Architektur + Küche 2024

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ARCHITEKTUR + K CHE

Ausgabe 1/2024 Deutschland € 6,80 Österreich € 7,50 Schweiz sfr 13,60 BeNeLux € 7,90

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ArcHiteKtUr · Living Tomorrow livinG · Architektur und

Innenarchitektur in Harmonie

KÜcHe ist Leidenschaft JeDes HAUsGerÄt ist eine Investition in die Zukunft

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„Architektur sollte immer Ausdruck ihrer Zeit und Umwelt sein, jedoch nach ­Zeitlosigkeit streben.“ Frank Gehry

Die Architektur der Zukunft zeichnet sich durch viele Faktoren aus, die den Bedürfnissen unserer sich wandelnden Gesellschaft gerecht werden. Sie betreffen nicht nur die äußere Erscheinung von Gebäuden, sondern auch die Art und Weise, wie wir in ihnen leben und arbeiten. Innenstadtlagen werden immer knapper, da die Urbanisierung voranschreitet. Architekten sind gefordert, innovative Lösungen für begrenzten Raum zu finden. Ein Ansatz besteht darin, Bestandsbauten zu erhöhen, um Platz effizienter zu nutzen. Die Architektur von morgen zeigt sich generationenübergreifend: Wohnungen und Häuser werden so gestaltet, dass sie sowohl für junge Familien als auch für Senioren komfortabel und zugänglich sind. Die Anforderungen an Wohnraum ändern sich ständig. Flexibles Bauen ermöglicht es, Räume je nach Bedarf umzugestalten. Modulare Bauweise und anpassungsfähige Grundrisse geben den Bewohnern die Möglichkeit, ihre Umgebung nach ihren Wünschen zu gestalten. Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt zukünftiger Bauprojekte. Umweltfreundliche Baumaterialien, Energieeffizienz und ressourcenschonendes Design, grüne Dächer, Solarenergie und intelligente Gebäudetechnologien gewinnen zunehmend an Bedeutung. Mit der Architektur wandelt sich auch die Innenarchitektur. Open-Space-Grundrisse schaffen fließende Übergänge zwischen Küche, Ess- und Wohnbereich, um ein offenes und kommunikatives Wohngefühl zu schaffen. Moderne, zeitlose Einrichtungslösungen werden zu Repräsentanten des individuellen Geschmacks: Solitärmöbel prägen das Szenario ebenso wie in den Trockenbau eingepasste Schränke. Energieeffiziente und intelligente Hausgeräte spielen eine immer größere Rolle. Durch künstliche Intelligenz sind sie mehr denn je in der Lage, sich den Bedürfnissen der Bewohner anzupassen. Multifunktionale Armaturen sind ebenfalls ein Beispiel für ressourcenschonende Ausstattung. Sie ermöglichen eine effiziente Nutzung von Wasser und tragen zu einer gesunden, nachhaltigen und komfortablen Lebensweise bei. Badezimmer werden nicht mehr rein funktional betrachtet, sondern als persönlicher Rückzugsort. Designstarke, individuell ausgestattete Bäder bieten Komfort und Entspannung für Menschen unterschiedlichen Alters. Im Zentrum all dieser Entwicklungen steht der Mensch als individuelles Wesen. Die Zukunft der Architektur und Innenarchitektur liegt daher in der Schaffung von Immobilien und Räumen, die nicht nur komfortabel und multifunktional sind, sondern auch das individuelle Wohlbefinden fördern. Ihr Redaktionsteam Yvonne Davy und Simone Steinbrech

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Ausgabe 1/202 6,80 Deutschland € Österreich € 7,50 Schweiz sfr 13,60 BeNeLux € 7,90

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Living Tomorrow und

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Zukunft Investition in die

Aufstockung – attraktive Alternative Wohnraum schaffen in der Stadt

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Architektur – Symbiose aus … … Design, Funktionalität und Ökologie

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UN17 Village – Living tomorrow Nachhaltiges Bauen für eine umweltfreundliche Zukunft

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Camouflage Outdoorküchen kreativ

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Global Kitchen design Award 2023 Küche als ästhetisches Bindeglied in der zeitgenössischen Architektur

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Mythos T-Shelf Symbiose aus Design und Multifunktionalität

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Solo für schwarz Schlichte Gestaltung und erlesene Materialien

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Schmaus sternekoch Anton

„Bahia“, diese Furnierfront fasziniert auf den ersten Blick durch ihre vertikale, asymmetrisch zueinander gesetzte Rillenstruktur. Der Markenhersteller Leicht präsentiert raumübergreifende Einrichtung als harmonisches Zusammenspiel von Architektur und Innenarchitektur, bei dem beide Disziplinen in perfekter Korrespondenz agieren, um Räume zu schaffen, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. (s. S. 33). www.leicht.com

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Inhalt

Impressum Verlag: Bauhelden Media GmbH & Co. KG Welfenstraße 19 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 www.bauhelden.media

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Verlagsleitung: Tilmann Münch Christian Schikora Redaktionsbüro: küche+architektur Weißheimerstraße 7 67549 Worms Chefredaktion: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@bauhelden.media

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Architektur und Innenarchitektur … in Harmonie

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I con semi-Pro Die Stil-Ikone unter den Armaturen

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Funktionale Ästhetik Intelligente Nischensysteme und Regale

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Symbiose aus exklusivem Design… … und überzeugender Performance

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Layout: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de Vertrieb: Partner Medienservices GmbH Julius-Hölder-Straße 47 70597 Stuttgart

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Küche ist Leidenschaft HK Küchen Hahn & Kreis

Druck: Print Media Group GmbH Gutenbergstraße 4 69181 Leimen

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türliche Eleganz Na Spüle „Juna“ in organischer Form

Preisliste für Anzeigen: zur Zeit Nr. 12, gültig seit 1.1.2024

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J edes Hausgerät ist eine Investition in die Zukunft Interview mit Harald Friedrich, BSH Home Appliances Group

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Leitungswasser oder Mineralwasser? Eine Frage der persönlichen Philosophie

Spot on für I-luminate Eine Marke mit eigener Identität

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it Multifunktionalen M Trinkwasser-Systemen … … wird die heimische Küche zur Quelle

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Form follows function Hailo Tandem

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„Rund ums Haus GmbH“ Der Name ist Programm

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Ode an Qualität, … … Vielfalt und Innovation

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Sternekoch Anton Schmaus Weltoffen. Kraftvoll. Bodenständig.

Preis Einzelheft: 6,80 Euro (inkl. MwSt.) Direktbestellung im Verlag unter www.renovieren.de/einzelhefte ISBN: 978-3-945604-94-6 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Die Bauhelden Media GmbH & Co. KG ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen HolzfertigbauVerband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Bauhelden Media Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, homes4future, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer

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architektur

Aufstockung

Mit dem zunehmenden Bewusstsein für einen besonnenen Umgang mit dem Flächenverbrauch steigt das Interesse, bestehende Gebäude aufzustocken. Beispielhaft zeigt die Lösung des allgäuer Öko-Holzhausherstellers Baufritz, wie dank Leichtbauweise, um den statischen ­Gegebenheiten des Bestandsbaus zu entsprechen, der Flächenversiegelung durch einen Bauplatz auf einem Hausdach eingegengewirkt werden kann. Das Ergebnis: ein ansprechendes, zeitgemäßes Penthaus für eine vierköpfige Familie. 4 | ARCHITEKTUR + KÜCHE


architektur

als attraktive Alternative imposante Dachaufstockung mittels zweier aufge­ setzter eineinhalbgeschossiger Kuben. Die Holzständer­ bauweise hält die Belastung des Altbestandes gering. Eine Wendeltreppe stellt die Verbindung zwischen Terrasse und Dachterrasse her.

Wohnraum schaffen in der Stadt

Nachhaltigkeit ist den Bauherren Stephanie und Denis Wagner sehr wichtig. Als Menschen, die gerne in der Stadt leben, verzichten sie auf ein Auto, achten auf gesundes Leben und sparsamen Umgang mit Ressourcen. Beim gezielten Suchen in ihrer bevorzugten Wohngegend, kamen sie mit dem Hausverwalter eines, bis auf das Dach, in gutem Zustand befindlichen 60er-Jahre-Altbaus mit 20 Wohnungen auf fünf Etagen in Kontakt.

In einer Woche vom Roh- zum Innenausbau Mehrere Parteien bedeuten zugleich mehrere Eigentümer, die in diesem Fall teilweise auch selbst im Haus wohnen. Die Holzständerbauweise mit vorgefertigten Modulen hat hier gleich mehrere Vorteile: Ein schneller Baufortschritt ist möglich und die Beanspruchung der Bewohner ist minimal. Zugleich ist die Belastung des Altbestandes gering, denn gerade Häuser wie dieses eignen sich statisch nicht für eine Aufstockung in Massivbauweise. Begonnen wurde mit dem Abtragen des bisherigen Dachbodens, direkt nachdem das Gerüst gestellt war. Innerhalb einer Woche stand die eineinhalbgeschossige Hülle der zwei aufgesetzten Kuben mit den durch den Baufritz-Architekten geplanten Splitlevels. Damit konnte bereits der Innenausbau der Wohnung starten.

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architektur

Dank Pockettüren ­grifflose Schränke unterstreichen die ­aufgeräumte, klare Anmutung.

Ein echter HIngucker: das in die Nische an der Kaminwand integrierte raumhohe Bücherregal. Gemütlich und hell: die Leseecke als Rückzugsort auf der Empore.

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Hinter der geradlinigen Glas- und Putz-Fassade mit raumhohen, rahmenlosen 3-fach verglasten Skalarfensterflächen und filigranen französischen Glasbalkonen, entfaltet sich das klar gegliederte Layout des Grundrisses. Der Zugang zur Wohnung erfolgt vom Treppenhaus, bzw. von dem an der Außenfassade neu hinzugekommenen Aufzug aus, in einen Flur. Er verbindet den großzügigen, lichtdurchfluteten Wohn-, Ess und Kochbereich des einen Kubus mit den beiden Kinderzimmern, dem Elternschlafzimmer mit Ankleide und Bad sowie dem Gästezimmer im anderen Kubus. Umfasst von einem Rücksprung der Glasfassade zwischen Wohnraum, Flur und Gästezimmer hat eine windgeschützte Terrasse Platz gefunden. Von ihr aus führt eine Wendeltreppe hinauf zu der weiträumigen Dach­ terrasse zwischen den oberen Halbgeschossen der beiden Kuben.


architektur

Elternschlafzimmer, Ankleide und Elternbad sind durch Schiebetüren zugänglich. Exquisit: die Ausstattung des Bades in Marmor.

Vor der atemberaubenden Aussicht auf die Stadt sorgt der klassische und zeitloes Parkettboden in Fischgrätverlegung für die wohnliche Atmosphäre, zusammen mit dem warmen Holzton von Möbeln und Zimmertüren.

mütlicher Sitzfenster mit Wandheizung. Elternschlafzimmer, Ankleide und Elternbad werden mit praktischen, raumsparenden Schiebetüren geöffnet und geschlossen.

Eine Raumhöhe von mehr als drei Metern …

Energieträger und Heizungssystem der Etage sind LuftWasser-Wärmepumpe, Voll-Werte-Plus Lüftung, Wand- und Fußbodenheizung sowie eine Deckenheizung/-Kühlung. Die Wärmedämmung besteht aus einer biologischen Naturdämmung aus Hobelspan. Schadstoffgeprüfte wider­ standsfähige Fichte und Lärche wurde für die konstruktiven Bauteile verwendet. Zudem erlaubt der Holzbau mit der Modulbauweise, dass je nach Lebensphase Wände verschoben werden können, um Räume neu zuzuschneiden. Und selbst das begrünte Flachdach leistet seinen Beitrag zur Umweltverträglichkeit dieser ungewöhnlichen Stadtwohnung. www.baufritz.de

FotoS und Grundrisse: Baufritz/Tom Jasny/Thomas Rosenthal

… erlaubte die raffinierte Verwirklichung einer Empore, die vom Küchenbereich zugänglich ist. Ihr Licht bezieht sie durch das Oberlicht, als auch durch die Glasbrüstung zum Wohnbereich hin. Von den Kinderzimmern und vom Gästezimmer aus ist eine weitere Empore erreichbar. Sie bietet zusätzlichen Platz zum Spielen und Arbeiten. Durch diese beiden Zwischengeschosse addieren sich zu den 140,80 qm Wohnfläche weitere rund 26 qm. Im Elternschlafzimmer und dem benachbarten Kinderzimmer erweitert der an den Fensterwänden auskragende Kubus den Raum und erlaubte damit die Einrichtung ge-

Nachhaltig auf ganzer Linie

entspannte Loft-Atmosphäre mit raumhohen, rahmen­ losen Fensterflächen und beinahe 360° Panoramablick. Klassisch und zeitlos: der Parkettboden in Fischgrätverlegung. Für behagliche Wärme sorgt ein Kaminofen.

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modern art La Cura Hochglanzlack weiß Monolith/Hochschränke in Granit Cambrian Black

www.allmilmoe.com



Architektur

Architektur Symbiose aus Design, Funktionalität und Ökologie

Dipl.-Ing. Architekt Jürgen T. Christ 1972 bis 1974 – Bauzeichnerlehre bei der Fa. Wakuti, Siegen 1974 bis 1975 – Fachoberschule Klasse 12 1975 bis 1977 – Gesellenjahre als Bauzeichner Fa. Wakuti 1977 bis 1979 – Technikerschule Alsfeld: Staatl. gepr. Bautechniker 1979 bis 1982 – F achhochschule Wiesbaden: Diplom-Ingenieur FH 1983 bis 1985 – TU Berlin 1985 bis 1988 – Gesamthochschule Kassel: Diplom-Ingenieur TH 1990/1991 – Lehrauftrag an der Gesamthochschule Siegen FB Architektur BauKo 1+2 Seit 1982 selbstständig als Architekt Büros: 60327 Frankfurt a.M. und 57258 Freudenberg 10 | ARCHITEKTUR + KÜCHE

Seit mehr als vierzig Jahren ist Jürgen T. Christ als selbstständiger Architekt tätig. Unter seiner Federführung entstehen weltweit private und gewerbliche Gebäude, die seine Signatur tragen. Sein Credo: „Architekten müssen Häuser bauen, die Kraftwerke sind und Energie liefern, statt sie zu verbrauchen.“


Architektur

Die Bauhausarchitektur präsentiert sich in ihrer kubischen Form zeitlos, mit großzügigen Verglasungen und klassischen Raumabfolgen. Bei diesem Einfamilienhaus erhebt sich ein Kubus ca. 2,50 m über den Eingang, Richtung Süden entsteht durch die Anordnung der Baukörper ein nicht einsehbarer Terrassenbereich. Auffallend das Flachdach mit auskragenden „Flügeln“, das dem gesamten Bauwerk eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Bei der Planung lag der Fokus darauf, eine Immobilie zu kreieren, die den wechselnden Lebensabschnitten und Bedürfnissen gerecht wird.

Fotos und Pläne: Architektur Atelier Christ

staffelgeschoss

Jürgen T. Christ, Architekt aus Leidenschaft: „Wir alle sind Unikate. Kein Mensch gleicht dem anderen“, betont er. Bei der Entwicklung und Umsetzung seiner Projekte berücksichtigt er grundsätzlich sowohl die sozialen als auch die ökologischen Faktoren, was bei all seinen Referenzen deutlich wird. „Mit der Architektur im privaten Hausbau sollte es ähnlich sein, aber leider dominiert die Uniformität“, bedauert er. „Fährt man durch die Neubaugebiete, so sieht man immer wieder die gleichen architektonischen Muster. Aus Mangel an Kreativität wird immer in der Masse der Landhausstil mit oder ohne Erker realisiert.“ Dennoch erkennt Jürgen T. Christ einen Silberstreif am Horizont: „Vermehrt gibt es Bauherrn, die sich für die Weiterentwicklung des Bauhausstils interessieren. Auch die Städte und Gemeinden in Deutschland haben diesen Trend erkannt und

erdgeschoss

Kellergeschoss

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Architektur

GroSSzügige, lichtdurchflutete Räume mit boden­ tiefen Fenstern, deren Decken, Böden und Wände perfekt mit dem Mobiliar harmonieren.

­ eisen mittlerweile wieder Baugebiete aus, in denen w ausdrücklich Flachdächern mit Photovoltaik und Begrünung erwünscht sind. Die Bauhausarchitektur präsentiert sich in ihrer kubischen Form zeitlos, mit großzügigen Verglasungen und klassischen Raumabfolgen. Der Fantasie werden hierbei keine Grenzen gesetzt“, schwärmt er und fährt fort: „Es wäre für die Zukunft zu wünschen, dass sich viele Bauherren für diese kreative Architektur begeistern können.“

Kreativität und Nachhaltigkeit in Symbiose Kreativität und Nachhaltigkeit gehen für Jürgen T. Christ dabei Hand in Hand. „Alle Architekten sind gefordert, Gebäude zu entwerfen, die einer nachhaltigen Bauweise entsprechen. Dies bedeutet konkret, nicht nur die Hülle des Gebäudes, die sogenannte dritte Haut mit den Raumabfolgen zu entwerfen, sondern von Anfang an mit dem Bauherrn ökologisch sinnvolle Materialien auszusuchen, die man auch nach vielen Jahrzenten recyceln kann“, betont er. „Hierzu gehören für uns standardmäßig ein Grasdach in Kombination mit Photovoltaik und nachhaltig produzierte Baustoffe.“

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Wir erlauben uns einen Blick in die zahlreichen Referenzprojekte des sympathischen Kreativen. Dabei fällt ein im Bauhaus-Stil erbautes Einfamilienhaus auf. Ein Kubus erhebt sich ca. 2,50 m über den Eingang, Richtung Süden entsteht durch die Anordnung der Baukörper ein nicht einsehbarer Terrassenbereich. Auffallend das Flachdach mit auskragenden „Flügeln“, das dem gesamten Bauwerk eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei diesem Wohngebäude um sein eigenes Zuhause, das, so verrät Jürgen T. Christ, über eine Wohnfläche von ca. 290 m² verfügt. Für ihn als Bauherr und Architekt in einer Person, erläutert er, lag der Fokus darauf, eine Immobilie zu kreieren, die den wechselnden Lebensabschnitten und Bedürfnissen gerecht wird. „Bis dato fungiert unser Eigenheim als Einfamilienhaus mit einem angegliederten Architekturbüro. Es kann jedoch relativ einfach kurzfristig in ein DreiFamilien-Wohnhaus umgewandelt werden“, lässt er uns wissen. Um diese Flexibilität zu realisieren, entschied der Architekt, ein Treppenhaus an der Außenfassade zu positionieren. Zudem wurden bei der Planung alle drei Etagen von vornherein als eigenständige Wohnungen betrachtet und entsprechend mit den erforderlichen Anschlüssen ausgestattet.


Architektur

Beim Blick ins Innere der Immobilie treffen wir auf großzügige, lichtdurchflutete Räume mit bodentiefen Fenstern. Decken, Böden und Wände harmonieren perfekt mit dem Mobiliar, das, so Jürgen T. Christ, von ihm entworfen und exklusiv für ihn gefertigt wurde. Selbst die Türen verfügen über ein eigenständiges bildgleiches Design und betonen die ganzheitliche innenarchitektonische Ausrichtung der Immobilie. Entlang einer durchgehenden Blickachse wurden Küche-, Ess- und Wohnbereich angelegt, die nahezu fließend ineinander übergehen. Die Innenraumaufteilung ermöglicht das Wohnen auf einer Ebene. Unmittelbar an die Küche grenzen Vorratsraum und Hauswirtschaftsraum, die über die großzügige Doppelgarage zugänglich sind. Auf diese Weise können Vorräte ohne Treppensteigen und Umwege bequem verstaut werden.

Raum-Satelliten Auch ein Arbeitszimmer, das ohne viel Aufhebens zum Gästezimmer umfunktioniert werden kann, findet seinen Platz. Es grenzt unmittelbar an die autarken GästeWCs. Schlafzimmer und Bad befinden sich abseits des aktiven Wohnszenarios und bilden einen perfekten Rückzugsort.

„Wie entwickeln sich Ihres Erachtens die Raumaufteilungen von Einfamilienhäusern in Zukunft?“, wollen wir wissen. „Die Raumaufteilung bei den Einfamilienwohnhäusern hat sich bis dato oft an den Grundrissen der Fertighausfirmen orientiert“, blickt er zurück. „Heute gibt es Trends, die komplett andere Ansätze haben. Beispielsweise können Räume wie separate Gebäude konzipiert werden, bei denen das Verbindungsglied ein zentraler Raum ist, an den diese Räume angedockt sind. Somit entstehen komplett neue Formen und Konturen.“ Ein Ansatz, der sich auch in der Bauweise des Eigenheims von Jürgen T. Christ widerspielgelt. „Bei den Eigentumswohnungen steht für den Bauträger die Optimierung der Wohnfläche im Vordergrund“, erläutert er uns. „Hierbei werden möglichst viele Eigentumswohnungen an ein Treppenhaus angedockt. Somit ergibt sich eine hohe Effizienz, beispielsweise 0,84 (BGF/Wohnfläche). Darüber hinaus ändert sich auch die Architektur der städtebaulichen Anlage von Eigentumswohnungen. Im Gesamtkontext wird neben einer intensiv begrünten Tiefgarage, begrünten Flachdächern und Fassaden, Photovoltaik auf Dächern und Fassaden das Gestaltungsbild von Eigentumswohnanlagen dominieren.“

Das Mobiliar für dieses Haus wurde von Jürgen T. Christ entworfen und exklusiv für ihn gefertigt.

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Architektur ARCHITEKTUR

Wohnen am Hang mit Blick ins Grüne unter Berücksichtigung ökologisch nachhaltiger Ansätze, die erlauben, mit dem Gebäude mehr Energie zu erzeugen, als zu verbrauchen.

