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Aus der Kanzlei gesprochen
JA, ICH WILL! …
AUS DER KANZLEI
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GESPROCHEN
Gütergemeinschaft oder Gütertrennung?
Auch wenn das Eheschließen im besten Fall eine Herzensangelegenheit sein sollte, tauchen damit verbunden viele Fragen – auch und nicht zuletzt in rechtlicher Hinsicht – auf. Heiraten JA oder NEIN? Was sollten die Ehepartner vor dem großen JA wissen und bedenken, welches sind die Folgen von Gütertrennung oder/und Gütergemeinschaft… dies und vieles mehr beantwortet hier AUS DER KANZLEI GESPROCHEN, der Vinschger Rechtsanwalt Meinhard Niederl.
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Es kommt heute immer öfters vor, dass junge Leute beschließen, eine Familie zu gründen, ohne zu heiraten. Dabei wird häufig auch an ein Eigenheim gedacht, welches sodann entweder selbst gebaut oder aber angekauft wird.
Was ist die bessere Form, Gütertrennung oder Gütergemeinschaft?
Hat das junge Paar vorher geheiratet und lebt in Gütergemeinschaft (was auch heute noch mehrheitlich der Fall ist), so geht das Eigenheim ins Eigentum der beiden Eheleute über, nachdem der Art. 177 des Bürgerlichen Gesetzbuches vorsieht, dass der von beiden Ehegatten gemeinsam oder von jedem einzelnen von ihnen während der Ehe gemachte Erwerb Gegenstand der Gütergemeinschaft bildet. In diesem Falle hat der Gesetzgeber vorgesorgt und beide Parteien bzw. beide Eheleute sind abgesichert.
Wie sieht es bei Unverheirateten aus?
Hier sieht die Sachlage anders aus: Meist kommt es vor, dass das Eigenheim lediglich von einer Person gekauft wird, während der andere Partner mit seinem Ersparten oder mit seinem Erbteil den Ankauf der Liegenschaft mitfinanziert. Oft sind es steuerrechtliche Aspekte, welche eine solche Entscheidung beeinflussen. Es wird dabei jedoch nicht über die rechtlichen Konsequenzen nachgedacht, für den Fall, dass die eheähnliche Beziehung – aus welchem Grund auch immer - auseinander geht.
Was sind Naturalobligationen? Empfehlen Sie schriftliche Regelun-
Man spricht im Sinne von Art. 2034 gen? BGB von einer Naturalobligation im- Im Grunde zeigt die Praxis, dass die mer dann, wenn etwas aus freien jungen Leute hier sehr kreativ sind, Stücken zur Erfüllung sittlicher oder weshalb ein jeder Fall einzeln zu besozialer Pflichten geleistet worden ist. werten ist. Es kann in solchen Fällen Wurde die Bezahlung des Geldbetra- nur empfohlen werden, diesen Zahges spontan vorgenommen, das heißt lungen unbedingt eine Regelung, ohne, dass es dafür eine Aufforderung welche auch privatrechtlicher Natur oder eine Verpflichtung gab und ist sein kann, zukommen zu lassen. Das die Leistung zudem noch verhältnis- heißt mit anderen Worten, dass auch mäßig, das heißt, es gibt eine Verhält- eine schriftliche Vereinbarung bzw. nismäßigkeit zwischen der Leistung ein Vertrag zwischen beiden Parteien und der Mittel über welche derjenige, ausreicht, um böse Überraschungen der die Bezahlung vornimmt, verfügt, zu vermeiden, sollte die Partnerschaft so kann eine solche Klage mit erhebli- aufgelöst werden. chen Kosten abgewiesen werden. Als Begründung wird hier angegeben, INTERVIEW BEATRIX UNTERHOFER Gibt es manchmal auch ein „böses dass diese Bezahlung als NaturalobliErwachen“? gation gilt und somit eben nicht mehr Hat nun einer der beiden Partner zurückgefordert werden kann. Geldmittel in das Eigenheim investiert – was in der Praxis fast immer der Fall ist –, „Meist kommt es vor, dass das und dies noch ohne ausdrückliche Vereinbarung, Eigenheim lediglich von einer Person kann es ein böses Erwa- gekauft wird, während der andere chen geben. Gerade weil Partner mit seinem Ersparten oder es bei einem eventuellen Gerichtsverfahren, welmit seinem Erbteil den Ankauf der ches die Rückgabe dieser Liegenschaft mitfinanziert.“ Investitionen zum Inhalt hat, mehrere Umstände festzustellen bzw. nachzuweisen sind. Wurde der finanzielle Beitrag beispielsweise in bar geleistet, wird es natürlich sehr schwierig werden, eine solche Bezahlung nachzuweisen. Wurde der Betrag mittels Banküberweisung getätigt, so besteht – ohne Vereinbarung – immer noch die Gefahr, dass eine solche Zahlung im Nachhinein vom Richter als sogenannte Naturalobligation ausgelegt wird. Das würde bedeuten, dass man dieses Geld bzw. diese Investition nicht mehr zurückfordern kann.

