Bund Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz

Nr. 9/1984, 78. Jahrgang, erscheint monatlich
Zeitschrift des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz für Gemeinde und Familie.
Aus Gottes Wort: Einheit ist gefragt
Biblische Lehre: Einheit? - Ja, aber wie?
Druck: Jakob AG,
Schriftleitung; Wilhelm Schweyer, Churerstrasse 95, 8808 Pfäffikon SZ, Telefon 055 48 29 76. Redaktionsschluss: 6 Wochen vor Erscheinen. Administration und Versand: Buchhandlung der Freien Evangelischen Gemeinden, Zeughaus gasse 35/37, 3000 Bern 7, Telefon 031 22 04 21. Abonnement jährlich Fr. 16.- (für Ein zelbezüger zusätzlich Fr. 2.50 für Versand); Postcheck 30-15603506 Grosshöchstetten.
Unter dem Zeichen des Kreuzes haben die Vertreter von Uri, Schwyz und Unterwalden geschworen: «Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern ..
Sterben am Kreuz die Grundlage der Ein heit für alle Gläubigen geschaffen. Der Weg zur Einheit ist der Weg zum Kreuz.
Zum Thema: Einheit - Stichworte zwischen A und Z
Doppelseite: Ein Puzzle
Der Leser schreibt
Bund FEG - Gemeinden
Inlandmission
Termine
Familiennachrichten 4
Nicht zwei der 70 Teile sind gleich, und doch ergeben sie alle ein Ganzes: Vielfalt in der Einheit, Einheit in der Vielfalt. - Zum Basteln: Doppelseite herausnehmen (ode' kopieren), aufkleben, einzelne Teile aus malen (eine Farbe für ein Wort), ausschneiden, und schon kann das Puzzle zusam mengesetzt werden. - Jesus hat durch sein
Bundesvorsitzender: Albert Klotz, Kornstrasse 1, 9470 Buchs, Tel. 085 6 19 96.
Bundessekretariat: Arnold Klingelhöfer, Hünigenstrasse, 3510 Niederhünigen, Tel. 031 99 27 37.
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Postcheck-Konten; Bundeskasse 30-6865, In landmission 30-7957, Jugendarbeit 50-4156, Katastrophenhilfe 30-9682, Gemeindegruss siehe oben.
Was ist der Bund Freier Evangelischer Gemeinden?
Der Bund umfasst selbständige, zur Zusam menarbeit willige Freie Evangelische Gemein den. Voraussetzung zur Gemeindezugehörigkeit ist der persönliche Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, als Erlöser und Flerrn, und ein Leben unter seiner Flerrschaft.Dabei ist die Bi bel uneingeschränkte Autorität für Glauben, Lehre und Leben. Die Freien Evangelischen Ge meinden wollen Gemeinden nach dem Vorbild des neuen Testamentes sein und sind als sol che unabhängig von Staat und Kirchen. Sie ver stehen sich jedoch als Teil der weltweiten Ge meinschaft all derer, die im lebendigen Glauben an Jesus Christus stehen. Im Bund verwirklicht sich eine Lebens- und Dienstgemeinschaft durch Zusammenfassung geistlicher, personel-' ler und wirtschaftlicher Kräfte, zur Förderung geistlichen Lebens, missionarischer Tätigkeit und zur Erfüllung diakonischer Aufgaben.
wir versuchen, in dieser Nummer ein Thema aufzugreifen, das die Christenheit in unserem Jahrhundert wie kaum ein zweites beschäftigt hat. «Auf dass sie alle eins seien», betet Jesus in seinem grossen, testamentarischen Gebet (Joh. 17). U/as ist aus dieser Bitte geworden ? Wurde sie erhört? Stimmt der Satz «Lehre trennt, Liebe eint»?Ist die Vielgestaltigkeit der Christen heit eine Erfüllung oder eine Versündigung gegen den Willen Gottes ?
Egal, wie wir das Thema «Einheit» gewichten, eins ist, glaube ich, deutlich: dass jeder von uns irgendwo in diesem Problem mitten drin steckt. In den letzten Jahren sind viele Zäune gefallen und Brücken gebaut worden, aber wir sehen auch das Gespenst einer gewaltigen Welt-Einheitsreligion am Horizont. Wie weit sollen wir gehen in der Allianz, im übergemeindlichen Hauskreis, im Verhältnis zu Gruppen, die anders lehren als wir?
- Max Jenni, Thun, versucht in seinem Artikel eine Antwort auf die Frage: «Wie hat Jesus die Bitte um Einheit der ganzen Christenheit wirklich gemeint?»
- Harald Meder, der frischgebackene Prediger von Wilchingen, erklärt aus dem Epheser-Brief das Problem mehr für den innergemeindlichen Bereich.
- Nicht zuletzt krankt die Diskussion um das Thema «Einheit» oft daran, dass wir unter den gleichen, oft gebrauchten Worten etwas ganz anderes verstehen. Darum hat das Redaktionsteam versucht, einige der wichtigsten Begriffe zum Thema aufzunehmen und sie kurz zu definieren und mit biblischem Inhalt zu füllen. Wir hoffen, dass Euch die spätsommerliche Lektüre nicht zu schwer wird und dass Gott diesen Gemeindegruss an Euch segnen möge.
Ihr
Ein Gang durch den Epheser-Brief
Einheit: so nicht ... und nun betritt Paulus Ephesus. Doch was muss er entdecken? So viele religiöse Gruppen, die da einfach nebeneinander herleben! Die Masse der Einwohner geht ins Artesium, um die Göttin Diana anzu beten. Andere östliche Kulte sind daraus entsprungen. Und natürlich gibt es in Ephesus auch die Synagoge der Juden. Und nicht zuletzt noch eine kleine Gruppe von Christen, die noch viele Fragen haben. Müsste man dies alles nicht mehr auf einen Nenner bringen? Hat nicht Jesus kurz vor seinem Tod noch über die Einheit der Glaubenden gesprochen, so hätte es Pau lus durch den Kopf schiessen können. Wäre da nicht etwas zu organisieren? Jede Gruppe könnte doch der anderen ein wenig entgegen kommen! Denn: Einheit ist wichtig, Einheit ist gefragt. .. Ja, Paulus lag die Einheit wirklich sehr am Herzen. Oft kommt er im Brief an die Epheser darauf zu sprechen und ruft den Christen zu: «Bemüht euch darum, die Einheit des Geistes im Bande des Friedens zu bewahren» (4, 3)1 Und doch hat er nicht so gehandelt wie oben geschildert. Denn es gab für Paulus nie eine Einheit um der Einheit willen, nie Einheit um jeden Preis. Sondern Einheit ist nur da möglich und gefordert, wo Menschen das Bekenntnis in Eph. 4, 4-6 gemeinsam sprechen können:
- ein Leib und ein Geist; - wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; - ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; - ein Gott und Vater aller, über allen, durch alle und in allen.
Was will Paulus mit diesem Bekenntnis ausdrücken ?
Die Basis der Einheit
Das Fundament einer echten Einheit kann nur Gott selbst sein. Und zwar nicht irgendein Gott, irgendetwas Göttliches oder sonst ein höheres Wesen, sondern allein der dreieinige Gott, wie ihn uns die Bibel offenbart:
- als Gott den Vater: der diese Welt und uns Menschen erschaffen hat (Eph. 3, 9), der auch heute noch über allen Menschen seine Herrschaft ausübt (4, 6).
- als Gott den Sohn: er, als der Fleisch gewordene, muss als der Herr Jesus Chri stus (1, 2) in der Mitte des Bekenntnisses stehen; er hat uns geliebt und sich als Opfer für uns verschenkt (5,1+2)- durch sein Blut ist für uns die Vergebung und Erlösung möglich geworden (1, 7); er ist das Haupt (1, 22) und der Eckstein (2, 21) der Gemeinde. Nicht von ungefähr hat Paulus in diesem kurzen Brief etwa 35 mal
die Formulierung «in ihm», «in Christus» o. ä. gebraucht: denn nur da, wo alles auf Jesus hin zentriert ist, da ist Einheit im biblischen Sinne denkbar.
- als Gott den Heiligen Geist: durch ihn wird unsere Erlösung festgemacht, er ist das Angeld auf das bereitstehende Erbe (1,13-14); nur er lässt die Gläubigen inner lich wachsen und reifen (3,16).
