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Nr. 8/1984, 78. Jahrgang, erscheint monatlich
Zeitschrift des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz für Gemeinde und Familie.
AUS DEM INHALT
Gottes Schwachheit
Jesus ist grösser als unsere Schwachheit

Schriftleitung: Wilhelm Schweyer, Churerstrasse 95, 8808 Pfäffikon SZ, Telefon 055 48 29 76. Redaktionsschluss: 6 Wochen vor Erscheinen. Administration und Versand: Buchhandlung der Freien Evangelischen Gemeinden, Zeughaus gasse 35/37, 3000 Bern 7, Telefon 031 22 04 21. Abonnement jährlich Fr. 16.- (für Ein zelbezüger zusätzlich Fr. 2.50 für Versand); Postcheck 30-15603506 Grosshöchstetten.
ZUM TITELBILD
Druck: Jakob AG,
Jesus ist grösserpraktisch erlebt Bundeskonferenz: Jesus ist grösserBerichte und Bilder SAM-news Umschau
Bund FEG und Gemeinden
Termine
Familiennachrichten
Ein zusammengestellter Chor für die diesjährige Bundeskonferenz in Bern vom 23.724. Juni unterstrich am Samstagabend und am Sonntagnach mittag die Konferenz-Botschaft; Jesus ist grösser! «Unser Vater in dem Flim-
mel, dir allein sei Lob und Ehre; du bist heilig und allmächtig und hast uns in der Hand. Vater, dir sei Lob und EhreHaileluja, halleluja, Gott allein sei Lob und Ehre. Seinen Namen wiil ich prei sen, ihn bete ich jetzt an. Gott aliein sei Lob und Ehre.»
Bundesvorsitzender: Albert Klotz, Kornstrasse 1,9470 Buchs, Tel. 085 6 19 96.
Bundessekretariat: Arnold Klingelhöfer, Hünigenstrasse, 3510 Niederhünigen, Tel. 031 99 27 37.
Jugendsekretariat: Martin Voegelin, Hünigenstrasse, 3510 Niederhünigen, Tel. 031 99 18 38.
Postcheck-Konten: Bundeskasse 30-6865, In landmission 30-7957, Jugendarbeit 50-4156, Katastrophenhilfe 30-9682, Gemeindegruss siehe oben.
Was ist der Bund Freier Evangelischer Gemeinden?
Der Bund umfasst selbständige, zur Zusam menarbeit willige Freie Evangelische Gemein den. Voraussetzung zur Gemeindezugehörigkeit ist der persönliche Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, als Erlöser und Herrn, und ein Leben unter seiner Herrschaft. Dabei ist die Bi bel uneingeschränkte Autorität für Glauben, Lehre und Leben. Die Freien Evangelischen Ge meinden wollen Gemeinden nach dem Vorbild des neuen Testamentes sein und sind als sol che unabhängig von Staat und Kirchen. Sie ver stehen sich jedoch als Teil der weltweiten Ge meinschaft all derer, die im lebendigen Glauben an Jesus Christus stehen. Im Bund verwirklicht sich eine Lebens- und Dienstgemeinschaft durch Zusammenfassung geistlicher, personel ler und wirtschaftlicher Kräfte, zur Förderung geistlichen Lebens, missionarischer Tätigkeit und zur Erfüllung diakonischer Aufgaben.

ueDer leser.
mit Freude erinnere ich mich an die diesjährige Bundeskonferenz in Bern. Im Vordergrund steht das Grüssen von Bekannten als beglückender Eindruck, obwohl ich ob der Menge bald den Überblick verliere. Desto mehr ragen einzelne intensive Begegnungen hervor.
Wohltuend empfand ich die Vielfalt der Verkündigung durch die Aufteilung auf fünf Brüder unseres Bundes. Sie leiteten uns an, von Jesus gross zu denken, von ihm Grosses zu erwarten. Dazu wurden wir ermutigt durch die Verkündigung des Wortes Gottes und durch die Zeugnisse über Erfahrungen seiner Wirklichkeit. Mit vielen Lesern teile ich diese freudigen Erinnerungen. Für andere dient diese Nummer des Gemeindegruss dazu, dass sie auch etwas mitbekommen von unserem Erleben. Eine dritte Gruppe von Lesern darf merken, dass sie etwas verpasst haben, indem sie nicht an die Bundes konferenz gekommen sind.
Mit herzlichen Grüssen
Gottes Wort

Wo ist Gottes Allmacht?
V. 18, vgl. 2. 2
Die Mitte der Pläne Gottes
«Gottes Schwachheit»
1. Kor. 1,18-25: «Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, eine Torheit; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Kraft Gottes Denn Gottes .Torheit’ ist weiser als die Menschen sind, und Gottes .Schwachheit’ ist stärker als die Menschen sind.»
Jawohl, Sie haben richtig gelesen, ln einem Heft mit dem Thema «Jesus ist grösser» soll von der Schwachheit Gottes die Rede sein. Mit guten Gründen:
- manches Mal beten wir doch um Änderung einer Situation mit dem Ausruf: «Herr, du bist doch allmächtig! scheinbar nichts. Hat denn nicht Jesus auch gesagt «Mir ist gegeben alle Gewalt»?
- wie mancher betet schon lange verzweifelt um Befreiung von einer speziellen Sünde oder Bindung - und fällt immer wieder in die gleiche Sache. Warum greift Gott in seiner Allmacht nicht ein?
Alle diese und ähnliche Fragen laufen auf das gleiche hinaus: Warum geschehen nicht mehr Wunder? Warum tut Gott, gemessen an der grossen geistlichen und materiellen Not der Welt, nicht mehr «Krafttaten»?
Von der Logik her gibt es hier nur zwei Antworten (die zugleich die klassischen Antworten des Atheismus sind): Entweder will Gott nicht mehr helfen - dann ist er nicht «die Liebe». Oder er kann nicht helfen - dann ist er nicht allmächtig. (In beiden Fällen lohnt es sich nicht, an einen solchen Gott zu glauben, sagen die Atheisten.)
(Bitte lest jetzt einmal den Abschnitt 1. Kor. 1,18-25 ganz durch.) Paulus gibt uns eine dritte, die richtige Lösung - und die macht einmal wieder deutlich: «Meine Gedanken sind un- ergleichlich viel höher als eure Gedanken.»
Die Kerngedanken unseres Abschnittes, aufs Thema bezogen: 1. Gottes Handeln geht offenbar nicht wähl- und ziellos in die Breite, sondern hat eine Mitte: das Kreuz. Gott hat nicht viele Absichten, sondern vor allem eine: die Sünden- und Todesverhaf tung seiner Schöpfung zu durchbrechen und zu überwinden. Alles Handeln Gottes will nun von dieser Mitte her verstanden werden! Gottes Priorität ist zunächst nicht die Erhaltung oder Besserung leiblich-materieller Zustände, sondern ein geistliches Ziel: den und es geschieht
Was hülfe es dem Menschen ...

Menschen von der Sünde zu befreien und damit die ganze Schöpfung aus der Todesverhaftung zu erlösen.
Das bedeutet sicher nicht, dass Gott nicht auch im leiblichen Bereich (Krankheit, Not, Hunger) helfen kann und will. Aber solche Taten sollen dem ersten Ziel dienen und haben damit sekundären, lückenhaften und hinweisenden Charakter - als Zeichen der erst noch kommenden Gottesherrschaft über alle Schöpfung.
V. 19-23
Wunder- und Weisheitssucht: der fordernde Mensch u
Religion = Rebellion
2. Dieser Haupt-Schwerpunkt Gottes, das Kreuz, ist von uns nicht ohne weiteres als solcher zu erkennen. Er steht dem menschlichen Denken und Wünschen offenbar entgegen und durch«kreuzt» gerade unsere besten religiösen Erwartungen und Wünsche. Denen, die Beweise durch «Wunder» suchen, erscheint Gottes Handeln als Schwachheit («ja, wenn er vom Kreuz herabgestiegen wäre .»), nd denen, die alles denkerisch begreifen wollen, als Torheit (Bultmann: «Der für uns gekreuzigte Gott ist ein Mythos, mit dem man aufräumen muss»). Gott knüpft nicht an, sondern durchkreuzt. Paulus entlarvt das religiöse Denken unbarmherzig als Teil der Rebellion gegen Gott. Auch in der Schweiz haben gerade die religiösesten Menschen die meiste Mühe, Gott am Kreuz im Glauben zu erfassen!
(Wupp. Studienbibel zu V. 25) zu
«Am Kreuz ist Gott in der Tat ,töricht’ nach unseren menschlichen Massstäben. Wer auf sein Recht verzichtet, wer seine Ehre preisgibt und dies nicht für Gerechte und Gute, sondern für Schuldige und Befleckte, der ist ein Tor. Aber der Herr und König des Weltalls tat dies am Kreuz im äussersten Mass für Feinde und Rebellen. Welche .Torheit’ Gottes! Am Kreuz ist Gott in der Tat so .schwach’, wie nur irgendjemand sein kann, ln völliger Ohnmacht und Wehrlosigkeit lässt er alles mit sich geschehen. Der Kleider beraubt, an Händen und Füssen festgenagelt, verhöhnt, dürstend, sterbend, wie .schwach’ ist hier der allmächtige Gott! Aber das Wort von diesem Kreuz hat bis heute wieder und wieder tun können, was keine Weisheit aller Weisen fertigbrachte und was nicht einmal Gottes zerschmetternde Allmacht erreicht hätte: Menschen von ihrer Sünde und Verlorenheit zu überführen, trotzige Sünder in der Tiefe überwinden, klügste Gottesleugner zur seligen Anbetung, aus rechtmässig Verfluchten geliebte Kinder Gottes zu machen. Wahr lich: Das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen!»
Vom Begreifen zum Ergreifen
3. Die menschliche Antwort kann hier nur sein: Beugung und Glaube. Nicht nur Begreifen, sondern Ergreifen. Denn das Wort vom Kreuz ist nicht (und darf nicht dazu gemacht werden!). «Lehre übers Kreuz» - damit würde es wieder seiner anstössigen «Torheit» beraubt und wieder zu einer neuen «Weisheit» gemacht. Es ist Heroldsruf, der im Gewissen und nicht nur im Denken trifft. Die Antwort soll nicht sein «Richtig» oder «Falsch», sondern «Ja» oder «Nein»!

