«Seit meiner Jugend suche ich Unterstützung in der Seelsorge.»
Reto Pelli, Prisma Rapperswil
«Betest du noch für ein Wunder?»
«Seit meiner Jugend suche ich Unterstützung in der Seelsorge.»
Reto Pelli, Prisma Rapperswil
«Betest du noch für ein Wunder?»
Gratis-Zeitschrift der Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz
feg.ch 06/2024 | 118. Jahrgang erscheint 11-mal jährlich (Juli/August Doppelnummer)
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Zukunft enthüllt | Leitung FEG Schweiz
«Der ältere Sohn war auf dem Feld gewesen. Als er jetzt zurückkam, hörte er schon von weitem den Lärm von Musik und Tanz.»
Lukas 15,25
Mich fasziniert die Szene, die Jesus hier malt. Da kommt der ältere Sohn zu sich nach Hause. Er hat gearbeitet. Er ist müde, verschwitzt und schmutzig. Er hat vielleicht noch das Werkzeug in der Hand und ist völlig überrascht: Beim ihm zu Hause wird gesungen, gelacht und getanzt. Aber er hat keine Ahnung warum. Er sieht das Fest nicht, denn er weigert sich ins Haus zu gehen. Aber er hört es.
Hast du dir schon mal überlegt, wie der Himmel klingt?
Daniel Vassen
Leitender Pastor Kirche focusC Chur daniel.vassen@ focusc.ch
Jesus offenbart nach meinem Verständnis hier den Soundtrack des Himmels. In dem Vaterhaus, von dem Jesus hier spricht, ist es unverschämt fröhlich. Dort wird gesungen, musiziert, gegessen, gelacht und getanzt.
Ich wünsche mir, dass unsere Kirche für diesen Soundtrack berühmt wird. Ein Soundtrack, der dann ertönt, wenn wir feiern, dass Menschen nach Hause kommen. Ein Soundtrack, den man schon von weitem hört.
Was wäre, wenn wir berühmt und berüchtigt werden für unsere Feiern voller Freude, Essen, Anbetung und Tanz?
Was wäre, wenn auf diese Weise meine Nachbarn und Freunde die Freude, Liebe und Gnade Gottes erleben?
Die Leitung der FEG Schweiz (LFS) traf sich am 18. April zu ihrer monatlichen Sitzung.
Die FEG Schweiz hat in ihrem Grundlagepapier festgehalten, dass sie auf der Glaubensbasis der Europäischen Evangelischen Allianz steht. Danach folgt eine Präambel mit den wichtigsten Werten. So schreiben wir unter Punkt vier: «Die FEG Gemeinden bilden geistliche Lebens- und Dienstgemeinschaften zur Erfüllung des Auftrages, den der Herr seiner Gemeinde anvertraut hat.» Immer wieder gibt es Fragen, wie die FEG Schweiz zu aktuellen Fragen steht. Unsere Antworten erarbeiten wir auf diesen Grundlagen.
Die Planung der Delegiertenkonferenz (DK) am 25. Mai in Sulgen nahm einige Zeit an Anspruch. Am Nachmittag gibt es einen Verabschiedungs- und Einsetzungsgottesdienst.
Die «Kirche im Park Rorschach» kommt neu in den Befreundeten-Status der FEG Schweiz. Auch können wir voraussichtlich zwei Gemeinden an der DK vom Befreundeten-Status in den Mitglieder-Status aufnehmen.
Der Bereich Innovation mit David Gronau berät einige Gemeindeleitungen zu «Gemeinde mit Mission».
Weiter haben drei Sprungbrettler ihr Praktikumsjahr begonnen.
Dem BESJ haben wir zum 50-Jahre-Jubiläum gratuliert. Die Verbundenheit ist stark. Zurzeit haben 78 FEGGemeinden eine Jungschararbeit.
Peter Schneeberger Vorsitzender FEG Schweiz peter.schneeberger@feg.ch
Auf einen Schlag verlassen uns drei langjährige Mitarbeiter. Hier ein kleiner Abschieds- und Dankesgruss der jeweiligen Ressortleiter aus der Leitung der FEG Schweiz.
Beat Abry hat sich als Pastor und später als Evangelist einen Namen gemacht. Bereits von 1996–2011 war Beat für rund 5 Jahre zu 50% als Evangelist für die FEG Schweiz tätig, bevor er sich dann vollzeitlich im Janz-Team engagierte. Seit 2011 war Beat von der FEG Schweiz als Evangelist angestellt. Seine Termine waren gefüllt mit Evangelisationen, Bibelseminaren und Gottesdiensten. Seine Verkündigungen sind bekannt dafür, ermutigend und herausfordernd zugleich zu sein. Er reist nicht nur in der Schweiz, sondern vor allem in Deutschland und auch international, um Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Sein Engagement zeugt von seinem unerschütterlichen Willen, die gute Botschaft zu verbreiten. Beat Abry ist aber nicht nur ein Mann des Glaubens, sondern auch ein Familienmensch, der als Ehemann, Vater von drei Kindern und Grossvater seine Werte lebt und weitergibt.
…und auch wenn er das nicht mag, möchte ich Beat Abry für seinen unermüdlichen Dienst und seine Hingabe an die Verbreitung der guten Nachricht würdigen. Er ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie ein einzelner Mensch durch Glauben und gelebte Berufung einen Unterschied in der Welt machen kann. Unzählige Menschen erlebten eine bedeutungsvolle Wendung in ihrem Leben. Umso mehr ist es bereichernd, dass Beat auch nach seiner Pensionierung weiterhin in seiner Berufung unterwegs sein wird. Dazu wünschen wir Beat und Erna von Herzen Gottes Segen!
Matthias Anderegg, Bereich Gemeindeentwicklung und Gemeindeberatung
Reiner Bamberger kam 1979 aus dem Norden Deutschlands für sein Theologiestudium an der STH Basel in die Schweiz. Seine Begeisterung für und Vertrauen in die Bibel geht auch auf diese Jahre zurück. Von 1984–1985 arbeitete er in der FEG Olten, danach bis 1995 als
Jugendsekretär der Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz. Ich habe mit meiner Frau die legendären, regionalen Jugendleiterwochenenden besucht und erinnere mich noch gut an Reiners Herzschlag für Evangelisation und damit zusammenhängend die Förderung der Sprachfähigkeit von uns Christen (Antikananäisch). Seit 1996 unterrichtete Reiner teilzeitlich als FEG-Dozent am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) mit den Schwerpunkten Führungskompetenz entwickeln, Erwachsenenbildung, Reflexion, Teamentwicklung, Projektmanagement, Homiletik (Predigtlehre/-praxis) und Mentoring sowie Mitarbeiterführung und Coaching. Um fachkundig wirken zu können, hat er sich weitergebildet zum dipl. Erwachsenenbildner (und Abschluss MAS Supervision, Coaching und Organisationsberatung). Seine Fähigkeiten brachte er auch im Verband der FEG Schweiz durch die Mitgestaltung des Kandidatenjahreskurses ein, wodurch er eine ganze Generation junger pastoraler Mitarbeiter prägte. Dazu gehörte auch die Mitarbeit in der Ausbildungskommission, im Gemeindeberatungsteam und zeitweise in weiteren Projekten und Teams (z.B. Konferenzen,
Theologische Kommission). Reiners Begeisterung für Neues und seine Bereitschaft zum Lernen zeigt sich auch in der Tatsache, dass er und seine Frau Eva vor nicht allzu vielen Jahren sich noch einbürgern liessen in der Schweiz. Sie haben drei erwachsene Kinder und sind auch Grosseltern, aber nach der altersmässigen Pensionierung wird Reiner nicht nur Enkel/in hüten. Reiner «kann man (weiterhin) buchen» (Eigenwerbung) für Einzel- und Teamberatungen, Seminare und Predigten (siehe https://reiba.ch/httpDocs/RBMehr/ Reiner_Bamberger_von_A_bis_Z_PUB.pdf und https:// www.bso.ch/suche-beraterin/detail/reiner-bamberger/). Danke Reiner für vier Jahrzehnte Engagement im FEG-Schweiz-Teil des Reiches Gottes und für alle bleibenden Spuren, die dein Wirken hinterlassen haben.