Doch nicht genug mit dieser Beschreibung des dreieinigen Gottes: Er ist das Funda ment - nun gilt es darauf zu bauen, das heisst, eine lebendige Beziehung zu ihm zu knüpfen. Paulus beschreibt dies mit den Stichworten Glauben, Taufe und Hoffnung in unserem Text. Auch diese Begriffe gilt es wieder aus dem Zusammenhang des gan zen Briefes und der ganzen Schrift zu füllen:
- Glaube bedeutet, dass ich das Evan gelium von der Erlösung durch Jesu Blut und der Vergebung meiner Schuld höre und es für mich ganz persönlich in An spruch nehme (1, 7.13). Und dann weiss ich: Aus Gnade bin ich errettet (2, 4-10), Christus wohnt durch den Glauben in meinem Herzen (3,17). Also ein Glaube, der mich durch Bekehrung und Wieder geburt zur Gotteskindschaft führt (1, 5).
- Über die Taufe (die heute wohl mehr trennt als eint) erklärt Paulus im Epheserbrief nichts Näheres. Doch hilft uns hier ein Blick auf die Gründung der Gemeinde (Apg. 19,1-7): Hier Hessen sich die Men schen taufen, nachdem ihnen Paulus noch einmal genau erklärt hatte, wer Jesus war und was er gelehrt hatte; die Taufe war für sie somit ein offenes Bekenntnis zu Jesus und zu ihrer Bereitschaft, ihm nachzu folgen.
- Die Hoffnung gründet sich nicht auf den Optimismus («wird schon nicht so schlimm werden») oder auf menschliche Utopien («wir werden das schon selbst schaffen»), sondern basiert ganz auf dem Ratschluss Gottes (1, 9), gemäss dem Jesus wiederkommen und uns in eine ewige Gemeinschaft mit ihm heimholen wird.
Die Mannigfaltigkeit unter den Menschen ist nicht zu beklagen, sondern vielmehr notwendig, um eine wahre, schöne Einheit herbeizuführen. Denn Einheit ist nicht Einförmigkeit. Nimm die Musik! Wenn nur ein Ton beständig laut würde, wie öd und ermüdend klänge es doch! Nun aber schliesst der Meister viele und verschiede ne Töne zusammen zu einem wunder vollen Einklang ohne Misston. So stimmt auch der himmlische Meister die verschie denartigen Menschenherzen zu einer wun dervollen Einheit. Einheit in der Mannigfal tigkeit und Mannigfaltigkeit in der Einheit: Das ist ein Kunstwerk ohnegleichen.
Ich glaube, dass die Heiligen im Geist Gemeinschaft haben, weil sie in einer Gnade stehn und eines Geistes Gaben.
So viele Christus machet rein, die haben all sein Gut gemein und alle Himmelsschätze.
Ein Himmel, eine Seligkeit, ein Vorbild und ein Hoffen, ein Recht, ein Vaterherz im Leid, ein Segen steht uns offen.
Uns führt ein Weg dem Himmel zu, wir hoffen alle eine Ruh, allein durch einen Glauben,
(aus «Das Werk Gottes an der Seele», tägliche Andachten von Carl Eichhorn)
Einheit schaffen?
Wo diese Basis der Einheit gegeben ist, da gilt es im Grunde gar nichts mehr zu schaffen (so als müssten wir die Einheit erarbeiten), denn die Einheit ist von Gott selbst hergegeben: Ein Gott, ein Herr, ein Geist, mit dem wir verbunden sind durch einen Glauben, eine Taufe und eine Hoff-
nung, das führt «automatisch» auch zum siebenten Stichwort: Zu einem Leib! Wir wurden alle - so formuliert es Paulus an die Korinther - in einem Geist zu einem Leibe getauft (1. Kor. 12,13). Einheit ist somit Gottes Heilshandeln an uns! Muss dagegen Einheit durch Kompromisse, durch ein verkürztes Glaubensbekenntnis geschaffen werden, dann tun wir gut dar an, hinter dieses Bemühen ein Fragezei chen zu setzen.
Einheit gefährdet
Ist aber mit dem oben Gesagten schon alles klar? Können wir uns schon rechtgläubig und zufrieden zur Ruhe setzen? Nein, denn wir wissen doch aus unserer Praxis wie auch aus dem Wort Gottes, dass diese geschenkte Einheit immer gefährdet ist - in der Ehe als der kleinsten christlichen Zelle, in der Gemeinde und zwischen Gemeinden (die vom Bekenntnis her durchaus zu einem Leib gehören). Paulus deckt solche Gefahren im Epherserbrief auf.
- Unbereinigte Sünden würgen das Wir ken des Heiligen Geistes in uns ab und zerstören somit auch die Einheit (4, 30).
- Wir reden nicht offen miteinander, son dern lügen (das heisst heucheln, verleum den, verletzen; 4, 25).
- Wir verstehen den Bruder oder die Schwester nicht, verlieren die Geduld und gehen im Zorn auseinander (oder genau so schlimm: wir bleiben im Zorn zusammen). Kurz: Überall da, wo der alte Mensch mit seinem Stolz, Eigensinn und Geltungstrieb wieder hochkommt, da ist die Einheit gefährdet! Und wir tun gut daran, die ermahnenden Stellen des Epheserbriefes einmal zu lesen unter der Frage: Wo gefährde ich durch meinen Ungehorsam die Einheit?
Seid fleissig, die Einheit zu bewahren
So lautet der genaue Auftrag, den uns Paulus zum Thema weitergibt (4, 3). Be wahren, das heisst das vermeiden oder
ausräumen, was gefährdet. Seid fleissig, das heisst: Arbeitet aktiv an der Einheit, indem ihr darum ringt, dass unter euch Liebe, Demut, Sanftmut und Geduld den Ton angeben (4, 2).
Eine konkrete Hilfe, wie wir die Einheit wahren können, gibt uns Paulus dann im Bild vom Leib (4,11-16):
- Jeder an seinem Platz: Gott selbst bestimmt den Platz eines jeden in der Gemeinde, sei dies als Apostel, als Prophet, als Evangelist, als Hirte, als Lehrer, als ...! Jedem Glied wird dabei auch ein gewisses Mass an Leistungsfähigkeit geschenkt (4,16). Und Einheit beginnt da, wo ich Ja sage zu meinem Platz, Ja sage zu meinen Gaben. Dies verdrängt jede Eifersucht, jeden Starkult und jede Überforderung aus unseren Reihen.
- Jeder für den anderen: Nicht meine Erbauung, nicht meine Ehre muss ich suchen (und so immer zu kurz kommen). Nein, ich bin da, um die anderen um mich herum zuzurüsten zu ihrem Dienst. Auch darf ich selbst durch den anderen Hilfe und Ermutigung erwarten. Wir sind - so Paulus - Gelenke, die einander die Hand reichen (4,16). Wie befreiend wirkt das auf mich, wenn ich zu meiner Ergänzungsbedürftig keit stehen kann.
- Alle zu Christus hin: Das ist doch unser gemeinsames Ziel, und das soll uns auch über alle menschlichen Grenzen hin weg immer wieder zur Versöhnung und zu Einheit treiben: Wir wollen gemeinsam zu Jesus, unserem Haupt, hirrwachsen (4,15), damit er uns steuern und brauchen kann.
Einheit ist gefragt!
Sie entsteht da - und nur da -, wo Menschen auf dem gleichen Fundament stehen: Dass sie Gott in seiner Dreieinigkeit anerkennen und das Opfer Jesu für sich persönlich in Anspruch nehmen. Sie wird bewahrt, wo wir unter der Herrschaft Jesu leben und uns von Gott an den richtigen Platz in einer Gemeinde einfügen lassen.
EinheitJa oder Nein?
Jesu Wunsch ist unser Befehl
Unsichtbare oder sichtbare Einheit?
Nicht für diese allein aber, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, bitte ich, dass alle eins seien, wie du Vater, in mir bist und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind - ich in ihnen und du in mir - damit sie vollkommen eins seien, auf dass die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
Johannes 17, 20-23
Christliche Einheitsbemühungen werden von vielen freikirchlichen Christen skeptisch beobachtet. Wie die andern Einheitsbestrebung en politischer oder wirtschaftlicher Art, sieht man in den christlichen eine endzeitliche Gefahr für die Gemeinde. Unsicherheit und Angst machen sich breit vor einer Weltkirche, in der zwar alle Platz haben, viele aber nur unter Preisgabe ihres biblischen Glaubens. Tatsächlich gibt es Einheitsbestrebungen, zu denen wir kein volles Ja haben können. Trotz mancherlei Befürchtungen jedoch dürfen wir die Bitte Jesu nicht ausser acht lassen:«.. .bitte ich, dass alle eins seien.» Hier denkt Jesus an alle die Menschen, die durch die Verkündigung der Jünger zum Glauben an ihn finden werden. Seine Bitte sprengt also den Rahmen der örtlichen Gemeinde. Sie umfasst alle Glaubenden.
