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Der halbe Mann

In Suhl schickte ein ganzer Kindergarten das Miles for Hope-Team auf die nächste Etappe in Richtung Coburg.

30 Jahre „Der halbe Mann”

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Die Jubiläums Tour

30 Jahre ist es jetzt her, da hatte Flo Sitzmann im August 1992 im Alter von 15 Jahren als Sozius auf einem Motorrad einen schweren Verkehrsunfall und verlor in dieser schicksalshaften Nacht unter einem LKW beide Beine. Für viele ein guter Grund aufzugeben und den Kopf in den Sand zu stecken, nicht so für Flo Sitzmann. Nach einem mehrwöchigen Überlebenskampf und der Gewissheit, dass nichts mehr so sein würde wie vor seinem Unfall, nahm er anfänglich mit Hilfe seiner Familie sein Schicksal als zweite große Chance an und kämpfte sich zurück ins Leben. Nach zwei Jahren Krankenhausaufenthalt und vielen Operationen war klar: jetzt geht es richtig los! Das Leben kommt in Fahrt. Nach zwei weiteren Jahren im Rehazentrum war es dann so weit.

Es folgte eine Ausbildung als Kaufmann im Rehafachhandel Nähe Heidelberg. Danach bald schon Personalverantwortung. Und auch die neu entdeckte Liebe und Leidenschaft zum Sport katapultierten ihn dann schließlich vollständig zurück in die Umlaufbahn. In seiner Sportart dem Handbiken konnte er ab dem Jahr 2002 als Newcomer voll durchstarten. Er war einige Male Deutscher Meister, Vizeweltmeister und stellte den ein oder anderen Streckenrekord auf.

2004 nahm er als Mitglied der Nationalmannschaft bei den Paralympics in Athen teil. Als Abschluss seiner aktiven Karriere im Rennzirkus fuhr er im Jahr 2006 Nonstop das 540 km lange Radrennen „Styrkeproven“ quer durch Norwegen und kam in der 40-jährigen Geschichte der Veranstaltung mit einer Weltrekordzeit von 30 Stunden und 30 Minuten als erster Handbiker ins Ziel.

In den Folgejahren schrieb er zwei Bücher und gestaltete ein Abendveranstaltungsformat, das Mut machen kann. Seine Biografie „Der halbe Mann, dem Leben Beine machen“ und

das Buch „Bloß keine halben Sachen, Deutschland ein Rollstuhlmärchen“, das sich mit der Frage der deutschen Inklusion beschäftigt.

Heute, 30 Jahre nach seinem Unfall, steht Flo Sitzmann stolz mit beiden Beinen voll im Leben. Er ist glücklich verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Südhessen Nähe Darmstadt. Mit Coburg ist er seit vielen Jahren eng verbunden. Hier lebt zum einen sein Vater Dieter Sitzmann, der knapp 20 Jahre lang Professor an der Hochschule Coburg war und sein enger Verbündeter und Freund Max Beyersdorf. Ihn kennt Sitzmann seit gut 17 Jahren. Im Rahmen eines barrierefreien Umbaus, der durch die Firma Otto Hauch GmbH & Co. KG 2005 in Darmstadt ausgeführt wurde, lernte er Max Beyersdorf kennen und schätzen. Mit ihm entstand auch im vergangenen Jahr die Idee zur diesjährigen Jubiläumstour „Miles for Hopedie Hoffnung für Kinder Tour“, die zum 30-jährigen Jubiläum des „Halben Mannes“ veranstaltet wurde.

Eine sportliche Reise mit dem Rad quer durch Deutschland sollte es werden. Die Strecke von Hamburg über Coburg bis zur Zugspitze und das alles für einen guten Zweck. Außerdem wollten sie ein Zeichen setzen für andere Menschen und sie ermuntern, ihr persönliches Schicksal in die Hand zu nehmen. Mit der richtigen Einstellung, Vorbereitung, den richten Freunden und starken Partnern, die eine solche Idee mittragen ist nahezu alles möglich. Im Coburger Raum waren das die Firmen Wöhner GmbH & Co KG aus Rödental, Firma Schwindt Digital GmbH, die Firma Lasco und die VR Bank. Hauptsponsor war die Volksbank Darmstadt Südhessen eG, deren Stiftung Hoffnung für Kinder aus den Spendeneinnahmen begünstigt wurde.

Max Beyersdorf und Flo Sitzmann – voller Kraft voraus!

Nach 12 Tagen, 960 Kilometern und knapp 6400 Höhenmetern kam der Tross von insgesamt 8 Teammitgliedern um Sitzmann und Beyersdorf in Garmisch-Partenkirchen an und konnte bis heute eine stattliche Spendensumme von 60.000 Euro generieren, die jetzt dankbar an Kinderprojekte verteilt werden kann.

„Nach der Tour, ist vor der Tour“ witzeln Sitzmann und Beyersdorf. Doch jeder, der die beiden kennt, weiß: das nächste Projekt wird kommen und ist nicht weit, denn das Leben und die Leidenschaft der beiden stecken an und sie sind nicht aufzuhalten.

Flo Sitzmann in Action.

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...immer einen Hauch voraus!

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