4. Predigen und bezeugen wir also keinen geglätteten, eingeebne ten, leicht verständlichen Gott! Mindestens in dreifacher Weise will sich Gottes «Schwachheit» in unserem Leben als «Kraft» erweisen:
Glaube kommt aus dem gehörten Wort - darum reden! nur
Mt. 16, 24-26
Gal. 2,19f20
Kol. 3, 2
Röm. 6,1-11
a) im Wort vom Kreuz: Jesus ist alle Vollmacht gegeben - «darum geht hin und prediget»! Die erste Auswirkung des Heiligen Geistes ist: «Sie redeten das Wort freimütig.» Wobei Scheidung der Geister das Echtheitszeichen des Zeugnisses von Jesus ist. Wenn alle «Wunderbar, richtig!» sagen, stimmt etwas nicht,
b) im Leben unter dem Kreuz. Wenn Jesus sagt: «Keine Nachfolge ohne Kreuztragen» (dass man also sein eigenes Hinrichtungsmittel ständig mit sich trägt!) und Paulus bezeugt, «ich betrachte mich als mit Christus gekreuzigt», ist das eigentlich das gleiche: Das lebenslange, radikale Nein zu unserer natürlich-menschlichen, weil gottfeindlichen, Art. Zu unseren Schwächen und Stärken! Welche Befreiung bedeutet es, wenn man anstatt «Ich für Gott» sagen kann «Er durch mich»! Hier liegt oft der Grund, warum Gott nicht nur von einzelnen Schwächen befreit. Er möchte Herrschaft und damit Veränderung der ganzen Person, Befreiung, die tiefer geht als Erlösung von einigen Lieblingssünden,
Gal. 2, 20 nur
Abholen jaAnpassen nein zur
Was ist eine «gute» Predigt?
Zerbruch bringt Erweckung
Kein Pfingsten ohne Karfreitag
c) ln Gemeinden unter dem Kreuz. Redeweisheit (vgl. V. 17), Imagepflege (auch aus «evangelistischen Gründen»; vgl. V. 26-30), alles, was auf menschliche Stärke aufbaut, passt schlecht anstössigen Botschaft von «Gottes Schwachheit». Wir lieben gute, geschliffene, logische Predigten - und wundern uns, dass nichts passiert. Wer von Euch liegt am Samstag für seinen Prediger auf den Knien? Wir meinen, dem heutigen Menschen anspruchsvolle Supergemeinden bieten zu müssen - passen wir auf, dass die Kraft Gottes nicht zur Hintertür hinausgeht. Sind es nicht oft die segensreichsten Zeiten, wenn Gott Einzelne und Gemeinden in ihrem «Etwas-Sein-Wollen» zerbricht und zum Kreuz zurückführt? «Mut zu Gottes Schwachheit», Mut, auch Menschen gehenzulassen, die das Kreuz nicht wünschen (die gibt es auch in der Gemeinde!),das ist der sicherste Weg, Gotteskraft zu erleben.
R. Scharnowski
Francis Schaeffer gestorben
Einer der bekanntesten christlichen Au toren der Gegenwart, Dr. Francis Schaef fer, ist am 15. Mai dieses Jahres in Rochester (USA) im Alter von 72 Jahren gestorben. Seit Mitte der fünfziger Jahre leitete er das von ihm gegründete christ liche Lebens- und Studienzentrum L’Abri
in Huemoz-sur-Ollon VD. ln L’Abri, das von zwölf vollzeitlichen Mitarbeitern ge führt wird, werden vor allem «Orientie rungshilfen» für Studenten angeboten, die dort in kleinen Wohneinheiten miteinander leben, studieren und Vorträge über Wissen schaft aus christlicher Sicht hören. Zu Schaeffers Schriften gehören u.a.: «Wie können wir denn leben?» (Aufstieg und Niedergang der westlichen Kultur) und «Geistliches Leben - was ist das?»
Zum fhema

Jesus ist grösser als unsere Schwachheit
Predigt von Kurt Spiess, St. Gallen, gehal ten an der Bundeskonferenz in Bern
Ich könnte mir denken, dass heute Zuhörer unter uns sind, die sagen: Schöne Schlag worte: Jesus ist grösser als unsere Schwachheit! Wenn du in meiner Haut stecktest, und wenn du einmal sähest, wie es bei mir zugeht und wie unsere Gemein desituation ist, dann würdest du nicht solche Sprüche machen. - Ich bin froh, dass ich über dieses Thema reden darf: Jesus ist grösser als unsere Schwachheit. Und ich glaube, dass dieses Thema uns immer wieder beschäftigt. Es mag andere Christen unter uns geben, die sagen: Ja, Jesus ist grösser als meine Schwachheit, und sie nehmen sich zusam men, leben verkrampft und wollen ihr berühmtes Siegesleben führen und viel leicht ihre Stärke auch zur Schau stellen; man darf doch nicht schwach sein, weil Jesus ja grösser ist als unsere Schwachheit.
Schwachheit muss nicht negativ sein
Wir haben manchmal ein falsches Ver ständnis zur Schwachheit. Deshalb möchte ich das Thema ein bisschen abändern: Jesus ist grösser in meiner Schwach heit. Kann man das wirklich zusammen bringen? Wenn wir die Bibel auf das hin anschauen, dann sehen wir, dass sie uns keine Helden vor Augen führt. Wir reden
zwar von Glaubenshelden, aber die Bibel bezeichnet sie nicht so. Abraham wird uns gezeigt als Mann des Zweifelns, des Unge horsams, als Mann, der Vergebung und Gnade Gottes nötig hatte. Das gab ihm Kraft, durchzuhalten. Oder denken wir an Petrus. Jesus ist das Risiko eingegangen, ihm seine Selbstüberschätzung so klar zu machen, dass er ihn in diesen Zerbruch hineinführt, in dem Petrus im Gerichtshof Jesus dreimal verleugnete. Jesus sagte ihm das voraus. Jesus lässt es zu. Warum? Um Petrus seine ganze Schwachheit und Hin fälligkeit bewusst zu machen. Und nachher heisst es: «Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.»
Und Paulus? Was sagt er? «Wir tragen unseren Schatz in irdenen Gefässen, damit die Kraft Gottes sichtbar werde.» Als er dreimal zum Herrn bat um Gesundung, da heisst es: «Lass dir an meiner Gnade genügen! denn meine Kraft wird in deiner Schwachheit zur Vollkommenheit kom men.» Das ist das Prinzip des Weizenkorns: In die Erde fallen, und dann können wir Frucht bringen.
Gott führt uns durch Tod zum Leben; durch Schwachheit wird Christus verherr licht. Das haben wir gar nicht gern; es ist unserer Natur zuwider, aber es ist der einzige Weg. Und wenn Sie bitten, dass Sie mehr die Grösse Gottes erkennen können, dann wird Gott Ihnen Erkenntnis über Sie selbst schenken. Denn ohne Selbst erkenntnis, ohne Sündenerkenntnis, gibt es keine Christuserkenntnis.
Das habe ich bei mir selbst entdeckt in den vielen Jahren auf diesem Glaubensweg. Als ich zum Glauben kam, dachte ich: Ja, ich habe Jesus nötig, so global, das ist wahr. Aber heute erschrecke ich oft zutiefst über das, was mir in meinem Innersten bewusst wird. Gott lässt uns in diesen Zerbruch kommen, er lässt uns erschrecken über unsere eigene, verdorbene Art. Die Motive sind vielleicht nach aussen hin fromm, aber sie sind eigensüchtig im tiefsten Wesen. Und wenn Gott das ans Licht bringt, dann
erschrecken wir, und wir werden sagen: Gott, dass du mich trotzdem liebst, dass du mich trotzdem gebrauchst als deinen Die ner, dass du Geduld hast mit mir, darüber staune ich. - Durch unsere Schwachheit wird Christus verherrlicht.
Was ist Schwachheit?
Lässt Gott uns bewusst schwach werden, damit er verherrlicht wird? Will Gott uns unten halten, damit er gross wird? Ich bin überzeugt, dass Gott uns Schwachheit lässt aus einem ganz bestimmten Grund. Aber bevor wir das sehen, müssen wir uns fragen: Was ist denn eigentlich Schwach heit? Ich möchte hier nicht Ungehorsam entschuldigen. Es geht nicht darum, zu sagen: Ich bin nun mal so und ihr müsst mich so akzeptieren. Ich meine nicht Schwachheit in diesem Sinn, dass wir Sünde tolerieren. Einmal denke ich an körperliche Schwachheit, gesundheit lich, nervlich. Wie oft haben wir schon gedacht, wir könnten dem Herrn ganz anders dienen, wenn wir mehr körperliche Spannkraft hätten. Mir ist es oft zur Anfechtung geworden: Andere leisten so viel, und ich spüre oft die Begrenzung meines Körpers, meiner Nerven; ach Herr, ich könnte dir doch auch besser dienen. Zum andern denke ich an Menschen, die Veranlagungen mitbringen aus der Kind heit, von den Vorfahren her; oder die Prägung aus ihrem Milieu, aus ihrer Erzie hung. Und dann leiden sie oft darunter, und sie sagen: Herr, wenn du mir mehr Begabung gäbtest, ich könnte dir doch auch besser dienen. Das sind Schwach heiten, Begrenzungen, die uns zu schaffen machen, die uns anfechten, und die wir irgendwie verkraften müssen. Um diese Schwachheit geht es mir.
Wozu dient Schwachheit?
Gott behält uns einen wesentlichen Teil dieser Schwachheit. Warum? Ich möchte Ihnen das jetzt seelsorgerlich sagen, und ich sage es auch mir selber: Wir würden