Jürg Buchegger, Bereich Leiterschaft, Ausbildung und Pastoren
Seit 2012 leitet Michi Dufner die FEG Jugend und ist in der Leitung der FEG Schweiz für den Bereich Next Generation verantwortlich. Im Sommer 2024 wird Michi die Stelle als Kommunikationsverantwortlicher bei der Partnerorganisation SAM Global antreten. Michi verantwortete mehrere Jugendlager in Spanien und Kroatien und leitete unzählige Jugendanlässe. Durch seine starke Beziehungs- und Verkündigungskompetenz hat er viele Jugendliche geprägt und auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden begleitet. Später leitete er zusammen mit seiner Frau Manu die Ehe- und Familienarbeit der FEG Schweiz und unterstützte hunderte von Ehepaaren in Eheseminaren. Wir verlieren mit Michi einen guten Freund, Mitarbeiter und Leiter der FEG Schweiz und wünschen ihm Gottes Segen für seine neue Aufgabe.
Peter Schneeberger, Vorsitzender
• Gründung im Jahr 1970
• 383 Mitglieder
• Viele Mitwirkende
• 355 Stellenprozente: 3 Pastoren inkl. Jugendpastor, Leiterin Bereich Kinder, Mitarbeiter Soziale Projekte, Social Media und Haus
• Gemeindeleitung: 8 Gemeindeleiter und Gemeindeleiterinnen, ein Vorsteher
• Gemeinde für alle Generationen
• Unser Einzugsgebiet ist das Oberaargau inkl. umliegende Dörfer aus den Kantonen Solothurn, Luzern und Aargau
• Ukrainische Community von ca. 20–30 Personen
• Gottesdienste in Ukrainisch übersetzt und je nach Bedarf in andere Sprachen
Die FEG Langenthal entstand 1970 aus einer Gruppe, die sich von der reformierten Landeskirche trennte, weil sie an der Glaubwürdigkeit des Wortes Gottes festhielt und glaubte, dass jeder Mensch eine persönliche Umkehr erleben muss.
Ab 1971 predigten regelmässig Studierende der damals noch FETA genannten Schweizerischen Theologischen Hochschule im Gottesdienst – unter ihnen ein junger Mann namens Armin Mauerhofer. Am 1. August 1974 wird Armin Mauerhofer als erster Pastor von der Gemeinde angestellt. In dieser Zeit finden viele Menschen eine persönliche Beziehung zu Jesus. Dies führt zu einer regen Missionstätigkeit in vielen Arbeitsbereichen und in unerreichten Gebieten der Innerschweiz. Auch viele junge Familien schliessen sich der FEG an, so dass die ausgeprägte Kinder-, Teenager- und Jugendarbeit für uns charakteristisch wird. 1980 konnte das eigene Kirchengebäude an der Weissensteinstrasse eingeweiht werden. Im Jahr 2015
wurde ein Erweiterungsbau für die weiter gewachsenen Bereiche Jugend und Kinder notwendig. Neben vielen Praktikanten und natürlich Armin Mauerhofer waren weitere prägende Personen Pastoren in der FEG Langenthal: Willy Wagner, Martin Pfäffli und Markus Maag.
Für eine grosse Gemeinde ist es besonders schwierig, eine familiäre und liebevolle Atmosphäre zu schaffen, in der sich Menschen jeden Alters zu Hause fühlen. Grösse fördert Passivität und Anonymität, beides Hindernisse für ein fruchtbares Leben mit Gott. Deshalb haben wir in den letzten Jahren besonderen Wert auf die Förderung der christlichen Gemeinschaft gelegt: Wir wollen Leben teilen, gemeinsam beten, von der Bibel geprägt sein, miteinander authentisch sein und gemeinsam im Glauben wachsen. Letztlich ist es unser Wunsch, dass unsere Gemeindeglieder in die Nachfolge und Jüngerschaft Jesu geführt werden. Das gelingt uns nicht immer so, wie wir es uns wünschen würden, denn eine solch tiefgreifende Veränderung kann nur durch eine veränderte Kultur geschehen, und diese wird bekanntlich von jedem einzelnen Gemeindeglied beeinflusst.
Zukunftsperspektive
Die FEG Langenthal besteht aus einer Gruppe junger Menschen, die eine grosse Leidenschaft haben, das Reich Gottes in unserer Welt sichtbar werden zu lassen. Gleichzeitig sehen wir die Notwendigkeit, den Ärmsten in unserer Gesellschaft christliche Nächstenliebe zu zeigen, und haben deshalb das Projekt HILA, Hilfe Langenthal, ins Leben gerufen. Wenn die Begeisterung für Jesus und die Liebe zum Mitmenschen die ganze Gemeinde erfasst, dann kann Gott uns noch mehr zu seiner Verherrlichung gebrauchen.
Simon Geiser, Vorsteher Als sozialpädagogischer Familienbegleiter arbeite ich gerne mit Menschen. Die FEG Langenthal hilft mir, im Glauben zu wachsen und andere Gemeindeglieder zu ermutigen. Für mich ist es wunderbar, mich in einer Gemeinschaft von Glaubensgeschwistern gut aufge-
hoben zu fühlen. Gerne setze ich hier meine Gaben für Jesus ein.
Rahel Fahrni, Gymnasiastin
Mein Name ist Rahel Fahrni und ich bin 18 Jahre alt. Im Sommer schliesse ich das Gymnasium ab und freue mich schon auf das Abenteuer Universität. Ich schätze es sehr, in der Jugendgruppe mit Gleichaltrigen unterwegs zu sein und tiefe Gespräche über Glaubensfragen und andere Anliegen zu führen. Das gegenseitige Herausfordern und Ermutigen motiviert mich, in meiner Beziehung zu Jesus immer mehr zu wachsen, seine Liebe an meine Mitmenschen weiterzugeben.
Esther Kaderli, 50 Jahre
In der FEG Langenthal begegne ich immer wieder Menschen, die Jesus lieben, Gott mit ihrem Leben verherrlichen wollen und dem Heiligen Geist Raum in ihrem Herzen geben. Die Menschen sind vielfältig, unterschiedlich, einzigartig und – was mir besonders gefällt – generationenübergreifend. Ich schätze es, dass die Seniorinnen und Senioren einen besonderen Platz einnehmen und sehr aktiv am Gemeindeleben teilnehmen. Wichtig ist mir auch, dass es in der FEG Langenthal seit Jahren eine ausgebildete Person für die Kinder gibt. Das gibt der jungen Generation viel Gewicht. Nach einem vorbildlichen gemeindeinternen Prozess haben wir im letzten Herbst unsere Statuten dahingehend geändert, dass nun auch Frauen in der Gemeindeleitung vertreten sind und predigen dürfen. Mir ist wichtig, dass so in allen Leitungsgremien Männer und Frauen Verantwortung übernehmen können.
Markus und Hildegard Ammann, pensioniert «Oh Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses. Ich liebe, Herr, den Ort, wo deine Ehre wohnt…» Dieses Lied drückt aus, was uns mit der FEG Langenthal verbindet: Sie ist für uns ein Ort, an dem wir Gott begegnen und mit Menschen unterwegs sind, die ihn ebenso lieben. In dieser Gemeinschaft fühlen wir uns gestärkt und getragen. Wir spüren, wie Gott uns führt und wir ihm dienen dürfen. Das Gebet, die Lieder, der Dank, die Gemeinschaft erzählen von der Grösse Gottes auch in unserem Leben.
www.feg-langenthal.ch
Kürzlich hatte eine Person, die mir nahesteht, einen Unfall. Sie erhielt vom Arzt die Diagnose «unheilbar». Diese Nachricht erschütterte mich! Doch noch betroffener war ich, als ich erst durch diese Diagnose auf die Idee kam, Gott um ein Wunder zu bitten.
Wenn mich jemand gefragt hätte, ob ich daran glaube, dass Gott Wunder tun kann, so wäre die Antwort für mich klar gewesen. Natürlich kann er das! Doch nach dieser Diagnose sah ich mich mit einer anderen Frage konfrontiert: Wenn Gott Wunder tun kann, warum bitte ich ihn dann nicht einfach um sein konkretes Eingreifen? Warum fällt es mir so schwer, der kranken Person die Hand aufzulegen und Gott um ein Wunder zu bitten?
Die Herausforderung, für ein Wunder zu beten, besteht für mich darin, möglicherweise enttäuscht zu werden. Wie gehe ich damit um, wenn Gott nicht wie erwartet eingreift? Wenn er mein Gebet anscheinend nicht erhört? Die Angst vor dieser Enttäuschung bringt mich oft dazu, gar nicht erst um ein Wunder zu bitten. Und ich glaube, genau das ist der springende Punkt: Ich unterschätze die grosse Kraft, die im Gebet liegt. Und ich unterschätze auch, wie ernst Gott meine Gebete nimmt, nur weil ich Gottes Handeln oft nicht verstehe. Doch diese Angst hat nicht das Recht, mein Gebetsleben und damit meine Beziehung zu Gott zu bestimmen.