Rechtsanwalt Meinhard Niederl, seit 2001 verheiratet, Tochter 22 Jahre und Sohn 19 Jahre. Hobbys: leider viel zu viele... Taekwondo (Kampfsport), Radfahren, Langlauf, Laufen, Wandern usw.
Unter www.provinz.bz.it/famMedia finden interessierte Eltern zahlreiche Kurzvideos zu Themen aus dem Familienalltag.

Viele Eltern stellen sich oft ähnliche Fragen, nun finden sie darauf fachlich kompetente Antworten: „Wie beruhige ich mein schreiendes Baby?“, „Wie schütze ich mein Kind vor Mobbing“ oder „Eltern sein – Paar bleiben“ – diese und weitere Aspekte werden in famMedia, der neuen Infothek für Eltern behandelt. In Kurzvideos werden Tipps und Ratschläge an Eltern aus den Bereichen „Geburt & Baby“, „Kind sein“, „Jugend leben“ und „Eltern wissen“ in Form von Experteninterviews weitergegeben. Erstmals gibt es mit famMedia in Südtirol ein digitales Elternbildungsangebot, das zunächst 30 Videos in allen drei Sprachen zur Verfügung stellt. „Die frühe Stärkung der Familie und damit die Familienbildung ist eine der tragenden Säulen unserer Familienpolitik in Südtirol. famMedia ist dabei ein wichtiger Baustein, der für Eltern zeitlich und örtlich flexibel abrufbar ist“, umschreibt Familienlandesrätin Waltraud Deeg das neue Angebot. Gerade in den aktuellen Zeiten gelte es, Spannungen frühzeitig entgegenzuwirken.
„famMedia fungiert durch ihren einfachen Zugang quasi als Türöffner zu weiteren Elternbildungsangeboten in Südtirol“, sagt Carmen Plaseller, Direktorin der Familienagentur. Projektleiterin Gerlinde Haller, in der Steuerungsgruppe für treff.familie des Südtiroler Kinderdorfs aktiv: „Die Videos wurden mit Mitarbeitenden der Südtiroler Familien- und Beratungsorganisationen gemacht, die ihr Knowhow und ihre Erfahrungen preisgeben“, sagt Haller. Für das Elternsein gebe es kein Patentrezept, so der Direktor des Haus der Familie, Elmar Vigl: „Wir freuen uns, an dieser digitalen Plattform mit bauen zu können, Eltern und Interessierten auf diese Weise jederzeit Informationen zugänglich zu machen.“ Auch für den Verein La Strada – Der Weg sei eine Mitarbeit an diesem Projekt ein großer Mehrwert: „Mit famMedia wurde ein gut vernetztes, digitales Angebot für Väter und Mütter in Südtirol geschaffen. Darin werden wichtige Fragen aufgegriffen, Antworten und Tipps gegeben und damit ein Beitrag zur frühen Unterstützung von Familien geboten“, ist Marina Bruccoleri, Leiterin des Bereichs „Frau und Chancengleichheit“ des Vereins, überzeugt. famMedia wurde als Infothek für Eltern von einer Steuerungsgruppe bestehend aus Familienagentur, treff.familie des
Südtiroler Kinderdorfs, Haus der Familie und La Strada – Der Weg konzipiert und im Netzwerk mit 26 Partnern, darunter mehreren Familienberatungsstellen, Familienorganisationen wie KFS oder Elki-Netzwerk sowie den Schulämtern aller drei Sprachgruppen, umgesetzt. Technisch begleitet wurde das Team dabei von der Südtiroler Informatik AG (Siag). Das Ergebnis sind 50 Kurzvideos, von denen 30 bereits unter der Adresse www.provinz.bz.it/famMedia abgerufen werden können. Die Videos sind in die vier Kategorien unterteilt, die darin zu Wort kommenden Expertinnen und Experten sprechen in ihrer jeweiligen Muttersprache, Untertitel sind jeweils in Italienisch und Deutsch abrufbar. Finanziert wurde das Projekt über die Familienagentur.