ganz arrogante, fromme Typen, wenn Gott uns nicht Schwachheit beliesse. Wie oft können wir arrogant urteilen über andere, wie oft glauben wir, wir hätten die einzig richtige Ansicht der Dinge. Ich bin froh, dass uns Gott Schwachheit behält, und zwar aus drei Gründen:
- Um uns von ihm abhängig zu machen. Wir bitten: Herr, lass uns von dir abhängig bleiben! Er kann es nur, wenn wir uns die Begrenzung und Schwachheit be wusst machen. Ich möchte Sie ermutigen: Danken Sie für Schwachheiten, damit Sie abhängig bleiben vom Herrn. Er will uns vor Arroganz bewahren.
- Um dankbar zu sein für die Gaben des Bruders und der Schwester. Das ist nur dann möglich, wenn wir selber unsere Begrenzung anerkennen, wenn wir sagen: Herr, ich habe eine Gabe, das ist wahr, aber der andere hat andere Gaben. Ich danke dir. Ich freue mich, dass du mir Brüder und Schwestern zur Seite stellst, die mich so

ergänzen im Leib Jesu. - Wir sind begrenzt, auch die Erkenntnis der Freien Evangeli schen Gemeinde ist begrenzt. Wir brau chen die Ergänzung und Korrektur der anderen. Ich habe viel gelernt von andern und hoffe, sie auch ein bisschen von uns. Nur in der Anerkennung der eigenen Begrenzung können wir uns gegenseitig höher achten als uns selbst. - Um barmherzig zu werden. Wie oft können wir lieblos kritisieren. Aber wenn wir nicht mehr lernen, über die Barmher zigkeit Gottes zu staunen, werden wir nie barmherzig sein können. Im Hebräerbrief heisst es: «Wir haben nicht einen Hohen priester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unseren Schwachheiten, sondern der versucht worden ist gleichwie wir, doch ohne zu sündigen.» Wenn Christus das alles leiden musste, um ein barmherziger Hoherpriester zu werden, wieviel mehr muss Gott uns in die Tiefe führen, damit wir barmherzig werden. Wer Seelsorge üben will, muss selber in der Seelsorge Jesu sein.
Jesus will unsere Liebe
Wie kann denn Jesus in unserer Schwach heit grösser sein? Dazu möchte ich Ihnen einen wichtigen Punkt mitgeben, und das ist für mich das Entscheidende heute morgen: Jesus will nicht unsere Grösse, nicht unsere Stärke, er will unsere Liebe! Jesus fragte nicht: Petrus, willst du dich nun ganz für mich einsetzen? Nein, er fragte dreimal: «Petrus, hast du mich lieb? Dann weide meine Lämmer.» Das ist die Bevollmächtigung für Petrus, um die Füh rungsaufgabe im Reiche Gottes zu über nehmen: Die Liebe zu seinem Herrn! Die Liebe zu Christus und zum Mitmenschen ist die stärkste Triebkraft. Das wissen Sie ja von verliebten Menschen; denen ist nichts zu viel, um sich zu sehen, weil es die Liebe
dass wir Schwachheiten zugeben dürfen. Und ich glaube, mancher Berufskollege würde Ihnen mehr glauben, wenn Sie sagen: Du, es tut mir leid, ich habe versagt; ich bin so schwach wie du auch; aber ich habe einen Herrn, der mir vergibt; ich lebe von der Versöhnung. Wir leben nicht von unseren Stärken, sondern weil uns ein Herr trägt in unseren Schwachheiten. Die Liebe zum Herrn be freit vom maskenhaften Wesen. Die Liebe befreit von der verkrampften Art, die wir oft an uns haben. Wir dürfen schwach werden, und das entspannt uns. Ich darf in der Gemeinde sein, wer ich bin; ich muss keine Rolle spielen. Für mich ist das ein riesiges Geschenk!
Sie fragen vielleicht: Wie bekomme ich diese Liebe ? Ich bete doch immer darüber. Ich möchte Ihnen ein anderes Rezept geben: Beten Sie nicht um Liebe - das dürfen Sie zwar -, aber beten Sie: Herr, decke auf in meinem Leben, was deine Liebe hindert, in mir zur Entfaltung zu kommen. Das ist das Problem, dass wir nicht Raum schaffen für den Heiligen Geist, weil so manches dazwischen steht. Wenn wir einmal den Mut haben, das Gesicht zu verlieren, den Weg des Weizen korns, des Zerbruchs, zu gehen, dann bekommt der Heilige Geist Raum in unse rem Leben. Und das ist der Weg, um Liebe zu gewinnen. Das ist ein ganz heikles Gebet. Gott wird es erhören. Und dann geht es unten durch. Suchen Sie dann Seelsorge, lassen Sie sich helfen; so geschieht Befreiung zur Liebe, und Sie müssen nicht mehr Ihre Stärke ausspielen.
Das war mein Anliegen: Ihnen zu zeigen, Jesus ist grösser als unsere Schwachheit. Nicht als Schlagwort, sondern als Ja zur Schwachheit, damit uns geholfen werden kann, und damit wir frei werden von unserer eigenen Kraft, die wir zur Schau stellen müssen. Gott sei Dank, dürfen wir dann zeigen, wer wir sind, je mehr Gottes Liebe uns drängt.
Wir müssen frei werden von der Meinung, unsere Stärke ausspielen und unsere Lei stung zeigen zu müssen. Es ist wohltuend, ist. (gekürzt WS)

