fitness MANAGEMENT international 04/23 (Leseprobe)

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4/2023 Aug./Sep. Nr. 168 www.fitnessmanagement.de EUR 9/12 (D/INT) C 31071 Trends und Innovationen Einflüsse, Strategien, Chancen: Wie die Branche sich zukunftsfähig aufstellt Aufstiegskongress 2023 „Real Results – Echte Ergebnisse“ am 6. und 7. Oktober in Mannheim Fabian Hambüchen Die Turnlegende ist Keynote Speaker beim Aufstiegskongress 2023 Nerio Alessandri: „Innovation
immer der Schlüsselfaktor
von Technogym“ Lesen Sie das Interview mit Nerio Alessandri in unserer Titelreihe „Trends und Innovationen“ ab Seite 26
war
für das Wachstum

Innovationen für die Fitnessbranche

Die Mehrwertsteuersenkung für Leistungen unserer Fitness- und Gesundheitsbranche ist eine zentrale Forderung des DSSV. Jüngste Entscheidungen der Regierung haben mich vor folgende Frage gestellt: Würde ich lieber für eine Senkung oder gegen eine Erhöhung der Steuer kämpfen? Ersteres schürt die Hoffnung, es könnte besser werden. Letzteres schürt Angst, es könnte schlechter werden. Beispielsweise steht der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA aktuell vor massiven Herausforderungen, denn eine Steuererhöhung könnte für die Gastronomie bald Realität werden. Die Regierung plant die Mehrwertsteuer für Speisen ab dem 1. Januar 2024 von derzeit sieben Prozent auf 19 Prozent anzuheben. Die Begründung hierfür ist das zunehmende Haushaltsdefizit. Mit diesem Vorhaben schwindet leider auch die Wahrscheinlichkeit für eine Mehrwertsteuersenkung in unserer Fitness- und Gesundheitsbranche.

Mit Innovationen aus eigener Kraft agieren

Meines Erachtens ist in Sachen Steuerreduktion aktuell – d. h. innerhalb dieser Legislaturperiode – nicht mit politischer Unterstützung zu rechnen. Zudem ist abwarten und sich auf andere verlassen generell kein Erfolg versprechender Ansatz. Sie als Akteurinnen und Akteure unserer Branche müssen aus eigener Kraft agieren. Ein möglicher Lösungsweg hierfür sind Innovationen. Das bedeutet: Prozesse neu denken, Geschäftsfelder neu erschließen und auf das Wesentliche –die Cashcows – fokussieren. Grund genug für unsere Redaktion, sich mit Innovationen in der Fitness- und Gesundheitsbranche auseinanderzusetzen und Ihnen Inspirationen zu liefern. Für unser Schwerpunktthema haben wir namhafte Innovatoren der Branche als Interviewpartner gewinnen können. Darunter Nerio Alessandri, CEO und Gründer von Technogym, Phillip Mills, Executive Director von LES MILLS, und Michael „Mimi“ Kraus, Handballweltmeister und Studiobetreiber. Ihre Statements zu Innovationen in der Fitness- und Gesundheitsbranche lesen Sie ab Seite 24.

Fabian Hambüchen beim Aufstiegskongress 2023

Wir haben es uns nicht nehmen lassen, den Keynote Speaker des dies jährigen Aufstiegskongresses zu interviewen. Fabian Hambüchen ist nicht nur Olympiasieger und Weltmeister im Turnen, sondern auch lei denschaftlicher CrossFitter. Im Gespräch ab Seite 42 berichtet er uns, welche Potenziale er in der Fitness- und Gesundheitsbranche sieht und warum er sich schon sehr auf den Aufstiegskongress am 6. und 7. Oktober 2023 in Mannheim freut.

Blick über den Tellerrand: Schweiz und Rumänien

Zusätzlich schauen wir uns die Entwicklung in anderen Fitnessmärkten an. Reto Conrad, Präsident von swiss active, und Prof. Dr. Sarah Kobel von der DHfPG geben mit ihrer jüngsten Studie aufschlussreiche Er kenntnisse über den Schweizer Fitnessmarkt und ziehen Vergleiche zu Deutschland (S. 48). Daneben haben wir Kent Orrgren, CEO von World Class Fitness und Prä sident von Romania Active, befragt. Der gebürtige Schwede professionalisiert seit Jahren erfolg reich den rumänischen Fitnessmarkt. Im Interview ab Seite 54 berichtet er, wie Innovationsgeist und Weitsicht ihm dabei geholfen haben.

Mit den besten Grüßen aus Hamburg

Literaturliste: Deutscher Bundestag. (2023). Vorerst kein ermäßigter Steuersatz für Gastronomie ab 2024. Zugriff am 12.07.2023. Verfügbar unter https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-954730

EDITORIAL
Foto: fitness MANAGEMENT
04/23 fitness MANAGEMENT international 3

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Trends und Innovationen: Vorreiter der Branche im Interview

INHALT 04/23

Aufstiegskongress:

AKTUELLES

8 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche

16 Studio des Monats: aktiv fitnessclub Edewecht

24 Trends und Innovationen in der Fitnessbranche

38 Aufstiegskongress 2023: „Real Results –Echte Ergebnisse“ am 6. und 7. Oktober in Mannheim

42 Aufstiegskongress 2023: Keynote Speaker Fabian Hambüchen im Interview

48 Die „Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2023“ liegen vor: Fitnesscomeback in der Schweiz

54 Interview mit Kent Orrgren, CEO World Class Romania

DSSV

60 Von diesen Serviceleistungen profitieren DSSV-Mitglieder

62 Recht: Rechtsvorgaben zum Jahresurlaub

66 News und neues Fördermitglied

68 Kommentar Ralf Capelan: Survival of the Fittest

MANAGEMENT

70 Personenporträt: Cleo Weinberger, Allrounderin im Gesundheitsmanagement

72 LES MILLS: Welches ist das effektivste Training?

74 miha bodytec Update: News aus der EMS-Branche

76 Mit EGYM Wellpass ohne zusätzliche Kosten neue Mitglieder sichern!

78 MANAGEMENT Impuls: Erfolgreich in die Selbstständigkeit

84 en consulting: Planbar neue Mitglieder durch digitales

Marketing – Interview mit Yannik Busch, WHY.BE.FIT

86 Bosch Luftreiniger Air 6000: Gute Luft, gutes Training, beste Gesundheit

88 ACISO: Erfolgreiche Kunden – erfolgreicher Club

90 Professionelle Beratung zur Kundenbindung und Umsatzsteigerung

Keynote Speaker Fabian Hambüchen Nerio Alessandri Phillip Mills Michael Kraus Foto: © Sebastian Spies

Aufstiegskongress

2023:

FITNESS & GESUNDHEIT

94 Emerging Strategies im Personal Training – flexible Trainingssteuerung in der Eins-zu-eins-Betreuung

98 EGYM: Gameday begeistert neue Zielgruppen, Praxisbericht aus dem clever fit München-Giesing

100 GK-EMS im Leistungssport

Anwendung und Entwicklungspotenziale

104 feels.like: Das Geheimnis hinter sportlichen Höchstleistungen, Interview mit HYROX-Weltrekordhalter Tim Wenisch

106 Concept2 Ergathlon: neues Wettkampfformat

108 SKILLCOURT®: Bio BrainAge – teste dein Gehirnalter

110 Der Einfluss von TikTok auf das Fitnesstraining – FitTok entwickelt sich zum globalen Fitnesstrend

www.fitnessmanagement.de

WISSENSCHAFT & PRAXIS

114 DHfPG/BSA Aktuell: Studium

Weiterbildung

Qualität

116 Kommentar Albert Busek: München als Sprungbrett für Arnolds Karriere

118 Science News: Wissenschaft für die Studiopraxis

120 Science-Lab: Rückentraining für Büromitarbeitende

Untersuchung der Effekte auf Schmerzen und Kraftleistung

122 Partnerverband BfB: Eckdaten der Besonnungsbranche 2023

124 Buchtipp: Transformational Leadership

126 Kolumne Antonio e Silva: Mehr Kunden in nur vier Wochen

Fachartikel der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie

54 116
Interview mit Kent Orrgren
38 48
München als Sprungbrett für Arnolds Karriere
„Real Results Echte Ergebnisse“ Eckdaten 2023: Fitnesscomeback in der Schweiz

Foto: DHfPG/BSA

Fabian Hambüchen auf dem Aufstiegskongress 2023

Der Olympiagewinner und Turnweltmeister Fabian Hambüchen ist der diesjährige Keynote Speaker des Aufstiegskongresses am 6. und 7. Oktober in Mannheim. Im Verlauf seiner Karriere musste der ehemalige Weltklasseturner auch mit Rückschlägen umgehen. Wie er Fokus, Motivation und Konzentration im richtigen Augenblick abrufen konnte, ist Teil seines Vortrags am Aufstiegskongress. Im Interview mit der fMi (ab S. 42) gibt der begeisterte CrossFitter erste Einblicke. www.aufstiegskongress.de

LES MILLS veröffentlicht GEMA-freie Workouts

Um die finanzielle Belastung durch GEMA-Gebühren und Musiklizenzkosten zu puffern, hat LES MILLS den virtuellen Programmkatalog und die darin enthaltenen Musiktracks geprüft und gegen hochwertige lizenzfreie Titel ersetzt. „Wir freuen uns sehr, dass wir [...] die Kosten [...] nun senken und ein großartiges Produkt mit GEMAfreier Musik anbieten [...] können“, so Sebastian Jaramillo Aristizabal, Digital Solutions & Product Manager bei LES MILLS Germany. www.bit.ly/les-mills-gema

Arnold Schwarzenegger gratuliert zum 40. Jubiläum

Fitnessikone Arnold Schwarzenegger sendet zum 40. Jubiläum der BSA-Akademie sowie zum 15. Geburtstag der DHfPG eine Videobotschaft mit herzlichen Glückwünschen. Direkt vom Muscle Beach in Venice, Kalifornien gratuliert er den beiden Bildungsanbietern zu ihrem langjährigen Bestehen. „Ihr macht einen guten Job. Macht so weiter, ich bin stolz auf euch!“, so der enge Freund des BSA-Gründungsvaters Albert Busek.

www.bsa-akademie.de/videobotschaft-arnold-schwarzenegger

Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft

Im Juni 2023 fand bereits zum 18. Mal die Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft statt. Unter dem Motto „#Gesundheit2023: Innovation und Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft“ referierten über 100 Expertinnen und Experten in verschiedenen Foren, Workshops und Diskussionsrunden. Prof. Dr. Bernhard Allmann (Gesundheitsausschuss des DSSV e. V.) gab einen Überblick über den Beitrag der Fitnessbranche zur Gesundheitswirtschaft.

www.bit.ly/gesundheit-2023

Das Münchener Unternehmen EGYM erhält in einer Serie-F-Finanzierungsrunde bis zu 207 Millionen Euro Wachstumskapital. Diese stammen sowohl von einem neuen Investor – Affinity Partners, eine globale Investmentgesellschaft mit Sitz in Miami (USA) – als auch von den bestehenden Investoren Mayfair Equity Partners und Bayern Kapital. Davon fließen 107 Millionen Euro sofort, weitere 100 Millionen stehen für künftige Investitionen zur Verfügung.

www.bit.ly/invest-egym

Foto: © Sebastian Spies Foto: LES MILLS Germany GmbH Foto: © BioCon Valley Neue Investitionen für EGYM
fitness MANAGEMENT international 04/23 8 AKTUELLES | ANZEIGE
Foto: EGYM GmbH
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Österreicher übernimmt milon und five

Nach der Fusion von milon und five im Jahr 2020 wechseln nun beide Firmen den Besitzer. Wie die Gerätehersteller verkünden, übernimmt der österreichische Selfmade-Millionär und Multiunternehmer Christian Jäger die milongroup bzw. die milon Holding GmbH mit den zugehörigen Fitnessmarken. Die Unternehmensgruppe Jäger ist daneben Mehrheitsaktionär der EasyMotionSkin Tec AG und plant, einen weltweit agierenden Healthcare-Konzern aufzubauen.

www.bit.ly/uebernahme-milon

BestFit Group übernimmt Fitnesskette Fivestar

106 Fitnessstudios vereint die BestFit Group ab August 2023 in einem Unternehmen. Mit der Übernahme der elf Clubs der PremiumDiscount-Kette Fivestar erfüllt das Unternehmen vorzeitig das für 2023 gesetzte Expansionsziel von 100 Fitnessstudios. Die Anlagen werden als Konsumentenmarke Ai Fitness weitergeführt. Damit bleibt die BestFit Group die am schnellsten wachsende Kette im deutschen Markt und verzeichnet mehr als 350.000 Mitglieder.

www.bit.ly/uebernahme-fivestar

Was macht ein Sport- und Bewegungstherapeut?

Mit dem „European Health & Fitness Market Report 2023“ veröffentlichen EuropeActive und Deloitte bereits die zwölfte gemeinsame Studie mit aktuellen Branchenzahlen aus dem europäischen Fitnessund Gesundheitsmarkt. Insbesondere die Zahl der Mitglieder und das Einnahmevolumen stimmt die Studienpartner optimistisch. Aufgrund dieses Aufschwungs sind die Verfasser zuversichtlich, das gesteckte Ziel von 100 Millionen Mitgliedern bis 2030 zu erreichen.

www.bit.ly/ehfmr-2023

Effektive Recovery für sportliche Höchstleistung

Gegründet aus einer Leidenschaft für Regeneration und Sport. Wissenschaftlich fundiert. Entwickelt, um das Leistungspotenzial im Training und Wettkampf zu revolutionieren. feels.like ist die erste deutsche CBD-Sportmarke, die wirksame und sichere Produkte für ambitionierte Sportlerinnen und Sportler entwickelt. Leistungssportler Tim Wenisch (zweifacher HYROX-Weltrekordhalter) erläutert im exklusiven Interview (ab Seite 104), warum er auf die Produkte setzt. www.feelslike.sport

Am 10. August 2023 findet um 17 Uhr das nächste DHfPG-Webinar „Jobporträt – Was macht ein …?“ statt. Die Experten aus der Praxis stellen das Berufsbild des Sport- und Bewegungstherapeuten vor. Sie zeigen berufliche Perspektiven für die sporttherapeutische Beschäftigung in stationären und ambulanten medizinischen Rehaeinrichtungen oder Physiopraxen sowie für gesundheitsförderliche Tätigkeiten bspw. in Fitness- und Gesundheitsstudios. Bitte um Voranmeldungen.

https://www.dhfpg.de/jobportraet

Neuer Executive Sales Director International bei gym80

Seit Mai 2023 ist der langjährige Exportmanager Shervin Zarrini neuer Verantwortlicher für den internationalen Vertrieb bei gym80. Neben der Pflege bestehender Geschäftsbeziehungen kümmert er sich primär um die Erschließung neuer Absatzmärkte. Seine vielfältigen Sprachkentnisse (Deutsch, Spanisch, Englisch und Farsi) helfen dabei, diverse Märkte zu erreichen und kulturelle Besonderheiten sowie länderspezifische Anforderungen zu verstehen und zu bedienen.

www.bit.ly/gym80-personalie

Foto: milon industries GmbH
Foto: feels.like
Foto: gym80 Foto: DHfPG/BSA Foto: BestFit
„European Health & Fitness Market Report 2023“
fitness MANAGEMENT international 04/23 10 AKTUELLES | ANZEIGE
Foto: EuropeActive
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Panatta auf der RiminiWellness 2023

Auf der Messe RiminiWellness 2023, die Anfang Juni in Italien stattfand, war Panatta einer der Hauptaussteller. Das Unternehmen zeigte auf mehr als 2.400 Quadratmetern eine einzigartige Präsenz, die sich auf mehrere Ausstellungsbereiche verteilte. Neben dem Haupstand, an dem zahlreiche Innovationen für den B2B-Bereich vorgestellt wurden, bot das „Panatta Muscle Gym“ Besucherinnen und Besuchern ein wahres Paradies an Free Weight-Special-Geräten.

www.bit.ly/panatta-rimini-wellness

Das „Fitnesslife“ von Gottfried Wurpes

„Fitnesslife“ ist der Titel des aktuellen Buchs von Gottfried Wurpes, CEO von „The Fitness Company“ und General Distributor von Technogym in Österreich, Tschechien und der Slowakei. Der Autor präsentiert eine sehr persönliche Geschichte über die Entstehung seiner Firma, die Weitsicht ihres Gründers und die Liebe zum Sport. Er gibt tiefe Einblicke in die sieben Qualitäten seiner sportlichen und beruflichen Karriere – mit Tipps zur persönlichen Umsetzung.

www.fitness.at

BSA-Podcast eröffnet Perspektiven

Der Podcast „Mach dein Hobby zum Beruf“ der BSA-Akademie stellt berufliche Möglichkeiten in der Fitness- und Gesundheitsbranche vor. Die Podcaster geben dabei Einblicke hinter die Kulissen der BSA-Akademie, sprechen mit den verschiedenen Fachbereichen sowie Menschen, die ihr Hobby bereits erfolgreich zum Beruf gemacht haben. Auch das Lehrgangssystem der BSA-Akademie wird beleuchtet. Abrufbar ist der Podcast auf den gängigen Streamingplattformen. www.bsa-akademie.de

Podcast UPSHIFT mit fM-CEO Janosch Marx

Die Fitnessunternehmer Aleksander Ostojic und Tim Horst teilen in ihrem Podcast UPSHIFT ihre Gedanken und langjährigen Erfahrungen im Unternehmertum und in der Fitnessbranche. In Folge 47 war fitness MANAGEMENT-CEO Janosch Marx zu Gast und sprach über seinen Weg in die Branche, wie diese mit der fehlenden Planungssicherheit umgehen sollte und mit welchen Mitteln die Mitglieder länger in ihrem Fitnessstudio bleiben.

www.bit.ly/upshift-janosch-marx

Precovery gibt Zusammenarbeit mit ACISO bekannt Mitgliederbindung dank Technogym Ecosystem

Das Technogym Ecosystem ist eine offene Plattform, die sich leicht in Anwendungen wie Mitgliedschafts- und Körperanalysesoftware sowie in Fitnessgeräte beliebiger Hersteller, Verbraucher-Apps und tragbare Geräte integrieren lässt. Zusätzlich ermöglicht MyWellness, die digitale Strategie zu beschleunigen, Erfahrungen der Mitglieder zu verbessern und den ROI durch den Anstieg verschiedener Werte (z. B. sekundäre Ausgaben (+100 %)) zu steigern.

www.technogym.com/de

Die Precovery Global Group setzt mit ihrem Produkt TONiN® auf Regeneration und somit auf einen erholsamen Schlaf. Für das Gründerteam Thomas Marx, Dr. Burak Yildirim und Carsten Dehmlow ist klar: „Höher, schneller, weiter“ geht nur mit aufgeladenen Energiespeichern, die unsere Körper nur durch eine gute Regeneration erhalten. Die Zusammenarbeit mit ACISO ist ein wichtiger Meilenstein für das junge Start-up, aber auch für die gesamte Fitnessbranche.

www.bit.ly/precovery-aciso

Foto: © Panatta srl Foto: DHfPG/BSA Foto: May_Chanikran – stock.adobe.com Foto: Technogym Foto: Trinity Concepts GbR
fitness MANAGEMENT international 04/23 12 AKTUELLES | ANZEIGE
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aktiv fitnessclub Edewecht

35 Jahre Innovationen

Vom kleinen, als Einzelperson geführten 350-Quadratmeter-Studio zu einer Unternehmensgruppe mit 17 Studios, über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Franchiseprodukt –gemeinsam mit seiner Ehefrau Jenny und seinem langjährigen Geschäftspartner Matthias Lang hat Edmund „Eddy“ Schmiemann sein Unternehmen eindrucksvoll entwickelt. Ein Blick auf eine Erfolgsgeschichte, die mit der Eröffnung des ersten aktiv fitnessclubs in Edewecht begann.

Text: Jürgen Wolff
fitness MANAGEMENT international 04/23 16 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS
Fotos: Jenny Schmiemann

Der aktiv fitnessclub in Edewecht feiert in diesem Jahr sein 35-jähriges Jubiläum – und der Jahrestag ist ein ganz besonderer! Am 08.08.1988 startete der Trainingsbetrieb. „Das war ein Montag“, sagt Unternehmensgründer Edmund „Eddy“ Schmiemann, dem das Studio auch heute noch gehört. „Am Wochenende vorher hatten die Eröffnungsfeierlichkeiten stattgefunden. Für mich als jungen Bengel mit damals gerade mal 20 Jahren ging es an dem Tag los.“

Die Begeisterung für das Training war der Impuls

Edewecht liegt im Ammerland in Niedersachsen, etwas außerhalb des Speckgürtels der nächsten größeren Stadt Oldenburg. 1988 hatte Edewecht etwa 10.000 Einwohner (Anm. der Redaktion: Stand Dezember 2022 sind es 23.300 Einwohner)

„Da war noch kein Studio, aber dort gehörte ein Studio hin“, so Edmund Schmiemann.

