fitness MANAGEMENT international 03/25 (Leseprobe)
Women in Fitness
Neues Denken, neue Wege: Wie offen und fortschrittlich ist unsere Branche?
Lesen Sie mehr ab Seite 44
„United let‘s move.“ und #BEACTIVE Starke Instrumente für Sichtbarkeit, Engagement und Zusammenarbeit
Vision und Tatkraft für die Zukunftt DSSV begrüßt neue Ausschussmitglieder: Angelina Zirkel und Christina Linzenich
BVorbildfunktion
Janosch Marx Geschäftsführer fitness MANAGEMENT
ei der diesjährigen Rekord-FIBO durfte ich eine besondere Aufgabe übernehmen: Neben vielen geschätzten Kolleginnen wie Maike Kumstel, Jennifer Halsall, Liz Terry sowie Emma Barry waren Herman Rutgers und ich der männliche Teil der Jury für den RX Female Award 2025. Dieser Preis bietet Frauen mit Leidenschaft, Engagement und Kompetenz in der Fitnessbranche eine Bühne, um wiederum andere zu ermutigen, selbst unternehmerisch tätig zu werden. Diesen Empowerment-Ansatz halte ich für zielführend, da er die grundlegenden Ursachen der Unterrepräsentation von Frauen angeht, um diese systematisch zu stärken. Dafür brauchen wir Vorbilder, die uns inspirieren, um unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Alter, Behinderung oder sonstigen Faktoren das Richtige zu tun. Und eine Karriere mit Aufstiegschancen in der Fitness- und Gesundheitsbranche gehört definitiv zu den richtigen Dingen. Zum Thema Vorbilder sagte Patrick „Coach“ Esume auf der FIBO-Pressekonferenz: „Wenn ich Kinder treffe und nur ein einziges davon überzeuge, mit Fitness und Football anzufangen, dann war das schon ein erfolgreicher Tag und ich habe meine Vorbildfunktion erfüllt.“ Sicherlich sind auch die „RX Female Award“-Gewinnerinnen Frances Weber, Co-Gründerin von FEMNETIC, und Anna Lisa Martin-Niedecken, CEO und Gründerin der Sphery AG, Vorbilder und Inspiration für andere, eine Karriere in der Fitness- und Gesundheitsbranche zu starten.
Women in Fitness
Man – in diesem Fall spezifisch Frau – muss aber nicht unbedingt einen Award gewinnen, um ein Vorbild zu sein. In unserem Schwerpunktthema „Women in Fitness“ hat unsere Redaktion mit verschiedenen weiblichen Führungskräften gesprochen. Dabei ging es unter anderem um ihren Werdegang, ihre Herausforderungen und auch um einen Blick hinter die Kulissen. Lesen Sie ab Seite 26 das Interview mit Jeanine Minaty (KIESER), Mahssa Noori (FitX) und Julia Schröder (LifeFit Group).
Angelina Zirkel und Christina Linzenich neu im DSSV-Ausschuss
Die DSSV-Ausschüsse bekommen ebenfalls weitere weibliche Verstärkung. Angelina Zirkel, die früher selbst Fitnessstudios betrieben hat und jetzt für die Firma seca im Bereich Medical Fitness tätig ist, unterstützt ab sofort den Ausschuss der Fördermitglieder. Christina Linzenich nimmt neben ihren Führungsaufgaben in den Fitnessstudios der Linzenich Gruppe auch ein Amt im DSSV-Mitgliederausschuss wahr. Was die beiden zu diesem Schritt bewogen hat, lesen Sie ab Seite 56.
Warum die Fitnesskampagne „United let's move.“ so wichtig ist
Emilia Happel von EuropeActive berichtet im Interview über die Europäische Woche des Sports (EWdS). Unter dem Motto #BEACTIVE schließen sich Fitnessstudios, Verbände, Unternehmen, Vereine, Kommunen und Schulen in ganz Europa zusammen, um mehr Menschen für einen aktiveren Lebensstil zu begeistern. Die dazugehörige deutschlandweite Aktion „United let's move.“ unter der diesjährigen Schirmherrschaft von all inclusive Fitness hat sich zum Ziel gesetzt, über 1.500 Fitnessstudios zur Teilnahme zu bewegen. Alle Informationen zur Aktion, warum Sie mit Ihrem Fitnessstudio unbedingt dabei sein sollten und wie Sie dadurch als Vorbild für die Fitnessbranche agieren können, finden Sie ab Seite 58.
Mit den besten Grüßen aus Hamburg
DSSV begrüßt neue Ausschussmitglieder
#BEACTIVE: Interview mit Emilia Happel
Neues Denken, neue Wege –Women in Fitness
Prävention, Fitness, Gesundheit School for Health Management
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26 Neues Denken, neue Wege –Women in Fitness
INHALT
03/25
AKTUELLES
10 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche
89 Technogym: Healthness™-Produkte und -Dienstleistungen
90 Spor tnavi: Ausbau des Firmen- und Partnernetzwerks
Jeanine Minaty Mahssa Noori
Julia Schröder
48 „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“
FITNESS & GESUNDHEIT
91 Panatta: Interview mit Bodybuildinglegende Lee Haney
92 Fitnesstraining in der Menopause – Hintergründe, Besonderheiten und Handlungsempfehlungen
96 SHUA Fitness: Pionier der Fitnessbranche
98 Female Fitness – Expertentalk mit Nicole Capelan: „Es gibt nicht die Zielgruppe Frauen!“
56 ANGELINA ZIRKELCHRISTINA LINZENICH
DSSV begrüßt neue Ausschussmitglieder
58 #BEACTIVE: Interview mit Emilia Happel
104 Entzündungen als stilles Gesundheitsrisiko – Antiinflammatorische Ernährung www.fitnessmanagement.de
WISSENSCHAFT & PRAXIS
108 Fact or Fake: Ist Wasser gleich Wasser?
110 Mentale Stärke in der Menopause –Wechseljahre als Chance
114 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität
116 Kolumne Albert Busek: Nutzen des Muskeltrainings
118 Science News: Wissenschaft für die Studiopraxis
120 FIBO Future Forum 2025 – Wissenschaft trifft Praxis
124 Buchtipp: Women at work
126 Kolumne Antonio e Silva: Konkurrenzanalyse im Fitnessstudio
Fachartikel der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie
Emilia Happel
Erneut für soziales Engagement ausgezeichnet
Im Rahmen der FIBO 2025 wurden herausragende Frauen der Fitness-, Wellness- und Gesundheitsindustrie mit dem RX Female Award ausgezeichnet. In den Kategorien „Youngster“ und „Role Model“ ehrte FIBO-Veranstalter RX Germany Frances Weber, Co-Founderin FEMNETIC, und Anna Martin-Niedecken, CEO und Gründerin der Sphery AG – zwei beeindruckende Persönlichkeiten, die mit ihrem Engagement und ihrer Innovationskraft neue Maßstäbe setzen.
fmi.news/rx-female-award-25
Wissen trifft Austausch – FIBO Congress 2025
Renommierte Referierende, über 80 Fachvorträge, praxisnahe Tipps für den Alltag in Fitness- und Gesundheitsanlagen – der FIBO Congress vom 10. bis 12. April 2025 hatte viel zu bieten. Zum Auftakt am Donnerstag begeisterte Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo im Keynote-Interview mit persönlichen Karriereeinblicken. Fachlicher Input und persönlicher Austausch gingen hier auch in diesem Jahr Hand in Hand.
fmi.news/fibo-congress-2025
gym80 erweitert Produktionsstandort
Um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, hat der Gelsenkirchener Traditionshersteller gym80 seine Produktionsstätte erweitert und auch Raum für Innovation geschaffen. Die Gesamtfläche wurde um mehr als 15.000 Quadratmeter auf 60.000 Quadratmeter vergrößert. Die Expansion ist ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Deutschland und schafft nicht nur Kapazitäten, sondern auch neue Arbeitsplätze für talentierte Fachkräfte. fmi.news/gym80-erweiterung
Auch in diesem Jahr wurde die DHfPG/BSA-Akademie von der reha GmbH mit dem Zertifikat für besonderes soziales Engagement und gelebte soziale Verantwortung ausgezeichnet. Gemeinsam mit drei weiteren Partnerunternehmen erhielten die Bildungsanbieter aufgrund ihrer engen Zusammenarbeit mit der reha GmbH die Auszeichnung. In dem Unternehmen arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen und füllen das Thema Inklusion mit Leben. www.bsa-akdemie.de/zertifikat-soziales-engagement
Fitnessbranche boomt: Rekordzahlen auf der FIBO
Mit 154.748 Besucherinnen und Besuchern, mehr als 1.200 Ausstellern und vielen Innovationen feierte die FIBO 2025 ihr 40. Jubiläum. Sie zeigte, wie stark Fitness, Gesundheit und Wirtschaft zusammenhängen. Digitalisierung, KI, Longevity und Community prägten die Fitnessmesse in Köln nachhaltig. „Die strategische Neuausrichtung der FIBO war ein voller Erfolg. Vier Tage lang haben wir mit der Messe neue Maßstäbe gesetz“, sagt Silke Frank, Event Director der FIBO. fmi.news/nachbericht-fibo-2025
EHFF 2025: Wachstum, Innovation und Gemeinschaft
Das European Health & Fitness Forum (EHFF), organisiert von EuropeActive, brachte in seiner zwölften Ausgabe wieder geballte Expertise und visionäre Führungskräfte der europäischen Fitnessbranche zusammen. Über 500 Entscheider und Stakeholder trafen sich einen Tag vor der FIBO – der weltweit führenden Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit – um gemeinsam Wege für ein nachhaltiges Branchenwachstum zu gestalten.
fmi.news/ehff-2025
RX Female Award 2025
Foto: Jannik Hammes Fotografie
Foto: DHfPG/BSA
Foto: fitness MANAGEMENT
Foto: DHfPG/BSA
Foto: fitness MANAGEMENT
Foto: gym80 International GmbH
Persönliche Beratung durch DHfPG-Career-Service
Der Career Service der DHfPG bietet Studierenden und Betrieben eine kostenfreie telefonische Beratung unter Tel.: +49 681 6855 580 an. Ziel der Hochschule ist es, Karrierewege individuell zu begleiten und Ausbildungsbetriebe beim Recruiting und bei der Fachkräftesicherung aktiv zu unterstützen. Eine individuelle Beratung stärkt den Praxiserfolg von Studierenden und Betrieben im Zukunftsfeld Prävention, Gesundheit, Ernährung, Fitness, Sport und Informatik.
www.dhfpg.de/career-service
RSG
Group und ESN verkünden Partnerschaft
The Quality Group, bekannt für ihre Marken ESN (Elite Sports Nutrition) und More Nutrition, und die RSG Group, Betreiber der Fitnessstudioketten McFIT, JOHN REED und Gold’s Gym, verkünden eine exklusive Partnerschaft. ESN tritt als Anbieter von Proteinprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln und Getränken in den Fitnessstudios der RSG Group auf. Damit bündeln beide Unternhemen ihre Stärken bereits seit dem 1. Januar 2025. fmi.news/rsg-group-esn
Kooperation EASYFITNESS und Matrix
Die erfolgreiche Kooperation zwischen EASYFITNESS, einem der führenden Anbieter im Fitness- und Gesundheitsbereich, und Matrix, dem renommierten Hersteller hochwertiger Trainingsgeräte, wird langfristig fortgesetzt. Seit über 15 Jahren verbindet die Unternehmen eine starke Partnerschaft. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Fitnessstudios mit innovativer, robuster und leistungsstarker Trainingsausstattung auf höchstem Niveau zu versorgen.
fmi.news/easyfitness-matrix
FitX: Nachwuchsförderung mal anders
Verantwortung übernehmen, Herausforderungen meistern und wertvolle Praxiserfahrungen sammeln: Vom 21. bis 25. April 2025 stand das FitX-Studio in der EAST SIDE MALL Berlin ganz im Zeichen des Nachwuchses. Fünf Tage lang führten dual Studierende und Auszubildende den gesamten Studioalltag eigenständig – von der Schichtplanung über den Neukundenvertrag bis hin zur Betreuung auf der Trainingsfläche und der Anleitung der Kurse im Kursraum. fmi.news/fitx-nachwuchsfoerderung
pump by milon definiert das Krafttraining neu
Noch nie war es so einfach, smartes Krafttraining auf der klassischen Trainingsfläche zu integrieren – für jedes Studio, jede Einrichtung, jeden Sportbegeisterten. Mit pump by milon wurden auf der FIBO 2025 die ersten fünf Geräte einer neuen Geräteserie präsentiert, die das Krafttraining grundlegend verändert. Sie ermöglicht effektives Krafttraining ohne Log-in, Scan oder komplexe Einstellungen – sofort startklar für jedes Trainingslevel. fmi.news/milon-pump
Initiative WIFA Deutschland wird zum Verein
Sieben engagierte Frauen haben die Gründung von WIFA Deutschland bekannt gegeben. Die WIFA existiert bereits seit 2020 als Interessenvertretung und hat bereits eine große Anhängerschaft in der Branche. WIFA Deutschland ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen in der Fitness-, Gesundheits-, Wellnessund Sportbranche sowie angrenzenden Bereichen, wie dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement, gezielt zu stärken und zu fördern. fmi.news/wifa-verein
Foto: DHfPG/BSA
Foto: Artur Cymerman
Foto: milon
Foto: FitX Deutschland GmbH
Foto: WIFA Deutschland
Foto: Johnson Health Tech. GmbH
Der neue Fitness Hub seca edition
Two Icons, one Vision: EGYM und seca präsentierten zur FIBO 2025 ihre gemeinsame Innovation, den Fitness Hub seca edition. Diese einzigartige Integration vereint intelligentes Onboarding mit medizinischer Körperanalyse in einem einzigen Gerät – für eine mühelose Mitgliederbetreuung, optimierte Workflows und maximalen Trainingserfolg. Das Gerät setzt neue Maßstäbe für präzise Diagnostik und ermöglicht ein effizienteres und motivierenderes Trainingserlebnis.
fmi.news/fitness-hub-seca
DHfPG/BSA-Akademie erweitern Webshop
Die DHfPG und BSA-Akademie bieten ab sofort neue Merchandisingprodukte in ihrem Webshop an: Basecaps, Hoodies und T-Shirts mit den Schriftzügen der Bildungsanbieter können Studierende, Lehrgangsteilnehmende, Ausbildungspartner und alle Interessierten ab sofort im Webshop erwerben und damit ein stylisches Statement für Bildung setzen. So wird Zugehörigkeit auch nach außen sichtbar.
www.dhfpg-bsa.de/shop
Foto: wellyou Verwaltungsgesellschaft mbH
wellyou: weitere Expansion in SH und NRW
Der Trend der starken Expansion aus den vergangenen Jahren setzt sich bei der norddeutschen Fitnessstudiokette wellyou fort. In Norderstedt (Schleswig-Holstein), Hückelhoven und Velbert (Nordrhein-Westfalen) entstehen über 6.000 Quadratmeter weitere Studioflächen und mittelfristig über 40 neue Jobs. Weitere Neueröffnungen sind im Laufe des Jahres geplant. Darüber hinaus arbeitet die Kette am Ausbau zukünftiger Filialen in Ostdeutschland. fmi.news/wellyou-expansion
DSSV-Event 2025 – Fachwissen trifft Lebensfreude
Vom 23. bis 26. Oktober 2025 lädt der DSSV e. V. die Branche erneut zum Eventhighlight auf der Sonneninsel Mallorca ein. Umgeben von türkisblauem Meer und mediterranem Lebensgefühl erwartet Teilnehmende ein einzigartiges Zusammenspiel aus fachlichem Input, sportlicher Aktivität und entspanntem Networking. Angebote für die Reise inklusive Vollpension, Goodie Bag, Hoteltransfer und Galaabend erhalten Interessierte auf der Eventwebseite des Verbandes.
www.dssv.de/event
Mit „United let’s move.“ für ein fitteres Deutschland
Nach bereits mehrfach erfolgreicher Durchführung ist das Ziel der „United let’s move.“-Kampagne auch im Jahr 2025 die Förderung von Bewegung und Gesundheit. In diesem Jahr findet die Initiative unter der Schirmherrschaft von all inclusive Fitness statt. Studios, die Interesse an einer Teilnahme haben oder weitere Informationen benötigen, können sich unter united-lets-move@ai-fitness.de melden oder die Kampagne auf der offiziellen Landingpage verfolgen. united-lets-move.ai-fitness.de
Innovationsforum Österreich am 26. Juni 2025
Wie sieht die Trainingsfläche der Zukunft aus und welche Technologien prägen den Clubbetrieb von morgen? Antworten auf diese Fragen liefert das Innovationsforum Österreich am 26. Juni 2025 im MYGYM PRIME Mondsee. Organisiert von der Markenallianz Österreich richtet sich das Event an alle, die den Wandel der Fitnessbranche aktiv mitgestalten wollen. Neben praxisnahen Einblicken bietet das Event Networkingmöglichkeiten und einen Abschluss mit BBQ. fmi.news/innovationsforum-oesterreich
25 Jahre alt oder auch 25 Jahre jung ist das QUICKFIT in Dresden. Das Motto des inhabergeführten Studios lautet: „Mach mehr aus dir“. Heiko Poland und sein Team wollen ihren Mitgliedern optimale Bedingungen bieten, um ihre Fitnessziele in echte Erfolge zu verwandeln. Das Studio punktet mit individueller Betreuung, professioneller Beratung, moderner Ausstattung und flexiblen Trainingsangeboten, die jederzeit monatlich hinzugebucht oder beendet werden können.