Jesus ist orösser
persönlich erlebt
Schon als Kind war es mein grosser Wunsch, mit 18 Jahren ein Auto zu haben. Das wurde erfüllt, allerdings mit der Ein willigung des Vormundes, weil meine El tern gestorben waren. Das Autofahren wurde mir dann je länger je mehr zur Leidenschaft und zur Sucht. Selbstver ständlich musste mein Freund - heute mein Mann - daneben sitzen, sonst hätte es Schwierigkeiten gegeben. - Im Januar 1981 bekehrte ich mich zu Jesus. Schon bald merkte ich, dass das auch eine Verände rung in bezug auf das Auto bringen muss. Ich erkannte die Sinnlosigkeit des Herum fahrens, und so kam der Wunsch, frei zu werden. Ich versuchte es aus eigenem Willen, aber es änderte nichts. So betete ich dafür, bis ich wirklich frei wurde.
Ich durfte erleben, dass Jesus grösser ist als meine Furcht vor der Reaktion meiner Mitschüler. Wir diskutierten über das Thema «Das Leben nach dem Tod». Wäh rend dieser Diskussion konnte ich ganz klar bezeugen, was die Bibel dazu sagt, und was nötig ist, um ewiges Leben zu haben. Ich lernte, wie Gott in Wort und Tat führen kann.
Zum vierten Mal zeigten sich Anzeichen, dass unser vierjähriger Jan Bakterien im Blut haben könnte und wieder Medika mente schlucken müsste. Die beiden letz ten Male war er wochenlang müde und weinte häufig, diesmal schreckte er jede Nacht auf durch Angstträume. Mein Gebet war geschwächt, meine Gedanken kämpf ten: Nein, alles ist nur Anfechtung, Jan ist gesund - ja, Jan hat wieder Bakterien im Blut.
sagte der Arzt: Ihr Sohn ist gesund. Aber für Mutter und Kind ist es nicht gut, wenn Angstzustände wochenlang anhalten. Ich gebe Ihnen ein mildes Schlafmittel für ihren Sohn. Das Ende dieses Erlebnisses; Nach dem Arztbesuch habe ich dem Herrn gedankt, ihm meinen Kleinglauben ge bracht und um Vergebung gebeten. Jan hat die ganze Nacht durchgeschlafen, ohne einen Tropfen Schlafmittel. Ich habe es erlebt: Jesus ist grösser!
Jesus ist grösser als alle Probleme. Dies lernte ich im Zusammenhang mit dem diesjährigen Pfingstlager. Die Arbeit war für mich wie ein riesiger Berg, aber bei Jesus wurde dieser Berg winzig klein. Jesus steht über und hinter der Arbeit, und er weiss am besten, wie er uns führen muss. Er hat für alle Vorarbeit und auch in der Durchführung das Gelingen geschenkt.
Als ich mich im Januar bekehrte, war ich noch Raucher, ln der Gemeinde rauchte aber niemand. Es wurde mir bewusst, dass ich in einer Sucht lebte, und deshalb im Glauben nicht weiterkommen konnte. Auf alle mögliche Weise suchte ich Befreiung. Ich redete mir ein, dass ich das Rauchen beherrsche, denn dann wäre es keine Sünde. Aber das war Selbstbetrug. Sicher bat ich den Herrn von Anfang an, mir zu helfen; aber es war zu wenig intensiv. Drei Arbeitskollegen luden mich im Herbst zu einem Magnetopathen ein, der mich für nur 150 Franken vom Rauchen befreien würde. Ich verneinte, gab ihnen aber zu bedenken, dass die Befreiung nicht durch 150 Franken geschieht, sondern durch den Herrn. Während meine Kollegen immer noch an das Rauchen gebunden sind, darf ich heute frei sein, weil Jesus grösser ist als
Eines Morgens rief ich den Kinderarzt an, aber in mir kämpfte es. Meine Gedanken schwirrten durcheinander zwischen man gelndem Vertrauen auf Gott und Hoffnung auf ärztliche Hilfe. Nach der Untersuchung ich.
(Zeugnisse aus der FEG Pfäffikon SZ)
Bundeskonferenz 1984 in Bern
23./24. Juni
Der Samstagabend
Mit Philipper 2, 5-11 eröffnete Ruedi Messerli am Samstag, 23. Juni, die diesjährige Bundeskonferenz im Kursaal der Landes hauptstadt. Wie ein roter Faden führte der Slogan «Jesus ist grösser» durch die ganze Konferenz.
«Ich weiss zwar, dass Jesus grösser ist, aber lebe ich auch danach, und merken das andere Menschen, wenn sie mich leben sehen?», so fragte sich unser Jugendsekre tär Martin Voegelin zur Einführung. An hand eines Bildes, das einen Superchristen und einen kleinen Mann in einer grossen Hand darstellte, führte er uns mitten ins Thema. Ist es nicht unser Wunsch, immer stark zu sein im Glauben? Möchten wir nicht ein solcher Superchrist sein? Die Antwort ist befreiend: Jesus will kein Superchristentum, sondern Menschen, die sichtbar leben, dass sie sich einem gros sen Herrn anvertraut haben.
Anschliessend brachte Richard Moosheer Grüsse von den Geschwistern aus Klagenfurt und Umgebung. - Die Jugend gruppe Bern inszenierte ein originelles Anspiel zum ernsten Thema: Jesus ist grösser als die Macht der Finsternis, ln drei Szenen rissen sie das Thema auf, ohne eine Antwort zu geben: Geld, Familie, Alkohol.
Der Chor gab eine Gesamtantwort - Jesus Christus kennt dich, er allein weiss, was dir fehlt -, die von Klaus Aeschlimann weiter ausgeführt wurde. Nicht über die Macht der Finsternis wolle er sprechen, sondern bewusst Jesus in die Mitte stellen. Wo aber sehen wir in dieser Welt, dass Jesus grösser ist - Terror, Krieg, Drogen? Der Ausgangspunkt des Elends findet sich im Bösen, in Satan. Paulus spürte diese Macht besonders in Ephesus
und Philippi. Aber gerade diesen Gemein den schrieb er von der Grösse Jesu. Die Menschheit steht durch den Sünden fall unter dem Einfluss des Bösen und somit unter dem Gerichtsurteil Gottes. Jesus Christus ist nicht nur grösser, er ist Sieger. Am Kreuz auf Golgatha hat er dem Feind die Macht entrissen. Er hat uns aus der Gefangenschaft der Finsternis freigekauft, weil er stellvertretend für uns das Gericht Gottes getragen hat. Wenn ein Mensch die Vergebung annimmt, verliert der Feind die Herrschaft über sein Leben. Hast Du dieses Angebot angenommen? Wenn wir Jesus nachfolgen und sagen, dass er grösser ist, soll sich das im alltägli chen Leben konkret auswirken:
1. Im persönlichen Glaubenskampf: Ich darf Sieg haben über die Sünde, die mich immer versucht, wie Neid, Stolz, Egoismus.
2. In der Erfüllung des Missionsauftra ges: Weil Jesus grösser ist, können wir seinen Auftrag ausführen. Er kann Türen öffnen und Menschen zur Bekehrung füh ren.
3. Jesus ist grösser als alle Zukunfts aussichten, die die Welt hat. Er wird seinen Heilsplan vollenden.
4. Jesus ist grösser als Anfechtungen in der Gemeinde. Er baut sie. Wie kann ich die Grösse Jesu praktisch erleben? Indem ich klein werde, wie es Johannes der Täufer bezeugt hat: Er muss wachsen, ich muss abnehmen!
Martin Hänni

Der Sonntagvormittag
Mit Blasmusik und gemeinsamem Singen begann der Konferenzsonntag, zu dem sich etwa 1300 Gäste im Berner Kursaal einge funden hatten. Noch ganz unter dem Eindruck seiner Reise nach Korea stehend, stieg Werner Tobler in seinen Vortrag ein: Jesus ist grösser als der Tod. Wir können nur