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Energetische Autarkie Bei seiner eigenen Immobilie muss sich Jürgen T. Christ keine Sorgen um ausreichend Grünfläche machen. Sie liegt am Hang einer der Top-Höhenlagen der Stadt Freudenberg und folgt in jeder Hinsicht ökologisch nachhaltigen Ansätzen. Nicht umsonst wurde das Gebäude im Passivhaus-Standard entwickelt und als Energie-PlusHaus ausgebaut. Dazu wurde es mit Geothermie/Erdkollektoren sowie einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Auf Grund der Geschosshöhe von 3,50 m war der Einbau von abgehängten Akustikdecken unterhalb der kontrollierten Wohnraumlüftung unproblematisch möglich. „Schon seit vielen Jahren bauen wir Häuser ohne Gasund Ölheizung“, lässt er uns wissen. „Für uns war es immer das Ziel, möglichst keine fossilen Brennstoffe als Heizmaterial einzusetzen. Deshalb arbeiten wir mit Luft-/ Wärmepumpen in Kombination mit Flächenkollektoren auf dem Grundstück oder unter der Bodenplatte, um das Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Bei unserem privaten Wohnhaus haben wir darüber hinaus noch Erz unten eingesetzt. Mittels Flächenkollektoren und Erdsonden kann durch den Einsatz eines Wärmetauschers im Sommer gekühlt

und im Winter geheizt werden. Die hohe Rohdichte der tragenden Außen- und Innenwände aus Kalksandstein sowie der massiven Stahlbetondecken gewährleistet darüber hinaus eine optimale Speicherung von Wärme. An den Außenwänden und auf dem Flachdach wurden, abhängig vom Bauteil, Wärmedämmschichten mit Dicken zwischen 24 und 35 cm verarbeitet. Durch die Photovoltaikanlage mit Stromspeicher sind wir in Kombination mit einer großen Wärmedämmung weitgehend autark vom öffentlichen Stromnetz. Das Ziel für die Zukunft muss sein, mehr Energie zu erzeugen, als selbst zu verbrauchen.“ „Kann ein vernetztes Zuhause zu einem noch energieeffizienteren Lebensstil beitragen?“, fragen wir Jürgen T. Christ. Die Antwort folgt spontan: „Durch ein intelligentes Energiemanagement kann man die Kosten für die Wärmeversorgung erheblich reduzieren. Hierbei ist es äußerst wichtig, dass der Bauherr gemeinsam mit dem Architekten und dem Fachingenieur Elektro ein energieeffizientes Gebäude entwickelt, um für die Zukunft dazu beizutragen, Gebäude zu schaffen, die nicht nur Energie verbrauchen, sondern Energieerzeuger sind. Somit sind wir alle gefordert, unseren Teil beizutragen, die Klimaerwärmung zu stoppen.“ www.architekt-christ.de


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Nachhaltigkeit

UN17 Village Living tomorrow

Klimaschutz, Digitalisierung, demografischer Wandel – dies sind Faktoren, die unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen. Hinzu kommt die nachhaltige Schaffung von Wohnraum als Lebensraum, der sich an den Lebensstilen der Menschen orientiert. Südlich von Kopenhagen entsteht eines der außergewöhnlichen Bauprojekt unserer Zeit: Das UN17 Village. Eine Siedlung für 830 Bewohner, die alle 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen vereint. Für die Idee hinter dem Projekt steht der in Kopenhagen ansässige Bauträger Nrep, der sich auf eine zukunftsorientierte nachhaltige Architektur spezialisiert hat. UN17 Village berücksichtigt dabei sowohl umweltspezifische als auch soziale Aspekte, die sich aus dem soziodemographischen und ökologischen Wandel der Gesellschaft ergeben. Wir sprachen mit Martin Schultz Nielsen, Head of Investment bei Nrep und verantwortlich für UN17 Village.

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Nachhaltiges Bauen für eine umweltfreundliche Zukunft

Fotos und Visualisierungen: NREP

Der sympathische Däne erlaubt uns einen Blick hinter die Kulissen des gigantischen Projekts, das hinsichtlich Materialität, energetischer Ausrichtung, Biodiversität aber auch hinsichtlich des sozialen Zusammenlebens neue Standards für nachhaltiges Bauen in der Zukunft setzen kann. Herr Schultz Nielsen, das Projekt des UN17 Village zeigt: Nachhaltigkeit hat viele Gesichter. Welche Überlegungen prägen die Konzeption dieses anspruchsvollen Konzepts? Martin Schultz Nielsen: Im Jahr 2018 erhielt Nrep den Zuschlag zur Entwicklung des letzten unbebauten Grundstücks in Ørestad, einem der neueren Stadtteile Kopenhagens. Wir verfolgen den Ansatz, dass Immobilien grundsätzlich eine Rolle in der globalen Agenda spielen sollen. Immobilien verursachen 40% der Klimaemissionen. Hier schlafen, leben und arbeiten wir. Hier wachsen unsere Kinder auf. Wir wollten unseren Vorschlag in einen globalen Kontext setzen, und das in Verbindung zu von den Vereinten Nationen definierten Nachhaltigkeitszielen. Daher sahen wir UN17 Village auch nicht als einfaches Bauprojekt, sondern als Konzeption, bei der Menschen und Nachhaltigkeit im Fokus standen. Wir setzten uns also mit den SDGs auseinander, und begannen sie im dänischen Immobilienkontext zu interpretieren. Unsere Überlegungen führten uns zu den sechs Kernthemen Wasser, Energie, Biodiversität, Materialien, Gemeinschaft und Gesundheit. In diesem Rahmen entwickelten wir eine Liste von rund 300 Initiativen, von denen 200, die den größten Nachhaltigkeitseffekt versprachen, ausgewählt wurden.

Martin Schultz Nielsen, Head of Investment bei Nrep und verantwortlich für UN17 Village.

Als Immobilieninvestor, der sich dem nachhaltigen Wandel der Immobilienlandschaft verschrieben hat, verfügen wir über eine langjährige Erfahrung beim Upcycling von Abfallprodukten, bzw. in deren Umwandlung in neuwertige Produkte. Das belegen auch zahlreiche Referenzund Vorzeigeprojekte wie in den UpCycle Studios und den Resource Rows in Kopenhagen. UN17 Village ist ein weitaus größeres Projekt. Hier haben wir dort Upcycling-Materialien verwendet, wo es sinnvoll war und wo diese in ausreichender Menge vorhanden waren. Unter Berücksichtigung der Skalierbarkeit der Lösungen setzten wir Upcycling allerdings doch etwas weniger ein als er-

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Nachhaltigkeit

Upcycling wird in vielfältiger Form im UN17 Village umgesetzt: aufgearbeitete Dachziegel und recyceltes lackiertes Aluminium für die Fassadenverkleidung, recyceltes Glas, das in die Betontreppenhäuser gemischt wird. So wurden anspruchsvolle Abfallfraktionen zur Wiederverwendung und gleichzeitig ästhetisch schöne Lösungen für die Fassaden und das ­Interieur der Gebäude geschaffen.

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wartet. Stattdessen setzten wir stärker auf neue Materialien, die sich durch ein besseres Nachhaltigkeitsprofil auszeichneten. Wo konkret kam das Thema Upcycling zum Tragen? Martin Schultz Nielsen: Da gibt es einige Beispiele, z.B. aufgearbeitete Dachziegel und recyceltes lackiertes Aluminium für die Fassadenverkleidung, recyceltes Glas, das in die Betontreppenhäuser gemischt wird, und kleine abgesägte Holzstücke, die zur Konstruktion von Dachhäusern und Schuppen wiederverwendet werden. Natürlich soll dies dazu dienen, anspruchsvolle Abfallfraktionen wiederzuverwenden und gleichzeitig ästhetisch schöne Lösungen für die Fassaden und das Interieur der Gebäude zu schaffen. Eine anspruchsvolle Herausforderung für die Architekten, die diese auf wunderbare Weise gelöst haben. Wir glauben, dass die Erkenntnisse aus diesem Projekt als Prototyp für Wohnentwicklungen in den kommenden Jahren dienen werden. Was eventuelle Rückbauten anbelangt, haben wir daran gearbeitet, nachhaltige Bausysteme zu entwerfen, die umweltfreundlich demontiert werden können. Dazu gehört unser Gebäude in Holzbauweise, das mit 24 Metern auf sieben Etagen das höchste Wohngebäude Dänemarks darstellt. In den realisierten Wohnungen und Innenräumen haben wir Küchen eingebaut, die zu 90% aus recyceltem Holz bestehen. Geliefert wurden sie von Rotpunkt Küchen aus Bünde. Der Stoff für die Sitzmöbel in den Gemeinschaftsbereichen ist aus ReWool, recycelter Wolle, gearbeitet, und die Sitze und Rückenlehnen bestehen aus recyceltem Kunststoff. Wir verwenden auch als geeignet für Innenräume gekennzeichnete Materialien und Oberflächen, die für das Raumklima schädliche Gase reduzieren.

Sie führen hier bereits einige nachhaltige Werkstoffe auf, aber was genau macht ein nachhaltiges Material aus? Martin Schultz Nielsen: Für uns sind das Werkstoffe, die die Umweltbelastungen während ihres gesamten Lebenszyklus‘ minimieren, während sie ihre funktionellen Zwecke erfüllen. Natürlich ist kein Material vollständig nachhaltig, da alle Ressourcen verbrauchen. Aber was die Gesamtbilanz anbelangt, kann die Auswahl von Materialien einen großen Unterschied ausmachen. Holz ist ein hervorragendes Beispiel für ein nachhaltiges Baumaterial. Es wirkt als Kohlendioxydbinder, indem es atmosphärisches CO2 aufnimmt und speichert. Dies kann den Gesamtkohlendioxid-Fußabdruck eines Bauprojekts redu-


Nachhaltigkeit

zieren, abhängig von der spezifischen Berechnungsmethode. Andere biogene Materialien, wie Hanf für die Isolierung, gelten ebenfalls als nachhaltig aufgrund ihrer schnellen Wachstumsraten, des geringen Energieverbrauchs bei der Verarbeitung und der biologischen Abbaubarkeit. Beton ist traditionell bekannt für seinen hohen Kohlenstofffußabdruck, den er der energieintensiven Zementproduktion verdankt. Für das UN17 Village haben wir jedoch eine Betonsorte entwickelt, die 30% weniger CO2 emittiert als das traditionelle Produkt. Hinzu kommen Materialien, die zur Energieeffizienz beitragen, wie z.B. hochleistungsfähige Isolierung, oder nachhaltige Werkstoffe, die aus erneuerbaren oder ausreichend vorhandenen Ressourcen hergestellt werden. Zusammenfassend betrachten wir nachhaltige Materialien als solche, die einen geringeren ökologischen Fußabdruck haben, zur Kohlenstoffbindung beitragen, energieeffizient sind und auf eine Weise beschafft, verwendet und entsorgt werden, die die Umweltbelastung minimiert. Der Fokus liegt auf der Balance zwischen Funktionalität und Umweltverantwortung. Welche Anforderungen müssen Ihre Lieferantenpartner aus der Möbelbranche, wie Rotpunkt Küchen, in Zukunft erfüllen, um Ihren Anforderungen an Innenarchitektur und Nachhaltigkeit gerecht zu werden? Martin Schultz Nielsen: Wenn das UN17 Village im Jahr 2024 vollständig fertiggestellt ist, wird es aus fünf

Wohngebäuden bestehen, in denen etwa 1.100 Bewohner in insgesamt 535 Apartments leben werden. Natürlich müssen diese Apartments alle möbliert werden, daher haben wir wichtige Kooperationen mit unseren Partnern aufgebaut, die sich auf Qualität, Quantität und vor allem Nachhaltigkeit konzentrieren. Küchen bilden keine Ausnahme. Ein entscheidender Faktor bei unserer Entscheidung für Rotpunkt ist deren nachhaltiges Profil. Es stimmt mit dem UN17 Village-Projekt überein, bei dem wir Qualität, Nachhaltigkeit und Design priorisieren. Das macht diesen Hersteller zu einem idealen Partner. Wie für uns, hat es auch für Rotpunkt höchste Priorität, den Bewohnern des UN17 Village die beste Grundlage für ein gesundes Leben zu bieten. Und zwar nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. Wir können heute messbar nachweisen, dass die Produkte von Rotpunkt Küchen sich sowohl positiv auf ein gesundes Raumklima auswirken als auch auf eine kohlenstoffneutrale Produktion zurückzuführen sind. Im UN17 Village wurden alle Parameter im Innenraum optimiert, um eine überlegene Luftqualität, gute Akustik, ausreichend Tageslicht, die Zonierung von Schadstoffquellen und ein optimiertes thermisches Klima zu gewährleisten. In Dänemark lieben wir offene Küchen, was nicht nur eine großartige soziale Komponente hat, sondern auch den Bedarf an Materialien für Wände reduziert. Das bedeutet andererseits jedoch auch, dass Schadstoffe

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Nachhaltigkeit

Für ein besseres Raumklima trennen in einem der Gebäude des UN17 Village Glaswände die Küchen von der restlichen Wohnung.

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aus der Küche leicht in den Rest der Wohnung gelangen. Um ein besseres, gesünderes Raumklima zu gewähr­ leisten, haben wir in einem der Gebäude die Küchen mit Glas umgeben.

Um das Ziel von bezahlbarer und sauberer Energie zu erreichen, wird das UN17-Projekt seine eigene Energie produzieren und ein energetisch autarkes Viertel sein. Wie könnte diese energetische Unabhängigkeit realisiert werden? Martin Schultz Nielsen: Leider ist das UN17 Village in Bezug auf Elektrizität nicht selbstständig. Es verfügt über 1.700 Quadratmeter Solarzellen auf dem Dach, die den Großteil des Strombedarfs decken. Der verbleibende Strom wird aus erneuerbaren Quellen bezogen. Es geht darum, den lokalen Energieverbrauch zu sichern. Das UN17 Village ist daher die größte Energiegemeinschaft Dänemarks. Das bedeutet, dass die Bewohner tagsüber kostenlos Solarstrom nutzen können, wenn er verfügbar ist. Die Bewohner haben eine App, die ihren Echtzeit-Stromverbrauch und die Mischung aus Strom von Solarzellen und dem Netz stündlich anzeigt. Daher können sie den von den Paneelen erzeugten Strom nach dem Prinzip „first come, first served“ nutzen und erhalten eine Abrechnung ihres Stromverbrauchs, bei der sie für umweltfreundliche Entscheidungen belohnt werden.

Das Wohnen wird immer teurer. Wie hat sich dies auf den Grundriss bei der Gestaltung der Wohnungen im UN17 Village ausgewirkt? Martin Schultz Nielsen: Die Apartments im UN17 Village sind weder günstiger noch teurer als Apartments in den benachbarten Gebäuden. Wie gesagt verteilen sich auf insgesamt 35.000 Quadratmeter, 535 Apartments und Gemeinschaftsbereiche. Darunter fallen auch viele kleinere Apartments, die erschwinglicher sind. Um die Raumnutzung zu optimieren, haben wir viele Co-Living-Elemente hinzugefügt. Ein Beispiel ist das Gebäude, das unser 40+ Co-Living beherbergt, mit den kleinsten Apartments des „Village“. Hier findet man alles, was man braucht, ergänzt durch Gemeinschaftsbereiche: eine Küche, einen Lounge-Bereich und eine Bibliothek, die die Bewohner frei nutzen können. Die Bewohner dieses Gebäudes erhalten so ein erschwinglicheres Apartment mit einem höheren Anteil gemeinschaftlich nutzba- Kann ein vernetztes Zuhause zu einem noch energieefrer Fläche und einem geringeren Anteil an privatem fizienteren Lebensstil beitragen? Welche Lösungen empfehlen Sie für Bauherren und warum? Raum. Gemeinschaft ist ein äußerst wichtiger Aspekt des UN17 Martin Schultz Nielsen: Ja, wir glauben fest daran. Vor Village-Konzepts. Deshalb gibt es einen Community-­ allem in Bezug auf die gerade eben beschriebene EnerManager, der den Bewohnern hilft, gemeinsame Inter­ giegemeinschaft. Zudem bieten wir Technologien, die essen zu finden, gemeinsam zu kochen und zu essen z.B. das Carsharing einfach gestalten. Wir unterstützen oder z.B. gemeinsam etwas zu spielen. Wir haben Er- gemeinsam nutzbare Apps, wie zum Beispiel in unseren fahrung darin, diese Gemeinschaften aufzubauen, ihnen gemeinsamen Küchenbereichen, die es den Bewohnern beim Start zu helfen, und das ist etwas, von dem wir ermöglichen, sich mit Nachbarn beim Kochen und Essen glauben, dass es eine große Bereicherung für das zu vernetzen. Darüber hinaus haben wir Technologien implementiert, um das Raumklima und die Beleuchtung UN17 Village ist.


Nachhaltigkeit

zu verbessern. Wir sehen also viele Möglichkeiten, wie ein vernetztes Zuhause zu einem besseren und energieeffizienteren Lebensstil beitragen kann. Sie haben in Ihrem Projekt UN17 Village zahlreiche zukunftsorientierte Materialkompositionen, Technologien und Ideen eingebracht. Glauben Sie, dass das Konzept des UN17 Village international vervielfältigt wird? Martin Schultz Nielsen: Es gab drei wesentliche Schritte in der Entwicklung des UN17 Village. Schritt eins war der tatsächliche Bau in Kopenhagen, der darauf abzielt, qualitativ hochwertige Häuser zu bauen, die im nächsten Jahr ein gesundes Leben für 1.100 Bewohner fördern werden.

Der zweite Schritt bestand darin, eine Methode zu entwickeln, die als Blaupause dient, um jeden der 17 SDGs zu aktivieren und gleichzeitig höchsten Standards sozialer, umwelt- und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Und last but not least hoffen wir, dass das UN17 Village eine Bewegung auslösen wird, die zu einem nachhaltigeren Ansatz in der Architektur und dem Leben darin führt. Wir erkennen jedoch, dass ein Projekt in Kopenhagen, so ehrgeizig es auch sein mag, die Welt nicht verändern wird. Daher beobachten wir, wie die von uns eingesetzten Methoden in anderen Städten und Ländern umgesetzt werden. Natürlich müssen unsere Ideen und Maßnahmen grundsätzlich an die lokalen Bedingungen, Lebensstile und Demografien anderer Standorte angepasst werden. Darüber hinaus müssen bei jedem neuen Projekt die Methoden verbessert, Technologien, Materialien und Bausysteme neu überdacht oder entwickelt werden. Der ganzheitliche Fokus auf Nachhaltigkeit im UN17 Village hat zu einem Katalog von mehr als 200 Entwicklungslösungen geführt, die die 17 SDGs auf verschiedene Weisen ansprechen. Die Lösungen sind priorisiert, um eine maximale Nachhaltigkeit für das investierte Geld zu erreichen und bilden ein Werkzeug, das jeden inner- und außerhalb der Branche frei inspirieren kann. Unsere Hoffnung ist, dass sich andere aus der Branche für die skalier­ baren Lösungen, die wir bereitgestellt haben, interessieren, und sie entweder gemeinsam mit uns vorantreiben oder sich von unseren Erkenntnissen inspirieren lassen. https://un17village.dk/en · www.rotpunktkuechen.de

Rotpunkt Küchen ist Ausstatter des UN17 Village. Hier überzeugte die besonders nachhaltige und klimafreundliche Spanplatte des Herstellers: Das FSC zertifizierte Greenline Bioboard Gen2 besteht zu einem Anteil von bis zu 90 Prozent aus Recyclingholz.

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Promotion

Camouflage – Outdoorküchen kreativ

Für die Gewährleistung absoluter Wetterfestigkeit ist das Grundgerüst der Module aus Aluminiumprofilen in gebürsteter Edelstahloptik gefertigt. In dieses Gerüst wird der Innen-Korpus aus Aluminium-Wabenplatten montiert. Die Fronten bestehen aus einer innenliegenden Alu-Dibond-Platte und einer Dekor-Außenverkleidung aus Keramik- oder Kompaktplatten mit umlaufendem AluminiumRahmen. Auszüge und Steckdosen liegen innen hinter

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Drehtüren, was dem puristischen Design zugute kommt. Die Schrank­ türen öffnen sich über eine Push-to-openFunktion durch leichtes Andrücken. Arbeitsplatten aus ­Ke­ramik zeichnen sich durch besondere Wetterfestigkeit, UV-Beständigkeit und Robustheit aus. Als Arbeitsplattenvarianten bieten sich verschiebbare Rahmenlösungen, die sich an die Umgebung angepasst gestalten und bepflanzen lassen. www.wesco-outdoorkuechen.de

Fronten aus ­echtem Sandstein und bepflanzte verschiebbare Arbeitsplatten – Outdoorküche kreativ

Fotos: Wesco

Maßgefertigte Funktionalität im Einklang mit der Umgebung und passend zu ihrem Stil, das können alle, die gerne draußen kochen, bewirten und speisen, mit Wesco premium Outdoorküchen erreichen. Zahlreiche Gestaltungs- und Ausstattungsmöglichkeiten, ob einzelne Module, Küchenzeilen oder ganze Kochinseln stehen dafür zur Verfügung.


hoch5.com

Vielfältige Planungsmöglichkeiten, kombiniert mit faszinierenden Dekoren und Materialien, optimierte Lichtlösungen sowie eine neue Griffkollektion in Kooperation mit Buster & Punch: Für 2024 bieten wir Ihnen und Ihren Kundinnen und Kunden zahlreiche Neuheiten für die individuelle Küchenplanung. Abgerundet wird unser Angebot durch innovative, digitale Features – darunter eine B2B-Wissensdatenbank, eine neu gestaltete Website und ein virtueller 360-Grad-Messerundgang.

Jetzt entdecken: rotpunktkuechen.de

welcome home


innenarchitektur

Fotos: LEICHT / Bela Tarcsay / Michael Siebert

Global Kitchen Design Küche als ästhetisches Bindeglied in der zeitgenössischen Architektur Die Küche als integraler Bestandteil der Architektur manifestiert sich nicht länger als rein funktionaler Raum, sondern vielmehr als harmonisches Bindeglied zwischen Ästhetik und praktischer Raffinesse. In der zeitgenössischen Architektur wird die Küche als Lebensraum neu konzipiert, als pulsierendes Zentrum, das den kulinarischen Genüssen dient, und gleichzeitig eine sinnliche Synthese aus Form, Funktion und Fluss verkörpert. Das beweisen die Preisträger des Global Kitchen Design Awards 2023. Der renommierte internationale Ideenwettbewerb, von der Architekturmarke Leicht erstmals im Jahr 2015 ins Leben gerufen, verzeichnete in diesem Jahr 200 hochwertige Einreichungen aus 19 Ländern. Die Vielfalt und Qualität der vorgestellten Küchen- und Wohnraumplanungen unterstreicht erneut die umfassenden Gestaltungsmöglichkeiten, die das exklusive Leicht-Portfolio über die Grenzen der Küche hinaus bietet.

