder ob er zusätzlich einem Therapieplan folgen und die Ursache seiner Probleme nachhaltig loswerden möchte. Der Patient kann sich dazu bereit erklären, einen Selbstzahleranteil, der auf dem Rezept aufbaut, zu übernehmen.

Auf welche Behandlungsmethoden legt Ihr Team –abhängig von Befund und Indikation – den Fokus?

Inwieweit verfolgen Sie interdisziplinäre Ansätze, welche Methoden lassen sich gut kombinieren und welche sind für verschiedene Patientengruppen anwendbar?

Unsere Therapeuten legen Wert auf die aktive Therapie. Das heißt zuerst einmal: raus aus der Kabine und den Patienten in die Aktivität bringen – in welcher Form auch immer. Wir sind der Grundüberzeugung, dass neun von zehn orthopädischen Problemen ihre Ursache im falschen Bewegungsverhalten und im Bewegungsmangel im Alltagsverhalten haben.

Also müssen wir die Menschen wieder ins Training bringen und eine Therapie ohne Training ist keine Therapie. Passiv in der Kabine zu liegen und hinten ausknacken –daran glauben wir nicht ausschließlich.

Unsere Behandlungsmethode Nummer eins ist Training. Auf der medizinischen Trainingsfläche gibt es neben einer KG-Ecke, Matten, Kabelzüge und Kleingeräte sowie Kraft- und Beweglichkeitsgeräte von Dr. Wolff, milon und five. Wir bedienen alles, was zur klassischen Physiotherapie gehört, aber eben auch weit darüber hinaus. Unser Ziel ist, den Menschen in die Aktivität zu bekommen.

Die Kombination aus Beweglichkeit und Kraft funktioniert wunderbar. Beweglichkeit deshalb, weil jahrelang verkürzte Muskeln die Statik verändern. Also muss ich versuchen, den verkürzten Muskel wieder in die Länge zu bringen. Muskellängentraining in Verbindung mit einem Training der Hauptmuskelgruppen bringt wieder Stabilität in den Körper. Die Hauptmuskelgruppen zu trainieren, erzeugt ein anderes Körperempfinden, eine verbesserte Körperfunktion und die Patienten erreichen wieder mehr Freude im Leben, weil einige Dinge ihnen nicht mehr so schwerfallen.

Dabei ist wichtig, Wissen zu vermitteln und die Patienten miteinzubeziehen. Wenn dir jemand erklärt, warum wir diese Übung einbauen, was mit deinem Körper ge-

schieht und welche Veränderungen eine Übung bewirken kann, dann bekommst du einen ganz anderen Bezug und eine viel größere Motivation – und nimmst die Verbesserungen bewusster wahr.

Haben Sie Prozesse etabliert, mit denen Sie die Patientinnen und Patienten in das individuelle Training überführen? Wie haben Sie diese ausgestaltet? Im aktiVital, also im Fitnessbereich, haben wir die Gästereise so organisiert, dass wir von Termin zu Termin immer etwas Neues präsentieren und unsere Kunden immer etwas lernen, z. B. indem wir beim dritten Termin das BioAge ermitteln.

Im Bereich Therapie im kerngesund haben wir einen anderen Ansatz: Weil die Kunden dort nicht intrinsisch motiviert sind, müssen wir mehr führen. Die Patienten kommen mit einer Verordnung und erwarten von uns die entsprechende Aktivität. Wir können nichts verordnen, aber wir beraten in einer anderen Art und Weise.

Ein Patient mit einem Physiorezept hat zum Beispiel immer einen Termin, bei dem ein Sporttherapeut schaut, wie er die Behandlung optimal absichern kann. Bei Rehasportlern ist ein Sporttherapeut mit dabei, um in der Beratung Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man außerhalb des Rehakurses Dinge wahrnehmen kann, die die Wirkung des Rehaanspruchs im Bereich Krafttraining optimieren.

In der Physiotherapie wird im Ersttermin ein Termin mit dem Sporttherapeuten zwei oder drei Wochen später vereinbart. Parallel zum Rezept und bewusst innerhalb der Rezeptlaufzeit, um auch zu kommunizieren, was der Patient oder die Patientin dann noch machen kann. In der Behandlung geht der Therapeut aber schon raus aus der Kabine und ins Training, wo es möglich ist.