www.provinz.bz.it/famMedia
LPA/CK

Kurzvideos zu Themen aus dem Familienalltag für Eltern aufgeteilt auf vier Kategorien: Geburt & Baby, Kind sein, Jugend leben, Eltern wissen. Mit Hilfe des Smartphones kann die Webseite einfach aufgerufen werden: Mit der Kamera den QR-Code fixieren und nach wenigen Sekunden wird die Webseite von famMedia erkannt.

PRINT IST MEHR.
PRINT IST FASZINATION.
Druck ist Handwerk, aber auch Kunst. Mit Sorgfalt und viel Liebe zum Detail widmen wir uns als größte Druckerei Südtirols seit 1888 vielschichtigen Druckprojekten.
30.5. 2021
Diözesaner Familiensonntag
Am Dreifaltigkeitssonntag, 30. Mai 2021 #gesegnet.jetzt | #benedetti.sempre | #benedis.dagnora
Zum neunten Mal feiern wir heuer am Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach dem Pfingstfest, den Familiensonntag. Er soll in den einzelnen Pfarreien als Tag der Begegnung und des freudigen Zusammenseins unter den Familien gefeiert werden. Eine gute Gelegenheit, die Anliegen unserer Familien zur Sprache zu bringen und Gott um seinen Segen zu bitten. Der Familiensonntag darf nicht als ein isoliertes Ereignis dastehen. So versteht sich der Familiensonntag als Einladung, das ganze Jahr über Familienseelsorge in den Blick zu nehmen und durch neue Impulse zu bereichern.
Zeiten der Veränderung, Zeit für Veränderung?
Wir optimieren uns. Bereits im Vorjahr wurden einige Workshops mit den hauptamtlichen Mitarbeiter/innen veranstaltet und auch Optimierungsgespräche mit der Geschäftsleitung und der Verbandsspitze geführt. Begleitet und moderiert wird der Prozess von der externen Beraterin Irene Mandolesi.
Daraus hat sich ergeben, dass die Statuten und die Geschäftsordnung des KFS sowie die Ergebnisse aus den Fragebögen, welche von den 113 Zweigstellen beantwortet wurden, durchgearbeitet werden sollen. Frau Mandolesi wurde beauftragt, zieleorientierte, vertrauliche Vieraugengespräche mit einer Auswahl an Ehrenamtlichen (Bezirksleiter, Zweigstellenleiter usw.) zu führen, um sich ein Bild der KFS-IST-Situation zu machen. Dabei hat sie als Coach erkannt, dass es mehrere Handlungsfelder gibt. Folglich wurde ein Workshop mit Ehrenamtlichen des KFS-Vorstandes organisiert, um die erkannten Handlungsfelder zu präsentieren und Maßnahmen zu definieren, mit denen besser gearbeitet werden kann. Aufgrund der Coronasituation musste die geplante physische Zusammenarbeit in mehrere Treffen mittels Zoom umdisponiert werden. Die Zoom-Meetings standen unter dem Titel „In Zeiten der Veränderung, Zeit für Veränderung?“ Das Ergebnis auf diese Frage war Folgendes: Es ist gut, dass sich der KFS an die aktuellen und ständig ändernden Rahmenbedingungen anpasst. Allerdings brauche es hierfür keine radikale Veränderung, da erkannt wurde, dass sehr vieles sehr gut funktioniert! Sehr wohl entstanden ist aber auch der Wunsch nach Optimierung, dort, wo erforderlich und allgemein nach Professionalisierung. Es

Foto © Beatrix Unterhofer
Die Sitzungen fanden coronabedingt meist in Videokonferenz statt.