Joh. 17, 20-23 bildet einen Teil des Abschiedsgebetes Jesu. Dieses Gebet ist zunächst persönliche Zwiesprache Jesu mit seinem himmlischen Vater. In ihm offenbart sich die Sorge und der Wunsch, dass alle Glaubenden eins sein mögen. Denjenigen, denen es überliefert wurde, den Jüngern und uns, ist es indirekte Aufforde rung, die Einheit zu bewahren und sich um Einheit zu bemühen. Das Bemühen um Eins-sein ist also weder falsch noch widerspricht es der Schrift, sondern ist geradezu von Jesus gewollt und geboten! Wir stehen somit vor der Frage: Einheit - Ja, aber wie?
In dem Ringen und Fragen nach Einheit wird gerne mit der «unsichtbaren Einheit» argumentiert. Ich zitiere aus einer Stellung nahme: «Diese von Gott gegebene organische Einheit der Gemeinde oder der Kirche Jesu Christi ist die unsichtbare Einheit aller
Damit die Welt glaubt
Einheit = Gleichheit
Einheit in der Vielfalt
Wie wir eins sind
Gemeinsamer Glaube und geschenkte Herrlichkeit verbindet
Wiedergeborenen in allen sichtbaren Kirchen.» Wie verhält es sich mit dieser «unsichtbaren Einheit»? Entspricht sie wirklich dem biblischen Verständnis von Einheit? In welcher Beziehung steht diese Aussage zu Joh. 17, 20-23?
In zwei Sätzen erwähnt Jesus, welchem Zweck die Einheit dient. Damit die Welt glaubt.. Damit die Welt erkennt... Wie aber soll die Welt glauben und erkennen, wenn sie nicht sieht? Wenn die Einheit also unsichtbar ist ? Was die Welt sieht, ist doch unsere Zerrissenheit und Uneinigkeit, unsere Unversöhnlichkeit und Überheblichkeit, unseren Streit um oft zweit- und drittrangige Fragen. Wer wollte bestreiten, dass darin nicht ein grosses Hindernis für unser Zeugnis und unseren Dienst liegt? Die Einheit darf nicht unsichtbar bleiben! Die innere Verbundenheit durch den Heiligen Geist und den Glauben an Jesus Christus, den gemeinsamen Herrn, muss einen sichtbaren Ausdruck finden.
Einheit bedeutet nicht Gleichheit. Leider werden diese beiden Begriffe allzugern synonym (gleichbedeutend) gebraucht. Innerhalb der örtlichen wie auch der weltweiten Gemeinde Jesu können durchaus verschiedene Meinungen, unterschiedliche Erkenntnisse und vielfältige Äusserungen der Frömmigkeit nebeneinander beste hen, wie Paulus im Römerbrief Kapitel 14 und 15 klarmacht. Einheit ist auch nicht Gleichmacherei im Sinne von «Jeder Christ muss ...». Das Bild vom Leib und den verschiedenen Gliedern, denen Gott einem jeden eine Bestimmung gegeben hat, wie er gewollt hat, spricht hier eine deutliche Sprache.
Worin äussert sich die Einheit? Im rein Äusseren, oder in einer organisatorischen Form? Die Einheit soll dem Eins-sein von Jesus und dem Vater entsprechen. «. wie du Vater in mir bist und ich in dir; damit sie eins seien, wie wir eins sind.» Sohn und Vater sind nicht derselbe und doch sind sie eins. In ihrem Wesen, Handeln und ihrem Wollen stimmen sie überein. Es ist die Liebe, die Vater und Sohn eint.
Die Einheit ist weder in rein äusserlicher Natur, noch in der Zugehörigkeit zur gleichen Denomination, noch im gleichen Lehrund Erkenntnisstand begründet, sondern zutiefst im gemeinsamen Glauben an Jesus Christus, unseren Herrn und Erretter. Jesus spricht von denen, die an ihn glauben! Denen er die Herrlichkeit gegeben hat, die er vom Vater erhielt. Das Heil also, die Vergebung, den Heiligen Geist, die Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel. Sie alle sind in ihm, und er in ihnen. Diese uns von Jesus Christus gegebene Einheit ist gefährdet. Da nämlich, wo wir die Unterschiede mehr betonen als das Gemeinsame. Unsere Aufgabe ist es, die Einheit in Liebe zu bewahren.
Wie wir der Bitte Jesu, die Einheit zu bewahren, nachkommen können, soll und kann hier nur grundsätzlich angedeutet werden.
Nehmet einander an!
Einheit um jeden Preis?
Eins in dem Namen Jesu
Wir wollen uns bewusst werden, dass wir nicht die einzig wahren
Jeder auch mit dem Blick auf das, Christen sind. Alle Menschen, die Jesus Christus als ihren Herrn und was der andere Erlöser angenommen haben, sind unsere Brüder und Schwestern und mit uns in Jesus Christus und dem himmlischen Vater vereint. ist Jch in ihnen und du in mir.
Sie sind es auch dann, wenn sie nicht der gleichen Denomination angehören wie wir. Durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Denomination erfährt der Glaube und die Erkenntnis eine gewisse Prägung. Unterschiedliche Auffassungen über Taufe, Abendmahl, Gemeindestruktur und Ausdruck der Frömmigkeit können so zu unüberwindlichen Schranken führen. Hier ist es wichtig, sich auf den gemeinsamen Glaubensgrund Jesus Christus zu besinnen und sich vorerst auf dieser Ebene zu finden!
Wir kommen der Bitte Jesu nach, wenn wir einander in Liebe annehmen und achten, wie Paulus uns im Römerbrief geboten hat: «Nehmet einander an, wie auch Christus euch angenommen hat, zur Ehre Gottes.» Wir müssen uns bemühen, anstatt miteinander die Klingen zu kreuzen, miteinander unseren Herrn zu loben und ihm zu dienen, so dass das gemeinsame Zeugnis gegen aussen missionarisch wirksam wird. Dieses Eins-sein soll sowohl auf persönlicher wie auf Gemeinde- und Bundesebene zum Tragen kommen.
Einheit um jeden Preis? Ist Einheit um jeden Preis, mit allen Gruppen, die sich christlich nennen, anzustreben? Wir können vieles preisgeben, um die Einheit unter Christen zu fördern. Unseren Stolz, Überheblichkeit, Rechthaberei und Lieblosigkeit. Eines aber nicht, unsere an der Bibel gewonnene Einsicht, was einen Christen ausmacht. Das ist der Weg der persönlichen Sündenerkenntnis und der Busse, die Umkehr, die Bekehrung zu Jesus Christus. Nur mit Menschen, in denen Jesus Christus wohnt, «ich in ihnen», ist echtes Eins-sein möglich.
Max Jenni, Thun
Die evangelische Allianz ist ein Zusam menschluss von Christen, die auf Grund der Zusage der Heiligen Schrift sich zu Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland bekennen. Sie bekennt sich zu der durch Jesus Christus geschaffenen Einheit des Glaubens. 1846 wurde sie von 921 Dele gierten aus 50 Denominationen in London gegründet. Auf der Gründungsversamm lung wurde beschlossen, dass in der ersten vollen Woche des Januars die Gläubigen zum Gebet Zusammenkommen. Die Allianz will kein Kirchenbund, sondern ein Christenbund sein. Die Schweizerische Evangelische Allianz wird von den einzel nen Sektionen gebildet.
Akzeptieren = annehmen
Den andern in seiner Art zu akzeptieren ist nicht immer einfach. Besonders den Un sympathischen anzunehmen macht uns Mühe. Jeder hat seine Prägung und prägt dadurch andere. Es ist wie beim Auto reifen, der im weichen Untergrund einen Eindruck hinterlässt.
Kann ich den Eindruck des andern akzep tieren? Ist es nicht gefährlich, alles anzu nehmen? Gottes Wort sagt uns: «Nehmt einander an, wie Christus euch angenom men hat.» Er hat uns so angenommen, wie wir sind. Seine Annahme schliesst eine Veränderung ein. Akzeptieren wir Jesu Wirken an uns, so können wir den andern annehmen, wie Christus uns angenommen hat.
Gemeinschaft bedeutet eine enge, innige Verbindung, ein gegenseitiges Anteilhaben und -nehmen. Im biblischen Sprachgebrauch wird die persönliche Beziehung zu Gott und damit die Beziehung zum Gläubigen hervorge-
hoben. Die Lebensgemeinschaft mit Gott und Jesus Christus (1. Kor. 1, 9) wird sicht bar in der Gemeinschaft untereinander (1. Joh. L 3). Der Weg dazu ist der «Wandel im Licht» und die Vergebung (1. Joh. 1, 7). «Unsere Gemeinschaft besteht allein in dem, was Christus an uns beiden getan hat» (D. Bonhoeffer).