Bei den Möglichkeiten, die es heute gibt, brauche ich im Rahmen einer Therapie aktive Bereiche – nicht zuletzt, um den Arbeitsplatz für Therapeuten attraktiver zu machen. Es ist für Therapeuten viel abwechslungsreicher, bietet mehr zwischenmenschliche Kontakte und ist mit mehr Erfolgserlebnissen verbunden, in der Trainingstherapie zu arbeiten, als ständig an der Bank zu stehen. Der Gedanke, durch den Ausbau der therapeutischen Möglichkeiten ein interessanter Arbeitgeber zu sein, war auch für das kerngesund ein Faktor.

Gibt es Krankheitsbilder oder spezifische Verletzungen, mit denen Sie im kerngesund häufiger zu tun haben?

Falls ja, welche sind das und wo sehen Sie die Ursachen für diese Häufung?

In letzter Zeit wird Beckenbodentraining immer mehr zu einem Thema. Das ist ein sehr sensibler und persönlicher Bereich, den wir sehr vorsichtig angehen. Aufgrund der Nachfrage, auch in Verbindung mit der Urologie und verschiedenen Fachärzten, haben wir das kerngesund gerade durch zwei große Beckenbodenkabinen mit Trainingsstühlen erweitert, wo die Menschen sich zurückziehen können. Wir kombinieren die passive und die

Ein starkes Signal: Vom 10. bis 13. April 2025 hat die FIBO in Köln gezeigt, wie kraftvoll, innovativ und zukunftsfähig die Fitness- und Gesundheitsbranche ist – und welchen Stellenwert sie für die Gesellschaft und Wirtschaft hat. Mit mehr als 1.200 Ausstellern und Partnern sowie 154.748 Besucher:innen aus 129 Ländern feierte die FIBO zum 40. Jubiläum neue Rekorde.

„Die strategische Neuausrichtung der FIBO war ein voller Erfolg. Vier Tage lang haben wir mit der Messe neue Maßstäbe gesetzt und Inspirationen für ein gesundes und aktives Leben geboten“, so Silke Frank, Event Director der FIBO.

Ein Milliardenmarkt auf Wachstumskurs

Die aktuellen Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Fitness- und Gesundheitsbranche boomt. In Deutschland verzeichnete die Branche laut DSSV und Deloitte einen Zuwachs auf 11,71 Millionen Mitglieder, bei einem Gesamtumsatz von 5,82 Milliarden Euro. Europaweit stieg die Zahl der Mitglieder auf 71,6 Millionen, bei einem Marktvolumen von 36 Milliarden Euro. Damit ist klar: Die Fitnessbranche ist ein relevanter Wirtschaftsfaktor und ein zentraler Hebel für gesellschaftliche Gesundheit.

Diese Kraft zeigte sich auch auf der Messe. „Die FIBO hat sich als unverzichtbare Businessplattform etabliert, die die enorme Dynamik und Innovationskraft der internationalen Gesundheits- und Fitnessmärkte eindrucksvoll sichtbar macht. Ich bin fest davon überzeugt, dass die FIBO auch in Zukunft eine zentrale Rolle dabei spielen wird, das Wachstum und die Weiterentwicklung dieser zukunftsweisenden Branchen entscheidend voranzutreiben“, so Michael Köhler, Geschäftsführer von RX Deutschland, dem Veranstalter der FIBO.

Einen Grund für die positive Entwicklung nennt Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.: „Das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung steigt, sie versteht: Fitness macht gesund. Gerade bei jüngeren Menschen ist Fitness Bestandteil des Lebens und wir erreichen eine Marktdurchdringung bei unter 30-Jährigen von fast einem Drittel.“

Austausch zwischen Fitnessbranche und Politik „Besonders freut mich, dass die FIBO auch als Anlaufstelle für die internationale Politik dient, die diese Messe aktiv nutzt, um sich mit zentralen Zukunftsthemen auseinanderzusetzen“, so Silke Frank, Event Director der FIBO. Eröffnet wurde die Messe unter anderem von