Vier Jahre zuvor, 1984, eröffnete in der Nachbargemeinde Friesoythe das erste kleine Fitnessstudio in der Region. Der damals 16-jährige, sportbegeisterte Edmund Schmiemann war gleich „Feuer und Flamme“, meldete sich an und begann zu trainieren. Im Laufe der Zeit reifte in ihm der Gedanke, es selbst mit einem eigenen Studio zu versuchen. Gerade volljährig geworden, brauchte Edmund Schmiemann dafür die Unterstützung seines Elternhauses. „Mein Vater war recht angetan von der Idee, hat es mir zugetraut und gesehen, dass Fitness zu mir passt und mir ein gewisses Unternehmertum im Blut liegt. Er verstand auch, dass man mit einem Studio Geld verdienen kann. Also gingen wir gemeinsam zur Bank“, erinnert sich Edmund Schmiemann. „So entstand damals in Edewecht der aktiv fitnessclub – mein erstes eigenes Studio.“

Auf nur 350 Quadratmetern waren die Geräte untergebracht und es gab einen kleinen, offenen Kursbereich, der schwerpunktmäßig für Kickboxkurse genutzt wurde. Edmund Schmiemann war zu der Zeit selbst aktiver Kickboxer und später insgesamt fast 20 Jahre als Trainer tätig. Unter seiner Regie entwickelten sich ein deutscher Vizemeister und zwei norddeutsche Meister.

Mitte der 1990er beginnt das Wachstum

1993 lernte der junge Studiobetreiber seine jetzige Ehefrau Jenny kennen. „Sie ist sofort in den Studiobetrieb eingetaucht und hat mitgearbeitet. Meine Frau war schon immer sehr sportlich und betreute vor allem den Kursbereich und die Trainingsfläche. Sie hatte die gleiche Leidenschaft für das Studio wie ich, wurde schnell zum Herzen des Studios und hat mich unglaublich unterstützt. Dazu kam, dass wir nach dem Einstieg meiner Frau doppelte ‚Manpower‘ hatten“, sagt Edmund Schmiemann.

1994 konnte er bereits sein zweites Studio eröffnen. 1996 folgte das dritte und der Einstieg des ersten Geschäftspartners

Michael Nietsch. 2001 übernahm Edmund Schmiemann gemeinsam mit Matthias Lang, der noch heute sein Geschäftspartner ist, in Westerstede das erste von vielen weiteren gemeinsamen Studios.

Discountstudios sichern den Standort

Als Anfang der 2000er-Jahre immer mehr Studios mit Discountkonzepten aufkamen, beschloss Edmund Schmiemann,

Studio des Monats August
2023
04/23 fitness MANAGEMENT international 17
Edewecht

diesen Markt für seine Region selbst abzudecken. Er eröffnete 2001 in Edewecht sein erstes eigenes Discountstudio unter dem Namen „redfit fitness & sports“. Nach und nach entwickelte er das Unternehmen mit seinem Geschäftspartner Matthias Lang zu einer regionalen Marke weiter.

„Wenn wir es nicht machen, dann macht es ein anderer“, erläutert Edmund Schmiemann. „Wir wollten vorbeugen, dass uns in unserer Region größere Anbieter von außerhalb ‚auf die Pelle rücken‘. Zu Beginn schüttelten viele den Kopf, aber wir sind hier im Umkreis nach wie vor DER Anbieter für Fitness- und Gesundheitstraining, sozusagen der Platzhirsch. Wenn es um Fitness geht, fällt mit Sicherheit der Name eines unserer Studios.“ Seit Sommer 2023 betreiben Edmund Schmiemann und Matthias Lang 13 redfit fitness & sports-Studios und bieten die Marke auch erfolgreich als Franchiseprodukt an.

Vom kleinen Studio zur Unternehmensgruppe

Zur aktiv & redfit Unternehmensgruppe, die aus dem aktiv fitnessclub in Edewecht gewachsen ist und die Edmund Schmiemann gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Matthias Lang leitet, gehören heute 17 Studios. Sie besteht aus der Zentrale, dem Verwaltungs- und Support-Center für alle Studios der Gruppe, aktuell vier Premiumstudios der Marke aktiv fitnessclub, den 13 redfit fitness & sports-Anlagen sowie dem Verein für Rehabilitationssport aktiv fit e. V. In drei Studios sind EMS-Studios als Club-im-Club-Angebot integriert und seit Januar 2023 gibt es eine erste eigene Physiopraxis.

Ab September 2023 werden aus den vier aktiv fitnessclubs auch redfit fitness & sports-Studios. Dadurch will die Unternehmensgruppe einheitlich und größer am Markt auftreten. Die Mitglieder können dann einmal zahlen und an allen 17 Standorten trainieren.

Trends, Innovationen und Facelifts

Ein wesentlicher Baustein der beeindruckenden Entwicklung von einem 350-Quadratmeter-Studio hin zu einem Unternehmen mit 17 Anlagen unterschiedlicher Ausrichtung ist die permanente Weiterentwicklung jedes einzelnen Standortes –oder kurz: Innovation. „Wir haben unsere Studios in vielen Entwicklungsschritten permanent optimiert und immer neue Möglichkeiten genutzt“, sagt Edmund Schmiemann. „Das ist mehr als die Geräte auf dem neuesten Stand zu halten oder ein paar Lampen auszutauschen. Bei uns gibt es den Grundsatz: Spätestens alle fünf Jahre ist ein Facelifting fällig. Das haben wir so durchgezogen – teilweise schweren Herzens –obwohl es z. T. mit größeren Umbauarbeiten verbunden war, manchen Mitgliedern nicht gefallen hat und sich der Nutzen dieser Investitionen schwer beziffern lässt. Man kennt das: Wenn um die Ecke eine neue In-Kneipe aufmacht, rennen alle dahin und die alte Kneipe ist nicht mehr interessant. Wir haben immer vermieden, austauschbar oder langweilig zu sein, und uns ständig neu erfunden.“

Training, Know-how und die Lust auf Menschen

Den Mitarbeitenden des Studios in Edewecht kommt in der ländlich geprägten Umgebung eine besondere Bedeutung zu und es sind besondere Qualifikationen gefragt. „Hier kennt man sich“, sagt Edmund Schmiemann. „Als ich noch selbst

fitness MANAGEMENT international 04/23 18 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS
Fotos: Jenny Schmiemann

von früh bis spät im aktiv in Edewecht im Einsatz war, konnte ich fast alle unsere Mitglieder mit Namen ansprechen.“

Mitarbeitende des aktiv fitnessclub müssen fachlich qualifiziert – eine B-Lizenz ist Mindeststandard – und sportlich interessiert sein, möglichst selbst trainieren und Erfahrungen im Studio haben. „Ganz wichtig ist die Lust auf Menschen“, sagt Edmund Schmiemann. „Ein freundlich motivierender Umgang mit unseren Mitgliedern ist eine Grundvoraussetzung.“

Interne Zusatzqualifikation für das Team

„Damit wir das gewährleisten können, haben wir für die aktiv & redfit Gruppe ein eigenes internes Aus- und Fortbildungskonzept entwickelt, das die individuellen Ausbildungen ergänzt und ein einheitliches Qualitätslevel schafft. Alle neuen Mitarbeitenden nehmen an einem Assessment-Center teil. Danach durchlaufen sie eine interne Fortbildung in unserer eigenen aktiv akademie, wo wir bestimmte Grundlagen aus allen Bereichen durchgehen und unsere Standards vermitteln. Dieses Angebot wird auch von anderen Studios aus der Region genutzt, die Mitarbeitende zur Fortbildung anmelden, weil sie sich sehr bewährt haben.“

Im Rahmen dieser Schulungen werden neben Trainingslehre und Kundenbetreuung Prozesse aus allen Bereichen des Studiobetriebs besprochen und verfestigt: Bestandsplanung, Marktanalyse, Studiobetrieb, Jahresziele, Zugänge, Abgänge. Wie behandle ich einen Walk-in? Wie komme ich zu einem Termin? Das Führen von Verkaufsgesprächen wird in einem speziellen Seminar und Übungsphasen im Studio vermittelt.

Positionierung als regionaler Marktführer

„Hier in der Region sind wir der Partner für Fitness- und Gesundheitstraining, mit einer Top-Ausstattung, modernem Design und vor allem top-ausgebildeten Mitarbeitenden. Ich sehe die aktiv fitnessclubs im Premiumbereich“, sagt Edmund Schmiemann.

„Wenn man so viel Qualität im Haus hat, will man das auch kundtun – und das tun wir! Wir sind im Social-Media-Bereich sehr stark, weil wir eine eigene Marketingabteilung haben. In der Zentrale wird die komplette Verwaltung aller Studios gebündelt. Buchhaltung, Personalmanagement und auch das Marketing sind mit mehreren Mitarbeitenden besetzt, die das sehr gut machen. Wir kommen aus der Branche. Wir haben eigene Studios und wir optimieren unsere kompletten Arbeitsprozesse. Davon profitieren mittlerweile auch Partnerstudios aus der Umgebung, die u. a. ihre Verwaltung an uns abgegeben haben und z. T. sogar Franchisenehmer geworden sind.“

Der Schwerpunkt des Marketings für den aktiv fitnessclub in Edewecht liegt auf Social Media, das Unternehmen ist regelmäßig auf allen Kanälen präsent. Printwerbung ist weniger geworden, ganz verzichten darauf möchte die aktiv & redfit Gruppe aber nicht. „Wir arbeiten viel mit Großflächenplakaten und eigenen Bannern an festen Standorten. Das ist einfach effektiv, wenn man versucht, alle anzusprechen. Die Themen in der Werbung wechseln: Insbesondere die Expertise als Figurund Abnehmexperten wird kommuniziert, aber auch Muskelaufbau, gesunder Rücken, Preis- oder ‚Bring a Friend‘-Aktionen.“

Der aktiv fitnessclub in Edewecht ist der älteste der aktiv & redfit Unternehmensgruppe. Die Mitgliederstruktur ist über 35

04/23 fitness MANAGEMENT international 19

Jenny und Edmund „Eddy“ Schmiemann

Der Gründer der aktiv Unternehmensgruppe und Inhaber des aktiv fitnessclubs in Edewecht, Edmund „Eddy“ Schmiemann, begann im Alter von 16 Jahren mit dem Fitnesstraining. Mit 20 eröffnete er auf 350 Quadratmetern sein erstes Studio. Seine Frau Jenny ist seit 1993 im Unternehmen aktiv und leitet heute das Studio in Edewecht. Edmund Schmiemann betreibt mit der aktiv & redfit Gruppe, die operativ von seinem langjährigen Geschäftspartner Matthias Lang geführt wird, 17 Studios. Im Herbst 2023 wird sich Edmund Schmiemann aus dem Tagesgeschäft zurückziehen und nur noch bei unternehmerischen und strategischen Aufgaben mitentscheiden. In seiner Freizeit wird er dem Fitnesstraining treu bleiben und mehr Zeit mit Reisen und seiner Leidenschaft, dem Kitesurfen, verbringen.

„Ich habe alles mit Herzblut gemacht und ich würde es immer wieder so machen. Wir arbeiten in der besten Branche überhaupt, in der Fitnessbranche, wo ich mit Menschen zu tun habe, die ihre Freizeit bei uns verbringen. Sie müssen nicht zu uns kommen, sie wollen es und kommen gut gelaunt ins Studio. Unser Produkt ist Fitness, Sport, Gesundheit und letztendlich auch Entertainment. Wenn man selbst ein sportlicher Typ ist, dann geht es nicht besser. Ich bleibe neugierig und werde weiterhin die Augen offen halten, um zu sehen ob sich – wo auch immer – etwas Interessantes und Neues ergibt.“

Jahre gewachsen und bildet einen „Querschnitt durch die Bevölkerung“, so Edmund Schmiemann. Das Durchschnittsalter der Mitglieder in Edewecht liegt mit 44 Jahren etwas über dem Durchschnitt der anderen Studios, wobei sich der Anteil von Männern und Frauen die Waage hält.

Digitalisierung? – Überall, wo es Team und Mitgliedern hilft

Der Trainingsbereich im aktiv fitnessclub mit gym80, Precor, EGYM, efle-xx und der seca Körperanalyse wird digital unterstützt, über die Trainer-App gesteuert und ist in die Studioverwaltung integriert. Studiogründer Edmund Schmiemann sieht neben der automatischen Trainingsdokumentation und der immensen Zeitersparnis vor allem den Entertainmentfaktor als Vorteil der digitalen Studioorganisation: „Wenn ich trainiere, bin ich durch die Animation auf dem Bildschirm und die Vorgabe der Trainingsdauer und Wiederholungen immer zusätzlich motiviert und ziehe das Programm eher bis zur letzten Wiederholung durch als ohne Animation und Vorgabe!“

Die Digitalisierung bleibt weiterhin ein großes Thema. „Wir werden teilautomatisieren und haben schon systematisch damit begonnen, das in allen unseren Studios umzusetzen. Unser wesentliches Ziel ist es, zu Tageszeiten mit schwacher Auslastung wenig Mitarbeitende vor Ort zu haben. Unser Team kann dann andere Aufgaben erledigen, weil die zusätzliche digitale Kontrolle vorhanden ist“, erklärt Edmund Schmiemann. „Wir gewinnen Ressourcen für zusätzliche Termine mit unseren Mitgliedern sowie Interessentinnen und Interessenten. Darüber hinaus konnten wir bereits unsere Öffnungszeiten erweitern. Von den digitalen Optionen profitieren vor allem unsere Mitglieder.“

Der aktiv fitnessclub in Edewecht in Zahlen

Ausstattung Kraft gym80, EGYM

Cardio Precor

Beweglichkeit efle-xx

Indoor Cycling Life Fitness (Tomahawk)

Kurse Hot Iron®, BBP, Rücken, Bauch, Yoga Stretch

Wellness finnische Sauna

Mitarbeitende aktiv fitnessclub Edewecht

4 Festangestellte

1 dual Studierender

1 Azubi

5 Minijobber

Unternehmensgruppe aktiv & redfit

insgesamt über 100 Mitarbeitende

aktiv fitnessclub in Edewecht

Holljestraße 1c | 26188 Edewecht

www.fitnessclub-aktiv.de/edewecht.html

www.redfit-fitness.de |

www.fitnessclub-aktiv.de

Studios
1.000
Krafttraining 400 m2 davon Functional Training 70 m2 Cardiotraining 80 m2 Fläche für Kurse 80 m2 Indoor Cycling 80 m2 EMS 50 m2
90 m2
Fläche des
gesamt
m2
Wellness
fitness MANAGEMENT international 04/23 20 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS
Foto: Jenny Schmiemann

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Zukunftsmarkt Prävention, Fitness und Gesundheit

Trends und Innovationen in der Fitnessbranche

„Stillstand ist Rückschritt.“ Was Konfuzius schon vor etwa 2.500 Jahren erkannte, bleibt auch heute essenziell – gerade in der lebendigen Fitness- und Gesundheitsbranche, die sich immer wieder neu erfindet. Auf welchen verschiedenen Ebenen bereichert Innovation unsere Branche? Welche Neuerungen wünschen sich Mitglieder wirklich? Diese Fragen beantworten Nerio Alessandri, CEO und Gründer von Technogym, Phillip Mills, Executive Director LES MILLS, und Michael „Mimi“ Kraus, Handballweltmeister und Studiobetreiber, im Interview.

Foto: Flamingo Images –stock.adobe.com fitness MANAGEMENT international 04/23 24 AKTUELLES | TRENDS UND INNOVATIONEN
Text: Anke Sörensen

Was bedeutet Innovation? Im Wesentlichen geht es darum, etwas Neues zu schaffen: „Innovation ist der Prozess, bei dem eine Idee in ein Produkt oder eine Dienstleistung umgewandelt wird, die ein bestimmtes Problem löst und einen Mehrwert für das Unternehmen und den Kunden schafft.“ (ITONICS, o. J.) Oft fungiert Druck von außen als Innovationstreiber. Ein perfektes Beispiel für eine innovative Lösung in der Fitnessbranche stammt aus der jüngeren Vergangenheit: Während der Corona-Krise reagierten Studiobetreibende in kürzester Zeit auf das Problem der Studioschließungen und implementierten digitale Angebote. Durch Streaming und Workout-Videos hielten sie die Kommunikation mit ihren Mitgliedern aufrecht und konnten so die Dienstleistung Fitness weiter anbieten. Schnell erzielten sie Learnings, vertieften das Know-how und verbesserten ihr Produkt. Von dem Mehrwert hochwertiger Videos profitieren die Mitglieder bis heute, wenn sie diese z. B. im Urlaub oder auf Geschäftsreise nutzen können.

Warum sind Innovationen gerade für die Fitness- und Gesundheitsbranche so entscheidend? Hier ändern sich die Anforderungen der Mitglieder an die Studios schnell. Auf der einen Seite hat das Bewusstsein für Gesundheit stark zugenommen. Viele Menschen haben verstanden, dass regelmäßiges hochwertiges Fitnesstraining nachhaltig zu einem gesunden Lebensstil beiträgt. Auf der anderen Seite soll das Fitnessangebot heute ein weites Spektrum unterschiedlicher Lifestyles und Altersgruppen mit verschiedenen Bedürfnissen befriedigen. Eine Herausforderung, der Studiobetreibende gerecht werden können, wenn sie innovatives Handeln in ihre Unternehmensphilosophie und ihr -konzept integrieren und agile Prozesse leben.

Innovation zum Wohl der Mitglieder

Im Fitnessstudio können Innovationen auf verschiedenen Ebenen greifen. Die Ziele sind vielfältig: eine höhere Zufriedenheit der Mitglieder und Mitarbeitenden, ein Ausgleichen des Fachkräftemangels, eine bestmögliche Betreuung der Mitglieder und natürlich ein erfolgreiches Unternehmen.

Mithilfe der Digitalisierung werden organisatorische Prozesse verschlankt, administrative Tätigkeiten optimiert und sogar der Service verbessert. Immer ausgefeiltere Technologien an Geräten und in Apps sorgen für individualisierte Trainingserlebnisse, die in jeden Zeitplan passen. Vernetzte Geräte dokumentieren dabei den Trainingsverlauf und -erfolg. Damit wird die persönliche Betreuung und die Erstellung neuer Trainingspläne unterstützt. Darüber hinaus bieten moderne Fitnesskurse den Mitgliedern Liveerlebnisse in der Gruppe auf höchstem Niveau, die zum individuellen Geschmack und eigenen Fitnesslevel passen. Marketinginnovationen sorgen schließlich dafür, neue relevante Zielgruppen anzusprechen. Alle diese Innovationen dienen den Studiobetreibenden und ihrem Team letztendlich dazu, sich intensiver um das Wesentliche zu kümmern, nämlich die Betreuung und Unterstützung der Mitglieder. Letztendlich bleibt die Nähe zu den Kundinnen und Kunden der bestimmende Faktor, um sie im eigenen Studio zu halten und sich von der Konkurrenz abzuheben.

Experten am Puls der Zeit

Unsere Interviewpartner sind drei prominente Beispiele für Persönlichkeiten, die ihren beruflichen Erfolg ganz der Innovation verschrieben haben und nie stehen geblieben sind. Nerio Alessandri, Gründer und CEO von Technogym, verfolgt seit 40 Jahren die Mission: „Let’s move for a better world“. Im Interview erläutert er, warum Innovation der Schlüsselfaktor für das Wachstum seines Unternehmens ist und wie dort Technik, Digitalisierung und Design ineinandergreifen. Phillip Mills begann bereits in den 80er-Jahren, Gruppenfitnessprogramme für Fitnessstudios zu entwickeln. Seitdem begeistert LES MILLS Mitglieder unterschiedlichster Altersgruppen mit innovativen Angeboten – und war manchmal auch seiner Zeit voraus. Michael „Mimi“ Kraus schließlich war als Profisportler immer auf der Suche nach dem ultimativen Fitnessstudio – bis er mitten in der Pandemie mit NICE zwei eigene Studios eröffnete, in denen er endlich seinen eigenen Ansprüchen gerecht wird.

Literaturliste ITONICS GmbH. (o. J.). Innovation erklärt: Der ultimative Guide. Zugriff am 15.06.2023. Verfügbar unter https://www.itonics-innovation.de/innovation-guide 04/23 fitness MANAGEMENT international 25

fMi: Sie haben mit Anfang 20 in der Garage Ihrer Familie mit dem Bau von Fitnessgeräten begonnen und leiten heute ein weltweit führendes Unternehmen für Wellness- und Rehabilitationsprodukte und -konzepte. Was treibt Sie an?