Andrea Fuhrmann
Next Generation
FEG Schweiz
andrea.fuhrmann
@feg.ch
Denn Gott hört unsere Gebete und lässt sich durch unsere Bitten bewegen! Das beweist zum Beispiel das Fürbittegebet von Mose, durch das Gott seinen Entschluss, das Volk zu vernichten, nicht umsetzte. Er liess sich durch Mose umstimmen. Die kinderlose Hanna fleht – Gott beantwortet dieses Flehen mit der Geburt eines Sohnes. Hiskia bittet Gott unter Tränen, noch nicht sterben zu müssen. Dies macht deutlich, wie ernst Gott unsere Gebete nimmt.
Die göttliche Reaktion auf unser Gebet ist ein entscheidender Punkt, den Gott einzigartig macht und ihn von anderen Religionen unterscheidet. Unser Leben wird nicht vom Karma, Schicksal oder Kismet bestimmt: Wir haben einen Gott, der unsere Gebete hört und erhört und der sich von ihnen zum Handeln bewegen lässt. Darauf vertraute Hanna, als sie verzweifelt zu Gott schrie. Das wusste auch Mose, als er mutig Gott widersprach. Sie beide kannten Gottes Wesen und vertrauten auf seine Allmacht, seine Barmherzigkeit und seine Geduld. Wenn wir Gottes Wesen kennen, das uns ja in Christus offenbar wurde, können wir voller Vertrauen zu ihm kommen. Wir können ihm unser Herz ausschütten und auch gewagte Bitten aussprechen. Das schreibt Bruder Andrew, ein grosser Beter unserer Zeit: «Es kommt alles darauf an, dass wir Gottes Wesen und seine Absichten verstehen. Nur so finden wir aus einer oberflächlichen
Beziehung zu ihm heraus und legen den Grundstein für all unsere Gebete.» Und wenn wir Gottes Wesen kennen, dann können wir auch eine unerfüllte Bitte annehmen. Denn wir vertrauen darauf, dass Gott gut ist und meine Bedürfnisse nicht ignoriert.
Entdecke die Hanna in dir
Jesus kennt die Macht des Gebets. Er kennt auch die Gefahr, dass wir gebetsmüde werden. Oder dass wir aufgrund von Enttäuschungen das entschlossene und ausdauernde Gebet aufgeben. Und genau deshalb fordert er uns mit dem Gleichnis der armen Witwe in Lukas 18 heraus: Wir sollen nicht teilnahmslos werden, sondern mit Ausdauer und Vertrauen zu Gott zu beten. Ja, wir sollen ihn mit unseren Gebeten sogar bedrängen. Durch das mutige und beständige Beten können wir die Kraft des Gebets immer wieder neu entdecken. Gott kann uns dadurch aufzeigen, dass er unsere Gebete hört und ernst nimmt, so wie er die Gebete von Mose, Hanna und Hiskia ernst nahm.
Bete mit
Gott wirkt durch unsere Gebete. Er lässt sich durch unsere Bitten bewegen. Deshalb haben wir bei FEG NextGeneration Gebetskarten erstellt, die dir regelmäs-
sig konkrete Gebetsanliegen geben, für die du mit einstehen kannst. Möchtest du einen wertvollen Beitrag für die Junge Generation in unseren Gemeinden leisten und mitbeten? Dann bestelle hier die Gebetskarten von FEG Jugend, FEG Kinder und FEG Ehe & Familie.
Bete mutig und erwarte Gottes Wirken!
«Ich unterschätze, wie ernst Gott meine Gebete nimmt, nur weil ich Gottes Handeln oft nicht verstehe.»
Gebetskarten bestellen: andrea.fuhrmann@feg.ch
Interview mit Josef Birrer
Über Josef Birrer, Pastor der FEG Landquart, berichtete das fegmagazin im Mai über seinen Weg zu Jesus Christus. Dabei sind bei mir viele Fragen aufgetaucht. Einige davon beantwortet Josef in diesem Interview.
Du erzählst oft von deinem Weg zu Jesus. Was löst das bei deinen Zuhörern aus?
Ich bekomme viele positive Rückmeldungen. Sie sind bewegt von der Geschichte, die Gott mit mir geschrieben hat. Einige werden ermutigt durch Gottes Treue, die sichtbar wird, andere werden gestärkt in der Hoffnung für Menschen aus ihrem Umfeld, die auf der Suche sind.
Und was passiert mit dir, wenn du deine Geschichte immer wieder erzählst?
Es löst viel Dankbarkeit aus, dass ich jetzt so leben kann, wie ich lebe. Zudem merke ich, dass sich über die Jahre meine Perspektive auf meine Vergangenheit verändert, mein Glaube sich weiterentwickelt und ich mehr Zusammenhänge und Gottes geniale Vorsehung erkenne.
Heute sieht man in der Schweiz auffallend viele Buddhas. Was fasziniert die Schweizer am Buddhismus?
Vielleicht die Ahnung, dass diese sichtbare Welt allein nicht genügt. Es muss mehr geben und man will einen Zugang dazu finden. Buddha ist für jene, die keinen Zugang zu Gott finden, so etwas wie eine Symbolfigur für dieses Mehr.
Harry Pepelnar arbeitet zu 30 Prozent für die FEG Schweiz im Bereich Kommunikation
pepelnar@ gmail.com
Ebenfalls begegnet man dem Thema Meditation. Im Fitnesscenter, im Wellnessbereich, im Geschäftsleben usw. Was steckt dahinter?
Auf der einen Seite gibt es in unserem leistungsorientierten Leben ein grosses Bedürfnis nach Entspannung und Fokussierung. Fernöstliche Meditationstechniken versprechen beides. Auf der anderen Seite ist dem Menschen nichts unerträglicher, als wirklich still zu werden und tief in seine innere Haltlosigkeit, Verlassenheit, Ängste und Sündhaftigkeit zu schauen. Blaise Pascal hat einmal gesagt: «Alle Sorgen des Lebens stürzen über uns zusammen, weil wir uns weigern, jeden Tag eine Weile still in unserem Zimmer zu sitzen.» Ich denke, dass das Thema Meditation für die breite Masse immer ein oberflächliches bleiben wird.
Nun hast du selbst auf deiner langen Suche viel meditiert. Meditierst du heute noch?
Ja, in gewisser Weise schon. Durch das viele Meditationstraining kann ich innerlich schnell zur Ruhe kommen und den inneren Dialog abschalten. Das habe ich gelernt. Einfach nur da sein und eine Zusage von Gott im Raum stehen lassen. Das ist ermutigend.
Was ist für dich der Unterschied zwischen christlichem Gebet und fernöstlicher Meditation?
Beim Gebet geht es um Beziehung und Kommunikation mit Gott. Fernöstliche Meditation hingegen ist eine Technik. Man übt, innerlich leer zu werden und sich zu fokussieren.
Könnte man sagen, Gebet ist aktiv und Meditation ist passiv?
Wenn ich an Jesus denke, wie Er ganze Nächte auf einem Berg verbracht hat um zu beten, gehe ich nicht davon aus, dass Er ununterbrochen aktiv mit seinem himmlischen Vater gesprochen hat. Ich glaube, Er war auch still, einfach da, in der Gegenwart Gottes. Da hat er, der sich zeitweilig auf das Menschliche beschränkt hatte, sich mit seinem unendlichen Gottwesen wieder
eins gemacht und Inspiration und Kraft geschöpft. Das war nicht immer nur Dialog.
Und dann ist da noch das fast allgegenwärtige Yoga. Auch da bist du ausgebildet. Machst du das immer noch?
Das Wort Yoga bedeutet Joch. Yoga wurde entwickelt, um eine Verbindung mit den hinduistischen Göttern herzustellen. Ich möchte unter einem Joch mit Jesus leben und nicht unter dem Joch dieser Dämonen. Wir Christen lassen uns taufen oder nehmen das Abendmahl, um unsere Beziehung mit Jesus zu bekräftigen, Hindus praktizieren Yoga, um sich nach ihren Göttern auszustrecken. Bei uns wird zwar christliches «Yoga» angeboten, allerdings ist das eine Vermischung von zwei Weltanschauungen, die sich nicht vermischen lassen. Stretchen und meditieren kann man auch Yogafrei. Ich mache noch ab und zu einzelne Atem-Übungen, die ich in Indien kennengelernt habe, verbinde das aber nicht mit Yoga.
Was rätst du ängstlichen Christen, die dir davon abraten würden?
Über Psalm 27,1 zu meditieren.
Wir leben in einer stressigen Welt. Was haben wir als Freikirchen zu bieten, um zu entschleunigen?