FEEDBACK ZUR FIBO

„Die Messe ist bereits am Mittwoch super mit dem European Health & Fitness Forum gestartet, nachdem in der Woche davor der DSSV die Eckdaten präsentiert hatte. Die Branche ist im Aufwind, das spüren wir auch beim 40. Jubiläum auf der FIBO. Wir freuen uns über einen Besucherrekord und haben mit 154.748 Besuchern und über 1.200 Ausstellern die Vorjahreszahlen deutlich übertroffen! Die Hallen sind durchgehend gut besucht, Aussteller und Besucher begeistert. Dabei ist das Thema Gesundheit als Dach der Veranstaltung in unserer Vision und Strategie verankert. Überall auf der Messe finden Fachbesucher und Endverbraucher gesundheitsrelevante Aspekte. Das Thema wird auch im Fachkongress, den die BSA-Akademie und die DHfPG mit und für uns gestaltet hat, intensiv behandelt.“ Silke Frank, Event Director der FIBO

„Die Stimmung auf der FIBO 2025 ist hervorragend. Die Branche zeigt ein gutes Selbstbewusstsein und blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Gesundheit ist auf der FIBO das große Thema. Mit über 9.000 Studios in Deutschland könnten wir eine flächendeckende Gewährleistung von Gesundheitsdienstleistungen anbieten. Dafür brauchen wir noch weitere strukturelle, operative und personelle Voraussetzungen, an denen der DSSV gemeinsam mit der DHfPG, der BSA-Akademie und dem DVGS sehr aktiv arbeitet. Darauf zielt die DSSV-Qualitätsoffensive ab. Derzeit besitzen 25 Prozent der Studiomitarbeiter einen akademischen Abschluss und wir wollen diesen Ausbildungsstand weiter steigern.“

Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.

„Für mich war es richtig schön, gleich zum Auftakt bei der Pressekonferenz dabei zu sein und dann auch noch als Keynote beim FIBO Congress sprechen zu dürfen. Ich freue mich total, Teil dieser Community aus sportbegeisterten Menschen zu sein – alle mit dem Ziel, Sport und Fitness gemeinsam weiter nach vorne zu bringen. Ich bin super neugierig auf neue Trends und Innovationen hier in Köln. Sport bedeutet mir unglaublich viel – nicht nur im Leistungssport. Es geht um mehr als Bewegung: Es geht um Gesundheit, Gemeinschaft und ein gutes Le bensgefühl. Mit meinem Verein ‚Malaikas Herzsprung‘ möchten wir Grundschulkindern nicht nur den Zugang zur Leichtathletik erleichtern, indem wir z. B. Mitgliedschaften übernehmen, sondern auch den Sport in den Vereinen vor Ort aktiv fördern. Kinder sollen so die Chance bekommen, sich sportlich wie auch persönlich zu entfalten – und ganz nebenbei auch ein Bewusstsein für Umwelt und Miteinander entwickeln.“

Malaika Mihambo, Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Weitsprung

„Die FIBO ist jedes Jahr ein Highlight für uns! In diesem Jahr sind wir mit dem größten Stand in der Geschichte von milon und five am Start und zeigen viele Innovationen: wieder milon X, außerdem mit der milon pump Serie wirklich Zukunftsmusik, die unsere Firma in den nächsten Jahren mit prägen wird. Bei five haben wir viele Innovationen für den Faszienbereich im Gepäck. Ich sehe in der Branche derzeit zwei Entwicklungen: auf der einen Seite geht es stark in Richtung Gesundheit, den medizinischen Bereich, aus dem wir kommen. Auf der anderen Seite werden Krafttraining und Leistungsfähigkeit immer wichtiger. Wir arbeiten daran, auch dieses stark wachsende Segment weiter mit tollen Produkten zu bedienen.“ Wolf Harwath, Geschäftsführer milon Holding

„Wir sind sehr zufrieden mit der Messe. Unser Produkt ist hervorragend. Deshalb bieten wir jetzt ein komplettes Gesundheitsökosystem an, das benutzerfreundliche Tools wie das InGrip und die InBody TOUCH, Schulungsmöglichkeiten und kontinuierliche Unterstützung kombiniert, damit unsere Kunden effizienter mit der InBody-Analyse arbeiten und langfristigen Nutzen daraus ziehen können. Als Hersteller ist es unsere Verantwortung, den Betreibern die Möglichkeiten für Fortbildungen im Team zu bieten, damit sie mit der Analyse eine finanzielle Wertschöpfung erzielen. Zur FIBO haben wir daher die Online-Akademie gelauncht. Das Publikum hat sich gewandelt. Während früher sehr viele Bodybuilder unseren Stand besuchten, kommt mittlerweile ein großer Anteil ‚normal‘ sportlicher Menschen, denen es primär um persönliche Gesundheitsoptimierung geht – Gesundheit ist im Trend.“ Dr. O-Sung Kwon, Country Manager InBody Deutschland