Nerio Alessandri: Der Traum, eine bessere Welt zu schaffen, in der die Gesundheit der Menschen im Mittelpunkt steht. Unsere Vorfahren legten täglich über 25 Kilometer zurück, um Nahrung, Wasser usw. zu finden. Heute gehen die Menschen im Durchschnitt weniger als einen Kilometer pro Tag und die Folgen in Form von Fettleibigkeit und chronischen Krankheiten sind alarmierend. Die Förderung von Bewegung und einem gesunden Lebensstil ist der Schlüssel zu einer nachhaltig gesunden Entwicklung der Zukunft.

Ich habe Technogym vor 40 Jahren mit dem Traum gegründet, die Welt wieder in Bewegung zu bringen. Und das ist immer noch der Traum, der Technogym antreibt, zusammengefasst in unserer sozialen Mission „Let’s move for a better world“.

Was ist die Philosophie hinter Ihrem Lebenswerk?

Wohlbefinden. Die Mission von Technogym ist es, Menschen durch Wellness zu einem besseren Leben zu verhelfen. Daran hat sich seit dem ersten Tag nichts geändert und das wird sich auch nie ändern. Was sich jeden Tag ändert, ist die Technologie und die Art und Weise, wie wir Wellness anbieten. Wir machen Trainingserfahrungen persönlicher, ansprechender und zugänglicher für die Menschen.

Interview mit Nerio Alessandri, CEO und Gründer von Technogym
„Innovation war immer der Schlüsselfaktor für das Wachstum von Technogym“
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Foto: Technogym

Der CEO von Technogym war Industriedesigner, bevor er mit nur 22 Jahren sein Unternehmen gründete. Heute ist Technogym Weltmarktführer für Fitness- und Wellnesslösungen und stattet u. a. die Formel 1 und die Olympischen Spiele aus. Sein Wellnesskonzept für einen gesünderen Lebensstil fußt auf regelmäßiger körperlicher Bewegung, ausgewogener Ernährung und einer positiven Lebenseinstellung. Für sein Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. als Ritter der Arbeit, Unternehmer des Jahres und Ehrendoktor. 2014 erhielt er den Premio Leonardo, 2017 den President’s Sport Award.

Bestrebungen ermöglicht. Andererseits war das Bewusstsein für die Vorteile von Bewegung für die Gesundheit noch nie so groß wie heute, was unserer Branche in Verbindung mit dem Gesundheits-, Medizin- und Versicherungssektor eine starke Perspektive bietet. Nach vielen Jahren ist es für uns Betreiber in der Fitness- und Wellnessbranche endlich an der Zeit, unser Wellnessfachwissen zu nutzen. Die Branche entwickelt sich ständig weiter und natürlich hat die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.

Technogym steht seit 40 Jahren für modernes Training auf höchstem Niveau. Wie schaffen Sie es, Innovation in der Technogym DNA zu verankern und Ihre Produkte permanent weiterzuentwickeln? Wie erkennen Sie Trends, die das Potenzial haben, zum Standard zu werden? Innovation war schon immer der Schlüssel für das Wachstum von Technogym. Ich begann mit der Entwicklung mechanischer Produkte, bald darauf führten wir die Elektronik ein, dann die Software, das Digitale und heute Videoinhalte auf Abruf. 1996 brachten wir die erste Software der Branche auf den Markt, 2003 den ersten in das Gerät eingebauten TV-Bildschirm, 2007 das erste vernetzte Gerät, 2012 die erste Cloud-Plattform und vor kurzem unsere Technogym Liveplattform mit Videoworkout und Trainingseinheiten auf Abruf, die sowohl auf dem Gerät als auch in unserer App verfügbar sind. Das Technogym Ecosystem, unsere offene Plattform, die es ermöglicht, die Trainingserfahrung jedes einzelnen Mitglieds zu personalisieren, und den Betreiberinnen und Betreibern erlaubt, das gesamte Clubgeschäft zu verwalten, ist das Ergebnis unserer Innovationsreise.

Das Ecosystem wurde auf der FIBO gezeigt. Welche der aktuellen Innovationen ist besonders zukunftsweisend?

Welche Veränderungen haben die Fitnessbranche in den letzten 40 Jahren geprägt?

Die Fitness- und Wellnessbranche hat sich in den letzten 40 Jahren stark weiterentwickelt. In den 80er-Jahren war sie ein Nischensektor, der nur eine kleine Gemeinschaft von Bodybuildern und Fitnessenthusiasten anzog, heute ist Wellness definitiv Mainstream und hat als einer der vorherrschenden Verbrauchertrends auch Auswirkungen auf andere Branchen.

Einerseits hat die Digitalisierung Wellness für die Menschen zugänglicher gemacht und eine stärkere Personalisierung auf individuelle Bedürfnisse, Leidenschaften und

Unsere Ecosystem-Strategie besteht seit über zehn Jahren, seit der Einführung der Mywellness Cloud im Jahr 2012, um „Wellness on the go“ zu bieten und den Menschen zu ermöglichen, sich jederzeit und überall mit ihrem Trainingserlebnis zu verbinden. Auf der diesjährigen FIBO haben wir einige großartige Neuigkeiten angekündigt, die unser Technogym Ecosystem zur einzigen offenen Plattform in der Branche machen, die es den Betreibern ermöglicht, die gesamte Mitgliederreise zu verwalten: Das Technogym Ecosystem kann alle Softwareanwendungen (Mitgliedschaftssoftware, Marketing- und Zahlungsplattformen, Geräte zur Körperanalyse und -bewertung) und Fitnessgeräte (von jedem Hersteller) integrieren, die bereits vom Club verwendet werden, oder sich mit Verbraucher-Apps und tragbaren Geräten der Mitglieder verbinden.

In welchen Bereichen der Präventions-, Fitness- und Gesundheitsbranche sehen Sie in den kommenden Jahren das größte Wachstumspotenzial?

Unsere Branche hat ein riesiges Potenzial und zweifellos hat Gesundheit heute für die Menschen Priorität, aber in vielen Fällen nutzt die medizinische Gemeinschaft unsere Branche nicht als Chance. Wir brauchen Ärztinnen und Ärzte, die den Menschen Training verschreiben. Um dieses Niveau zu erreichen, müssen wir als Branche glaubwürdiger sein. Qualität und Personalisierung sind dazu die Mittel. Die Digitalisierung ist dabei der Schlüssel, denn sie ermöglicht es, maßgeschneiderte Programme anzubieten und gleichzeitig alle spezifischen Daten zu sammeln, die den Nutzenden helfen, ihre

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Ziele und Ergebnisse zu erreichen. Um diese Strategie voll auszuschöpfen, ist es entscheidend, dass die Betreiber und Lösungsanbieter über genaue Daten und zertifizierte Partnerschaften verfügen, um ein neues Modell umzusetzen, bei dem das Technogym Ecosystem eine zentrale Rolle spielt.

Wie sieht das Fitnesstraining der Zukunft aus?

In der Zukunft geht es um Personalisierung. Die Verbraucher und Verbraucherinnen haben sich weiterentwickelt: Sie sind immer besser informiert und anspruchsvoller, sie erwarten ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes, personalisiertes Erlebnis und wollen sich mit Gemeinschaften verbinden, die ihre Interessen und Leidenschaften teilen. Wir suchen nach personalisierten Erlebnissen in allen Lebensbereichen, beim Einkaufen, auf Reisen, in der Unterhaltung – und wenn es um Fitness und Wellness geht.

Die Bevölkerungsstruktur verändert sich, die Menschen werden älter und individuelle Trainingsansprüche steigen. Wie stellt sich Technogym darauf ein?

Jeder Einzelne hat andere Ziele, Bedürfnisse und Leidenschaften. Unser Ziel ist es, Vielfalt zu bieten, damit jeder Nutzer das Gerät wählen kann, das seinen Trainingsvorlieben am besten entspricht. Digital ist es wichtig, die Trainingserfahrung auf die individuellen Bedürfnisse, Ziele und Leidenschaften abzustimmen, um den Menschen zu helfen, das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Darum haben wir ein Connected Ecosystem entwickelt, bestehend aus vernetzten intelligenten Geräten, Apps und Videoworkouts auf Abruf, um jederzeit und überall (im Fitnessstudio, zu Hause, unterwegs) ein vollständig personalisiertes Erlebnis zu bieten.

„Nie zuvor war das Bewusstsein der Verbraucher für die Bedeutung von Gesundheit und Wellness so groß wie heute nach der Pandemie. Die Branche muss sich auf unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Zielen und Wünschen einstellen.“

Im Technogym Village können die Teammitglieder an einem Corporate-Wellness-Programm teilnehmen, das auf die Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens abzielt. Es wird von Experten des Technogym Forschungszentrums entwickelt und betreut und konzentriert sich auf die drei wichtigsten Säulen des Wohlbefindens: körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und eine positive mentale Einstellung. Es ist möglich, spezifische Trainings- oder Sportprogramme zu absolvieren, sowohl auf individueller als auch auf Gruppenebene, sowohl in den Räumen des geräumigen Wellnesscenters als auch im Freien. Jedes Jahr organisiert das Unternehmen kostenlose medizinische Untersuchungen für die Mitarbeitenden, die so ihren Gesundheitszustand über Jahre hinweg überwachen und sich regelmäßig mit Spezialisten austauschen können, um Ratschläge zur Verbesserung ihrer Gesundheit und zur Vorbeugung von Krankheiten zu erhalten. Die Ergebnisse dieser medizinischen Untersuchungen, ausgewertet von unabhängigen Universitäten, zeigen deutlich, dass Mitarbeitende, die am Corporate-Wellness-Programm teilnehmen, ihren Gesundheitszustand erfolgreich verbessern oder im Laufe der Zeit unverändert beibehalten.

Welche Vorteile ergeben sich für die Marke Technogym aus dem gesammelten Know-how?

Wie muss sich die Branche angesichts dieser Herausforderungen positionieren? Welche Angebote werden in Fitnessund Gesundheitseinrichtungen in Zukunft gefragt sein?

Nie zuvor war das Bewusstsein der Verbraucher für die Bedeutung von Gesundheit und Wellness so groß wie heute nach der Pandemie. Die Branche muss sich auf unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Zielen und Wünschen einstellen. Daher wird die Fähigkeit, Programme und Dienstleistungen zu personalisieren, entscheidend sein.

Mit Blick auf die Zukunft glaube ich, dass Clubs wettbewerbsfähig sein werden, wenn sie sich auf den Wert von Service und Erfahrung konzentrieren. Die GROWTH-Strategie (Konzentration auf Marketing und Preisgestaltung, um Mitgliedschaften zu verkaufen, und wenig Fokus auf Service) ist langfristig nicht haltbar, sondern schadet dem Markt, weil die Leute, angelockt vom Preis, Mitgliedschaften kaufen und dann aufgrund des Mangels an Service und Qualität weglaufen. Die VALUE-Strategie (Personalisierung des Service, Qualität, Umweltschutz) hingegen garantiert eine langfristige Bindung und Gewinne.

Das Technogym Village vereint ein Forschungs- und Innovationszentrum, Produktionsstätte und ein großes Wellnesscenter. Inwieweit profitieren Ihre Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit von diesem Wellnesscampus?

Erstens die Innovation, die hinter den Geräten, Dienstleistungen und Apps steckt, die immer mehr auf die Nutzer zugeschnitten und in ein einzigartiges Ecosystem integriert sind. Zweitens das Design, in das Technogym schon immer investiert hat und das dank Digitalisierung und Konnektivität ein Höchstmaß an Personalisierung bietet, aber gleichzeitig einfach zu bedienen, nicht einschüchternd und sicher ist. Drittens der emotionale Ansatz: Produkte einer Marke, die von Sportchampions, Berühmtheiten und den besten Referenzen der Welt genutzt wird, machen die Erfahrung begehrenswerter, inspirierender und erstrebenswerter.

„Let’s move for a better world“ steht für Ihr Lebenswerk. Wie sieht ein gesunder Lebensstil für Sie konkret aus?

Wellness ist nicht nur unsere Unternehmensphilosophie, sondern eine sehr einfache und leicht umzusetzende Lebensweise für den Alltag. Für mich persönlich bedeutet es, jeden Tag Sport zu treiben (das ist grundlegend, um greifbare Ergebnisse zu erzielen), mich gesund und ausgewogen zu ernähren, mit viel Obst und Gemüse und ohne übermäßigen Zuckergehalt, und ein aktives und dynamisches soziales und geistiges Leben zu führen. Wellness bedeutet auch, das Leben zu genießen. Ein ausgewogenes Leben erlaubt es auch, nicht auf ein Glas guten Wein oder eine süße Leckerei zu verzichten.

Können Sie uns schon sagen, welche Innovationen wir in naher Zukunft von Technogym erwarten können?

Neben der Einführung neuer Produkte, die die unterschiedlichen Trainingsbedürfnisse der Menschen abdecken, wird die KI im Rahmen unserer Technogym-Ecosystem-Strategie viele innovative Möglichkeiten bieten, um das Training zu personalisieren und effektiver und ergebnisorientierter zu gestalten.

fitness MANAGEMENT international 04/23 28 AKTUELLES | TRENDS UND INNOVATIONEN

„Wir müssen den Trends folgen“

fMi: Auf der FIBO 2022 sagten Sie, dass unsere Branche sich trauen muss, neue Dinge zu tun, um die Menschen wieder für Fitness zu begeistern. Hat die Branche diesen Rat befolgt?

Phillip Mills: Ich habe den Eindruck, dass dies derzeit geschieht. Die Botschaft kommt allmählich an und wir als LES MILLS werden in diesem Jahr noch viele Innovationen auf den Markt bringen, um die Studios dabei zu unterstützen.

Im letzten Jahr haben alle versucht, im Geschäft zu bleiben und die Mitglieder zum Wiederkommen zu bewegen. Entsprechend war man mit Neuerungen etwas vorsichtiger. Von unseren Landesvertretungen weltweit bekommen wir das Feedback, dass die Studios wieder deutlich empfänglicher für Investitio-

nen in neue Bereiche werden. Unserer Einschätzung nach wird dieses Jahr der große Ansturm – im positiven Sinn – kommen.

LES MILLS greift die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung auf und hat so ein spezielles Angebot für die GenZ geschaffen. Welche Erwartungen hat diese Zielgruppe und welche Potenziale hat sie für die Zukunft?

Wir haben etwa ein Dutzend neue Programme, die wir in den nächsten Jahren auf den Weg bringen werden. Die meisten Menschen, die einem Fitnessstudio beitreten, sind zwischen 18 und 35 Jahre alt. Wenn man sich das Durchschnittsalter der Studiomitglieder ansieht, liegt dieses jedoch bei Ende 30 (Anm. d. Red.: In Deutschland liegt das Durchschnittsalter bei 40,6

Foto:
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fitness

Der Neuseeländer ist Executive Director von LES MILLS International. Geboren wurde er 1955. Der Weltklasseleichtathlet wurde 1980 neuseeländischer Meister über 110 Meter Hürden. In den 1980er-Jahren gründete er mit seinem Vater Les Mills ein Familienunternehmen, wo beide Gruppenfitnessprogramme für Fitnessstudios entwickelten. 1997 gründete er das Unternehmen LES MILLS International. Der Unternehmer setzt sich unermüdlich für die Gesundheit unseres Planeten und der Menschen ein und gehört zu den Gründungsverwaltern von Pure Advantage, einer gemeinnützigen Organisation für eine grünere und reichere Zukunft in Neuseeland.

die Trends im Bereich Group Fitness. Ich habe mittlerweile vier Generationen erlebt: meine Generation – die Babyboomer –, die Generation X, die Millennials und jetzt die GenZ. Mit jeder dieser Generationen hat sich auch die Art der Kurse verändert. In den 80er-Jahren gab es Aerobic und einige Tanzkurse. In den 90er-Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt auf Step-, Spinning-, Fatburner- und Kampfsportkurse. Mit den Millennials änderte sich das wieder: Der Trend ging hin zum Krafttraining wie Functional Training oder CrossFit, was sehr beliebt war und es noch immer ist. Parallel dazu gab es eine Menge HIIT-Kurse mit hoher Intensität. Heute sind Kurse zum Kraftaufbau, aber auch mentale Kursangebote wie Yoga sehr angesagt.

Ist es eine große Herausforderung, all diese neuen Programme für die jeweiligen Trends zu entwickeln oder geben die neuen Programme die Trends sogar vor oder beeinflussen sie? Wir versuchen, den Menschen das zu geben, was sie brauchen. Und ja, das ist eine Herausforderung. Bei LES MILLS sehen wir es als unsere Aufgabe, Trends zu setzen, um die Studios zu unterstützen. Das macht uns seit über 40 Jahren im Group-Fitness-Bereich aus. Der Kern unserer Innovationen besteht darin, den Menschen zuzuhören und herauszufinden, was sie wollen.

Ein Beispiel ist BODYPUMP in den 90er-Jahren. Das hat einen neuen Trend ausgelöst, indem wir Frauen das Krafttraining näherbrachten. Plötzlich gab es weibliche Mitglieder, die mit der Langhantel trainierten und tausend Wiederholungen in einem Kurs absolvierten. Ein anderes Beispiel ist der Yogabereich. In den Neunzigern waren wir unserer Zeit bereits voraus und hatten sogenannte Yoga-Fusion-Kurse im Angebot. Allerdings kam es damals nicht gut an, Yoga mit Musik oder anderen Kursen wie beispielsweise Pilates zu mischen. Heute macht das jeder. Yoga-Fusion hat in den letzten 20 Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Bei den Millennials und der GenZ setzt sich dieser Trend fort.

Jahren). Das liegt daran, dass viele Menschen gehobeneren Alters bereits Mitglied sind und den Schnitt hochziehen.

Laut unserer Studie, die wir in über 5.000 Fitnessstudios auf der ganzen Welt durchgeführt haben, sind die meisten Menschen 24 Jahre alt, wenn sie Mitglied werden. Also sollten wir auch diese Altersgruppe ansprechen. Das war auch bei jeder Generation davor der Fall und gilt nicht nur für die GenZ. Es handelt sich um junge Menschen, die noch keine größeren Verpflichtungen wie Arbeit oder Familie haben. Sie interessieren sich sehr bewusst dafür, andere Menschen zu treffen, in Form zu kommen und eine Gemeinschaft zu erleben. Was sich jedoch geändert hat, sind

Die Pandemie hat den Trend hin zu mentalen Kursen nochmals verstärkt, da viele Menschen unter psychischen Problemen litten bzw. bis heute darunter leiden. Neben der Pandemie sind dafür aber auch die sozialen Medien verantwortlich, die bei vielen Menschen Stress erzeugen. Wir wissen, dass psychische Erkrankungen heute das größte Gesundheitsproblem der Welt sind. Bei über einer Milliarde Menschen wurden psychische Erkrankungen diagnostiziert, vor allem Ängste und Stress sind Auslöser, mit denen Menschen umgehen können wollen. Insbesondere die GenZ hat ein hohes Bedürfnis, stark und widerstandsfähig zu sein – körperlich sowie mental. Gerade bei weiblichen Mitgliedern ist dieser Trend noch ausgeprägter: Frauen wollen stark, selbstbestimmt und unabhängig sein. Auch aktuelle Studien zeigen, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Man sieht viele junge Frauen, die im Fitnessstudio schwere Gewichte stemmen, um Stress abzubauen. Sie wollen ihren Geist und Körper trainieren – auf der einen Seite durch Krafttraining, auf der anderen Seite durch Meditation, Yoga, Pilates und Atemübungen. Männliche Mitglieder werden für mentale Angebote aber auch affiner. Man darf nicht vergessen, dass Yoga und Pilates eine Menge Kraft und Körperbeherrschung verlangen. Yoga ist also auch für Männer ein fantastisches Angebot. Vorurteile, dass es ein Frauenkurs ist, werden weniger und viele der heute erfolgreichen Yogainstruktoren sind Männer.

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Ein weiteres Beispiel sind Kurse wie das immersive Programm THE TRIP, bei dem man mit dem Fahrradergometer vor einem großen Bildschirm durch virtuelle Städte oder auf anderen Planeten fährt. Die ersten Clubs haben diesen Kurs bereits im Angebot und viele weitere werden folgen. Als Zwischenfazit ist festzuhalten, dass es für Studios ein Muss ist, solche Trends zu verfolgen und die Bedürfnisse der Mitglieder und der Generationen zu verstehen. Nur so ist man auch über Generationen hinweg erfolgreich.

Wie können Studios es schaffen, die Kluft zwischen den Zielgruppen zu überbrücken und so alle Fitnessfans gleichermaßen anzusprechen und zu begeistern?