Ich habe auch schon stilles Gebet angeboten, oder auch christliche Meditationen, gefüllt mit biblischen Bildern, ein Hören auf Gott oder einfach in der Gegenwart Gottes ruhen. Die christliche Tradition hat da einen grossen Schatz. Beleben wir ihn neu? Exerzitien, Fasten, Kontemplation oder die Lectio Divina, wo man stundenlang nur einen Bibelvers auf sich wirken lässt.
Du hattest Phasen mit viel Angst und Depressionen. Woher kam das?
Ich glaube, es hat mit einer traumatischen Erfahrung zu tun, als ich ein Jahr alt war und wegen einer Lungenentzündung zwei Wochen in einem Sauerstoffzelt verbringen musste. Das hat in mir eine Katastrophe ausgelöst, Frustration, Hass auf Gott und mich selbst und Todesangst. Durch meine spirituelle Suche bin ich zu diesem Trauma zurückgekehrt, aber ich konnte es nicht lösen.
Dieser Knoten in mir stand zwischen mir und meinem Ziel. Ich erkannte: «Eigentlich lehne ich alles ab,
was ich suche.» Diese Erkenntnis war ziemlich frustrierend.
Aber wenn man sich mit esoterischen Praktiken beschäftigt, wird man doch okkult belastet.
Das ist nicht zwingend. Ich habe vieles mitgemacht, aber ich habe mich nirgends wirklich innerlich engagiert. Ich war auf der Suche nach der absoluten Wahrheit und spürte überall, dass ich noch nicht angekommen war. Natürlich habe ich mir diese Frage auch gestellt als ich Christ wurde, aber eine okkulte Belastung habe ich nicht festgestellt.
Die Angst vor Belastungen ist also etwas übertrieben?
Viele ehemalige Yogalehrer oder Esoterikerinnen geben Zeugnis von einer dämonischen Belastung. Wer mit Jesus verbunden ist, braucht davor keine Angst zu haben. Hat man sie doch, zeigt das, dass die Liebe zu Jesus und das Gottvertrauen noch Entwicklungspotential hat.
Jetzt lebst du in der nachchristlichen Schweiz, in der all das in wird, aus dem du kommst. Was macht das mit dir?
Wir verlieren in allen Bereichen der Gesellschaft den Bezug zur Wahrheit und entfernen uns von Gott. Meine Herausforderung als Christ ist es, so zu leben, dass die Menschen merken, dass die Liebe zur Wahrheit und daraus der Glaube an Jesus Christus das viel bessere Lebensmodell ist. Denn nur die Wahrheit macht frei und ich hoffe, dass viele Suchende sich nicht zufriedengeben, bis sie diese gefunden haben.
Ja, das würden wir uns wünschen. Danke, Josef.
FEG Persönlich Mai-Ausgabe
Frauen-Impulstag
Seit 1997 ist der Frauen-Impulstag mit dem Kürzel «FIT» das Highlight für Frauen aus den drei Verbänden FEG, Viva Kirche und VFMG. In diesen 27 Jahren ist der FIT stetig gewachsen. Viel Neues ist geworden. Frauen wurden im Glauben ermutigt, ein Leben von Christus her zu empfangen und weiterzugeben. Auch dieses Jahr wurden uns die Türen – unter der neuen Teamleitung von Karin Beyeler – zu wertvollen Glaubensanstössen geöffnet, diesmal in der Momentum Church in Aarau.
Anita Bargen wohnhaft in Oberburg,verheiratet mit Willy, drei verheiratete Kinder, schreibt Kolumnen für «Christus im Brennpunkt» (VFMG) und gehört zur FMG Oberburg. anitabargen@ gmail.com
«Vaterzeit – Tochter des Höchsten!»
Unter diesem einladenden Thema trafen sich fast 400 Frauen. Nach Kaffee und Gipfeli startete das erste Referat im Plenum mit der Hauptreferentin Mirjam Merz, Pastorin der FEG Winterthur. Sie nahm uns mit auf eine Entdeckungsreise zum Vaterherz Gottes: Wie ist Gott als Vater eigentlich? Mirjam zeigte uns auf, warum wir Gott oft misstrauen, obwohl Er Seinen Sohn Jesus als unseren Retter gesandt hat. Anhand des Gleichnisses vom aussergewöhnlichsten und liebevollsten Vater aus Lukas 15 malte sie uns Gott als gütigen Vater so lebendig vor Augen, dass wir den Unterschied von Furcht und Ehrfurcht Ihm gegenüber eindeutig erkannten: Hochachtung, Bewunderung und Anbetung statt Furcht und Distanz! Die Referentin wusste: «Kein jüdischer Rabbiner hätte Gott je mit ‹Abba› angesprochen. Jesus tat es! Er sah Ihn als Versorger und liebenden Papa.» Mirjams Fazit: «Wenn wir Jesus anschauen, sehen wir den Vater (Joh.14,9). Was wir demzufolge in Jesus nicht sehen, ist auch nicht der Vater!» Folgende Frage bewegte uns Zuhörerinnen: Von wem wird mein Vaterbild geprägt?
Im Livetalk zu diesem Thema nahmen uns Dorothée und Peter Widmer mit in ihre bewegende Lebensgeschichte. Als Gründer des Vereins Heartwings, Milieuarbeit im Rotlicht von Zürich, erlebten sie selbst Heilung von schweren Traumata und ganzheitliche Veränderung in der echten Vaterschaft mit dem Abba Vater im Himmel (heartwings.ch).
Zwischen den wertvollen Seminaren und Gesprächsrunden blieb genug Zeit für Begegnungen: in der Wohlfühloase, beim Kleidertausch, Koffermarkt, Büchertisch oder im Raum der Stille.
«Ein Tag, der viele Kreise zieht!» stand bisher auf dem Logo des Frauen-Impulstages. Im Leitungsteam ist der Wunsch nach einem neuen Namen, einem neuen Kleid gewachsen: «Zoé – Die Frauenkonferenz» ist nun die neue «Lady»! Zoé bedeutet Leben. Geistliches Leben soll weiterhin von diesem Tag ausgehen, Generationen und Denominationen verbinden, mit der Hoffnung auf die Ewigkeit.
Zoé – Frauenkonferenz: 25. März 2025 in Aarau www.fit-frauen-impulstag.ch
Vision Schweiz – HasliChurch Meiringen
Das sagt Jesus zu Levi und der steht sofort auf und geht mit. Ist es so einfach, seine persönliche Berufung zu finden? Wohin geht es jetzt? In welchen Dienst möchte mich Jesus führen? Und wie gehe ich mit den Verpflichtungen des alltäglichen Lebens um? Ich habe bei Matthias nachgefragt, wie er Berufung erlebt.
Jürg Stucki Gemeindgründer in Meiringen
j.stucki @live.de
Matthias, stelle dich bitte vor:
Ich bin 17 Jahre alt, meine Hobbys sind: natürlich helfen in der Gemeinde (lacht), ich mache gerne Sport – z.B. Boxen – und mein Lieblingsessen ist Spaghetti oder Bratwurst.
Wie bist du auf Gott aufmerksam geworden?
Früher war ich in der Esoterik und wollte mich selbst verwirklichen. Aus Neugier ging ich mit meinem älteren Bruder in einen freikirchlichen Gottesdienst. Dort hörte ich von Gott, worauf ich verschiedene Freikirchen besuchte, und jetzt bin ich halt in der HasliChurch. (Schmunzeln)
Gott hat mich persönlich angesprochen und ich habe mein Leben Jesus anvertraut – auch wegen des Bruders.
Was hat sich seither geändert?
Es ist nicht alles einfach gut geworden. Aber ich habe einen Hunger bekommen, etwas für Gottes Reich zu tun. Meine Wünsche und Träume haben sich verändert, ich habe mich verändert.
Ich habe heute die Moderation im Gottesdienst gemacht. Dabei habe ich mir einfach gesagt: «Was kann schon schief gehen, ich mache es ja für Jesus.»
Du interessierst dich sehr für die Bibel, gibt es ein Lieblingsthema?
Die Evangelien, hier lernen wir durch Jesus Gott kennen.
Was findest du spannend an der Gemeinde?
Ich erlebe Gott, besonders im Lobpreis und Bibellesen. Ich merke einfach, dass sich etwas verändert. Durch Jesus werden Lücken in mir gefüllt, die Esoterik und Selbstverwirklichung nicht füllen konnten.
Heute bist du Teil der HasliChurch und hilfst mit. Was gefällt dir besonders?
Die Offenheit und auch die Möglichkeit, sich einzubringen. In einer riesigen Gemeinde hätte ich wohl nicht moderieren dürfen.
Jesus hat auch zu dir «Komm, folge mir nach!» gesagt. Wohin geht es nun?