Antoaneta Angelova-Krasteva, Director for Innovation, Digital Education and International Cooperation bei der Europäischen Kommission: „Auf der FIBO treffen Sport, die neuesten Technologietrends und Innovationen zusammen. Hier treffen sich Betreiber, politische Entscheidungsträger und die Industrie, um sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und unterschiedliche Perspektiven auszutauschen.“

Antoaneta Angelova-Krasteva hob dabei die enorme Relevanz der Branche für die Gesundheit der Menschen, aber auch für die Wirtschaft hervor: „Der Sport hat unter der aktuellen Europäischen Kommission noch mehr an Bedeutung gewonnen. Darüber hinaus spielt er eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union, indem er das Wirtschaftswachstum ankurbelt, Arbeitsplätze schafft und Innovationen durch digitale Technologien vorantreibt.“

Business, Trends und Innovationen: FIBO als Marktplatz der Branche

Die FIBO 2025 spiegelt dieses Wachstum eindrucksvoll wider. Größere Ausstellerflächen, internationale Marken und ein deutlich erweitertes Angebot machten die Messe zu einem echten Marktplatz der Branche.

„Für Betreiber als auch für Endverbraucher ist die FIBO eine fantastische Möglichkeit, die Welt der Fitness mit all ihren Facetten hautnah zu erleben – vom Training bis hin zum Business. Wir haben viele Besucher aus dem Clubsektor, der Hotellerie, aber auch aus dem HomeFitness-Bereich gesehen – also sowohl B2B- als auch B2C-Zielgruppen“, so Andrej Murnik, Managing Director Technogym Germany.

Digitale Angebote und Künstliche Intelligenz revolutionieren Fitness- und Gesundheitsangebote und treiben

Der FIBO Congress begeisterte mit über 80 Fachvorträgen
Rekordzahlen zum 40. Jubiläum: 154.748 Besucherinnen und Besucher aus 129 Ländern kamen auf die Messe
Über 1.200 Austeller präsentierten ihre Angebote und Innovationen

FIBO Congress 2025 Ein voller Erfolg für die Branche

Inspirierende Vorträge namhafter Referierender, praxisnahe Impulse für den Arbeitsalltag in Fitness- und Gesundheitsanlagen sowie ein konstruktiver Austausch mit anderen Besuchern aus der Branche. Vom 10. bis 12. April bot der FIBO Congress, organisiert und durchgeführt von DHfPG und der BSA-Akademie unter Federführung der FIBO, dem Fachpublikum eine gelungene Mischung aus Wissen, Praxis, Networking – und vielen Highlights.

Besucherinnen und Besucher dürften dem Fazit geschlossen zustimmen: Der FIBO Congress war ein echtes Highlight, das erneut alle Beteiligten und Gäste vor Ort begeisterte, motivierte und zufriedenstimmte. Von Donnerstag, 10. April, bis Samstag, 12. April, wurde den Besuchern so einiges geboten: mitreißende Vorträge mit wertvollem Input für die Praxis, konstruktive Gespräche zu Zukunftsthemen der Branche sowie erstmals ein faszinierendes Keynote-Interview.

Hochkarätiges Programm auf wissenschaftlichem Niveau

Wie in den Vorjahren wurde der FIBO Congress, der erstmals im Confex auf dem Messegelände in Köln stattfand, zum zentralen Treffpunkt für Expertinnen und Experten der Branche. Fachleute präsentierten in über 80 Fachvorträgen topaktuelle Themen der Fitness- und Gesundheitsbranche. Aufgeteilt auf die Themenstränge Training, Ernährung, Management, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Mental/Coaching und den neuen Themenstrang Specials. Auch hier war das Resümee der Zuhörer sehr positiv – viele Teilnehmende konnten konkrete Anregungen mit in ihren beruflichen Alltag nehmen.