Heiko Poland, Inhaber und Geschäftsführer des QUICKFIT Dresden, ist ein Mann der ersten Stunde. Kurz nach der Eröffnung des Studios kam er im Juni 2000 als erster Mitarbeiter an Bord, um als studentische Aushilfskraft eine Cloud-basierte Software zur Mitgliederverwaltung zu programmieren. Sehr bald schon arbeitete er dort auch als Trainer und Studioleiter und lernte den gesamten Studioalltag kennen.
Das QUICKFIT war ein Discounter und expandierte sehr schnell, um mit Mitbewerbern mitzuhalten. Innerhalb von fünf Jahren wurden sechs weitere Standorte in Augsburg, Mannheim, Leverkusen, München, Gießen und Bamberg eröffnet. Heiko Poland begleitete alle Eröffnungen in diesen Städten, hatte aber schließlich genug vom Pendeln und wollte zurück in seine Heimatstadt Dresden. 2006 übernahm er den Standort als Inhaber, wobei ihm sein damaliger Chef den Kredit für
Studio des Monats
QUICKFIT
Dresden
Juni 2025
den Kauf gewährte. Seitdem hat er das QUICKFIT Dresden mit viel Herzblut permanent weiterentwickelt.
Neue Heimat in altem Gemäuer
2010 zog das Studio in den alten Straßenbahnhof Mickten um, ein modernes Einkaufszentrum in historischem Bauwerk. Hohe Decken, helle Räume und Grünpflanzen sorgen dort für eine Atmosphäre, in der sich die Mitglieder wohlfühlen. Es
herrscht ein respektvolles Miteinander und eine positive Stimmung, die Trainingsmöglichkeiten sind vielfältig. „Unsere Mitglieder spiegeln meinem Team und mir, dass es ihnen bei uns gefällt. Ich glaube, dass es einen großen Unterschied macht, ob ein Studio inhabergeführt ist oder zu einer Kette gehört“, sagt der Geschäftsführer. „Wir sind ein modernes Studio mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit unserem Angebot spreche ich die Menschen aus der Nachbarschaft
an, vom Einsteiger bis hin zum Profisportler. Wenn ich hier im Viertel zum Einkaufen gehe, werde ich von allen Seiten gegrüßt. Das persönliche Verhältnis und die Nähe zu unseren Mitgliedern machen großen Spaß.“ Der Großteil der Mitglieder ist zwischen 21 und 49 Jahren alt, 35 Prozent der Mitglieder sind weiblich und 65 Prozent männlich.
Sport als Leidenschaft
Seit der Kindheit ist Sport ein wichtiger Teil in seinem Leben. Schon zu Schulzeiten trainierte Heiko Poland am Sportgymnasium zwölf bis vierzehn Mal pro Woche Leichtathletik. Zur Bundeswehr ging nur, um ins Sportförderprogramm aufgenommen zu werden und machte dort während seines Wehrdienstes die Fitnesstrainer-B-Lizenz. Er begann ein Informatik-Studium, brach die Universität aber ab, weil ihm die Arbeit in der Fitnessbranche deutlich besser gefiel. Als Inhaber eines Fitnessstudios hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und diese Entscheidung nicht bereut.
„Als Studioleiter war ich in den Anfangsjahren für alles Mögliche zuständig, denn wir waren ein sehr kleines Team. Auf diesen Erfahrungen konnte ich gut aufbauen, als ich das Studio in Eigenregie übernahm“, so Heiko Poland. „Dresden war einer der ersten Standorte von QUICKFIT. Meine Learnings aus den Studioeröffnungen in den anderen Städten konnte ich direkt umsetzen und mich hier verwirklichen.“
Nicht stillstehen
Weiterentwicklung gehört seitdem unmittelbar dazu: Auf Messen und Netzwerktreffen holt sich der Geschäftsführer neue Inspirationen und tauscht sich mit Partnern, Herstellern und Dienstleistern aus, besucht mit seinem Team Coachings und Entwicklungsseminare. Großen Wert legt er auch auf das Feedback seiner jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die immer wieder mit frischen Ideen kommen.
Auch Authentizitä ist in Dresden wichtig. Das Team soll Fitness leben und die eigene Begeisterung auf die Mitglieder übertragen, damit diese Spaß am Training haben und sich freuen, wenn sie ihre Ziele erreichen. Heiko Poland setzt auf die Eigenmotivation seines Teams, darauf, dass jeder seiner Mitarbeitenden den reibungslosen Studiobetrieb im Blick behält.
Um Abläufe zu vernetzen und Prozesse so zu optimieren, dass sie den Studioalltag erleichtern, wird die Digitalisierung des Studios permanent vorangetrieben. Über die Jahre investierte er kontinuierlich in den Gerätepark.
Beliebte Geräte kaufte er gleich mehrfach, damit die Mitglieder nicht anstehen und warten müssen.
Faire Preise
Die ursprüngliche Idee hinter dem QUICKFITKonzept war es, Fitness für jeden erschwinglich zu machen. Mit einem Monatsbeitrag von damals 29,90 Mark war das Studio im Jahr 2000 deutlich günstiger als viele der Mitbewerber. Dafür wurde auf Kurse und einen Wellnessbereich verzichtet. Stattdessen gab es einen großen Gerätepark und lange Öffnungszeiten.
„Zu Beginn kamen viele Mitglieder zu uns, die vorher noch nie in einem Fitnessstudio trainiert hatten, da hohe Studiobeiträge sie abschreckten. In der früheren DDR war Vereinssport sehr günstig oder sogar kostenfrei. Die Menschen waren also nicht bereit, viel Geld für ihre Gesundheit auszugeben“, so der Geschäftsführer. Nach der Umstellung auf den Euro wurde zwölf Jahre lang Fitness für 9,90 Euro im Monat angeboten.
Mit Leistung und Flexibilität überzeugen
Doch zum 18-jährigen Bestehen entschied sich Heiko Poland für eine neue Strategie. Die Konkurrenz an günstigen Anbietern war gewachsen, als Einzelanbieter konnte er den Preiskampf gegen die anderen Player am Markt nicht gewinnen, wollte sich aber von diesen abgrenzen. Schließlich sollte das QUICKFIT Dresden wirtschaftlich erfolgreich arbeiten und weiterhin die Lebensgrundlage für ihn und sein Team bilden. Das Angebot bestand weiter aus individuellem Training an Hanteln und Geräten, doch die Preise mussten erhöht werden.
„Ich habe mir gesagt: ‚Nun sind wir volljährig. Statt mit ‚Geiz ist geil‘ punkten wir nun mit unserer Erfahrung und Betreuung. Dafür nehmen wir aber auch einen Beitrag, der für unsere Leistung angemessen ist.‘“ Im Mai 2021 führte er eine monatliche Betreuungspauschale ein, um die Wertigkeit der Betreuung hervorzuheben. Diesen Zusatzbeitrag zahlen nur Mitglieder, die das Angebot auch nutzen.
Seit September 2024 geht er einen Schritt weiter und bietet ein flexibles Abomodell im Baukastenprinzip für 24,90 Euro an. Die Mitgliedschaft wird online abgeschlossen, ohne Laufzeitbindung, die ersten 14 Tage sind kostenfrei. Leistungen wie die Betreuung oder Training am EGYM-Zirkel können die Mitglieder separat wählen, monatlich hinzubuchen oder beenden. Das Konzept kommt sehr gut an, da jedes Mitglied sein Training so problemlos an seine individuellen Lebensumstände
Heiko Poland
Der Inhaber und Geschäftsführer des QUICKFIT Dresden begann seine Karriere in diesem Studio vor 25 Jahren als studentische Aushilfskraft, um dort die Software für die Mitgliederverwaltung zu programmieren. Als Schüler am Sportgymnasium mit dem Schwerpunkt Leichtathletik, Mittelstrecke, und als Trainer mit B-Lizenz hatte er Vorerfahrungen im Fitnessbereich. Ab Juni 2000 war er als Trainer und Studioleiter tätig, studierte jedoch nebenher Informatik, was er schließlich abbrach, um ganz in die Fitnessbranche zu wechseln. Von 2001 bis 2005 begleitete er die Eröffnung von sechs QUICKFIT-Studios in Deutschland. An seinem Geburtstag schlug er dem damaligen Inhaber vor, den Standort Dresden zu kaufen und wurde 2006 Inhaber und Geschäftsführer. Parallel zur Weiterentwicklung seines Studios ließ er sich ab 2008 berufsbegleitend zum Fitnesskaufmann ausbilden. Der passionierte Leichtathlet setzt sich als Vorsitzender des Citylauf-Verein Dresden und stellvertretender Vorsitzender im Stadtverband für Leichtathletik in Dresden ein.
anpassen kann. „Gleichzeitig sind mein Team und ich jetzt noch mehr gefordert, einen guten Job zu machen. Das ist unser Credo. Ich möchte nicht, dass unsere Kundinnen und Kunden nur herkommen, weil sie einen Vertrag abgeschlossen haben“, so der Inhaber. „Sondern deshalb, weil sie merken, dass sie das Training brauchen und gern bei uns trainieren.“ Das Studio ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet, unter der Woche von 6 bis 23 Uhr und am Wochenende von 8 bis 21 Uhr.
Auf die Schiene bringen
Digitalisierung und Vernetzung dienen der qualifizierten Betreuung. Beim Onboarding fragt der Trainer detailliert ab: Wen habe ich vor mir? Welche Vorerfahrungen gibt es, welche Einschränkungen, welche Ziele? Trainingsbetreuung, Analyse und Fortschritte werden in einem Tool abgebildet und regelmäßig ein neuer personalisierter Trainingsplan erstellt. Das Ziel ist klar: Die Mitglieder sollen gesund bleiben, sich beim Training wohlfühlen, besser aussehen und mit Gleichgesinnten in Kontakt kommen. Da die Kundinnen und Kunden ihre Mitgliedschaft online selbst verwalten, wird so die Zeit eingespart, die die individuelle Betreuung benötigt.
Das Bahnhofsgebäude liefert die passende Metapher für den Prozess : „Anhand der Daten erstellen wir einen Fahrplan, also den Trainingsplan. Dann fährt der Zug los. Wir können digital sehr einfach tracken, was läuft und was nicht, wann ein Bahnhof zum Check angesteuert werden sollte und an welcher Stelle wir die Weichen neu stellen müssen.“
Obwohl der Großraum Dresden knapp 90 Fitnessstudios zählt, kann sich das QUICKFIT Dresden hier sehr gut behaupten. Über die Jahre hat das Studio seinen eigenen Stil sowie Alleinstellungsmerkmale entwickelt und das Angebot vom Discounter zum Studio im mittleren Preissegment verändert. Dabei stehen Fairness und Qualität den Mitgliedern gegenüber im Fokus. Das QUICKFIT Dresden macht nicht jeden Trend mit, bleibt aber offen für neue Entwicklungen. Auf diesem Weg soll es weitergehen – in den nächsten 25 Jahren.
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Jung und bunt, offen und innovativ – das ist das Image der Fitness- und Gesundheitsbranche. Doch wie offen und wie fortschrittlich ist unsere Branche, wenn es um das Thema Gleichberechtigung geht? Wir haben mit drei Frauen in Führungspositionen über ihre Erfahrungen, ihren Führungstil, überholte Rollenklischees und wertstiftendes Miteinander gesprochen: Jeanine Minaty, Chief Communications & Culture Officer bei Kieser, Mahssa Noori, Managing Director bei FitX Deutschland, und Julia Schröder, Senior Head of Operations Nord bei Fitness First Germany.
Text: Anke Sörensen und Jürgen Wolff
Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen –wo stehen wir in Deutschland heute? Es hat sich viel getan, das ist unbestritten. Mädchen werden heute in eine ganz andere Welt hineingeboren als viele Generationen vor ihnen. In der Berufswelt stehen Frauen theoretisch die gleichen Karrierewege offen wie Männern. Doch praktisch ist noch Luft nach oben. Aktionstage wie der Equal Pay Day am 7. März 2025 zeigen, dass Frauen nach wie vor im Schnitt 16 Prozent niedrigere Stundenlöhne haben als Männer. Aber es tut sich etwas – 2023 lag die Lohnlücke noch bei 18 Prozent (Business and Professional Women Germany e. V., 2025).
Beruf und Familie vereinbaren
Finanzielle Sicherheit ist ein wesentlicher Aspekt in Sachen Gleichberechtigung und gleichzeitig die Krux. Denn viele Frauen stehen weiterhin vor der Frage, wie sich Beruf und Familie vereinbaren lassen, selbst wenn die Bundesregierung seit 2008 massiv in den Ausbau von Kinderbetreuung investiert hat. Obwohl 74 Prozent der Frauen in Deutschland erwerbstätig sind, leisten sie weiterhin den größten Teil der Care-Arbeit, indem sie sich um die Kinder und eventuell auch um pflegebedürftige Angehörige kümmern. Oft treten sie beruflich kürzer, haben dadurch ein geringeres Einkommen und weniger Aufstiegschancen, wenn sie aus der Elternzeit in den Beruf zurückkehren – mit wirtschaftlichen Folgen für ihr Leben und ihre Rente.
Frauen in Führungsrollen Nichtsdestotrotz haben viele Unternehmen verstanden, wie wichtig Diversität heute für den Unternehmenserfolg ist und wie sehr gemischte Teams zur Produktivität beitragen. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen hat sich seit Einführung der Frauenquote 2016 erhöht. Laut Statistischem Bundesamt lag der Frauenanteil in Führungspositionen 2024 deutschlandweit bei rund 24,1 Prozent (CRIF, 2024). So die allgemeinen Fakten.
Doch wie sieht es in unserer Branche mit den Chancen für Frauen aus? Ist sie wirklich so weit vorn, wie sie nach außen
wirkt? Das untersuchte die Studie „Gender Equality“ von Sport Alliance und der Women in Fitness Association (WIFA) 2022. Weltweit nahmen insgesamt 679 Beschäftigte aus der Fitnessbranche an der Umfrage teil. Diese Daten sind nicht repräsentativ, sollen aber für das Thema sensibilisieren. Das Studienfazit ergab: In Bezug auf Gleichberechtigung und Chancengleichheit besteht Nachholbedarf. Gerade Führungspositionen waren häufig männlich besetzt und Frauen hatten es deutlich schwerer, Karriere zu machen. So waren zum Beispiel 70 Prozent der selbstständigen Studiobetreibenden männlich und nur 29 Prozent weiblich. Zahlen aus dem Ausbildungsbereich zeigten jedoch einen positiven Trend, denn immer mehr weibliche Nachwuchskräfte rückten nach.
Neu denken
Viele Unternehmen sind heute aber schon einen Schritt weiter und haben die Stereotypen „männlich“ und „weiblich“ durch Qualifikation und Kompetenz ersetzt. Denn: Ist es nicht an der Zeit, ganz neu zu denken, Rollenbilder zu hinterfragen, sich von Klischees freizumachen und sich stattdessen auf die Kompetenzen zu fokussieren – unabhängig vom Geschlecht?
Wie das gelingt, zeigen unsere drei Interviewpartnerinnen auf den folgenden Seiten. Jeanine Minaty ist Chief Communications & Culture Officer bei Kieser, Mahssa Noori arbeitet als Managing Director bei FitX Deutschland und Julia Schröder als Senior Head of Operations Nord bei Fitness First. Sie erläutern, wie moderne Führung und Diversität in ihren Unternehmen gelebt wird und dadurch ein positives Arbeitsumfeld entsteht, in dem sich Persönlichkeiten entfalten können und von dem insbesondere die Unternehmen profitieren.
Literaturliste
Business and Professionel Women Germany e. V. (Hrsg.). (2025) Entgelt Transparenz jetzt. Equal Pay Day Journal 2025. Berlin: Hrsg. CRIF. (2024). Frauenanteil in Führungspositionen in Deutschland nach Anzahl der Mitarbeiter im Unternehmen im Jahr 2024. In Statista. Verfügbar unter https://de.statista.com/ statistik/daten/studie/182510/umfrage/frauenanteil-in-fuehrungspositionen-nachunternehmensgroesse/
WIFA The Women in Fitness Association & Sport Alliance (Hrsg.). (2022). Gender Equality in the Fitness Industry 2022. Hamburg: Hrsg.
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Jeanine Minaty
Seit Januar 2024 ist Jeanine Minaty als Chief Communications & Culture Officer, CCO, bei Kieser tätig. Als Mitglied der Geschäftsleitung verantwortet sie dort die Bereiche PR und HR in der DACH-Region.
Ihre Leidenschaft und Expertise gelten seit jeher der Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und der Positionierung von Marken und Menschen, auch im Krisen- und Changemanagement. Nachdem sie an der Fachhochschule Düsseldorf Kommunikationsdesign studiert und 2009 mit Diplom abgeschlossen hat, war sie 13,5 Jahre für die RSG Group tätig, zunächst als Public Affairs Specialist, dann im Brand and New Business Development, als Head of Communications und schließlich als Global Director Corporate Communications.
www.kieser.de
Interview mit Jeanine Minaty, CCO, Kieser
Wenn wir anfangen, Fähigkeiten statt
Geschlechter in den Mittelpunkt zu stellen, entsteht echte Veränderung
fMi: Wie ist es für Sie, als Frau in einer Führungsposition in der Fitnessbranche zu arbeiten?