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Award 2023 Die Gestaltung einer architektonisch integrierten Küche erfordert ein feinsinniges Gleichgewicht zwischen den anspruchsvollen Anforderungen modernen Lebens und einer ästhetischen Vision, die den Raum in ein apartes Erlebnis verwandelt. Hier geht es nicht mehr allein um die pragmatische Platzierung von Kochutensilien, sondern vielmehr um die Schaffung eines Raums, der nahtlos in den Dialog mit der umgebenden Architektur übergeht. Die Integration der Küche in die architektonische Struktur eröffnet ein reichhaltiges Repertoire kreativer Möglichkeiten. Von der Auswahl edler Materialien bis zur raffinierten Einbindung von Licht und Raum entfaltet die Küche als gestalterisches Element ihre ästhetische Wirkung. Durchdachte Möbel- und Küchenkonzepte fungieren als funktionale Einheiten, und in gleichem Maße als kunstvolle Skulpturen, die den Raum beleben und eine einladende Atmosphäre schaffen.

Einzigartiger Charakter trifft zeitlose Ästhetik Die Auszeichnung mit dem ersten Platz des Global Kitchen Awards würdigt die außerordentlich repräsentative und stilvoll anspruchsvolle Konzeption, die von den kreativen Planern des Küchenfachgeschäfts Asmo Küchen, Freiham, die in einer Luxusvilla in Gräfelfing bei München umgesetzt wurde. Der Open-Space-Architektur mit fließenden Übergängen in den Wohnbereich, auf die Terrasse und in den Flur Rechnung tragend, wurde der Küchenbereich nahtlos in die umgebende Architektur integriert. Ausgehend von dem Konzept der offenen und integrativen Wohnraumgestaltung wurden ambitionierte gestalterische Lösungen realisiert, die optisch für eine harmonische Einheit sorgen und auf Wunsch des Bauherrn eine zeitlose Ästhetik in Anlehnung an den Bauhaus-Stil kreieren. Innenarchitektonisch perfekt umgesetzt präsentiert sich

zeitlose Ästhetik in Anlehnung an den Bauhausstil: Das gesamte Küchen­ mobiliar wurde exklusiv für dieses Wohnobjekt entworfen und einheitlich mit der LeichtGestaltungslinie „Primo“ gestaltet.

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Fotos: LEICHT / Klaus Malin / Manfred Summer

die deckenhohe Schrankfront mit integrierten Elektrogeräten. Gemeinsam mit dem in voller Länge parallel dazu verlaufenden Inselblock mit Kochfeld, Spüle und Sitzgelegenheit bildet er eine harmonische Symbiose. Das als Blickfang an der Insel platzierte raumhohe Lamellenpaneel verbirgt die Armatur, verleiht der Innenarchitektur Struktur und zitiert ein Gestaltungsmerkmal der umliegenden Innenarchitektur. Das gesamte Küchenmobiliar wurde exklusiv für dieses Wohnobjekt entworfen und einheitlich mit der LeichtGestaltungslinie „Primo“ gestaltet. Das OberflächenProgramm „Pearl“ unterstreicht mit seinem seidenen Perlmutt-Effekt, die luxuriöse Ausstrahlung der grifflosen Fronten. Alles ist bis aufs Kleinste durchdacht: Bei der Wahl der Farbe Citrin, mit der die Fronten farblich an die Fensterrahmen angepasst sind, zeigt sich beispielhaft die ­Detailverliebtheit des Bauherrn.

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Kompromisslose Authentizität Nicht minder innenarchitektonisch anspruchsvoll ist die planerische Lösung des in Frastanz ansässigen Studios K10 Design Küchen, die im Rahmen des Global Kitchen Awards mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde. In einer rund 320 Jahre alten Eisenschmiede wurde ein Gestaltungsprojekt realisiert, das dem Anspruch des Eigentümers Rechnung trägt, der Küche die Position des zentralen Treffpunkts des Hauses zu verleihen. Im offenen Wohnraum mit direktem Zugang zum Garten und zur Speisekammer avanciert die Küche zum eleganten und gleichermaßen funktionalen Wohnmöbel. Als Dreh- und Angelpunkt des täglichen Lebens konzipiert, steht bei dieser Planung ein geradliniger Inselblock mit professioneller Kochstelle im Mittelpunkt. Ihm verleiht das erfolgreiche Echtholz-Oberflächenprogramm „Bossa“ in Walnuss seine besondere Struktur. Die prominent vertikal hervorstehenden Stäbchen der


KÜCHEN INTERNATIONAL

„Bossa“-Front erzeugen ein ansprechendes, harmonisches Gesamtbild. Der Block kommt ganz ohne Sockel aus und verläuft nahtlos in den puristischen Betonspachtel­ boden. Raumhohe Schrankfronten greifen die Echt­holz­ oberfläche der Kücheninsel auf und rahmen die dahinter liegende, elegante Arbeitsplatte mit eingeschweißter Spüle sowie die Nischenrückwand aus Edelstahl ein. Schwarze Griffmulden aus der Gestaltunglinie „Contino“ von Leicht betonen die klare architektonische Linien­ führung. Der bewusste Verzicht auf Seitenblenden an den Wandanschlüssen unterstreicht die dreidimensionale Wirkung der „Bossa“-Front und verleiht der Küche eine unverwechselbare, lebendige Ausstrahlung. Die Ehrlichkeit der eingesetzten Materialien fügt sich perfekt in die architektonische Gestaltung des alten Gebäudes ein, in dem sich Stahlrohrelemente und Echtholzober­ flächen sowohl in der Architektur als auch im Mobiliar wiederfinden.

Der geradlinige Inselblock erhält seine Struktur durch das Echtholz-Oberflächenprogramm „Bossa“ in Walnuss.

Beide prämierte Planungen stehen für technische Präzi­ sion sowie ein tiefes Verständnis für die subtile Balance zwischen Form und Funktion, zwischen Ästhetik und Anwendung. In dieser Synthese wird die Küche zum Herzstück der architektonischen Vision, die die Essenz zeitgenössischer Architektur verkörpert. www.global-kitchen-design.com/de www.leicht.com/inspire

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promotion

Foto: Franke

Mythos T-Shelf – Symbiose aus Design und Multifunktionalität Die neue Inselhaube Mythos T-Shelf von Franke Home Solutions vereint Funktionalität und Ästhetik: Als filigranes Regal bietet sie jede Menge Stauraum, mit ihrer klaren Formensprache ist sie zudem ein echter Blickfang in der Küche. Hier trifft industrieller Look auf elegante Rauchglasböden, und das symmetrische Design ermöglicht eine 360°-Nutzung der Haube. Darüber hinaus überzeugt das neue Modell mit funktionaler Technologie: ein leistungsstarker Dunstabzug bei minimaler Geräuschentwicklung dank des innovativen Sound Pro Gebläses. Die multifunktionale Designhaube Mythos T-Shelf avanciert bereits auf den ersten Blick zum optischen Highlight in jeder Küche. Durch ihre Symmetrie ist der leistungsstarke Eyecatcher von allen Seiten aus nutzbar – als Haube, aber auch als Abstellfläche. Ihr exquisites Design, das durch die Kombination von mattschwarzer Oberfläche und eleganten Böden aus Rauchglas unterstrichen wird, verleiht ihr eine leichte, fast schwebende Anmutung. Mit ihrem minimalistischen indus­triellen Look sowie den klaren Linien passt sie perfekt ins moderne Kücheninterieur. Zwei integrierte LED-Lichtleisten leuchten den Kochbereich optimal aus. Am Abend können diese auch als Ambientelicht genutzt werden, das sich dank Dimmfunktion individuell gestalten lässt. Auf den Rauchglasböden lassen sich persönliche Dinge, Pflanzen, besondere Küchenutensilien oder auch Kochbücher präsentieren, sie bieten dazu jede Menge Stauraum. Da Rezepte und praktische Küchenhelfer auf diese Art immer greifbar sind, wird das Kochen mit ihr noch komfortabler.

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Leistungsstark und leise für ein gesundes Raumklima Durch die symmetrische Geometrie der Haube sowie die geschickte Positionierung der Bedienelemente und der Beleuchtung ist eine 360°-Nutzung möglich. Die Mythos T-Shelf besitzt drei Leistungsstufen sowie eine Boosterfunktion und erbringt eine starke maximale Leistung von 750 m3/h – Dämpfe und Gerüche werden so kraftvoll und zuverlässig beseitigt. Dabei ist sie dank der innovativen Sound ProTechnologie besonders leise und arbeitet bei höchster Leistung mit maximal 66 dB. Und zu guter Letzt zeigt sich die Inselhaube, die sowohl als Abluft als auch als Umluftvariante betrieben werden kann, als energiesparend, was die Energieeffizienzklasse A beweist. Die Mythos T-Shelf überzeugt ganzheitlich durch ihr effizientes Design, bei dem Raffinesse und Funktionalität miteinander harmonieren und jede Küche aufwerten. www.franke.de


Fotos: Ballerina-Küchen

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GroSSzügige Schubkästen mit Holzeinsätzen unterstreichen Werthaltigkeit und Funktionalität des Mobiliars.

Solo für Schwarz Es ist das Zusammenspiel von schlichter Gestaltung und erlesenen Materialien, die diese Einrichtungs­komposition zu einem zeitlosen Klassiker avancieren lässt. Die matt-schwarze Front, harmonisch kombiniert mit sanft schimmernden Aluminiumkanten, verleiht diesem Szenario seine edle Note. Großzügige Schubkästen mit Holzeinsätzen unterstreichen Werthaltigkeit und Funktionalität des Mobiliars. Eine perfekte Ergänzung zu dieser minimalistischen und funktionsorientierten Designsprache ist die mobile, stapelbare „Freebox“.

Der bodenfrei montierte Vitrinenschrank „New Salon“ setzt einen repräsentativen Blickfang. Mit seinen grifflosen Designtüren wirkt er durch zurückhaltende Eleganz. Griffe zum Öffnen formen die schmalen Türrahmen. Als Hommage an den Bauhausstil besticht diese Küche durch ihr einzigartiges, klares Linienspiel. www.ballerina.de

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innenarchitektur

Die Kombination aus vertikalen und horizontalen Elementen verleiht dieser Küche im supermatten Farbton Grigo Londra und edlem Italian Walnut das gewisse Extra. Das Nischensystem „Wall Solutions“ zeigt sich optisch ansprechend und zudem multifunk­tional. Hier finden nicht nur dekorative Accessoires ihren Platz. Vielmehr sorgt ein ­integriertes LED-Lichtprofil mit indirekter Beleuchtung für eine wohnlich warme Atmosphäre. www.rotpunktkuechen.de

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Foto: Rotpunkt Küchen

Architektur und ­Innenarchitektur


in Harmonie

Eine umfassende Raumgestaltung ist das Ergebnis der Symbiose von Architektur und Innenarchitektur. Diese Disziplinen arbeiten in perfekter Harmonie zusammen, um Räume zu schaffen, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. Die Gestaltungsphilosophie zielt darauf ab, eine nahtlose Verbindung zwischen dem äußeren Erscheinungsbild eines Gebäudes und seinem inneren Ambiente herzustellen. Im Fokus steht dabei die Individualität der Menschen. Die Architektur bildet das Grundgerüst, auf dem die gesamte Raumgestaltung aufbaut. Hier werden Gebäudeaus­richtung, Raumproportionen und Struktur sorgfältig geplant, nachhaltige Materialien und energie­ effiziente Lösungen einbezogen. Eine wesentliche Bedeutung dabei liegt darin, Tageslicht optimal zu nutzen und die natürliche Umgebung in das Design zu integrieren.

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Fotos: Kristian Alveo

innenarchitektur

Nachhaltigkeit trifft auf zeitgenössisches Design – Das Zuhause eines Architektenpaares nahe Paris wurde mit dem nachhaltigen Kebony Holz verkleidet. Dieses wurde nicht nur für die Außenverkleidung, sondern auch im Innenbereich, einschließlich der Treppe und Küche, verwendet. Die durchgängige Materialwahl schafft eine Harmonie zwischen dem Haus und dem von Bäumen gesäumten Garten. www.kebony.de

Innenarchitektur: Individualisierung statt Mainstream Die Innenarchitektur setzt die Vision der Architektur im Inneren um. Hier werden Farbschemata, Materialien, Möbel und Beleuchtung so gestaltet, dass sie die ästhetischen Visionen von Architekten und Bauherren aufgreifen und die funktionale Struktur des Raums betonen. In der Welt der Innenarchitektur hat sich in den letzten Jahren ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. Einheitslösungen und standardisierte Designs gehören der Vergangenheit an. Vielmehr geht es darum, Persönlichkeit und Einzigartigkeit in jedem Raum zu schaffen. In einer Ära, in der Massenproduktion und MainstreamDesign die Norm waren, sehnen sich immer mehr Menschen nach einem persönlichen Ausdruck in ihrem Lebensraum. Dieser Trend hat die Innenarchitekturbranche revolutioniert und die Bedeutung der Individualisierung hervorgehoben. Einzigartigkeit in ihrer Umgebung su-

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chend, gewinnt die Verbindung zwischen Möbeldesign und Architektur an Bedeutung. Gefragt sind maßgeschneiderte Möbelstücke, um einzigartige und persönliche Räume zu schaffen. Die Integration von Möbeldesign in die Architektur erfordert ein tiefes Verständnis für Stil, Funktionalität und Ästhetik. Planer, die diese Elemente meisterhaft kombinieren, schaffen einzigartige und inspirierende Räume, die nicht nur funktional sind, sondern auch ästhetisch ansprechend und emotional berührend. Dabei liegt der erste Schritt zur Individualisierung eines Raums in der Auswahl der Materialien. Diese beeinflussen nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Haptik und die Atmosphäre. Die Wahl der Materialien ist entscheidend, um das gewünschte Erscheinungsbild und die gewünschte Stimmung zu erzeugen. Die Oberflächenstruktur ist hier ebenso wichtig wie das Material selbst. Sie kann die Wahrnehmung eines Raumes entscheidend beeinflussen


Foto: allmilmö

„Bahia“: Die Furnierfront dieses innenarchitektonischen Einrichtungskonzepts fasziniert auf den ersten Blick. Mit ihrer vertikalen, asymmetrisch gesetzten Rillenstruktur entspricht sie dem einzigartigen Gestaltungsansatz der ganzheitlichen Einrichtung in Anlehnung an die individuellen Grundzüge der jeweiligen Architektur: Die Architekturmarke Leicht präsentiert die raumübergreifende Einrichtung als harmonisches Zusammenspiel von Architektur und Innenarchitektur, bei dem beide Disziplinen in perfekter Korrespondenz agieren, um Räume zu schaffen, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. Ein wesentliches Merkmal von Bahia besteht in der geschickten Verschmelzung scheinbarer Gegensätze: In jeder Front sind die individuellen Fräsungen asymmetrisch angeordnet. Doch sobald mehrere dieser Fronten miteinander kombiniert werden, entsteht eine Symmetrie innerhalb der Asymmetrie. Das Resultat ist ein einheitliches und dennoch äußerst dynamisches Gesamtbild. www.leicht.com

Foto: Leicht / P. Schumacher

innenarchitektur

FineLine-Vertikal: Das edle Schmuckstück kombiniert die rillenstrukturierte HochglanzLackfront Fineline, edelstahl­ farbig lackiert, in feinster, handwerklicher Perfektion mit dem warm und wohnlich an­mutenden Nussbaum-Furnier. Der Wein-Temperier-Schrank, eingefasst in ein Regal, avanciert zum Blickfang des Raumes. www.allmilmoe.com

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innenarchitektur

Effektlack Bronze fasziniert mit seiner extravaganten Optik und dezentem Glanz. Die geschickte Integration der Weinkühlschränke in Blackwood fügt sich nahtlos in das Gesamtkonzept ein. Eine großflächige, wandhängende Vitrine mit getöntem Glas, umrahmt von filigranen Metallrahmen, spielt gekonnt mit Transparenz, Licht und irisierenden Reflexionen. www.pronorm.de

und verstärkt sowohl das visuelle als auch das haptische Erlebnis. Ein exzellentes Beispiel dafür sind Möbel mit Rillen- oder Lamellenstrukturen auf Basis hochwertiger Furniere in Eiche oder Nussbaum, die häufig mit von der Natur inspirierten warmen Unitönen wie z.B. Grau, Greige, Beige, Sandsteinfarben kombiniert werden. Ähnliches gilt für Materialien wie Stein, allen voran Marmor, Granit, Schiefer oder Sandstein mit ihrer einzigartigen Oberflächenstruktur. Keramik ist heute im Übrigen der pflegeleichte und resistente Werkstoff mit dem Echtstein exzellent nachgebildet werden kann. Liebhaber der samtigen Haptik finden ihre Freude an der Kombination von schlicht gemaserten Holzdesigns mit supermatten Unis. Auch hier geben die Eiche in unterschiedlichen Farbstellungen als auch der Nussbaum den Ton an. Sie harmonieren perfekt mit zeitlos eleganten Unis in den Architektenfarben Weiß, Schwarz und Grau in unterschiedlichen Nuancierungen, aber auch

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mit zeitlosen Materialien wie Glas und Metall von Edelstahl über Bronze bis hin zu Messing. Eine nicht minder große Rolle spielt die Formgebung von Möbeln und Raumstrukturen bei der Gestaltung individueller Räume. Nicht zu vergessen Farben, die, ob monochrom oder akzentuiert eingesetzt, durch ihre emotionale Wirkung die Stimmung eines Raumes wesentlich beeinflussen. Summa summarum ermöglicht uns die Individualisierung in der Innenarchitektur, Räume in persönliche Oasen zu verwandeln. Materialien, Oberflächenstruktur, Form und Farbe sind dabei die Werkzeuge, mit denen diese Einzigartigkeit geschaffen werden kann. Jeder Raum wird so zu einer Leinwand, auf der die Persönlichkeit und der Stil des Bewohners zum Ausdruck kommen. Individualisierung erinnert uns daran, dass unser Zuhause unsere ganz persönliche Bühne ist, auf der wir unsere Lebensgeschichte erzählen.


innenarchitektur

Inspiriert von dem nach ihm benannten astronomischen Phänomen besteht die Leuchte „Comet“ aus zwei Elementen: dem Lichtpunkt, der den Kern eines Kometen bildet, und dem länglichen Lampenschirm, der an den leuchtenden Schweif des faszinierenden Himmelskörpers ­erinnert. Das so gelenkte Licht bildet einen zarten Schein und verleiht der Umgebung einen weichen Charakter. www.fabbian.com Foto: Fabbian

„OASIS“ ruht auf vier Säulen: die einzigartige Wassernutzung, die Kunst des Kochens und Zubereitens, die vielfältigen Nutzungsszenarien und vor allem die Interaktion zwischen Menschen. Gekonnt greifen ­monolithische Funktionsschränke und Highboard die organische Form von Oasis auf. Kochen, Garen und Kaffeegenuss, Kühlgerät und Weinkühlschrank, all diese Geräte finden sich in einem frei im Raum stehenden Quader. Durch seine organische Form verliert der Monolith an Präsenz. Der angegliederte HubTisch avanciert je nach Bedarf zum Stehtisch oder zur gemütlichen Speisetafel. www.warendorf.com

Foto: Warendorf

Foto: Warendorf

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Foto: cinquepuntozero

innenarchitektur

Gerade im Wohnbereich zeigen sich wandhängende Möbel, wie hier in thermisch behandelter lackierter Eiche, als äußerst vielseitig: Sie können als Bücherregale, als Dekorationselemente oder als Aufbewahrungsmöglichkeit verwendet werden und verbinden den Raum mit Struktur und Leichtigkeit. www.cinque-puntozero.it

Open-Space-Architektur: Symbiose von Raum und Mobiliar In der dynamischen Welt des modernen Wohnens und Arbeitens hat die Open-Space-Architektur eine markante Veränderung in der Gestaltung von Räumen hervorgebracht. Diese architektonische Strömung betont großzügige, offene Grundrisse und die Integration verschiedener Funktionen in einem Raum. Sie beeinflusst nicht nur die Art und Weise, wie eine Umgebung wahrgenommen wird, sondern auch die Gestaltung und Anordnung von Möbeln. Hier kommt häufig der Grundsatz des Minimalismus zum Tragen. Die Open-Space-Architektur hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem gefeierten Trend entwickelt. Dabei ist die Integration von Möbeln in einem offenen Raum eine subtile Kunst. Hier geht es nicht nur um die Auswahl von Möbeln, die gut aussehen, sondern auch um die Schaffung einer

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funktionellen Umgebung, die den Raum optimal nutzt. In der Open-Space-Architektur können Möbelstücke eine doppelte Rolle spielen. Sie fungieren nicht nur als funktionale Elemente, sondern auch als Raumteiler und visuelle Statements. Aus einzelnen Zimmern erwachsen multifunktionale Wohnräume, die durch Farbe, Materialität, Oberflächen und Konzeption des Mobiliars ihre Struktur erhalten. Sei es bei Neubauten oder im Bestandsbau, fließende Übergänge zwischen Küche-, Ess- und Wohnbereich erfreuen sich immer größere Beliebtheit, stehen sie doch für offene Kommunikation mit Familie oder Freunden. Diese ganzheitliche Raumgestaltung schafft ein Zuhause, das nicht nur funktional und ästhetisch ansprechend ist, sondern auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen fördert. Die raumübergreifende Herangehensweise zeigt, wie Architektur und Innenarchitektur zusammenarbeiten können, um Räume zu