Kompromiss
(lat.), 1. polit.-gesellsch.: positive Bed. im Sinn V. Übereinkunft, Ausgleich. - 2. theo log.-evangelikal: negative Bed. im Sinn von Grenzverwischung, Preisgabe fundamen taler Wahrheiten. - 3. bibl. Beispiel für Kompromisslosigkeit, wo es darum geht, die Wahrheit des einen Evangeliums zur Wirkung zu bringen, und für Kompromiss, wo es um eine Übereinkunft betr. Arbeits teilung geht (siehe Gal. 2,1-10).
Oekumene
Das Wort stammt aus dem Griechischen, bedeutet die von Menschen bewohnte Erde, kommt im Neuen Testament 15 mal vor und wird übersetzt mit «Welt» oder «Erdkreis». (Lukas 2,1; Apg. 11, 28.) - In der Kirchengeschichte wurde daraus ein Begriff für eine Bewegung, die das Ziel hat, die Konfessionen zusammenzufassen. Der römische Kaiser galt als Heiland und Wohltäter der Oekumene. Seit Konstantin dem Grossen galt die Oekumene als christ lich, und seit den Weltkirchenkonferenzen 1925 in Stockholm und 1927 in Lausanne wird damit das Werk der Versöhnung zwischen den Kirchen bezeichnet. Diese Sinngebung ist für die Oekumenische Be wegung wegweisend.
Pluralismus
von lat. pluralis (mehrere), bedeutet im gesellschaftlichen Bereich, dass verschie dene Gruppen, Lehren und Meinungen nebeneinander existieren und geduldet werden. Gibt es auch einen Pluralismus der Wahrheiten? Seit der Aufklärung (18. Jh.)
«Ich habe in den Auseinandersetzungen unter wahren Christen in vielen Ländern eines beobachtet: l^'as wahre christliche Gruppen und einzelne Christen trennt und voneinander scheidet - was über 20, 30 oder 40 Jahre hinweg (oder über 50 bis 60 Jahre im Gedächtnis der Söhne) dauernde Bitterkeit hinterlässtist nicht die Frage der Lehre oder des Glaubens, an der sich der Streit ent zündete. Immer ist es der Mangel an Liebe - und die hässlichen Worte, mit denen wahre Christen einander wäh rend des Streites bedachten. Die blei ben im Gedächtnis hängen. Im Laufe der Zeit erscheinen die sachlichen Gegen sätze zwischen den Christen oder den christlichen Kreisen nicht mehr so scharf wie zuvor, es bleiben aber die Spuren jener bitteren, hässlichen Worte, die in einer - wie wir meinten - berech tigten und sachlichen Diskussion gefal len sind.»
(aus: «Das Kennzeichen des Christen» von Francis Schaeffer)
antwortet der moderne Mensch: Ja. Für ihn gibt es nur noch viele Teilwahrheiten, die alle irgendwo recht haben. Die biblische Lehre ist hier anders: «Ein Herr, ein Glau be, eine Taufe» (innerhalb der Christen heit); «ein Gott, ein Weg zu Gott» (Joh. 14,6) wehrt klar dem Pluralismus der Religionen. Wenn Pluralismus, dann nur verschiedene Lehrmeinungen und Beto nungen innerhalb einer grundsätzlich bibel gebundenen, christuszentrierten Lehre.
Toleranz (lat.), die, 1. Duldsamkeit, z. B. gegenüber Andersdenkenden (polit., relig., weltan schauliche T.). - 2. Widerstandsfähigkeit, z. B. gegen Alkohol, Arzneimittel u. a. -
3. Zulässigkeit best. Abweichungen gegen über vorgeschriebenen Sollwerten. - 4. In der Theologie: Forderung derer, die Einheit der Christen um jeden Preis hersteilen wollen.
Toleranzgrenze, 1. in der Medizin: Die höchste Konzentration oder Dosierung eines Medikaments, die der Organismus ohne Beschwerden verträgt. - 2. In der Technik: Die höchstzulässige Abweichung von vorgeschriebenen Messwerten. - 3. In der Theologie: a. enge Toleranzgrenze, wo es um den Inhalt des Evangeliums geht (Gal. 1, 8-9), b. weite Toleranzgrenze, wo es um Motive und Methoden geht (Phil. 1,15-18).
Zusammenarbeit
Zusammenarbeit ist noch nicht unbedingt Einheit. Wie weit Zusammenarbeit gehen darf, hängt sehr oft vom Ziel ab, das man erreichen will. Um Veränderungen zum Beispiel im gesellschaftlich-moralischen Bereich zu erreichen, kann es für Christen bisweilen eine zeitlich begrenzte Zusam menarbeit mit weltlichen Gruppen geben, die die gleichen Interessen verfolgen oder das Anliegen der Evangelisation ist so wichtig, dass verschiedene Lehrauffassun gen innerhalb der biblischen Grenzen die Zusammenarbeit nicht hindern dürfen. «Getrennt marschieren, vereint schlagen.» Andererseits ist es manchmal fruchtbarer, auf Zusammenarbeit zu verzichten, wenn die Verschiedenheiten so gross sind, dass durch aufreibende Grundsatzdiskussionen zu viel Zeit und Kraft geraubt würde. In diesem Fall wäre deutlich zu machen, dass die Weigerung der Zusammenarbeit mit anderen Christen noch nicht unbedingt ihre Ablehnung bedeutet.
In der Praxis ist es oft erstaunlich, welcher Segen Gottes auf der Zusammenarbeit von Menschen verschiedenster Gruppierungen liegt, die sich eins sind in der Liebe zu Christus, zu seinem Wort und seinem Missionsbefehl.
E I N NC H I E I N H N I V I
Die im Sommer 1984 in Sulgen durch Freikirchen veranstaltete Evangelisation mit Wilhelm Pohls hat bei vielen die Frage geweckt: Warum gibt es neben der Landes und Volkskirche auch noch Freikirchen? Diese Frage stellte Herr Pfarrer Schweizer in einem Leserbrief am 20. Juli im «Thurgauer Anzeiger». Jürgen Neidhart von der FEG Sulgen gibt durch den folgenden Leserbrief (erschienen im «TA 24. Juli) eine Antwort, die auch dem Gemeindegruss-Leser eine Hilfe sein kann, wenn er vor diese Frage gestellt wird.
tet, muss sich nicht wundern, wenn immer mehr Gottesdienstbesucher der Kirche fernbleiben.
Weiter stellt nun Herr Pfarrer Schweizer die folgende These auf:«... die Freikirchen leben geradezu von den Mängeln und Schwächen der Landeskirche. Wenn aber die Landeskirche zum biblisch-christlichen Glauben zurückkehrt, haben die Freikir chen ihre Begründung verloren.» Hiermit wird also zugegeben, dass sich die Landes kirche vom «biblisch-christlichen Glauben» entfernt hat. «Wenn aber die Landes kirche... zurückkehrt»? Ja, dann wäre eine andere Ausgangsbasis gegeben. Aber ist sie denn schon zum «biblisch-christ lichen Glauben» zurückgekehrt?
Mein Kollege, Herr Pfarrer Schweizer, hat in seinem Leserbrief den lobenswerten Wunsch unternommen, zu erklären, war um es eigentlich Freikirchen gäbe. Ich möchte ihm auf diesem Weg herzlich dafür danken, dass er in so klarer Weise den verhängnisvollen Einfluss des aufkläreri schen Vernunftglaubens in Theologie und Kirche aufgezeigt hat.
Der Unglaube mancher Pfarrer, die weder an die volle Inspiration der Bibel noch die Historizität der biblischen Wunder berichte usw. glauben, für die also die Bibel lediglich ein menschliches Buch voller Fehler, Widersprüche und Überholtem ist, treibt noch heute so manchen gottesfürchtigen Menschen aus der Landeskirche in eine bibeltreue Gemeinde hinaus. Wer das Evangelium derart aushöhlt, verliert seine Vollmacht und Glaubwürdigkeit. Wer nen Zuhörern «Steine» statt «Brot» anbievom an sei-
Lehnt man zum Beispiel heute an den theologischen Fakultäten der schweizeri schen Universitäten die aufklärerische «historisch-kritische Methode» zur Ausle gung der Bibel sowie die der Bibel nicht entsprechenden «Quellenscheidungstheo rien» ab? Lehrt man dort unseren theologi schen Nachwuchs, dass die Bibel ganz Gottes Wort ist und es nicht nur stellen weise enthält? Beide Fragen muss ich als einer, der selbst ein Theologiestudium in der Schweiz absolvierte, leider verneinen. Auch heute noch bestimmt über weite Strecken die Vernunft des «kritischen Theologen», was er von der biblischen Offenbarung glauben oder eben nicht glau ben möchte. Immer wieder höre ich auch von Christen unserer Region, die durch bibelkritische Aussagen ihrer Pfarrer schockiert oder verunsichert wurden. Und wer gibt uns die Gewähr, dass nach einem möglichen Pfarrerwechsel der neue libe rale Pfarrer nicht genau das Gegenteil seines bibeltreuen Vorgängers verkündigt? Bekanntlich befinden sich in den Kirchen behörden beziehungsweise Pfarrwahlkommissionen nicht nur Gott hingegebene Christen. Diese ziehen des öfteren einen liberalen Pfarrer einem bibeltreuen Kolle gen vor, der sie zu einem verbindlichen Christsein ermahnen würde.