staunen über die Erweckung, die Gott in Korea schenkte. 1907 begann die Missio nierung in Seoul, und heute sind rund 30 Prozent der Bevölkerung bekennende Christen. Eine Auswirkung in der Stadt: Keine Pornographie, keine Drogen. Mit Betroffenheit mussten wir vernehmen, wie dort inbrünstig dafür gebetet wird, dass das Feuer der Erweckung auch in Europa noch einmal lodern möchte.
Mit anschaulichen Beispielen aus dem persönlichen Leben und dem Libanon bestätigte W. Tobler die Tatsache, dass Jesus auch heute Sieger ist über den geistlichen, den körperlichen und den seeli schen Tod. In Jesus kann die Seele völlig gesunden. Mit Paulus dürfen wir ausrufen: «Der Tod ist verschlungen in den Sieg!» (1. Korinther 15, 55-57.)
Im zweiten Vortrag des Vormittags forder te Kurt Spiess auf, nicht mit Masken durch das Leben zu gehen. Wir brauchen kein Siegesleben zu demonstrieren, dürfen aber wissen: Jesus ist grösser auch in unserer Schwachheit. Der Vortrag schloss mit der
Zu den Bildern auf der Doppelseite
Von links nach rechts, 1. Reihe: Gebetsgemein schaft am Sonntagnachmittag in kleinen Grup pen / Frage zum Einstieg am Samstagabend: Was verstehe ich darunter, dass Jesus grösser ist? Superchrist oder: Ich klein, er gross? / Anspiel, in dem Alltagssituationen ohne Jesus gezeigt wurden, dargestellt durch die Jugend gruppe Bern / Am Büchertisch.
2. Reihe: Bericht aus der Arbeit der SAM in Brasilien von Heini Deppe / Ein Teil der 1300 Konferenzgäste am Sonntag im grossen Saal des Kursaals / Ein Wahrzeichen von Bern am Samstagabend: Die Bundeshauskuppel (Parla mentsgebäude der Schweizerischen Eidgenos senschaft) / Begegnungen zwischen den Zeiten.
3. Reihe: Am «Salem»-Stand wurden süsse Backsteine für den Neubau des Altersheims «Salem» in Ennenda verkauft - Backsteine auf «Garettli» verladen / Kontakte in der Mittags pause / Informationsstand der Inlandmission.
Ermutigung zum Gebet: Herr, decke mir auf, was deine Liebe in mir aufhält (siehe S. 7-9 in diesem Gemeindegruss).
Nach einer Pause wurde über die Arbeit in verschiedenen Missionsbereichen berich tet. Das Projekt «Salem» in Ennenda im Glarnerland ist am Ort ein Zeugnis für das Vertrauen, das die Freie Evangelische Ge meinde auf den Herrn setzt. Die Projektie rungsphase ist abgeschlossen, die Profile sind gesteckt und man hofft, im Frühjahr 1985 mit dem Bau zu beginnen. Richard Moosheer erzählte vom Missions auftrag in Klagenfurt, Österreich. Eini ge statistische Angaben: 84% der Bevölke rung sind katholisch, 5,6% evangelisch, 1% gehört dem Islam an und 6,3% sind ohne religiöses Bekenntnis. Es gibt ebensoviele Zeugen Jehovas wie Christen. Jede dritte Ehe ist geschieden; 1 Million Alkoholiker. Gerade für Schweizer ist das Land eine Herausforderung, da diese ohne Visum dort leben können. Klagenfurt (86 000 Einwohner) hat nur drei kleine Gemeinden mit 60 bis 70 Personen. Die meisten Men schen haben keinen Hintergrund von gläu bigen Grossmüttern, und viele Menschen sind okkult belastet. R. Mossheer muntert auf zum Gebet und zur Unterstützung der Arbeit in Österreich.
Aus Brasilien bringt Heini Deppe von der Schweizer Allianz-Mission einige Ein drücke. Inmitten grosser Not, wie zum Beispiel Wassermangel, ist auch dort Got tes Wirken zu spüren. Durch das gemein same Tragen von Leid und Dürre wächst die Gemeinde zusammen. Mit dem Hin weis, dass Brasilien noch über 70 Missio nare brauchen könnte, schloss der Bericht und damit auch der Vormittag der Bundes konferenz. - Die Mittagszeit wurde zum Austausch und zur Information an den Ständen und am Büchertisch benutzt. Erich Schori
Der Sonntagnachmittag
Entscheidendes würde ohne die Kinder fehlen, die die Gemeinde von morgen sind.
Welch wichtige Lektion gaben sie uns mit auf den Weg: Eine grosse, fröhliche Schar steht vor uns. In den Saal hinein ertönt auf einmal ein unheimliches Brausen und Toben. Es stürmt auf dem See. Die Karton wellen, die von den Händchen gehalten werden, gehen auf und ab; wir werden fast seekrank. Da - plötzlich Totenstille. Die Kartonwellen werden gewendet, und nun steht der Satz vor uns: Jesus ist grösser! Im Lied «Min Gott isch so gross, so starch und so mächtig» unterstreichen die Kinder den Kernpunkt ihrer Predigt. Sie sitzt und ist mir eine Hilfe im Alltag.
Jan Stifter ermuntert uns mit dem Vortrag: Jesus ist grösser als die Welt. Die Welt bedeutet in der Bibel nicht die Schöpfung, sondern das böse Prinzip, das diese Welt beherrscht. Doch Jesus ist grösser. Eür Gott ist mit Golgatha alles abgeschlossen, sein Sieg ist in der göttlichen Welt offenbar. Als wiedergeborene Christen leben wir in einer Übergangsphase. Von Natur aus gehören wir zu dieser Welt, aber durch die Wiedergeburt zu dem Reich, wo Gott lebt. Jesus will, dass sein Sieg in dieser materiel len Welt durch uns gezeigt wird. Ist Jesus für Dich in diesem Leben wirklich grösser als die Welt? Sieht man es Dir an, dass Du ein Kind Gottes bist? Wir werden nie die Welt überwinden können, aber Gott hat für den Sieg gesorgt!
Armin Mauerhofer macht uns mit seinem Thema Mut: Heiligung - Jesus baut sei ne Gemeinde. Als Sieger öffnet er immer wieder Türen. Durch diese sollen wir gehen und nicht über unsere Schwachheit klagen. Er will keine «starken, fähigen Leute», darum zeigt er uns unsere Armut. Ein Blick in unsere Familien, auf die Kinder, die sich vielleicht beim Besuch nicht so benehmen, wie man es möchte, oder Verschiedenes in der Gemeinde, dessen man sich nicht zu rühmen braucht - all dies hilft mit, unser Unvermögen zu sehen. Auf diese Weise werden wir fähig, dem Herrn wirklich leere Hände entgegenzustrecken. Mit grösster
Freude wird er sie mit seinem Reichtum füllen.
Jede Gemeinde wird gereinigt. Wie ge schieht das? Durch das Gebet. Wir brau chen betende Gemeinden, nicht aktivere. Wir haben unsere Macht im Gebet. Wie wichtig ist es, dass Ehepaare miteinander beten, dass ganze Familien, dass die jungen und alten Geschwister sich Zeit nehmen zum Gebet. Auch zum gemeinsamen Ge bet in der Gemeinde.
Wenn sich Menschen bekehren, ist es ein himmlisches Geschenk, etwas, das Men schen nicht zu tun vermögen. Es demütigt einem, wenn man das miterleben darf. Zu jedem Dienst für Jesus gehört das Kreuz. Wenn es nicht dabei ist, stimmt etwas nicht. Wir brauchen von Jesus geprägte Ge meinden, die den Kreuzesweg gehen und die beten. Dann dürfen wir uns den ganzen Reichtum aneignen: Jesus ist grös ser!
Es ist auch eine Gabe, wenn man mit solch gesundem Humor beschenkt ist und auf diese Weise den Geschwistern ein Opfer ans Herz legen kann, wie sie Robert Bührer eigen ist. Ich glaube fast, manches Portemonnaie wurde um Noten leichter, dafür die Tasche mit «Baumaterial fürs Altersheim Salem in Ennenda» schwerer.Auch darin gilt: Jesus ist immer grösser!
Anita Maurer

Das Konferenzopfer
hat den grossen Betrag von Fr. 46 855.70 ergeben. Das Opfer ist dieses Jahr nach Abzug der Unkosten für den Neubau des Alters- und Pflegeheimes SALEM in Ennenda bestimmt. Herzlichen Dank allen, die mit ihren Gaben einen Beitrag zur Verwirklichung des Werkes geleistet haben. Die Bundesleitung
i

-news
Angola
Der Druck der Bibellesehilfen für das zweite Semester 1984 wurde vor einigen Monaten plötzlich gestoppt. Die Behörden verlangten eine neue Bewilligung. War das das Ende dieser geschätzten Hilfen in einem Staat, der atheistische Propaganda unterstützt?
Am 25. Mai durfte eine Missionarin in der Hauptstadt Luanda die neue Bewilligung entgegennehmen. Bibellesehilfen in Umbundu und in andern Sprachen dürfen weiterhin in unbeschränkter Auflage ge druckt werden. Das ist eine Gebetserhörung. Die Christen dürfen ihre Überzeu gung weiterhin zu Papier bringen. Die Nachfrage für Bibellesehilfen steigt.
Dringend gesucht
Primarlehrerin
für die deutsch- und französischsprachigen Missionarskinder in Guinea
Japan
«Der Hausbibelkreis, den wir Anfang April begannen, entwickelt sich gut, so dass wir planen, ab September mit wöchentlichen Gottesdiensten in unserer Wohnung zu beginnen. Frau Shibuta besucht den Haus bibelkreis treu. Sie ist noch nicht gläubig, aber sehr suchend. Herr Hirahara kommt trotz grosser Beanspruchung im Geschäft regelmässig mit in die Gottesdienste und Gebetsstunden der Magomezawa-Gemeinde. Seine Frau möchte sich taufen lassen.»
Hans und Nelly Wüst
«Mit dankbaren Herzen schauen wir auf das Gemeindewochenende vom 2./3. Juni zurück. Unsere Bitten um grosse Beteili gung, um die Teilnahme von ungläubigen Ehegatten und um eine gute, frohe Ge meinschaft gingen in Erfüllung. Wir glau ben, dass auch das Wort auf fruchtbaren Herzensboden fiel und durch Gottes Gna de zu seiner Zeit Frucht bringen wird.» Therese Horisberger Samuel und Madeleine Stutz
China
Im Zusammenhang mit den neuen Ent wicklungen rufen Christen in Henan die Gläubigen in aller Welt auf, ernstlich für sie zu beten.
1. Betet für die Gefangenen, dass ihre Freude voll ist und dass sie die Kraft erhalten, Prügel und andere Strafen zu ertragen.
2. Betet für die Familien der Gefangenen, dass ihre Bedürfnisse gedeckt werden und dass sie den Mut haben, Demütigungen hinzunehmen, während sie das Kreuz tra gen.
3. Betet darum, dass Gott noch mehr Arbeiter rufe - Männer und Frauen -, die den Dienst am Wort daheim und in andern Provinzen tun. Betet darum, dass die Ausbildung von Evangelisten und Gemein deleitern auch unter den erschwerten Um ständen fortgesetzt werden kann.
4. Betet darum, dass Gott in den Herzen derer arbeite, die auf landesweiter und auf örtlicher Ebene Religionspolitik ausarbei ten und durchsetzen -, dass sie nicht weiterhin dem Geist Gottes widerstehen, der in China an der Arbeit ist.
Umschau