Jeanine Minaty: Für mich persönlich stand nie im Vordergrund, ob ich als Frau oder als Mann in der Fitnessbranche arbeite – unabhängig davon, ob in einer Führungsposition oder nicht. Mir war und ist es wichtig, dass ich etwas bewegen kann, dass ich ernst genommen werde, dass die Aufgaben Sinn für mich ergeben und dass ich Spaß daran habe. Das Umfeld ist an vielen Stellen sicherlich noch extrem männlich geprägt und als Frau muss man seinen – oder eher ihren? – Weg ganz bestimmt finden. Von Beginn an habe ich mich immer auf Ergebnisse konzentriert und mich weniger an Geschlechterrollen orientiert. Damit war das Zusammenspiel mit meinen männlichen Kollegen immer auf Augenhöhe. Durch meine positiven Erfahrungen kann ich das ganze Thema daher sicherlich pragmatischer und entspannter sehen. Allerdings glaube ich, dass genau diese Haltung auch hilft: nicht ständig die Unterschiede zu betonen, sondern die Gemeinsamkeiten zu leben und mit gutem Beispiel voranzugehen.
Wie nehmen Sie die Rolle und Sichtbarkeit von Frauen in der Fitnessbranche wahr – sowohl im Management als auch auf der Trainingsfläche?
Die Sichtbarkeit von Frauen ist in den letzten Jahrzehnten parallel zur entstandenen Salonfähigkeit von Fitness gestiegen. Training ist heutzutage zum Lifestyle geworden und auch der Gesundheitsaspekt ist spürbar relevanter geworden. Jane Fonda hat hier bestimmt einen wesentlichen Anteil an dieser Bewegung aus den Achtzigerjahren heraus gehabt. Mit diesem Umbruch hat die Branche aus meiner Sicht auch gleichzeitig Raum für mehr Frauen gemacht – sowohl auf der Trainingsfläche als auch im Management. Auf der Fläche sind Frauen längst nicht mehr nur „Teilnehmende“, sondern Trainerinnen, Vorbilder, starke Persönlichkeiten. Im Management sehe ich noch Luft nach oben – aber es bewegt sich viel. Es braucht für mich keine Quote oder Extrabehandlung, sondern Offenheit, Kompetenz und ein Umfeld, das Vielfalt ganz natürlich lebt. Ich habe nie das Gefühl gehabt, mich besonders beweisen zu müssen, weil ich eine Frau bin – aber ich weiß, dass
Foto: Kieser
das nicht überall der Fall ist. Als umso wichtiger empfinde ich es, dass wir dafür sorgen und den Platz schaffen, dass sich jeder Mensch – unabhängig vom Geschlecht – entwickeln, einbringen und der Tätigkeit nachgehen kann, für die sie oder er brennt.
Was würden Sie einer jungen Frau raten, die eine Karriere in der Fitness- und Gesundheitsbranche einschlagen will?
Mach dein Ding – und hör auf dein Bauchgefühl. Dieser Wirtschaftszweig bietet tolle Möglichkeiten, wenn du Lust hast, mit Menschen zu arbeiten, und Spaß daran hast, Dinge im doppelten Sinne zu „bewegen“. Sei neugierig, bring dich ein, frag nach und trau dich, Verantwortung zu übernehmen. Du musst nicht lauter sein als andere – aber klar in dem, wofür du stehst. Und such dir ein Umfeld, das zu dir passt. Wenn du aus dem Inneren heraus für etwas eintrittst und dich mit etwas identifizierst, wirst du auch gesehen, wirst dich permanent weiterentwickeln und deinen Weg gehen können.
Haben Sie in Ihrer Laufbahn bewusst Netzwerke, Mentorinnen oder Unterstützerinnen gesucht, um beruflich weiterzukommen, oder hat Ihnen das vielleicht sogar gefehlt?
Bewusst habe ich nie nach anderen gesucht, die mich weiterbringen könnten. Ich hatte das Glück, immer mit Menschen zusammenzuarbeiten, die an mich geglaubt, mir Vertrauen geschenkt und mich wachsen lassen haben. An sehr vielen Stellen waren – und sind – das Männer. Rainer Schaller habe ich, gerade was den Start und die Ausprägung meiner beruflichen Karriere bei McFIT und später bei der RSG Group betrifft, sehr viel zu verdanken, und auch Michael Antonopoulos, dass er mir heute die Möglichkeit bietet, mich bei Kieser aktiv einzubringen und zu entfalten. Darüber freue ich mich jeden Tag. Natürlich ist ein gutes Netzwerk extrem wertvoll und ich möchte es zu keiner Zeit missen, aber für mich muss es nicht zwangsweise ein eher weiblich ausgerichtetes sein. Wenn du verlässlich, verbindlich, neugierig und offen bist, entstehen Verbindungen ganz natürlich. Ich bin der Überzeugung, dass man Erfolg nicht allein durch strategische Netzwerke erreicht – sondern durch Haltung, Charakter, Authentizität, Präsenz, Leistung und Engagement und die Bereitschaft, ständig dazuzulernen, um sich den äußeren Umständen und wandelnden Gegebenheiten anzupassen.
Wie wichtig sind sichtbare Vorbilder in Führungspositionen für Frauen in der Fitnessbranche und was braucht es, damit mehr Frauen diesen Schritt wagen?
Vorbilder können sehr helfen – am Anfang der Karriere, aber auch immer wieder zwischendurch, um Inspirationen zu bekommen oder eine Vision zu festigen. Sie zeigen, was möglich ist, machen Mut und geben Orientierung. Als Anstoß sind sie großartig, während es langfristig ja nicht darum geht, jemanden zu kopieren, sondern darum, die eigene Ausrichtung zu finden. Ich glaube, es braucht nicht zwangsweise mehr weibliche Vorbilder in Führungspositionen, sondern querbeet mehr echte Vielfalt und Offenheit im Denken und Handeln. Damit mehr Frauen den Schritt in Führungspositionen wagen, benötigt es Gelegenheiten, an denen man wachsen darf, eine Kultur, die gute Resultate fördert – und manchmal einfach ein bisschen mehr Ermutigung. Frauen stehen sich oft selbst im Weg, sind zurückhaltender, trauen sich Aufgaben und Positionen nicht zu und zweifeln an sich und ihren Fähigkeiten.
Da hilft sicher ein Impuls: Du bist gut. Du musst nicht perfekt sein, um loszugehen. Aber geh los – einen Schritt nach dem anderen.
Gibt es strukturelle Barrieren, die Frauen den Aufstieg in der Branche erschweren – z. B. bei der Studioleitung, Selbstständigkeit oder im Franchising?
Meines Erachtens gibt es heutzutage weniger harte Barrieren als subtile Hürden, die es Frauen generell erschweren aufzusteigen. Vieles hängt sicherlich vom Mindset ab – sowohl vom persönlichen als auch vom kulturellen des Arbeitgebers. Manche Unternehmen hängen noch vermehrt klassischen Rollenbildern an, etwa wenn es um Führung in eher operativen Bereichen geht. Hier ist noch viel Potenzial für Änderungen der Sichtweisen, aber eine Kehrtwende ist bereits im Gange. Unternehmen haben erkannt, welche Stärken Frauen durch ihre Denkweisen, Herangehensweisen und auch in der Teamführung einbringen und dass ein gesunder Mix der Geschlechter nicht nur harmonischer ist, sondern an vielen Stellen auch mehr Effizienz ermöglicht.
Bei der Frage: „Kann ich eine verantwortungsvolle Position mit meiner Familie vereinbaren?“ und der damit einhergehenden Entscheidung schwingt oft ein höherer Druck bei Frauen mit als bei Männern. Grundsätzlich steht Frauen der Karriereweg genauso offen – auch in der Selbstständigkeit oder im Franchising. Damit aber mehr Frauen diese Optionen wahrnehmen können, braucht es offenere Strukturen, die Flexibilität ermöglichen, ein echtes Verständnis für unterschiedliche Lebensmodelle und vor allem mehr Vertrauen in Kompetenzen als in Klischees. Dazu gehört auch das Rollenverständnis in der Partnerschaft, also eine Partnerschaft auf Augenhöhe.
Sehen Sie Unterschiede darin, ob es sich um einen Arbeitsplatz in der Studiolandschaft oder in der Fitnessindustrie handelt?
Ja, für mich gibt es definitiv einen Unterschied. Die Studiolandschaft ist tagtäglich näher am Menschen, operativer und direkter. Hier geht es um den permanenten Kontakt mit Kundinnen und Kunden, um emotionale Begegnungen und unmittelbare Rückmeldungen. Die Industrie auf strategischer oder unternehmerischer Ebene funktioniert etwas anders – mit anderen Schwerpunkten, größerer Komplexität und oft auch mit einem noch stärkeren Businessfokus. Beides hat seine Relevanz und seinen Reiz. Wichtig ist, dass wir die Menschen, die in Studios arbeiten, entsprechend wertschätzen. Sie sind das Gesicht der Branche und leisten jeden Tag Großartiges dafür, dass Training, Gesundheit, Bewegung und Muskelaufbau in den Alltag der Gesellschaft verankert werden. Ohne sie gäbe es keine Fitness- und Gesundheitsindustrie, wie sie heute besteht.
Die Fitnessbranche gilt als bunt und locker: Was kann dafür getan werden, Vorurteile bei der Aufgaben- und Verantwortungsverteilung abzubauen? Locker im Auftritt heißt nicht automatisch fortschrittlich im Denken. Gerade weil der Markt so offen wirkt, werden bestimmte Muster manchmal gar nicht hinterfragt. Ein wichtiger Schritt ist, bewusst hinzuschauen: Wer bekommt welche Verantwortung? Wer wird gefördert – und warum? Und wie sprechen wir über Rollen und Aufgaben? Sprache formt Kultur. Wenn wir anfangen, Fähigkeiten statt Geschlechter in
den Mittelpunkt zu stellen, entsteht echte Veränderung. Es geht nicht um „Female Empowerment“ als Schlagwort, sondern um ein Klima, in dem Erfolg, Überzeugung und Persönlichkeit zählen – egal, wer sie mitbringt.
Sind Sie selbst im Lauf Ihrer Karriere mit Vorurteilen konfrontiert worden und wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Es wäre naiv zu glauben, dass Kolleginnen und Kollegen oder auch mein weiter gefasstes Umfeld mir gegenüber nie Vorurteile hatten. Ich habe Negativem gegenüber in diesem Zusammenhang allerdings weniger Bedeutung geschenkt und es nicht so nah an mich herangelassen. Wahrscheinlich, wenn ich jetzt darüber nachdenke, hat mir das geholfen, mein Selbstbewusstsein nicht zu verlieren oder mich zu sehr infrage zu stellen. Gerade in einem Feld wie der Fitnessindustrie, die oft als „männlich“ oder „tough“ wahrgenommen wird, habe ich das ein oder andere Mal erlebt, dass meine Kompetenz hinterfragt wurde, weil ich als Frau und in einer Führungsposition tätig war. Aber ich habe nie viel Energie darauf verwendet, mich damit tiefergehender auseinanderzusetzen und diesem Zweifel Glauben zu schenken. Stattdessen habe ich mich auf die Arbeit und die Qualität meiner Ergebnisse konzentriert –das spricht für sich. Letztlich ist es immer das Beste, einfach konstant Kompetenz zu zeigen und den eigenen Weg zu gehen, ohne sich von solchen Dingen zu sehr ablenken zu lassen. Für mich galt und gilt das zumindest. Heute bin ich bei Kieser in einem Unternehmen, das wesentlich weniger Testosteron gesteuert ist, als es bei meinem letzten Arbeitgeber der Fall war. Wir haben generell eine natürliche ausgewogene Balance zwischen Frauen und Männern – auch in Führungspositionen und in der Geschäftsleitung, was sehr schön in der Zusammenarbeit ist. In allen Studios haben wir ein Führungsduo aus Betriebsleitung und Geschäftsleitung. Sehr oft besteht das Duo aus einer Frau und einem Mann, das finde ich sehr gut.
Welche Eigenschaften und welches Mindset müssen Frauen mitbringen, die eine Karriere in der Branche anstreben? Haben Sie die gleichen Optionen wie männliche Bewerber?
Frauen, die in der Fitness- und Gesundheitsbranche durchstarten wollen, sollten vor allem eins mitbringen: eine klare Vision für ihren Bereich, Leidenschaft für den Beruf, Selbstvertrauen und kontinuierliche Bereitschaft, dazuzulernen. Der Sektor ist vielfältig, dynamisch und erfordert Flexibilität sowie eine starke Hands-on-Mentalität. Was die Denkweise betrifft, ist es wichtig, sich nicht von äußeren Erwartungen oder Stereotypen bremsen zu lassen. Erfolg kommt nicht automatisch – es braucht Engagement, Mut und Ausdauer.
Und ja, ich glaube, die Optionen sind grundsätzlich die gleichen. Wer tatkräftig, kompetent und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, hat die gleichen Chancen – egal ob Mann oder Frau. Das heißt aber nicht, dass es für Frauen immer einfach ist, besonders in einem Umfeld, das historisch gesehen männlich geprägt ist. Der Schlüssel ist, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern einfach weiterzumachen und sich auf die eigenen Stärken zu fokussieren und zu verlassen.
Welche Ihrer Eigenschaften und Kompetenzen waren besonders wichtig, um sich als Führungskraft in der Branche zu etablieren?
Die Eigenschaften, die mich am meisten ausmachen, lassen sich am besten als eine Mischung aus Pragmatismus, Empathie und Verbindlichkeit beschreiben. Im Fitnesskontext, der sehr beweglich und ergebnisorientiert ist, muss man offen sein und zielgerichtet arbeiten, gleichzeitig aber auch ein Ohr für die Bedürfnisse der Menschen im Team sowie unter den Kundinnen und Kunden haben. Zudem war es entscheidend, an mir selbst zu arbeiten – sei es durch kontinuierliche Weiterbildung oder durch den Mut, auch mal unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn sie notwendig waren. Flexibilität und die Fähigkeit, in stressigen Zeiten ruhig und fokussiert zu bleiben, haben mir ebenfalls geholfen, mich als Führungskraft zu etablieren. Und nicht zuletzt ist es wichtig, ein authentisches Führungsverständnis zu entwickeln, das auf Vertrauen, Augenhöhe und Respekt basiert.
Welche Perspektiven, Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsmodelle sollte ein Unternehmen Bewerberinnen heute bieten, um Interesse zu wecken? Gibt es hier geschlechtsspezifische Unterschiede?
Ein Unternehmen sollte Bewerberinnen und Bewerbern heutzutage vor allem ein flexibles Arbeitsumfeld bieten, das berufliche und persönliche Entwicklung gleichermaßen unterstützt. Das bedeutet nicht nur klassische Aufstiegsmöglichkeiten, sondern auch ein echtes Angebot an Weiterbildung, Coaching und die Chance, Verantwortung zu übernehmen. Perspektiven müssen nicht immer nur in linearen Karrierepfaden bestehen – horizontale Entwicklungsmöglichkeiten und die Förderung von Expertentum und kreativen Projekten sind ebenso wichtig. Moderne Arbeitsmodelle wie Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind mittlerweile entscheidend, um talentierte Menschen zu gewinnen und langfristig zu halten. Gerade in meiner noch relativ neuen Rolle als HR-Verantwortliche von Kieser lege ich darauf großen Wert.
Was geschlechtsspezifische Unterschiede angeht, glaube ich, dass sie zunehmend weniger eine Rolle spielen – zumindest sollte das der Fall sein. Frauen sollten die gleichen Chancen und Unterstützung wie Männer erhalten, um Karriere und persönliche Ziele zu vereinen. Der Fokus sollte auf den Fähigkeiten und dem Potenzial der Person liegen, nicht auf ihrem Geschlecht. Natürlich gibt es noch Herausforderungen, vor allem
ist ein wichtiger Bestandteil unseres Ansatzes – wir bieten sowohl formelle als auch informelle Begleitung und Coachings an, in denen erfahrene Kolleginnen und Kollegen ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben. Wir sind davon überzeugt, dass solche Programme nicht nur die berufliche Entwicklung fördern, sondern auch das Miteinander im Team stärken und Vertrauen aufbauen.
Von welchen weiblichen Eigenschaften kann die Fitness- und Gesundheitsbranche besonders profitieren?
Die Branche kann besonders von den empathischen, kommunikativen und kollaborativen Eigenschaften profitieren, die viele Frauen mitbringen. Diese Eigenschaften fördern nicht nur ein starkes, authentisches Arbeitsumfeld, sondern auch eine engere Bindung zur Marke sowie den Kundinnen und Kunden. Frauen tendieren oft dazu, einen integrativen Führungsstil zu pflegen, bei dem Teamarbeit und gegenseitige Unterstützung im Vordergrund stehen – und das ist in einem Umfeld wie unserem, das auf Engagement und langanhaltende Beziehungen setzt, unglaublich wertvoll.
Außerdem bringen Frauen häufig eine hohe Belastbarkeit und Multitaskingfähigkeit mit, was in einem dynamischen Umfeld sehr von Vorteil ist. Dies ermöglicht es, komplexe Herausforderungen anzunehmen und dabei das große Ganze im Blick zu behalten – sei es in der Führung, in der Gestaltung und Durchführung von Projekten oder im Kontakt zu den Mitgliedern.
wenn es um unbewusste Vorurteile oder die Vereinbarkeit von Karriere und Familie geht, aber das lässt sich nur durch eine Unternehmenskultur überwinden, die echte Gleichberechtigung lebt.