Kürzlich erst wurde in einem anderen Kanton eine lebendige «Junge Kirche» mitsamt einer blühenden Jungschararbeit durch einen neuen, liberalen Pfarrer aus der Kirche hinausgeschmissen. Die Lan deskirche als Ganzes hat also noch lange nicht dem Rationalismus den Rücken ge kehrt. Ausnahmen bestätigen diese Regel. Ausserdem: Will die Landeskirche über haupt zum «biblisch-christlichen Glauben» zurückkehren? Die Angleichung an den Katholizismus, die vor unseren Augen geschieht, stellt dies schwer in Frage. Die andere These Pfarrer Schweizers, die Freikirchen seien erst durch das Auftreten des aufklärerischen Vernunftglaubens im 17./18. Jahrhundert entstanden, entbehrt der kirchengeschichtlichen Grundlage. Schon 1525 gründeten nämlich einige Mit arbeiter Zwinglis die erste Täufergemeinde (Freikirche!) in Zollikon bei Zürich. Zwingli hatte zuvor den Zürcher Rat zu dem Beschluss bewogen, dass alle nicht getauftonKinder innerhalb von acht Tagen zur TauTe'^bracht werden mussten, unter Androhung der Verbannung für die Eltern. Die Täufer zeigten zu Recht auf, dass die Reformierte Landeskirche das unbiblische 'rinzip der konstantinisch-theodosianischen Jedermann- und Zwangskirche bei behalten hatte. Sie selber wollten zu einem urchristlichen Gemeindeverständnis zu rückkehren. «Vom Neuen Testament aus betrachtet, ist zweifellos die Freikirche ein glücklicherer Versuch, die urchristliche Ekklesia (Kirche) wiederherzustellen, als es die europäischen Kircheninstitutionen sind», kommentierte der Theologe Emil Brunner in seiner Dogmatik. Warum gibt es also Freikirchen? Nicht erst wegen der aufklärerischen Bibelkritik, son dern weil die Reformatoren das System der römischen Staatskirche und die ange stammte Säuglingstaufe (allgemeine Pra xis erst seit dem 11. Jahrhundert!) beibe hielten, also weder die Freiwilligenkirche noch die Glaubenstaufe brachten. Luther und Zwingli vertraten ursprünglich die
Auffassung, dass in Glaubenssachen kein staatlicher Zwang ausgeübt werden dürfe. Beide lehnten in jungen Jahren die Säug lingstaufe ab. Aus politischen und gesell schaftlichen Gründen vollzogen sie jedoch keine totale Reformation. So wurde unter Zwingli 1527 einer der ersten «Freikirch1er», der Täufer Felix Manz, in der Limmat ertränkt, weil er seiner biblischen Überzeu gung treu blieb. In den kommenden Jahr zehnten wurden Dutzende von Täufern umgebracht; Tausende wurden enteignet und gezwungen, die Schweiz zu verlassen. Noch bis 1789 konnte in Zürich nur Bürger werden, wer in der Landeskirche getauft und reformiert war. Auch die Freikirchen der Mennoniten und Baptisten entstanden vor der Aufklärung. Weltweit gesehen gehören heute die allermeisten Protestan ten einer Freikirche an.
Währenddem zum Beispiel die Freikirche der Baptisten in den USA von 700 000 Mitgliedern im Jahre 1850 bis auf 18,5 Millionen Glieder (ohne Kinder!) im Jahre 1950 anwuchs (Zunahme 2600%!), ent leeren sich unsere Landeskirchen immer mehr. Von 1974 bis 1982 traten beispiels weise in Basel etwa jeder dritte Katholik und jeder vierte Protestant aus seiner Landeskirche aus. Über 90 Prozent aller Getauften gehen nie oder ganz selten in einen Gottesdienst ihrer Kirche. Wo liegt die Ursache dafür? Lassen wir als Antwort den Theologen Emil Brunner zu Wort kommen:
«Die Krisis der Kirche ist ein spezifisch europäisches Phänomen ... Die Ursache liegt nicht in der durch die moderne Wissenschaft oder durch die rationalisti sche Aufklärung geschaffenen Geisteslage. Denn nirgends herrscht ein so naiver Glaube an die Wissenschaft und nirgends war die Wirkung der Aufklärung so tief wie in Amerika Die Kirche in Europa hätte allen Grund, die Ursache bei sich selbst und nicht in einem ausser ihr liegenden Faktor zu suchen.» (Dogmatik III, S. 119.)
Noch ein Letztes: Bezüglich der Zeltevan-
gelisation in Sulgen ging es den Veranstal tern nicht um die Werbung von neuen Mitgliedern. Es ging uns vielmehr um den Befehl Jesu Christi, allen Menschen die frohe Botschaft von der Errettung durch den Glauben an Christi stellvertretenden Opfertod am Kreuz zu verkündigen. Dass man in der Landeskirche leider so wenig von Bekehrung und Wiedergeburt hört, liegt an folgendem Sachverhalt:
«Das Sich-zu-Christus-Bekehren ist inner halb der konstantinischen Kirchensituation keine reale Möglichkeit, da ja jeder ein getaufter Christ ist. Darum ist von Bekeh rung dort auch kaum mehr die Rede.» (Emil Brunner, Dogmatik III, S. 312.) Doch: «Wer hat ein Recht, sich wirklich Glied am Leibe des Christus zu nennen? Nur der, welcher mit ihm in realer Personengemein schaft durch den Glauben verbunden ist. Also durchaus nicht jeder der getauft ist, der die Predigt hört, der den christlichen Unterricht empfangen hat, der die Kir chensteuer zahlt, der sich auch unter Umständen in ein kirchliches Amt wählen lässt, weil er doch auch irgendwie ,kirch liche Interessen’ hat. Das Kriterium der Zugehörigkeit zur Kirche ist absolut scharf und bestimmt, unzweideutig. Nur wer sa gen kann: Ich weiss, wer mein Erlöser ist, nur wer das aufrichtig, in herzlicher Busse und herzlichem Vertrauen sagen kann, ist ein Glied am Leibe Christi und weiss es auch .. Zur Kirche gehören, aktualiter, nur diejenigen, die wiedergeboren sind.» Soweit der reformierte Theologieprofessor Emil Brunner (Erneuerung der Kirche, S. 25).
Ich glaube jedoch nicht, dass die Frei kirchen eine «geschlossene Gruppe von Gleichgesinnten» bilden. Auch diejenigen Mitbürger, die nicht denselben Glauben wie wir haben, lieben und achten wir. Unsere Kapellentüren stehen für jeder mann weit offen. Überzeugen Sie sich doch selbst einmal.
Noch ist es relativ ruhig in dem grossen Mehrzweckgebäude von Lenzburg ..., die verantwortlichen Leiter und Initianten sind mit der Organisation beschäftigt..., die riesige Halle wird geschmückt.. ., die er sten Teens treffen ein ..., und schon bald erfüllt reges Leben, Lachen, Plaudern die Räumlichkeiten ., überall Gepäck, man sucht sich seinen Schlafplatz in einem der geräumigen Schlafsäle ..., bis zum Pro grammbeginn werden die Büchertische eingehend studiert. ., da und dort eir bekanntes Gesicht unter den 220 Teens. Den Auftakt machen die beliebten Berne «Chrigi & Simi» - sie haben eigens fü. unser Treffen ein Lied kreiert: «Gott als my Vater schänkt mir Liebi u Friede, Fröid ., mit Gott als mym Vater bi i nie me allei.» Mit Begeisterung wird das Lied aufgenom men. Es gibt den Einstieg zum Thema «Nie mehr allein», zu dem Martin Zwicky mit viel Liebe und Geschick den Teenagern Hilfe bietet, der Einsamkeit den Rücken zu kehren zu Jesus hin. Das reichhaltige Programm, das von Besinnlichem über Film, Basteln, Spiele, einer Wanderung bis zu einem lauschigen «Bananenschmaus» am knisternden Feuer reicht, lässt dieses Pfingsttreffen viel zu schnell vergehen. Schon kommt der Moment der Abreise, und man trennt sich in der Vorfreude auf nächstes Jahr!