Netzwerken auf Augenhöhe

Neben den informativen Vorträgen konnten sich Fachbesucherinnen und -besucher sowie Referierende in angenehmer Atmosphäre austauschen und diskutieren. Sei es über aktuelle Herausforderungen, Entwicklungen oder

Der FIBO Congress ist einfach super. Jeder Input ist hier Gold wert, sei es bezüglich Trainingsplanung oder Marketing und Management. Guido Cichon, Personal Trainer und Studiobetreiber

Trends der Branche. Damit wurde der FIBO Congress seinem Ruf als wichtige Netzwerkplattform auch in diesem Jahr mehr als gerecht.

Keynote-Interview als weiteres Highlight Ein Highlight war neben den Fachvorträgen auch das Keynote-Interview mit Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo. Die gebürtige Heidelbergerin hatte die Veranstaltung in einem exklusiven Gespräch mit dem ehemaligen Triathleten Daniel Unger eröffnet. Dabei offerierte sie interessante Einblicke in ihre erfolgreiche Karriere, ihre Herausforderungen und ihr Engagement für soziale Projekte.

Bilder und weitere Teilnehmendenstimmen finden Sie hier: www.fibo-congress.com

Save the date – jetzt schon vormerken! Auch die nächsten Branchenevents versprechen wieder informative Einblicke und wertvolle Impulse: Der Aufstiegskongress findet vom 10. bis 11. Oktober 2025 in Mannheim statt.

Fitness und Gesundheit erzielt Rekordumsatz

Auch ökonomisch zeigt sich die Branche stabil und wachstumsstark. Der Gesamtumsatz beträgt im Jahr 2024 5,82 Milliarden Euro (netto) – ein Plus von 7,0 P rozent gegenüber dem Vorjahr. Kettenbetriebe erwirtschaften mit 2,90 Milliarden Euro den größten Anteil, das Einzelanlagensegment liegt bei 2,52 Milliarden Euro und das Special-Interest-Segment bei 0,40 Milliarden.

Qualitätsoffensive des DSSV e. V.: die Zukunft gestalten

Um die gesundheitspositive Wirkung des Fitnesstrainings noch stärker in der Gesellschaft zu verankern, startet der DSSV e. V. im Jahr 2025 eine umfassende

Qualitätsoffensive. Ziel ist es, Fitnessanlagen als unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung zu positionieren – gleichwertig zu etablierten Versorgungsstrukturen.

Die Offensive stützt sich auf drei Säulen:

1. Wissenschaftliche Fundierung durch Studien in Kooperation mit der DHfPG und der BSA-Akademie

2. Transparenz durch die Weiterentwicklung von Qualitätsstandards

3. Kommunikation nach außen – an Politik, Wirtschaft, Kostenträger und die allgemeine Öffentlichkeit

Für mehr Informationen scannen Sie den QR-Code ein oder besuchen Sie www.dssv.de/

Der DSSV e. V. erkennt damit die Notwendigkeit, das bestehende Bild der Branche aktiv zu verändern. Zu lange wurde Fitness mit Lifestyle gleichgesetzt, dabei sind die gesundheitlichen Effekte von regelmäßigem Training –auch wissenschaftlich – unbestritten. Die Offensive zielt darauf ab, diese Realität strukturell zu verankern. Ein zentrales Ziel ist zudem die systematische Integration der Fitness- und Gesundheitsanlagen in kommunale und betriebliche Präventionsnetzwerke. Die Studios vor Ort sollen nicht nur Trainingseinrichtungen sein, sondern erste Anlaufstellen für gesundheitsorientierte Lebensführung.

Gesundheit: Positionierung mit Potenzial

Die Mehrzahl der Anlagen positioniert sich weiterhin im Gesundheitsbereich (41,1 %). Auch wenn dies leicht rückläufig ist, bleibt Gesundheit das zentrale Motiv für den Besuch einer Fitnessanlage – quer durch alle Altersgruppen. Fitness ist keine reine Lifestyledienstleistung mehr, sondern ein systemrelevanter Bestandteil der Prävention. Dies spiegelt sich im Betrieblichen Gesundheitsmanagement wider: 43,3 Prozent der Anlagen bieten entsprechende Programme an, vorrangig Firmenfitness.