soll Klarheit bestehen über die Ziele, Aufgaben, Funktionen usw. und dazu braucht es ein klares Regelwerk und auch eine verantwortungsvolle Haltung. Jeder soll sich seiner Verantwortung bewusst sein und danach handeln. Jeder Verantwortungsträger soll sich in Zukunft aktiv und proaktiv einbringen. Es wurde erkannt, dass es in der Struktur des KFS einige Bereiche gibt, wo Handlungsbedarf besteht. Als prioritär hat Irene Mandolesi die Ebene der Bezirke definiert. Ziel ist es, eine Organisationsoptimierung für den KFS insgesamt zu initiieren. Zudem haben wir im Fokus, den KFS insgesamt zu stärken, die Kommunikation auf allen Ebenen zu verbessern und dem KFS mehr Sichtbarkeit zu geben.
SAMANTHA ENDRIZZI
Lder ÖWENZAHN
WILDKRÄUTERSPATZLEN MIT LÖWENZAHNBLÄTTERN
Zutaten für 4 Personen Für den Teig:
80 g gemischte Wildkräuter, (Löwenzahnblätter, Brennnesselblätter, Spitzwegerichblätter…) | 3 Eier | 100 ml Wasser | Salz | 300 g Weizenmehl
Für die Sauce:
3 EL Olivenöl | 20 g Zwiebel, feingehackt | ½ Knoblauchzehe, fein gehackt 50 g Speck, in Streifen geschnitten | 100 ml Sahne | 60 g Löwenzahnblätter 40 g Parmesankäse
Zubereitung:
Für die Spatzlen: Die Kräuter fein hacken. Das Wasser mit den Eiern, dem Salz und den gehackten Kräutern verrühren. Das Weizenmehl mit einem Holzlöffel kräftig einrühren und abschlagen, bis ein glatter, zähflüssiger Teig entsteht. Den Teig zugedeckt etwa 15 Minuten ruhen lassen. Den Teig mit einem Spatzlhobel in kochendes Salzwasser hobeln. Einmal aufkochen lassen, herausnehmen, zur fertigen Sauce geben und schwenken.
Für die Sauce: Die Läwenzahnblätter sauber waschen und in feine Streifen schneiden. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen. Die Zwiebel und den Knoblauch darin anschwitzen. Den Speck dazugeben und kurz mitrösten. Die Sahne dazugeben und etwas einkochen lassen. Die Spatzlen, den Parmesan und den Löwenzahn zur Sauce geben. Alles gut durchschwenken und servieren. Eventuell mit Löwenzahnblüten oder Gänseblümchen garnieren.
Foto © Privat Mit seinen leuchtend gelben Blüten und den gezahnten Blättern ist der Löwenzahn wohl eine der bekanntesten Pflanzen unserer heimischen Wiesen. Er sollte uns aber nicht nur als lästiges Unkraut bekannt sein. Vielmehr ist der Löwenzahn ein echter Allrounder unter den heimischen Wildkräutern und seit Menschengedenken eine vielseitige Heilpflanze. Von der Wurzel bis zur Blüte kann alles verwendet werden. Durch seinen hohen Vitamin- und Bitterstoffgehalt ist er vor allem im Frühjahr ein wertvoller Muntermacher, vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit und regt den Stoffwechsel an.

Monika Bacher Fachlehrerin für Ernährung in der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern
Michaela Krause Fachlehrerin für Pflanzenbau in der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern