INNOVATION
Fuchs Peter KG DEPOTSYSTEME, INNICHEN
Peter Fuchs hat die Tourismusbranche von der Pike auf kennengelernt: erst als Skilehrer, dann als Hotelbetreiber. Erst mit der Zeit hat sich der passionierte Tüftler wieder auf das bezogen, das er in jungen Jahren gelernt hat: die Elektrotechnik. Da er also sowohl die Bedürfnisse der Hoteliers kannte als auch mit Technikkenntnissen aufwarten konnte, hat er für Hotels ein System zur Aufbewahrung der Ski und Skischuhe entwickelt. Heute sind die Depotund Trockensysteme für Ski und Skischuhe in den Südtiroler Hotels nicht mehr wegzudenken. Fuchs Technik, wie er sein Unternehmen nannte, ist nach wie vor Marktführer. Über 2000 Hotels hat Peter Fuchs weltweit damit ausgestattet. Besonders erfolgreich am Markt etabliert hat Fuchs „ZeroWatt“, den weltweit ersten und einzigen intelligenten Schuhtrockner. Jeder Stab hat ein autonomes Heizelement mit sechs Watt. Durch das Eigengewicht des Schuhes wird ein Mikroschalter betätigt, der das Heizelement aktiviert und den Trockenvorgang startet. Ein Luftgebläse sorgt für schnelle und einwandfreie Trocknung. Fuchs hat es aber nicht dabei belassen, sondern hat noch weitere Bedürfnisse der Hoteliere erkannt und Lösungen realisiert: Dazu zählen mechanische und elektronische Sicherheitssysteme, Zutrittskontrollsysteme oder Parkplatzautomationen. Durch diese breite Aufstellung bietet er sowohl dem Hotelier als auch dem Gast einen Mehrwert. Beispiel: Mittels Wandleser mit Chipoder Magnetkarten können Zahlungsvorgänge an Solarien, an Fitnessgeräten oder am Parkplatz direkt auf das Gästekonto gebucht werden. Neben dem Standpunkt Hotel hat Fuchs seine Angebote unter anderem auf Industrie- und Handwerksbetriebe, öffentliche und militärische Einrichtungen, aber auch Privathaushalte ausgedehnt.
Geier GmbH RAUPENFAHRZEUGE, MARLING
Weit oben am Berg liegt das Unternehmen „Geier Raupenfahrzeuge“. Dieser logistisch völlig ungeeignete Standort wurde von Inhaber Bernhard Geier ganz bewusst gewählt. Denn wo könnte Geier seine von
ihm entwickelten Raupenfahrzeuge besser testen als auf diesen Steillagen? Was als Tüftlerei vor 16 Jahren begann, hat sich zu einem erfolgreichen Unternehmenskonzept entwickelt. Mit mittlerweile zehn Mitarbeitern hat er sich zum Europamarktführer emporgearbeitet, wobei seine Auftragsbücher bereits für die nächsten drei Jahre ausgebucht sind. Die Idee für diese Maschinen ist dem Unternehmer zusammen mit Landwirten gekommen, die ihm Inputs gegeben haben. Sie meinten, dass die Bewirtschaftung von steilen Hängen mit Rädern beinahe unmöglich sei, da diese kippen würden. Also hat Tanzer sogenannte Raupenfahrzeuge entwickelt, die heute Steillagen von bis zu 80 Prozent bewältigen können ohne zu kippen. Der Vorteil: Damit können ansonsten unbewirtschaftete Güter wieder bewirtschaftet werden, und zwar sicher. Seine Kunden sind Forschungsanstalten. Langjährige Erfahrung und der klare Blick auf die Notwendigkeiten praktischer und leistungsfähiger Arbeiten haben ein Gerät zur Reife gebracht, das in jeder Lage durch seine Qualität und Vielseitigkeit überzeugt.
Health Robotics GmbH ROBOTER, BOZEN
Im Jahre 2009 hat die renommierte New York Times eine Erfolgsstory veröffentlicht, die ihren Ursprung nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat, sondern in Südtirol. Geschrieben wurde sie von einem Mann, der mit seiner Idee dabei ist, die Medizintechnik zu revolutionieren. Sein Name ist Werner Rainer, ehemals Medizintechniker am Krankenhaus Bozen. Er hat 2006 den „Cytocare“ entwickelt. Ein Roboter, der vollautomatisch Infusionslösungen zubereitet, die Krebspatienten während ihrer Chemotherapie verabreicht werden. „Bisher sind Tumorbehandlungen und die dazugehörigen Rezepturen ausschließlich manuell erfolgt, wobei sich hier ernst zu nehmende Gefahren für das zuständige Personal, aber auch Fehler bei der Zubereitung ergeben konnten“, erklärt Rainer. Der Roboter funktioniert wie ein Mensch, nur präziser und damit ohne Therapiefehler. Ein anthropomorpher Arm mit sechs Achsen führt sämtliche Bewegungen zum Handling der Zytostatika in geschlossener und steriler Umgebung aus. Damit kön-
nen Substanzen verschiedener Größe und Aggregatzustände identifiziert, dosiert, in Plastikflaschen, Einwegspritzen oder Infusionsbeutel abgefüllt und etikettiert werden. Insgesamt 50 Roboter hat er verkauft – sie stehen in den renommiertesten Kliniken weltweit. Rainers Firma Health Robotics hat im letzten Jahr einen Umsatz von 8,6 Millionen Euro generiert. Produziert wird der Roboter bei Partnerfirmen in Triest und Slowenien. Mittlerweile hat Rainer zwei weitere Produkte auf den Markt gebracht: Den I.V. Station für alle flüssigen und nicht toxischen Therapien sowie den I.V.Soft für stark schäumende Medikamente.
Völser Heubad HOTEL, VÖLS AM SCHLERN
Innovation aus Tradition: Neue Trends in der Wellnessbranche beruhen auf althergebrachten Traditionen und Wissen aus uralten Kulturen. Es sind keine synthetischen Stoffe und moderne Technologien, die den Wellnessgast von heute ansprechen, sondern natürliche Substanzen und pflanzliche Produkte. Das Hotel Heubad in Völs am Schlern nutzt genau diese Erfahrungen. Was ihre Völser Vorfahren bereits 1890 gemacht haben, hat die Familie Kompatscher aufgegriffen und nach neuesten Erkenntnissen aus der Medizin fortgeführt. Heute werden die Gäste, zu drei Viertel Stammgäste, von zuvor in heißem Wasser eingeweichtem Heu eingehüllt und in ein Wasserbett abgesenkt. Im konstant 40 Grad warmen Wasser entfalten sich in 1520 Minuten die besonderen Wirkungen des Almheus, das von der nahe gelegenen Seiser Alm stammt. Damit sollen die Durchblutung gefördert und die inneren Organe über Reflexzonen an der Körperoberfläche beeinflusst werden.
Holzbau AG HOLZINDUSTRIE, BRIXEN
Die Suche nach umweltschonenden, klimaneutralen Lebens- und Bauweisen verhelfen Holz zu einer neuen Popularität. „Je komplexer das Projekt, umso mehr Innovationsbereitschaft ist gefordert. In diesem Sinne stellen wir kein Serienprodukt her, sondern erfinden jedes Projekt neu“, sagt
Südtirol Panorama Mai | 2010
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