Zudem ist es das erklärte Ziel des DSSV e. V., mehr Anlagen zur Zertifizierung nach Paragraf 20 SGB V zu bewegen. Denn noch ist der Anteil dieser qualitätsgesicherten Präventionsangebote gering – obwohl sie einen zentralen Zugang zur gesetzlichen Gesundheitsversorgung darstellen. Durch gezielte Weiterbildungen und Informationskampagnen soll hier ein Bewusstseinswandel voranschreiten.

Qualifiziertes Personal als Schlüsselfaktor Für gesundheitswirksames Training braucht es qualifiziertes Fachpersonal. Die Branche setzt daher verstärkt auf Weiterbildung: 89,8 Prozent der Anlagen investieren in die Qualifikation ihrer Mitarbeitenden. Besonders gefragt:

Leistungsumfang Zusatzangebote (in %)

Krafttraining, Herz-Kreislauf-Training und Gruppentraining, aber auch Personal Training, Athletiktraining und Sport- und Bewegungstherapie.

Ein Viertel der Beschäftigten in der Branche verfügt über ein abgeschlossenes Studium mit Bewegungsbezug. Duale Studiengänge bieten hier eine zukunftsfähige Lösung: Sie sichern nicht nur Wissenstransfer, sondern stärken auch die Arbeitgeberattraktivität der Branche –ein zentrales Thema angesichts der sinkenden Gesamtmitarbeiterzahl.

Digitalisierung für Effizienz und Betreuung

Der technologische Fortschritt wird zunehmend genutzt, um Qualität und Effizienz zu steigern. Digitale Tools wie Check-in-Systeme, Trainingsapps oder automatisierte Dokumentation entlasten Mitarbeitende – und schaffen mehr Raum für Betreuung und Motivation. Die DSSVOffensive unterstützt diesen Wandel, indem sie auch digitale Kompetenzen in die Weiterbildungsstruktur integriert. Ein besonders relevantes Ziel ist dabei die Stärkung der Hybridkompetenz: Trainerinnen und Trainer sollen gleichermaßen analog und digital geschult sein – sowohl im Umgang mit Apps, KI-gestützten Diagnosetools als auch im empathischen Kontakt mit den Trainierenden.

Von der Trainingsfläche zur Versorgungsstruktur Langfristig wird die Qualitätsoffensive dazu führen, dass Fitnessanlagen als Teil regionaler Gesundheitsnetzwerke etabliert werden. In Kooperation mit Hausärzten, Rehazentren oder Krankenkassen werden so neue Versorgungsmodelle entstehen – wohnortnah, niedrigschwellig und auf Prävention ausgerichtet.

Solche Modelle sind nicht nur medizinisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch: Studien belegen, dass jeder in Prävention investierte Euro ein Vielfaches an Folge-

kosten im Gesundheitssystem spart. Die Fitnesswirtschaft kann hier ein entscheidender Partner werden –vorausgesetzt, sie wird strukturell eingebunden.

Politische Perspektive: Jetzt ist der Zeitpunkt Vor dem Hintergrund steigender Gesundheitskosten, einer alternden Gesellschaft und dem politischen Willen zur Stärkung der Prävention ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um die Weichen neu zu stellen. Der DSSV e. V. fordert daher:

• die Anerkennung von Fitnessanlagen als Präventionsanbieter,

• Vereinfachungen bei der Abrechnung von Präventionsleistungen sowie

• eine breite öffentliche Kampagne zur gesundheitlichen Relevanz von Training.

Denn eines ist klar: Ohne Bewegung wird Prävention nicht funktionieren. Und ohne die Fitnessbranche wird Bewegung schwer zugänglich bleiben.

Prävention braucht Struktur –Fitness braucht Anerkennung Die Eckdaten 2025 zeigen: Die Fitnessbranche ist ein wachstumsstarkes, gesundheitspolitisch relevantes Segment mit enormer Reichweite. Das neue Rekordniveau bei Mitgliedern und Umsatz, die Investitionsbereitschaft und der hohe Stellenwert von Qualifikation machen deutlich, welches Potenzial hier schlummert –wenn es politisch und strukturell gefördert wird.

Mit der Qualitätsoffensive schafft der DSSV e. V. dafür eine wichtige Grundlage. Denn: Gesundheit beginnt nicht erst in der Reha – sondern auf der Trainingsfläche.