Foto: cassina

innenarchitektur

Das Design von „Hayama“ trägt die unverwechselbare Signatur von Patricia Urquiola. In einem Spiel mutiger Geometrien zeichnen sich diese lackierten Möbelstücke durch ihre emblematische Struktur mit schrägen Beinen und ihr hochwertiges Lack-Finish aus. Die neuen Fronten verfügen über eine Art-Rattan-Effekt, der den geometrischen Kontrast zwischen den schrägen Linien und der Vertikalität der Fassade weiter betont. Originell und beindruckend präsentiert sich der Barschrank. Ein Spielgel an der Rückseite des Schrankinneren lässt den Innenraum tiefer erscheinen. Ein Glastablar bietet Platz für Gläser, Dekanter und Barzubehör. Zudem verfügt der Schrank über zwei Schubladen und zwei seitliche Fächer. Die LED-Beleuchtung setzt das Schrankinnere ins rechte Licht. www.cassina.it

Foto: Eggersmann

Edelmetall triff Echtholz: „Skywalk®“ bricht den monolithischen Charakter klassischer Kücheninseln auf und lässt Elemente aus massivem Naturstein scheinbar schweben. Die spektakuläre Diagonalverschiebung zwischen den Inselelementen macht jede Skywalk® zu einem Unikat. www.eggersmann.com

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„Revo Tower“ Schub­kastenkommode aus Tischlerplatte und Massivholz mit einem Rahmen, in dem die Platte eingelassen ist. Schubladen in verschiedenen Höhen, mit traditionellen ­Schwalbenschwanzverbindungen. Die besondere vertikale Verar­ beitung der Fronten, Fresart, erzeugt einen modernen und dynamischen geometrischen Effekt. www.riva1920.it

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Multifunktionales Wandpaneel-System – Das „Ghost Wall“-System präsentiert sich als Symbiose aus Eleganz und Funktionalität. Die individuellen, freien und kreativen Kompositionen der lackierten Regale können neben­ einander platziert und auch mit beleuchteten Glasböden kombiniert werden. Darüber hinaus ermöglichen zwei Stahlhalterungen die Befestigung eines Fernsehers oder Monitors an den Racks, während geräumige Hängeschub­laden die Ghost Wall vervollständigen. www.cassina.it

Foto: riva1920

Atelier Column by Vincent Van Duysen ist ein Element, das der Küche noch mehr Individualität verleiht. Erhältlich ist das auf Säulen basierende Möbel sowohl offen als auch geschlossen mit Rahmen-, VVD-, Flair- oder Stripe-Türen. Die Farb- und Material-Ausführungen der Rückwände, Regale in Glas, Keramik, Lattenrost, Ecoskin oder Holz und Schubladen können ganz nach Gusto kombiniert werden. www.molteini.it

Foto: cassina

Foto: molteni

innenarchitektur

schaffen, die nicht nur beeindrucken, sondern auch inspirieren. Die Wechselwirkung zwischen Decke, Boden, Wand und Mobiliar ist entscheidend, um einen gut gestalteten Innenraum zu schaffen, der sowohl funktional als auch ästhetisch stimmig ist. Die Wände als meist größte sichtbare Fläche im Raum tragen mit Farben, Tapeten oder Wandverkleidungen dazu bei, eine ganz persönliche Atmosphäre zu schaffen. Da Räume immer häufiger miteinander verschmelzen, werden auch raumübergreifend einsetzbare Wandpaneele zum Thema, entweder dekor­gleich mit dem Mobiliar und dem Boden oder kontrastierend eingesetzt. Ausgestattet werden können sie ganz nach Einsatzbereich mit Tablarböden in unterschiedlichen Materialien, praktischen Schubladen mit individualisierbaren Ordnungssystemen, oder sogar kleinen Vitrinen.


innenarchitektur

„Saya“, die neue Hängelampen-Kollektion, designed by Gio Minelli und Marco Fossati ist eine Hommage an die alte venezianische Tradition des im Käfig geblasenen Glases. Die Form ist von einem großen Tautropfen inspiriert, der sich absetzt und entlang einer Reihe von Metalldrähten nach unten läuft. www.fabbian.com

Foto: Fabbian

Foto: Fabbian

„Modulor“ mit Zinnstruktur und Regalen, Verkleidung aus Stoff, Hänge-Sideboard Selfbold mit Zinnstruktur, glänzenden schattengrauen Glastüren, Vitrine mit Klapptür und transparenter Glasplatte; Alambra-Münzschrank mit Bronzestruktur und bronzenen, reflektierenden Glastüren; Matatisch mit schwarzer Nickelstruktur, Tischplatte und drehbare Platte aus mattschwarzem Glas. www.rimadesio.it

Die Leuchte „Armilla“, entworfen von Lorenzo Truant, lässt sich von Darstellungen der Bewegung der Sterne und Planeten in der Renaissance inspirieren. Der Leuchtkörper besteht aus mundgebla­ senem, glänzend weißem Glas. Die eingesetzten Metall­ringe in den Ausführungen brüniert, Gold oder Chrom werden am Ende des Prozesses sanft von der Glasschmelze eingeschlossen. www.fabbian.com ARCHITEKTUR + KÜCHE | 39


Foto: Liu Jo Living

innenarchitektur

„Coquille“, oder übersetzt „Muschel“, entworfen von Simone Cagnazzo, gleicht einem gemütlichen Nest, das umhüllt und beschützt. Ob als Sofa, Sessel, Tagesbett oder Hocker garantiert es perfekte Entspannung. Die Polsterung aus Polyurethan, Baumwollstoff und Fioccogel ruht auf einem Metallrohrrahmen, getragen von pulverbeschichteten Metallfüßen. Die Bezüge sind abnehmbar, was das Konzept des nachhaltigen Designs unterstreicht. www.Liujoliving.com

Foto: cor

50 Jahre „Trio“ – Cor hat dem Verwandlungskünstler ein Festgewand verpasst: Neun neue Farben, so hochflorig und flauschig wie damals in den Siebzigern. www.cor.de

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Möbeldesigns und Architektur – the individual match Möbeldesign und Architektur sind eng miteinander verbundene Disziplinen, die sich gegenseitig beeinflussen und ergänzen. Es vereint Stil, Funktionalität und die Atmosphäre eines Raumes werden eins. Dabei einfaltetet sich zwischen Solitärmöbel und Kunst eine faszinieren-

de Welt des Designs, die eine wichtige Rolle in der modernen Architektur spielt. Möbel sind nicht nur Gebrauchsgegenstände; sie sind integraler Bestandteil der Raumgestaltung. Die Auswahl von Möbeln beeinflusst maßgeblich die Raumatmosphäre. Dabei kann ein minimalistischer Esstisch Eleganz und Geradlinigkeit in einem modernen Wohnraum vermitteln, während ein antiker Holztisch in einem rustikalen Umfeld eine warme und einladende Atmosphäre schafft. Einerseits bilden innenarchitektonische Einheiten das wohnliche Ambiente. Schränke werden in den Trockenbau eingepasst und sind dank moderner PocketDoors fast unsichtbar. Hinter den geschlossenen Türen der Hochschränke verbergen sich Koch- und Putz-Utensilien ebenso wie Hausgeräte oder gar ein kompletter Hauswirtschaftsraum, das Homeoffice oder die Garderobe. Alles wirkt aufgeräumt und clean. Andererseits spielen Solisten die erste Geige.


Foto: Kettnaker

Inspiriert von der Idee der „Aleatorik“ in der Musik, sind die Kombinationsmöglichkeiten bei „Alea“ von Kettnaker bewusst offengehalten. Die Module sind in variablen Größen erhältlich. Ganz nach Wunsch kann hier zwischen Schubladen, Flügeltüren oder Schiebetüren und verschiedenen Sockeln gewählt werden. Aufgesetzt auf ein filgranes Gittergestell erhält das Sideboard hier eine fast schwebende Anmutung. www.kettnaker.de

Exklusive Eleganz in der Privatresidenz In der Welt der Inneneinrichtung gibt es eine kostbare Perle, die eine Aura von Exklusivität und Raffinesse in private Eigenheime bringt: Solitärmöbel. Diese herausragenden Einzelstücke sind weitaus mehr als nur funktionale Gebrauchsgegenstände; sie gleichen oft ikonischen Designer­stücken, Kunstwerken, die zu zentralen Blickpunkten im Raum werden können, ohne dabei ihren ursprünglichen funk­tionalen Zweck zu vernachlässigen. Das kann durchaus auch für die Koch- oder Vorbereitungsinsel der Küche gelten, die zum blickfangenden Monolithen avanciert. In einer Ära, in der Standardisierung oft den Ton angibt, verleihen Solitärmöbeln der Inneneinrichtung von privaten Eigenheimen einen unverkennbaren Hauch von Luxus. Sie sind einzigartige Kreationen, die die individuelle Persönlichkeit, Stil und Geschmack des Besitzers widerspiegeln. Ihre Besonderheit spiegelt sich in einem

einzigartigen Design, ausgesuchten Materialien und bestechenden Farben wider. Solitäre setzen Akzente und dürfen durchaus auch einmal polarisieren – ob Sideboard, Lowboard, der Raumteiler, das Regal, ein besonderer Esstisch, gekrönt von einer entsprechenden Pendelleuchte, ein Stuhl, ein Sessel oder die Couch. Die Integration von Solitärmöbeln in die Inneneinrichtung erfordert ein sensibles Gespür für Balance. Diese außergewöhnlichen Stücke sollten im Einklang mit dem Gesamtkonzept des Raumes stehen. Solitärmöbel und auch Solitärelemente, wie z.B. Leuchten, sind zweifellos ein Privileg in der Welt der Inneneinrichtung von privaten Eigenheimen. Sie verkörpern die höchsten Standards in Sachen Handwerkskunst, Design und Individualität. Sie sind Zeuge unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen, die jeder für sich nutzen kann, um seinen individuellen Anspruch an die Innenarchitektur seiner eigenen vier Wände zu realisieren.

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Foto: Ballerina-Küchen

innenarchitektur

Foto: Rolf Benz

FischgrÄt, eine traditionsreiche Kunstform in der Verlegung von Massivholzböden und Ziegelriegeln verleiht dieser Raumgestaltung individuelle Exklusivität. Das kunstvoll gestaltete Gavi-Eichenfurnier im Fischgrät-Design harmoniert perfekt mit dem Werkstoff Original Resopal® in der Ausführung Brown Powder. Die Durchgangstür zum Vorratsraum ist geschickt in die Hochschrankzeile integriert und ist eine Pendeltür, die sich sowohl nach innen als auch nach außen öffnen lässt. Im Esszimmerschrank punktet die beleuchtete Hausbar. Hochwertige Details wie der Massivholztisch, die Essbar und die Glasvitrine von Ars Nova, vervollständigen das Ensemble. www.ballerina.de

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Form und Funktion in perfektem Einklang: Als stolzes Mitglied der Dining Kollektion verbindet der „Freistil117“ ästhetisches Design mit unübertroffenem Komfort. Sein elegantes Gestell aus gebogenem Stahlrohr zeugt von präziser Verarbeitung und der Verwendung hochwertiger Materialien. Die Qualität dieses Möbelstücks ist in jeder Hinsicht spür- und sichtbar. Der freistil117 Stuhl ist mit und ohne Armlehnen als auch in Lederausführung erhältlich. www.rolf-benz.com


Der „Mateo“-Tisch aus dem Molteni-Sortiment wurde von Vincent Van Duys designed und ist sowohl als ovale Esszimmer- als auch als runde Lounge-Version erhältlich. Er besteht aus einem leicht ausgestellten zylindrischen Sockel, vertikal in zwei symmetrische Hälften unterteilt. Diese treffen in einer offenen Furche aufeinander, wodurch ein völlig neues und unerwartetes Design­element entsteht. Ergänzt um „Lazy Susan“, ein rotierendes zentrales Element, wird der Tisch noch komfortabler für ein geselliges Miteinander. www.molteni.it

Foto: molteni

Foto: molteni

innenarchitektur

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ERLEBEN SIE DEN NEUEN DREHOMENT! Wir haben einen Beschlag entwickelt, der Ihre Wohn- und Küchenmöbel zum Drehen und Sie zum Staunen bringt: FurnSpin. Fragen Sie Ihren Küchenhändler. HETTICH - LÖSUNGEN FÜR LEBENSRÄUME.

Mehr erfahren: furnspin.hettich.com

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innenarchitektur

Foto: Riva1920

Fotos: Riva1920

Foto: Freifrau

In die weichen, groSSzügig abgesteppten Polster des „Kissenstuhls“, Marla, möchte man sich hineinfallen lassen. Für Halt sorgen wahlweise hohe oder halbhohe Armlehnen. Die Sitzschale lässt sich mit Leder oder Textilien beziehen, je nach Vorliebe auch individuell kombiniert an Innen- und Außenseite. Eine Besonderheit ist das harfenartige, grazile Drahtgestell. Erhältlich ist Marla zudem mit eleganten Kufenfüßen und vier stabilen Holzbeinen. www.freifrau.com

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„Sospiro“ – Das Sideboard aus Massivholz und Tischlerplatte ist ausgestattet mit vier Türen und vier Schubladen mit versenkten, geformten Griffen. Die Schubladen sind mit Schwalbenschwanzverbindungen montiert. Struktur mit abgerundeten Kanten zeigt der Tisch mit seiner Platte aus verleimten Leisten und abgeschrägten Kanten. Zwei Beine aus Massivholz tragen sie. Deren raffinierte Formgebung aus geraden Linien, die auf geschwungene Linien und abgerundete Ecken treffen, überzeugen. www.riva1920.it


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Fotos: Franke

die hochwertige Premium-Armatur Icon Semi-Pro von Franke brilliert mit ihrem trendigen mattschwarzen Finish und einer eleganten Designsprache. Sie ist stolze Trägerin des international renommierten Red Dot Design Awards 2023.

Icon Semi-Pro, die Stil-Ikone ­unter den Armaturen Eine stilsichere und funktional gestaltete Armatur ist mehr als ein Auslauf für fließendes Wasser. Als gestalterisches Element passt sie sich harmonisch in das Design der Küche ein, betont deren individuellen Stil und wird zugleich zum Blickfang, im Idealfall sogar zu einem Kunstobjekt mit dem Potenzial, die Ästhetik der gesamten Küche zu beeinflussen. Die Icon Semi-Pro Armatur von Franke verleiht jeder ­Küche mehr Stil und Funktionalität. Ihre einzigartigen Eigenschaften, ihre Leistung und ihr verblüffendes Design machen sie zu einem echten Meisterstück, in dem sich kulinarische Exzellenz und attraktive Ästhetik perfekt verbinden. Die hochwertige Premium-Armatur ist das jüngste Element der 2021 eingeführten Icon Armaturenreihe von Franke, die bereits mit dem renommierten iF Design und dem Red Dot Award prämiert wurde. Mit ihrem eleganten Finish in trendigem Mattschwarz und ihrem lebhaften Design ist sie durchgestaltet bis ins kleinste Detail, geradezu ein Sinnbild für die harmonische Verbindung von Form und Funktion. Ihre von der Natur inspirierten geschwungenen Linien verleihen jeder Küche eine stilvolle Dynamik und luxuriöse Eleganz. Die Icon Semi-Pro besticht nicht nur durch ihr Aussehen, sie überzeugt auch mit Funktionalität. Dank ihrer hoch

angebrachten und abnehmbaren Brause bietet sie maximale Flexibilität beim Abwaschen: Töpfe, Pfannen und Krüge jeder Größe lassen sich mühelos säubern. Die Auszugbrause erlaubt zudem eine geschickte Nutzung bei verschiedenen Küchenarbeiten. Zudem bietet die Icon Semi-Pro zwei Strahlarten: Der kräftige Normalstrahl eignet sich insbesondere, um hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Der innovative Laminarstrahl hingegen sorgt für einen kristallklaren, beinahe spritzfreien Wasserstrahl und verringert den Geräuschpegel signifikant. Perfekt gestaltet und mit eleganter Ausstrahlung ergänzt die Icon Semi-Pro Armatur die bestehende Icon Armaturenreihe. Ob als Bestandteil einer Kücheninsel oder als Installation unter Oberschränken, die Premium-Armatur passt zu jedem Umfeld und bietet maximale Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität. www.franke.de

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Funktionale Ä Mit dem neuen Regal- und Relingsystem transFORM+ lassen sich konsequent durchkonstruierte Nischensysteme mit Regalen und Wandborden gestalten. Die mattschwarze pulverbeschich­ tete Oberfläche sorgt für einen stilvollen Auftritt. Am Wandbord lassen sich bequem zahlreiche praktische Funktionselemente einhängen, wie Rollen- und Gläserhalter, Ablagen, Gewürz- und Flaschenregale, Hakenleisten, Küchenrollenhalter, eine Powerbox mit Steckdosen und vieles mehr.

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In der heutigen Zeit, in der Wohnraum oft begrenzt ist und vielseitige Anforderungen erfüllt werden müssen, gewinnt die flexible Einrichtung zunehmend an Bedeutung. Insbesondere in den zentralen Lebensbereichen wie Küche, Ess- und Wohnzimmer können Nischensysteme und Regale eine intelligente Lösung bieten, um Raum optimal zu nutzen und gleichzeitig eine ästhetisch ansprechende Umgebung zu schaffen. Durch die geschickte Integration von Regalen in Nischen entsteht nicht nur mehr Stauraum, sondern auch eine ansprechende Ästhetik, die den persönlichen Stil widerspiegelt. Effizienz trifft Ästhetik In der Küche ermöglichen Nischensysteme, selbst den kleinsten Raum optimal auszunutzen. Integrierte Regale in Nischen zwischen den Küchenschränken bieten zusätzlichen Stauraum für Gewürze, Geschirr oder Kochuten­ silien. Durch die Integration von Nischenregalen in die Küchendekoration entsteht zudem eine offene und einladende Atmosphäre. Hier können nicht nur Kochbücher

und Gewürzdosen platziert werden, sondern auch dekorative Elemente, die einen persönlichen Touch verleihen.

Funktionale Eleganz Der Essbereich ist ein Ort der Zusammenkunft und des Genusses. Nischensysteme können hier dazu beitragen, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und gleichzeitig praktische Lösungen für den Stauraum zu


KÜCHEN INTERNATIONAL

Ästhetik

Fotos: Naber

mit intelligenten ­Nischensystemen und Regalen

bieten. Offene Regale können das Esszimmer elegant gestalten und Platz für Geschirr, Gläser und Dekorationselemente bieten. Flexible Regalsysteme eignen sich besonders gut für die Anpassung an unterschiedliche Anlässe. Von der dekorativen bis hin zur praktischen Aufbewahrung von Alltagsgegenständen.

Kreativität trifft auf Funktionalität Im Wohnzimmer ist die flexible Einrichtung besonders entscheidend, da dieser Raum oft verschiedenen Zwecken dient – von Unterhaltung über Entspannung bis hin zur Arbeit. Nischensysteme und Regale bieten die Möglichkeit, den Raum kreativ zu gestalten und gleichzeitig für Ordnung zu sorgen. Intelligente Regallösungen können nicht nur Bücher und Dekorationselemente aufnehmen, sondern auch als Raumteiler dienen, um verschiedene Wohnbereiche zu definieren. www.naber.com

Solitärregale und Wandtablare avancieren zu attraktiven Eyecatchern, wirkungsvoll in Szene gesetzt durch die Hinterleuchtung der Profilleisten mit LED-Stripes. Diese können in das Lumica® Lic LED-System sowie ins Smart HomeKonzept einge­bunden werden – einschließlich Lichtfarb­wechsel, Dimmfunktion und Steuerung durch Fernbedienung oder Bluetooth-App.

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Symbiose aus exklusivem ­Design und überzeugender Performance FurnSpin bringt elegante Dynamik ins Hochwert-Möbel­ design. Mit einer Handbewegung lässt sich der Korpus von der geschlossenen in die geöffnete Position drehen.

Möbel, die mit ihrer Funktion faszinieren und damit emotionale Wirkung erzielen? ­Besonders innovative Beschlaglösungen entfalten hier ihr wesentliches Potenzial. Mit ihnen nehmen raumübergreifende, exklusive Wohn- und Einrichtungstrends Formen an und die flexible Transformation von Räumen fürs Leben und Arbeiten wird gestaltet.

Fotos: Hettich

Das beweist „FurnSpin“, eine Entwicklung des Be­schlag­ spezia­listen Hettich. Durch seine „translatorische Rota­ tionsbewegung“ synchronisiert das innovative Beschlagsystem zwei verschiedene Arten von Bewegungen: das Schwenken und das 180-Grad-Drehen. Dank einer ausgeklügelten Kinematik bewegt sich der Korpus ent-

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lang einer festgelegten Bahn, sodass die Kanten der Möbel auf wundersame Wiese nicht miteinander kollidieren können. Das Drehmoment ist so ausbalanciert, dass selbst sehr leichte Gegenstände nicht umfallen oder verrutschen, sondern an ihrem vorgesehenen Platz im Möbel verbleiben. www.hettich.de


PREMIUM KITCHEN MADE IN GERMANY

www.i-luminate.de


Innenarchitektur

Spot on für ...

Unsere Passion sind internationale Einrichtungstrends. In Deutschland sind es nicht nur die in den Metropolen etablierten Fachgeschäfte, die diese widerspiegeln, wie wir bei unserem Besuch des Einrichtungsspezialisten Wohnfitz in Walldürn feststellen. Während unseres Rundgangs durch ansprechend komponierte Wohn­ situationen fällt uns die ganz besondere Inszenierung eines Raumes auf. Separiert durch großzügige Glasfronten, werden Küche und Wohnen hier auf einzig­ artige und emotionale Weise verbunden. Markanter Protagonist dieses Szenarios: i-luminate®. Wer prägt das Bild dieser, laut Aussagen des Einrichtungsberaters, noch jungen Marke? Was macht sie so besonders? Wir sprechen mit Roger Klinkenberg, der i-luminate® gemeinsam mit seinem Team an Designern und technischen Ingenieuren entwickelt hat.

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Fotos: Pronorm

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I-luminate® – ausgezeichnet mit den Designpreisen Iconic Awards Innovative Interior Design 2023, dem Red Dot Award 2022 und dem German Design Award 2022.