Ich habe die Vision, eine Organisation zu gründen, die in armen Ländern Bibeln verteilt – z.B. in Teilen Indiens. Ich merke, dass alles in dieser Welt nur vorübergehend ist, deshalb würde ich auch Widerstände in Kauf nehmen. Ich möchte sehr gerne erleben, wie Jesus Wunder bewirkt, heilt und Dämonen austreibt. Bei einem Kollegen ergab sich die Möglichkeit zu einem Zeugnis, und er war zu Tränen gerührt. Nun warte ich auf die nächste Gelegenheit.
Vielen Dank, Matthias.
«Komm, folge mir nach!» Damit beginnt das gewaltige, herausfordernde und so lohnende Abenteuer, welches Berufung heisst. Damals bei Levi wie auch heute bei Matthias oder bei dir gilt es, vertrauensvoll die Hand Jesu zu ergreifen und Schritte Ihm nach zu wagen.
Vision Schweiz – Bridgetown Church Basel
Vom 5.–10. August lädt die Bridgetown Church zu einem Sommereinsatz unter dem Motto «Zämme für Basel» ein. Roli, was muss man sich darunter vorstellen?
Wir werden zusammen mit 25 (Stand 9. April) jungen Christen aus Basel und der ganzen Schweiz eine Woche lang Leben teilen. Wir starten am Sonntag (4. August) mit einem Gottesdienst und enden am Freitagabend mit einem öffentlichen Gottesdienst. Dazwischen gibt es jeden Morgen Teachings zum Leben als Nachfolger von Jesus, am Nachmittag einen Einsatz in der Stadt (auf der Strasse, im Gefängnis, im Spital und an vielen anderen Orten), und am Abend jeweils ein gemeinsames Ausklingenlassen und Feiern, was Gott tut.
Ist das ein Einsatz von und für die Bridgetown Church oder denkt ihr da grösser?
Hoffentlich ist nichts, was wir machen, nur für die Bridgetown Church. Alles soll immer der ganzen Kirche dienen. Offiziell werden wir den Einsatz gemeinsam mit der FEG Basel machen. Inoffiziell sind eigentlich sehr viele Gemeinden in Basel mit an Bord. Wir sind aber grundsätzlich da, wo die Not am grössten ist, und werden mit Hauptfokus Kleinbasel unterwegs sein.
Wovon träumt ihr, dass es durch diese Woche geschehen wird?
Zwei Sachen: 1. Dass Menschen in Basel eine Begegnung mit dem lebendigen Gott haben und die Kirchen hier ermutigt werden. 2. Dass die Teilnehmer des Einsatzes ermutigt, entzündet (vom Heiligen Geist) und verändert nach Hause gehen. In dieser Woche werden sie Orte sehen und Wunder erleben, die sie noch nie gesehen haben. Das wird hoffentlich lebensprägend sein.
Wer kann bei diesem Einsatz dabei sein? Muss man ein bestimmtes Alter haben oder gewisse Fähigkeiten mitbringen? Darf man sich noch einklinken?
Diese Woche ist konzipiert für junge Menschen (16+). Wir werden mit Mätteli und Schlafsack in einer Kirche wohnen. Wir werden viel Gemeinschaft haben und bis in den Abend feiern. Jeder, der sich einklinken will, ist herzlich eingeladen. Das Einzige, was man mitbringen muss, ist der Wunsch, Jesus zu lieben und Ihm zu dienen. Der Rest kommt automatisch.
Wir haben für diese Woche eine ganze Kirche gemietet. Zu viele Teilnehmer können nicht kommen. Also: Jeder, der das liest und es im Herzen spürt, soll sich melden. Und wenn man nichts spürt: nochmals beten und sich dann melden.
Inwiefern werden die Teilnehmer dieses Einsatzes für sich persönlich von dieser Woche profitieren können? Wir sehen diesen Einsatz wirklich doppelt. Wir empfinden es als Segen, dass sich kleinere, mutige Gruppen aus der ganzen Schweiz auf den Weg zu uns machen. Aber die Ermutigung durch das Wirken von Jesus, das Kennenlernen von neuen Formen von Gemeinde und das SEIN bei Jesus wird einfach ein grossartiges Ereignis sein.
Ich bin in der FEG Schweiz für den Bereich Mission zuständig. Es ist eine Herausforderung, dies meinem Umfeld zu erklären, das mit Christsein nichts anfangen kann. Der Begriff Mission hat in unserer Gesellschaft einen schlechten Ruf. Dabei ist Mission alltäglich: Jede Firma hält ihr Produkt für besser als das der Konkurrenz. Jede Partei glaubt, nur mit ihrem Programm die Probleme des Landes lösen zu können. Jede Bürgerinitiative ist von ihrer Sache überzeugt. Jeder Atheist ist ein Missionar der Aufklärung... So könnte man weitermachen.
Die Bibel ist ein missionarisches Buch. Von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel zeigt Gott seine Liebe zu den Völkern. Er liebt die Menschen unbeschreiblich und lässt sich unendlich viel kosten, um sie aus ihrer selbstverschuldeten Verlorenheit zu befreien. Nach
dem Sündenfall geht er auf die Suche: «Adam, wo bist du?» (Gen 3,15). So hat er mit Adam, Noah, Abraham, David, Jesaja, Jona, Daniel, Paulus, der Gemeinde... gehandelt. Gott selbst ist der grosse Missionar. Er hat seinen Sohn Jesus Christus gesandt. Der Vater und der Sohn haben an Pfingsten den Heiligen Geist gesandt, damit er alle Gläubigen erfülle. Seitdem senden der Vater, der Sohn und der Heilige Geist alle Christen in die Welt. Es ist Gottes Mission!
Und genau diesen Auftrag wollen wir als Vision Europa leben. Danke, dass wir auf Ihre Gebete und Gaben zählen dürfen, damit wir das tun können.
Jürg Wüthrich
Leiter Mission
FEG Schweiz
juerg.wuethrich @feg.ch
Haben Sie den Bericht von Yannick Huguenin gelesen? Für sein Team ist Mission kein Unwort, sondern sie versuchen, Menschen zu helfen, Kinder Gottes zu werden, und dafür schaffen sie Raum. Genau das ist Gottes Auftrag, in den wir uns als Visionen einfügen. Seine Familie soll wachsen und das berührt mich besonders. Im Februar durften wir nach zwei Enkeln unsere erste Enkelin in den Armen halten. Im April haben wir nun noch zwei weitere Enkelinnen als Zwillinge dazubekommen. So arbeiten wir auch daran, dass neue Kinder in Gottes Familie kommen.
Wir sind sehr dankbar für all die treuen Spenderinnen und Spender in den FEGs, die regelmässig die Gemeindegründungsarbeit unterstützen und damit diese Mission mittragen. Wir beten um noch mehr Spenden, damit wir dieses Ziel noch besser erreichen können. Neue Gemeindegründer stehen in den Startlöchern. Aber das geht nur mit noch mehr Unterstützung. Bitte beten Sie dafür und helfen Sie uns auch finanziell, das Evangelium unter die Menschen zu bringen.
Vision Schweiz
Vision Europa
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IBAN CH45 0900 0000 3000 1257 6
Verwendungszweck: Vision Schweiz www.vision-schweiz.ch/unterstuetzen/ ich-will-spenden
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Verwendungszweck: Vision Europa www.vision-europa.ch/unterstuetzen/spenden
Immer wieder erleben wir, dass es gelingt, neue Gemeinden zu gründen, was oft von strategischer Bedeutung ist. Durch diese Neugründungen werden oft neue Gebiete erschlossen, in denen es bisher keine evangelische Gemeinde gab. Wir sind ausserordentlich dankbar, dass sich in den letzten 50 Jahren die Dichte der wiedergeborenen Christen in Italien nach Angaben von Operation World 2024 von ca. 0,5% auf 1,1% verdoppelt hat.
Brianza
dittli.reto @gmail.com
Genauso wichtig ist es aber auch, die oft jungen Gemeinden weiter zu begleiten und zu stärken. Wir beobachten, dass diese vielversprechenden Anfänge, die oft von ein bis drei Hauptverantwortlichen mit wenig Erfahrung geleitet werden, schnell in lebensbedrohliche Krisen geraten können. Deshalb bieten wir unsere Dienste auch zur Vermittlung und Stabilisierung an. Leider ist es auch schon vorgekommen, dass interne Konflikte in der Gemeindeleitung zur Spaltung der Gemeinde geführt haben. Auch der Generationswechsel in der Leitung gestaltet sich manchmal so schwierig, dass die Gemeinde ihre Türen schliessen muss.
Es ist uns ein Anliegen, dass die Gemeinde Christi in Italien weiter wächst und dass wir alles tun, um die Reife der Gemeindeleiter in allen Krisen zu fördern.
Ein konkretes Beispiel dafür ist die Gemeinde in Concorezzo, die 1996 durch die Abspaltung der gesamten Jugendgruppe unter der Leitung von zwei Leitern gegründet wurde. Als junge Missionare waren wir damals für einige Jahre involviert. Es folgten Jahre der Selbstständigkeit und des Wachstums,
bis die Gemeinde etwa 180 Gottesdienstbesucher zählte. Heute erinnern sich einige der Leiter an eine gesegnete, aber auch turbulente Zeit, in der sie völlig überfordert waren. Tatsächlich kam es bald darauf aus verschiedenen Gründen zu mehreren Spaltungen. Als die Gemeinde auf etwa 30 Gottesdienstbesucher geschrumpft war, bat der harte Kern um Hilfe, die ich mit Zittern anbot. Die Optionen lagen zwischen einer geordneten Schliessung oder einem Neuanfang mit Gottes Hilfe. Viele von uns (vielleicht auch Du) haben gebetet, und wir haben grosse Anstrengungen unternommen, um uns neu auszurichten.
Ich kann nicht genau erklären wie es geschah, aber Gott hat uns die Gnade geschenkt, dass diese Gemeinde nicht nur weiterbesteht, sondern dynamisch wächst und mit grosser Hingabe ihren Weg mit Jesus geht.
Mein Hauptanliegen heute ist es, vor allem zu sehen, wie die Gemeindeleitung durch die verschiedenen Herausforderungen weiter wächst und sich entwickelt.
«Interaktiv. Erlebbar. Berreichernd. So würden vermutlich viele den WelserOsterweg beschreiben, der dieses Jahr zum ersten Mal ausgestellt wird. Er bietet eine einzigartige Möglichkeit, Ostern auf eine ganz neue Art und Weise zu erleben – ganz persönlich und mitten im Leben.» So bewarb unsere MosaikMedienmitarbeiterin in einer regionalen Online-Zeitung unseren Osterweg, den wir mit Hilfe der Jugendgruppe der FEG Wil (SG) durchgeführt haben.
Tom & Lois Egli Gemeindegründer in Wels tom.egli @mosaik-wels.at
Wir durften unseren Osterweg während der Karwoche an zwei prominenten Orten in der Stadt präsentieren: Jeweils acht Stationen luden Gross und Klein dazu ein, den Frühlingsspaziergang einmal ein bisschen abwechslungsreicher zu gestalten. Kinder konnten verschiedene Aktivitäten gleich ausprobieren oder Rätsel lösen. Die Erwachsenen wurden mit Fragen wie «Warum feiern wir überhaupt heute noch Ostern?», oder «Was hat Ostern mit meinem Leben zu tun?» auf eine faszinierende Reise durch die Ostergeschichte eingeladen. An jeder Infotafel an den Stationen war ein QR-Code angebracht, der Zugang zu weiteren Informationen wie Videos oder einem Audioguide bot (https://mosaik-wels.at/ostern).
Die Jugendgruppe aus der FEG Wil (SG) war über die Ostertage bei uns zu Besuch. Sie erlebten rund um den Osterweg ein Stück Freude und Herausforderung von unserer Gemeindegründung: Freude z.B. über die
151 Bibeln, die über die komplette Zeitdauer beim Osterweg mitgenommen wurden. Herausforderung hingegen beim Einladen für den Osterweg in der Innenstadt. Chiara-Mey berichtet: «Wir wurden ein bisschen ins kalte Wasser geworfen, aber erlebten dadurch, wie Jesus dabei ist und hilft, die eigene Menschenfurcht zu überwinden.»
Auch die Enttäuschung durchzuleben, wenn Leute nicht auftauchen, die doch eigentlich zugesagt hatten zu kommen, gehört zu den Herausforderungen unserer Arbeit: So trafen wir uns am Ostersonntag als Mosaik zu einer gemeinsamen Begehung des Osterweges mit gerade nur einer Gästefamilie. Doch die Osterbotschaft brauchen wir alle immer wieder. Lias von der JG Wil berichtet: «Der Osterweg hat mich persönlich angesprochen. Das Evangelium ist ein bisschen mehr von meinem Kopf in mein Herz gerutscht.» Zum Schluss liessen wir diese unsere Osterfeier bei Kaffee und Kuchen und angeregten Gesprächen gemütlich ausklingen.
Wir beten, dass der Osterweg dazu beiträgt, dass Menschen auf dem Weg zu Jesus vorankommen und sind dankbar für den gelungenen JG-Einsatz.
Vision Europa – Frankreich
Unser Traum ist es, Menschen, die Gott suchen, in geeigneten Räumlichkeiten zu empfangen. Nachdem wir verschiedene Konfigurationen getestet haben, hat unser Projekt endlich eine geeignete Lösung gefunden. Es ist noch nicht ideal, da wir nur an einigen Sonntagen im Monat Zugang zu dem Raum haben, aber es ermöglicht uns bereits, unsere Gottesdienste an das neue Format anzupassen.
Yannik Huguenin Gemeindegründung in Reims y.huguenin@ missionfpc.fr
Gott hat uns eine Tür geöffnet. Über einen Kollegen, der wie ich bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, konnte ich mit dem Geschäftsführer einer kleinen Eventfirma Kontakt aufnehmen und einen einmaligen Mietvertrag abschliessen. Für mehrere Personen aus unserem Bekanntenkreis wurde es möglich, zu einer Veranstaltung aus unserem Programm zu kommen und daran teilzunehmen. Zu Ostern kamen mehrere Personen zu dem von uns organisierten Workshop. Wir beschäftigten uns mit dem «Apostolischen Glaubensbekenntnis» und versuchten zu verstehen, wie Gott uns dazu aufruft, zu sagen: «Ich glaube.»
Eine junge Frau aus meinem Bekanntenkreis kam um zu sehen, was wir anbieten, und war überrascht von der Atmosphäre und der sehr zugänglichen und interessanten Herangehensweise. Seit 2021 sind wir im Gespräch, und jetzt hat sich eine Gelegenheit ergeben. Die Liste der Menschen in dieser Situation wird immer länger. Gott möchte durch Bekehrungen neue Gemeinden gründen. Das ist langwierig, langsam und braucht viel Geduld und Liebe, aber es ist der richtige Weg.
Unsere Herausforderung besteht darin, das Projekt so zu gestalten, dass wir alle, die der Herr zu uns sendet, mit offenem Herzen und Gastfreundschaft empfangen und ihnen das Evangelium konkret nahebringen können. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt den Kindern.
In diesem Sommer, anlässlich der Olympischen Spiele 2024 in Paris, wird eine Gruppe junger Christen kommen um uns zu helfen, sportliche Aktivitäten für Jugendliche in Reims zu organisieren und das Evangelium weiterzugeben. Das Programm steht noch nicht fest und wir beten, dass Gott uns zeigt, wie wir bei dieser Gelegenheit gute Botschafter sein können.
Leider wird der jetzige Leiter des Jugendprojektes diesen Sommer Reims verlassen und wir bitten Gott, dass er uns einen neuen Leiter schenkt, der die Teams und die Jugendlichen begleitet.
Eine Bibelschule besuchen ohne Aussicht auf einen bezahlten Job? – Das muss eine echte Berufung sein! Emanuel und Renate W. berichten vom Institut Biblique de Télékoro (IBT), der Bibelschule in ihrer Nähe, an der beide teilzeitlich und mit viel Herzblut die jungen Studierenden unterrichten.
ProTIM2-2-2 Kissidougou
winterthur @sam-global.org
Was das IBT auszeichnet ist, dass neben Theologie auch Landwirtschaft und seit fast zehn Jahren auch Mechanik und Holzverarbeitung unterrichtet werden – die sogenannte Zeltmacherausbildung. Sie soll den Pastoren in ihrem Dienst in muslimischen Gebieten einen natürlichen Zugang zur Bevölkerung verschaffen und dadurch die Herzen für die gute Nachricht von Jesus Christus öffnen. Zudem können sich die Pastoren damit ein Einkommen erwirtschaften, da sie nicht auf einen Lohn zählen können, weil die Bevölkerung sehr arm ist.