(FEG Sulgen, Jürgen Neidhart) Lotti Haller
vor
Der Anfang gemeinschaftlicher christlicher Versammlungen in Heerbrugg liegt im Dunkeln. Es könnte aber durchaus sein, dass Ende letzten Jahrhunderts schon eine Stubenversammlung bestand. Am Anfang dieses Jahrhunderts betreute ein Bruder Bänziger von Rheineck aus verschiedene Versammlungen in der Nord ost-Ecke der Schweiz. Er wurde auf Emil Rechsteiner in Heerbrugg aufmerksam, den er in diese Arbeit hineinnahm. Nach dem Tod von Bruder Bänziger lastete die Gemeinschaftsarbeit auf Bruder Rechstei ner, der sich aber bald überfordert sah. E."'ne Frau kam auf Geschäftsreisen in Graus mit Bruder Albrecht Jakob in Ver bindung, was dazu führte, dass von 1928 an die Versammlung in Heerbrugg von der Freien Evangelischen Gemeinde dort be treut wurde. In jener Zeit wurde ein Haus mit einem kleinen Saal erworben, das man «Bethanien» nannte. 1955 wurde der Saal dort durch einen Anbau auf das Doppelte vergrössert. In diese Zeit fällt der Anfang einer Jugend gruppe. Bald wurde aber auch dieser Raum zu klein. 1961 fand man an der Engelgasse ein Haus, in dem man das Stickereilokal in einen Versammlungssaal umwandelte. Dieses Haus konnte 1967 käuflich erworben werden. In die Anfangs zeit an der Engelgasse fällt auch der Anfang einer Jungschar-Arbeit, die nach einem Unterbruch im Jahr 1977 wieder aufgenommen wurde.
Nach der Umstellung von den Sonntag abend- auf Morgengottesdienste wurde
auch mit der Sonntagschule begonnen, die heute in zwei Altersgruppen geführt wird. 1974 wurde das Haus gründlich renoviert, teilweise aus- und umgebaut und mit einem neuen Eingangstrakt versehen. Schon wiederholt wurde der Mutter gemeinde in Buchs gegenüber der Wunsch nach Selbständigkeit geäussert. Jedoch gelang es erst um den Jahreswechsel 1979/80, sich als selbständige Gemeinde zu konstituieren. Auf beiden Seiten wurde es als ein Losreissen empfunden, das mit entsprechenden Schmerzen verbunden war, die heute noch nicht ganz ausgeheilt sind.
In der «predigerlosen» Zeit setzten sich fünf Brüder aus den eigenen Reihen und ein Lehrer von der Newlife-Bibelschule in Walzenhausen in der Verkündigung ein.
1981 wurde ich in den Predigt- und Seel sorgedienst in die Gemeinde in Heerbrugg gerufen. Die fünf Brüder stehen mir auch jetzt tatkräftig zur Seite.
Wir freuen uns, in dieser Gemeinde im Dienst des Herrn Jesus Christus zu stehen.
Wir freuen uns, mit den Geschwistern den Weg gehen zu dürfen, den der Herr Jesus, der der Herr der Gemeinde ist, uns gemein sam führt durch frohe und schwere Tage.
Daniel Werner
Ich habe die Predigerbrüder, die in Buchs den Verkündigungsdienst taten, um Streif lichter aus der Arbeit in Heerbrugg gebe ten. Es freut mich, hier einen Auszug aus dem Bericht von Hans Schürch geben zu dürfen:
Meinem kurzen Bericht über meine Dienst zeit 1947 bis 1957 in Heerbrugg möchte ich das Wort in Off. 3,8 vorausschicken: «Siehe, ich habe uor dir eine offene Tür gegeben. Die wirtschaftliche Situation war in jenen Jahren im Rheintal sehr prekärum so besser die geistliche. Viele hunger ten nach dem Wort des Lebens und such ten die Gemeinschaft mit Gläubigen. Sie stellten keine Bedingungen bezüglich der Predigtzeit, sondern schickten sich in die Dienstmöglichkeiten des Predigers. Nur so war es für mich möglich, die kostbare Sonntagszeit optimal für die Verkündigung des Evangeliums zu nützen. Dank auch der
guten Zugsverbindungen konnten daher die Sonntagsversammlungen um 17 Uhr abgehalten werden. Geschwister, die am Sonntagnachmittag spazieren wollten, befleissigten sich, um 17 Uhr in der Predigt sein zu können.
Uns stand in der ersten Zeit ein älteres, bergwärts stehendes Haus mit einem klei nen Saal zur Verfügung. Die Besucherzahl mehrte sich. Aus vielen umliegenden Dör fern kamen nach dem Wort des Heils verlangende Menschen herzu. Heerbrugg liegt sehr zentral. Auch unser Versamm lungsort war günstig gelegen.
Eine Säule in der Gemeinde war der liebe Bruder Rechsteiner mit seiner Familie. Das Wohl der Gemeinde lag ihm ganz beson ders am Herzen. Er war ein treuer Beter, gehörte auch zum Brüderrat in Buchs. Später wurde er Mitbegründer der Schwei zer Indianer-Mission. Herzliche Liebe ver band die Geschwister untereinander. Das spürte auch der Prediger. So konnte ich das Wort Gottes stets wieder mit Freuden verkündigen, ln dankbarer Erinnerung bleiben mir die Vorträge im Kirchgemeindesaal Heerbrugg durch den weithin bekannten lebendigen Zeugen Jesu Christi, Pfr. Wilhelm Busch aus Essen.
Ich darf wohl auch erwähnen, dass in jener Zeit die Mutter von Kurt Spiess unsere Bibelstunden besuchte und dann auch ihren Sohn mitbrachte. Der fand den Glauben an Jesus Christus und hörte auch den Ruf zum vollzeitlichen Dienst am Evangelium. Darüber freut sich auch die Gemeinde in Heerbrugg.
Hans Schürch
Den Vorsteher unserer Gemeinde habe ich gebeten, seine Gedanken über die Situation heute unter das Thema zu stel len: Biblisches Vorbild und unsere Praxis. Wenn wir im NT die biblische Gemeinde struktur suchen, dürfen wir nicht ent täuscht sein, wenn wir sie nicht finden. Vielmehr dürfen wir uns freuen über die grosse Vielfalt an Formen, in denen sich
die Gläubigen in der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus damals schon bewegten. Welch ein Trost ist es, dass das Wort Got tes uns nicht eine Supergemeinde dar stellt. Das würde uns nur entmutigen. All die Nöte, auf welche die Apostel in ihren Briefen eintreten, sind ja oft auch die unsrigen. Der Herr hat uns dadurch eine wertvolle und notwendige Lebenshilfe in die Hand gegeben.
Als Freie Evangelische Gemeinde Heer brugg möchten wir dem Herrn Jesus dan ken für seine Treue, Barmherzigkeit und Gnade. Es liegt an ihm, dass es uns als Gemeinde überhaupt noch gibt. Danken dürfen wir ganz besonders für die Hin weise, die er uns in seinem Wort gegeben hat im Blick auf die Ordnung in der örtlichen Gemeinde. So durften wir vor einem Jahr nach den Weisungen des NT den Brüderrat neu bestellen, der dann von der Gemeinde zum Dienst bestätigt wurde. Zur Ausrüstung der Gläubigen zum Dienst nach innen und aussen bieten wir die sonntäglichen Predigten an, zu welchen ” sich 70 bis 90 Personen versammeln. Oft werden wir von der Jugendgruppe unter Gesang willkommen geheissen (Foto). Die Bibelstunde unter der Woche bietet uns eine weitere Möglichkeit, vom Wort Gottes zu lernen. Viele Gemeindeglieder treffen sich auch regelmässig in Haus-, Bibel- und Gebetskreisen.
Oft werden wir aufgefordert oder einge laden, mit andern christlichen Denomina tionen Gemeinschaft und Zusammenarbeit zu pflegen. Dort, wo das Wort Gottes jedoch teilweise in Frage gestellt oder ein anderer Weg der Erlösung gelehrt wird, können wir keine Gemeinschaft haben, in der Überzeugung, dass Gemeinde Jesu etwas anderes sein muss als menschlich religiöse Gemeinschaft.
Wie gross waren doch die Bemühungen der Apostel in allen Gemeinden, die Glie der zu fördern im Hinblick auf den Weg der Nachfolge Jesu Christi. Darin dürfen auch wir in Heerbrugg einander zur Seite stehen. Dieses Arbeiten miteinander macht uns bereit auf den grossen Tag der Wiederkunft unseres Herrn.