ausgestrahlt werden. Auch bei andern Lokalradios gelang es Absolventen, einzu steigen und Fuss zu fassen. - Bereits ist der nächste Kurs geplant: September 1984 bis Juni 1985. Unterlagen für die Medien schule sowie regelmässige Gebetsinforma tionen können angefordert werden bei: ACR, Postfach, 8804 Au Telefon 01 780 80 41
BESJ:
Jungscharleiter fordern Recht auf Leben
Die rund 120 Teilnehmer des HauptleiterWochenendes des BESJ (Bund Evangelikaler Schweizer Jungscharen) nahmen an ihrem diesjährigen Treffen in Lenzburg Stellung zur Initiative «Recht auf Leben». Einer der Jungscharsekretäre führte aus, dass gerade mit der Unterstützung der Initiative der jungen Generation echte Hoffnung gemacht werden könne, wenn sie sehe, wie der Staat die Würde des Menschen hochhalte und sein Leben schütze. Zuhanden des Nationalrates wur de eine Resolution verabschiedet.
Unter dem Tagungsthema «Jesus Christus ist Herr» trafen sich am 17. Juni rund 15 000 Menschen im Berner Eisstadion Allmend zum Christustag ’84. Organisiert wurde er von einem Vorbereitungskomitee aus der Schweizerischen Evangelischen Allianz und der Schweizerischen Arbeits gemeinschaft für Evangelisation. Im Hauptreferat am Sonntagmorgen forderte Pfr. Reinhard Frische die Teilnehmer auf, in der Herrschaft Christi zu leben: «Die Geschichte des Reiches Gottes ereignet sich nicht jenseits unserer Welt. Christus wirkt durch Menschen, die sich ihm ganz zur Verfügung stellen.» Am Schluss der Tagung rief Jacques Dubois den Schweizer Christen in Erinnerung: «Der Anruf des Evangeliums geschieht nur durch echte Christen. Sie sind Christi Füsse, Hände und sein Mund.» teil.
ACR-Medienschule
Der erste ACR-Mediengrundkurs (Novem ber 1982 bis Juni 1983) bringt Früchte. Drei Absolventen sind bei ACR (Arbeitsgemein schaft für ein christliches Radio) als Redak toren angestellt. Täglich produzieren sie dort Sendungen, die bei Radio Zürichsee
Der BESJ setzt sich aus über 150 Jung scharen zusammen. Hinter den einzelnen Gruppen stehen evangelikale Gemeinden wie Chrischona-Gemeinden, Freie Evange lische Gemeinden, Missionsgemeinden und Evangelische Gesellschaft. An den diesjäh rigen vom BESJ durchgeführten Pfingstlagern nahmen gegen 6000 Jungschärler
Bund n und Gemeinden IFEQ
Buchhandlung
in Bern
Jahresbericht 1983/1984

FEG
Nachdem im Vorjahr der Buchladen um gebaut wurde, musste dieser sich im Be richtsjahr nun bewähren. Auch in perso neller Hinsicht steht ja jetzt eine weit gehend andere Belegschaft im Einsatz. Diese ganze Entwicklung war für die Ver waltungskommission nicht ohne Risiken verbunden. Es ist daher nicht verwunder lich, wenn das Ergebnis des Berichtsjahres von der Kommission mit Spannung erwar tet wurde. In aller Bescheidenheit, beson ders aber in grosser Dankbarkeit unserem Herrn gegenüber, dürfen wir bekennen, dass er uns als sein Werk wohlwollend getragen und gesegnet hat. Wir dürfen mit dem Ergebnis zufrieden sein.
Der Wareneinkauf, der im Vorjahr aus verständlichen Gründen äusserst knapp gehalten war, musste nun der Nachfrage entsprechend gesteigert werden. Eine er wähnenswerte Verschiebung der Verkaufs kategorien konnte nicht festgestellt wer den, einzig die «Musik» dürfte eine Zu nahme verzeichnen, dank der nun besse ren Abhöreinrichtung.
Die letzten «kosmetischen» Einrichtungen an Laden und Büro sind nun abgeschlos sen. Im Berichtsjahr wurde eine neue Adressenverwaltung, eine Speicherung derselben mit vereinfachter Adressiermög lichkeit für den Zeitschriftenversand und besonders für die Propagandaaussendungen, angeschafft. Dass wir diesen Kauf und den vorangehenden kostspieligen Umbau
ohne beängstigende Verschuldung abschliessen konnten, erfüllt unsere Herzen mit Dank.
Leider muss die Verwaltungskommission schon wieder eine Mutation erwähnen; Frau Scharnowski hat ihre Demission be kanntgegeben, und zur Zeit erwarten wir eine neue Nomination von der Bundeslei tung. ln der Belegschaft sind ausgetreten: Fräulein Ramseyer und Fräulein Bohl. Als Neueintritte sind zu verzeichnen: Fräulein Nussbaumer und Fräulein Bachmann, dann auch als Lehrtochter Fräulein Grünig. Den ausscheidenden Damen dan ken wir herzlich für ihre Mitarbeit, und den neu verpflichteten Mitarbeiterinnen wün schen wir viel Freude in ihrer Arbeit. Dem Berichterstatter ist es auch dieses Jahr ein Anliegen, für alle treue Mitarbeit in und an unserer Buchhandlung verbindli chen Dank auszusprechen, möge der Se gen des Herrn auch weiterhin mit uns sein! Otto Köhler
Inlandmission Pfäffikon SZ
Gebetsanliegen
Ende Juni haben wir die Mitteilung erhal ten, dass Gemeinderat und Schulpflege unser Lokal, das wir nun einige Jahre mieten konnten, ab Frühjahr wieder als Kindergarten in Betrieb setzen wird. Wo werden wir uns als Gemeinde dann tref fen? Betet für uns, dass wir im Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus die richtigen Schritte tun. Der Herr hat diese Gemeinde werden lassen; er wird dieses Werk auch weiterführen zur Verherrlichung seines W. Schweyer Namens!
Gemeinden
Buchs:
100-Jahr-Feier
Mit reichem Blumenschmuck zeigte sich die Kapelle der FEG Buchs am Auffahrts tag, 31. Mai 1984. Ein herrlicher Tag: Das 100-Jahr-Jubiläum. 100 Jahre sind eine Epoche, und es ist ein göttliches Wunder in sich, dass die Gemeinde nicht nur existie ren, sondern unter dem Segen Gottes auch zunehmen und wachsen darf. Von nah und fern treffen die vielen Ge meindeglieder, Freunde und Besucher ein. Ueli Schulz begrüsst die Festgemeinde. Dann dürfen wir das Wort vernehmen von unserem Prediger Albert Klotz. Die grund legenden Worte stehen in Epheser 1, 20-23. Jesus ist alle Tage bei den Seinen, bei seiner Gemeinde, bis an der Welt Ende. Er ist durch Leiden, ja durch den Tod am Kreuz, eingegangen in die Herrlichkeit. Darum kann er sagen: «Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel den Seinen zu: «Fürchtet euch nicht, ich bin der Erste und der Letzte!» Er kennt unsere Schwachheit. Er möchte seine Ge meinde, die er mit seinem Blut erworben hat, die oft vielen Nöten und Verfolgungen ausgesetzt ist, durch Leiden zur Herrlich keit führen.
Viele sind aus dieser Gemeinde in Buchs in die weite Welt hinausgegangen zum Segen der Gemeinde. Wir wollen dem Herrn danken für die grosse Treue und Güte durch all die Jahre. Uns muss um die Zukunft nicht bange sein, weil Jesus bei uns ist. Die Botschaft Gottes bleibt: Jesus kommt wieder! Das soll uns Trost und Freude am heutigen Tag geben, und uns bereit machen, ihm zu begegnen. Anschliessend hören wir die Grussworte von Ernst Niederer von unserer TochterGemeinde Heerbrugg und ein Wort von und auf Erden.» Er ruft
Hans Schürch, der von 1947 bis 1957 Prediger in Buchs war. Das Singen und Spielen fröhlicher Kinderherzen geschieht unter der Regie unserer lieben, durch besondere «Erwählung» abtretenden Ge meindehelferin Käthy Sutter und unserer neuen Hilfe Margrit Gujer. Innige Worte des Dankes richtete Albert Klotz an unser scheidendes Käthy und wünscht ihm den besonderen Segen im zukünftigen Ehe leben. Während sechs Jahren hat sie den Dienst in der Gemeinde und an der Jugend in aufopfernder Weise ausgeübt. Möge Gott ihr nach seinem Reichtum vergelten. Erneut hören wir Grussworte von HansMartin Bez aus Gwatt und von Samuel Werndli aus Bern. Armin Mauerhofer von Langenthal schliesst den Reigen der Grüssenden des Vormittags-Gottesdienstes mit der Feststellung: «Eines ist mir klargewor den, als ich die vielen Grussworte der vormals in Buchs das Predigtamt ausüben den Brüder hörte: Gott baut seine Gemein de - wir sind Bausteine zu diesem Haus.»