Wie geht Ihr Unternehmen mit Themen wie Gleichbehandlung, Entgelttransparenz oder Karriereförderung um –und bieten Sie spezielle Mentoringprogramme etc. an? Bei Kieser leben wir eine offene Unternehmenskultur, die auf Gleichbehandlung und Respekt basiert und aus flachen Hierarchien besteht. Das bedeutet für uns konkret, dass alle Mitarbeitenden die selben Chancen haben, sich zu entwickeln –unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Hintergrund. Wir haben eine transparente Entlohnung in Form eines Stufenmodells aufgesetzt, bei der Leistung und Verantwortungsbereiche klar berücksichtigt werden, unabhängig vom Geschlecht. So schaffen wir ein Umfeld, in dem jede und jeder die Möglichkeit hat, sich fair und ebenbürtig zu entfalten.
Was Karriereförderung angeht, bieten wir ein breites Spektrum an Entwicklungsprogrammen an, die sich an den individuellen Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden orientieren. Dazu gehören sowohl Weiterbildungen als auch gezielte Förderung von Talenten in verschiedenen Bereichen. Mentoring
Bei Kieser gibt es keine speziell abgetrennten Trainingsbereiche für Frauen. Warum nicht?
Wir verfolgen den Ansatz, dass die Kraft in der Inklusion liegt und Krafttraining für alle zugänglich und gleichwertig sein sollte. Daher haben wir uns schon vor über 55 Jahren bewusst gegen abgetrennte Trainingsbereiche entschieden, weil wir der Meinung sind, dass es keine Geschlechtertrennung braucht, um ein effektives und respektvolles Trainingserlebnis zu ermöglichen. Unsere Gedanke ist, Menschen als Individuen zu sehen, nicht in Kategorien wie „Männer“ oder „Frauen“. Jeder Mensch soll sich in seinem Training wohl und sicher fühlen –unabhängig vom Geschlecht. Diese Philosophie fördert nicht nur die Gleichbehandlung, sondern auch den Austausch und die Motivation zwischen den Mitgliedern, was den Trainingsprozess für alle bereichert.
Wir haben den unschlagbaren Vorteil, eine ruhige und sichere Trainingsatmosphäre zu bieten: auf das Wesentliche reduziert, ohne Ablenkung, offen einsehbar, viel Personal auf der Fläche, ohne Mitglieder, die Selfies machen. In diesem Umfeld geht es fokussiert um das Training und jede und jeder kann sein, wie sie oder er ist. Daher wäre eine Trennung in unserem Fall eher ein negatives als ein positives Zeichen.
Mahssa Noori
Die Wirtschaftswissenschaftlerin Mahssa Noori stieg 2018 beim Essener Fitnessunternehmen FitX als Business Development Managerin ein und wurde im Oktober 2022 in die Position des Managing Director berufen. In ihrer Rolle verantwortet sie die strategischen Bereiche Nachhaltigkeit und Recht sowie die politische Kommunikation für den Kettenbetreiber FitX, der mit seinen aktuell 109 Standorten der nach Mitgliederzahl zweitgrößte deutsche Fitnessanbieter ist. Zuvor leitete sie bei einem führenden Unternehmen im Forderungsmanagement den Bereich Kundenmanagement und verantwortete die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsfeldes sowie die Einführung digitaler Serviceprozesse. www.fitx.de
Interview
mit Mahssa Noori, Managing Director, FitX Deutschland GmbH
Die Branche braucht Frauen mit Haltung, Vision
und dem
neue Wege zu gehen
fMi: Wie ist es für Sie, als Frau in einer Führungsposition in der Fitnessbranche zu arbeiten?
Mahssa Noori: Ich empfinde es als Verantwortung auf mehreren Ebenen. Ich möchte nicht nur die von mir verantworteten Themen vorantreiben, sondern auch etwas in unserer Branche verändern. Die Fitnessbranche ist in vielen Bereichen immer noch stark männlich geprägt. Umso wichtiger ist es mir, als Managing Director bei FitX und auch als Mitglied im DSSV, nicht nur unsere inhaltlichen Themen strategisch zu gestalten, sondern auch bewusst mehr Sichtbarkeit für Frauen zu schaffen.
Ich wünsche mir, dass mehr Frauen den Mut finden, Führungsrollen zu übernehmen – auch wenn die Rahmenbedingungen noch nicht ideal sind. Es ist mir wichtig, aktiv daran mitzuarbeiten, dass Diversität und Gleichberechtigung in unserer Branche nicht nur diskutiert, sondern gelebt werden. Vielfalt stärkt Teams, macht uns innovativer und bringt uns näher an unsere Mitglieder, die genauso vielfältig sind.
Mut,
Wie nehmen Sie die Rolle und Sichtbarkeit von Frauen in der Fitnessbranche wahr – sowohl im Management als auch auf der Trainingsfläche?
Auf Managementebene ist in unserer Branche an vielen Stellen noch Luft nach oben – Frauen sind dort nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Es gibt Fortschritte, ja, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir sein könnten.
Bei den Mitgliedern liegen die Männer bei FitX noch leicht vor den Frauen. Aber in den Führungspositionen in unseren Studios sieht das schon anders aus. Von unseren rund 220 Führungskräften als Studioleitung und stellvertretende Leitung sind über 120 Führungskräfte weiblich. Das zeigt ganz klar: Die Zeiten, in denen Fitnessstudios eine klassische Männerdomäne waren, sind vorbei. Nicht nur unsere Mitglieder, auch unsere Teams bilden die Gesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt ab. Diese Entwicklung macht Mut, aber sie darf nicht auf der Trainingsfläche stehen bleiben – wir brauchen mehr Frauen, die auch in strategischen und führenden Positionen sichtbar sind und mitgestalten.
Was würden Sie einer jungen Frau raten, die eine Karriere in der Fitness- und Gesundheitsbranche einschlagen will?
Sei mutig, sei du selbst und nimm Raum ein. Die Fitness- und Gesundheitsbranche braucht Frauen mit Haltung, Vision und dem Mut, neue Wege zu gehen. Lass dich nicht verunsichern, wenn du in manchen Räumen die einzige Frau bist – sei gerade dann präsent. Such dir Verbündete, Netzwerke und Vorbilder, aber vor allem: Vertraue dir selbst.
Haben Sie in Ihrer Laufbahn bewusst Netzwerke, Mentorinnen oder Unterstützerinnen gesucht, um beruflich weiterzukommen, oder hat Ihnen das vielleicht sogar gefehlt?
Ich hatte keine weiblichen Vorbilder oder gar Mentorinnen –die gab es schlichtweg nicht. Es fehlte an Frauen in unserer Branche, die sichtbar waren, die andere Frauen aktiv unterstützten oder als Inspiration vorangingen. Das muss ich leider so klar sagen.
Ich hätte mir in vielen Momenten den Austausch gewünscht –jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, mit dem ich mich auf Augenhöhe über Herausforderungen, Zweifel, aber auch Ambitionen hätte austauschen können. Gerade deshalb ist es mir heute ein Anliegen, diese Rolle selbst zu übernehmen – sichtbar zu sein, offen zu kommunizieren und andere Frauen zu ermutigen.
Wie wichtig sind sichtbare Vorbilder in Führungspositionen für Frauen in der Branche und was braucht es, damit mehr Frauen diesen Schritt wagen?
Extrem wichtig. Sichtbarkeit zeigt Perspektiven auf, die man sonst vielleicht nicht gesehen oder angestrebt hätte. Doch um den Anteil weiblicher Führungskräfte nachhaltig zu erhöhen, reicht guter Wille allein nicht aus. Gefragt sind transparente Karrierewege, flexible Arbeitsmodelle und eine Unternehmenskultur, die Leistung über traditionelle Rollenmuster stellt. Mentoringprogramme, Talentförderung und Vorbilder in Spitzenpositionen können auch entscheidende Hebel sein.
Studien zeigen aber auch, dass Frauen sich seltener auf Führungspositionen bewerben, weil sie glauben, nicht alle Anforderungen zu 100 Prozent zu erfüllen. Dieses hohe Maß an Selbstkritik kann eine Hürde für berufliche Entwicklung sein. Es braucht mehr Bewusstsein dafür, dass Führungskompetenz nicht nur aus formaler Qualifikation besteht, sondern auch aus Potenzial, Erfahrung und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Unternehmen müssen die richtigen Strukturen schaffen – und Frauen den Mut aufbringen, ihren Platz selbstbewusst einzunehmen und Chancen zu ergreifen.
Wichtig ist aber auch, zu verstehen, dass Frauen in Führungspositionen kein Nice-to-have sind, sondern ein klarer Wettbewerbsfaktor. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Frauen in Führungspositionen oft einen kooperativeren und stärker teamorientierten Führungsstil pflegen als Männer, die tendenziell stärker auf Hierarchie setzen. Solche Führungsansätze brauchen wir, denn die Zeiten haben sich geändert und sie werden es weiter tun. Wenn wir dem Fachkräftemangel proaktiv begegnen wollen, müssen wir uns auch auf die Anforderungen der nächsten Generationen einstellen. Wer junge Talente bekommen und behalten will, muss Führung und Hierarchien neu denken – flacher, flexibler und vor allem menschlicher.
Gibt es strukturelle Barrieren in der Fitnessbranche, die Frauen den Aufstieg erschweren – z. B. bei der Studioleitung, Selbstständigkeit oder im Franchising? Ich denke, es gibt in fast allen Branchen strukturelle Barrieren für Frauen. Zu den größten Hürden zählen in der Regel starre Arbeitsmodelle, die wenig Raum für Vereinbarkeit von Karriere und Privatleben lassen – ein Thema, das nach wie vor häufiger Frauen betrifft. Auch fehlende Transparenz bei Beförderungsprozessen oder unbewusste Vorurteile sorgen dafür, dass Frauen seltener für Führungsrollen vorgesehen werden. Wenn wir als Branche weiterwachsen wollen, müssen wir uns an einigen Stellen kritisch hinterfragen.
Ich möchte aber auch betonen: Es geht nicht darum, Kompetenz und Vielfalt gegeneinander auszuspielen. Kompetenz für eine Position bleibt nach wie vor das wichtigste Kriterium. Vielmehr geht es darum, durch den Abbau unsichtbarer Hürden mehr kompetente Menschen zu erreichen – bevor Barrieren überhaupt entstehen. Vielfalt und Exzellenz schließen sich nicht aus, sie bedingen sich gegenseitig.
Sehen Sie Unterschiede darin, ob es sich um einen Arbeitsplatz in der Studiolandschaft oder in der Fitnessindustrie handelt?
Bei FitX erleben wir schon jetzt, dass Führungsverantwortung im Studio nicht an ein bestimmtes Geschlecht gebunden ist. Tatsächlich haben wir aktuell mehr Studioleiterinnen als Studioleiter – ein klares Zeichen dafür, dass Frauen in dieser Branche erfolgreich in einer Führungsposition sein können.
Die Fitnessbranche ist bunt und locker: Was kann noch mehr dafür getan werden, Vorurteile bei der Aufgaben- und Verantwortungsverteilung abzubauen?
Die Fitnessbranche ist offen, vielfältig und von Menschen geprägt, die Tag für Tag mit viel Leidenschaft an die Arbeit gehen. Auch unsere Mitglieder sind vielfältig. Genau das bietet uns eine große Chance, Vorurteile zu hinterfragen und überholte Rollenbilder aufzubrechen.
Ein zentraler Hebel ist die Unternehmenskultur: Wenn wir Vielfalt aktiv fördern und Talente unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozialem Hintergrund nach Kompetenz und Potenzial fördern, verändern wir Denkweisen langfristig. Und stellen die Weichen für den Erfolg in der Zukunft – denn wie möchten wir
die breite Gesellschaft ansprechen und als neue Mitglieder für uns und unseren Sport begeistern, wenn wir die Menschen in ihrer Vielfalt nicht einbinden, in die Verantwortung bringen und repräsentieren?
Wichtig ist, dass Führungskräfte und Mitarbeitende offen bleiben, sich selbst reflektieren und gleiche Chancen für alle schaffen, um Verantwortung zu übernehmen.
Sind Sie im Lauf Ihrer Karriere mit Vorurteilen konfrontiert worden und wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?
Mit Vorurteilen hatte ich immer wieder zu tun, ob offen oder versteckt. Es fühlte sich manchmal an, als müsste ich neben meinem eigentlichen Job noch einen zweiten erledigen: mich immer wieder zu beweisen, nicht nur fachlich, sondern auch in meiner Rolle als Frau in einer Führungsposition. Das war ein zusätzlicher Kraftaufwand, der über das eigentliche Aufgabenspektrum hinausging. Es war nicht immer leicht, doch diese Erfahrungen haben mich resilienter gemacht und letztendlich mein Engagement für Sichtbarkeit, Chancengleichheit und Vielfalt weiter gestärkt.
Welche Eigenschaften und welches Mindset müssen Frauen mitbringen, die eine Karriere in der Branche anstreben? Haben Sie die gleichen Optionen wie männliche Bewerber? Frauen, die eine Karriere in der Branche anstreben, brauchen vor allem Mut, Selbstvertrauen und die Klarheit, ihren eigenen Weg zu gehen. Es geht nicht darum, härter zu wirken, um Durchsetzungskraft zu verkörpern, sondern den eigenen Stil zu entwickeln und mit Kompetenz und Haltung zu überzeugen. Stärke zeigt sich in Klarheit und konsequentem, zielstrebigem Handeln.
Welche Perspektiven, Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsmodelle sollte ein Unternehmen Bewerberinnen heute bieten, um Interesse zu wecken? Gibt es hier geschlechtsspezifische Unterschiede?
Ich bin überzeugt, dass Unternehmen heute Perspektiven, Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsmodelle bieten sollten, die sich an den Bedürfnissen von Menschen orientieren. Es geht nicht darum, speziell Frauen anzusprechen, sondern Rahmenbedingungen zu schaffen, die für alle fair, flexibel und transparent sind – um die kompetentesten Menschen mit möglichst wenig Hürden in die passenden Positionen zu bringen.
Wie fördert Ihr Unternehmen eine offene und vielfältige Unternehmenskultur, und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um Mitarbeitende in ihrer Entwicklung zu unterstützen? Bieten Sie z. B. spezielle Mentoringprogramme an?
Wir arbeiten Tag für Tag daran, unserem Claim „For all of us“ gerecht zu werden – sowohl gegenüber unseren Mitgliedern als auch unseren Mitarbeitenden. Unsere Unternehmenskultur basiert auf Offenheit, Respekt und Mitgestaltung. Jede und jeder Mitarbeitende soll sich einbringen und weiterentwickeln können – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Hintergrund.
Um diese offene Unternehmenskultur weiter zu fördern, setzen wir zum Beispiel auf regelmäßige Befragungen unserer Mitarbeitenden, aus denen unsere Führungskräfte konkrete
Maßnahmen ableiten. Parallel arbeiten wir kontinuierlich an unseren Weiterbildungskonzepten, von der E-Learning-Plattform bis hin zu diversen Inhouse-Führungskräfteschulungen. Wir entwickeln außerdem ein eigenes Talentförderungsprogramm für unseren Leadershipnachwuchs.
Optionen für spezielle Mentoringprogramme diskutieren wir schon länger, haben aber noch nichts Konkretes etabliert. In diesem Bereich möchten wir noch wachsen und besser werden.
Von welchen weiblichen Eigenschaften kann die Fitness- und Gesundheitsbranche besonders profitieren? Ich denke, wir sollten aufhören, Eigenschaften strikt als „weiblich“ oder „männlich“ zu kategorisieren. Da verpassen wir das Wesentliche. Empathie und Kommunikationsstärke sind keine geschlechtsspezifischen Merkmale, sondern menschliche. Männer können diese Eigenschaften ebenso einbringen, während Frauen genauso durchsetzungsfähig sein können.
Unsere Branche lebt von einer Vielfalt an Persönlichkeiten –unabhängig vom Geschlecht. Wenn wir es schaffen, Räume zu schaffen, in denen jede und jeder die eigenen Kompetenzen und Stärken bestmöglich einbringen kann, profitieren alle davon. Unsere Branche, die Mitarbeitenden, unsere Mitglieder. Führungskompetenz entsteht durch Erfahrung, Haltung und Persönlichkeit, nicht durch Geschlecht.
Julia Schröder
Julia Schröder ist 40 Jahre alt, Mutter von drei Söhnen und lebt in der Nähe von Hamburg. Nach ihrem Abitur studierte sie zunächst Rechtswissenschaften, bevor sie 2008 als Customer-Service-Mitarbeiterin bei Fitness First in Wilhelmshaven startete. 2010 übernahm sie als Club General Manager die Verantwortung für den Club am Hamburger Jungfernstieg. Nach weiteren Karrierestationen als Operation Business Manager (2015), Regional Business Manager (2017) und Head of Operations Nord (2019) trägt
Julia Schröder seit Juli 2024 als Senior Head of Operations Nord die Verantwortung für mehr als 60 Standorte der Fitness First Germany GmbH.
www.fitnessfirst.de
Interview mit Julia Schröder, Senior Head of Operations Nord, Fitness First Germany GmbH
Frauen trainieren heute selbstbewusst, sichtbar und leistungsorientiert
fMi: Wie ist es für Sie, als Frau in einer Führungsposition in der Fitnessbranche zu arbeiten?
Julia Schröder: Die Fitnessbranche, insbesondere im Führungsbereich, war für mich schon immer eher männlich geprägt. Das war nie ein Hindernis für mich, sondern einfach die Umgebung, in der ich mich bewegt habe. Ich habe mich in meinem Team von Anfang an sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt – was sicher auch mit meiner direkten, unkomplizierten Art zu tun hat.
Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass ich als Frau in dieser Rolle ganz bewusst einen zusätzlichen Blickwinkel einbringe, der Teams bereichert – sei es im Umgang mit Menschen, in der Kommunikation oder in strategischen Entscheidungen. Ich sehe das nicht als Gegensatz, sondern als sinnvolle Ergänzung.
Wie nehmen Sie die Rolle und Sichtbarkeit von Frauen in der Fitnessbranche wahr – sowohl im Management als auch auf der Trainingsfläche?
Ich nehme die Rolle von Frauen in der Fitnessbranche sehr positiv wahr – und vor allem als deutlich im Wandel.
In unseren Clubs suchen wir gezielt nach Mitarbeiterinnen, sowohl für die Trainingsfläche als auch für die Clubleitung. Gerade auf Clubebene haben wir erkannt, wie wertvoll eine gute Durchmischung der Teams ist – für die Atmosphäre im Studio und für die Mitgliederbindung gleichermaßen.
Im Management setzen wir gezielt auf die Förderung weiblicher Talente. Auch beim Thema Elternzeit und Wiedereinstieg sind wir als Unternehmen inzwischen gut aufgestellt – mit attraktiven, flexiblen Modellen speziell für Frauen.
Trotzdem sehen wir: Die Bewerberlage ist nach wie vor eher männlich dominiert. Und die Anforderungen der Branche, etwa in Bezug auf Öffnungszeiten und Wochenendarbeit, sind nicht immer familienfreundlich. Das ist sicherlich ein Grund, warum Frauen sich seltener bewerben oder früher wieder aussteigen.
Umso wichtiger ist es für uns, hier gezielt entgegenzuwirken, weil wir überzeugt sind, dass Frauen in der Mitgliederbetreuung, in der Führung und im Team eine entscheidende Rolle spielen.
Was würden Sie einer jungen Frau raten, die heute überlegt, eine Karriere in der Fitness- und Gesundheitsbranche einzuschlagen?
Ich würde ihr raten: Trau dich! Und lass dich nicht abschrecken davon, dass diese Branche – gerade im Führungsbereich –nach wie vor eher männlich geprägt ist. Frauen bringen ganz eigene Stärken mit, und die dürfen – und sollen – sichtbar sein.
Wichtig finde ich, dass Frauen lernen, ihre Stimme klar zu erheben – selbstbewusst, ohne sich zu verstellen. Das heißt: direkt, souverän, aber nicht schrill. Gerade in männerdominierten Umfeldern kommt es darauf an, Haltung zu zeigen – ohne sich zu verhärten.
Und ja, manchmal braucht es auch eine gewisse Robustheit. Wer in dieser Branche wachsen will, sollte nicht allzu zimperlich sein, sondern mit einer klaren inneren Haltung auftreten. Wenn man das schafft, kann man in der Fitness- und Gesundheitswelt eine ganze Menge bewegen.
Zudem beobachte ich, dass ähnliches Verhalten bei Männern und Frauen unterschiedlich ausgelegt wird. Während manche Verhaltensweisen bei einem Mann mit einem Augenzwinkern akzeptiert werden, wird eine Frau wesentlich kritischer beurteilt. Mein Rat daher: Sei du selbst, aber sei dir bewusst, wie du wahrgenommen wirst. Zeig Haltung, Kompetenz und bleibe dir treu. Das zahlt sich langfristig aus.
Haben Sie in Ihrer Laufbahn bewusst Netzwerke, Mentorinnen oder Unterstützerinnen gesucht, um beruflich weiterzukommen, oder hat Ihnen das vielleicht sogar gefehlt? Nein, aktiv Netzwerke oder Mentorinnen habe ich in meiner Laufbahn nicht gesucht. Das war einfach nie mein Weg.
Was ich aber von Anfang an gepflegt habe, sind gute, verlässliche Beziehungen im Unternehmen, insbesondere an Schnittstellen und zu den Fachabteilungen.
Ich kommuniziere immer freundlich, respektvoll und klar. Das sorgt dafür, dass man gern mit mir zusammenarbeitet. Und ich glaube, genau das war am Ende mein Netzwerk: eine stabile, verlässliche Reputation, auf die man sich intern immer verlassen konnte.
Insofern: Ich hatte keine Mentorin im klassischen Sinne, aber ich hatte viele Menschen, die mich gern unterstützt haben. Und das war vielleicht sogar noch wertvoller.
Wie hat Fitness First Sie persönlich auf Ihrem Karriereweg als Frau unterstützt?
Ich bin mittlerweile seit über 17 Jahren Teil von Fitness First –eine Zeit, in der ich sowohl beruflich als auch privat viele Phasen durchlaufen habe. Drei Elternzeiten, familiäre Veränderungen und berufliche Weiterentwicklungen gehörten genauso dazu wie stetig wachsende Verantwortung.
Was ich rückblickend sehr schätze: Ich wurde nie ausgebremst oder aufs Abstellgleis gestellt. Im Gegenteil: Mir wurde viel zugetraut. Ich wurde gefordert, gefördert und immer wieder bewusst aus meiner Komfortzone geholt. Das hat mich wachsen lassen – fachlich wie persönlich.
Besonders prägend ist für mich die langjährige Zusammenarbeit mit Johannes Maßen, unserem heutigen Geschäftsführer. Er ist seit vielen Jahren eine Konstante in meiner Laufbahn, jemand, der mir vertraut, viel zugetraut und meine Entwicklung konsequent begleitet hat. Seine Art, Führung zu leben – klar, unaufgeregt, verlässlich – hat mir den Raum gegeben, mich auch in herausfordernden Zeiten weiterzuentwickeln. Die Kombination aus verlässlicher Führung und klarer Haltung hat meine Bindung zum Unternehmen stark beeinflusst und war ein wesentlicher Faktor auf meinem bisherigen Karriereweg.
Nach 17 Jahren fühlt es sich manchmal fast ein bisschen an wie Familie – nur mit mehr E-Mails und weniger Sonntagsbraten.
Welche Eigenschaften oder Kompetenzen waren für Sie besonders wichtig, um sich als Führungskraft in der Branche zu etablieren?
Ich glaube, eine hohe Resilienz war für mich von Anfang an wichtig – gerade in einer Branche mit viel Taktung, viel operativer Dichte und ständig wechselnden Herausforderungen.
Was mich darüber hinaus auszeichnet, ist ein sehr klarer, stabiler Führungsstil: Ich bin kein Mensch großer Stimmungsschwankungen, sondern jemand, der verlässlich, strukturiert und ansprechbar ist – auch in stressigen Phasen.
Wenn man meinen Chef fragen würde, was mich besonders ausmacht, würde er vermutlich sagen, dass ich sehr echt und sehr unpolitisch bin. Ich sage, was ich denke, auch wenn es nicht immer populär ist. Ich rede so, wie mir der Schnabel gewachsen ist – direkt, klar, immer lösungsorientiert. Das hat mir geholfen, schnell Vertrauen aufzubauen – sowohl bei den Teams als auch im Management.
Und ich glaube, genau das braucht es manchmal: weniger Taktik, mehr Klartext – vor allem, wenn man Menschen führen und mitnehmen will.
Und ja, ich glaube auch, dass ein Feierabendbierchen mit dem Team hier und da nicht geschadet hat. Nahbarkeit gehört für mich genauso dazu wie Führungskraftsein.
Wie wichtig sind aus Ihrer Sicht frauenspezifische Angebote – etwa in der Kursgestaltung, bei der Gestaltung der Trainingsfläche oder im Coaching?
Uns ist es wichtig, unsere Mitglieder zu unterstützen und zu motivieren, ein gesundes und aktives Leben zu führen. Unsere Angebote richten sich daher sowohl an Frauen als auch an Männer, die ihre Muskeln kräftigen, Gewicht reduzieren, Körper und Geist aktivieren oder einfach nur fitter und beweglicher werden wollen. Uns ist es wichtig, dass unsere Mitglieder das Training für sich finden, das ihnen Spaß macht und ihnen gut tut.
Wir erleben, dass Frauen im Training heute genau die gleichen Ansprüche und Ziele haben wie Männer – ob Krafttraining, funktionales Training oder High-Intensity-Formate wie HYROX. Frauen stemmen Gewichte, laufen Wettkämpfe und suchen Leistung genauso wie Männer – und das ist aus meiner Sicht auch der richtige Weg: weg von Sonderlösungen, hin zu echter Gleichberechtigung auf der Trainingsfläche.
Der Wunsch nach abgeschirmten Frauenbereichen ist bei uns nur noch in wenigen Regionen präsent – z. B. in bestimmten Berliner Stadtteilen, wo wir gezielt Ladys-Studios betreiben. Dort wird der geschützte Raum bewusst gesucht – aus kulturellen oder persönlichen Gründen – und wir bieten ihn gern an. In der Ausstattung unterscheiden sich diese Bereiche aber nicht wesentlich vom klassischen Clubbetrieb.
In der Breite sehen wir, dass sich das Verhalten und die Ansprüche weiblicher Mitglieder stark verändert haben: Viele Frauen trainieren heute selbstbewusst, sichtbar und leistungsorientiert. Sie suchen nicht mehr die räumliche Abgrenzung, sondern den gleichberechtigten Zugang zu allen Bereichen.
Holen Sie dazu kontinuierlich Feedback von Mitgliedern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein? Wie setzen Sie dieses Feedback um? Welche Maßnahmen und Veränderungen haben sich bewährt?
Ja, wir holen sehr regelmäßig Feedback ein – sowohl von Mitgliedern als auch von Mitarbeitenden. Dabei unterscheiden wir bewusst nicht nach Geschlecht, sondern setzen auf eine übergreifende Feedbackkultur.
Unsere zentrale Messgröße ist der Net Promoter Score, kurz NPS, bei dem Mitglieder nach dem Training per E-Mail ihr Erlebnis bewerten. Dieses Feedback fließt direkt in unsere Auswertung ein – täglich und wöchentlich – und wird sowohl auf Clubebene als auch in der Führung regelmäßig analysiert und besprochen.
Ein weiteres zentrales Tool sind unsere sogenannten drei Kontaktpunkte: Wir möchten, dass jedes Mitglied, unabhängig von Geschlecht oder Alter, während des Trainings mindestens drei motivierende Erlebnisse hat: Begrüßung, Betreuung auf der Fläche und Verabschiedung.
Auch Google-Bewertungen sind für uns eine wichtige Rückmeldung. Sie werden bei uns aktiv gefördert, konsequent beantwortet und fließen in unsere Weiterentwicklung ein. Häufig sind dort auch ganz konkrete Hinweise enthalten, z. B. Gerätewünsche, die wir prüfen und nach Möglichkeit umsetzen.
Auf Mitarbeiterebene arbeiten wir mit einem eNPS-Tool, das wir halbjährlich einsetzen, um die Zufriedenheit und Bindung unserer Teams zu messen. Auch hier gilt: Wir betrachten das Feedback ganzheitlich – unabhängig vom Geschlecht.
Unser Anspruch ist es, das serviceorientierteste Fitnessunternehmen der Branche zu sein. Dafür brauchen wir ehrliches, strukturiertes Feedback von allen Seiten.
Wie können Studios gestaltet und organisiert werden, damit Frauen sich uneingeschränkt wohl fühlen?
Wir achten sehr bewusst auf eine durchdachte Platzierung sensibler Geräte wie Adduktoren und Abduktoren.
Hier geht es schlicht um Diskretion und darum, dass sich Mitglieder – insbesondere Frauen – bei der Ausführung nicht beobachtet fühlen müssen. Unser Produktmanagementteam ist sehr erfahren und achtet bei der Studioplanung genau auf Blickachsen und Raumanordnung. Das hat nichts mit Übervorsicht zu tun, sondern mit Respekt.
Klassische Sichtschutzelemente setzen wir in der Fläche nicht ein, aber in unseren Wellnessbereichen haben wir in fast allen Studios eine separate Frauensauna neben der gemischten.
Bei Licht, Sound und Farbgestaltung folgen wir einem durchgängigen Konzept – modern, stimmungsvoll, eher reduziert und atmosphärisch. Wir setzen bewusst auf dunklere Farben und ein durchdachtes Lichtsystem, das für alle Geschlechter angenehm ist.
Die Vorstellung, dass Frauen automatisch auf pinke Farben oder sanftes Licht reagieren, halte ich für überholt. Es geht darum, eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle Mitglieder wohl, wertgeschätzt und motiviert fühlen – auch hier wieder unabhängig vom Geschlecht.
Wie werden sich spezielle Angebote für Frauen Ihrer Einschätzung nach zukünftig entwickeln?
Was wir sehen: Es entstehen zunehmend Trainingszonen, die sich aus einem weiblich dominierten Trend heraus entwickelt haben, aber längst von allen Geschlechtern genutzt werden. Ein Beispiel dafür ist unsere neue Booty-Zone, die wir kürzlich in unseren Studios eingerichtet haben. Der Fokus liegt hier auf funktionellem Gluteustraining – ein Bereich, der stark nachgefragt wird, und zwar längst nicht mehr nur von Frauen. Neben der Optik und Ästhetik ist das Training der Gesäßmuskeln sinnvoll, um Rückenschmerzen zu beheben, Leistungssteigerungen im Sport zu erzielen und für eine gesunde Körperhaltung.
Im Kursbereich gibt es nach wie vor Formate, die stärker von Frauen besucht werden – etwa Step oder Zumba®. Gleichzeitig sehen wir eine zunehmende Durchmischung, etwa in Functional- oder Mobility-Kursen.
Insgesamt geht der Trend aus meiner Sicht klar in Richtung Gleichberechtigung im Training – mit individuellen Angeboten, die sich an Zielen und Interessen orientieren, nicht am Geschlecht.
Von welchen weiblichen Eigenschaften kann die Fitness- und Gesundheitsbranche besonders profitieren?
Ich glaube, die Fitness- und Gesundheitsbranche kann vor allem von der Fähigkeit vieler Frauen profitieren, nicht nur aus der eigenen Trainingslogik zu denken, sondern sich bewusst in die Perspektive der Zielgruppe zu versetzen.
In einer Branche, die oft von sehr leistungsorientierten, sportaffinen Persönlichkeiten geprägt ist, passiert es schnell, dass man vergisst: Nicht alle Menschen kommen ins Studio, um maximale Leistung zu bringen. Viele wollen einfach etwas für sich tun, sich wohlfühlen, gesund bleiben – und genau das muss man auch sehen und ernst nehmen.
Frauen bringen darüber hinaus häufig eine hohe soziale Intelligenz, Klarheit, Verlässlichkeit und Struktur in Teams – Eigenschaften, die gerade im operativen Alltag extrem wertvoll sind. Wenn es gelingt, diese Qualitäten in die Führung, die Mitgliederbetreuung und die Studioorganisation zu integrieren, profitiert am Ende das ganze Unternehmen – nicht nur die Frauen selbst.
Und noch ein ganz praktischer Aspekt: In Teams mit einem ausgewogenen Frauenanteil fällt auf, dass auch die Studios selbst gepflegter, liebevoller und durchdachter wirken. Frauen haben häufig einen Blick fürs Detail – sei es bei Ordnung, bei der Wirkung von Räumen oder bei Kleinigkeiten wie der Gestaltung eines Ruheraums. Da hängt das Plakat gerade, da steht vielleicht eine Pflanze, da ist ein Raum mehr als nur funktional. Diese Feinheiten machen den Unterschied – und sie zeigen, wie sehr Vielfalt auch das Erlebnis im Club prägen kann.
PHIL HEATH
7X MR OLYMPIA
FIBO 2025 – zukunftsweisend, vernetzt, visionär
FIBO 2025 erzielt einen Besucherrekord und setzt neue Maßstäbe
Zu ihrem 40. Jubiläum brach die Leitmesse Rekorde: Mehr als 1.200 Austeller und Partner sowie 154.748 Besucherinnen und Besucher aus 129 Ländern kamen nach Köln. Vom 10. bis 13. April zeigte die FIBO erneut, wie kraftvoll und innovativ die Fitness- und Gesundheitsbranche ist und welchen Stellenwert Fitness und Gesundheit heute in der Gesellschaft und Wirtschaft einnehmen. Auch der DSSV e. V. nutzte die Messe als Plattform für einen intensiven Austausch mit seinen Mitgliedern und Branchenpartnern.
Großartige Stimmung in Köln. Vier Messetage begeisterten die Besucherinnen und Besucher ebenso wie die Austellerinnen und Aussteller. Erneut setze die FIBO 2025 auf die Kombination aus Expo, Education und Experience, um Fachleute, Entscheider und eine fitnessbegeisterte Community zu vereinen. Dabei unterstrich das Motto „For a strong and healthy society“ die Vision, eine starke Fitnessbranche und eine gesunde Gesellschaft zu fördern.
„Die strategische Neuausrichtung der FIBO war ein voller Erfolg. Vier Tage lang haben wir mit der Messe neue Maßstäbe gesetzt und Inspirationen für ein gesundes und aktives Leben geboten“, sagt Silke Frank, Event Director der FIBO.
Expo, Experience, Education
In 13 Hallen präsentierten über 1.200 Aussteller – vom Startup bis hin zum Branchengiganten – ihre Produkte und Innovationen. Dabei zog sich das Thema Gesundheit als Dach
Text: Anke Sörensen
Lee Haney, achtfacher Mr. Olympia, im Interview
Rekordzahlen zum 40. Jubiläum: 154.748 Besucherinnen und Besucher aus 129 Ländern kamen auf die Messe
Über 1.200 Austeller präsentierten ihre Angebote und Innovationen
#OneTeam: BSA-Akademie, DHfPG, DSSV e. V. und fM am gemeinsamen Stand. Noch mehr Eindrücke zur FIBO 2025 im After-Movie über den QR-Code rechts.
der Veranstaltung wie ein roter Faden durch das Angebot für Fachbesucher und Endverbraucher.
Zahlreiche Weiterbildungsformate mit Insights und Best Practices von Experten sowie Mitmachangebote, Meet and Greets, Liveerlebnisse und Challenges bedienten alle Interessen. Auch der FIBO Congress vom 10. bis 12. April im neuen Confex auf dem Messegelände lieferte die perfekte Bühne für Wissenstransfer und persönlichen Austausch.
Fitness- und Gesundheitsbranche boomt
Die Eckdatenstudie 2025, die eine Woche vor der FIBO vorgestellt wurde, zeigt deutlich, wie stark die Fitness- und Gesundheitsbranche im Aufwind ist. In Deutschland verzeichnet die Branche laut DSSV und Deloitte einen Zuwachs auf 11,71 Millionen Mitglieder, bei einem Gesamtumsatz von 5,82 Milliarden Euro. Europaweit steigt die Zahl der Mitglieder auf 71,6 Millionen bei einem Marktvolumen von 36 Milliarden Euro. Damit hat sich die Fitnessbranche als bedeutender Wirtschaftsfaktor und zentraler Hebel für gesellschaftliche Gesundheit etabliert.
Diese Kraft zeigte sich auch auf der Messe: „Die FIBO hat sich als unverzichtbare Business-Plattform etabliert, die die enorme Dynamik und Innovationskraft der internationalen Gesundheits- und Fitnessmärkte eindrucksvoll sichtbar macht. Ich bin fest davon überzeugt, dass die FIBO auch in Zukunft eine zentrale Rolle dabei spielen wird, das Wachstum und die Weiterentwicklung dieser zukunftsweisenden Branchen entscheidend voranzutreiben”, so Michael Köhler, Geschäftsführer des FIBO-Veranstalters RX Deutschland.
Einen Grund für die positive Entwicklung nennt Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.: „Das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung steigt, sie versteht: Fitness macht gesund. Gerade bei jüngeren Menschen ist Fitness Bestandteil des Lebens und wir erreichen Marktdurchdringung bei unter 30-Jährigen von fast einem Drittel.“
FIBO als Plattform zum Austausch
Eröffnet wurde die Messe unter anderem von Antoaneta Angelova-Krasteva, Director for Innovation, Digital Education and International Cooperation bei der Europäischen Kommission. Politische Entscheidungsträger, Betreiber und die Industrie nutzten die FIBO 2025 als Anlaufstelle, um sich über zentrale Zukunftsthemen wie Fitness- und Technologietrends sowie Innovationen auszutauschen. In Köln konnten sie die Welt der Fitness in ihrer ganzen Bandbreite erleben.
Im Fokus standen in diesem Jahr digitale Angebote, KI und Personalisierung, die die Fitness- und Gesundheitsbranche derzeit revolutionieren. Dazu gehören smarte Krafttrainingsgeräte, KI-gesteuerte Personal-Health-Tools oder maßgeschneiderte Ernährungskonzepte. Das Zukunftsthema Longevity erhielt in Halle 1 den gebührenden Raum.
Lebendige Community
Wie jedes Jahr zog die FIBO wieder eine riesige Community an. Mehr als 500 Influencer und Creators und über 12.000 Athletinnen und Athleten verwandelten die Südhallen zu einem Treffpunkt für Fitnessfans, um sich in diversen Challenges oder beim HYROX-Race zu messen – oder ihre Idole hautnah zu erleben und ein Selfie oder Autogramm abzustauben.
AFTER-MOVIE
Der RX Female Award als kraftvolles Statement für Female Empowerment
gym80 rockt die FIBO 2025 mit Power, Innovation und Exklusivität!
Die FIBO 2025 ist vorbei – und was für ein Spektakel es war! gym80 hat in Köln erneut unter Beweis gestellt, warum die Marke als KING OF MACHINES gilt. Mit einer noch größeren Standfläche, einzigartigen Highlights und beeindruckender Action begeisterte gym80 das internationale Fitnesspublikum und setzte im Bereich Fitnessgeräte neue Maßstäbe.
Fotos: gym80 international GmbH
13 neue Maschinen, ein Ziel: maximale Trainingsqualität!
Besucherinnen und Besucher der FIBO 2025 hatten die exklusive Möglichkeit, eine Vielzahl neuer und überarbeiteter gym80-Maschinen zu testen, die das Trainingserlebnis weiter individualisieren und optimieren.
Besonders beeindruckten die überarbeitete PURE KRAFT Hackenschmidt mit ausklappbarer Rückenpolsterverlängerung und Gummiband-Pins sowie die PURE KRAFT Seithebemaschine stehend, bei der die Schlaufen an der Außenseite der Hände aufliegen – wodurch die Griffkraft nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.
Auch die neue PURE KRAFT Abduktion 3D stand im Mittelpunkt. Neben der winkelverstellbaren Rückenlehne bewegen sich ihre innovativen Kniepolster nicht nur zur Seite, sondern auch nach unten – wodurch ein völlig neues Trainingserlebnis erreicht wird. Die PURE KRAFT Booty Booster Special ermöglicht dank ihrer innovativen Bein- und Beckenpolster ein besonders isoliertes Gluteustraining.
Abgerundet wurde das Erlebnis durch das vielseitige 80ATHLETICS Rack, das Kabelzug-, Ruder- und Langhanteloptionen vereint und mit zahlreichen durchdachten Details besticht. gym80 zeigte eindrucksvoll, wie konsequentes Design und Funktionalität perfekt miteinander kombiniert werden –für mehr Effektivität, Individualität und noch mehr Begeisterung im Training. Neben diesen Innovationen wurden auch weitere Maschinen der Serien SYGNUM, PURE KRAFT und 80ATHLETICS weiterentwickelt und sorgten für Begeisterung und eine überragende Messe!
Stars, Rekorde und unvergessliche Momente
Ein absolutes Highlight waren die Besuche vieler Topathleten und Influencer: Wesley Vissers, William Bonac, Sergio Oliva Jr, Keone Pearson, „Iron Mike“ Michael Steiner und die koreanische Bodybuilderin Ju a Nam sowie Radsportolympionikin Emma Hinze begeisterten die Fans, trainierten mit Besuchern und standen für exklusive Meet and Greets zur Verfügung. Ein weiteres Spektakel war der Ruderrekordversuch mit der goldenen 200-kg-Hantel von „Schwarzwald John“. Die Spannung war greifbar, als er sich an dieser Herausforderung versuchte – und für atemberaubende Momente sorgte!
PURE KRAFT Maskottchen in Action
Das PURE KRAFT Ameisen-Maskottchen war auch in diesem Jahr ein echter Publikumsliebling – doch dieses Mal kam es nicht allein: Gemeinsam mit Verstärkung begeisterte es die Besucherinnen und Besucher und sorgte für jede Menge unvergessliche Fotos und Momente.
Highlights und spektakuläre Messeangebote Neben all der Action stand natürlich auch das Business im Fokus: Studiobetreiber und Fitnessprofis konnten von exklusiven Messedeals profitieren und ihre Ausstattung mit hochwertigen gym80-Geräten erweitern – individuell angepasst mit speziellen Polstern, Rahmenfarben und Verkleidungen. Ein absolutes Highlight für alle Messebesucher war der goldene gym80-Thron – ein echter Hingucker und beliebtes Fotomotiv, auf dem sich Fans und Fitnessenthusiasten wie wahre Könige
und Königinnen fühlen konnten. Ebenfalls heiß begehrt: die brandneue gym80-Merchkollektion! Frisch gelauncht, punktete sie mit stylischen Designs und hoher Qualität und kam bei den Besuchern durchweg richtig gut an.
Die legendäre gym80-B2B-Party Natürlich durfte die legendäre gym80-B2B-Party nicht fehlen. Mit spektakulären Acts wurde sie wieder zum Place-to-be für alle, die nach einem actiongeladenen Messetag ausgelassen feiern wollten. Eine Top-DJane sorgte für perfekte Beats, während eine E-Violinistin mit elektrisierenden Klängen die Menge begeisterte. Atemberaubende Performances einer Aerial-HoopAkrobatin und eleganter Ballerinas rundeten das unvergessliche Event ab und verliehen der Party eine einzigartige, faszinierende Atmosphäre.
Ein riesiges Dankeschön!
Ein großes Dankeschön an alle Besucher, Partner und Fans, die gym80 auf der FIBO 2025 in Halle 9 besucht haben! Wir sehen uns im nächsten Jahr – STRONGER THAN TIME! gym80.de
Für
Macher der Branche
Aufstiegskongress 2025
Am 10. und 11. Oktober 2025 lädt der Aufstiegskongress wieder nach Mannheim ein –veranstaltet von DHfPG, BSA-Akademie und BSA-Zert. Aktuelles Fachwissen, praxisnahe Impulse und jede Menge Networking machen das Event, das dieses Jahr unter dem Motto „Powerful – People. Business. Future.“ steht, zu einem Veranstaltungshighlight der Fitnessund Gesundheitsbranche.
Freuen Sie sich schon jetzt auf das nächste Highlightevent der Fitness- und Gesundheitsbranche: den Aufstiegskongress. Am 10. und 11. Oktober wird das Mannheimer m:con Congress Center Rosengarten erneut zum Treffpunkt für aktive Gesundheitsgestalter – in inspirierender Atmosphäre, mit neuen Denkanstößen. Das etablierte Branchenformat, das jährlich von der DHfPG, der BSA-Akademie und der BSA-Zert veranstaltet wird, wartet mit praxisnahen Fachvorträgen auf, die aktuelle Themen und Trends aufgreifen und konkrete Anregungen für die tägliche Praxis liefern. Und auch das Rahmenprogramm hat es in sich: Am Freitagabend des Kongresses sind alle Teilnehmenden sowie Partner herzlich zum Get Together eingeladen – inklusive Abendbuffet und anschließender Kongressparty.
Starke Impulse für eine starke Zukunft
Auch 2025 steht der Aufstiegskongress unter einem prägnanten Motto: „Powerful – People. Business. Future.“. Dieser Leitgedanke bringt auf den Punkt, worauf es in der Fitness- und Gesundheitsbranche ankommt: auf engagierte Menschen, leistungsfähige Unternehmen und eine klare Ausrichtung auf das, was vor uns liegt. „Powerful People“ steht für gesunde und kraftvolle Kundinnen und Kunden sowie motivierte und qualifizierte Mitarbeitende, „Powerful Business“ für betriebliche Stärke und Innovationskraft. Und „Powerful Future“ erinnert daran, welche Rolle die Branche im gesamtgesellschaftlichen Kontext einnimmt – z. B., wenn es darum geht, Menschen nach-
haltig zu einem gesunden Lebensstil zu inspirieren. Damit dies gelingt, braucht es wirtschaftlich tragfähige Strukturen – und vor allem hervorragend ausgebildete Fachkräfte. So kann sich die Branche zukunftsfest aufstellen und ihre Akzeptanz und Anerkennung in Gesellschaft und Politik weiter stärken.
Vor diesem Hintergrund präsentiert der Aufstiegskongress ein vielseitiges Vortragsprogramm mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten, die aktuelles Wissen aus Wissenschaft und Praxis greifbar vermitteln. Im Zentrum steht dabei immer der praktische Nutzen: Die Teilnehmenden sollen konkrete Ideen und neue Impulse mitnehmen.
Inspiration pur:
Wer hält 2025 den Keynote-Vortrag?
Ein besonderer Programmhöhepunkt erwartet die Teilnehmenden auch in diesem Jahr: die Keynote. 2024 sorgte Extremsportler Jonas Deichmann für Gänsehautmomente, als er von seiner „Challenge 120“ berichtete – 120 Triathlons an 120 aufeinanderfolgenden Tagen. Auch die Keynote Speakerin oder der Keynote Speaker beim Aufstiegskongress 2025 bringt eine außergewöhnliche Geschichte mit, die das Kongressmotto auf eindrucksvolle Weise mit Leben füllt. Die offizielle Ankündigung erfolgt in Kürze auf der Website des Aufstiegskongresses. Dort finden sich auch alle weiteren Informationen rund um das Programm, die Referierenden sowie die Anmeldung: www.aufstiegskongress.de
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Präsentation der „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“
Die Branche denkt weiter und bewegt mehr
Text: Alexander Wulf
Die Präsentation der „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“ durch den DSSV e. V. –Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen – markierte weit mehr als einen weiteren Routinetermin im Branchenkalender. Gemeinsam mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und dem Beratungsunternehmen Deloitte wurden am 26. März 2025 die neuesten Zahlen vorgestellt, die nicht nur Auskunft über Mitgliederzahlen, wirtschaftliche Entwicklungen und Marktfortschritte gaben, sondern vor allem eins vermittelten: Die deutsche Fitnessbranche befindet sich in einer Phase des dynamischen Aufbruchs.
Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V., eröffnet die Präsentation der Eckdaten 2025
Mitgliederrekord für die Branche, neue Zielgruppen entdecken Fitnessstudios, die Nachfrage nach qualifizierten Angeboten wächst – und dennoch bleibt die Branche mit beiden Füßen auf dem Boden. Sie reflektiert, lernt aus der Vergangenheit und schaut gleichzeitig selbstbewusst in die Zukunft. Getragen wird dieser positive Geist nicht zuletzt vom Engagement vieler Persönlichkeiten, die die Branche in den letzten Jahren entscheidend geprägt haben. Einige von ihnen haben sich im Rahmen der Präsentation zu den Entwicklungen geäußert.
Christophe Collinet, CCO LifeFit Group, machte im Interview deutlich, dass die aktuelle Entwicklung nicht nur erwartet wurde, sondern in Teilen sogar übertroffen hat, was realistisch erschien: „Wir haben noch nie so viele Mitglieder im Januar gewonnen wie in diesem Jahr. Das war wirklich überragend. Wir haben sehr viel Wert darauf gelegt, unseren neuen Mitgliedern eine optimale Einführung zu bieten. Das hat sich enorm positiv auf die Mitgliederbindung ausgewirkt.“
Besonders wichtig ist Christophe Collinet die Betrachtung des gesamten Marktes inklusive der Aggregatoren wie Urban Sports. Diese werden in den offiziellen Zahlen oft nicht berücksichtigt, obwohl deren Mitglieder die Studios regelmäßig nutzen.
„Am Ende zählt doch: Wie viele Menschen trainieren regelmäßig? Und da sehe ich ein extrem starkes Wachstum – besonders bei den Aggregatoren. Wir sollten beginnen, das Gesamtbild zu sehen“, fordert Christophe Collinet.
Er sieht zudem großes Potenzial in der jungen, fitnessaffinen Zielgruppe und erwartet für die kommenden Monate einen weiter wachsenden Zustrom. Gleichzeitig rechnet er mit einer verstärkten Konsolidierung des Marktes. Zukäufe und Verkäufe kleinerer Studios seien Teil dieser neuen Marktrealität – und auch hier sieht er Chancen, sich besser zu positionieren.
Seit zwei Jahren werden im Rahmen der Eckdatenerhebungen auch die Mitgliederzahlen der Aggregatoren berücksichtigt. Mit den Mitgliedern der verschiedenen Anbieter trainieren 12,92 Millionen Menschen in deutschen Fitnessstudios. Kern des Geschäfts bleiben die 11,71 Millionen direkten Mitglieder –dennoch sollte immer auch der Gesamtmarkt inklusive Aggregatorenmitgliedern (1,21 Mio.) betrachtet werden.
Auch Henrik Gockel, Gründer und Geschäftsführer von PRIME TIME fitness, zeigt sich wenig überrascht von den positiven Branchendaten. Er verweist darauf, dass sein Unternehmen bereits in den vergangenen Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen konnte. Dennoch warnt er davor, sich ausschließlich von Prozentzahlen leiten zu lassen: „Wachstum relativiert sich mit der Zeit. Je größer du wirst, desto schwieriger wird das prozentuale Wachstum.“
Für Henrik Gockel sind zwei Themen entscheidend: Digitalisierung und Effizienz. „Wir müssen Arbeitsplätze schaffen, die gut bezahlt werden können – das geht nur über Effizienz und Digitalisierung.“
Sein Ansatz: keine Thekenkräfte, keine Nebenrollen, sondern ausschließlich hochqualifizierte Trainerinnen und Trainer, die mit digitalen Tools wie KI und automatisierten Trainingssystemen arbeiten.
Der Januar sei auch in seinen Studios spürbar stärker gewesen, allerdings durch das ganzjährige konstante Training der Mitglieder weniger auffällig als in klassischen Studios. Zudem hat sich die Auslastung durch neue Lebensrealitäten wie Homeoffice bspw. gleichmäßiger über den Tag verteilt: „Die klassische Rushhour nach 17 Uhr ist bei uns Geschichte.“
Wachstum ist relativ und trotzdem beeindruckend –das können wir auch an dem Gesamtmarkt beobachten. Stieg 2013 (8,55 Mio.) die Mitgliederzahl mit 8,1 Prozent und damit mit einer Gesamtzahl von 640.000 Menschen, relativierte sich das Wachstum 2024 (11,71 Mio.) mit einem Anstieg von 3,5 Prozent und einem ähnlich hohen Gesamtzuwachs von 510.000 Mitgliedern.
Ralf Capelan – Co-Autor, Schatzmeister DSSV e. V.
Dr. Sarah Kobel – Co-Autorin, Gesundheitsausschuss DSSV e. V.
Für Mahssa Noori, Managing Director FitX Deutschland GmbH, ist der aktuelle Aufschwung eine logische Entwicklung: „Wir haben in unseren Studios gesehen, dass das Interesse an Fitness ungebrochen ist –das hat sich in den Zahlen bestätigt. Deswegen habe ich auch mit einer ähnlichen Entwicklung für die gesamte Branche gerechnet.“
Mahssa Noori ist es wichtig, den Mitgliedern das Training auch in den stark frequentierten Monaten zu einem angenehmen Erlebnis zu machen. „Unser Produkt soll trotzdem noch das bieten, was wir von uns gewohnt sind – trotz des üblichen Ansturms zu Jahresbeginn. Auch in voll ausgelasteten Studios möchten wir neue Mitglieder dauerhaft von uns überzeugen.“
Ihr liegt auch das Thema „Wahrnehmung der Branche“ am Herzen. Sie spricht über eine während der Präsentation angekündigte Imagestudie, die gezielt untersucht, wie Studios – insbesondere auch von Nichtmitgliedern – wahrgenommen werden. „Es geht darum, die Zielgruppen zu verstehen, die wir bisher vielleicht nicht erreicht haben. Das hat auch viel mit Offenheit und Nahbarkeit zu tun.“
Mahssa Noori betont außerdem die Relevanz der Verbandsarbeit: „Nur gemeinsam können wir etwas bewegen. Der Verband ist unsere gemeinsame Stimme – egal, wie groß oder klein ein Studio ist. Es ist wichtig, dass unsere Anliegen gehört werden.“
Der Fitnessboom bleibt ungebrochen – seit 2010 führt die Fitnessbranche die Liste der mitgliederstärksten Sportarten an und baute das Polster in den Jahren immer weiter aus vor Fußball und Turnen. Hatten die Fitnessstudios 2010 noch einen kleinen Vorsprung von 290.000 Mitgliedern, ist der Abstand vor Fußball (7,71 Mio.) mittlerweile auf knapp 4 Millionen angestiegen.
Andrea Milz – Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen
Prof.
Markus Sigl, Geschäftsführer wellyou, sieht die vorgestellten Zahlen ebenfalls als Spiegel dessen, was sich in seinen Studios abzeichnet: „Nicht nur unsere Mitgliederzahl wächst – wir merken die positive Entwicklung auch an der Trainingshäufigkeit und dem gezielten Training. Außerdem sind die Mitglieder offener für zusätzliche Angebote.“
Besonders deutlich werde das in der steigenden Nachfrage nach Personal Training, Kursen wie HYROX sowie Ernährungscoachings –drei Felder, die während der Pandemie ausgebremst wurden und nun mit neuer Dynamik zurückkehren. „Wir reagieren auf diese Nachfrage und investieren gezielt in diese Bereiche.“
Er betont außerdem die Bedeutung der Verbandsarbeit: „Der DSSV tritt professionell auf, agiert als Sprachrohr der Branche und unterstützt die Studios mit wertvollen Impulsen.“ Kampagnen wie #BEACTIVE oder die DSSV-Qualitätsoffensive seien wichtige Instrumente zur Öffentlichkeitsarbeit, von denen auch kleinere Betreiber profitieren.
Für Markus Sigl ist klar: Die derzeitige Entwicklung sei erst der Anfang – und die Branche habe noch großes Potenzial.
Janosch Marx – Co-Autor, Mitglied des Aufsichtsrats DSSV e. V.
Drei wichtige Angebote, die ein Großteil der über 9.100 Fitnessanlagen in Deutschland im Programm haben – 65,9 Prozent bieten ihren Mitgliedern Functional Training ähnlich der bekannten HYROX-Kurse, 61,5 Prozent stellen Personal Training zur Verfügung und sogar 68,2 Prozent beraten Trainierende mit Tipps zur richtigen Ernährung.
Prof. Dr. Sarah Kobel, Leitung der Abteilung Wissenschaft und Forschung an der DHfPG, äußert sich einerseits positiv über die steigende gesellschaftliche Bedeutung von Gesundheit, sieht aber auch kritische Entwicklungen. Die sinkende Zahl an Mitarbeitenden in der Branche bereitet ihr Sorgen: „Gesundheit ist keine Dienstleistung, die man einfach digitalisieren kann. Sie braucht gut ausgebildetes Personal.“
Vielmehr sollte Digitalisierung Prozesse erleichtern, sodass das Personal sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. „Wenn wir uns als Gesundheitsanbieter positionieren, dürfen wir nicht am Personal sparen. Sonst verspielen wir unsere Glaubwürdigkeit.“ Auch Prof. Dr. Sarah Kobel lobt die Arbeit des DSSV: „Der Verband ist ein starker Partner für die Branche. Es ist wichtig, mit einer Stimme zu sprechen und professionelle Unterstützung zu erhalten – vor allem in politischen und gesellschaftlichen Fragen brauchen wir ein gemeinsames Sprachrohr.“
Die Mitarbeiterzahl hat sich im vergangenen Jahr von 163.300 Mitarbeiter um 3,4 Prozent auf 157.700 reduziert. Eine für die Branche negative Entwicklung, die es gilt umzukehren. Die zentrale Dienstleistung der Fitness- und Gesundheitsanlagen mit professionell geführtem Training ist nicht ohne qualifizierte Mitarbeiter möglich.
Die Branche als Stimme für Gesundheit
Die Präsentation der Eckdaten 2025 war mehr als eine nüchterne Zahlenschau. Sie war ein Aufruf, Fitness wieder als das zu begreifen, was es im Kern ist: eine gesellschaftlich notwendige Ressource. Der DSSV arbeitet weiter daran, die Branche zusammenzuführen und ihr eine gemeinsame Stimme zu geben. Es gilt noch viele Herausforderungen zu meistern: vom Fachkräftemangel über die Integration neuer Zielgruppen bis hin zur sinnvollen Digitalisierung. Doch das Grundgefühl stimmt. Die Branche ist reflektiert, lernfähig, mutig – und entschlossen, ihren Beitrag zu einer gesünderen Gesellschaft zu leisten.
Dr. Jur. Hans Geisler, 2. Vorsitzender DSSV e. V.
DSSV begrüßt neue Ausschussmitglieder
Mit Vision und Tatkraft in die Zukunft
Text: Alexander Wulf
ANGELINA
ZIRKEL MIT ERFAHRUNG UND INNOVATION FÜR DIE BRANCHE
Angelina Zirkel lebt Fitness und Gesundheit mit Leidenschaft und unternehmerischem Geist. Ihre Karriere in der Fitnessbranche begann mit der Verantwortung als Studioleiterin, bevor sie 2004 den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. In dieser Zeit hatte sie die Chance, in der Projektabteilung von Johnson Health Tech. mitzuwirken und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Im Jahr 2006 erfüllte sie sich einen Traum mit der Eröffnung ihres ersten Fitnessstudios, dem AL-Frauenfitnessstudio in Bremen. 2007 folgte eine gemischte Anlage, und während sie ihre Vision verwirklichte, absolvierte sie parallel ein Fern-
studium zur Sportfachwirtin. Ende 2008 konnten zwei weitere erfolgreiche Eröffnungen eigener Fitnessanlagen gefeiert werden.
Nach dem erfolgreichen Aufbau und der Etablierung weiterer AL-Fitnessstudios entschloss sich Angelina Zirkel 2013 zum Verkauf der Studios, um neue Wege zu gehen. In der Gesundheitsbranche entwickelte und leitete sie mehrere Gesundheitsstudios in ganz Deutschland, während sie sich intensiv mit der Abrechnung und der konzeptionellen Einbindung von Rehasport, Rezepten und medizinischen Behandlungspfaden beschäftigte. 2019 übergab sie alle Einrichtungen erfolgreich und wandte sich neuen Herausforderungen in einem MedTech-Unternehmen zu.
Seit 2019 ist Angelina Zirkel bei seca tätig, einem führenden Unternehmen für medizinische Messtechnik. Als Country Managerin im Bereich Medical Fitness verbindet sie heute ihre Leidenschaft für Gesundheit mit strategischer Vertriebs- und Marketingarbeit. Ihr Antrieb: Fitnessstudios als Partner im Gesundheitssystem zu etablieren und innovative Lösungen für die Gesundheitsförderung zu entwickeln.
Angelina Zirkel hat die seca TRU-Körperzusammensetzungsanalyse in die Fitnessbranche implementiert und ist überzeugt, dass Medizin und Fitness eng miteinander verbunden sind.
Mit ihrem Engagement im Fördermitgliederausschuss des DSSV e. V. will Angelina Zirkel neue Impulse setzen. Für sie ist Fitness weit mehr als körperliches Training: Sie ist Lebensfreude, Prävention und Zukunft. Ihre Mission ist es, die gesellschaftliche und politische Wahrnehmung der Branche zu stärken und Fitness als unverzichtbaren Bestandteil eines gesunden Lebensstils sichtbar zu machen.
Mit großer Freude begrüßt der DSSV e. V. zwei neue engagierte Mitglieder in seinen Ausschüssen: Angelina Zirkel verstärkt den Fördermitgliederausschuss und Christina Linzenich den Mitgliederausschuss.
Beide Neuzugänge bringen nicht nur umfassende Erfahrung und frische Impulse mit, sondern auch eine klare Vision für die Weiterentwicklung der Fitnessund Gesundheitsbranche. Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV, betont: „Mit Persönlichkeiten wie
Angelina und Christina gewinnen wir tatkräftige Mitstreiterinnen, die unsere Branche mit Leidenschaft, Innovationskraft und Weitblick in die Zukunft führen werden. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und auf neue Ideen, die sie in unsere gemeinsame Arbeit einbringen werden.“
CHRISTINA LINZENICH
MIT DEM ENGAGEMENT DER NÄCHSTEN GENERATION
Christina Linzenich (Jahrgang 1993) steht für eine neue Generation von Unternehmerinnen in der Fitness- und Gesundheitsbranche. Als Mitglied der Geschäftsführung der Linzenich Gruppe bringt sie frischen Wind und klare Visionen in den Mitgliederausschuss des DSSV e. V.
Die Linzenich Gruppe, ein ganzheitlicher Gesundheitsanbieter mit aktuell elf Standorten im Bergischen, Oberbergischen sowie im Kölner Raum, wurde 1982 gegründet und über vier Jahrzehnte lang von Ferdinand, Johannes und Marc Linzenich geführt. Heute trägt die nächste Generation Verantwortung: Neben Marc und David Linzenich ist auch Christina Linzenich
Teil der Geschäftsführung. Ihre Aufgaben umfassen die Bereiche Personal, Service-Center, Leitbild, Organisation, Charity sowie das strategische Zukunftsprojekt Physiotherapie.
Die studierte Betriebswirtin stieg nach einem Praktikum in das Familienunternehmen ein, zunächst im Marketing, dann in der Leitung des Service-Centers – eine Feuertaufe während der Coronazeit. Ihre Leidenschaft und ihr Engagement führten sie weiter zur Verantwortung im Personalbereich und letztlich zur Junior-Geschäftsführerin.
Christina Linzenich ist in den Fitnessclubs der Gruppe aufgewachsen – von der Kinderbetreuung im Babyalter bis zum ersten Nebenjob in eben jener Kinderbetreuung. Diese tiefe Verbindung zur Branche prägt ihr Wirken. Ihr Ziel: Menschen ganzheitlich und nachhaltig zu mehr Gesundheit und Lebensfreude zu verhelfen – mit Qualität, Herz und Innovation. Zudem engagiert sie sich leidenschaftlich im sozialen Bereich, unter anderem im Vorstand des Vereins Wir für Bergisch Gladbach e. V., wo sie federführend Projekte wie Kinderferiencamps für benachteiligte Kinder organisiert.
Ihr Antrieb: Die Branche sichtbarer machen, politisch wie gesellschaftlich. „Wenn nicht unsere Branche die coolste und wichtigste Dienstleistung bietet, dann weiß ich nicht, welche sonst“, so Christina Linzenich. Mit ihrer neuen Rolle im Mitgliederausschuss des DSSV möchte sie genau dafür kämpfen.
Ein besonderes Lob kommt von ihrem Vater und Vorgänger im Ausschuss, Ferdinand Linzenich: „Ich mag zwar voreingenommen sein, aber ich könnte mir keine bessere Nachfolgerin vorstellen. Ich freue mich sehr, dass Christina sich der Herausforderung stellt, und weiß, dass sie einen wichtigen Beitrag leisten wird.“
#BEACTIVE: Unabhängig von Alter, Herkunft oder Fähigkeiten Teil dieser Bewegung sein und Spaß haben“
Interview mit Emilia Happel, Partnerships Manager EuropeActive
Text:
Anke Sörensen
fMi: Wie wichtig ist EuropeActive für die europäische Fitness- und Gesundheitsbranche?
Emilia Happel: EuropeActive spielt eine zentrale Rolle bei der Vertretung und Förderung der Interessen der Gesundheitsund Fitnessbranche auf europäischer Ebene. Wir fungieren als Brücke zwischen den Interessenvertretern der Branche und den europäischen Institutionen und setzen uns für eine Politik ein, die körperliche Aktivität, einen gesunden Lebensstil und die Professionalisierung unserer Branche fördert. Unsere Arbeit trägt dazu bei, dass Fitness nicht als Luxus oder Trend angesehen wird, sondern als wichtiger Bestandteil der öffentlichen Gesundheit. Wir dienen auch als Plattform für die Zusammenarbeit, indem wir unseren Mitgliedern und Partnern helfen, Wissen auszutauschen, sich an Standards zu orientieren und grenzüberschreitend auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten.
Im Mittelpunkt unserer Mission steht das Engagement, körperliche Aktivität zu einem natürlichen und für alle Europäer zugänglichen Teil des täglichen Lebens zu machen. Wir setzen uns für Systeme ein, die einen aktiven Lebensstil unterstützen –von der Bildung über das Gesundheitswesen bis hin zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Wir wollen sicherstellen, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren Fähigkeiten, die Möglichkeit haben, sich zu bewegen, zu gedeihen und die Vorteile der Bewegung zu genießen.
Letztendlich arbeiten wir daran, die Wahrnehmung von Fitness von etwas, das sich auf Aussehen oder Leistung konzentriert, zu etwas zu verändern, das viel umfassender, präventiver und stärkender ist. Wir möchten, dass die Menschen Bewegung als etwas sehen, das die Lebensqualität verbessert, die geistige Gesundheit fördert und uns in Gemeinschaft verbindet. Die Mission von EuropeActive ist es, ein gesünderes, glücklicheres Europa zu schaffen, in dem ein aktiver Lebensstil nicht die Ausnahme, sondern die Norm ist.
Emilia Happel
Die Finnin ist Partnerschaftsmanagerin bei EuropeActive, dem europäischen Dachverband der Fitness- und Gesundheitsbranche, welchem u. a. auch der DSSV e. V. als nationaler Spitzenverband für Deutschland angehört. Mit ihrem Hintergrund in den Bereichen Beratung, internationale Projektkoordination, Kommunikation und Stakeholderengagement konzentriert sie sich auf die Entwicklung von Partnerschaften, die EuropeActives Mission der Förderung eines gesunden, aktiven Lebensstils in ganz Europa unterstützen. Sie arbeitet eng mit den wichtigsten Akteuren der Branche zusammen, insbesondere mit den Mitgliedern des EuropeActive President's Council. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit ist Emilia Happel eine begeisterte Fitnessliebhaberin und hat bereits drei HYROX-Wettkämpfe absolviert. www.beactiveday.eu
Welche Entwicklungen wünschen Sie sich für die Zukunft?
Eine der wichtigsten Entwicklungen ist eine stärkere, besser strukturierte Verbindung zwischen den Fitness- und Gesundheitssystemen in ganz Europa. Körperliche Aktivität sollte als zentraler Bestandteil von Präventions- und Behandlungsstrategien anerkannt und umgesetzt werden – genau wie Ernährung, Medikamente oder Therapie. Das bedeutet, dass Fitnessfachleute Hand in Hand mit Gesundheitsdienstleistern arbeiten müssen, um den Einzelnen bei der Bewältigung chronischer Erkrankungen zu unterstützen, die psychische Gesundheit zu verbessern und ein längeres, gesünderes Leben zu führen. Dafür brauchen wir eine bessere Integration, politische Unterstützung und klare Wege für die Zusammenarbeit.
Gleichzeitig ist die Professionalisierung der Fitness- und Gesundheitsbranche eine wichtige Priorität. Dazu gehört die Stärkung harmonisierter Standards für Ausbildung und Qualifikationen – damit die Menschen, die Fitnessdienstleistungen anbieten, gut ausgebildet, anerkannt und vertrauenswürdig
sind. Durch Programme wie EREPS, das darauf abzielt die Qualifikation von Fitnessfachleute in verschiedenen Nationen transparent und vergleichbar zu machen, und FITcert (Anm. d. R.: europäisches Pendant zur BSA-Zert in Deutschland), das die Normkonformität von Fitnessstudios prüft, legen wir die Messlatte in der gesamten Branche aktiv höher. Wir arbeiten auch daran, die Erhebung und Nutzung aussagekräftiger Daten zu unterstützen, damit wir die Auswirkungen des Sektors besser nachweisen und für seine Einbeziehung in die öffentliche Gesundheitsplanung plädieren können. Die Ausweitung unserer Reichweite auf unterrepräsentierte Gemeinschaften und Regionen ist ein weiteres wichtiges Ziel, um sicherzustellen, dass Gesundheit und Fitness nicht nur für einige wenige, sondern für alle da ist.