Doch die innere Erbauung allein ist zu wenig. Wir kennen auch den Auftrag nach aussen. Darum unterstützen wir verschie dene Missionare im Gebet und mit finan ziellen Gaben.
Schliesslich sehen wir auch das Missions feld in unserer Region: Dass der nasskalte Frühling nebst vielen Bienenvölkern auch unsere Gemeinde in Schwarmstimmung versetzt haben soll, ist nicht wahrschein lich. Vielmehr ist es die Retterliebe, die uns gepackt hat, in unserer Nachbarschaft mit den Gläubigen aus Altstätten und Umge bung eine neue Gemeindearbeit aufzu bauen. Dabei betrachten wir es als Wunder und grosses Geschenk unseres Herrn, dass wir mit den Brüdern der Evangelischen Gesellschaft des Kantons St. Gallen zu sammen planen und praktische Schritte in völliger Einmütigkeit tun dürfen. Dabei werden wir zwar einige liebe Geschwister loslassen müssen, was mit Schmerzen verbunden sein wird. Deshalb haben wir beschlossen, dass wir sie nach Altstätten senden, dass es für uns eine Freude werden kann.
Ernst Niederer
Zwischen Ackern und Säen
Der Kanton Freiburg muss als ausgespro chenes Missionsgebiet bezeichnet werden. Natürlich würde sich jeder katholische Freiburger vehement gegen eine solche Behauptung wenden und seinen Kanton als sehr religiös bezeichnen! Dies trifft zweifellos zu; zum Beispiel enthält unsere Zeitung jeden Tag eine bis zwei Seiten voll Anzeigen für Totengedenkfeiern (Erinne rungsmessen «für den Frieden der verstor benen Seelen»), oder in der Stadt begeg nen uns Ordens-Mitglieder als Hinweis dafür, dass sich hier die Kongregationen per Dutzend zählen. Viel Religiosität, das ist offensichtlich, aber leider wenig be freiendes, erlösendes Evangelium. Das trifft ganz ausgeprägt auf die franzö sischsprechende Bevölkerung zu, welche in der Stadt zwei Drittel und im Kanton drei Viertel ausmacht. Nebst einigen seltenen reformierten Kirch gemeinden kennen wir unter der welschen Bevölkerung nur eine freikirchliche Gerneinde; seit einigen Jahren ist hier in der Stadt eine Pfingstgruppe aktiv. Von evangelikaler Seite her ist in der jüngeren Vergangenheit verschiedentlich versucht worden, mittels Zelteinsätzen das Evangelium zu säen. Auch von seiten unserer deutschsprachigen FEG wurde versucht, die Französischsprechenden mit der Frohen Botschaft zu erreichen. Diese Anstrengungen brachten zeitweilig Frucht, doch fehlte Zeit und Kraft für die dringend notwendige Intensivierung der Arbeit.
In jüngster Zeit ist der Wunsch in der FEG Freiburg - vor allem unter den zweispra chigen Gemeindegliedern - immer stärker geworden, eine eigene Arbeit unter der welschen Bevölkerung zu beginnen. Die ser Wunsch ist unerwartet rasch in Erfül lung gegangen: Seit April wohnen wir hier am Stadtrand von Freiburg und versuchen im Rahmen der Inlandmission unseres Bundes und im Auftrag unseres Herrn Jesus französischsprechende Freiburger zu Jüngern Christi zu machen. Eigentlich können wir das ja nicht tun, aber wenn der Herr es schenken will, wollen wir ihm gerne als Werkzeuge zur Verfügung ste hen.
Wir sind sehr dankbar, dass wir hier nicht alleine stehen. Die deutschsprechende FEG unterstützt unser Vorhaben geistlich und praktisch (wir dürfen die Räume ihrer Kapelle mitbenützen), und dann sind eini ge zweisprachige Geschwister aus der Ge meinde in den französischsprechenden Kreis übergetreten und identifizieren sich ganz mit der neuen Arbeit.
Wir werden oft gefragt, wie es in der neuen Arbeit gehe, und in vielen Fragen klingt eine gewisse Neugierde mit, bezüglich sichtbarer Frucht. Bisher habe ich meistens geantwortet: «Wir sind am Säen.» In Zu kunft wollen wir noch etwas vorsichtiger antworten: «Wir befinden uns irgendwie zwischen Ackern und Säen.» Genauso, wie man ja nicht ernten kann, ohne zu säen, ebenso kann man nicht gut säen, ohne vorher den Boden zubereitet zu haben. Dieses Zubereiten des Bodens geschieht geistlicherweise durch Beten und Flehen. Es ist uns in diesen ersten Monaten klar geworden, dass der Gebetsdienst eindeutig Vorrang haben muss.
Nun sind wir aber nicht von Geburt aus fleissige Beter! Deshalb bezieht sich das Bodenvorbereiten nicht nur auf die Stadt und den Kanton Freiburg, sondern zuerst auf uns selber und alle, die mithelfen möchten, dass Freiburger gerettet werden, und dass bald eine französischsprachige
Gemeinde entstehen, und die Zahl der deutschsprechenden FEG wachsen darf. Deshalb unsere Bitte: «Herr, lehre uns beten!»
Robert und Esther Schiess
Rte. des Grives 7,1700 Granges-Paccot
Telefon 037 26 31 42
Frauentag
Hotel Limmathaus, Zürich
Thema:
Gibt es ein erfülltes Leben trotz unerfüllter Wünsche?
Programm:
09.00
09.30
12.00
13.30
15.30
Kaffeebuffet/Gebetsgemeinschaft
Begrüssung
Vortrag von Frl. Anita Hallemann
(Bibelschule Brake BRD)
Schriftliche Fragen an die Referentin/Konferenzopfer Mittagessen
Vortrag 2. Teil von Frl. Hallemann Beantwortung der Fragen
Schluss derTagung
Programme mit Stadtplan liegen in den Gemeinden auf.
Bibelwoche Hilterfingen
1. bis 7. Oktober 1984
Leitung: Wolfgang Vöhler, Winterthur Zum Programm gehören frohe Gemein schaft mit andern Christen, Bibelarbeiten, Gedankenaustausch, Gebet und Singen, Lichtbilder, Berichte, viel freie Zeit, Aus flug.
Kosten für sechs Tage Vollpension: Zimmer zum Dorf Fr. 210.-, zum Garten Fr. 255.-, zum See (mit Bad/WC oder Dusche/WC Fr. 340.-; Zuschlag für Einerzimmer Fr. 50.-.
Anmeldung sofort an Hotel Bellevue au lac 3652 Hilterfingen
Telefon 033 43 12 21
6. bis 13. Oktober 1984
Leitung: Klaus Aeschlimann
Teilnehmer: ab 16 Jahre
Kosten: Fr. 120.-
Echo eines Lagerteilnehmers: «Der Auf trag, für die neu entstandenen Gemeinden zu beten, wurde mir ganz neu bewusst.»
Anmeldung sofort an Klaus Aeschlimann
Pappelweg 7, 6072 Sächseln
Telefon 041 66 62 45
6. bis 13. Oktober 1984
Haus der Stille, Sunnebad, Sternenberg
Leitung: Martin Fischer und Martin Voegelin mit Fachreferenten
Teilnehmer: Mitarbeiter und Berater in der Jugendarbeit, ab 17 Jahre
Thema: Schaltstellen
Genaues Programm ist im Jugendsekretariat erhältlich.
Kosten: Fr. 260.- bis 280.-, je nach Zimmer; Kursbeitrag Fr. 50.- für Verdienende, Fr. 25.- für Nichtverdienende (Wie wär’s mit einem Beitrag aus der Jugendgruppen- Kasse ?)