... i-luminate Eine Marke mit eigener Identität

Roger Klinkenberg: „i-luminate® ist eine junge Marke, entwickelt und hergestellt in Deutschland mit einer vollkommen eigenen Identität. Sie wurde von meinem Team und mir kreiert und ins Leben gerufen, um einerseits etwas Unverwechselbares anbieten zu können, das es design- und materialaffinen Menschen ermöglicht, sich exklusiv einzurichten, ohne dabei auf die eigene Individualität zu verzichten.“ Das Alleinstellungsmerkmal von i-luminate®, dem zum Patent angemeldeten Beleuchtungskonzept mit integrierter Griffleistenbeleuchtung, ist nicht nur Spiegel des modernen Zeitgeists, sondern auch Empathieträger. Wie kamen Sie auf diese Idee? Roger Klinkenberg: „Als Geschäftsführer eines renommierten Möbelherstellers beschäftige ich mich seit jeher branchenübergreifend mit dem Thema Design. Hinzu kommt, dass ich berufsbedingt viel Auto fahre und mich auch hier für emotionales Design begeistere, bis hin zur Fahrraum­beleuchtung. Ich fand schnell Parallelen zwischen der emotionalen Beleuchtung im Auto und der Beleuchtung im Möbel. Dieser Ideenansatz war die Geburtsstunde

von i-luminate®. Im Auto wird die Beleuchtung nicht nur für praktische Zwecke, wie das Ablesen des Armaturenbretts oder das Ausleuchten des Innenraums verwendet, sondern auch, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Das Cockpitdesign moderner Fahrzeuge integriert oft innovative Beleuchtungselemente, die den Innenraum in verschiedene Farben tauchen können. Diese Farbveränderungen können die Fahrt angenehmer gestalten. Neben der Funktion wirkt auch beim Möbeldesign die Beleuchtung stimmungsbildend. Dies kann durch die Auswahl von Lampen oder Leuchten mit verschiedenen Lichtfarben und Intensitäten erreicht werden. Zum Beispiel kann warmes, gedimmtes Licht in einem Wohnzimmer eine gemütliche und entspannende Atmosphäre schaffen, während helles, kühles Licht in einem Arbeitszimmer die Produktivität steigern kann. Wie beim Automobil so wird die Beleuchtung auch beim Möbel eingesetzt, um die Emotionen der Menschen positiv zu beeinflussen und die Umgebung an individuelle Bedürfnisse anzupassen. So wird deutlich, wie vielseitig und kreativ Licht als Gestaltungselement eingesetzt werden

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KÜCHEN INTERNATIONAL

kann, um die Lebensqualität zu verbessern und einzigartige individuelle Wohlfühl-Atmosphären zu schaffen.“ Mit i-luminate® haben Sie nicht einfach nur ein neues Möbel kreiert. Es zeigt sich vielmehr als Einrichtungskonzept, das – ausgehend von der Küche – raumübergreifend geplant werden kann. Roger Klinkenberg: „Ja, die Küche ist heute nicht mehr ein in sich geschlossener, rein funktionaler Raum. Sie hat sich vielmehr zum integralen Bestandteil der Innenarchitektur entwickelt. Sie zeigt sich offen und korrespondiert in Materialität und Design mit angrenzenden Ess- und Wohnbereichen. Solitäre, wie Vitrinen mit Steel Frames, kreative Regale und einladende Theken werden zu akzentuierenden oder harmonisierenden Bindegliedern. Umso wichtiger ist die wohnliche emotionale Ausrichtung des Designs. Die Verbindung von Mobiliar und Licht ist dabei die Kombination zweier Elemente, die unsere Emotionen ansprechen und den Charakter eines Raumes formen. Als Marke ist sich i-luminate® dieser Verantwortung bewusst und versteht die Symbiose aus Innenarchitektur und Licht als Träger von Stimmungen und Atmosphären.“ Nun ist Licht nicht unbedingt gleich Licht. Es darf nicht zu dominant und nicht zu schwach sein und in Ihrem Falle muss es das Design des Möbels sogar noch unterstreichen? Roger Klinkenberg: „So ist es. Wir haben lange an unserer Idee des mittlerweile zum Patent angemeldeten Beleuchtungskonzepts mit integrierter Griffleistenbeleuch­ tung entwickelt. Um die puristische Linienführung als auch die hochwertige Materialqualität unserer Möbel hervorzuheben, musste gewährleistet sein, dass das Licht sich auf die Ausleuchtung der Griffleiste konzentriert und nicht beliebig nach oben oder unten strahlt. Der Einsatz der Lichtelemente sollte frei planbar sein. Und sie sollten

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natürlich das zeitlose exklusive Design der Marke unterstreichen. Und wir haben es erreicht. Mit i-luminate® trifft zeitloses Design auf technische Finesse – und öffnet den Weg in eine sinnliche, lifestyle- und designorientierte Wohnwelt. Ich bin immer noch begeistert, wenn das Licht auf die Griffleiste aus gebürstetem Messing oder in Schwarz fällt, und als warmer Farbton bricht, um sich dezent, aber akzentuiert weiterzuverbreiten!“ Es gibt keine Einschränkung in der Materialauswahl? Roger Klinkenberg: „Nein, warum sollte es: Ob supermatte Schichtstoff-Oberflächen, Polymeres Glas, Stein, Metall, Keramik oder Furnier in allen gewünschten Farbausführungen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen, i-luminate® steht für individuelle Innenarchitektur. Es vereinbart Design, Ästhetik, Qualität und Komfort unter Einbeziehung nachhaltiger Materialien und funktionaler Technik und gewährleistet durch unser patentiertes Beleuchtungskonzept eine erlebbare, emotionalisierende Exklusivität – zugeschnitten auf unterschiedlichste räumliche Gegebenheiten und individuellste Bedürfnisse. Kein Wunsch ist zu groß, als dass er sich mit i-luminate® nicht erfüllen ließe.“ Dieser Anspruch setzt sicherlich eine gute innenarchitektonische Planung voraus? Roger Klinkenberg: „Durchaus. Dafür sorgen international ausgesuchte, mit uns kooperierende Einrichtungsplaner, oder „authorized Gallerists“, die sich der ganzheitlichen Einrichtung verschrieben haben und sich überdies auch ganz klar zu i-luminate® bekennen. i-luminate® ist nicht nur die Marke, die Möbel und Licht auf höchstem Niveau kombiniert. Sie zeigt ein Gespür für Design und Handwerkskunst als auch ein tiefes Verständnis für die Art und Weise, wie diese Elemente unsere Sinne berühren. Sie schafft Räume, die nicht nur funktional sind, sondern auch Orte der Inspiration und des Wohlgefühls. Denn in der Einrichtungsplanung geht es nicht nur um Ästhetik, sondern um die Schaffung von Emotionen, die den Alltag bereichern und uns einzigartige Lebensräume bieten.“ i-luminate® wurde innerhalb von drei Jahren von unterschiedlichen, unabhängigen fachkundigen Juroren mit vier wesentlichen Designpreisen ausgezeichnet: reddot winner 2022, German Design Award Special 2022, Iconic Awards 2023 Innovative Interior und iF Design Award 2023. www.i-luminate.de


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Fotos: hailo

Form follows function

Basierend auf dem Grundsatz „Form follows function“ wurde Ende des 19. Jahrhunderts die funktionalistische Designtheorie entwickelt und umgesetzt. „Die Funktion bestimmt die Form“, das gilt auch für das Abfalltrennungssystem Hailo Tandem. Das kleine, leichte und dennoch robuste und widerstandsfähige System ist das erste und mit über 12 Millionen verkauften Exemplaren gleichzeitig erfolgreichste Abfalltrennsystem am Markt. Das beweist, dass sich die zeitgemäße Schönheit eines Designs bereits aus dessen Funktionalität ergibt. Zum 75-jährigen Firmenjubiläum lancierte Hailo seinen Designklassiker unter den Abfalltrennungssystemen erstmals in der Ausführung „Tandem Black Edition“ und bietet damit eine elegante Alternative für die homogene Innenausstattung von dunklen Küchen. www.hailo.de

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KÜCHEN INTERNATIONAL Promotion

Ode

an Qualität, Vielfalt und Innovation mit vielfältigen Planungsmöglichkeiten bis hin zu exklusiven Fronten und Ge­ staltungselementen ermöglicht nolteneo eine völlig neue Dimension der Individualisierung. Ein herausragendes Beispiel ist neoSLATE in Schiefer SchwarzRosato und Soft Lack Hennarot.

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Seit ihrer Gründung im Jahr 1958 repräsentiert die Marke Nolte Küchen unübertroffene Qualität, Vielfalt und Service. Belegt wird dieser Anspruch auch durch das Ergebnis einer Kundenbefragung des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ): Zum vierten Mal in Folge wurde Nolte Küchen mit dem begehrten ersten Platz, verbunden mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“ ausgezeichnet. Dies unterstreicht nicht nur die höchste Kundenzufriedenheit, sondern auch den Status als „Deutschlands beliebteste Küchenmarke“. Besonders hervorzuheben sind dabei die herausragende Produktqualität und das innovative Design der Tradtionsmarke, die bei über 90 Prozent der Befragten auf große Zufriedenheit stoßen. nolteneo – erlebbare Individualität Ein Protagonist für die Leistungsstärke der Marke ist ­nolteneo: Mit klaren und puristischen Linien, exklusiven Fronten und Ausstattungsfeatures definiert diese Produktlinie die Küchengestaltung neu. Vielfältige Planungsmöglichkeiten bis hin zu exklusiven Fronten und Gestaltungselementen ermöglichen eine völlig neue Dimension der Individualisierung – so wird mit nolteneo jeder Raum zu einem Statement.

Wesentliches und gleichsam exklusives Merkmal von nolteneo ist die neoBOX, ein hochwertiges Schubkasten- und Auszugssystem mit moderner schmaler Seiten­ zarge in Anthrazit. Die Ausführungen MatrixZERO und MatrixArt ONE ermöglichen zudem grifflose Gestaltungen mit Push-to-open oder Griffmulden. Die Besonderheit der Produktline liegt jedoch auch in den einzigartigen Oberflächen und Oberflächen-Strukturen, die jeder Küche Charakter verleihen.


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Fotos: Nolte Küchen

neoLEAF Goldeiche (o.) und neoLODGE Eiche Diamant (u.)

Edel in Stein

Durchdacht bis ins Detail

Ein herausragendes Beispiel ist neoSLATE, eine Front mit dreidimensionaler Schiefer-Oberfläche in Schwarz-Rosato. Diese außergewöhnliche Steinfront wird durch eine ­Trägerschicht aus Glasfaser und Kunststoff unlösbar mit einer dünnen Steinschicht verbunden und mit transparentem UV-Lack versiegelt, was den nachhaltigen Anspruch dieser Komposition unterstreicht. neoSLATE beeindruckt nicht zuletzt durch ihre integrierte Beleuchtung, die bei jeder Öffnung eine warme Lichtatmosphäre schafft.

neoLEAF begeistert mit einer authentischen Holzreproduktion aus Melaminharz, die die Struktur und Maserung der Sandesche oder alternativ auch der Goldeiche nachempfindet. Die grifflose Ausführung, ausgestattet mit Push-to-open für einfaches Öffnen und Schließen, unterstreicht den puristischen Look der Planung, der nur durch ein weißes Thekenelement sowie die exklusiven Designgriffe durchbrochen wird. www.nolte-kuechen.com

scandinavian Style Nicht minder faszinierend präsentiert sich neoLODGE in italienischer Ästhetik oder – dank der neuen Oberfläche Eiche Diamant – in skandinavischem Design. Das helle Furnier mit eingefrästen Rillen und dem Schrank in weißem GLAS TEC SATIN unterstreichen die Exklusivität dieser Küche. Der Verzicht auf Hängeschränke betont die zentrale Rolle der Insel als Herzstück für Kochen und Kommunikation.

Nolte Küchen und hier insbesondere die faszinie­rende Produktlinie nolteneo demonstrieren eindrucksvoll, wie Küchen funktional und gleichzeitig Kunstwerke sein können. Mit einer über 60-jährigen Tradition beweist die Marke, dass sie nicht nur Maß­stäbe setzt, sondern diese kontinuierlich neu definiert.

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InnenArchitektur

Küche ist „Wir sind Marcus Hahn und Alexander Kreis. Wir finden, kochen soll Spaß machen!“, so präsentieren sich die beiden Inhaber von HK Küchen Hahn & Kreis mit ihren ­Küchenstudios in Aschaffenburg und Frankfurt. Wir besuchen Marcus Hahn am ­Firmensitz des Unternehmens. Jeder Kunde, der die Studios in Frankfurt, das exklusive Siematic-Studio in unmittelbarer Nähe der Alten Oper, oder im Zentrum Aschaffenburgs betritt, wird sofort in den Bann der geschmackvollen Darstellung inspirierender Küchenszenarien gezogen. Mit viel Liebe zum Detail präsentieren sich Einrichtungsszenarien, umgesetzt mit hochwertigen Materialien wie Furnier, Schichtstoff, supermatte oder auch hochglänzend lackierte Oberflächen, meist gehalten in zeitlosen Farbstellungen, die sich in der modernen, nachhaltigen Architektur von heute widerspiegeln.

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Marcus Hahn und sein Partner Alexander Kreis widmen sich bereits seit vielen Jahren der Planung individueller Küchen. In Frankfurt und Aschaffenburg hat sich das Unternehmen HK Küchen innerhalb der zwölf Jahre seines Bestehens bereits zum Synonym der gehobenen Kücheneinrichtung entwickelt. Die Ausstattung ihrer Studios verdeutlicht den gehobenen Anspruch der beiden Unternehmer.

Gelebte Individualität „Wir haben uns mit unserem Produktportfolio so aufgestellt, dass wir auf die individuellen Belange und Budgets unserer Kunden eingehen können. Dabei arbeiten wir im Premiumsegment mit Eggersmann und Siematic bereits seit Jahr und Tag zusammen. Neu dabei ist der Hersteller Ballerina-Küchen. Jede Marke, mit der wir die


InnenArchitektur

individuellen Traumküchen unserer Kunden realisieren, verfügt über eine eigene Handschrift und spricht somit auch unterschiedliche Menschen an“, erläutert Marcus Hahn. „Im Erstgespräch“, so verrät uns der sympathische Bayer mit hessischem Dialekt, „reden wir allerdings nie über Hersteller. Hier geht es nur um den Bedarf und die Wünsche unseres Kunden. Erst im Zweitgespräch unterbreiten wir ihm dann ein auf ihn zugeschnittenes, budgetäres und herstellerspezifisches Angebot. Dazu können auch raumübergreifende Elemente wie Esstische und Stühle oder auch Sideboards, Lowboards und Vitrinen gehören“, lässt uns Marcus Hahn wissen. „Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach ergänzenden Einrichtungslösungen langsam steigt.“ Stolz erlauben uns die beiden Partner einen Einblick in ihr Tun. Die Referenzobjekte könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie spiegeln ebenso die Vielfalt der möglichen Grundrisse als auch die der gewünschten Material und Ausstattungsvarianten ihrer Kunden wider. Gleichzeitig stehen sie Pate für das innenarchitektonische Gespür der fachkundigen Partner.

Fazinierend – die Küche ganz aus Stein Unser Blick fällt auf eine Komposition aus Nussbaum und Eiche furnier gebürstet schwarzbraun gebeizt, jeweils auf Gehrung gearbeitet, Glas, Messing und Schwarzstahl, eine Materialität, die die puristische Anmutung des Exponats unterstreicht. „Gewünscht war eine Raumgestaltung in der Ausführung „dark Chic“ mit fast mystischer Ausstrahlung. Die Küche sollte jedoch so ausgestattet sein, dass gerne und gemeinsam gekocht werden kann“, erläutert Marcus Hahn. Drehbare Elemente bieten unbegrenzte ­ Aufbewahrungsmöglichkeiten für die individuellen Anordnung von Küchen­utensilien und Accessoires hinter eleganten Glasfronten. Hinter deckenhohen Pocketdoorlösungen lassen sich Einbaugeräte und Staugut ver­bergen. Ästhetisch und praktisch zugleich zeigt sich die dünne Natursteinplatte, die sich, wird nicht gekocht, mit einem Handgriff über das Kochfeld schieben lässt. „Alles bleibt aufgeräumt clean und unique, getreu der Handschrift unseres Industriepartners Eggersmann.“ Passend dazu der Multifunktionsbackofen von Gaggenau und das innovative Kochfeldabzugssystem von Bora.

Fotos: HK Küchen Hahn & Kreis

Leidenschaft eine Komposition aus Nussbaum und Eiche furnier gebürstet schwarzbraun gebeizt, jeweils auf Gehrung gearbeitet, Glas, ­Messing und Schwarzstahl – eine Materia­ lität, die die puristische Anmutung des Exponats unterstreicht.

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Innenarchitektur

Die schlichte Küche aus ausschließlich natürlichen Materialien bringt die Gemütlichkeit der kernsanierten Scheune mit den offen liegenden Holzbalken erst richtig zur Geltung.

Weniger ist mehr Das komplette Gegenteil zu dieser eher maskulinen Darstellung bildet eine Küche, die die Gemütlichkeit einer kernsanierten Scheune erst richtig zur Geltung bringt: „Ein echter Traum für jeden Individualisten“, schwärmt Marcus Hahn. „Gemeinsam mit unseren Kunden und dem Architekten haben wir eine schlichte Küche entworfen, die perfekt zu dem Gebäude mit seinen offen liegenden Holzbalken passt. Dabei wurden ausschließlich natürliche Materialen verbaut.“ Die Theke besteht aus Altholz und die Arbeitsplatte aus dem Naturstein Nero Assoluto. Sie harmoniert perfekt mit den schwarzen und weißen Lackfronten. Der modulare Charakter der Küche fügt sich harmonisch in die raumübergreifende Einrichtungsplanung ein. Küche, Ess- und Wohnbereich gehen fließend ineinander über. „Bei den Geräten hat sich unser Kunde, der leidenschaftlich gerne kocht, für den Multifunktionsbackofen mit Dampfgarfunktion von V-Zug entschieden.“

Von der Küche auf die Galerie Hell und offen zeigt sich der Raum der nächsten Referenzküche in der zweiten Etage einer Immobilie. Boden-

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tiefe Fenster geben den Blick frei auf die idyllische Landschaft der Umgebung. Eine schmale Treppe führt in die darüberliegende Galerie. Bei der Küchenplanung gilt es hier einerseits keinen Raum zu verschenken und andererseits eine ästhetische innenarchitektonische Optik zu erzielen. Die Treppe wird zum Gestaltungselement der maßgefertigten Küchenzeile von Eggersmann. Die Küche präsentiert sich grifflos in kühlem Weiß mit einer Arbeitspatte aus Edelstahl, im Kontrast zum warmen Parkettboden und den Fensterrahmen. Spüle und Kochfeld wurden flächenbündig integriert. Der Siemens Dampfbackofen kommt hoch eingebaut nicht nur optisch, sondern auch praktisch hervorragend zur Geltung.

Symbiose aus Kunst und Funktion Gleich einer Installation wirkt diese Komposition aus auf Gehrung verarbeitetem Naturstein und edlem Messing, das bis hin zur flächenbündig integrierten Spüle und der formschönen Armatur das Auge des Betrachters gefangen nimmt. Ein durchgehender, zurückgesetzter Messingsockel verleiht den beiden aufgesetzten durch einen


InnenArchitektur

Hier galt es, einerseits keinen Raum zu verschenken und andererseits eine ästhetische innenarchitektonische Optik zu erzielen. Die Treppe wird zum Gestaltungselement der maßge­fertigten Küchenzeile by HK.

60 cm breiten halbhohen Messing-Schrank getrennten, mit Auszügen versehenen Steinmonolithen eine schwebende Anmutug. Bei der Steuerung des in die Steinarbeitsplatte vollintegrierten Kochfelds setzte dieser Kunde, ein ambitionierter Hobby-Koch, auf kräftige Drehknebel, die in ihrer Opulenz im Kontrast zu dem sonst filigranen Erscheinungsbild dieser Küchenzeile stehen. Am liebsten würden wir alle Referenzprojekte von HK Küchen abbilden und besprechen. Marcus Hahn und Alexander Kreis scheinen die innenarchitektonische Antwort für jeden Raum zu haben und berücksichtigen dabei noch die individuellen Anforderungen ihrer Kunden. Wie wir während unseres Gesprächs erfahren, bedienen sich nicht nur Konsumenten, sondern auch Architekten der Kompetenz des HK Küchen-Teams. Besonders stolz zeigt sich Marcus Hahn über eine geplante Berichterstattung im Bayerischen Fernsehen. Der Bayerische Rundfunkt berichtet regelmäßig in der Sendung „Traumhäuser“ über außergewöhnlich schöne Immobilien. Dabei begleitet das Kamera-Team des Senders Bauprojekte über ein Jahr hinweg. „Durch die Zu-

sammenarbeit mit einem renommierten Aschaffenburger Architekturbüro hatten wir die Chance, das von ihm geplante Traumhaus mit einer Küche auszustatten. Jetzt freuen wir uns auf die Ausstrahlung!“ Und auch wir sind schon ganz gespannt. www.kuechen-hk.de

Symbiose aus Kunst und Funktion – Gleich einer Installa­tion wirkt diese Komposition aus auf Gehrung verar­beitetem Naturstein und edlem Messing.

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Natürliche Eleganz Natürliche Farben, authentische Materialien und fließende Formen prägen die moderne und gleichzeitig zeitlose Einrichtung und das bis ins Detail. Systemceram gehört zu den führenden Herstellern keramischer Spülen und impliziert exakt diesen Anspruch auf seine Produkte. Mit der Neuentwicklung „Juna“, designed by Hans Winkler, beschreitet die Marke neue Wege in der Gestaltung des Wasserplatzes.