Literaturliste

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.).(2024). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024. Hamburg: Hrsg.

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2025). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025. Hamburg: Hrsg.

Wellness Solarium BGM
Schwimmbad Racket Gastronomie
Einzel Ketten Special Interest Alle Anlagen © DSSV

Aufstiegskongress 2025

Am 10. und 11. Oktober 2025 lädt die DHfPG, die BSA-Akademie und die BSA-Zert erneut zum Aufstiegskongress in den Rosengarten nach Mannheim ein. Als Fachkongress der Zukunftsbranche bietet er aktuelles Wissen, praxisnahe Impulse und ideale Möglichkeiten zum Netzwerken.

Besucherinnen und Besucher erwartet ein Event voller Highlights.

Nach dem starken Auftakt im April mit der FIBO und dem FIBO Congress richtet sich der Blick nun auf das nächste große Event der Fitnessund Gesundheitsbranche: den Aufstiegskongress 2025.

Am 10. und 11. Oktober treffen sich Fach- und Führungskräfte wieder im Mannheimer m:con Congress Center Rosengarten – in lebendiger Atmosphäre und mit frischen Impulsen. Das renommierte Branchenevent, das jedes Jahr von der DHfPG, der BSA-Akademie und der BSA-Zert organisiert und durchgeführt wird, bietet interessante Fachvorträge mit vielen Impulsen für die Praxis. Ein weiteres Highlight: Am Freitagabend laden die Veranstalter alle Besucherinnen und Besucher sowie alle Partner zu einem Get Together mit Abendbuffet und Kongressparty ein.

Voller Power? Mehr als nur Körperkraft

Auch in diesem Jahr hat der Aufstiegskongress mit „Powerful – People. Business. Future.“ ein aussagekräftiges Motto. Als thematischer Leitfaden der Veranstaltung bringt das Motto genau das auf den Punkt, worauf es in der Fitness- und Gesundheitsbranche ankommt: starke, motivierte Kunden und Mitarbeiter („Powerful People“), leistungsfähige Unternehmen („Powerful Business“) und eine zukunftsorientierte Ausrichtung. Getreu dem Motto steht „Powerful Future“ also auch für die gesellschaftliche Wirkung und Verantwortung der Branche. Etwa, um Menschen auf ihrem Weg zu einem gesunden und aktiven Leben zu begleiten. Grundlage hierfür sind neben wirtschaftlich stabilen Unternehmen insbesondere qualifizierte Fach- und Führungskräfte. So kann die Branche stark aufgestellt in die Zukunft gehen

und ihre Anerkennung und Akzeptanz in Gesellschaft und Politik steigern. Vor diesem Hintergrund umfasst das Programm Vorträge von Expertinnen und Experten, die wissenschaftlich fundierte Inhalte verständlich und praxisnah aufbereiten. Ziel ist es, den Teilnehmenden konkrete Impulse für ihren Arbeitsalltag zu geben – egal ob im Studio, im Unternehmen oder in der Ausbildung.

Keynote mit besonderer Biografie – wer wird es?

Ein Highlight unter den Vorträgen? Die Keynote, die auch 2025 das Programm ergänzen wird. Im vergangenen Jahr hat der Extremsportler Jonas Deichmann die rund 1.000 Teilnehmenden mit seinem Vortrag begeistert, u. a. mit interessanten Insights zur „Challenge 120“, bei der er 120 Triathlons in 120 Tagen absolviert hatte. Wer die Bühne in diesem Jahr betreten wird, ist zwar noch offen. Sicher ist jedoch bereits jetzt, dass die Person eine bemerkenswerte Geschichte mitbringt und exemplarisch für das Motto des Kongresses steht. Die Bekanntgabe erfolgt in Kürze auf der Website des Aufstiegskongresses. Dort gibt es zeitnah auch weitere Infos zum Programm, zu den Referierenden und zur Anmeldung: www.aufstiegskongress.de

Jetzt schon einplanen

Sichern Sie sich frühzeitig Ihren Platz beim Aufstiegskongress – das Top-Event in Mannheim eignet sich auch ideal als gemeinsames Erlebnis für Ihr Team, um sich fortzubilden und auszutauschen. Freuen Sie sich auf viele Highlights!

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