Anmeldung sofort (Platzzahl beschränkt) an das Jugendsekretariat, Hünigenstrasse 3510 Niederhünigen Telefon 031 9918 38
7. bis 13. Oktober 1984
Ferienheim Bergblick, Adelboden
Leitung: Armin Mauerhofer, Walter Käser
Thema: Erlösung - Gemeinde
Programm: Biblischer Unterricht, Wande rungen, Spiele
Teilnehmer: Nur Kinder der Abschluss klassen
Kosten: Fr. 100.-
Anmeldung (wenn möglich gemeindewei se durch den Prediger) bis 15. September 1984 an:
Walter Käser, Sonnhaldeweg 2 3110 Münsingen, Telefon 031 92 11 47
20. Oktober 1984
FEG-Gemeindezentrum Winterthur
Theaterstrasse 27
Referentin: Elisabeth Voegelin
Kontaktadresse: Frau Esther Rambold
Buchhandlung Glärnischhaus
8640 Rapperswil, Telefon 055 27 43 23
(Programme liegen in den Gemeinden auf; siehe auch GG 8/84)
20./21. Oktober 1984
Aeschi ob Spiez
Leitung: Trägerkreis des Aeschi-Treffens
Programm: Wird den Westschweizer Jugendgruppen zugestellt
Teilnehmer: ab 15 Jahre
Kosten: ca. Fr. 25.-
Anmeldung bis 1. Oktober 1984 an Fred Schneiter, Töpferweg 3b 3613 Steffisburg, Telefon 033 37 81 34
Thema: Bibellesen - Persönlich und in der Jugendgruppe
Hilfen zum Ümgang mit der Bibel
Referenten: Peter Hoppier (West u. Zentral)
Wolfgang Steinseifer (Ost) Martin Voegelin, Ueli Jungen
Region West (BS, BL, BE, FR, SO) 3./4. November 1984
Reformierte Heimstätte Gwatt
Anmeldung bis 27. Oktober 1984 an das Jugendsekretariat (Adresse Seite 2)
Region Zentral (AG, SH, ZH, SZ, OW) 17./18. November 1984
Jugendzentrum Ghangetwies am Bachtel, Wernetshausen ob Hinwil
Anmeldung bis 10. November 1984 an das Jugendsekretariat (Adresse Seite 2)
Region Ost (TG, SG, GL, GR) 12./13. Januar 1985
Jugendhaus der Heilsarmee, Eichberg SG
Anmeldung bis 5. Januar 1985 an das Jugendsekretariat (Adresse Seite 2)
Hinweise zu allen regionalen Schulungs-Wochenenden
Beginn: Samstag, 14.30 Uhr
Schluss: Sonntag, 16.30 Uhr
Mitbringen: Übliches Arbeitsmaterial, Hausschuhe, Schlafsack (ausser Gwatt), kleiner Beitrag zum «Bettmümpfeli»
Kosten: Richtpreis Fr. 35.- (inkl. Kursgeld)
11. November 1984
FEG Wetzikon, Langfurrenstrasse 2
Thema: Bewährter Glaube im harten Alltag
Redner: Gerhard Hamm, Evangelist (Russlandheimkehrer)
Programm im nächsten Gemeindegruss
18. November 1984
FEG Basel, Mittlere Strasse
Thema: In welcher Zeit stehen wir?
Redner: Prof. Herbert Jantzen, Basel
Davos. Am 8. Juli: Andres, des Georg und der Andrea Hartmann, Monstein. Langenthal. Am 14. Juni: Samuel, des Werner und der Anna Spichiger, Obersteckholz. Langenthal. Am 22. Juni: Jonas, des Jonathan und der Silvia Germann, Bützberg. Langenthal. Am 28. Juni: Emanuel, des Erwin und der Cecile Imfeld, Langenthal. Langenthal. Am 4. Juli: Sarah Rahel, des Stefan und der Gerda Dettwiler, Baisthal.
Langenthal. Am 9. Juli: Philipp, des Max und der Ruth Geiser, Langenthal. Langenthal. Am 16. Juli: Mirjam, des Rudolf und der Käthy Diemling, Aarwangen. Langenthal. Am 17. Juli: Simon, des Peter und der Lydia Lüthi, Lyssach. Münsingen. Am 21. Mai: Erika Maria, des Andre und der Heidi Burkhalter, Schlosswil. Münsingen. Am 22. Juni: Rahel, des Paul und der Brigitte Neuenschwander, Oberwichtrach. Münsingen. Am 29. Juni: Philipp, des Konrad und der Susanne Christen, Münsingen. Murten. Am 11. Juni: Nadia-Tamara, des Rolf und der Annerös Hediger-Etter, Villarey. Rapperswil. Am 6. Juli: Christian David, des Robert und der Kitty Hoehn-Wey, Jona. Schiers. Am 18. Juni: David und Thomas, des Paul und der Ingrid von Känel, Schiers. Seuzach. Am 19. Juli: Kathrin, des Res und der Margreth Stähli, Menzengrüt. Utzenstorf. Am 19. Juni: Philipp, des Martin und der Annerös Sutter, Aefligen. Wil. Am 2. Juli: Carlo, des Edwin und der Regula Cadalbert, Rickenbach. Wil. Am 8. Juli: Joel, des Martin und der Lydia Portner, Oberbüren. Wilchingen. Am 6. März: Peter, des Wilfried und der Hanni Hallauer, Neuhausen.
Wilchingen. Am 8. April: Julia, des Robert und der Monique Hedinger, Wilchingen. Wilchingen. Am 17. April: Tamara, des Beni und der Marlies Sigg, Neuhausen.
Fällanden. Am 16. Juni: Beat Schwegler von Zumikon mit Edith Kunz. Ihr neues Heim: Drusbergstrasse 3, 8610 Uster. Fällanden. Am 30. Juni: Berthold Ritter von Wuppertal mit Vreni Stucki von Gutenswil. Ihr neues Heim: in der Dhünn, D-5632 Wermels kirchen 3.
Fällanden. Am 1. Juli: Peter Neininger von Zürich mit Agnes Betschard von Fällanden. Oberwiesenstrasse 20, Ihr Heim: neues 8050 Zürich.
Fällanden. Am 14. Juli: Ueli Dübendorf er von Bassersdorf mit Susanna Stucki von Gutens wil. Ihr neues Heim: obere Kirchstrasse 32, 8304 Wallisellen.
Grosshöchstetten. Am 12. Mai: Fritz Rüegsegger von Linden mit Barbara Gut von Grosshöchstetten. Ihr neues Heim: 3515 Oberdiessbach.
Grosshöchstetten. Am 2. Juni: Martin Luginbühl von Zäziwil mit Susanne Niederhauser von Gerzensee. Ihr neues Heim: 3527 Heim¬ berg.
Hauptwil. Am 7. Juli: Emil Graf von Leutswil mit Evi Küster von Hauptwil. Ihr neues Heim: Fabrikstrasse 4, 9220 Bischofszell.
Langenthal. Am 7. Juli: Jakob Schneider von Bützberg mit Marianne Leuenberger von Bannwil. Ihr neues Heim: Gaswerkstrasse 4, 4900 Langenthal.
Wetzikon. Am 14. Juli: Hansruedi Bohl von Balm mit Elfriede Weiss von Rüti. Ihr neues Heim: Täusisstrasse 3, 8340 Hinwil.
Seuzach. Am 20. Juli wurde Albert Brunner nach längeren Altersbeschwerden im 84. Le bensjahr vom Herrn abberufen. Solange es ihm möglich war, nahm er an den Gottesdiensten teil, und darf nun schauen, was er glaubte.
Die meisten von Ihnen haben die Sommerferien hinter sich. Welches sind Ihre bleibenden Erinnerungen? Fotos, Lichtbilder, Filme? Rückstau bei der Fahrt in den Süden oder vom Süden zurück? Wenn ich an unsere Familienferien zurückdenke, dann kann ich miteinstimmen in die Freude des Psalmisten: «Der Herr ist ein grosser Gott!»
Gott selber hat sich uns so offenbart, dass wir etwas von seiner Grösse erfahren können. Das Ziel dabei ist, dass er verherrlicht und sein Name gepriesen werde. Mit Überzeugung kann ich nach unseren Ferien anderen Menschen sagen; Gott ist gross! Er ist gross in seinem Wort, das er uns gegeben hat - darum wollen wir ihn täglich durch sein Wort zu uns reden lassen. - Er ist gross in der von ihm geschaffenen Welt, im Universum und in der Natur unserer Erde wie Blumen, Tiere, Berge - darum wollen wir offene Augen haben, um sein Werk zu sehen und ihn dafür anzubeten. - Er ist gross im Wetter, bei Sonnenschein, im Regenwetter und auch im Gewitter. Es ist eine Sprache Gottes, die uns zu Beugung und Dank führen will. - Er ist gross in der Menschheits-Geschichte, ganz besonders in der Geschichte seines Volkes Israel. Das wurde mir deutlich bei der Lektüre des Buches «Unser 20. Jahrhundert im Lichte der Bibel». Das zu erkennen macht uns getrost auch in den Wirrnissen unserer Gegenwart. - Er ist gross in der Erlösung durch Jesus Christus. Täglich flatterte neben der Alphütte, in der wir unsere Ferien verbrachten, die Schweizer Fahne mit dem Kreuz in der Mitte - eine Erinnerung an das Kreuz in der Mitte auf dem Hügel Golgatha. Mit diesen Ferienerinnerungen möchte ich Ihnen Mut machen: Achten Sie auf die Grösse Gottes in Ihrem Leben und in Ihrer Umwelt - auch ausserhalb der Ferien -, und fangen Sie an, den Herrn dafür zu preisen. «Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!»
Wilhelm Schweyer, Pfäffikon SZ