Foto: Systemceram

„Juna“ – Das Design dieser innovativen Spüle präsentiert sich in organischer Form. Weiche Radien lassen die Funktionsbereiche ineinander übergehen. Die Abtropffläche neigt sich sanft nach drei Seiten und öffnet sich in einer soften Rundung zum großzügigen Becken. So kann das Wasser leicht abfließen und die Fläche eignet sich dennoch als zusätzliche Vorbereitungszone. Zudem er­ hö­hen die weichen Radien die Pflegefreundlichkeit der robusten und besonders glatten Küchenkeramik, an der Schmutz oder Kalkreste ohnehin nur schwer haften können. Mit erfrischender Eigenständigkeit bringt das neue

Mit ihren aktuell 15 farben fügt sich die Keramikspüle „Juna“ perfekt in jede Küche ein. Die Auswahl an glänzenden und matten Glasuren reicht in fein abgestimmten Nuancen von reinem Weiß bis Tiefschwarz. Als besonderes Highlight präsentiert sich die Spüle in der Glasur-Variante „Eibe“: Ein dunkles Grün, das sich als Kombinationspartner für viele Holz- und Naturtöne empfiehlt und sehr gut mit mattschwarzen und metallischen Optiken harmoniert.

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„Juna“-Design Form und Materialität in Einklang und unterstreicht damit die grundsätzlichen Stärken der Marke. So kommt das von Systemceram verwendete Feinsteinzeug unmittelbar aus dem Westerwald und ist ein zu 100 Prozent recycelbares und damit nachhaltiges Material. Zu einem harmonischen Gesamtbild des Wasserplatzes tragen überdies die neuen „Mania“-Armaturen von System­ ceram bei. Auch sie folgen dem ökologischen Anspruch des Herstellers und sind mit einem Durchflussbegrenzer ausgestattet, der die Wassermenge um bis zu 50 Prozent reduziert. Erhältlich in den Ausführungen Chrom, Edelstahl, Mattschwarz und Mattgold greifen sie die Formen­ sprache des innovativen Spülenmodells gekonnt auf. Gemeinsam mit „Juna“ stehen sie Pate für die harmonische Verbindung von Funktionalität und Ästhetik am Wasserplatz und bilden mit ihrer organischen Formen­sprache eine Hommage an die Natur. www.systemceram.de


www.leicht.com

DIE ARCHITEKTURKÜCHE


INTERVIEW

Jedes Hausgerät ist eine Investition in die Zukunft

Foto: BSH

Interview mit Harald Friedrich, Leiter Vertrieb Zentral- und Osteuropa BSH Home Appliances Group

Ein offenes Ohr für die Menschen, die ihre Geräte kaufen und nutzen, und die kontinuier­ liche Analyse ihrer Wünsche und Anforderungen bedingen den Erfolg der BSH, dem führenden Hausgerätehersteller Europas. Wir sprechen mit Harald Friedrich, der für die Vertriebsleitung Zentral- und Osteuropa BSH Home Appliances und damit für die Marken Bosch, Siemens, Neff, Gaggenau und auch Constructa verantwortlich zeichnet, über Fähigkeiten, Charakterzüge und Dresscode moderner Hausgeräte. Herr Friedrich, Hausgeräte sind heute nicht nur funktio­ nale Multitalente, sondern auch maßgebliche Repräsen­ tanten des persönlichen Einrichtungs- und Designstils. Woher kommen die Ideen für langlebige Gerätedesigns? Harald Friedrich: Wir orientieren uns bei unseren Gerätedesigns an langfristigen Megatrends. Ein Beispiel dafür ist z.B. die architektonisch geprägte Open-SpaceArchitektur, bei der Küche, Ess- und Wohnbereich fließend ineinander übergehen. Zudem beobachten wir natürlich auch die Küchenmöbelindustrie und analysieren, welche Materialien, Farben und Oberflächenstrukturen in der Einrichtung zum Einsatz kommen. So tragen wir z.B. mit unseren schwarzen Geräten dem Trend zu dunkleren Möbeldesigns Rechnung, wo sich unsere Pro-

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dukte in eleganter Zurückhaltung zeigen. Andererseits nutzen viele unsere in Schwarz gehaltenen Hausgeräte, um sie bewusst markant und kontrastierend in einem hellen Möbelumfeld zu zeigen. Für den Verbraucher heißt das also: Wer die Wahl hat, hat die Qual? Harald Friedrich: Das Schöne ist, der Verbraucher hat die Wahl! Wer sich heute eine neue Küche kauft, oder wer in seine bestehende Küche modernere, vielleicht auch energiesparsamere Geräte integrieren möchte, sollte das Geräte-Design wählen, das ihm am besten zusagt und am besten zum Design seiner Küche passt. Ich persönlich empfehle dabei immer, beim Design einer


Im Vergleich zu herkömmlichen Glaskeramik-Kochfeldern sind die Bosch GlassProtect Induktionskochfelder 95% kratzresistenter gegen Sand und Staub, 70% kratzresistenter gegen aggressive Putzschwämme. Der Grund für die hohe Kratzresistenz ist die extrem harte Oberfläche. Dies beweist die Einordnung auf der internationalen Mohs Härteskala, die die Härte von Mineralien bestimmt. Dort liegt der Härtegrad von Glaskeramik mit der kratzfesten Beschichtung bei 9,5 – ohne Beschichtung bei 6.

Marke zu bleiben. Zum einen, um unnötige Stilbrüche zu vermeiden, zum anderen, um in den Vorteil einer einheitlichen Bedienung, ob z.B. mit Drehknebeln oder Sensorik, zu kommen. Und nicht zu vergessen: Wer seine Geräte vernetzen möchte, um noch komfortabler arbeiten zu können, der hat es mit einer Ein-Marken-Ausstattung deutlich leichter. Unser digitales Ökosystem Home Connect ermöglicht jedoch auch markenübergreifend ein smartes Zusammenspiel von Hausgeräten. Was macht Hausgeräte für uns alle so besonders? Harald Friedrich: Moderne Hausgeräte unterstützen ihre Nutzer nicht nur im Alltag. Vielmehr tragen sie dazu bei, Zeit und Geld zu sparen und das auf sehr nachhaltige Weise. Unserer Erfahrung nach ist die Energieeffizienz von Hausgeräten eines der wichtigsten Kriterien für die Kaufentscheidung. Aber um das Ganze noch etwas weiter zu fassen: Der Kauf eines Hausgerätes ist eine Investitionsentscheidung in die Zukunft. Haushaltsgroßgeräte werden laut der Europäischen Kommission durchschnittlich zwischen zwölf und 16 Jahren genutzt. In dieser Zeit können sich Lebenssituationen verändern,

Foto: Neff

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Auf Flexibilität setzt die Marke Neff mit ihrer Weltneuheit Flex Control: Steuerung per Fingertipp oder neu mit dem magnetisch haftenden Twist Pad Flex®. Die Bedienung via Twist Pad Flex® war bisher Kochfeldern und darin integrierten Abzügen vorbehalten, nun ist die Nutzung ebenso an Backöfen sowie an Kaffeevollautomaten möglich.

aus einem Single-Haushalt kann ein Familienhaushalt mit mehreren Mitgliedern entstehen oder umgekehrt. Auch die Möglichkeit des Home-Office verändert bei vielen Menschen die Nutzung von Hausgeräten. Es gibt die eine oder andere Tasse Kaffee mehr. Es wird mehr gekocht oder aufgewärmt oder die Waschmaschine wird zwischenzeitlich einmal mehr angestellt, um kleinere Mengen zu waschen. All diese Überlegungen fließen mit in den Entscheidungsprozess für den Kauf der Geräteausstattung mit ein. Je flexibler und intelligenter sie auf die sich wandelnden individuellen Belange ihrer Nutzer eingehen kann, umso besser amortisiert sich das Invest über den Lebenszyklus der Geräte hinweg. Das ist eine große Herausforderung an Ihre Entwicklungsabteilungen. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) bei der Entwicklung Ihrer Hausgeräte, um den Anforderungen der Verbraucher gerecht zu werden? Harald Friedrich: Unsere Geräte verfügen schon seit einigen Jahren über eine intelligente Sensortechnik. Nehmen wir z.B. den Geschirrspüler. Diese Geräte sind schon lange in der Lage, die Trübung des Spülwassers zu messen.

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genuss

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Bei Siemens setzen innovative KI-Anwendungen neue Maßstäbe: Die fortschrittliche Gerichterkennung durch eine integrierte Backofen­kamera identifiziert bereits 40 verschiedene Speisen wie Pizza oder Lasagne. Anschließend empfiehlt die Künstliche Intelligenz die optimale Zubereitungsmethode. Backen und braten werden so mühelos wie nie zuvor.

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Ist diese hoch, weiß das Gerät, dass ein weiterer Spülgang notwendig ist und führt diesen aus. Ist das Spülwasser klar, geht die Maschine unmittelbar in den Trocknungsprozess über und spart auf diese Weise Wasser und Energie. Smart werden Hausgeräte dadurch, dass sie ihr vorhandenes Wissen an ein anderes Gerät weitergeben – sich miteinander verbinden lassen. Nutze ich das Kochfeld auf höchster Stufe, erhält die Dunstabzugshaube über Home Connect den Befehl, ebenfalls in Betrieb zu gehen und sich in ihrer Leistung kontinuierlich dem jeweiligen Kochvorgang anzupassen. Der Einsatz von maschinellem Lernen und KI wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Fast alle großen Hausgerätehersteller arbeiten daran. Ging es bislang vor allem darum, vorhandene Funktionen zu verbessern, rücken nun neue Anwendungen in den Mittelpunkt. Welchen Stellenwert wird die Künstliche Intelligenz bei Hausgeräten künftig einnehmen? Harald Friedrich: Künstliche Intelligenz erleichtert uns lästige Haushaltsaufgaben, wie Staubsaugen, sodass wir uns auf wichtigere Dinge konzentrieren können. Der Fokus liegt auf Komfort, und je fortschrittlicher die Systeme werden, desto mehr unterstützen sie die Benutzer. Allerdings sind wir noch nicht so weit, dass die Geräte für uns denken. Um unsere Geräte kontinuierlich weiterzuentwickeln, müssen wir die Nutzer unserer Geräte besser kennenlernen. KI, kombiniert mit vernetzten Produkten, ist und bleibt eine treibende Kraft für die Produktentwicklung der BSH. Das bedeutet für uns, Geräte datenbasiert für unsere Konsumenten zu entwickeln, sie auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden und durch die individualisierbare Nutzung das Leben einfacher, ökologischer und effizienter zu machen. Dank eingebauter Backofenkamera und künstlicher Intelligenz kann der Backofen rund 40 unterschiedliche

Speisen erkennen. Anschließend schlägt das Gerät die optimale Zubereitungsmethode vor und stellt Programm sowie Temperatur automatisch ein. Oder nehmen Sie die neuen Backöfen der Serie 8 von Bosch. Sie sind in der Lage, den Nutzer dank PerfectBake Backsensor Plus beim Backen zu unterstützen. Der hochsensible Sensor misst kontinuierlich den Feuchtigkeitsgehalt im Backofen und schaltet automatisch ab, sobald der Kuchen perfekt ist. Dank Künstlicher Intelligenz wird die verbleibende Backzeit berechnet. Der Backofen ist technisch mit vielen Sensoren ausgestattet, die je nach zu kochendem Gericht verschiedene Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit und Luftführung messen. Ein maschinelles Lernsystem, wie ein neuronales Netzwerk, ermöglicht intelligente Vorhersagen über den Koch- oder Backvorgang. Der Backofen ist lernfähig und verbessert sich durch die kontinuierliche Nutzung. Die Nutzer erleben so einen präziseren Backofen, insbesondere bei wiederholten Gerichten. Home Connect, Smart Home, vernetzte Geräte und Services – auch hier haben die Marken der BSH einiges zu bieten … Harald Friedrich: Nehmen wir z.B. das Thema Kundendienst: Viele Probleme bei unseren Geräten erfordern keine Anfahrt eines Technikers. Unsere Hotline kann durch telefonische Funktionsanalysen Nutzer anleiten, das Problem selbst zu beheben oder die richtigen Informationen auf der Website zu finden. Bei vernetzten Geräten ist es noch einfacher: Unsere Servicetechniker können über Home Connect vernetzte Hausgeräte heute aus der Ferne analysieren und diagnostizieren. Dadurch wird der eine oder andere Hausbesuch überflüssig, was Zeit und Kosten spart. Bei Reparaturanfragen nutzen sie die „Remote Diagnostics“,


Sie steht ganz im Zeichen der minimalistischen Gestaltung: Die vollintegrierte Kochfläche von Gaggenau. Die eigentliche Kochfläche befindet sich direkt auf der Arbeitsplatte, wobei lediglich ein LED-Punkt und ein frontal angebrachter Bedienknebel sichtbar sind. Der LED-Punkt, als diskretes Lichtelement in die Arbeitsfläche integriert, dient nicht nur als Anzeige für die Mitte des Kochmoduls, sondern auch als Orientierung für die Platzierung des Kochgeschirrs. Darüber hinaus signalisiert er vorhandene Restwärme und erlischt anschließend.

Dennoch wird man auch in Zukunft noch einige Ersatzteile brauchen, oder? Harald Friedrich: Das kann man nie ausschließen. Eines der wesentlichen Kriterien bei der Entwicklung unserer Hausgeräte ist die Langlebigkeit der Produkte. Und sollte doch eine Reparatur erforderlich sein, möchten wir gewährleisten können, dass auch noch Jahre nach dem Erwerb des Gerätes das entsprechende Ersatzteil zur Verfügung steht. Aus diesem Grund haben wir die Verfügbarkeit der Ersatzteile für unsere Großgeräte auf 15 Jahre ausgeweitet. Damit sind unsere Konsumenten auf der sicheren Seite. Künftig sollen sich auch Hausgeräte nach Beendigung ihres Lebenszyklusses noch einfacher recyceln und damit auch in den Kreislauf zurückführen lassen. Was bedeutet das für ein Unternehmen wie die BSH? Harald Friedrich: Zum einen geht es darum, CO2-neu­trale

Materialien einzusetzen, zum anderen darum, recycelte Werkstoffe einzusetzen. Als BSH haben wir uns das Ziel gesetzt, den Anteil der recyclebaren Materialien in unseren Geräten bis 2025 auf mindestens 80 % und bis 2030 auf mindestens 95 % zu erhöhen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, vermehrt recycelte Materialien in der Produktion einzusetzen. Bis 2025 sollen unsere Produkte zu mindestens 25 % aus Rezyklaten bestehen. Langfristig wollen wir die Recyclingrate bis 2030 auf mindestens 50 % verdoppeln. Bereits seit 2020 arbeiten alle unsere Standorte weltweit CO2-neutral. Aber das ist nur eine Seite der Medaille. Wir berücksichtigen bereits in der Entwicklungsphase unserer Produkte die Trennbarkeit und Wiederverwendbarkeit der eingesetzten Werkstoffe und Komponenten. Aber irgendwann ist auch das beste Hausgerät nicht mehr arbeitsfähig, dann geht es darum, diese Altgeräte über ein effizientes System einzusammeln, zu sortieren und so zu zerlegen, dass die einzelnen Werkstoffe wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können. Wir arbeiten kontinuierlich an der Nachhaltigkeit unserer Produkte, schließlich geht es um unser aller Zukunft und wir sind uns unserer Verantwortung für diese sehr bewusst. Herr Friedrich, wir danken Ihnen für das informative Gespräch.

Home Connect ermöglicht auch markenübergreifend ein smartes Zusammenspiel von Hausgeräten.

Foto: BSH

um online auf das Hausgerät zuzugreifen und das Problem schnell zu identifizieren. Konsumenten erteilen dem Techniker über das Callcenter die Erlaubnis, sich auf das Gerät zu schalten, vorausgesetzt, sie befinden sich im selben WLAN-Netz wie das Home Connect-fähige Hausgerät. Die Ferndiagnose ermöglicht es dem Techniker, Fehlercodes auszulesen, bestimmte Elemente zu überprüfen und Tipps für Selbstreparaturen zu geben. Die Qualität der mechanischen Bauteile und Hardware verbessert sich stetig, was dazu führt, dass der Anteil der aus der Ferne lösbaren Probleme zunehmen wird.

Fotos: Gaggenau

INTERVIEW

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genuss

Leitungswasser oder Mineralwasser? Foto: Adobe Stock / fox17

Wasser ist lebenswichtig. Doch wenn es um die Wahl des Wassers geht, das wir trinken, stehen wir vor einer inter­ essanten Entscheidung: Sollten wir Wasser aus der Leitung verwenden oder Mineralwasser in der Flasche kaufen?

Mineralwasser aus der Flasche erfordert den Kauf von Einweg- oder Mehrwegflaschen und ist im Vergleich zum Leitungswasser nicht gerade ressourcenschonend oder umweltfreundlich. Auch der Transport des Wassers in Flaschen über große Entfernungen verursacht CO2-Emissionen. Leitungswasser kommt direkt aus dem Wasserhahn, es wird sehr streng kontrolliert und verfügt über eine deutlich bessere Umweltbilanz. Um es zu genießen sind weder Glas- noch PET-Flaschen erforderlich.

GESUNDHEIT UND SICHERHEIT In Deutschland gelten für die Qualität des Leitungswassers die Bestimmungen der Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Diese regelt die Beschaffenheit des Wassers, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, einschließlich seiner Aufbereitung und der Pflichten der Wasserversorger. Sie legt auch strenge Grenzwerte für verschiedene Stoffe fest, wie beispielsweise für Krankheitserreger, Schwermetalle, Pestizidrückstände und andere Stoffe. Diese Grenzwerte sind so niedrig angesetzt, dass Gründe zur Besorgnis auszuschließen sind. Damit diese Werte eingehalten werden und keine Schadstoffe in unsere Körper gelangen, wird das Trinkwasser regelmäßig und grundsätzlich darauf untersucht. Wir haben mit Timo Bausch, Key Account Manager bei Tetra Pak, gespro-

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chen. Er ist gleichzeitig einer der ersten Wassersommeliers Deutschlands und gibt zu bedenken: „Was viele nicht wissen: Leitungswasser darf/wird aufbereitet, um den Qualitätsanforderungen der Trinkwasserverordnung zu entsprechen. Dafür sind rund 50 Chemikalien zugelassen. Während Leitungswasser aus Grund- und Oberflächenwasser gewonnen wird, stammt Mineralwasser aus unterirdischen und vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen – Jahrzehnte/Jahrhunderte gefiltert durch die unterschiedlichen Gesteinsschichten, wodurch auch die Mineralien aufgenommen werden. Legt man Wert auf ein natürliches Produkt in einem mikrobiologisch einwandfreiem Zustand, dann sollte man auf ein Mineralwasser zurückgreifen.“ Die Überwachung der Wasserqualität liegt in Deutschland in den Händen der Trinkwasserversorger bis zur Wasseruhr im Privathaushalt. Die örtlichen Gesundheitsämter erhalten Informationen über die Wasserqualität und überprüfen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte. Ab der Wasseruhr obliegt es den Hausbesitzern, sicherzustellen, dass die Qualität des Leitungswassers gewährleistet ist. In Deutschland erfüllt das Leitungswasser die Anforderungen des Gesetzes zu über 99 Prozent und das Umweltbundesamt bescheinigt ihm eine hervorragende Qualität. Daher kann Leitungswasser in Deutschland bedenkenlos getrunken werden. Timo Bausch sagt dazu: „Wir haben das Glück, dass wir in Deutschland über eine „gute“ Wasserqualität verfügen und dass das Wasser ständig kontrolliert wird. Allerdings nur bis zur Wasseruhr im Haus. Lebt jemand in einem Altbau mit alten Leitungen und/oder an einem Ort mit kalkhaltigem Wasser so wie ich, dann möchte man das Leitungswasser vielleicht nicht unbedingt trinken.“


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Eine Frage der persönlichen Philosophie

VERFÜGT LEITUNGSWASSER ÜBER MINERALIEN? Leitungswasser ist also im Gegensatz zu Mineralwasser, das aus tiefen Gesteinsschichten gewonnen wird, Oberflächenwasser und daher auch schwächer mineralisiert. Dennoch enthält es je nach Region mehr oder weniger Spurenelemente wie Kalzium, Magnesium und Kalium, Mineralien, die entscheidend für Knochengesundheit, Muskelkontraktion und den Elektrolythaushalt im Körper verantwortlich sind. Hier kommen schließlich Trinkwassersysteme ins Spiel, die gefiltertes Wasser aus dem Hahn bieten (siehe Inteview S. 68). Für Timo Bausch zählt neben dem individuellen Geschmack auch der Zweck, für welches Wasser man sich entscheidet: „In erster Linie muss es einem schmecken. Ich trinke zum Beispiel am Morgen gerne ein sehr hoch mineralisiertes Wasser mit Kohlensäure, um den Mineralienhaushalt aufzufüllen, während ich zum Sport ein stilles Mineralwasser mit viel Calcium, Natrium und Magnesium bevorzuge. Gesund sind alle Varianten. Wasser hat keine Kalorien, dafür aber lebenswichtige Mineralstoffe, die der Körper nicht selbst produzieren kann. Es gibt sogar Mineralwasser, die über einen hohen Gehalt an Silizium verfügen, ein Mineral, das gut für Haut, Haar und Nägel ist. Wasser kann salzig, süß, bitter, sauer oder metallisch schmecken. Je nach Zusammensetzung der Mineralstoffe. Zudem unterscheiden sich Wässer in der Haptik, was diese weich, seifig, spritzig oder kühl wirken lässt. Da Geschmäcker bekanntlich unterschiedlich sind, ist es bei der Wahl des Mineralwassers wichtig, auf seinen Körper zu hören und selbst einmal Wasser mit unterschiedlichen Mineralisierungen und Karbonisierungen auszuprobieren.“

DIE WAHRNEHMUNG DER WERTHALTIGKEIT Laut Verbraucherzentrale kann man „für 10 Euro ca. 4.000 Liter Leitungswasser bekommen – oder 2 bis 20 Liter Mineralwasser (je nach Marke und Einkaufsort)“. Mineralwasser aus der Flasche wird oft als hochwertiger angesehen als Leitungswasser. Sowohl die Verpackung, bzw. das Design der jeweiligen Flaschen, als auch die Marketing-Aktivitäten, aber auch der höhere Preis fördern diese Interpretation. Still, Medium oder Klassik, die gehobene Gastronomie bietet das breite Spektrum an. Laut Timo Bausch achte man in der Gastronomie häufig leider (noch) nicht auf die Zusammensetzung eines Mineralwassers: „Meist gibt es eben nur die drei genannten Varianten. Dabei kann Mineralwasser einen großen Einfluss auf den Geschmack des Essens und der Getränke haben. Zum Fisch passt zum Beispiel ein leichtes Wasser mit wenig oder keiner Kohlensäure, während zu einem deftigen Essen gerne ein höher mineralisiertes Wasser mit Kohlensäure gereicht werden kann. Ich persönlich finde die Kombi­ nation Schokoladendessert mit einem natriumreichen, salzigem Wasser sehr interessant. Empfehlenswert wäre eine Mine­ralwasserkarte mit 5-8 unterschiedlichen Mineralwasservarianten ähnlich einer Weinkarte, angepasst an das Essen des jeweiligen Restaurants mit sensorischer Beschreibung und Empfehlung zu Speisen und Getränken.“ Aber ist Wasser nicht einfach Wasser, unabhängig von der Verpackung oder dem Preis? Letztendlich ist die Wahl zwischen Leitungswasser und Mineralwasser eine persönliche Entscheidung, die von individuellen Überlegun­ gen und Werten geprägt ist.