Aus persönlicher Sicht konzentriere ich mich auf die Entwicklung von Partnerschaften, die über ein oberflächliches Sponsoring hinausgehen. Ich möchte Kooperationen aufbauen, die sich sinnvoll anfühlen – bei denen die Partner wirklich involviert sind und die einen langfristigen Nutzen bringen, nicht nur für EuropeActive, sondern auch für den Sektor und für die Menschen, die wir letztlich erreichen wollen.
Ich bin auch sehr daran interessiert, zu erforschen, wie wir die Fitnesswelt enger mit anderen Branchen verknüpfen können –etwa mit der digitalen Gesundheit, mit Versicherungen oder sogar mit Bereichen wie dem Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Es gibt so viel Potenzial für Innovationen, wenn man anfängt, über die üblichen Grenzen hinauszuschauen. Und was die Menschen betrifft, so würde ich gern dazu beitragen, dass sich Kampagnen und Initiativen zugänglicher anfühlen, mehr Spaß machen und für den Alltag relevant sind. Körperliche Betätigung muss nicht kompliziert sein – sie kann sozial sein, Spaß machen und die Menschen stärken. Wenn wir den Menschen dieses Gefühl vermitteln, sind wir auf dem richtigen Weg.
Wie können Veranstaltungen wie #BEACTIVE und „United let's move.“ dazu beitragen?
Diese Veranstaltungen sind unglaublich wirkungsvolle Instrumente für Sichtbarkeit, Engagement und Zusammenarbeit. Sie erinnern daran, dass Bewegung einfach, inklusiv und für jeden zugänglich sein kann. Indem sie den Schwerpunkt auf gemeinsame, positive Erfahrungen legen, tragen sie dazu bei, Barrieren zu überwinden und Menschen jeder Herkunft und jedes Fitnessniveaus zu ermutigen, sich zu engagieren. Noch wichtiger ist, dass sie einen willkommenen Einstieg in eine gesündere Lebensweise bieten, was oft der schwierigste Schritt ist.
Diese Kampagnen inspirieren nicht nur Einzelpersonen, sondern tragen auch zur Stärkung von Partnerschaften innerhalb des Sektors bei. Sie bringen Fitnessanbieter, Schulen, Gemeinden, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Akteure des Gesundheitswesens unter einem gemeinsamen Banner zusammen. So entsteht eine wertvolle Plattform für die Zusammenarbeit, auf der verschiedene Akteure ihr Fachwissen einbringen, Ressourcen gemeinsam nutzen und gemeinsam neue Zielgruppen erreichen können. Veranstaltungen wie #BEACTIVE bieten den Partnern die Möglichkeit, ihre Botschaften aufeinander abzustimmen, gemeinschaftsorientierte Initiativen zu unterstützen und ihr Engagement für die öffentliche Gesundheit und das Wohlbefinden zu zeigen.
Aus strategischer Sicht vereinen diese Kampagnen den Sektor mit einer gemeinsamen Botschaft und demonstrieren kollektive Wirkung. Wenn Tausende von Veranstaltungen in ganz Europa als Teil einer koordinierten Initiative stattfinden, schafft dies Glaubwürdigkeit – nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch bei politischen Entscheidungsträgern und Institutionen. Es zeigt, dass unser Sektor organisiert und engagiert ist und in der Lage, in großem Maßstab zu mobilisieren. Das wiederum stärkt unsere Argumente, wenn wir uns für mehr Anerkennung und Unterstützung auf EU-Ebene und darüber hinaus einsetzen.
Letztlich sind diese Veranstaltungen nicht nur Momente, sondern sie schaffen Bewegung. Sie tragen dazu bei, die Partnerschaften und die Dynamik zu schaffen und zu stärken, die wir brauchen, um langfristige Veränderungen voranzutreiben.
Wie lassen sich Ihre Arbeit und der Erfolg dieser Veranstaltungen als Argumentationsgrundlage gegenüber Politik und Gesellschaft nutzen?
Der Erfolg unserer Kampagnen ist ein greifbarer Beweis dafür, dass der Sektor nicht nur aktiv, sondern auch wirkungsvoll ist. Wenn wir zeigen können, dass Tausende von Veranstaltungen in mehr als 30 Ländern stattgefunden haben, an denen Schulen, Senioren, Unternehmen und ganze Gemeinden beteiligt waren, wird es viel einfacher, den politischen Entscheidungsträgern die Rolle zu verdeutlichen, die Fitness bei der Erreichung von
Gesundheits- und Wohlfühlzielen spielen kann. Das Gespräch verlagert sich von der Theorie zur Praxis – wir bitten nicht nur um Anerkennung, sondern zeigen Ergebnisse.
Was sind für Sie die wichtigsten Botschaften von #BEACTIVE?
Bewegung ist für jeden möglich. Man muss kein Profisportler sein oder fünfmal pro Woche ins Fitnessstudio gehen, um aktiv zu sein – man muss nur irgendwo anfangen. Ob man nun in der Küche tanzt, die Treppe nimmt oder mit einem Freund spazieren geht – jedes bisschen zählt. Bei #BEACTIVE geht es darum, den Menschen zu zeigen, dass Bewegung Spaß machen, gesellig und zugänglich sein kann. Die Kampagne zelebriert die Vielfalt und umfasst alles von Yoga in Parks über Kinderaktivitäten bis hin zu integrativen Fitnesskursen. Es ist eine Erinnerung daran, dass es unabhängig vom Alter, von der Herkunft oder den Fähigkeiten einen Weg gibt, Teil dieser Bewegung zu sein – und Spaß zu haben, während man den Körper bewegt!
Wie wurde der #BEACTIVE DAY im letzten Jahr aufgenommen?
Der #BEACTIVE DAY 2024 war ein großer Erfolg, sowohl was die Reichweite als auch was die Wirkung betrifft. An der Kampagne beteiligten sich über 568.000 Personen bei mehr als 21.000 Veranstaltungen in 21 Ländern, wobei schätzungsweise elf Millionen Menschen durch verschiedene Kommunikationsund Verbreitungsaktivitäten erreicht wurden. Die Aktivitäten reichten von kleinen Gemeindeveranstaltungen bis hin zu landesweiten Kampagnen, die alle einen gesünderen Lebensstil, Inklusion und Nachhaltigkeit fördern. Das Thema des letzten Jahres –die Zugänglichkeit von körperlicher Aktivität für Menschen mit Behinderungen – wurde besonders gut aufgenommen.
Wichtig ist, dass der #BEACTIVE DAY mehr als nur eine eintägige Veranstaltung ist – er ist eine ganzjährige Bewegung. Die Länder beteiligten sich mit verschiedenen Initiativen, darunter Social-Media-Serien, Schulaktivitäten, Podiumsdiskussionen und Webinare, was den breiten und anpassungsfähigen Charakter der Kampagne widerspiegelt. Der #BEACTIVE DAY 2024 hat gezeigt, wie wichtig lokales Engagement, sektorübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsame europäische Werte sind, um körperliche Aktivität für alle zugänglich zu machen.
„United let’s move.“ –gemeinsam mehr erreichen
Text: Sönke Strohsahl
Mit der Kampagne „United let’s move.“ setzt die Fitness- und Gesundheitsbranche auch 2025 ein starkes Zeichen für mehr körperliche Aktivität, weniger Hürden und mehr Gesundheit im Alltag. Als Teil der europaweiten #BEACTIVE-Initiative will „United let’s move.“ ein gesellschaftliches Umdenken anstoßen – bis hin zu einem insgesamt aktiveren und gesünderen Lebensstil.
Bewegungsmangel: eine globale Herausforderung Obwohl die wissenschaftlichen Belege für die Vorteile von Muskeltraining eindeutig sind, bleibt das Potenzial der gesundheitsfördernden körperlichen Aktivität oft ungenutzt. Seit den 2000er-Jahren gilt die „Pandemie der Inaktivität“ besonders in Industrieländern als wachsendes Gesundheitsrisiko. Für HerzKreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Depressionen und bestimmte Krebsarten kann das Risiko durch regelmäßige Bewegung nachweislich gesenkt werden. Bereits 15 Minuten moderate Aktivität pro Tag können das Sterberisiko um 14 Prozent reduzieren.
Laut WHO sind nichtübertragbare Krankheiten (Non-Communicable Diseases, kurz: NCDs) für rund 80 Prozent der vorzeitigen Todesfälle in der EU verantwortlich. Körperliche Inaktivität verursacht dabei jährlich geschätzt bis zu fünf Millionen vermeidbare Todesfälle. Bewegung wirkt aber nicht nur präventiv: Sie verbessert auch die Lebensqualität, das Wohlbefinden und den Krankheitsverlauf.
Fitnesstraining ermöglichen – Hürden abbauen
Gerade Menschen mit NCDs oder psychosozialen Belastungen stehen vor Herausforderungen: fehlender Zugang, mangelndes Wissen über passende Bewegungsangebote oder Ängste im Umgang mit körperlicher Belastung. Mithilfe von individuellen Fitnessangeboten adressiert „United let’s move.“ genau diese Menschen mit entsprechenden Hürden.
„United let’s move.“ – gesundheitsfördernde körperliche Aktivität für alle
Ein starkes Signal sendet die #BEACTIVE- Kampagne im Rahmen der Europäischen Woche des Sports – einer von der EU-Kommission unterstützten Initiative, die jährlich vom 23. bis 30. September in über 40 Ländern stattfindet.
In Deutschland rückt „United let’s move.“ die körperliche Aktivität in den Mittelpunkt. In der Europäischen Woche des Sports öffnen in Deutschland alle teilnehmenden Studios unter dem gemeinsamen Motto „United let’s move.“ ihre Türen. Über den Studio-Finder kann jeder unkompliziert ein Studio in der Nähe finden und das Angebot der Fitnessstudios kostenlos nutzen.
Janosch Marx, Geschäftsführer der fitness MANAGEMENT und Mitglied des Aufsichtsrates beim DSSV e. V., freut sich auf die diesjährige Kampagne.
Schon im ersten Jahr der Initiative waren wir von der zahlreichen Beteiligung der Fitnessstudios begeistert. Dieses Jahr werden wir über 1.500 Studios dabei haben und damit noch mehr Menschen in Deutschland erreichen.“
Janosch Marx, Geschäftsführer fitness MANAGEMENT und Mitglied des Aufsichtsrates DSSV e. V.
Starkes Engagement für die Branche
Ein Highlight war das Kick-off-Event vom diesjährigen Schirmherrn der Kampagne, all inclusive Fitness, am 10. April 2025 auf der FIBO. Gemeinsam mit weiteren Partnern stellte die Fitnesskette die Initiative der Presse und Verantwortlichen der Branche vor. 2024 beteiligten sich bereits 870 Studios an der Kampagne – für 2025 will all inclusive Fitness die Zahl auf 1.500 steigern.
Neben der Förderung von Fitness und Gesundheit rückt ‚United let’s move.‘ auch die Bedeutung der Fitnessbranche in den Fokus von Politik, Medien und Influencern. Wir wollen ein Deutschland, in dem jeder den Wert von Fitness erkennt und Zugang dazu hat.“
Stephan Schulan, CEO all inclusive Fitness
Fit in die Zukunft – jetzt mitgestalten!
Fitness ist mehr als ein Lifestyle – Fitness ist essenzieller Bestandteil eines nachhaltigen Gesundheitssystems. Die Initiative „United let’s move.“ zeigt eindrucksvoll, wie auf nationaler Ebene eine neue Bewegungskultur etabliert werden kann. Doch der Erfolg hängt von der Fitness- und Gesundheitsbranche ab: Studios können als Multiplikatoren wirken – durch gezielte Angebote, Kooperationen und öffentlichkeitswirksame Aktionen. Denn die Zukunft unserer Gesundheit hängt maßgeblich von unserer Fitness ab. Und sie beginnt jetzt!
united-lets-move.ai-fitness.de
Konkurrenzanalyse im Fitnessstudio
Was tun die Wettbewerber?
Die Konkurrenzanalyse ist ein wichtiger Bestandteil jeder erfolgreichen Geschäftsstrategie. Sie hilft Ihnen, Ihre Stärken und Schwächen im Vergleich zu Ihren Wettbewerbern zu identifizieren sowie Chancen und Risiken zu erkennen. Identifizieren Sie zunächst Ihre Wettbewerber. Erstellen Sie eine Liste aller Fitnessstudios in Ihrer Region, die ein ähnliches Angebot wie Sie haben. Berücksichtigen Sie sowohl große Ketten als auch kleine, unabhängige Studios. Dabei geht es um:
(a) das primäre Einzugsgebiet: Radius von ein bis drei Kilometern um das Studio (Pendler, Anwohner) (b) das sekundäre Einzugsgebiet: Radius von drei bis fünf Kilometern (Kunden, die gezielt kommen)
Informationen über Ihre Wettbewerber
Besuchen Sie die Websites Ihrer Konkurrenten, lesen Sie Bewertungen auf Google etc. und besuchen Sie die Studios, um sich ein Bild von deren Angebot, Preisen und Atmosphäre zu machen. Achten Sie auf folgende Aspekte:
• Angebot: Welche Trainingsmöglichkeiten, Kurse und Zusatzleistungen bieten die Studios an?
• Preise: Wie hoch sind die Mitgliedsbeiträge und welche Preismodelle gibt es?
• Zielgruppe: Welche Zielgruppe sprechen die Studios an?
• Alleinstellungsmerkmale: Was unterscheidet die Studios von anderen?
Marketing: Wie bewerben die Studios ihre Angebote?
Alleinstellungsmerkmal (USP)
Erstellen Sie eine Tabelle, in der Sie die Informationen über Ihre Wettbewerber zusammenfassen. Analysieren Sie die Stärken und Schwächen jedes Studios und identifizieren Sie Chancen und Risiken für Ihr eigenes Studio. Basierend auf einer Konkurrenzanalyse können Sie eine Strategie entwickeln, um Ihr Fitnessstudio erfolgreich zu positionieren. Welche Zielgruppe möchten Sie mit Ihrem Studio ansprechen?
Experte für Gesundheitswirtschaft und Fitnessstudiomarketing
Definieren Sie die Bedürfnisse und Wünsche. Positionieren Sie Ihr Studio: Welche Alleinstellungsmerkmale hat
es? Was unterscheidet Sie von Ihren Wettbewerbern? Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken und bieten Sie ein einzigartiges Angebot, das auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe zugeschnitten ist. Gestalten Sie Ihr Angebot: Bieten Sie vielfältige Trainingsmöglichkeiten, Kurse und Zusatzleistungen. Achten Sie dabei auf Qualität und Innovation.
Adäquate Preisgestaltung
Gestalten Sie Ihre Preise wettbewerbsfähig und bieten Sie verschiedene Preismodelle an, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Der Preis spiegelt auch die Qualität wider. Stellen Sie sich als erstes zwei Fragen:
• Biete ich Qualität statt Masse? = Spezialist für Gesundheitstraining
• Biete ich Masse statt Qualität? = Fitnessdiscounter
Qualität im Fitnessstudio ist ein vielschichtiges Konzept. Es geht nicht nur um den Preis, sondern um eine Vielzahl von Faktoren, die das Trainingserlebnis und die Effektivität des Trainings beeinflussen. Dazu gehört die Ausstattung, also moderne, gut gewartete Geräte. Außerdem freundliches, hilfsbereites Personal aus qualifizierten Trainern mit fundierter Ausbildung, das kompetente Beratung und Trainingspläne anbieten kann. Sauberkeit und Hygiene in Trainingsbereichen, Umkleiden und Duschen wird in guten Studios großgeschrieben. Helle, freundliche Räume, angenehme Musik und eine motivierende Umgebung sorgen für eine positive Atmosphäre. Zusatzleistungen wie kostenlose Parkplätze, Kinderbetreuung und Sauna runden das Angebot ab. Flexibilität in Bezug auf unterschiedliche Vertragsmodelle und flexible Trainingszeiten kommen den Mitgliedern zugute.
Bleiben Sie am Ball
Wenn Sie wissen, was Ihre Wettbewerber anbieten, können Sie Ihre eigenen Stärken und Schwächen besser einschätzen und sich von der Konkurrenz abheben. Sie können einzigartige Angebote und Services entwickeln, die Ihre Kunden ansprechen. Die Beobachtung der Marketingstrategien Ihrer Wettbewerber kann Ihnen helfen, Ihre eigenen Marketingmaßnahmen zu verbessern. Sie können sehen, welche Kanäle und Botschaften bei Ihrer Zielgruppe ankommen, und Ihre eigenen Kampagnen entsprechend anpassen.
Antonio e Silva
Text: Antonio e Silva
Jetzt studieren – später bezahlen!
• Mit dem Master-Studium beginnen und die Studiengebühren in flexiblen Raten erst nach Abschluss des Studiums zahlen
• Gilt ausschließlich für Bachelor-Absolventen der DHfPG
Verlängertes Zahlungsziel
• Zahlung der Studiengebühren in kleineren monatlichen Raten
• Start der Ratenzahlung mit Studienbeginn und Abschluss nach vier Jahren
Sie haben Fragen? Das Team des Career Service berät Sie gern. Tel.: +49 681 6855 580 | E-Mail: career-service@dhfpg.de
dhfpg.de/finanzierung
PHYSISCHE UND KOGNITIVE TESTS:
GEIST
KÖRPERBAU
BEWEGLICHKEIT
GLEICHGEWICHT
KRAFT
CARDIO
TECHNOGYM CHECKUP: VERBESSERN SIE IHR WELLNESS AGE TM
Der neue KI-gestützte Technogym Checkup legt die physischen und kognitiven Parameter fest, auf deren Basis automatisch personalisierte Trainingsprogramme mit dem Technogym KI Coach erstellt werden.
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