Der Festgottesdienst am Nachrnittag er möglicht einen umfangreichen Überblick über die Wirkungsbereiche der Gemeinde Buchs gestern und heute. Albert Klotz verliest schriftlich eingegangene Gruss worte, unter anderem die Grüsse des Kirchenratspräsidenten der evangelischen

Landeskirche Buchs, G. Saluz. Der Inhalt bewirkt einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer, zumal Herr Saluz um Vergebung bittet für unbrüderliches Handeln der Kirchgemeinde in früheren Zeiten. - Ist nicht dies eine oft zu wenig beachtete Not unter Brüdern und Schwestern, von Her zen um Vergebung zu bitten und auch von Herzen verzeihen zu können?
Weiter grösste Pfr. Walter Rapold im Namen der Evangelischen Allianz mit den Worten aus Psalm 47, 6ff. Er betonte: «Es ist wichtig, wie wir leben, nicht nur, wie und was wir glauben.» Robert Bührer über bringt Grüsse der Bundesleitung und der Gemeinde Wallisellen; er tut es mit Kol. 2,18: «Lasset euch niemand das Ziel ver rücken.» Hansjörg Strub berichtet in einer Zusammenfassung über die Werdejahre der Gemeinde. Wir erfahren, wie Jesus Christus auch in schweren Zeiten zu seiner Gemeinde steht und gestanden ist. - Zwi schen den einzelnen Grussworten und Berichten hören wir Chorlieder, die unter der Leitung von Oskar Strub vorgetragen werden, und ein Klavierstück der Brüder Junior. Die Jugendgruppe wartet mit sketchartig inszenierten Spielen auf und übermittelt einen gesamthaften Einblick in ihre Tätigkeit.
Albert Klotz beantwortet nun sich selber gestellte Fragen: Wo stehen wir als Ge meinde heute? Wie würde Jesus uns heute beurteilen? Haben wir Zeit, auf ihn zu hören, oder sind wir einfach ein frommer Verein? Welcher Geist dominiert in der Gemeinde? Er findet folgende Antwort: «Ich habe festgestellt, dass in den verschie denen Stationen unserer Gemeinde Gottes Geist vorherrschend ist. Die Gottesdienst besuche zeigen das Bedürfnis nach Ge meinschaft untereinander. - Weiter weise ich hin auf Seelsorge, Unterricht, Jung schar und Jugendgruppe, auf den Brüder rat, die Gemeindehelferin, die Sonntags schule und viele mehr. Damit möchte ich zeigen, dass die Verantwortung auf vielen Schultern der Gemeindeglieder liegt. Auch erwähne ich die Gebetsgemeinschaft vor dem Gottesdienst und die Bibelstunden, die ich als Schlüsselstelle für das Tragen der Reichsgottesarbeit erachte. Ferner den ke ich an den Chor, das Team, die Einsatz-
band, die Frauenmissionsstunde, die Ge schwister am Büchertisch und am Ton band, und nicht zuletzt die Putzmann schaften. Aber: Was haben wir, was wir nicht zuvor vom Herrn empfangen haben? Darum: Bleibe bei uns, Herr, denn es will Abend werden!»
Noch ein Grusswort vernehmen wir von Karl Lechner, der unserer Gemeinde als Prediger gedient hatte, ehe er nach Basel berufen wurde. Nach Ergänzungen zur Gemeinde-Chronik ermahnt er uns aus 2. Mose 33, 15: Die Gemeinde möge mit dem Herrn vorangehen und in voller Hingabe zu seinem Dienst bereit sein. - Die Einsatzband mit ihrem neuen Namen «Fallschirm» spielt nun einen von der Jugend längst erwarteten Negro-Spiritual, dessen Inhalt vom Band-Leiter Steffan Toldo kurz erläutert wird. Der Beifall lässt verständlicherweise nicht auf sich warten. - «So nimm denn meine Hände und führe mich», das ist unser aller Anliegen am Schluss dieses gesegneten Festtages. Hiskia Stolz-Löliger
Thayngen:
«Die Boten»
Gibt es das auf unseren Breitengraden? Ist eine christliche Theatergruppe nicht nur in den USA denkbar? - Nachdem Angehöri ge unserer Familie und Glieder unserer Gemeinde «Die Boten» gesehen hatten, wurde ein Termin festgemacht. Plakate und Programme wurden gedruckt, um Freunde und Bekannte einzuladen. Ein Baumeister stellte uns eine schöne und gut gebaute Bühne zur Verfügung.
Am Montag, 21. Mai, war es soweit. Sicher kamen viele Leute mit etwas gemischten Gefühlen. Was würde wohl auf sie zukom men? Ich habe mich sehr gefreut über den ganzen Aufbau des Bühnentheaters. Der Zuhörer wurde von Anfang an in das Geschehen miteinbezogen, und manch einer fand sich im einen oder anderen Anspiel oder Sketch wieder. Es wurden auch «heisse Eisen» angefasst, wie zum Beispiel ein Stück von Sylvanus, wo es um die Judenverfolgung des Zweiten Welt-
krieges ging. Trotzdem habe ich den Ein druck, dass die Anspiele und Theater nicht verletzt haben; die Spieler haben in ihren Stücken bis ins Detail sehr viel Takt bewiesen. - Sogar musikalisch kamen die Zuhörer auf die Rechnung, indem ver schiedene Male gekonnt mit Geige, Flöte oder Gesang Darbietungen gebracht wur den.
Ein Blick hinter die Kulissen hat gezeigt, wieviel Aufwand und Hingabe es von den Schauspielern verlangte, etwas in diesem Rahmen gekonnt vor die Zuhörer zu bringen. Wie schnell muss zum Beispiel ein anderes Kleid in kürzester Zeit bereit sein. So viele Dinge - so ein Aufwand - lohnt sich so etwas?
Ich bin sicher, dass Jugendliche wie auch ältere Leute, die während dieser Woche vom 21. bis 25. Mai «Die Boten» erlebt haben, in irgendeiner Weise gepackt wur den. Man merkte, dass die Theaterstücke mit persönlicher Überzeugung gespielt wurden. Denn «Die Boten» glauben, dass die Aussagen der Bibel auch heute brand aktuell sind. Mit dem Theater haben sie eine Möglichkeit verwirklicht, die biblische Wahrheit den Leuten zu bringen. Sollten Sie an dieser Theatergruppe Interesse haben, dann können Sie sich an folgende Adresse wenden:
«Die Boten», Christliche Bühne Erich Dentler
Friedauweg 3, 8355 Aadorf Telefon 052 47 31 02

sam unter uns, und wir erlebten etwas von dem, was es heisst, füreinander da sein und füreinander beten, wie es uns das Wort lehrt.
In einer Zeit, da die Selbstverwirklichung der Frau so enorm vorangetrieben wird, hat Ruth Frey uns hineingeführt in das Wort Gottes und uns gezeigt, wie viele Möglichkeiten wir als Christen haben. Wir haben gelernt, wie wichtig es ist, bei Jesus Christus in der Seelsorge zu sein, um dann auch weiterzugeben, was wir selber emp fangen haben.
Dieses Seminar wird wegen grossem Inter esse wiederholt vom 13. bis 20. Oktober 1984. Ich möchte vielen Mut machen, diese Woche zu besuchen. Programm» können bezogen werden, auch gebe ich gerne Auskunft.
Kathrin Meister, Tel. 01 940 82 33
Winterthur: Seminar
Am Samstagnachmittag, 8. September, führen wir ein Seminar durch unter dem Thema «Ganzheitliche Medizin im Lichte der Bibel». Referent ist Dr. med. Samuel Pfeiffer. Inhalt des Seminars: Paramedizi nische Praktiken und ihre Beurteilung aus christlicher Sicht; Fragen und Antworten; Haben wir Christen eine Alternative?Anmeldungen können angefordert werden
H.M. Bernath bei:
Peter Flückiger
Aubodenstrasse 24 8472 Ober-Ohringen, Tel. 052 22 77 69 Fällanden:
Seminar für Frauen
Bei herrlichem Frühlingswetter trafen wir uns im «Sunnebad», Sternenberg. Wir, das waren 37 Frauen. Jede Frau hatte ihre Erwartungen zum Thema «Als Frau in der Seelsorge Jesu». Referentin war Ruth Frey vom Missionswerk «Neues Leben» in Altenkirchen. Schon beim ersten Zusam mensein spürten wir innige Gemeinschaft und Liebe untereinander, die die ganze Woche prägte. Die gute Atmosphäre durch die Hauseltern und das Team haben das Ihre dazu beigetragen. Der Herr war wirk-
Rheineck: Zeltevangelisation
16. bis 28. August mit Wilhelm Pahls
Wir sind eine kleine Arbeits gemeinschaft, aber wir ver trauen auf Gottes Zusagen. Betet mit uns!
Termine
Frauen Tag
S.Sept. W
Liebe Schwestern im Herrn! Bereits zum fünften Mal dürfen wir Euch zu einem gemeinsamen Tag - zum Frauen tag 1984 - einladen, und zwar wiederum im Hotel Limmathaus in Zürich (Pro gramme werden in den Gemeinden aufge legt).
«Es gibt erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche»
Fräulein Anita Hallemann von der Bibel schule Brake wird unter diesem Thema zu uns sprechen.
Aus gesundheitlichen Gründen musste sie nach Deutschland zurückkehren. Ihre jetzige Tätigkeit: Internatsleiterin und Lehrerin an der Bibelschule Brake.
Fräulein Hallemann freut sich auf den Dienst am 8. September 1984 bei uns in Zürich, und wir hoffen zusammen mit ihr, dass viele von Euch dabei sein werden, und dass es für alle ein segensreicher Tag werden darf. Bitte vergesst nicht. Euchwenn möglich gemeindeweise - bis zum 21. August anzumelden. Danke! In der Liebe Jesu verbunden grüssen wir Euch herzlich und danken Euch für Eure Ge betsunterstützung
Das Vorbereitungsteam

Fräulein Hallemann ist 39 Jahre alt und kommt aus Deutschland. Nach dem Ab schluss der Krankenschwestern-Ausbildung besuchte sie für drei Jahre die Bibelschule Brake. Von 1971 bis 1978 war Anita Hallemann als Missionarin auf den Philippinen tätig (Bereich Gemeindebau).
SonntagsschulTagung Bund FEG
20. Oktober 1984 in Winterthur Motto: Freuet euch allezeit!
9.00 Anreise - Kaffeetrinken
10.00

:Freuet euch ... vor der Stunde:
11.00 Austausch - Begegnung
12.00 Mittagessen
13.30
Freuet euch ... in der Stunde
14.15 Pause
14.30
16.00 Schluss
Referentin: Elisabeth Voegelin
Ort: FEG-Gemeindezentrum Winterthur, Theaterstrasse 27
Mitnehmen: eigenes Picknick - Suppe und Getränke sind vorhanden.
Eingeladen sind alle Mitarbeiter in Sonn tagsschulen, Kinderstunden, Bibelclubs und interessierte Freunde.
Kontaktadresse: Frau Esther Rambold, Buchhandlung Glärnischhaus, 8640 Rapperswil, Telefon 055 27 43 23
Basel, Spittlerhaus. Am 16. Juni: Michael David, des Thomas und der Martina BuolKaufmann, Binningen.
Busswil. Am 27. Mai: Daniel, des Beat und der Erika Matti, Aegerten.
Lachen. Am 3. Juni: Daniel, des Rolf und der Edith Stutz, Lachen.
Muri-Gümligen. Am 14. Juni: Thomas, des Beat und der Erika Steck, Belp.
Murten. Am 21. Juni: Lukas, des Marcel und der Elisabeth Baeriswyl-Zogg, Wünnewil.
Pfäffikon SZ. Am 23. Juni: Christopher, des Mike und der Susi Rohr, Richterswil. Rapperswil. Am 1. Juni: Damaris, des Martin und der Madeleine Leicht-Sumi, Rapperswil. Schiers. Am 5. Juni: Esther, des Christian und der Heidi Schmid, Küblis.
Freuet euch .. nach der Stunde: n
Seuzach. Am 1. Januar: Jessica, des Christia und der Sheila Zehnder, Seuzach.
Bibelwoche in Hilterfingen
1. bis 7. Oktober 1984
Leitung: Wolfgang Vöhler, Winterthur Kosten für sechs Tage Vollpension je nach Zimmer:
Fr. 210.- / 255.- / 340.-, Zuschlag für Einerzimmer: Fr. 50.-
Anmeldung bis vier Wochen vor Beginn an Hotel Bellevue au lac 3652 Hilterfingen, Telefon 033 43 12 21
Familien
Baden-Wettingen. Am 29. Mai: David, des Christoph und der Barbara Graubner-Holzer, Untersiggenthal.
Baden-Wettingen. Am 31. Mai: Silvia, des Edi und der Vreni Meier, Oberehrendingen. Baden-Wettingen. Am 9. Juni: Marius, des Stefan und der Mirjam Schlüpfer, Baden.
Thun. Am 9. Februar: Lukas Andreas, des Martin und der Sara Möri, Thun-Allmendingen. Wil. Am 5. April: Yael Claudia, des Fritz und der Angelika Boss, Uzwil.
Unsere Heimgegangenen
Rapperswil. Am 27. Mai wurde Frau Berta Merki-Kern nach langem, geduldig ertragenem Leiden im 65. Altersjahr von ihrem Herrn und Erlöser in die Ewigkeit gerufen. Es ist sicher ein besonderes Geschenk, dass sie vor vier Jahren klar erkennen durfte, dass sie ihr Leben in einer klaren Bekehrung Jesus übergeben muss. Nun darf sie zu den Vollendeten gehören.
Thun. Am 28. Mai ist unsere Schwester Frau Maria Gafncr-Aeschlimann, Hünibach, im Alter von 82 Jahren vom Herrn abberufen worden. Im Dezember 1983 musste ihr noch ein Bein amputiert werden. Trotz grossen Schmer zen war sie stets getrost und dankbar dafür, dass sie in ihrem Heiland Frieden und das ewige Heil gefunden hat. Nun ist sie von ihrem festen Glauben zum Schauen gelangt.
Thun. Am 6. Juni hat Gott der Herr Frau Emma Fuchs-Aeschlimann nach kurzer, schwerer Krankheit im 86. Lebensjahr heimge rufen. Kennzeichnend für ihr Leben stand über der Todesanzeige das Wort: «Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn.» Vielen wurde sie durch ihre hilfsbereite und freundliche Art zum Segen. Nun dürfen wir sie beim Herrn wissen.
Das aktuelle Wort

CHRISTUSTAG 84: Jesus Christus ist Herr
Was zuerst wie eine unglückliche Kollision aussah, wurde zu einer eindrücklichen Demonstration: Der CHRISTUSTAG 84 gewann auf dem Hintergrund der mit vielen kritischen Stimmen begleiteten Papst-Visite an Glaubwürdigkeit. Eine Journalistin der «Berner Zeitung» schnappte folgen den Teilnehmerkommentar auf: «Der Papst nennt sich Stellvertreter Christi. Hier versammeln wir uns direkt zu Christus.» Es waren immerhin rund 15 000 Teilnehmer, die nicht nur zu einem schönen Gemeinschaftserlebnis ins Eisstadion strömten. Das Konzept des Christseins, wie es Pfr. Reinhard Frische entfaltete, sollte das Volk Gottes in unserem Land vorrangig beschäftigen. «Eine geistliche und soziale Erneuerung gibt es nur auf der Basis konkreter Umwandlung vieler einzelner durch Christus.» Für gute, bibelgläubige Christen nichts Neues? Aber - «frommes» Für-sichselbst-Leben helfe der Gesellschaft nicht viel mehr als «weltliches» Für-sichselbst-Leben, betonte Frische. «Wo Menschen ihrem alten Wesen Abschied geben, um mit Christus zu leben, da werden sie zum Faktor für die Umwelt.» Die selbstprüfenden und motivierenden Botschaften führten zur Verabschie dung des Aufrufs Christustag 1984. (Ganzer Text durch Christustag 84, Postfach 55, 3000 Bern 23.) Der Aufruf schliesst: «Schweizerinnen und Schweizer! Als Christustag 84 proklamieren wir, dass Jesus Christus HERR ist. Er wird kommen wie die Sonne am letzten grossen Tag. Er soll Herr auch unseres Landes sein.»
Das ist keine Erklärung für einen Tag. Das ist ein Lebenskonzept. Die Impulse des Christustages bedeuten für mich fortgesetzte Arbeit in meinem christlichen Alltag. Ich will noch mehr lernen, bedingungslos unter seiner Herrschaft zu leben. Martin Voegelin