Timo Bausch ist Key Account Manager bei Tetra Pak und gleichzeitig einer der ersten Wassersommeliers Deutschlands.

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Mit multifunktionalen Trinkwasser-Systemen wird die heimische Küche zur Quelle Unit Drink.Soda: eine der vier neu konzipierten Units von Blanco. Soda-Wasser­system für gefiltertes und gekühltes Sprudelwasser, funktionales Etagenbecken und perfekt abgestimmtes Abfallsystem.

Wasser aus dem Hahn wird immer beliebter. Dazu tragen multifunktionale Trinkwassersysteme wesentlich bei. Wir sprachen mit Dr. Michael Schwall, Director/ Head of Global Drink Systems Blanco. Der Global Player aus Oberderdingen trägt mit seinen innovativen Produkten zur perfekten Ausstattung des Vorbereitungszentrums in den Küchen der Welt bei. Neben multifunktionalen Spülen, Abfalltrennungs- und Ordnungssystemen sind es vor allem die modernen Armaturen und die damit verbundenen Trinkwassersysteme, die – kombiniert zu einer „Blanco Unit“ – dem Leitungswasser den Stellenwert zukommen lassen, der ihm gebührt.

Ob Leitungswasser kalt und warm, gefiltertes und gekühltes Wasser still, medium-sprudelnd und stark-sprudelnd oder gefiltertes kochendes Wasser, selbst grad­ genau temperiertes und auf den Millimeter genau abgemessenes Wasser – mit Ihren Armaturen und Wassersystemen sind Sie in der Lage, diese Wünsche mit einem Fingertipp zu erfüllen. Welche Faktoren haben Sie dazu bewegt, multifunktionale Armaturen und Wassersysteme zu entwickeln? Dr. Michael Schwall: Bei unseren Entwicklungen haben wir immer das Ohr am Markt und damit an den Konsumenten. Dabei stellen wir fest, dass deren Nachfrage nach multifunktionalen Trinkwassersystemen für das eigene Zuhause kontinuierlich steigt. Niemand möchte heute noch Wasserkisten bevorraten, ganz zu schweigen, schleppen. Warum im Kühlschrank Platz verschwenden, wenn man jederzeit gekühltes, gefiltertes Wasser aus der eigenen Armatur „zapfen“ kann und das auch noch mit unterschiedlichen Kohlesäuregraden. Ganz nach persönlichem Gusto. Was cool möglich ist, gilt natürlich auch für hot. Mit unseren Systemen muss niemand mehr darauf warten, dass Wasser endlich kocht. Temperatur und Menge wählen, Hahn auf und schon kann der Tee gekocht oder die Babyflasche heiß ausgespült werden. Und letztendlich tragen Trinkwassersysteme dazu bei, Ressourcen zu schonen, da sowohl auf PET als auch auf Glasflaschen verzichtet werden kann.

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genuss

Ist das Sprudelwasser aus dem Hahn mit Markenmineral­ wasser aus der Flasche vergleichbar? Dr. Michael Schwall: Definitiv ja. Zum einen ist die Qualität durch die Filterungsprogramme und ein spezielles Reinigungsprogramm für hygienische Sicherheit gewährleistet. Je nach Qualität des Leitungswassers und des eingesetzten Filters bleiben Mineralien erhalten oder werden auf individuellen Wunsch sogar noch angereichert. Und natürlich ist auch der vom Nutzer individuell wählbare Sprudelgehalt seinen Pendants aus der Flasche vergleichbar. Wasser, so denken viele, schmeckt eigentlich neutral. So ganz stimmt das jedoch nicht. Während Calcium dem Wasser eine erdig-trockene Note verleiht, schmecken magnesiumreiche Mineralwässer leicht bitter oder süßlich. Eine etwas bittere Note lässt auch auf ein so genanntes Sulfatwasser schließen. Ein hoher Natrium- und Chloridgehalt im Wasser führt zu einem leicht salzigen Beigeschmack. Lässt sich Wasser aus dem Hahn auch geschmacklich individualisieren? Dr. Michael Schwall: Natürlich! Durch spezielle Filter lässt sich der Geschmack weiter verbessern. Chlor wird reduziert, Schwermetalle auch und je nach Filter wird Microplastik herausgefiltert. Zusätzlich kann man mit einem Magnesium­ filter das Wasser mit Magnesium anreichern. Auch die Intensität der Kohlensäure lässt sich individuell einstellen. D.h. man wird künftig auch in der Lage sein, die Mineralisierung des eigenen Trinkwassers abgestimmt auf die eigenen Belange selbst vorzunehmen? Dr. Michael Schwall: Definitiv. Das ist zu einem großen Teil bereits heute möglich: Ab einer Wasserhärte von 12°dH empfehlen wir den Einsatz eines Enthärtungsfilters. Dabei werden Calcium- gegen Natrium-Ionen getauscht. Beim Magnesium-Filter wird Calcium gegen Magnesium ausgetauscht. Das kommt auch dem Schutz und damit auch der Langlebigkeit der Trinkwasser-Systeme zugute. Bei einer Wasserhärte >12°dH empfehlen wir, unseren Drink Filter Microplastik einzusetzen. Er wirkt einer weiteren Enthärtung entgegen und die Mineralien bleiben alle im Wasser enthalten.

Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit bei dieser Entwicklung? Dr. Michael Schwall: Bei all unseren Entwicklungen hat das Thema Ressourcen-Schonung höchste Priorität. So ist auch unser neues Trinksystem „Blanco Choice“ darauf ausgelegt, seinen Nutzern ihren Alltag zu erleichtern und zu verbessern. Mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit bietet das System beispielsweise im Haushalt eine einfache Möglichkeit, den Ressourcenverbrauch in bestimmten Anwendungsbereichen zu optimieren. Dadurch, dass „Blanco Choice“ Wasser in allen Aufbereitungsformen zur Verfügung stellt, entfallen etwa Kauf, Transport und Entsorgung von Wasserflaschen aus Plastik oder Glas. Darüber hinaus können sich Nutzerinnen und Nutzer über unsere „Blanco Unit“ App jederzeit einen Überblick über ihren Wasserverbrauch verschaffen und auf dieser Basis ihre Alltagsnutzung gezielter steuern. Zudem unterstützt die Möglichkeit der Wassermengen-Vorauswahl den bewussten Einsatz der Ressource Trinkwasser.

Unter der Spüle sind Kühlungs- und SodaEinheit platzsparend eingesetzt und über Touch-Displays bedienbar. Wasserfilter und​CO2Zylinder sind problemlos auszutauschen.

Wird man künftig die Qualität seines regionalen Leitungswassers selbst analysieren zu können? Dr. Michael Schwall: Das geht schon heute durch verschiedene Analysetools wie z.B. Wasserhärte-Messgeräte oder TDS-Messgeräte. Man kann auch Wasserproben in zertifizierte Labore einschicken und bekommt eine Analyse seines Wassers. Herr Dr. Schwall, eine abschließende Frage: Multifunktionale Armaturen sollen Zeit und Geld sparen. Können Sie diese pauschale Aussage beziffern? Dr. Michael Schwall: Bitte haben Sie Verständnis, dass uns zu spezifischen Fragestellungen, bspw. was vergleichende Energieverbräuche oder Verwertungsthematiken angeht, noch keine detaillierten Daten vorliegen. Was wir jedoch garantieren können, ist die Tatsache, dass wir mit „Choice All“ alle Möglichkeiten für einen bewussten Ressourceneinsatz im Haushaltsalltag bieten.

Dr. Michael Schwall, Director/Head of Global Drink Systems Blanco

Herr Dr. Schwall, wir danken Ihnen für dieses informative Gespräch. www.blanco.com

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Innenarchitektur

Der Name ist Programm

Rund ums Haus GmbH

Unser Gespräch findet in einem geschmackvoll ausgestatteten Besprechungsraum statt, dessen Material- und Farbkomposition ein anheimelndes Wohlfühlambiente vermittelt. Hier führen Harald Feist und sein Team Tag für Tag Beratungsgespräche mit ihren Kunden und Interessenten. Zum Teil geht es um Einrichtung, ein anderes Mal um Umbauten oder Sanierungen. Die Akzeptanz des Teams der Rund ums Haus GmbH ist groß. „Vor 23 Jahren hat man uns noch belächelt“, blickt der versierte Sanierungsfachmann zurück. „Man bezweifel-

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te die Sinnhaftigkeit unseres Komplettangebots. Heute kommt man nicht mehr an uns vorbei. Wir bauen Einund Mehrfamilienhäuser komplett um und sanieren sie. Dabei sind wir über alle Gewerke hinweg der unmittelbare Ansprechpartner für den jeweiligen Bauherren. Dadurch ersparen wir unseren Kunden viel Zeit.“ Gerade jetzt, wo sich viele Immobilien- und Eigenheimbesitzer mit der energetischen Sanierung auseinandersetzen müssen, steht das Telefon in Bad Friedrichshall nicht mehr still. Das klingt durchaus positiv, gäbe es da

„50 Prozent der von uns geplanten Möbel sind Individualanfertigungen, die sich in Maß, Materialausführung, wie z.B. Massivholz, geölte Möbel, geölte Platte etc. vom Standardniveau abheben.“ Harald Feist, Rund ums Haus GmbH

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Fotos: Rund ums Haus GmbH

Seit 23 Jahren ist Harald Feist der Ansprechpartner in der Region Heilbronn, wenn es um Renovierung oder Sanierungen, Aus- oder Umbauten von Immobilien geht. Der sympathische Unternehmer, sein Team und die mit ihm kooperierenden Handwerks­ unternehmen sind die Spezialisten „Rund ums Haus“. Seine Kunden zu beraten und deren Wünsche und Bedürfnisse „… qualitativ hochwertig und dem Zeitgeist entsprechend umzusetzen, haben dabei erste Priorität“, betont der gelernte Stuckateurmeister.


Innenarchitektur

Naturstein und Glas prägen das Bild der großzügig ­gestalteten boden­gleichen Dusche.

nicht einige hinderliche Rahmenbedingungen: „Zum einen dauert es immer länger, bis die Förderanträge unserer Kunden bewilligt und ausgezahlt werden. So lange keine Bewilligung vorliegt, darf der Umbau bzw. die Sanierung weder in Auftrag gegeben noch begonnen werden. Das verzögert viele Umbaumaßnahme auf un-

„Badewannen mit organischen Formen sind gut zu verplanen, da sie sich drehen und wenden lassen, wie man es möchte. Eine ovale Wanne kann immer beliebig im Raum platziert werden. Mit einer eckigen Wanne ist man wesentlich unflexibler.“ bestimmte Zeit“, informiert uns der Fachmann. „Zudem erschwert es unsere Arbeit erheblich, da wir bis zur Freigabe der Fördermittel und der damit verbundenen Auftragserteilung auch keine Materialien bestellen können. Anders als einige Sanitärbetriebe, beginnen wir erst mit der Renovierung oder dem Umbau, wenn alle Materialien und Produkte da sind. Das dauert durchschnittlich sechs bis acht Wochen nach der Bestellung. Danach geht alles recht zügig. Unsere Kunden können ihr neues Bad durchschnittlich nach zwölf bis vierzehn Arbeitstagen einweihen.

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Viele Menschen stellen Investitionen in eine neue Küche oder ein neues Bad derzeit hintenan. Begründet liegt das u.a. an ihrer Verunsicherung durch die Regierung: Wieviel muss ich zu welchem Zeitpunkt in meine neue Heizung oder in die energetische Sanierung investieren? Wie weit steigen die Zinsen? Die Leute haben regelrecht Angst“, weiß Harald Feist aus vielen Gesprächen mit Kunden und Interessenten. „Aber glücklicherweise“, so fährt der sympathische BadenWürttemberger fort, „liegt unser Kerngebiet rund um den Bestandsbau, so dass wir immer gut zu tun haben. Die schwache Baukonjunktur, die gerade mit einem Minus zwischen 30 und 40 Prozent zu Buche schlägt, beeinflusst uns nahezu überhaupt nicht. Sicherlich macht sich auch bei uns die Verunsicherung der Konsumenten bemerkbar. Das jedoch gerade einmal mit ca. fünf Prozent.“ Man sollte doch aus der Vergangenheit gelernt haben, gibt Harald Feist zu bedenken: „Mitte der 70er Jahre und auch in den 90ern hatten wir ähnliche Probleme: Es gibt kein Öl mehr, hieß es da. Wir haben mehr als genug Öl. Und was die aktuelle Diskussion um unsere Gasversorgung anbelangt, ist auch diese gewährleistet. Wir mussten nicht einmal deckeln. Die Regierung sollte endlich aufhören, die Ängste der Menschen weiter zu schüren. Wir benötigen sachverständige Politiker, die positiv nach vorne blicken und das auch nach außen tragen.“ Diese Maxime, die sich Harald Feist auch von der Politik wünscht, verfolgt er als Unternehmer seit Jahren er-


Innenarchitektur

Der geradlinige Waschtisch setzt die Aufsatzbecken von Mobiltesino gekonnt in Szene.

folgreich selbst: „Wir entwickeln uns kontinuierlich weiter, stellen uns auf den Prüfstand und definieren neue Ziele. Dabei orientieren wir uns immer am Markt und seinen Menschen. Anders als unsere Politiker treffen wir Entscheidungen und tragen sie auch gemeinsam.“

„Unsere Planungen sind so vielfältig wie unsere Kunden.“ „Wir besuchen wesentliche Messen und lassen uns immer wieder neu inspirieren, Ob Werkstoffe, Farben und Oberflächen für einzelne Räume oder die Umsetzung einer innenarchitektonischen Open-Space-Lösung, oder eben neue Beistellmöbel oder Accessoires wie die Hängematten für die Relaxzone im In- und Outdoorbereich, die kabellose Lautsprecherbox, die gleichzeitig als Beistelltisch fungiert, oder der portable Grilltisch auf Rädern, der, da er auch als wärmende Feuerstelle dient, im Sommer wie im Winter zu nutzen ist.“ Neuheiten mit denen der versierte Geschäftsmann immer wieder neu begeistert, auch multimedial: „An Facebook oder Instagram kommt heute niemand mehr vorbei“, weiß der Unternehmer aus Erfahrung. „Sei es, um Bestandskunden über Neuheiten zu informieren, neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen oder aber um Personal zu finden.“ Beim Rundgang durch seinen Showroom ist die Produktund Materialkompetenz des zukunftsorientierten Unternehmers unübersehbar. Gegenüber der Rezeption steht eine große Showküche, die mit allen erdenklichen

­ xtras ausgestattet ist. „Wir brauchen nicht zig Küchen E in unserer Ausstellung“, betont Harald Feist. „Wir zeigen was möglich ist, wie z. B. Pocketdoorbeschläge, grifflose Lösungen, oder illuminierte Extras. Die Küche, die unser Kunde dann erhält, orientiert sich völlig an dessen Wünschen und Anforderungen in Design, Ausstattung und Budget.“ Prinzipiell erarbeiten der Unternehmer und sein Team maßgeschneiderte Lösungen, die sich oft aus einer Melange aus standardisierten Produkten und Individualanfertigungen zusammensetzen.

Die freistehende Wanne von RepaBad korrespondiert perfekt mit der ebenfalls freistehenden Wannenbatterie von Frattini.

Das schlüsselfertige Bad „Auch bei der Badeinrichtung setzen wir sehr oft auf die Expertise unserer Schreiner“, erläutert der fachkundige Unternehmer. „50 Prozent der von uns geplanten Möbel sind Individualanfertigungen, die sich in Maß, Materialausführung, wie z.B. Massivholz, geölte Möbel, geölte Platte etc. vom Standardniveau abheben“, erläutert Harald Feist nicht ohne Stolz und betont: „Dabei sind wir im Vergleich zu Markenmöbelherstellern nicht einmal teurer. Wenn man heute kundenorientiert arbeitet, wenn man von seinen Kunden respektiert werden und nicht zuletzt auch Geld verdienen will, dann muss man über Standardlösungen hinausgehen. Ein guter Badplaner hört zu und verkauft nicht „das Übliche“. Ein guter Badplaner mischt und kombiniert im Sinne seines Kunden. Wer sagt denn, dass Dusche und Waschbecken oder auch alle Armaturen von der gleichen Marke stammen müssen?“, stellt ­Harald

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Innenarchitektur

Gemeinsam mit Ihren Kunden kreieren die versierten Planer von Rundumshaus individuelle Badkompositionen.

Feist in Frage. „Mit den Fliesen verhält sich das ebenso: Warum muss die Wandfliese aus derselben Serie kommen wie die Bodenfliese? Umgesetzt wird, was gefällt. Und wenn der Kunde einen Kühlschrank im Bad haben möchte,

„„Die Anzahl der von uns realisierten ­„Urlaubsbäder“, wächst kontinuierlich. Während unsere Kunden Ferien machen, erhalten wir die Haustürschlüssel und bauen das neue Bad ein. Kommen sie dann nach Hause, erwartet sie ihre fertige, geputzte Wellness-Oase.“ dann bekommt er ihn. Unser Fokus liegt auf dem zufriedenen Kunden. Wenn er uns dann noch die entsprechende Freiheit einräumt, dann umso besser“, strahlt der Unternehmer. Und diese Freiheit räumen viele seiner Kunden dem Rund-ums-Haus-Team auch ein: „Die Anzahl der von uns realisierten „Urlaubsbäder“, wächst kontinuierlich“, betont Harald Feist stolz. „Während unsere Kunden Ferien machen, erhalten wir die Haustürschlüssel und bauen das neue Bad ein. Kommen sie dann nach Hause, erwartet sie ihre fertige, geputzte Wellness-Oase. Für uns bergen solche Aufträge auch ein gewisses Risiko“, erläutert er. „Für solche Projekte bestellen wir alles im Voraus. Dabei

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darf nichts schiefgehen. Deshalb bereiten wir mit dem Kunden gemeinsam alles akkurat vor. Wir erarbeiten gemeinsam Kollagen, wir bemustern, sorgen für Anregungen sowohl durch unsere Ausstellung als auch durch die unserer Partner im Großhandel. Auch hier heißt es „mix and match“. Welches Produkt unsere Kunden auch immer präferieren, wir nehmen es in unsere Planung und in unsere praktische Umsetzung mit auf.“ Und der Erfolg gibt ihm recht, bereits zwei Mal waren er und sein Team Erstplatzierte bei der Wahl des schönsten Bads Deutschlands. „Und auch dann, wenn es mal nicht der erste Platz wurde, waren unsere Einreichungen doch immer unter den Top-Ten“, strahlt er. Diesen Auszeichnungen voraus geht stets eine hausinterne „Battle“ um das schönste Bad, an der sich die insgesamt sieben Rund-ums-Haus-Projektleiter beteiligen. „Wir haben alle sehr viel Spaß an diesen Kreativ-Battles. Es schweißt uns zusammen und spornt an“, schwärmt Harald Feist. „Wir setzen alles daran, um jedem Kunden, sein ganz persönliches Bad zu gestalten. So wie jeder Mensch individuelle Besonderheiten aufweist, so hat auch jedes von uns gestaltet Bad seinen ganz persönlichen Charakter.“

Form follows function „Bei jeder unserer Planungen gilt: An erster Stelle stehen Funktionalität und Pflegeleichtigkeit, erst dann folgt die Schönheit. Damit schenken wir unseren Kunden Wohlgefühl und Zeit für Entspannung.“


Innenarchitektur

Die richtige Mischung schafft Individualität: Verarbeitet wurden hier Fliesen und Materialien der Hersteller Taxis, PCI, Sopro, Mapei, Otto Chemie.