Wir müssen den Trends folgen. Wir müssen modernes Krafttraining, moderne BornBody- und Dance- sowie Cardiokurse entwickeln, die aktuelle Trends bedienen. Jede Generation mag andere Musik. Menschen mögen Neues und selbst meine Generation probiert gern Neues aus. Einige der alten Kurse machen auch mir keinen Spaß mehr.

Auch 2022 haben wir bereits einen Blick auf das kommende Jahr geworfen. Was können wir heute von der Zukunft erwarten?

Ich denke, dass im Moment viele Faktoren die Branche beeinflussen. Abgesehen von den soziologischen Aspekten, die das Wachstum der Branche vorangetrieben haben, sind Discountanlagen und Boutique-Clubs weitere Einflussgrößen. Wir können all diese Faktoren aber nicht isoliert betrachten, es ist komplizierter. Boutique-Clubs bieten nur eine Form des Trainings an und sind darin sehr gut. Bis zu einem gewissen Grad können sie auch Teil eines größeren Fitnessstudios sein, z. B. über Aggregatoren. Die Leute können einen Boutique-Club sowie zwei oder drei weitere besuchen. Es ist also so, als ob diese drei Boutique-Clubs zu einem Fitnessstudio gehörten. Wir haben auch gesehen, dass Discounter mehr und mehr Kurse anbieten. Fast alle Discounter in der Welt haben jetzt Kurse und einige von ihnen beginnen, Boutiquen zu integrieren.

„Es ist für Studios ein Muss, Trends zu verfolgen und die Bedürfnisse der Mitglieder und der Generationen zu verstehen. Nur so ist man auch über Generationen hinweg erfolgreich.“

Denn auch die alten Kurse müssen wir weiterentwickeln, indem wir einen etwas aktuelleren Musikstil, einen etwas neueren Trainingsstil und eine modernere Art des Coachings und des Unterrichts einsetzen. In den 80er-Jahren und 90er-Jahren war alles sehr kitschig. Heute ist das Coaching viel authentischer und viel fachkundiger. All diese Dinge verändern sich und es ist viel überzeugender, wenn echte Menschen miteinander sprechen.

Neben den neuen Angeboten ist LES MILLS mit der Partnerschaft mit adidas ein zukunftsweisender Coup gelungen. Wie kam dieser Deal zustande?

Wir hatten bereits einige Jahre lang eine Partnerschaft mit Reebok, als es noch zu adidas gehörte. Nach dem Verkauf von Reebok wollte adidas aber trotzdem weiter mit LES MILLS zusammenarbeiten. Sie haben eine neue Trainingsabteilung gegründet, da Fitness inzwischen die größte Sportart der Welt ist. Für adidas ist das ein großer Markt, den es zu erobern gilt. Die Partnerschaft zwischen LES MILLS und adidas ist eine logische Konsequenz für die Verfolgung der Ziele beider Marken.

Für uns ist das ein sehr starkes Signal. Wenn ein Unternehmen wie adidas sich in einer Branche wie der unseren engagiert, fördert das die gesamte Fitnessbranche. Wir werden von dieser Partnerschaft profitieren, denn es zeigt auch anderen großen Unternehmen, dass Fitness ein sehr wertvoller Markt ist.

Welche Veränderungen und Potenziale ergeben sich daraus für die LES MILLS-Gemeinschaft und die Branche insgesamt? Es wird immer bessere Fitnesskleidung geben und das macht die Branche cooler. Wenn es coolere Kleidung für den Sport gibt, dann wollen auch mehr Leute diesen Sport ausüben. Wir werden in Zukunft noch viel mehr Werbung für Fitness als Sportart sehen und damit mehr Menschen begeistern. Es wird der Branche noch mehr Energie geben und uns helfen, weiter zu wachsen.

Es wird sehr interessant sein, zu beobachten, wie das mittlere und gehobene Marktsegment Boutiquen in die Clubs einbaut. 1980 eröffnete ich mein erstes Aerobicstudio. In den 80er-Jahren hatte ich dann mehrere Aerobicstudios in Neuseeland und Australien. Wir waren sehr erfolgreich und die Leute standen teilweise Schlange, um reinzukommen. Aber als die großen Clubs, wie der meiner Eltern, eigene Aerobicbereiche einrichteten, brach unser Geschäft ein. Vielleicht tragen die Aggregatoren dazu bei, dass es diesmal anders wird. Aber ich glaube, dass immer mehr traditionelle Clubs und Discounter Boutique-Angebote aufnehmen werden.

Es gibt ein enormes Wachstum, weil Boutique-Anbieter einige wunderbare Kurse entwickelt sowie großartige Instruktor:innen rekrutiert und ausgebildet haben. Das ist sehr wichtig, denn wie schon immer gilt: Eine einzige großartige Person kann Hunderte von Menschen in einen Club locken und dort binden. Wenn Sie ein Team solcher Instruktor:innen haben, sind das Tausende von Menschen.

Die Boutique-Anbieter haben einen Angebotsschwerpunkt und zahlen ihren Instruktor:innen mehr Geld. Die traditionellen Clubs haben ihren Group-Fitness-Trainer:innen lange Zeit eher niedrige Löhne gezahlt, den Personal Trainer:innen dagegen viel mehr. Aber jetzt gibt es Wettbewerb. Wir werden sehen, dass Group-Fitness-Trainer:innen besser bezahlt werden und dass immer mehr in ihre Ausbildung investieren. Unsere Branche wird weiter wachsen, denn das Erlebnis, ein Fitnessstudio zu besuchen, wird immer besser und besser werden.

In unserer Branche geht es zur Hälfte darum, fachkundige Trainingsanleitungen zu geben. Zur anderen Hälfte geht es darum, die Menschen zum Training zu motivieren und sie dort zu halten. Das gelingt mit spannenden und motivierenden Trainingserlebnissen. Ich denke, dass in diesem Jahrzehnt die Qualität der Erlebnisse und die Motivation, die in Fitnessstudios geboten werden, stark zunehmen werden.

fitness MANAGEMENT international 04/23 32 AKTUELLES | TRENDS UND INNOVATIONEN

Der 39-Jährige ist unter dem Spitznamen „Mimi“ Kraus bekannt. Er wurde in Göppingen in Baden-Württemberg geboren, wo er heute wieder lebt. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Bankkaufmann startete er 2002 seine Karriere als Handballprofi. Seine größten sportlichen Erfolge: 2006 war er EHF-Pokal-Finalist mit FRISCH AUF! Göppingen, 2007 Weltmeister mit der Deutschen Nationalmannschaft, 2010 EHF-Pokal-Sieger mit dem TBV Lemgo, mit dem HSV Hamburg 2011 Deutscher Meister und schließlich 2013 Champions-LeagueSieger. Im Anschluss an die Profikarriere eröffnete er 2020 sein erstes, zwei Jahre später sein zweites Fitnessstudio.

ist in Bewegung und entwickelt sich immer weiter“

fMi: Nach Ihrer erfolgreichen Karriere als Handballprofi haben Sie 2020 mit dem NICE Athletic Club in Ihrer Heimatstadt Göppingen Ihre erste Anlage eröffnet, mit NICE Fitness & Spa 2022 eine zweite. Woher kam der Impuls für diesen Schritt?

Michael Kraus: Ich hatte immer schon eine Affinität für Athletiktraining. Das war auch eine meiner Stärken auf dem Feld. Und diese Stärke schmiedet man im Gym. Ich bin viel in der Welt herumgekommen und habe in vielen Fitnessstudios trainiert. Aber richtig zufrieden war ich selten, denn es gab immer unterschiedliche Dinge, die mich gestört haben. Während meiner Karriere wurde mir schon klar, dass ich danach versuchen würde, das perfekte Performancegym zu schaf-

fen. Mein Ziel war es, alle Ansprüche der unterschiedlichen Athletinnen und Athleten unter einen Hut zu bekommen, angefangen beim besten Equipment bis hin zur richtigen Atmosphäre. Sehr schnell habe ich erkannt, dass das eine nie endende Reise sein wird. Alles ist in Bewegung und entwickelt sich immer weiter.

Welche Trainings- und Betreuungsphilosophien kennzeichnen die Konzepte Ihrer Clubs und welche Trainingsansprüche fließen aus Ihrer Profikarriere in die Studiokonzepte mit ein? Die Konzepte der beiden Clubs sind sehr verschieden. Beim NICE Athletic Club legen wir den Fokus auf den Performancebereich. Beim NICE Fitness & Spa befinden wir uns dagegen

Interview mit Michael Kraus, Gründer und CEO NICE Fitness
„Alles
Foto: Björn Hahn Michael Kraus
fitness MANAGEMENT international 04/23 34 AKTUELLES | TRENDS UND INNOVATIONEN

im Premiumsegment inklusive Wellnessbereich. Aber es gibt eine Gemeinsamkeit: Wir wollen den Mitgliedern immer den besten Service bieten. Deshalb arbeiten wir auch nicht mit Teilzeitkräften oder Aushilfen, sondern ausschließlich mit Festangestellten, die das Gefühl der Clubs leben. Die passenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind uns sehr wichtig. Es ist uns ein großes Anliegen, Azubis und Studierende dauerhaft im Betrieb zu integrieren und sie zu übernehmen.

Welche Ansprüche an Innovationen sollte ein Fitnessstudio heute erfüllen, um erfolgreich zu sein?

Was heißt denn Innovation? Aus meiner Sicht ist das differenziert zu betrachten. Technische Innovationen sind für uns nicht immer entscheidend. Wichtiger sind die Weiterentwicklung und stetige Verbesserung unserer Werte: Freundlichkeit, Zuverlässigkeit und die Kommunikation im Team und mit den Mitgliedern.

Innovationen in der Trainingssteuerung und beim Thema aktive Fitness sind uns natürlich sehr wichtig. Dazu gehören CrossFit, HYROX , Powerlifting, aber auch die Renaissance des klassischen Bodybuildings.

Wir glauben an einen ganzheitlichen Trainingsansatz für unterschiedliche Sportarten. Wir definieren Innovation nicht über technische Neuerungen, die nur zur Skalierung des Umsatzes dienen.

wir auf EGYM Geräte und das wird von den MItgliedern sehr gut angenommen. Viele Neuerungen haben aber ausschließlich mit der Skalierung der Geschäftsmodelle zu tun und nicht mit den Kundinnen und Kunden, das finde ich schade.

In welchen Bereichen der Branche Prävention, Fitness und Gesundheit sehen Sie für die kommenden Jahre das größte Wachstumspotenzial?

Diese drei Bereiche gehen für mich Hand in Hand und haben alle ein riesiges Wachstumspotenzial. Ein bewusster ganzheitlicher Ansatz berücksichtigt alle drei Bereiche.

„Wer bewusster und gesünder leben will, der kommt an Fitness nicht vorbei. Egal, ob als Stressregulator, zur Prävention oder zum Wiederaufbau, Sport und gesundes Leben sind untrennbar miteinander verbunden.“

Wer bewusster und gesünder leben will, der kommt an Fitness nicht vorbei. Egal, ob als Stressregulator, zur Prävention oder zum Wiederaufbau, Sport und gesundes Leben sind untrennbar miteinander verbunden.

Die Bevölkerungsstruktur ist im Wandel, die Menschen werden immer älter. Individuelle Ansprüche der Trainierenden und die Vielfalt der Lifestyles werden immer größer. Wie stellen Sie sich mit NICE Fitness auf diesen Strukturwandel ein?

Für uns ist das kein Problem. Wir hatten von Anfang an die individuellen Ansprüche und die Vielfalt der Trainierenden im Blick. Das macht den NICE Athletic Club aus.

Weiterentwicklung durch permanente Verbesserung hat in Ihrem Unternehmen einen hohen Stellenwert. Wie identifizieren Sie Trends, die zu Ihrem Konzept passen oder das Potenzial haben, Standard zu werden?

Wir tauschen uns permanent im Team aus. Meine Mitarbeiter sind in den unterschiedlichsten Bereichen aktiv, egal, ob es sich um CrossFit, HYROX, Powerlifting, Gewichtheben oder Bodybuilding handelt. Training ist für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter ein wichtiger Bestandteil des Lebens. So bringen alle ihr Wissen und ihre Erfahrungen ins Unternehmen ein. Natürlich tauschen wir uns auch mit unseren Mitgliedern aus und entdecken auf diesem Weg Trends und Neuheiten, die zu uns passen.

Welche Veränderungen haben die Fitness- und Gesundheitsbranche aus Ihrer Sicht in der Vergangenheit besonders geprägt?

Das jüngste Beispiel ist auf jeden Fall der Trend zur funktionellen Fitness. Beim ganzheitlichen Training und der bewussten Belastung des ganzen Körpers sind wir definitiv noch lange nicht am Ende. Auch die Themen Ernährung und Schlaf werden immer wichtiger für die Menschen. Ebenso entscheidend sind die Themen Regeneration und Belastungssteuerung. Hier wird sich noch einiges tun.

Welche der aktuellen Neuheiten – Konzepte, Produkte oder Technologien – halten Sie für besonders zukunftsweisend?

Man sieht natürlich an den Zahlen von EGYM, dass hier ein Konzept gut funktioniert. Auch im NICE Fitness & Spa setzen

Wie muss sich die Branche insgesamt angesichts dieser Herausforderungen positionieren? Welche Angebote werden in Zukunft in Fitness- und Gesundheitsanlagen gefragt sein?

Ein Gym für jegliche Ansprüche wird es kaum geben. Aus meiner Sicht muss man hier klar zwischen Premium, Discounter und Performance trennen. Wir fokussieren uns hierbei auf Premium und Performance.

Dabei sind unterschiedliche Herausforderungen zu meistern: Da geht es auf der einen Seite um Platz für individuelle Trainingseinheiten und auf der anderen Seite um Maschinen, die perfekt auf die Biomechanik abzielen. Zudem wird das Thema Innenarchitektur im Premiumbereich immer wichtiger. Die Betreibenden müssen für die richtige Atmosphäre und den perfekten Vibe sorgen. In der Zukunft werden die Mitarbeiter außerdem eine noch größere Rolle übernehmen.

In welchen Bereichen Ihrer Anlagen haben Sie Innovationen geplant? In welche Richtung wollen Sie sich mit NICE weiterentwickeln?

Wir investieren in Platz, Maschinen und Mitarbeiter. Wir werden den NICE Athletic Club erweitern und sind immer auf der Suche nach neuen Maschinen, die im Bereich der Biomechanik neue Reize setzen. Manchmal sind das auch Raritäten, die so nicht mehr gebaut werden.

Meiner Meinung nach gibt es aktuell kein besseres Gym in Deutschland und wahrscheinlich bald auch in Europa. Das ist meine persönliche Überzeugung und mein Antrieb. Natürlich haben auch andere Besitzer den Anspruch, das beste Gym zu betreiben, diese Motivation spornt uns alle an.

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REAL RESULTS –ECHTE ERGEBNISSE“

Ein Highlightevent steht kurz bevor: Am 6. und 7. Oktober 2023 ist das m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim wieder der Treffpunkt der Fitness- und Gesundheitsbranche! Unter dem spannenden Motto „Real Results – Echte Ergebnisse“ dürfen sich die Teilnehmenden des Aufstiegskongresses auf ein vielseitiges Programm freuen und wertvollen Input mit nach Hause nehmen. Nicht zuletzt wird der diesjährige Keynote Speaker, Turn-Olympiasieger und Weltmeister Fabian Hambüchen, das Fachpublikum begeistern.

Für viele Entscheiderinnen und Entscheider sowie Mitarbeitende der Fitness- und Gesundheitsbranche ist der alljährlich im OktOber stattfindende Aufstiegskongress schon längst ein fest eingeplantes Highlight. Und auch in diesem Jahr haben die Veranstalter – die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), die BSA-Akademie und die BSA-Zert – wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das die vielfältigen Interessen der Branche abbildet und jede Menge Möglichkeiten zum Informieren, Netzwerken und Austauschen bietet.

Fotos: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 04/23 38 AKTUELLES | AUFSTIEGSKONGRESS 2023 | ANZEIGE
PROF. DR. SARAH KOBEL Expertin für Markt- und Konsumentenverhalten in der Fitnessbranche

Ein Kongressmotto, das die Branche voranbringt

Das Motto des diesjährigen Aufstiegskongresses soll zugleich das erklärte Ziel der Branche werden: „Real Results –Echte Ergebnisse“ liefern und so die Fitness- und Gesundheitsbranche sichtbarer machen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft öffentlichkeitswirksam kommunizieren.

Die Akteurinnen und Akteure der Branche legen sich bereits mächtig ins Zeug und arbeiten hart an der gesellschaftlichen wie politischen Anerkennung. Es ist schon viel erreicht worden, doch nur wenn die Branche weiterhin kundenorientiert, zuverlässig und qualitäts bewusst agiert, lässt sich diese Anerken nung langfristig festigen und weiter ausbauen. Und nur wenn es der Branche gelingt, ihren Mehrwert als aktiver Gesundheitsgestalter und ihre Position als verlässlicher Partner für ihre Kunden, Unternehmen, Banken, Gesellschaft, Investoren und Politik nach außen entsprechend darzustellen, kann sie einen wichtigen Stellenwert im Gesundheitssystem einnehmen und somit weiter profitabel wachsen.

Praxisorientierte Fachvorträge

Um den bevorstehenden Herausforderungen bestens vorbereitet entgegentreten zu können, liefern die namhaften Referentinnen und Referenten in ihren Vorträgen wertvolle Tipps aus der Praxis für die Praxis. Ob Management, Training, Mental/Coaching, Ernährung, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) oder Marktforschung – die Themenbereiche des diesjährigen Aufstiegskongresses liefern für unter-

schiedliche Interessenschwerpunkte praxisorientierten Fachinput und der Keynote Speaker Fabian Hambüchen wird seine Erfahrungen zur Erbringung von Höchstleistungen an die Teilnehmenden weitergeben.

„Real Results – Echte Ergebnisse“ präsentiert Prof. Dr. Sarah Kobel am ersten Kongresstag. Sie hat in einer wissenschaftlichen Studie untersucht, welche Fitnesstypen es gibt, was diese bewegt und wie man sie begeistert. Neben den Studienergebnissen bekommen ihre Zuhörerinnen und Zuhörer daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen an die Hand. Ein weiterer hochinteressanter Vortrag ist die Studienpräsentation von SR Dr. med. Jürgen Rissland und Prof. Dr. Arne Morsch. Sie untersuchen die Effekte eines individualisierten Fitnesstrainings auf Post-COVID-Fatigue und die gesundheitsbezogene Lebensqualität Post-COVID-Betroffener – eine Studie, die einmal mehr die Bedeutung der Fitness- und Gesundheitsbranche unter Beweis stellen wird.

Auch das Thema Firmenfitness und BGM-Maßnahmen entwickelt sich seit Jahren für Fitness- und Gesundheitsanlagen zu einem immer attraktiveren Dienstleistungsfeld,

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NICOLAI ROLLI Experte für Strategie, Führung und Coaching

weshalb die Kongressteilnehmenden auf keinen Fall die Gesprächsrunde zum BGM sowie Anke Mächler-Poppens

Vortrag „Wie Firmenfitness neue Chancen für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen bietet“ verpassen sollten!

Der DSSV e. V. wird mit zwei Kurzvorträgen die Themen „Recht“ und „Integration von Phy siotherapie“ beleuchten. Darüber hinaus erwartet das Fachpublikum u. a. einen Vortrag von Diplom-Psychologe Rolf Baumann, in dem er thematisiert, wie Berater und Coaches durch angewandte Psychologie ihre Kundschaft bei gesundheitsorientierten Verhaltensänderungen unterstützen können inkl. Best-Practice-Beispielen. Vorträge zu Online-Marketing, der lukrativen Integration von Ernährungsberatung in Fitnessstudios sowie der erfolgreichen Organisation eines Gruppentrainingsbereichs runden das Vortragsprogramm ab.

Attraktives Rahmenprogramm

Selbstverständlich bietet der Aufstiegskongress neben seinen Vorträgen, Kurzvorträgen und Gesprächsrunden auch ein ansprechendes Rahmenprogramm. So stehen beispielsweise die renommierten Referentinnen und Referenten nach ihren Vorträgen in der Speakers Corner Rede und Antwort und freuen sich darauf, individuelle Fragen der Teilnehmenden zu beantworten. In der Partner-Ausstellung können sich die Kongressbesucherinnen und -besucher zu aktuellen Trends und Konzepten informieren und inspirieren lassen.

Schließlich lädt die atmosphärische Kongress-Lounge zum angeregten Austausch mit anderen Teilnehmenden sowie zum Netzwerken ein.

Lassen Sie sich den Aufstiegskongress 2023 also auf keinen Fall entgehen! Tickets für den Fachkongress, der sich auch hervorragend als Teamevent eignet, erhalten Sie unter: www.aufstiegskongress.de/ tickets

Kongresshighlight: Fabian Hambüchen

Last, but not least ist natürlich der diesjährige Keynote Speaker das Highlight des zweitägigen Fachkongresses. Mit dem ehemaligen Leistungsturner Fabian Hambüchen bringen die Veranstalter einen Olympioniken auf die Bühne, der „Real Results –Echte Ergebnisse“ abgeliefert hat und nach Bronze und Silber zum Abschluss seiner Karriere das lang ersehnte olympische Gold erturnen konnte!

Doch auch für den Rekordturner war der Weg dorthin nicht immer leicht; der Umgang mit Misserfolgen, Hindernissen und Niederlagen war allgegenwärtig. In seinem KeynoteVortrag spricht Fabian Hambüchen über Motivation, mentale Stärke und wie er es geschafft hat, zum richtigen Zeitpunkt fokussiert, fit und konzentriert zu sein.

Im Interview auf den folgenden Seiten gibt Fabian Hambüchen erste Einblicke in sein Vortragsthema „Mentale Stärke und Motivation“ und erzählt von seiner Leidenschaft für Leistungssport und Fitness.

Partner 2023

Veranstalter:

Medienpartner:

Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement University of Applied Sciences BSA-Akademie Prävention, Fitness, Gesundheit School for Health Management
BSA-Zert Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie
Foto: © Sebastian Spies
Das komplette Programm finden Sie unter: www.aufstiegskongress.de/programm
fitness MANAGEMENT international 04/23 40 AKTUELLES | AUFSTIEGSKONGRESS 2023 | ANZEIGE
FABIAN HAMBÜCHEN Keynote Speaker
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fitness MANAGEMENT international 04/23 42 AKTUELLES | AUFSTIEGSKONGRESS 2023
Text: Carolin Schmidt

fMi: Herr Hambüchen, wir freuen uns, Sie als Keynote Speaker beim diesjährigen Aufstiegskongress begrüßen zu dürfen. Was verbinden Sie persönlich mit dem Motto „Real Results – Echte Ergebnisse“?

Fabian Hambüchen: Es ist immer die Frage, wie man echte Ergebnisse für sich selbst definiert. Aber für mich persönlich sind echte Ergebnisse die Dinge, die man aus eigener Kraft geschafft, erreicht, erarbeitet hat – ganz ohne fremde Einflüsse. Heutzutage scheinen sich die Menschen in der „SocialMedia-Welt“ hinter diesen echten Ergebnissen zu verstecken. Sportlerinnen und Sportler vor allem suchen irgendwelche Ausreden, warum es nicht geklappt hat, anstatt einfach zu sagen: „Ja, es war ein schlechter Tag, ich muss das besser machen.“

Für das Mindset ist es zwar wichtig, auch das Positive aus einer schlechten Leistung zu ziehen, aber man muss sich auch diesen echten Ergebnissen, dieser Realität stellen.

Sie haben gerade selbst Social Media angesprochen. Wenn heute das Ergebnis nicht stimmt, wird schnell Kritik in den sozialen Netzwerken, aber auch in der Presse laut. Wie sind Sie damals mit diesem öffentlichen Druck umgegangen und wie machen Sie es heute als bekannter „Medienmann“?

Ich probiere, aus der Kritik immer das rauszuziehen, was für mich Sinn ergibt und wo ich auch Verbesserungspotenzial sehe. In meiner aktiven Zeit haben wir relativ früh festgelegt, dass ich gar keine Presse lese. Gerade wenn es mal nicht so gut lief, habe ich auf gar keinen Fall Zeitung gelesen. Damals war das Bombardement über die sozialen Medien auch noch nicht so wie heute. Entsprechend war die Strategie gut umsetzbar.

Auch heute lese ich einfach nicht, was da geschrieben wird, um mich gar nicht erst damit zu beschäftigen. Das ist häufig einfach nur die persönliche Meinung einer einzelnen Person oder des Mediums. Letztlich bin ich auch der Einzige, der das „ganze Ding“ in der Hand hat. Sicherlich setze ich mich auch selbst den größten Erwartungen und dem größten Druck aus. Das darf man nicht vergessen: Als Sportler oder Unternehmer macht man sich selbst immer den größten Druck und probiert „on point“ abzuliefern.

Diese Einstellung zeugt von großer mentaler Stärke. Zum Thema „Mentale Stärke und Motivation“ werden Sie auch einen Vortrag in Mannheim halten. Worauf dürfen wir uns dabei freuen?

Ich beleuchte meine Karriere von klein auf bis zum Olympiasieg und auch etwas darüber hinaus und zeige, wie es hinter den Kulissen aussieht. Ich möchte verdeutlichen, wie viel Arbeit, Kampf und mentale Herausforderungen, wie viele Aufs und Abs hinter dieser vermeintlichen Bilderbuchkarriere stehen. Daraus entwickele ich dann mentale Botschaften und schlage die Brücken zu anderen Bereichen, wie zur Fitnessund Gesundheitsbranche. Man kann aus dem Sport, glaube ich, so vieles in das eigene Leben übertragen.

Ich möchte die Menschen motivieren, ihre Ziele zu verfolgen, wirklich den Fokus zu halten, gerade bei Dingen, die wir selbst in der Hand haben. Da gibt es viele kleine Botschaften, die jeder dann für sich mitnehmen kann.

Welche Erfolgsprinzipien aus dem Leistungssport kann man gerade auf den privaten und besonders auf den unternehmerischen Bereich übertragen?

Das ist ebenfalls Teil meines Vortrags, daher will ich gar nicht zu viel verraten. Aber eine Sache kann ich bereits ansprechen, die jedem in jeder Lebenslage helfen kann: Bevor man sich in Probleme hineinsteigert, einfach mal nachdenken und sich fragen, ob man an der Situation überhaupt etwas ändern kann. Mit diesem Hineinsteigern, Herumärgern verbrauchen wir so viel Energie, nur um am Ende festzustellen, dass wir an der Situation sowieso nichts ändern können.

Ich habe das im Umgang mit Kampfrichtern gelernt. Manche sind dir wohlgesonnen, andere nicht. Aber letztlich kann ich nicht beeinflussen, wer nachher dort sitzt. Das Einzige, was ich in der Hand habe, ist meine Turnleistung.

Das kann man auch ins Private übertragen, wenn man z. B. mit der Partnerin streitet. Wenn man merkt, dass man an der Situation gar nichts ändern kann, warum sich dann aufregen? Dann lieber wieder die Ruhe finden, tief durchatmen und die Kraft lieber für das in die Hand nehmen, was ich selbst verändern kann.

Stichwort: Ärger. Die Fitnessbranche musste während Corona gegen viele negative Aussagen, Vergleiche und auch die Schließungen kämpfen und fordert seit Jahren mehr Anerkennung in Politik und Gesellschaft. Wie schätzen Sie die Notwendigkeit von Bewegung für die Gesundheit ein?

Ich weiß genau, was Sie meinen. Es ist ein echt leidiges Thema, weil Bewegung und Ernährung zwei der wichtigsten Themen sind, die uns langfristig gesund halten können. Grundsätzlich kann man einen Satz formulieren, den auch meine Frau als angehende Ernährungswissenschaftlerin und Athletiktrainerin immer verwendet: „Use it or lose it.“ Wenn du deine Muskulatur nicht benutzt, dann verlierst du sie. Und die Muskulatur ist

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das, was unser Skelett zusammenhält. Deswegen stehe ich voll dahinter, dass ohne Bewegung gar nichts geht. Wir sehen, dass das Gesundheitssystem überlastet ist, dann muss man dem Ganzen auch unter die Arme greifen. Wir müssen den Gesundheitssport, Fitnesstraining, die Fitnessbranche noch mehr unterstützen.

Sie sind heute u. a. als Olympiaexperte für Eurosport tätig. Wie sehr kribbelt es in den Fingern, wenn Sie die Sportlerinnen und Sportler in Ihrer Paradedisziplin sehen? Wie haben Sie es geschafft, mit dem Kapitel „Turnen auf Weltniveau“ abzuschließen und etwas Neues zu beginnen? Klar, es kribbelt ohne Ende! Vor allem wenn ich Turnen kommentiere. Da sehe ich die Jungs, mit denen ich teilweise auch noch gemeinsam an Wettkämpfen teilgenommen habe, dann kribbelt es natürlich und man stellt sich immer wieder auch vor, wie das damals war. Man kann alles zu 100 Prozent nachvollziehen – da fiebert man dann einfach umso mehr mit.

Ich habe lange über ein Comeback nachgedacht, besonders bei der Turn-WM in Stuttgart 2019, weil ich den Sport einfach über alles liebe. Aber letztlich bin ich mit 35 Jahren ein „altes Eisen“ und habe alles erreicht, wovon ich je geträumt habe. Würde ich ein Comeback starten und wäre nicht erfolgreich, würden alle nur denken:

„Hat er es so unbedingt nötig gehabt, jetzt noch mal zurück auf die große Bühne zu kommen?“. Ich habe eine „Bilderbuchkarriere“ auf dem Zenit beendet und auch zum Schluss gemerkt, dass es körperlich immer schwerer wird. Deswegen habe ich es gelassen.

Dem Sport haben Sie aber natürlich nie vollständig den Rücken zugewandt. Mittlerweile sind Sie – so kann man es wohl formulieren – leidenschaftlicher CrossFitter. Was begeistert Sie am Fitnesstraining und welche Rolle spielt es in Ihrem alltäglichen Leben?

Ich habe nicht einfach aufgehört zu trainieren, sondern erst einmal ganz normal weitergemacht mit vier bis fünf Einheiten die Woche. Das habe ich aber aus Spaß getan, weil Abtrainieren beim Turnen nicht notwendig ist, da es kein Ausdauersport ist. Mit meinem Studium, der Moderatorentätigkeit und anderen Vorträgen hat es aber zeitlich nicht mehr gepasst. Und wenn man im Turnen nicht regelmäßig trainiert, dann wird es auch schnell gefährlich.

Im Kraftraum meines Hauses habe ich dann erst einmal nur „gepumpt“. Aber auf Optik zu trainieren, war nichts für mich. So bin ich per Zufall bei einem Fotoshooting auf CrossFit gestoßen. Seitdem macht mir dieser Sport total viel Spaß und so habe ich auch meine heutige Frau kennengelernt. Zu Beginn war ich fasziniert, wie gut meine allgemeine Fitness wurde. Als Turner hätte ich nach einem Spaziergang bergauf, bergab am nächsten Morgen Muskelkater in den Beinen gehabt, weil man einfach im Turnen nur spezifisch trainiert. CrossFit hat mich zu einem „kompletten Athleten“ gemacht. Heute feile ich z. B. sehr gern an der Technik. Auch das Training im Team ist super. Da waren wir früher einfach Individualsportler.

Wer Leistungssport betreibt, verletzt sich auch mal. Welche Auswirkungen hatten solche Rückschläge sportlich und auch mental für Sie?

Wenn etwas passiert ist, konnte ich immer direkt den Hebel umlegen und die Zeit für meine Reha nutzen. Nachdem ich lange mit meiner Achillessehne Probleme hatte, war ich fast erleichtert, als sie dann endlich riss. Das war meine Chance, noch stärker zurückzukommen.

So war meine Einstellung auch bei schlechten Wettkämpfen. Ich bekam dann diese „Jetzt erst recht“-Einstellung und wollte mich noch besser vorbereiten und wollte noch härter trainieren. Ich habe mich nie runterziehen lassen. Das war letztendlich auch die Eigenschaft, die mich zu dem Menschen und Sportler hat werden lassen, der ich war und heute noch bin.

2016 wurde es nach langem Warten endlich die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie sich diesen Moment vorgestellt und Ihren Jubel im Spiegel geübt?

Also Jubel im Spiegel hätte ich nie geübt, das muss in dem Moment einfach aus einem herauskommen. Wir haben aber tatsächlich mit Gefühlen gearbeitet. Wir haben versucht, die Zufriedenheit, das Glück, die Erleichterung nach einer perfekten Reckübung nachzuempfinden. Damit haben wir uns in eine gewisse Stimmung, in eine gewisse Laune hineinversetzt.

Wie haben Sie es geschafft, diesen Kindheitstraum vom olympischen Gold aufrechtzuerhalten?

Mit acht Jahren habe ich angefangen, diesen Traum zu verfolgen. 2008 hatte ich die größten Chancen, habe es aber mental nicht geschafft. Danach arbeitete ich noch härter, trainierte noch mehr, um diesen großen Traum zu erreichen.

Mit Silber in London wollte ich eigentlich aufhören, aber dieser Erfolg und auch die Vorstellung, dass mir jetzt nur noch diese eine Medaille für die vollständige Chronologie fehlt, haben mich motiviert, weiterzumachen und „Vollgas“ zu geben.

Weil 2016 die Konkurrenz so stark war und ich mir gleichzeitig den wenigsten Druck gemacht habe, hat es dann geklappt. Da wären wir auch wieder bei dem Punkt: Warum hineinsteigern, wenn ich es sowieso nur bis zu einem gewissen Grad in der Hand habe.

Sie haben eben das zarte Alter von acht Jahren erwähnt, seit dem Sie den Traum von Olympiagold verfolgt haben. Waren letztlich nur Medaillen, Auszeichnungen und Ehrungen Ihre Motivation?

Mir ging es immer um die Liebe zum und die Leidenschaft für den Sport. Ich habe mit vier Jahren damit angefangen, weil ich meinen großen Bruder im Training gesehen habe und mein Vater der Trainer war. Da dachte ich „Das will ich auch machen“ und nicht an irgendwelche Medaillen. Mein Vater hat am Anfang nicht daran geglaubt, dass ich ein Riesentalent hätte. Aber er hat meinen großen Ehrgeiz erkannt, so schnell

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AUCH DIE MÖGLICHKEIT, SICH ENTSPRECHEND WEITERZUBILDEN UND DIE NOTWENDIGEN SKILLS ZU ERWERBEN, KANN ABSOLUT ENTSCHEIDEND SEIN.“

wie möglich so gut zu werden wie die Älteren. Als 1996 die deutschen Turner bei den Olympischen Spielen am Reck Gold holten, entstand der Traum vom eigenen „Olympiamoment“. Meine Eltern ließen mir diesen Traum und unterstützten mich. Ich hatte ein geniales Umfeld, z. B. mein Vater als Trainer, meine Mutter, die im Hintergrund alles organisierte und sich um die Ernährung kümmerte.

Natürlich zeigen dir Medaillen und Erfolge, dass du auf dem richtigen Weg bist. Aber Misserfolge haben mich nie runtergezogen, sondern nur noch mehr gepusht und motiviert. In meinem Fall war es wirklich so, dass ich mich mit dem Sieg der Goldmedaille vollendet gefühlt habe. Das war dieser ganz, ganz große Traum, den ich als Kind hatte, und das dann wirklich zu schaffen, war diese Vollendung meiner Karriere.

Was haben Sie gefühlt, während Sie „zu Gold turnten“ und wie hielten Sie in diesem und so vielen weiteren Momenten Ihrer Karriere „Ihre Nerven zusammen“?

In der mentalen Vorbereitung zählte immer nur das Hier und Jetzt. Du musst es wirklich schaffen, die Konzentration z. B. auf das Gefühl der Bewegungsausführung zu legen. Du musst in diesen „Tunnel“ kommen und darin bleiben, in so einen intuitiven Flow reinkommen und nicht rausfallen, das ist die große Schwierigkeit. In Rio habe ich es geschafft, alles auszublenden, bis zum Abgang. Ich fiel ganz kurz aus diesem „Tunnel“ raus, ganz nach dem Motto: „Oh, das war jetzt aber eine geile Übung“, und schon kam ein total unnötiger kleiner Fehler. Der Fokus, die mentale Stärke macht letztlich den Unterschied.

Welchen Tipp hätten Sie gern als 20-Jähriger bekommen, den Sie nun gern auch jungen ambitionierten Menschen der Fitness- und Gesundheitsbranche mit auf den Weg geben möchten?

Mit 20 Jahren habe ich die Wichtigkeit von Experten wie Trainern, Physios usw. noch nicht richtig einzuschätzen gewusst. Hätte mir jemand gesagt: „Hol dir Unterstützung durch Ernährungsspezialisten oder auch im Bereich Recovery“, hätten wir so viel mehr noch machen und vielleicht diverse Verletzungen vermeiden können.

Wenn es darum geht, Erfolg zu haben, ist ein Team aus Spezialisten, egal ob im Leistungssport oder im wirtschaftlichen Bereich, essenziell. Ansonsten bleibt für dich als Athlet oder Unternehmer das Wesentliche auf der Strecke, weil du nicht die volle Konzentration und die volle Energie hast. Auch die Möglichkeit, sich entsprechend weiterzubilden und die notwendigen Skills zu erwerben, kann absolut entscheidend sein.

Wie engagieren Sie sich heute noch im Turnsport und wie häufig ist das „Sieger-Reck“, das Sie nach den Olympischen Spielen mit nach Hause nahmen, noch in Gebrauch?

Das „Sieger-Reck“ steht weiterhin bei uns hier in Wetzlar in einer Turnhalle und wird tagtäglich von den Sportlerinnen und Sportlern genutzt. Wenn ich mal wieder in die Turnhalle gehe, dann schwinge ich mich auch gern mal wieder dran. Ich bin im Turnsport immer noch im engen Austausch mit dem Deutschen Turnerbund und dem Weltverband. Ich en-

gagiere mich gern und habe auch noch den Überblick in der internationalen Turnwelt. Auch wenn man mich jetzt nicht in irgendeiner offiziellen Funktion sieht, bin ich doch noch sehr in dem Thema drin und auch gut vernetzt.

Und noch eine sehr persönliche Frage. Was hat mehr Mut verlangt: der Gang zum Reck, um sich das Olympiagold zu sichern, oder der Heiratsantrag an Ihre heutige Frau Viktoria?

Natürlich der Antrag. Und auch hier sind wir wieder beim Thema: Ich kann das Ergebnis nicht beeinflussen, aber trotzdem bleibt ja bei einem selbst immer so ein Rest Angst, dass die Partnerin Nein sagt. Aber das war überhaupt nicht der Fall. Es war so eine spezielle, wahnsinnig aufregende und emotionale Situation.

Ich hatte extremen Bammel und wurde immer nervöser. Aber letztendlich war das mit der schönste Moment meines Lebens. Nicht zu vergleichen mit Olympia, das war komplett anders. Aber ich würde trotzdem fast sagen, dass ich beim Antrag aufgeregter war als in Rio damals und das will was heißen.

Mit insgesamt 40 deutschen Meistertiteln ist der Kunstturner deutscher Rekordmeister. Auch international konnte er 23 Medaillen erkämpfen und gilt somit als der erfolgreichste deutsche Turner aller Zeiten. Der Gewinn von Olympiagold in Rio de Janeiro 2016 krönte die Karriere Fabian Hambüchens. Seit seinem Karriereende als Kunstturner 2017 ist der Olympiagewinner als Experte für Eurosport tätig. 2020 hat er seine Begeisterung für CrossFit entdeckt und dadurch schließlich auch die Liebe seines Lebens gefunden.

FABIAN HAMBÜCHEN
Foto: © Sebastian
MIR
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Spies
GING ES IMMER UM DIE LIEBE ZUM UND DIE LEIDENSCHAFT FÜR DEN SPORT.“

Die neuen Zahlen für die Schweiz sind da

Fitnesscomeback in der Schweiz

Die Ergebnisse der „Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2023“ liegen vor. Diese repräsentative Studie zeigt auf, wo die Branche in der Schweiz aktuell steht, wie sich wichtige Kennzahlen (Umsatz, Mitglieder- sowie Anlagenzahl) in den Krisenjahren entwickelt haben –und was für die Zukunft zu erwarten ist.

Nach einer schwierigen Zeit schaut die Schweizer Fitnessbranche zuversichtlich in die Zukunft – darüber freut sich auch Reto Conrad, Präsident von swiss active. Positive Entwicklung und Stimmung in der Schweizer Gesundheits- und Fitnessbranche! Nachdem die Jahre 2020 und 2021 stark durch die Corona-Krise belastet waren, blüht die Schweizer Branche 2022 wieder auf. Fast alle wichtigen Kennzahlen sind positiv (vgl. Abb. 1), die Stimmung unter den Betreiberinnen und Betreibern ist optimistisch. Die Branche ist auf dem besten Weg, das Vorkrisenniveau bald wieder zu erreichen und perspektivisch sogar zu übertreffen.

Die Mitgliederzahlen steigen, es wird wieder mehr trainiert, und immer mehr erkennen die Bedeutung der körperlichen Bewegung in der Gesundheitsprävention. Davon profitiert die Branche, die auch als Arbeitgeberin immer attraktiver wird.“

Reto Conrad, Präsident von swiss active

Training im Fitnessstudio ist gefragt

Von 2019 auf 2021 hat die Fitness- und Gesundheitsbranche in der Schweiz aufgrund der Corona-Pandemie stark an Mitgliedern verloren. Mit dem Wegfall der Corona-Maßnahmen im Februar 2022 kommen die Menschen direkt wieder zurück in „ihre“ Anlagen. Insgesamt ist ein „Mitgliederplus“ von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen – 2022 trainieren damit 1,16 Millionen Menschen in Schweizer Fitnessanlagen (vgl. Abb. 2). Damit gelingt es der Branche, bereits Ende 2022 das Niveau von 2020 wieder nahezu zu erreichen.

Starke Mitgliederzahlen: +11,7 Prozent Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr

Neben diesen „nackten“ Zahlen ist ein Punkt dabei besonders entscheidend: Die Mitglieder trainieren häufiger als in den beiden Jahren zuvor. Die Check-in-Zahlen erreichen seit Beginn der Corona-Krise ein Hoch, die Trainingshäufigkeit steigt von 0,87-mal pro Woche (2021) auf 1,24-mal pro Woche im Jahr 2022 (vgl. Abb. 3). Das veranschaulicht, wie sehr die Menschen ihr Training im Studio vermisst haben und wie sehr ihnen das kompetent angeleitete Training gefehlt hat.

Text: Prof. Dr. Sarah Kobel
Fotos: Maridav, Pattanasak Suksri –stock.adobe.com fitness MANAGEMENT international 04/23 48 AKTUELLES | ECKDATEN DER SCHWEIZER FITNESSWIRTSCHAFT

Abb.1: Entwicklung wichtiger Kennzahlen (2019 bis 2022)

Der direkte Vergleich mit Deutschland zeigt, dass 13,3 Prozent der Schweizer eine Mitgliedschaft in mindestens einem Fitnessstudio besitzen, während es in Deutschland lediglich 12,4 Prozent sind. Dies liegt insbesondere daran, dass der Anteil der Kettenbetreiber, die sich wesentlich schneller von der Krise erholen, in der Schweiz höher ist als in Deutschland. Trotzdem gelingt es beiden Nationen, wieder mehr Menschen zu einem Fitnesstraining im Studio zu bewegen.

Zielgruppe „Ältere“ wieder in den Fokus nehmen

Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass insbesondere ältere Mitglieder, die medial zur vulnerablen Gruppe gezählt wurden, dem Fitnesstraining fernblieben. Das durchschnittliche Alter

Mitgliederentwicklung Dez. 19–Dez. 22 (in Tsd.)

sinkt von 40,0 Jahren (2021) auf 39,7 Jahre (2022). Der Anteil der Trainierenden zwischen 50 und 60 Jahren sinkt von 12,8 auf 11,4 Prozent, der Anteil der über 60-Jährigen von 11,5 auf 9,2 Prozent. Gleichzeitig nimmt die Zahl Jüngerer zu.

Potenzial für die Branche: ältere Mitglieder (rück-)gewinnen

Diese Daten enthüllen das enorm große Potenzial für die Branche, gerade ältere Mitglieder (wieder) für ein Gesundheitsund Fitnesstraining in den Studios zu gewinnen. Diese potenziellen Mitglieder sind nicht nur häufig sehr kaufkraftstark, sondern gerade sie profitieren besonders von einem

Abb. 2: Mitgliederentwicklung (Dez. 2019–Dez. 2022, in Tsd.)

Studiozahl gesamt Studiozahl gesamt Studiozahl gesamt Mitglieder gesamt Mitglieder gesamt Mitglieder gesamt Mitglieder
14 14 14 6 6 6 -2 -2 -2 12 12 12 4 4 4 -4 -4 -4 -10 -10 -10 10 10 10 2 2 2 -6 -6 -6 -12 -12 -12 8 8 8 0 0 0 -8 -8 -8 -14 –1,4 –4,7 –1,1 +11,7 +12,9 –12,0 –7,7 –6,6 –5,3 -14 -14
Entwicklung wichtiger Kennzahlen von Dez. 19 auf Dez. 20 (in %) Entwicklung wichtiger Kennzahlen von Dez. 20 auf Dez. 21 (in %) Entwicklung wichtiger Kennzahlen von Dez. 21 auf Dez. 22 (in %)
je Studio Mitglieder je Studio Mitglieder je Studio
1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 Dez. 19* Dez. 20 Dez. 21 Dez. 22 1.263 1.180 600 518 504 613 530 561 19 16 17 1.038 1.160 EinzelKettenMikro
© swiss active / DHfPG © swiss active / DHfPG 04/23 fitness MANAGEMENT international 49
*Segmentdaten nicht verfügbar

regelmäßigen körperlichen Training für die Gesunderhaltung. Gesundheits- und Fitnessanlagen sollten diese Gelegenheit nutzen, um sich künftig noch stärker als Gesundheitsdienstleister zu etablieren, sofern es gelingt, diese Zielgruppen wieder vermehrt „zu bewegen“.

Vor Ort trainieren statt vor dem Bildschirm

Die Entwicklung der Mitgliederzahlen und die steigende Trainingshäufigkeit in den Studios machen deutlich, dass die Menschen das Training vor Ort in den Studios bevorzugen und dieses gerade nach den Jahren der Krise ganz aktiv suchen. Dieser Fokus auf das Kerngeschäft der Branche spiegelt sich auch im Leistungsportfolio der Studios wider: Ein starker Zuwachs zeigt sich im Vergleich zwischen 2021 und 2022 insbesondere im Bereich „Functional Training“ (+10,3 Prozentpunkte) und im Bereich „Personal Training“ (+14,0 Prozentpunkte).

Während digitale Zusatzleistungen (z. B. Apps) weiterhin von hoher Relevanz in den Studios sind, sinkt die Bedeutung eines digitalen Trainingsangebots (–10,7 Prozentpunkte). Digitale Angebote nehmen die Rolle einer Zusatzdienstleistung, nicht etwa eines Substituts zum Training in den Studios ein. Die Bedeutung eines Trainings vor Ort zeigt sich auch in den steigenden Mitarbeiterzahlen der Branche. Waren im Jahr 2021 insgesamt 25.551 Mitarbeitende beschäftigt, sind es 2022 über 1.000 Personen mehr (26.687 Mitarbeitende).

Zahl der Studios leicht rückläufig, Mikrosegment von leichtem Rückgang betroffen

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 zählt die Branche 1.283 Studios, damit verringert sich dieser Wert um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau hat die Branche dementsprechend über alle Segmente betrachtet 97 Studios (netto) verloren. Der größte Verlust zeigt sich im Mikrobereich, noch vor dem Einzelsegment. Das Kettensegment hingegen gewinnt Studios dazu.

Zahl der Studios reduziert sich leicht um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

„Gesundheit“ mit starkem Bedeutungszuwachs

Die Studios in der Schweiz sind auch 2022 schwerpunktmäßig im Bereich „Training“ positioniert (38,6 %). „Gesundheit“ nimmt 2022 nach „Training“ den zweiten Platz ein (31,6 %, +4,8 Prozentpunkte) und verzeichnet damit einen Bedeutungszuwachs zulasten von „Lifestyle“ (–6,6 Prozentpunkte).

Konsistent mit der wachsenden Bedeutung von „Gesundheit“ im Rahmen der Positionierung steigt auch die Bedeutung von „Gesundheit“ bei den Mitgliedern. Sie sind bereit, in ihre Gesundheit zu investieren.

Positionierung in den Bereichen „Training“ und „Gesundheit“

Dabei ist es essenziell, dass die Studios auf die stetige und hohe Aus- sowie Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden setzen. Nur durch ein hochqualifiziert angeleitetes Training nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kann die für die Branche so wichtige langfristige Orientierung auf das Vor-OrtTraining sichergestellt werden.

Durchschnittliche Check-ins pro Monat pro Studio (über den gesamten Betrachtungszeitraum, d. h. inkl. des behördlich angeordneten Schließungszeitraums)

Diese Tatsache lässt sich durch einen Sachverhalt deutlich belegen: 57,6 Prozent der Betreiberinnen und Betreiber hoben im Jahr 2022 die Mitgliedsbeiträge an, dennoch verzeichnet die Branche einen starken Mitgliederzuwachs. Die Menschen scheinen über die Corona-Pandemie am eigenen Leib gespürt zu haben, mit welchen negativen Folgen Bewegungsmangel einhergehen kann. Daher sind sie nun bereit, mehr für die Dienstleistung „Fitness und Gesundheit“ zu zahlen.

Abb. 3: Check-in-Zahlen (pro Monat pro Studio) und durchschnittliche Trainingshäufigkeit pro Woche

5 000 4 000 3 000 2 000 1 000 0 2020 2021 2022 3.812 4.857 3.039
1,01-
0,87-
1,24-
Ø Check-in-Anzahl pro Studio pro Monat mal mal mal Fokus von Trainierenden und Betreibern auf das Kerngeschäft „Fitness“
Fotos: Maridav, Pattanasak Suksri –stock.adobe.com © swiss active / DHfPG fitness MANAGEMENT international 04/23 50 AKTUELLES | ECKDATEN DER SCHWEIZER FITNESSWIRTSCHAFT

Wie sind Ihre Studios positioniert? (in % der Studios)

Die Bedeutung von Gesundheit in der Branche wächst weiter, die Mitgliederzahl steigt deutlich an, die Trainingshäufigkeit pro Woche erhöht sich stark: Die Gesundheits- und Fitnessbranche in der Schweiz geht bereits jetzt deutlich in Richtung Vorkrisenniveau und kann dieses künftig auch übertreffen –denn die Menschen wollen Fitnesstraining in den Fitnessstudios! Die Entwicklungen zeigen deutlich, dass die Menschen den Weg in die Studios suchen und ganz aktiv einen Beitrag für ihre Gesundheit leisten wollen. Die Studios fokussieren sich ebenfalls auf ihr Kerngeschäft und bedienen die Bedürfnisse der Mitglieder damit optimal. Auch der Arbeitsmarkt floriert mit 1.000 neu geschaffenen und besetzten Stellen.

Gesundheits- und Fitnessbranche ist und bleibt eine

Positive Stimmung auch auf Unternehmensseite

Auch die Betreiber der Fitnessstudios sind mit Blick auf die Zukunft optimistisch gestimmt. 73,0 Prozent (Vorjahr: 60,9 %) bezeichnen ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation be-

Über die Studie

reits heute als (eher) gut, 24,8 Prozent als zufriedenstellend. Ein weiteres positives Signal zeigt sich mit Blick auf die Zukunft: Die überwältigende Mehrheit der Fitnessstudiobetreiberinnen und -betreiber (99,0 %) sind guter Dinge, dass sich ihre wirtschaftliche Situation innerhalb der nächsten zwölf Monate (eher) verbessern wird.

100 Prozent erwarten Verbesserung der wirtschaftlichen Situation

Ausblick

Die Entwicklungen im Jahr 2022 zeigen, dass die Aussichten gut sind und die Gesundheits- und Fitnessbranche in der Schweiz eine Zukunftsbranche ist und bleibt. Wir alle sind auf einem guten Weg, uns von den Rückschlägen der CoronaKrise zu erholen und das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen und sogar zu übertreffen. Die „Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2023“ liefern als quantitative Studie repräsentative Ergebnisse, auf deren Basis die Entwicklungen der Branche wissenschaftlich gestützt vorangetrieben werden können.

swiss active und die DHfPG haben in diesem Jahr erneut die „Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft“ erhoben: eine repräsentative quantitative Studie, mit deren Hilfe es gelingt, Markttransparenz zu schaffen. Wichtige Kennzahlen wie Mitgliederzahlen oder Anlagenstrukturen werden dargelegt, Entwicklungen in der Branche können abgesehen und damit Potenziale von den Akteuren auf dem Fitnessmarkt frühzeitig genutzt werden. Darüber hinaus stellen die „Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft“ eine Visitenkarte für die Branche dar, mit der sie auch gegenüber Interessenvertretern aus Politik und Wirtschaft ihre Relevanz als Zukunftsbranche mithilfe valider Daten unterstreichen kann. Die Daten ermöglichen eine Vergleichbarkeit des Schweizer Marktes mit dem europäischen Markt. www.swissactive.ch

© swiss active / DHfPG 04/23 fitness MANAGEMENT international 51

Abb. 4: Schwerpunktmäßige Positionierung der Studios (2021 vs. 2022) 100 80 60 40 20 0
(eher stark/sehr stark) 20212022 Training (Verbesserung der Leistungsfähigkeit) Gesundheit (Erhalt der Gesundheit, Prävention) Lifestyle (soziale Aspekte, gehobener Lebensstil, Trends) 37,3 38,6 26,8 31,6 31,6 25,0
Wellness (Entspannung, Erholung, mentaler Ausgleich)
4,34,8
Zwischenfazit: Branche auf Zukunftskurs
Zukunftsbranche
Fast

Interview mit Kent Orrgren, CEO World Class Romania

klare Werte und ein

Rumänien ist einer der am schnellsten wachsenden Fitnessmärkte der Welt. World Class Romania ist der größte Anbieter von Fitness- und Gesundheitstraining in dem Land. Mehr als 76.000 Mitglieder werden von 700 Mitarbeitenden in den 44 Premiumanlagen der Kette betreut – und das Unternehmen ist weiterhin auf einem beeindruckenden Wachstumskurs. Seit 2016 lenkt Kent Orrgren als CEO die Geschicke von World Class Romania. fitness MANAGEMENT international sprach mit ihm über die Strukturen und Entwicklungen des rumänischen Marktes, die weiteren Perspektiven für World Class sowie seinen bemerkenswerten Lebenslauf.

fMi: Wie sind Sie in die Fitnessbranche gekommen, was hat Sie nach Rumänien geführt und wie kam es zu Ihrem Engagement bei World Class?

Kent Orrgren: Als ich für SATS in Schweden arbeitete, kauften wir 2008 vier Franchisefitnessstudios unter der Marke World Class von zwei Unternehmern. Da wir schon viele Jahre lang als Kollegen in der Branche zusammengearbeitet hatten, blieben wir in Kontakt und lernten uns gut kennen.

Ende 2014 wurde ich von einem der beiden eingeladen, die Fitnessstudios in Bukarest zu besichtigen. Der Besuch hat mein Interesse geweckt und ich sah ein riesiges Potenzial in einem aufstrebenden Markt. Im Jahr 2015 wurde ich zunächst als Senior Advisor für die Eigentümer und den Aufsichtsrat unter Vertrag genommen. Ende 2016 wurde ich gebeten, als CEO einzusteigen, um das immense Wachstum der vorangegangenen Jahre zu konsolidieren. Rumänien ist ein Land mit optimistischen Menschen, die einen mit offenen

Armen empfangen. In den Jahren, in denen ich hier gelebt und gearbeitet habe, habe ich gesehen, dass das Land einen kontinuierlichen Wandel durchläuft, der erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und die sozialen Strukturen des Landes hat. Die Fitnessbranche in Rumänien hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung mit großer Expansion erlebt. Das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung eines gesunden Lebensstils und körperlicher Fitness ist in diesem Zeitraum ebenfalls gestiegen. Das Wachstum der rumänischen Fitness- und Gesundheitsbranche hatte schon vor der Pandemie begonnen.

Nach den Herausforderungen der Pandemie erholt sich die Branche jetzt. World Class hat mit über 76.000 die größte Zahl an aktiven Mitgliedern aller Zeiten. Wir expandieren mit weiteren Clubs in urbanen Regionen. Die gesamte Branche wächst und es ist wichtig, dass alle Player zusammenarbeiten. Deshalb haben wir den Verband Romania Active gegründet. Es ist mir

„Leidenschaft,
starker Teamgeist“
Fotos: World Class fitness MANAGEMENT international 04/23 54 AKTUELLES | INTERNATIONAL
Text: Jürgen Wolff

Kent Orrgren

Der gebürtige Schwede Kent Orrgren ist 54 Jahre alt und Vater von zwei Kindern. Er ist CEO von World Class Romania, dem größten Fitnessanbieter in Rumänien mit landesweit 44 Premiumclubs. Er ist außerdem Präsident des Fitnessverbandes in Rumänien, Romania Active (www.romaniaactive.ro). Als eines der Gründungsmitglieder rief Kent Orrgren den Verband während der Pandemie ins Leben und setzte sich erfolgreich dafür ein, dass ein eigenes Steuergesetz für die Branche eingeführt wurde.

Kent Orrgren verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung in der internationalen Fitness- und Gesundheitsbranche. Er hat einen EMBA in Finanzmanagement von der Stockholm School of Economics und einen Abschluss in Marketingmanagement an der IHM Business School. Er hatte in Schweden verschiedene leitende Positionen im Topmanagement führender Fitnessketten wie SATS und Actic Fitness inne, außerdem bei SAFE Education. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des nordischen Bildungsunternehmens Wellness Education and Technology mit den Marken SAFE, AFPT und The Academy, einem führenden Bildungsunternehmen für Instruktoren und Personal Trainer.

www.worldclass.ro

eine Ehre, dessen Präsident zu sein und die vereinte Fitnessund Gesundheitsbranche in Rumänien als Stimme zu vertreten.

Viele Kandidaten wären vor den Aufgaben in einem weitgehend unerschlossenen Fitnessmarkt in einem fremden Land zurückgeschreckt. Was hat Sie an Rumänien gereizt?

Ich habe mich schon immer sehr für den Aufbau von Organisationen, Strukturen und Marken interessiert und gleichzeitig einen gesunden Lebensstil gefördert, der Teil meines eigenen Lebens ist. Ich genieße die positive Dynamik, die die Fitnessund Gesundheitsbranche hat, und dass ich einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen haben kann.

Als sich mir die Gelegenheit bot, World Class in Rumänien zu leiten, war ich sofort von dieser Herausforderung begeistert. Ich glaube, dass es eine wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Fitnessdienstleistungen gibt, insbesondere in Märkten, die noch nicht vollständig erschlossen sind. In Anbetracht der großen Bevölkerung und des wachsenden Interesses an Fitness in Rumänien sah ich eine große Chance für Wachstum und Expansion des World Class-Netzwerks.

Da es sich um einen unerschlossenen Markt handelt, sahen wir außerdem die außergewöhnliche Chance, in diesem Land den Standard für Fitnessdienstleistungen zu setzen, die Mentalität zu verändern und die Rumäninnen und Rumänen zu motivieren, der Gesundheit Priorität einzuräumen. All diese Ziele wurden schließlich zur Mission von World Class: mehr Rumäninnen und Rumänen qualifizieren, inspirieren und motivieren, sich öfter zu bewegen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen.

Woher kommt World Class und wo liegen heute die Stärken des Unternehmens?

World Class blickt auf eine 23-jährige Geschichte in Rumänien zurück – von der Gründung des ersten Clubs in Bukarest bis zum heutigen führenden Fitness- und Gesundheitsnetzwerk mit 44 Clubs und 20 Schwimmbädern in den wichtigsten Ballungsgebieten Rumäniens sowie 700 Fitness- und Gesundheitsexperten und über 76.000 aktiven Mitgliedern. Es war eine lange, spektakuläre Reise und wir werden die Fitness-

und Gesundheitsbranche in Rumänien auch weiterhin prägen. Der Motor unseres Erfolgs war schon immer unser Teamgeist. Uns alle eint die Leidenschaft für die Gesundheit und wir betrachten Fitness und Gesundheit als Lebensstil.

Eine weitere Stärke ist unsere Entwicklungsstrategie: Wir wollen der drittwichtigste Ort für die rumänische Bevölkerung sein –neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz. Deshalb expandieren wir ständig in Gegenden, in denen viele Menschen wohnen oder arbeiten, damit wir immer erreichbar sind. Darüber hinaus sind unsere Standards, die wir in allen Anlagen unseres Netzwerks verwirklichen, unsere Stärke: Wir legen die Messlatte in Bezug auf Trainingsbedingungen, Ausrüstung, Wellnessprogramme und das Know-how unseres Teams immer höher.

Welchen Weg hat World Class genommen, seitdem Sie die Verantwortung tragen?

Meine Vision war es von Anfang an, den Rumäninnen und Rumänen die enormen Vorteile eines aktiven und gesunden Lebensstils aufzuzeigen – sowohl aus gesundheitlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht für jeden Einzelnen, für Unternehmen sowie die ganze Nation. Für die Kommunikation dieser Vorteile haben wir eine starke, klare und inspirierende Ansprache entwickelt, deren Aussagen wissenschaftlich belegt sind. Unsere Kommunikation konzentrierte sich auf „#BeHealthy“-Botschaften, die unseren ganzheitlichen Ansatz in Bezug auf die Gesundheit verdeutlichen. Wir zeigen, dass wir nicht nur Anbieter von Fitnessdienstleistungen sind, sondern auch die positiven Vorteile eines gesunden und aktiven Lebensstils vorantreiben. Während der Pandemie fügten wir „Exercise is Medicine“ als einen unserer stärksten Slogans hinzu und veröffentlichten zahlreiche Artikel, die sich auf Forschungsergebnisse stützten.

Um in einem aufstrebenden Markt eine führende Rolle zu spielen, ist ein klarer Weg mit einer Mischung aus Struktur und Unternehmertum erforderlich. Wir konzentrieren uns darauf, unsere Stärken als Marktführer in Bezug auf die Anzahl der Clubs und Schwimmbäder auszubauen. Wir wachsen weiterhin nur mit großen Fitness- und Gesundheitszentren mit halbolympischen Schwimmbädern und erweitern das Angebot an Schwimmschulen.

04/23 fitness MANAGEMENT international 55

Ich sehe mich in der Verpflichtung, unsere Unternehmensgruppe weiterzuentwickeln und die Gemeinschaft von Menschen zu vergrößern, für die Gesundheit zu den obersten Prioritäten ihres Alltags gehört. Gemeinsam mit meinem Team habe ich die Mission von World Class auch durch die Herausforderungen der Pandemie geführt. Wir können sagen, dass uns die Zeit der Einschränkungen stärker gemacht hat: Wir haben weiter trainiert – online und in Clubs –, neue Clubs eröffnet und aktiv über unsere Markengemeinschaft mit den Menschen kommuniziert.

Mit welchen Maßnahmen haben Sie den Unternehmenserfolg gesteigert?

Vor und während der Pandemie haben wir uns darauf konzentriert, die Vorteile von körperlicher Aktivität und einer gesunden Lebensweise zu fördern und Aufklärung zu betreiben, z. B. durch „Exercise is Medicine“. Ich glaube daran, ein Unternehmen oder eine Organisation mit Leidenschaft, klaren Werten und einem starken Teamgeist aufzubauen. Der Zusammenhalt unseres Teams und die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden sind das Herzstück unseres Erfolgs. Deshalb investieren wir kontinuierlich in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden und schaffen attraktive Karrieremöglichkeiten, um unsere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und unsere Dienstleistungen attraktiv zu halten.

Wir arbeiten im Rahmen unserer Teambuildingaktivitäten mit allen größeren Veranstaltern von Sport- und Fitnessevents zusammen, während wir über unsere Online-Kommunikation unsere Community permanent weiterentwickeln. Die enge Beziehung zu unseren Clubmitgliedern und ihre Erfolgsgeschichten, die wir oft auf unseren Online-Kommunikationsprofilen teilen, sind ein Maßstab für unseren eigenen Erfolg.

Inwieweit profitiert World Class heute von den Maßnahmen und Prozessen, die während der Pandemie etabliert wurden?

Im Jahr 2019 zeigte eine nationale Studie des Marktforschungsunternehmens Ipsos, dass nur neun Prozent der Rumänen Gesundheit als wichtigsten Grund für ihr Glück sahen.

Im Jahr 2022 stellte Ipsos fest, dass mittlerweile 64 Prozent der Rumänen Gesundheit und körperliches Wohlbefinden als erste Quelle ihres Glücks ansehen. Der Unterschied ist gewaltig! Das ist unsere Chance als Branche und als Betreiber, mehr Kunden zu gewinnen und über die Vorteile körperlicher Aktivität aufzuklären.

Wir haben Wege gefunden, uns an die Herausforderungen der Pandemie anzupassen, um die Bevölkerung aktiv zu halten. Wir haben die Online-Schulungsplattform unseres Netzwerks ins Leben gerufen, die während der Schließungen für alle kostenlos nutzbar war. Es ist nach wie vor eine unserer obersten Prioritäten, unseren Mitgliedern ein Gefühl von Sicherheit und Schutz zu vermitteln. Beispielsweise sind die Hygienemaßnahmen bei uns auch nach der Pandemie der Standard.

Fast die Hälfte Ihrer Anlagen verfügen über Schwimmbäder. World Class ist auch einer der größten Anbieter für Schwimmen in Rumänien. Wie kam es zu diesem Angebot? Die Ausgangslage war, dass es in Rumänien an einer ausreichenden Infrastruktur guter Sport- und Schwimmanlagen mangelte. Wir haben eine starke Nachfrage nach Sport-, Fitness- und Gesundheitszentren mit halbolympischen 25-MeterSchwimmbecken festgestellt und ein entsprechendes Angebot aufgebaut. Heute sind wir der größte Betreiber von Schwimmbädern und Schwimmschulen und planen noch mehr Anlagen mit Schwimmbädern zu bauen.

Wir bringen den Kindern von klein auf das Schwimmen bei und vermitteln ihnen eine lebensrettende Fähigkeit, die sie für immer behalten werden. Unser Ziel ist, das Leben der Rumäninnen und Rumänen mit einem breit gefächerten Angebot an Fitness- und Gesundheitsdienstleistungen zum Besseren zu verändern. Und eine der effektivsten Sportarten für die allgemeine Gesundheit in jedem Alter ist zweifellos das Schwimmen.

Welche Entwicklung wird der rumänische Fitnessmarkt Ihrer Einschätzung nach in den kommenden Jahren nehmen? Welche Rolle wird World Class dabei spielen?

Rumänien ist der am schnellsten wachsende Fitness- und Gesundheitsmarkt in Europa. Der Wert des Marktes wird für das Jahr 2025 auf 360 bis 380 Millionen Euro geschätzt, was gegenüber 2018 einen Anstieg von 45 bis 55 Prozent bedeutet (Anm. d. Red.: Der deutsche Fitnessmarkt hatte 2022 einen Wert von 4,9 Mrd. EUR). Das Streben nach einem besseren körperlichen Aussehen und die steigende Nachfrage nach geselligem Beisammensein sowie das zunehmende Bewusstsein und die Konzentration auf eine gesunde Lebensweise werden zu einer höheren Zahl von Mitgliedern in Fitness- und Gesundheitszentren führen.

Jüngste Untersuchungen zeigen, dass der Fitness- und Gesundheitsmarkt in Rumänien bis 2025 einen Zuwachs von 30 bis 35 Prozent bei den Mitgliedschaften verzeichnen wird, wodurch schätzungsweise 250.000 bis 300.000 neue Mitglieder hinzukommen werden. World Class hat in diesem Jahr mit 76.000 aktiven Mitgliedern die bisher höchste Mitgliederzahl erreicht. Es besteht eine erhöhte Nachfrage nach Mitgliedschaften in Premiumanlagen, begleitet von einer höheren Zahlungsbereitschaft.

Aus einer allgemeineren Perspektive betrachtet, bietet Rumänien als eine der dynamischsten Volkswirtschaften in der Europäischen Union einige der vielversprechendsten Geschäftsmöglichkeiten, die in mittel- und osteuropäischen Ländern möglich sind. Die Steuerstruktur in Rumänien ist für ausländische Unternehmer sehr attraktiv. Was die steuerlichen Anreize betrifft, so sind reinvestierte Gewinne in tech-

Foto: World Class fitness MANAGEMENT international 04/23 56 AKTUELLES | INTERNATIONAL

nologische Anlagen im Unternehmen von der Steuer befreit. Die Mehrwertsteuer für Fitness- und Gesundheitsclubs wurde 2018 von 19 auf 5 Prozent gesenkt und ist damit die niedrigste Mehrwertsteuer in Rumänien überhaupt.

In Deutschland steigt sowohl in der Politik als auch bei den Krankenkassen das Interesse an der Fitness- und Gesundheitsbranche. Wie ist die Situation in Rumänien und welche Rolle spielen Sie und Ihr Unternehmen in diesem Zusammenhang?

In Rumänien wurde ein neues Gesetz zur Absetzbarkeit von Fitnessmitgliedschaften verabschiedet. Es wurde im Februar 2023 vom rumänischen Präsidenten Klaus Johannis verkündet und ermöglicht Arbeitnehmenden, Fitness- und Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen und bis zu einem Betrag von 400 Euro pro Jahr und Arbeitnehmer von der Steuer abzusetzen. Mitgliedsbeiträge bis 400 Euro sind also vollständig steuerfrei (Anm. d. Red.: In Deutschland liegt der steuerfreie Arbeitgeberzuschuss bei 600 Euro pro Jahr). Das ist ein Paradigmenwechsel und ein großer Sieg für unsere Branche. Die entscheidende Bedeutung, die körperliche Aktivität und Fitness für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung haben, wurde offiziell anerkannt. Dieses Gesetz wird einen enorm positiven Einfluss auf den Unternehmenssektor, die Fitness- und Gesundheitsbranche und auch auf die rumänische Wirtschaft insgesamt haben.

Der rumänische Verband Romania Active war eine wichtige treibende Kraft bei der Durchsetzung des speziellen Steuergesetzes. Als Vorsitzender von Romania Active gehöre ich gemeinsam mit den anderen Gründungsmitgliedern zu den Initiatoren dieses Gesetzes. Wir sehen neue Perspektiven für das Betriebliche Gesundheitsmanagement und bei World Class Romania bereiten wir jetzt neue Fitness- und Gesundheitsprogramme für Unternehmen vor, um diese bei der Schaffung und Verbesserung einer gesunden und produktiven Belegschaft zu unterstützen. Das wird sich sehr positiv auf das Leben der Arbeitnehmenden und den Erfolg jedes Unternehmens auswirken.

Sie waren im April 2023 in Köln auf der FIBO. Was waren Ihre Eindrücke?

Ich habe die FIBO besucht und am European Health & Fitness Forum teilgenommen, die beide für mich jedes Jahr eine Inspiration sind. Ich habe es genossen, Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern zu treffen, ihnen zuzuhören und von ihnen zu lernen. Es war eine großartige Gelegenheit, gute Ideen zu sammeln, neue Technologien zu testen, die neuesten Trends kennenzulernen und Know-how auszutauschen, um wertvolle Informationen für World Class und auch für die gesamte Fitness- und Gesundheitsbranche, die wir durch Romania Active vertreten, nach Rumänien zurückzubringen.

Welchen Rat geben Sie Clubbetreibern in Deutschland?

Lead as we teach! Hören Sie nie auf zu lernen, und coachen Sie Ihr Umfeld! Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen und seien Sie die Führungskraft, die Sie selbst haben wollen! Geben Sie Ihr Bestes und Sie werden das Beste in Ihrem Umfeld hervorbringen.

Pay it forward! Informieren, involvieren und inspirieren Sie Ihre Teammitglieder und lehren Sie sie, das Gleiche in ihrem Umfeld zu tun!

„Exercise is Medicine“ für unsere kleinen Kinder und für uns unser ganzes Leben lang. Fördern Sie Training und Bewegung für alle Altersgruppen. Teilen Sie die Erfolge Ihrer Mitglieder –Sie werden es von anderen zurückbekommen.

Verbessern Sie permanent die Qualität und den Standard der Dienstleistungen in unserer Branche! Wenn wir als seriöse Branche anerkannt werden wollen, müssen wir uns und unsere Dienstleistungen immer wieder durch Forschung, anerkannte Daten und Umfragen beweisen.

Tun Sie es mit Leidenschaft oder lassen Sie es – unsere Branche ist eine energiegeladene, lebensrettende, lebensverbessernde und lebensfreudige Branche. Haben Sie Spaß, sonst machen wir es nicht mit Leidenschaft!

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Schon gewusst?

Von diesen Serviceleistungen profitieren DSSV-Mitglieder

WACHSENDE MEDIATHEK

GERÄTE KOSTENLOS BEWERTEN LASSEN

SOFTWARETOOLS FÜR

IHRE ORGANISATION

EXKLUSIVE RABATTE

KOSTENLOSE §20-PRÄVENTIONSKURSE

Neben der täglichen Beratung bietet der DSSV e. V. vielfältige Serviceleistungen an, mit denen Mitgliedern des Verbandes der Studioalltag erleichtert wird. Denn nicht nur die Mitgliederbetreuung und die rechtliche Absicherung sind wichtige Bestandteile der Arbeit in Fitness- und Gesundheitsanlagen – auch die Bereitstellung von Zusatzangeboten, die stetige Fort- und Weiterbildung und die interne Organisation bestimmen die Geschäftsabläufe und letztendlich den langfristigen Unternehmenserfolg.

Ebenso vielfältig wie der Arbeitsalltag der Fitness- und Gesundheitsanbieterinnen und -anbieter gestaltet sich auch das Serviceangebot des Verbandes. Um Mitglieder des Verbandes bei der täglichen Arbeit zu unterstützen, stellt der DSSV ihnen exklusive Serviceleistungen zur Verfügung, die jederzeit über den Mitglieder-Login abzurufen sind.

DSSV-Gesundheitsprogramme nutzen

In der heutigen Zeit rückt das Thema Prävention immer stärker in den Fokus der Fitness- und Gesundheitsbranche und trägt wesentlich zur Anerkennung dieser bei. Nicht ohne Grund wird die Fitnesswirtschaft dem zweiten Gesundheitsmarkt zugeordnet. Vor dem Hintergrund des steigenden Lebensalters

und der zunehmenden Bewegungsarmut der Bevölkerung bieten Gesundheitsprogramme eine gute Möglichkeit für Fitnessstudios, das eigene Angebot zu erweitern und das Unternehmen im Gesundheitssektor zu positionieren.

Im Rahmen der DSSV-Gesundheitsprogramme werden DSSV-Mitgliedern kostenlose und fertig ausgearbeitete Präventionsprogramme bereitgestellt. Diese sind von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) geprüft und können über die Krankenkassen unkompliziert nach Paragraf 20 abgerechnet werden. Teilnehmer können zwischen den Programmen „Kraft Aktiv“ und „Cardio-Fitness“ wählen. Neben dem Kursleitermanual umfassen diese zusätzliche Stundenbilder, Power-

Text: Lara Sauck NEUE GASTTRAININGS-APP
fitness MANAGEMENT international 04/23 60 DSSV | SERVICELEISTUNGEN

Point-Vorträge für die Übungsphase, eine Übungssammlung, Teilnehmerunterlagen, Hilfsmaterialien und Marketingvorlagen.

Um die Gesundheitsprogramme anbieten zu können, ist lediglich eine einmalige Online-Einweisung für den Kursleiter erforderlich.

Weitere Informationen zum Thema Gesundheitsprogramme, wie beispielsweise die Voraussetzungen zur Teilnahme sowie die Einweisungstermine, finden Sie auf unserer Website. Über den nebenstehenden QR-Code (auf S. 60) können Sie auf diese sowie alle weiteren Informationen der einzelnen Themenfelder des Artikels zugreifen.

Kompakte Erklärvideos in der DSSV-Mediathek

Inhaberinnen und Inhaber einer Fitness- und Gesundheitsanlage sollten stets über unterschiedliche Themenfelder des alltäglichen Geschäfts informiert sein. In der DSSV-Mediathek hat der Verband daher wichtige Informationen aus allen Bereichen der Branche zusammengestellt. Hier finden Mitglieder beispielsweise Tipps zu aktuellen Rechtsthemen, zur Digitalisierung und Kommunikation, zum Gruppentraining, zur Versicherung und zu vielem mehr – alles auf einen Blick!

Weiterhin kann in der Mediathek auch auf Aufzeichnungen vieler Online-Seminare zu diesen Themen zugegriffen werden.

Überall trainieren mit der Gasttrainings-App!

Um auf das Fitnesstraining im Urlaub, während des Besuchs bei Freunden oder bei geschäftlichen Reisen nicht verzichten zu müssen, stellt der DSSV seinen Mitgliedern seit vielen Jahren die sogenannte Gasttrainings-App zur Verfügung. Mithilfe der App erhalten Trainierende, die in einem registrierten Studio Mitglied sind, Zutritt zu bundesweit rund 500 Partnerstudios. Über eine Karte können problemlos Fitnessstudios in der gewünschten Umgebung* ausfindig gemacht und das Training kann kostenlos zum Wunschzeitraum gebucht werden. Das kostenlose Gasttraining kann fünfmal pro Jahr für maximal fünf Tage genutzt werden.

Studios, die ihre Mitglieder auf diese Zusatzleistung aufmerksam machen und den Vorteil präsentieren wollen, können die vom DSSV vorgefertigten Marketingvorlagen im Mitglieder-Login herunterladen oder bestellen.

Exklusive Rabatte aus dem Vorteilsclub sichern! Sonderkonditionen rund um den Studiobedarf finden Mitglieder im DSSV-Vorteilsclub, der regelmäßig um neue Angebote der Partnerunternehmen ergänzt wird. Von Energiekonzepten über Marketingmaßnahmen bis hin zu Verwaltungssystemen ist für jeden Bereich etwas dabei.

Betreiberinnen und Betreiber, die GEMA-pflichtige Musik im Studiobetrieb oder bei Gruppenkursen nutzen, können zudem vom 20-prozentigen Rabatt auf alle GEMA- und Corint Media-Tarife profitieren! Bei vielen Studios übersteigen die Einsparungen zumeist sogar die Kosten einer Mitgliedschaft im DSSV – so kann doppelt profitiert werden.

Geräte über das OFB-Portal bewerten lassen

Um das Qualitätsversprechen des Betriebs gewährleisten zu können, sollte stets sichergestellt sein, dass die Trainingsge-

räte in einem einwandfreien Zustand sind und die Auswahl auf die Zielgruppe abgestimmt ist. In diesem Zusammenhang sollte sich jeder Studiobetreiber über die Neuanschaffung sowie den Verkauf von Trainingsgeräten informieren.

Um sich bei Kauf- bzw. Verkaufsentscheidungen vergewissern zu können, dass der Gerätepreis gerechtfertigt ist, stellt der DSSV seinen Mitgliedern im Rahmen des Vorteilsclubs eine kostenlose Bewertung und Analyse in Kooperation mit dem OFB-Portal zur Verfügung.

Das OFB-Portal wird vom Wirtschaftsinstitut für Fitness und Freizeit GmbH (W.I.F.F.) durch einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen betrieben und bietet alternativ zum Sachverständigengutachten eine kostengünstige OnlineWertermittlung auf Grundlage des permanenten Austausches unter Experten und institutionellen Branchenteilnehmern. Über einen Online-Fragenkatalog werden alle wichtigen Kriterien für die Bewertung der Fitnessgeräte abgefragt. Die Erstellung des Bewertungsberichtes sowie die Feststellung eines aktuellen Realwertes erfolgt direkt im Anschluss durch ein spezielles Bewertungsverfahren.

Sie wollen mehr über die Gerätebewertung erfahren? Alle weiterführenden Informationen zu exklusiven Vorteilen sowie der Gerätebewertung finden Sie über den QR-Code (siehe S. 60).

Softwaretools rund um die Verwaltung

Fehlzeiten von Mitarbeitern (Urlaubs- sowie Krankheitstage) können nicht immer geplant werden. Daher ist es wichtig, eine gute Übersicht über die Personalplanung zu pflegen. Um DSSV-Mitgliedern die Koordination von Fehltagen zu erleichtern, wird ihnen ein spezielles Softwaretool von Excel bereitgestellt. Die Krankheits- und Urlaubsstatistik kann für das Personalmanagement individuell genutzt werden und erspart Betreiberinnen und Betreibern sowohl zeitlichen als auch verwaltungstechnischen Aufwand.

In Zeiten des Fachkräftemangels ist zudem die angemessene Vergütung des Personals entscheidend für die Motivation und somit auch für das allgemeine Betriebsklima. Unter den Softwaretools finden DSSV-Mitglieder hierfür eine Excel-Vorlage, in der Provisionsmodelle für Mitarbeiter aufgeführt sind.

Auch für Kalkulationen von Mitgliedsbeiträgen stehen DSSVMitgliedern entsprechende Modelle zur Verfügung. Diese können sie für die regelmäßige Überprüfung einer angemessenen und lukrativen Beitragsgestaltung nutzen.

Informationen zur DSSV-Mitgliedschaft erhalten Sie telefonisch unter 040 766 24 00 oder per Mail an dssv@dssv.de. Oder einfach den QR-Code scannen und die Beitrittserklärung direkt ausfüllen.

* Die Entfernung zwischen Heimatstudio und

-

Gaststudio muss mindes tens 50 Kilometer betragen. Sowohl das Heimatstudio als auch das Gaststudio müssen beim Gasttrainingsprogamm angemeldet sein. Trainierende erhalten mindestens die Basisleistungen des Gaststudios.
04/23 fitness MANAGEMENT international 61

Rechtsvorgaben zum Jahresurlaub

Mitwirkungspflicht des Arbeitgebers beim Urlaub des Mitarbeiters?!

Diese etwas verwirrende Überschrift bedeutet nicht etwa, dass der Arbeitgeber den Mitarbeiter in den Urlaub begleiten oder für dessen Unterhaltung sorgen muss. Die Mitwirkungspflicht setzt viel früher ein. Im wahrsten Sinne des Wortes müssen alle Arbeitgeber ihre Mitarbeiter künftig daran erinnern, dass sie erstens über einen bestimmten Urlaubsanspruch im Jahr verfügen und zweitens diesen auch bitte wahrnehmen sollen.

An eine entsprechende Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Mitwirkungspflicht hat sich nun auch das Bundesarbeitsgericht (BAG) –zuletzt in einer Entscheidung vom 31. Januar 2023 – angelehnt.

Grundsätzliches

Der Jahresurlaub muss grundsätzlich im laufenden Kalenderjahr genommen werden (§ 7 Abs. 3 BUrlG) – ansonsten verfällt er.

Grafik: FAHMI –stock.adobe.com 62 fitness MANAGEMENT international 04/23 DSSV | RECHT
Text: Iris Borrmann

Prinzipiell ist eine Urlaubsübertragung ins Folgejahr nur möglich, wenn dringende persönliche Gründe oder dringende betriebliche Gründe dies rechtfertigen. Im Fall einer Übertragung des Urlaubs in das nächste Jahr muss er in den ersten drei Monaten, also bis zum 31. März genommen werden.

Dringende persönliche Gründe sind beispielsweise:

• Arbeitsunfähigkeit

• Erkrankung eines Angehörigen, der gepflegt werden muss Erkrankung des Lebensgefährten, mit dem der Urlaub verbracht werden sollte

Dringende betriebliche Gründe können sein:

• termin- oder saisongebundene Aufträge

• technische oder verwaltungsmäßige Probleme im Betriebsablauf

• hoher Krankenstand im Unternehmen

Der BAG-Fall

Ein Mitarbeiter, der seit Mitte Januar 2016 arbeitsunfähig erkrankt war, schied Anfang 2019 aus dem Arbeitsverhältnis aus, ohne wieder gesund geworden zu sein. Üblicherweise kann ein Arbeitnehmer, der im ganzen Urlaubsjahr krank gewesen ist, ohne dass er die Möglichkeit hatte, seinen Urlaub

zu nehmen, den Urlaub für die Dauer von 15 Monaten übertragen. Der Urlaub würde also erst nach dem 31. März des übernächsten Jahres verfallen. Im o. g. Fall wäre der Urlaub also mit dem 31. März 2018 verfallen. Der Mitarbeiter beanspruchte in dem Gerichtsverfahren jedoch auch den Urlaub aus dem Jahr 2016 für sich.

Die Entscheidung

Nach der BAG-Entscheidung erlischt der Urlaub nur dann nach Ablauf von 15 Monaten, wenn der Arbeitnehmer seit Beginn des Urlaubsjahres (ab 1. Januar) durchgehend bis zum 31. März des zweiten auf das Urlaubsjahr folgenden Kalenderjahres arbeitsunfähig war. Nur in diesem Fall tritt die Rechtsfolge unabhängig davon ein, ob der Kläger seinen Mitwirkungsobliegenheiten nachgekommen ist.

Hat der Arbeitnehmer hingegen im Verlauf des Bezugszeitraums gearbeitet (wie in dem entschiedenen Fall vom 1. bis zum 18. Januar), bevor er arbeitsunfähig erkrankt ist, kann der Urlaubsanspruch grundsätzlich nur dann nach Ablauf der 15-Monats-Frist verfallen, wenn der Arbeitgeber die Inanspruchnahme des Urlaubs zuvor „in gebotener Weise“ ermöglicht hat, also den Mitarbeiter ausdrücklich auf seinen Urlaubsanspruch aufmerksam gemacht hat.

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Wie weise ich den Arbeitnehmer richtig auf seinen Urlaub hin?

Das Bundesarbeitsgericht hat auch darüber entschieden, was eine konkrete und transparente Information erfordert. Es ist der Auffassung, dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, über den konkret bezeichneten Urlaubsanspruch eines bestimmten Jahres zu informieren. Aufgrund dieses Urteils ist davon auszugehen, dass ein Merkblatt oder eine E-Mail, die sich pauschal an alle Mitarbeiter richtet, nicht ausreichen wird, um den vom BAG gestellten Anforderungen zu genügen, weil damit nicht jedem Arbeitnehmer individuell mitgeteilt werden kann, wie viel Urlaub ihm selbst zusteht.

Der Hinweispflicht könnte der Arbeitgeber zum Beispiel genügen, wenn er am Anfang eines Kalenderjahres in Textform (schriftlich oder per E-Mail)

• individuell jedem Arbeitnehmer mitteilt, wie viele Urlaubstage ihm in dem betreffenden Kalenderjahr (noch) zustehen,

• ihn auffordert, den Urlaub so rechtzeitig zu beantragen, dass er innerhalb des laufenden Urlaubsjahres genommen werden kann und

• ihn darüber informier t, dass der Urlaub verfällt, wenn er nicht rechtzeitig genommen wird.

Um sicher zu gehen, sollte anschließend die Kenntnisnahme des Arbeitnehmers durch dessen Unterschrift bestätigt werden.

Muster Arbeitgeberhinweis

Lieber Michael Muster, in diesem Jahr stehen dir vertraglich 25 Urlaubstage zu. Bitte achte darauf, dass du alle 25 Tage in diesem Jahr (2023) beantragst und in Anspruch nimmst.

Urlaubsansprüche, die nicht rechtzeitig beantragt und in Anspruch genommen werden, verfallen ersatzlos.

Für die Entgegennahme deines Urlaubsantrages ist Oli Orga zuständig. Bitte reiche den Antrag dort rechtzeitig, mindestens zwei Monate vor Urlaubsbeginn, ein.

Mit freundlichen Grüßen

Dein Chef (oder Personalverantwortlicher)

Zur Kenntnis genommen

Michael Muster

Kein Hinweis, keine Verjährung

Das Bundesarbeitsgericht hat in seinem Urteil klargestellt, dass Urlaubsansprüche sogar aus früheren Jahren geltend gemacht werden können, wenn der Arbeitgeber seiner Hinweispflicht nicht nachkommt bzw. nachgekommen ist. In diesem Fall kann man sich auch nicht auf die dreijährige Verjährung nach § 195 und § 199 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) berufen.

Die Verjährungsfrist beginnt dann erst am Ende des Kalenderjahres, in dem der Arbeitgeber den Beschäftigten über seinen konkreten Urlaubsanspruch und die Verfallsfristen belehrt hat und in dem der Arbeitnehmer den Urlaub dann aus freien Stücken trotzdem nicht genommen hat. Das heißt: Fehlt der Hinweis des Arbeitgebers oder konnte der Arbeitnehmer den Urlaub etwa aus betrieblichen Gründen nicht nehmen, kann er Ansprüche noch Jahre später geltend machen.

Wie oft muss der Arbeitgeber hinweisen?

Zwar hat das BAG in seiner Entscheidung ausdrücklich erwähnt, dass die einmal erteilte Information nicht ständig im Laufe eines Jahres aktualisiert werden muss. Es erscheint aber durchaus sinnvoll, die Mitarbeiter im Laufe des Jahres noch ein weiteres Mal über den dann noch bestehenden Urlaubsanspruch zu informieren, zumindest dann, wenn sich einige Monate vor Jahresende zeigt, dass erhebliche Mengen an Urlaub noch nicht in Anspruch genommen worden sind.

Berücksichtigt man, dass Urlaubsansprüche bei lang andauernder krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit nur dann verfallen, wenn vor Eintritt der Arbeitsunfähigkeit der Urlaubshinweis erfolgt ist, spricht einiges für eine unmittelbare Benachrichtigung bereits zu Anfang des Kalenderjahres.

Für den Fall, dass der Arbeitgeber gleich am Anfang eines Urlaubsjahres einen Urlaubshinweis an jeden einzelnen Mitarbeiter erteilt, könnte der aussehen wie im Beispiel links.

Der DSSV berät Sie gern zu weitergehenden Fragen.

Falls es aus dem letzten Jahr noch übertragene Urlaubsansprüche gibt, sollten diese und deren Abgeltung bis zum 31. März des laufenden Kalenderjahres auch im Anschreiben erwähnt werden.

Iris Borrmann, DSSV-Juristin

Iris Borrmann ist seit 1993 als Rechtsanwältin zugelassen und hat seitdem sowohl als Anwältin in einer arbeitsrechtlich ausgerichteten Kanzlei als auch in der Mitgliederberatung eines Verbandes gearbeitet. Ihr Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht. Seit Oktober 2016 ist sie als Syndikusanwältin für den DSSV tätig und berät Sie zu allen Fragen rund um das Arbeitsverhältnis zu Ihren Beschäftigten.

Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

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fitness MANAGEMENT international 04/23 64 DSSV | RECHT

#BEACTIVE DAY – jetzt Aktion registrieren!

Der #BEACTIVE DAY ist eine europaweite Kampagne, die jedes Jahr am 23. September, zu Beginn der Europäischen Woche des Sports, stattfindet.

Ziel ist es, Spaß an Bewegung zu vermitteln und die Bedeutung körperlicher Betätigung für das physische, geistige und soziale Wohlbefinden der Menschen zu verdeutlichen. Im Rahmen der Initiative werden tausende von kostenlosen Veranstaltungen und Aktivitäten für alle Interessierten in ganz Europa organisiert.

Platzieren Sie jetzt Ihr Studio auf der #BEACTIVE DAY Deutschlandkarte und machen Sie so ganz unkompliziert auf sich aufmerksam. Es sind bereits über 200 Aktionen bundesweit sichtbar und es werden Tag für Tag mehr!

Auch wenn Sie noch keine konkreten Pläne für eine Aktion haben, können Sie sich bereits eintragen.

Hilfestellungen bei der Planung von Aktionen bieten Ihnen die Leitfäden auf der #BEACTIVE DAY Website. Hier erwarten Sie einige Inspirationen und Beispiele sowie Unterstützung bei der Organisation. Jetzt vorbeischauen und gemeinsam mehr bewegen!

www.beactive-day.de

Update der neuen Gasttrainings-App ist da!

Egal ob Ihre Kunden auf Geschäftsreise, zu Besuch bei Freunden oder im Urlaub sind – ab sofort müssen sie nicht mehr auf ihr Fitnesstraining verzichten! Mit der Gasttrainings-App können Ihre Mitglieder in einem der bundesweit rund 500 Partnerstudios kostenlos trainieren! Über eine Karte können problemlos Fitnessstudios in der gewünschten Umgebung* ausfindig gemacht werden. Ihre Kunden suchen einfach ihr Wunschstudio aus, buchen das Training kostenlos zum Wunschzeitraum und zeigen die Bestätigung am Check-in vor.

Das kostenlose Gasttraining kann pro Person fünfmal pro Jahr fünf Tage genutzt werden. Ihre Vorteile als Gasttrainingsstudio sind zum einen der Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz und zum anderen sind weniger Ruhezeiten wegen Urlaub nötig.

Jetzt direkt die App downloaden! Android-Geräte iOS-Geräte

*Die Entfernung zwischen Heimatstudio und Gaststudio muss mindestens 50 km betragen. Sowohl Ihr Studio (Heimatstudio) als auch das Gaststudio müssen beim Gasttrainingsprogramm angemeldet sein. Trainierende erhalten mindestens die Basisleistungen des Gaststudios.

Foto: SimpLine –stock.adobe.com fitness MANAGEMENT international 04/23 66 DSSV | NEWS & NEUES FÖRDERMITGLIED

Der DSSV begrüßt –Neues Fördermitglied

WE CREATE REAL MEMBERS. NOT JUST LEADS.

Die Digitalagentur SANTANA Consulting GmbH aus Aschaffenburg hat eine eigene Methode entwickelt, um die Mitgliedergewinnung vollständig zu digitalisieren. Mit „The Journey“ erzielt das innovative und rasant wachsende Unternehmen messbare Ergebnisse für die eigenen Partnerstudios. Dabei setzt SANTANA auf eine Kombination aus Brand- und Performance-Marketing und ein digitales Buchungssystem namens Full Membership System™, das individuell an die Besonderheiten verschiedener Konzepte angepasst werden kann. Die generierten Mitgliedschaften werden automatisch in die jeweilige Verwaltungssoftware wie „Magicline“ eingepflegt.

Durch das individuelle und hochkonvertierende Full Membership System™ in der eigenen CI und die Anbindung an die jeweilige Mitgliederverwaltungssoftware wird ein maximaler Nutzen für Mitglied und Studio geschaffen. Die Integration ermöglicht dem Studio mehr Ressourcen, um sich vollständig auf die Mitgliederbindung konzentrieren zu können.

Darüber hinaus entwickelt SANTANA gemeinsam mit dem Studiopartner die gesamte Member Journey. Mittels Automatisierungen und Workflows wird eine persönliche Beziehung zum Mitglied aufgebaut und kontinuierlich optimiert. Die individuelle Nahbarkeit und Bindung zum Mitglied wird dadurch sichergestellt, ohne dabei von der Ansprache oder Leistung der Mitarbeiter abhängig zu sein.

www.santanadigital.de

Wie ermittle ich meinen...

Firmenwert korrekt?

Günter Noll und Sabrina Fütterer

Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige

www.fitnesssachverstaendige.de
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Survival of the Fittest

Innovationen sichern den nachhaltigen Geschäftserfolg: Schon gemäß der Evolutionstheorie von Darwin überleben nicht die Stärksten, sondern die Anpassungsfähigsten. Geschwindigkeit und Veränderungsfähigkeit sind entscheidende Wettbewerbsfaktoren für Unternehmen.

Innovationsfähigkeit ist daher ein wesentlicher Schlüssel für den langfristigen Unternehmenserfolg. Innovation bedeutet „Neuerung“ oder „Erneuerung“. Der Begriff bezieht sich auf die Schaffung, Verbesserung oder Ersetzung von Prozessen, Produkten oder Dienstleistungen. Es geht also nicht nur um neue Ideen bzw. Erfindungen, wie der Begriff umgangssprachlich oftmals verwendet wird.

Trends und Innovationen gehen häufig Hand in Hand. Hierbei zeigen Trends erkennbare Richtungen einer Entwicklung. Dies können kurzfristige Erscheinungen, wie z. B. Modetrends, oder ein langfristiger Wandel sein. Hier spricht man häufig von Megatrends, die über einen langen Zeitraum von 30 bis 50 Jahren andauern, Auswirkungen in allen Lebensbereichen der Gesellschaft zeigen und grundlegend globalen Charakter haben. Hierzu gehören z. B. die Megatrends Gesundheit oder Alterung, die erheblichen Einfluss auch auf unsere Branche nehmen. Die Megatrends Digitalisierung, Konnektivität und Vernetzung oder Wissenskultur und Bildung haben ebenfalls ihre Einflüsse. Die Trends bilden häufig die Grundlage für Innovationen.

Auch auf der diesjährigen FIBO in Köln konnte ich wieder zahlreiche Innovationen unserer Branche bestaunen. Neue Geräte, neue Technologien, neue Dienstleistungen etc. Dies ist wichtig. Jedoch sollte jeder Studiobetreiber kritisch bleiben und nicht jedem „Trend“ blind hinterherlaufen. Ein Trend, der in Großstädten gehypt wird, ist vielleicht unbedeutend in ländlichen Regionen. Auch ist immer die Frage zu stellen, welche Bedeutung ein Trend für meine Hauptzielgruppe (Geschlecht, Alter etc.) und für meine Positionierung im Markt hat. Häufig denken Studiobetreiber, der Erfolg im Unternehmen hängt von einem „Trend“ ab. Wenn ich diesen Trend bzw. diese Innovation installiere, dann bin ich erfolgreich. Glauben Sie mir, dies ist nicht der Fall. Es gibt nicht die eine Innovation bzw. den einen Zauberknopf.

Es ist das Gesamtpaket, was den Erfolg ausmacht. Gute, professionelle und seriöse Arbeit abzuliefern. Wichtig ist es für Unternehmen, „in die Schuhe ihrer Kunden“ zu steigen. Was wünschen sich die Kunden? Wo liegen die Bedürfnisse und wie kann ich diese besser als andere Marktanbieter erfüllen? Dies gelingt mir nicht durch eine einzige Innovation. Arbeiten digital zu unterstützen oder auch verschiedene Arbeiten durch Automatisierung zu ersetzen, kann sinnvoll sein. Wenn es den Kundennutzen bzw. das Kundenerlebnis erhöht.

Den Unterschied machen aber vielfach die Mitarbeiter (Menschen gehen zu Menschen!). Gerade bei qualitativen Dienstleistungsangeboten liefern die Mitarbeiter den Mehrwert. Durch die persönliche Kundenansprache und Betreuung gelingt eine Differenzierung im Markt. Sie stellen somit einen großen Wettbewerbsvorteil dar, der nicht so einfach zu kopieren ist. Die Qualifikation des Personals (das Können) und auch die richtige Personalführung (das Wollen) bilden hierfür eine wesentliche Grundlage.

Ihr Ralf Capelan

Mitglied des Vorstands und Schatzmeister des DSSV e. V.

Ralf Capelan Schatzmeister DSSV e. V. Ralf Capelan
fitness MANAGEMENT international 04/23 68 Foto: fitness MANAGEMENT DSSV | KOMM ENTAR

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Mehr Kunden in nur vier Wochen

Mit diesen fünf Tipps wird es für Sie leichter, neue Mitglieder für Ihr Fitnessstudio zu gewinnen und zu halten.

Investieren Sie in Videomarketing

Für den Fall, dass sich jemand detaillierter über Ihr Fitnessstudio informieren will, sollten Sie eine digitale Studiotour anbieten. Die Entscheidung für ein Studio fällt leichter, wenn auf Ihrer Website ein virtueller Rundgang durch Ihr Studio mit komplexen Darstellungen bezüglich Trainingsmethoden, Studiomitarbeitenden und Gesamtmanagement gezeigt wird. Dort präsentiert ein Trainer oder eine Trainerin in ca. zwei Minuten die Vorteile Ihres Studios. Zum Schluss bieten Sie den kostenlosen Download eines 14-Tage-VIP-Gutscheins für zwei Personen an. Stellen Sie das Video unbedingt auch auf Facebook und YouTube sowie in einer Kurzfassung auf Instagram.

Positionieren Sie sich als Experten

Wir neigen dazu, eher von Unternehmen zu kaufen, die in ihrem Bereich als Autorität gelten. Auch beim Thema Fitness fühlen sich Kundinnen und Kunden bei Experten wohler. Positionieren Sie sich als Spezialist für Themen wie Rückentraining, Ü60-Training oder Yoga. Wählen Sie maximal drei Spezialgebiete aus, um Ihr Markenimage professionell aufzubauen. Teilen Sie Ihr Fachwissen und werben Sie einmal pro Monat mit YouTube-Lehrvideos, Webinaren und Podcasts um Mitglieder in Ihrer Region.

Empfohlene Kunden sind bessere Kunden

Halten Sie Ihre Werbeaktionen so schlicht wie möglich: Die besten Werbestrategien sind so einfach, dass alle sie schnell verstehen, wie z. B. die Aktion: „Bring nächsten Monat deine Freundin mit und trainiere einen Monat lang kostenlos.“ Diese Aktion wird auf zwei Monate begrenzt. Per Mailingaktion erhält jedes Mitglied hochwertige Gutscheineinladungen (DIN A2, farbig bedruckt, Premiumqualität), die an Freunde und Bekannte verschenkt werden können.

92 Prozent vertrauen Empfehlungen von Freunden und Familie mehr als anderer Werbung

Nutzen Sie mobile Technologien wie die WhatsApp Business App. Circa 60 Millionen Menschen in Deutschland verwenden WhatsApp, 70 Prozent davon täglich, 80 Prozent wöchentlich. Ein Nutzer verbringt damit durchschnittlich 11,7 Stunden pro Monat. Schaffen Sie mit diesem Marketingtool einen echten Mehrwert. Sie können Ihre Mitglieder über eine hohe Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen immer aktuell informieren. In Absprache mit Ihren Mitgliedern verschicken Sie darüber z. B. alle 14 Tage einen Gutschein für zwei Personen, den diese an Freundinnen und Freunde weiterschicken können.

Vergleichsmöglichkeiten = mehr Umsatz

Sorgen Sie für unterschiedliche Möglichkeiten beim Vertragsabschluss:

• Wochenendabo (samstags, sonntags sowie an Feiertagen)

• Jahresabo für 9,50 Euro monatlich und mit „Pay per visit“

5 Euro pro Training

• „Ultimate ONE card“, alles inklusive (Fitness, Group Training, Getränke, Solarium)

• Fitness PUR – ausschließlich Fitnesstraining

Antonio e Silva Experte für Gesundheitswirtschaft und Fitnessstudiomarketing
Fotos: auremar –stock.adobe.com | Volker Beushausen fitness MANAGEMENT international 04/23 126 WISSENSCHAFT & PRAXIS | KOLUMNE

KING OF MACHINES

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