Ich, Renate, unterrichte das Thema Ernährung, und die Frauen der Bibelschüler nehmen bei mir an einem ganzheitlichen Programm über Gesundheit teil, auch ganz praktisch im Medizinalgarten. Emanuel unterrichtet Viehzucht und Mechanik und ist an der Bewirtschaftung des Reisfeldes, welches die Schule besitzt, beteiligt. Zurzeit haben wir insgesamt 34 Studierende, die mit ihren Familien auf dem Campus wohnen, ebenso wie die Lehrpersonen. In den letzten Jahren studieren
vermehrt Frauen, und wir haben öfters Universitätsabgänger. Einer von ihnen ist der 28-jährige David. Er berichtet:
«Während meines Studiums in Finanzwirtschaft rief mich Gott in seinen Dienst. Für mich war klar, dass ich eine Ausbildung in Theologie brauchte. So kam ich nach dem Studium direkt ans IBT. Die ersten Monate waren sehr herausfordernd für mich, denn hier wird man auf verschiedenen Ebenen geschult. Wir lernen nicht nur die Bibel kennen, sondern erhalten auch eine praktische Arbeitsausbildung, um später unseren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Ich habe die Holzverarbeitung gewählt, lerne aber auch Grundkenntnisse in Landwirtschaft und Tierhaltung. Sogar Gesundheitsunterricht gibt es, welcher die Anwendung von Medizinalpflanzen einschliesst. Der ganzheitliche Ansatz dieser Bibelschule gefällt mir sehr, ebenso wie der ruhige Ort und das Leben auf dem Campus.» SAM global engagiert sich seit vielen Jahren am IBT, das zu unserer Partnerkirche, der Evangelisch protestantischen Kirche von Guinea (EPEG) gehört. Es ist eine Investition in junge Menschen, die Gott aufrichtig dienen wollen – und in einen genialen Ort, von wo das Gelernte ins ganze Land hinausgetragen und multipliziert wird. Personen, die sich für eine Mitarbeit in unserem Team interessieren, sind sehr willkommen.
Gedankenanstoss
Ist die Welt morgen eine andere, nur weil du deine E-Mails alle beantwortet hast?
Es ist Montag. Termine, Sitzungen, To-Dos, die ganzen Mails, Nachrichten auf allen Kanälen. Und für die Sozialen Medien sollte ich noch zwei Videos mit Inputs und 4–6 Posts liefern. Dann mal los.
Michael Dufner
Leiter
Next Generation FEG Schweiz
michael.dufner @feg.ch
Doch schon kommt die erste Störung: Mein Handy klingelt. Es ist die Schule! Meiner Tochter geht’s nicht gut, sie kommt nach Hause. Gefühlt alle zehn Minuten kommt sie nun in mein Büro. Sie ist traurig, weil sie krank ist. Mein innerer Druck und Stresslevel steigen. Was soll ich tun? Wieso muss meine Frau ausgerechnet heute arbeiten? Bis eine leise, dem Leistungsdruck sehr weit entfernte Stimme sanft und liebevoll sagt: «Michi, nimm dir fünf Minuten, lies in der Bibel, trink einen Kaffee und schenk deiner Tochter und mir etwas Zeit.» Ich brauchte zehn Minuten, bis ich dieser inneren Stimme nachgab. Mit der Tochter auf dem Sofa las ich Lukas 19: «Zachäus, steig eilends herab! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf mit Freuden.» Es war, als ob Jesus sagen würde: «Michi, chum mol obeabe!»
Herunterkommen vom Baum der eigenen Leistung. Der Vorstellungen, was diese Welt braucht, was ich brauche. Stattdessen mit Jesus essen? Also beschliesse ich, den Tag loszulassen. Jesus setzt mir neue Priori-
täten. Zeit mit der Tochter am Vormittag, ein Besuch am Nachmittag, drei ausserplanmässige Telefonate, einfach weil es wichtig scheint. Und ja, es war genau zum richtigen Zeitpunkt für die Person – göttlich!
Die Arbeiten, die ich geplant hatte? Sie haben sich nicht in Luft aufgelöst. Auch meine E-Mails und Nachrichten waren alle noch da – hatten sich sogar vermehrt. Aber der Stress und der Druck haben sich in Leichtigkeit, Freude und Leidenschaft verwandelt. Mir wurde neu bewusst: Die Welt dreht sich weiter, auch wenn meine Mails nicht beantwortet sind. Viel wichtiger ist, dass nicht der Druck und meine Leistung den Alltag bestimmen, sondern die Ruhe und Nähe von Jesus.
Ich glaubte ihn zu kennen, den Reto Pelli von der Prisma Kirche in Rapperswil. Er ist ein geschätzter Pastorenkollege, Referent an Konferenzen im In- und Ausland und seit 27 Jahren Pastor in Rapperswil. Aber obwohl wir fast gemeinsam im Dienst angefangen haben, kenne ich ihn nicht wirklich. Wie wir alle sehe ich nur die Frontseite. Der Blick dahinter zeigt einen anderen Reto Pelli. Einen einfühlsamen, zugänglichen, aber auch verletzlichen Familienvater, der wie wir alle durch die Tiefen des Lebens geschliffen wird.
Jungschi-Pfingstlager
Reto, Jahrgang 1969, wächst in Wilchingen auf und verbringt eine glückliche Kindheit auf dem Land. Der Vater arbeitet bei der Swissair und ist oft über den Wolken. Die Mutter ist Krankenschwester, gläubig und muss mit ihren Grenzen leben. «Ich verbrachte jede freie Minute auf dem Fussballplatz und war ein grosser Servette-Fan!» Bis zu diesem einen Pfingstlager. Reto geht in ein Jungscharlager und hört zum ersten Mal, dass Jesus für ihn gestorben ist. Er will sein Leben Jesus geben, aber der Leiter sagt, er solle noch warten. Am nächsten Tag kniet er mit seinem Freund im Wald nieder und übergibt Jesus unter Tränen sein Leben. «Da wusste ich: Wenn das mit Jesus wahr ist, dann müssen es alle Menschen hören.»
Harry Pepelnar arbeitet zu 30 Prozent für die FEG Schweiz im Bereich Kommunikation
pepelnar@ gmail.com
Reto schliesst sich der Jungschar an und findet es nicht richtig, dass immer nur der Pastor die Andachten macht. Selbst hört er auf Kassetten gerne Predigten von Wilhelm Pahls und übernimmt als Minileiter später auch öfters die Andachten. Auf seinem Schuletui steht in grossen Buchstaben: Jesus lebt! Er ist 15 Jahre alt. Sein Vater nimmt ihn auf einen Flug nach Südafrika mit und nachher wusste die ganze Crew, warum Jesus für sie gestorben ist. «Ich musste mich zwischen Fussball und Jungschar entscheiden – die Jungschar hat gesiegt.» Zwei Vorbilder prägen den jungen Reto. Ein cooler Jungscharleiter und eine engagierte Familienfrau, die ein Herz für junge Christen hat. «Sie hat uns Teenager jeden Montag zum Bibellesen und feinem Dessert-Essen eingeladen. Das war ein sensationelles Jüngerschaftstraining.»
22 Juni 2024 — fegmagazin
Reto lernt Drogist und lebt mit Haut und Haaren für Jesus. Er wird als Hauptredner für ein Pfingstlager angefragt. Sein Pastor ist nicht begeistert, er findet ihn noch zu jung. Aber Reto will die Gute Nachricht weitertragen, das drängt ihn. «Ich predige bis heute für das Herz!» An diesem Wochenende kommen rund 40 Teenager zum Glauben. «Ich musste lernen, damit umzugehen. Meine Vorbilder haben mir sehr geholfen, mit dem allem umzugehen. Ich habe viel Tagebuch geschrieben, das hat mir geholfen, die Dinge einzuordnen, die ich mit Gott erlebt habe. Diese Erfahrung war ein Schlüsselerlebnis und schliesslich auch meine Berufung für den vollzeitlichen Dienst.»
Eigentlich will er nicht zur Bibelschule, sondern Menschen für Jesus gewinnen. Und der Kulturschock auf Chrischona ist gross. «Das war so eine fromme Bubble.» Eine Bibelschülerin will er dort auch nicht kennenlernen, die sind ihm zu brav. Bis er Marlies trifft. Sie lebt für Evangelisation und die beiden diskutieren stundenlang über die Bücher von Floyd McClung.
1997 heiratete er, und statt in der FEG Sulgen ein Praktikum zu machen, holte ihn René Christen nach Rapperswil. Aufbauarbeit in einer krisengeschüttelten Gemeinde. Er hat hohe Erwartungen, an sich, an die Gemeinde und an seine Ehe. Doch die Gemeinde wächst nicht so rasch wie er es sich vorgestellt hat. Auch im Ehealltag anzukommen und neue Freunde zu finden war nicht einfach. Dann soll auch noch die Jugendgruppe geschlossen werden. «Da bin ich in eine Depression gefallen. Das war eine echte Lebenskrise. René Christen hat damals zu mir gesagt: Das gehört jetzt zu deiner Ausbildung!» Obwohl die Jugendgruppe danach wächst und die ersten Menschen zum Glauben finden, hört die Lebensschule nicht auf.