Während unseres Gesprächs haben wir die Möglichkeit einen Blick auf die Bilder von Referenzprojekten des Unternehmens zu werfen. Darunter auch ein Projekt, das zum schönsten Bad Deutschlands gekürt wurde. Im Mittelpunkt der wohnlichen Wellnessoase stehen u.a. auch ovale Badewannen, die derzeit besonders im Trend zu liegen scheinen. „Badewannen mit organischen Formen sind gut zu verplanen, da sie sich drehen und wenden lassen, wie man es möchte. Eine ovale Wanne kann immer beliebig im Raum platziert werden. Mit einer eckigen Wanne ist man wesentlich unflexibler.“ „Insbesondere bei der barrierefreien und energetischen Sanierung setzen unsere Kunden auf die Kompetenz unserer Projektleiter. Denn ohne diesen oder einen versierten Architekten sind die Bauherren in den meisten Fällen absolut überfordert. In vielen Fällen dauert es Monate, ja sogar Jahre, bis ein Gebäude fertig saniert ist. Dabei versuchen wir, so viele Arbeiten wie möglich zu Festpreisen auszuführen.“ Aber gilt das auch für die Ausstattung und Einrichtung eines neuen Bades? „Viele unserer Marktbegleiter behaupten, es sei unmöglich ein Bad zu Festpreisen anzubieten. Das gilt nicht für uns. Wir wissen, wir benötigen durchschnittlich zwölf Arbeitstage, um ein Bad fertigzustellen. Dazu brauchen wir einen Installateur, einen Maler, einen Trockenbauer, Fliesenleger, Schreiner, Elektriker etc. Wir realisieren seit über 20 Jahren Bäder. Jahr für Jahr zwischen 80 und 100. Wir wissen also was wir tun!“

Fliesen, authentisches Material für authentische Individualisten „Ab durchschnittlich 30 000 Euro bekommt man bereits ein schönes Bad“, betont Harald Feist. „Heute werden die meisten Bäder ohne Wanne realisiert“, lässt er uns wissen, während wir noch die Wellnessoase des Referenzobjektes mit der schönen freistehende Wanne vor Augen haben. „Stattdessen sind bodengleiche Duschbereiche gefragt“, schildert der Fachmann den Trend. „Wir favorisieren den bodengleichen, gefliesten Duschbereich, um einen durchgehend homogenen Belag zu haben. Dafür kommen sowohl Fliesen als auch Betonspachtelung in Frage.“ Auch hier wird deutlich, Harald Feist und sein Team legen Wert auf individuelle Gestaltung: „Bäder mit Betonspachtelung sehen annähernd immer gleich aus. Sie variieren einzig in Farbstellung und Struktur. Wobei man sagen muss, je mehr Struktur, desto anfälliger, je glatter – desto unempfindlicher und reinigungsfreundlicher“, gibt er zu bedenken. „Im Vergleich dazu kann man mit Fliesen Akzente setzen oder monochrom arbeiten, man kann Spannungsbögen aufbauen oder Ruhezonen betonen. Fliesen verleihen jedem Bad ein völlig eigenes Format.“ Auch den Einwand, Fliesen in der Dusche seien vielleicht zu glatt, lässt der Profi nicht gelten. „Da nehmen sich Betonspachtel oder Fliesen nichts. Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der wählt Fliesen mit Antirutsch-Beschichtung. Zudem“, betont der Spezialist,

Warm und aufgeräumt und doch alles griffbereit hinter den Fronten der Möbel von Mobiltesino.

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Innenarchitektur

Gegenüber der Rezeption steht eine groSSe Showküche, die mit allen erdenk­lichen ­Extras ausge­stattet ist. „Wir brauchen nicht zig Küchen in unserer Ausstellung“, betont Harald Feist. „Wir zeigen was möglich ist, wie z. B. Pocketdoorbeschläge, grifflose Lösungen, oder illuminierte Extras. Die Küche, die unser Kunde dann erhält, orientiert sich völlig an dessen Wünschen und Anforderungen in Design, Ausstattung und Budget.“

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„werden heute meist nur noch die Dusche und der Bereich am WC gefliest. Ansonsten kommen Feinputz oder z. B. Flächentextil oder Glättetechnik zum Einsatz.“ Gefragt sei derzeit vor allem auch Kalkputz bzw. diffusions-offene Putze, die den Wasserdampf aufnehmen und langsam wieder abgeben. Kalk wirkt zudem der Schimmelbildung wirksam entgegen. Ebenfalls en vogue seien wasserabweisende Tapeten oder ein farbiger Anstrich in Bad und Dusche, die den Wellness-Gedanken der Räumlichkeit unterstreichen. „Damit das Bad einen Wohlfühlcharakter erhält, sollte es eine Mindestgröße von zehn Quadratmetern haben“, empfiehlt der Spezialist. „Wir planen sehr gerne eine Sitzbank mit ein, die beim Aus- und Ankleiden durchaus von Vorteil sein kann oder auch die Fußpflege erleichtert. Bei unseren Kunden kommt das sehr gut an“, unterstreicht Harald Feist.

Licht – kaum eine Ausstattung ist individueller Immer wichtiger wird jedoch auch die Beleuchtung“, betont der Profi mit Nachdruck. Hier geht es nicht allein darum, alles gut auszuleuchten, sondern vor allem auch eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. „Wer beispielsweise nachts zur Toilette gehen muss, möchte nicht grell angestrahlt werden, sondern bevorzugt eine automatische Beleuchtung mit gesoftetem Licht. Hier gibt es heute bereits tolle Lichtsysteme“, betont Harald Feist, „und die

Entwicklung ist bei weitem noch nicht abgeschlossen!“ Jedoch macht der Profi klar: „Das Thema Licht wird das neues Bad verteuern!“ Das sei der Individualität geschuldet: Der eine zieht rotes Licht vor, ein anderer steht auf weißes Licht. Rasiert der Mann sich nass, benötigt er ebenso eine spezielle Beleuchtung, wie die Frau, die sich schminkt. Hier spielt auch weiterhin der multifunktionale Spiegelschrank eine entscheidende Rolle, der so der Spezialist, fast immer teilweise oder ganz in den Trockenbau integriert wird. Nicht zu vergessen die Lichtleiste, die für die Grundbeleuchtung des Raums sorgt oder die in den Trockenbau eingelassene Nische, die ebenfalls illuminiert wird, um die auf dem entsprechenden Glasboden untergebrachten Utensilien anzuleuchten. Unter Berücksichtigung dieser persönlichen Bedürfnisse, kann man für die Beleuchtung des Badezimmers schon einmal zwischen 3000 und 5000 Euro ausgeben“, weiß Harald Feist aus Erfahrung.

Badheizung – flexibler als gedacht Aber was empfiehlt Harald Feist seinen Kunden in puncto Badbeheizung? „Will der Kunde an seinem Heizsystem nichts ändern, schließen wir unsere Lösung an das bestehende System an. Es gibt heute die Möglichkeit, in jedes Bad, das einen Heizkörper beinhaltet, eine Fußbodenheizung zu integrieren. Dazu gibt es sogenannte RTL-Ventile, an die so-


Innenarchitektur

Beim Rundgang durch Den Showroom ist die Produkt- und Materialkompetenz unübersehbar.

wohl Fußbodenheizung und vielleicht noch ein weiterer Heizkörper angeschlossen werden kann. Der zusätzliche Heizkörper kann sogar noch elektrisch betrieben werden. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass ich von September bis April die Fußbodenheizung nutzen kann, der in der kälteren Jahreszeit der zusätzliche Heizkörper zugeschaltet wird.“ Verzichtet der Bauherr lieber auf die Entfernung des Estrichs, besteht die Möglichkeit einer elektrischen Fußbodenheizung oder von Infrarotdeckenheizungen. Letztendlich entscheidet der Bauherr. „Das Thema Heizung überhaupt richtet sich nach der Lage und Ausstattung der Immobilie, nach der Anzahl der Bewohner und deren individuellen Gewohnheiten und Anforderungen“, betont Harald Feist und ergänzt: „Die vielbesprochene Wärmepumpe ist hier mit Sicherheit nicht das Allheilmittel schlechthin. Die Entscheidung für eine Beheizungsart ist ebenso individuell wie die Ausstattung und Einrichtung einer Immobilie, nur dass bei der Heizung Eigenschaften wie Effizienz und Nachhaltigkeit eine noch größere Rolle spielen.“

Dienstleister mit Leib und Seele Das Team um Harald Feist erweist sich rundum kundenorientiert. Ob energetische Sanierungsprojekte, die 40 Prozent des Umsatzes ausmachen, ganzheitliche Raumlösungen, die Küche, das Bad, den neue Fußboden, die Tapete, die neue Haustür, der Balkon und die

Terrasse oder auch die neue Heizung, die Spezialisten von Rund ums Haus finden individuelle Kundenlösungen. Jeder Mitarbeiter verfügt über ein fundiertes Wissen auf seinem jeweiligen Spezialgebiet. „Wir sind mittlerweile zu einem Vollausstatter geworden, der in der Lage ist, nahezu jeden individuellen Kundenwunsch zu erfüllen“, betont Harald Feist. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, arbeiten er und sein Team mit über 280 Handwerksbetrieben und Dienstleistern in der Region zusammen. „Jeder weiß, wie schwierig es heute ist, Handwerker zu bekommen. Für z. B. das Auswechseln eines Rolladengurts nehmen sich viele schon keine Zeit mehr. Wir lösen dieses Problem. Für uns ist kein Auftrag zu klein. Wir handeln nach der Devise, selbst die kleinste gut ausgeführte Leistung zahlt sich irgendwann wieder aus. Natürlich erstellen wir für Aufträge dieser Art keinen aufwändigen KV. Der Kunde schildert uns sein Problem und schickt uns meist noch eine Bildaufnahme des Schadens. Wir geben einen telefonischen Schätzpreis ab und den Zeitrahmen, in dem wir den Auftrag ausführen werden. Erteilt uns der Kunde sein Einverständnis, legen wir los. Dabei erfolgen die Anfahrten des Monteur- oder Handwerkerteams stets koordiniert, was sowohl der Wirtschaftlichkeit als auch der Nachhaltigkeit unserer Auftragsabwicklung zugutekommt. Wir sind jedoch flexibel genug, um einen Kleinauftrag, der auf der Strecke liegt, einzuschieben.“ ruh-gmbh.com

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genuss

Sternekoch Anton Schmaus

Anton Schmaus ist einer der wenigen Sterneköche Deutschlands. Der gebürtige Bayer wuchs in einer Gastronomenfamilie auf und hat das Kochhandwerk auf klassischer Basis gelernt. „Anton zieht in die Welt, ein Schmaus kommt zurück“, so beschreibt er selbst seine Entwicklung und macht deutlich, wie stark ihn seine Wanderjahre durch die Gourmet-Küchen der Schweiz, Schwedens und der USA geprägt haben. Heute führen er und seine Frau Anna gemeinsam ihr Sterne-Restaurant „Storstad“ in Regensburg. Aber auch wer es etwas lockerer mag, kommt bei dem sympathischen Sternekoch auf seine Kosten. Ein Besuch des „Sticky Fingers“-Restaurants lohnt sich in jedem Fall. Hier trifft gehobene Küche auf eine entspannte Clubathmosphäre. Und Liebhaber einer exzellenten Sushi-Bar sind im „Aska“ genau richtig. In Regensburg kommt man kaum am „Guten Schmaus“ vorbei.

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Foto: Lukas Kirchgässer

Weltoffen. Kraftvoll. Bodenständig.


Herr Schmaus, Sie sorgen nicht nur für das leibliche Wohl Ihrer Restaurant-Gäste, sondern sind u.a. auch für das des DFB-Teams. Gerade im Sport ist Ernährung ein zentrales Thema: Worauf müssen Sie bei der Zusammenstellung der Menüs für die Sportler besonders achten, wenn es um die Zusammenstellung von Kohlenhydraten, Fettsäuren und Eiweiße geht? Anton Schmaus: Es ist wichtig, dass die ernährungsphysiologische Basis passt. Das Frühstück ist beispielsweise sehr breit aufgestellt: von Acai-Bowl, über OvernightOats, Eierspeisen zu Birchermüsli, Smoothies und Frühstücks-Couscous. Wenn es viele Trainingseinheiten gibt, muss es über den Tag verteilt Gemüse und Kohlenhydratbeilagen wie Reis, Kartoffeln und Nudeln geben. Und natürlich auch viel Obst, Müsliriegel etc. Zucker ist eigentlich tabu. Es hängt aber sehr davon ab, wie viel am Tag trainiert wird. Ich muss auf die individuellen Bedürfnisse der Spieler eingehen. Jeder muss individuell die Nährstoffe bekommen, die er benötigt, seien es pflanzliche oder tierische Proteine, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine und so weiter. Individualität ist eine Sache, aber was macht für Sie eine gute Küche aus? Anton Schmaus: Auf den Nenner gebracht sind das Qualität, Kreativität und Perfektion im Handwerk. Sie haben Ihren Kochstil in der kreativen Interaktion zwischen den Kochkulturen dieser Welt gefunden, die

Foto: David Loftus

Foto: michael krug photography

Als wir den sympathischen Ur-Bayer um ein Interview bitten, begleitet er gerade die Deutsche Fussball-Nationalmannschaft. Anton Schmaus ist seit sechs Jahren Chefkoch der deutschen Elf. „Gute Ernährung ist ein Leistungsfaktor und Anton Schmaus ist einer der besten jungen Köche Deutschlands“, betonte Oliver Bierhoff, als er noch als Manager des DFB fungierte. Und das obwohl die Ernährung von Hochleistungssportlern dem Sternekoch einige Auflagen vorgibt:

Gemeinsam mit seiner Frau Anna führt Anton Schmaus das Sterne-Restaurant „Storstad“ in Regensburg.

Sie vor Ort kennen lernen durften. Woher nehmen Sie heute die Ideen für Ihre Kompositionen ? Anton Schmaus: Die Basis unserer Gerichte ist die französische Küche – wir kombinieren sie mit japanischen und skandinavischen Aromen und Zutaten. Hier haben mein Team und ich die Auswahl aus drei kulinarisch sehr spannenden Ländern, so dass es schon fast schwerfällt, keine Idee zu haben. Aber wir probieren in der Küche viel aus, sprechen uns im Team ab und reisen natürlich auch, um andere Konzepte und Gerichte zu sehen und damit neue Ideen zu kreieren. Man sagt, Sie kochen intuitiv. Jedes Gericht sei ein ­Unikat. Heißt das, Sie kreieren jedes Gericht jeden Tag neu? Anton Schmaus: Jeden Tag wäre dann doch zu viel verlangt. Wir haben ein wechselndes Menü. Alle sechs Wochen finden unsere Gäste neue Gerichte auf der Karte. Diese sind immer auch saisonal – und beinhalten all das, was die Mutter Erde gerade hergibt. „Sie flirten“, so heißt es im Gault&Millau, „intensiv mit asiatischen Aromen und Kochtechniken.“ Wie darf man sich das in der Umsetzung vorstellen? Anton Schmaus: Die Basis all unserer Gerichte ist, wie gesagt, die französische Haute Cuisine. Hier spielen wir mit verschiedenen Zutaten, Aromen aber auch unterschiedlichen Zubereitungstechniken aus Skandinavien und Japan. Konkret haben wir beispielsweise einen klassischen Fisch wie den Saibling, bereiten diesen wie ein Sashimi zu, was in der japanischen Küche eine beliebte Zubereitungsart von rohem Fisch ist. Der Fisch wird mit einer grünen Shiso verfeinert, einer südostasiatischen Pflanze. Dazu gesellen sich Ingwer und eine PonzuSauce, wie sie die Japaner traditionell verwenden.

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Foto: michael krug photography Foto: V-ZUG

genuss

Seit acht Jahren ist Anton Schmaus überzeugter Markenbotschafter und Fan von V-Zug. Nicht nur seine Soufflés gart der Sternekoch im multifunktionalen Combisteamer des Herstellers.

Das klingt wirklich exotisch und unique: Aber wie gelingt es Ihnen, diese Einzigartigkeit auf Ihre Restaurants Storstad, Sticky Fingers und Aksa zu übertragen, die sich in ihrer kulinarischen Ausrichtung als auch konzeptionell doch sehr voneinander unterscheiden? Anton Schmaus: Das ist richtig, aber manche Elemente finden Sie in all meinen Restaurants wieder: die Würze, die Schärfe und die asiatischen Aromen. Das Aska ist allerdings outstanding, da unser Shushi-Meister Atsushi Sugimoto hier traditionelles Sushi auf höchstem Niveau anbietet. Hier darf ich auch nicht eingreifen, das ist sein Metier.

unserer Profiküche. Ich persönlich finde, dass jede gut ausgestattete Küche einen Combi-Steamer und einen Mixer haben sollte.

Gleich in welchem Ihrer Restaurants, Sie sind dafür bekannt, bei der Kreation Ihrer Gerichte verstärkt auf die Auswahl hochwertiger, wenn irgend möglich regio­ naler Zutaten zu setzen. Woher beziehen Sie die entsprechenden Ingredienzien? Anton Schmaus: Wir haben in der Region einige Gemüsebauern, die uns Salat und Gemüse direkt liefern. Dann gibt es auch einen Garnelen-Hersteller in Bayern, der Bio-Garnelen züchtet. Auch Fisch beziehen wir aus der Region. Ich denke, wir müssen einen bewussteren Umgang mit den Produkten schaffen. Spitzenköche haben hier eine Vorbildfunktion.

Sie klingen wie ein Markenbotschafter von V-Zug? Anton Schmaus: Absolut, ich liebe die Schweizer Qualität und bin tatsächlich seit acht Jahren wirklich überzeugter Markenbotschafter und Fan von V-Zug. Was uns eint ist: Wir arbeiten und leben beide immer mit Volldampf.

Die Gewürze kommen nach wie vor aus aller Welt: Auf welche Aromen kann man Ihrer Meinung nach nicht verzichten? Anton Schmaus: Die Klassiker wie Knoblauch und Pfeffer sind hier selbstverständlich. Und wie Sie sicher bereits bemerkt haben, liebe ich alle asiatischen Gewürze, wie Tamarinde und Zitronengras. Herr Schmaus, bitte erlauben Sie uns auch einen Blick hinter die Kulissen: Welche Zubereitungsmethoden stehen für Sie im Fokus und warum? Anton Schmaus: Das Dampfgaren! Vor allem, wenn wir sehr präzise arbeiten müssen, wie beispielsweise bei Soufflés, nutzen wir vor allem den Steamer von V-Zug in

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Was unterscheidet den Combi-Steamer von all den Gastrogeräten, so, dass Sie ihn nicht mehr missen möchten? Anton Schmaus: Der Combi-Steamer vereint die Präzision des Dämpfens und die Kraft der Heißluft in einem einzigen Gerät – und ist auch noch einfach zu bedienen. Für eine anspruchsvolle Küche ist dieses Gerät ein Muss, da er für perfekte Gerichte sorgt.

Wie darf man sich so eine Kooperation mit einem Hersteller von Premium-Hausgeräten vorstellen? Anton Schmaus: Wir tauschen uns regelmäßig aus, ich gebe Erfahrungen weiter und bekomme im Gegenzug neue Geräte zum Testen. Außerdem werde ich als Markenbotschafter in die Optimierung der neuen Geräte mit einbezogen. Auch deshalb steht ein Combi-Steam bei uns in der Profi-Küche, um hier das Gerät mit einer deutlich höheren Nutzungsfrequenz zu testen. Zudem können wir ein bisschen kreativ spielen, um zu sehen, wie man das Gerät noch sinnvoll einsetzen könnte. Hätten Sie denn auch eine Idee für die Entwicklung eines Gerätes oder Küchenhelfers, das es bis dato noch nicht gibt? Anton Schmaus: Ich glaube mittlerweile gibt es tatsächlich alle notwendigen und auch nicht notwendigen Geräte … Herr Schmaus, wir danken Ihnen für dieses informative Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viele kreative Ideen und genussvolle Gaumenfreuden. www.antonschmaus.de


Herstellerverzeichnis

Architektur

Wohnen

Hausgeräte

Architektur Atelier Christ www.architekt-christ.de

S. 10–04

Cassina S.p.A. www.cassina.com

S. 38

Bosch Hausgeräte GmbH www.bosch-home.com

S. 63, 65

Bau-Fritz GmbH & Co. KG www.baufritz.de

S. 04–07

Cinquepuntozero, SIGI s.r.l. www.cinque-puntozero.it

S. 36

BSH Hausgeräte GmbH www. bsh-group.com

S. 62–65

HK KÜCHEN Hahn & Kreis GmbH & Co. KG www.kuechen-hk.de S. 56–59

COR Sitzmöbel Helmut Lübke GmbH & Co. KG www.cor.de S. 40

Constructa/Neff Vertriebsges. mbh www.neff-home.com

S. 63

NREP https://nrep.com

Freifrau Manufaktur GmbH www.freifrau.com

Franke GmbH www.franke.com

S. 28

Gaggenau Hausgeräte GmbH www.gaggenau.com

S. 65 S. 64

S. 16–21

Hettich Holding GmbH & Co. oHG www.hettich.com

Küche Allmilmö Küchen GmbH & Co.KG www.allmilmoe.com

S. 08, 09, 33

Ballerina-Küchen, Heinz- Erwin Ellersiek GmbH www.ballerina.de S. 29, 42 Eggersmann Küchen GmbH & Co. KG www.eggersmann.com

S. 37

Nolte Küchen GmbH & Co. KG www.nolte-kuechen.com

S. 54, 55

pronorm Einbauküchen GmbH www.pronorm.de

S. 34

i-luminate www.i-luminate.de

S. 49, 50–52

Leicht Küchen AG www.leicht.com

S. 24–27, 33, 61

Rotpunkt Küchen GmbH www.rotpunktkuechen.de

S. 21, 23,30,31

Warendorf Werke GmbH https://warendorf.com

S. 35

M.Westermann & Co. GmbH www.wesco-outdoorkuechen.de

S. 22

Spüle/Armatur BLANCO GmbH + Co KG www.blanco.com

S. 68–, 69

Franke GmbH www.franke.com

S. 45

systemceram GmbH & Co. KG www.systemceram.de

S. 60

S. 43, 48

Kebony Norge AS www.kebony.com

S. 37

Siemens Hausgeräte GmbH www.siemens-home.bsh-group.com

Kettnaker GmbH & Co. KG www.kettnacker.com

S. 41

V-Zug AG www.vzug.com

LIU JO LIVING COLLECTION www.luijoliving.com

S. 40

S. 15, 80

Bad

MOLTENI&C S.P.A www.molteni.it

S. 38, 43

Naber GmbH www.naber.com

FIMA CARLO FRATTINI S.P.A. www.fimacf.com

S. 46, 47

Rimadesio www.rimadesio.it

Heinrich Taxis Baustoffe Fliesen Haustechnik GmbH www.taxis.de S. 75

S. 39

Riva www.riva1920.it

Hermann Otto GmbH www.otto-chemie.de

S. 75

S. 38, 44

MAPEI GmbH www.mapei.com

S. 75

S. 42

Mobiltesino Srl www.mobiltesino.it

S. 73, 75

PCI Augsburg GmbH www.pci-augsburg.com

S. 75

repaBad www.repabad.com

S. 73

ROLF BENZ AG & Co. KG www.rolf-benz.com

Zubehör HAILO-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG www.hailo.de

Outdoor

S. 44

S. 53

Leuchten Fabbian S.R.L. www.fabbian.com

S. 39

OLEV S.r.l. www.olevlight.com

S. 35

S. 73

Rund ums Haus GmbH https://ruh-gmbh.com

S. 70–-75

Sopro Bauchemie GmbH www.sopro.com

S. 75

Genuss Sternekoch Anton Schmaus www. antonschmaus.de

S. 78–81

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