Im Jahr 2001 ist Marlies zum zweiten Mal schwanger, aber das ungeborene Kind ist körperlich behindert und
stirbt nach sieben Monaten im Mutterleib. «Wir waren extrem traurig, aber ich konnte nicht weinen. Ich meinte, ich müsse stark sein und das System nicht belasten, wie in meiner Kindheit.» Erst zwei Jahre später, bei einem Willow-Kongress in Chicago, bricht es aus ihm heraus. «Ich hatte einen halbstündigen Weinkrampf.» 2002 kommt Thayssa, ein gesundes drittes Kind, zur Welt.
«In den ersten sieben Jahren ging es unserer Ehe nicht wirklich gut.» Reto ist wie immer mit vollem Einsatz an der Arbeit, doch die Ehe leidet. Ein Sabbatical in Neuseeland kommt da gerade recht. Und ein Schlüs-
selerlebnis. Gott sagt zu ihm: «Reto, bau das Reich Gottes nicht auf Kosten deiner Ehe und deiner Familie. Ehe und Familie ist Reich Gottes! «Wir haben damals viel Heilung erlebt und auch Konsequenzen gezogen!» Seither nimmt er sich meistens zwei Tage pro Woche frei und versucht, nicht mehr als an drei Abenden pro Woche zu arbeiten.
Das Prisma wächst und ist bis heute sehr arbeitsintensiv. «Oft sehen Menschen nur den Frontstagebereich und sehen nicht, was im Backstagebereich los ist.» Vor zwei Jahren wird bei ihm Prostatakrebs diagnostiziert. Es folgt eine grosse Operation und erneut eine herausfordernde Phase. «Seit meiner Jugend suche ich Unterstützung in der Seelsorge. Ich lerne immer wieder neu was es heisst, in diesem Spannungsfeld zu leben, nicht Dienst nach Vorschrift zu machen und was ich für mich und meine Familie brauche. Das ist wohl ein lebenslanger Lernprozess für mich.»
Dass dies auch gelungen ist, zeigt die Aussage seines Sohnes Cecilio, als er zwanzig wurde: «Danke, Papa, dass du dir so viel Zeit für mich genommen hast!» Und, dass seine Leidenschaft immer noch den Menschen gilt, die Jesus noch nicht kennen.
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Ausgeschlossen sind Mitarbeitende vom Bund FEG Schweiz (und deren Angehörige). Alle richtigen Antworten kommen in die Verlosung. Der/die Gewinner/in werden schriftlich informiert. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Preis kann weder umgetauscht noch in bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wir sind eine lebendige, vielfältige und grosse Kirche in Rapperswil-Jona am Zürichsee, die auftragsorientiert und am Puls der Zeit ist. Unser Motto: «Beschenkt, um zu beschenken».
Für die technische Umsetzung unserer Gottesdienste und Anlässe suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung:
Weitere Informationen findest du hier:
sowie auf unserer Website www.prisma.ch
Prisma Kirche
Glärnischstrasse 7 | 8640 Rapperswil prisma.ch
FEG Embrach
10. März 2024: Samuel, von Kathrin und Christian Schaupp
FEG Wädenswil
23. April 2024: Rebekka, von Thomas und Sarah Leu
FEG Landquart
7. April 2024: Jon Sebastian, von Stefanie und Simon Peter Buchli
FEG Thayngen
27. April 2024: Elia, von Patricia und Jannick Rath
FEG Embrach
6. April 2024: Romina Cahenzli und Andreas Bänninger
Todesfälle
FEG Effretikon
29. März 2024: Vreni Burri geboren am 18. März 1942
FEG Aarau
14. April 2024: Heidi Hofer-Gross geboren am 29. Januar 1929
FEG Emmen
17. März 2024: Hanspeter Dällenbach geboren am 29. September 1947
FEG Thayngen
18. April 2024: Nelly Bernath geboren am 10. September 1926
24. April 2024: Martha Hunziker geboren am 6. August 1932
PAARE VOR UND IN DER EHE BEGLEITEN
Nächstes Ausbildungsseminar: Sa, 14. Sept. 2024 www.familylife.ch /prepare-enrich Wissenschaftlich fundierte Paaranalyse für die Beratung von Paaren
Eintritte
FEG Buchs
1.1.2024: Dütschler Dina, Leiterin Kinderkirche
FEG Thierachern
1.1.2024: Schaffenberger Eric, Pastoraler Mitarbeiter
Prisma Rapperswil
1.1.2024: Schenner Sarah, Praktikantin
1.1.2024: Leake Michale, Pastor Impact
1.4.2024: Halter Maya, Leitung Personal
FEG Heerbrugg
1.2.2024: Legendi Noah Elias, Sprungbrettler
Vision Schweiz
1.3.2024: Mauerhofer Thomas, Leiter VS
FEG Sirnach
1.4.2024: Dammann Oliver, Praktikant
Austritte
FEG Kloten
29.2.2024: Hardmeier Elisabeth, Gemeindemitarbeiterin
Vision Europa
29.2.2024: Schneider Giangualano Rahel, Missionarin
FEG Wallisellen
31.3.2024: Hauser Peter, Pastor
FEG Unteres Aaretal
31.3.2024: Giessler Hartmut, Pastor
FEG Laupen
31.3.2024: Chlubna Samuel, Pastor
Prisma Rapperswil
31.3.2024: Grunau Boris, Pastor
FEG Hauptwil
30.4.2024: Stricker Christian, Pastor
1.1.2024: Vogel Yannick, von Niederurnen nach Unteres-Aaretal
1.1.2024: Birrer Josef, von Sargans nach Landquart
1.3.2024: Bachmann Martin, von Schiers nach focusC Chur
6. Juni 2024
FEG Kinder-Austausch online: «Generationen- und Familiengottesdienste» – www.feg-kinder.ch
14.–16. Juni 2024
Melo-Festival www.melo.ch
22.–29. Juni 2024
Gesamtschweizerische FEG Ferienwoche für Senioren, Allgäu
Aktuelle Informationen unter www.feg.ch/agenda
28. Juni 2024
Videokonferenz FEG Schweiz
15.–26. Juli 2024
Sola Pradella www.solapradella.ch
24.–28. Juli 2024
Incil Festival www.incil.ch
28. Juli–3. August 2024
Sommerbibelschule www.sommerbibelschule.ch
Der Start unserer Predigtreihe zum Buch der Offenbarung vor einigen Wochen fiel exakt auf den Sonntag nach dem Angriff des Irans auf Israel. Ein Zufall? Wer allerdings das Original (anstatt seiner Auslegungen) liest, findet im letzten Buch der Bibel keinen Fahrplan der Zukunft, sondern begegnet dem wiederkommenden Auferstandenen. Und mit ihm den Herrn der Weltgeschichte.
Tatsächlich gibt Johannes im 1. Kapitel eine Art Gebrauchsanweisung für das Buch: «Glücklich, wer aus diesem Buch vorliest, und glücklich, wer diese prophetische Botschaft hört und sich danach richtet!» Und danach überbringt er Gnaden- und Friedenswünsche «von Jesus Christus, … der als Erster von den Toten auferstanden ist und jetzt über alle Könige der Erde regiert.» (Vers 3a+5a). Bevor später ausführlich Vision für Vision Einblick in das Drama des Kampfes zwischen Gut und Böse gibt, steht und geht Jesus inmitten seines Volkes, den Gemeinden und Kirchen aller Zeiten und ermutigt und ermahnt sie, ihm treu zu bleiben und zu vertrauen (Offb 2-3).
Das bedeutet doch: Mitten in unseren persönlichen und den globalen Herausforderungen und Kämpfen aller Zeiten richtet Gott unseren Blick auf den, der wirklich an der Macht ist. Johannes sieht in seiner ersten Vision Jesus in so eindrücklicher, gottgleicher Gestalt (1,12-16), dass er wie tot vor seine Füsse niederfällt. Hier ist derjenige, vor dem man sich zu Recht fürchten sollte. Mehr als vor jedem Machthaber dieser Welt. Oder vor einer Krankheit, vor den Naturgewalten, der Finanzkrise oder dem Iran. Denn Christus spricht nicht nur dem Apostel, sondern allen seinen Nachfolgern – dir und mir – zu: «Du brauchst dich nicht zu fürchten! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, aber jetzt lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zum Totenreich.»
Damit kann ich glücklich werden und sein.
Jürg Buchegger-Müller
Leitung FEG Schweiz juerg.buchegger@feg.ch