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TOURISMUS, KULTUR & VERANSTALTUNGEN BEI ESTERHAZY
GESCHICHTE UND KULTUR ERLEBEN
Geschichtsträchtige Gebäude, einzigartige Sammlungen historischer Objekte verbunden mit innovativen Kulturformaten auf stets neu interpretierten Schauplätzen – dafür steht der Bereich Tourismus, Kultur & Veranstaltungen. Mit Ausstellungen, Veranstaltungen und einer großen Bandbreite an Konzerten nimmt Esterhazy einen fixen Platz in Österreichs Kunst- und Kulturszene ein.

Als Fürstin Melinda Esterházy ab 1994 begann, ihr Erbe in Stiftungen einzubringen, knüpfte sie dies an einen festen Gedanken: Die Bauwerke, Sammlungen sowie Archive und andere Kunst- und Kulturstätten sollten für Publikum und Forschung offenstehen. Diesem Leitgedanken folgend entstand in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten ein vielfältiger Kulturbetrieb, der alle Bereiche der Kunst umfasst und zugleich die Türen für die Wissenschaft öffnet. Die Konzerte im Schloss Esterházy, die Oper im Steinbruch, Dauerausstellungen und Sonderschauen sowie zahlreiche weitere Formate genießen einen hohen Stellenwert und locken jährlich Tausende Besucher aus dem In- und Ausland ins Burgenland.
MULTIFUNKTIONALE KULTURSTÄTTEN
Die Schlösser in Eisenstadt und Lackenbach, Burg Forchtenstein, aber auch die zahlreichen historischen Meierhöfe und andere Bauwerke der Fürsten Esterházy erfüllten stets schon mehrere Aufgaben: Sie waren Residenz und Repräsentationsort, Wirtschaftsgut, dienten der Lagerung von Lebensmitteln oder als Wohn- und Arbeitsstätte. Diese Multifunktionalität hat sich bis heute erhalten: Wer Schloss Esterházy betritt, trifft im Schlosshof auf Menschen, die hier zur Arbeit gehen. Aus dem Haydnsaal dringt Musik – es ist die Probe für ein Konzert am Abend, dessen Klänge vielleicht noch leise zu hören sind, während der Gast eine der Ausstellungen besucht. Rund 180 Veranstaltungen gehen allein im Schloss Esterházy jährlich über die Bühne, von Eigenformaten wie der Reihe classic.Esterhazy oder dem HERBSTGOLD – Festival bis hin zu Tagungen, Hochzeiten und anderen privaten Feiern. Und auch an den weiteren Standorten finden vor allem in der Hauptsaison von April bis Oktober zahlreiche Veranstaltungen statt.
VERÄNDERTE BESUCHERSTRUKTUREN
2019 verzeichneten die Kulturstätten eine halbe Million Besucher, mehr als die Hälfte davon aus dem Ausland. Das Jahr 2020 stoppte diesen Trend abrupt und brachte dennoch Erfreuliches: Während sich die Zahl der Auslandsgäste aufgrund der COVID19-Pandemie beinahe halbierte, stieg der Anteil der Inlandsgäste von 45 Prozent im Jahr 2019 auf 72 Prozent im Jahr darauf. Veränderungen zeigten sich weiters bei der Gruppengröße der Besucher: Reisegruppen wurden weniger, bei Individualgästen und Familien verzeichnete Esterhazy dafür einen Zuwachs. Da der Kulturbetrieb besonders stark von pandemiebedingten Schließungen betroffen war, rief Esterhazy im Frühjahr 2020 das Internetformat esterhazy@home ins Leben, wo zwei- bis dreiminütige Video-Clips Einblicke in ausgewählte Ausstellungs- und Sammlungsbereiche geben.

Um die online geweckte Begeisterung auch vor Ort zu transportieren, erfolgte parallel ein Ausbau des Angebots für die Wiederöffnung. Die Prunkräume des Schlosses Esterházy, die bisher nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen waren, wurden für Individualgäste adaptiert. Für ausführliche Informationen wurde die Anzahl der Audioguides verdoppelt, zudem stehen die Hörtexte nun als Download zur Verfügung und sind somit am Smartphone abrufbar. Damit erhalten die Besucher mit modernster Technik Einblick in bemerkenswerte historische Bereiche.

GREEN EVENT ZERTIFIZIERUNGEN
Als nachhaltig agierendes Unternehmen legt Esterhazy im Bereich Veranstaltungen großen Wert auf ökologische Standards. Bei sämtlichen Events wird nach Möglichkeit auf Einsatz von Plastik verzichtet, die Orangerie im Schlosspark Eisenstadt ist von Green Event Austria Netzwerk als nachhaltiger Veranstaltungsort zertifiziert. Auch der Steinbruch St. Margarethen strebt diese Zertifizierung an. Kriterien dafür sind unter anderem die Verwendung biologischer, saisonaler, regionaler und fair produzierter Lebensmittel, das Angebot fleischloser Gerichte, Abfallvermeidung bzw. -trennung, Ressourcenschonung und Barrierefreiheit.
HISTORISCH TRIFFT MODERN
Schloss Lackenbach trägt sowohl für das Mittelburgenland als auch für die Grafen und späteren Fürsten Esterházy große Bedeutung: In der Schlacht von Lackenbach siegte Nikolaus Esterházy 1620 über die Truppen Gabor Bethlens, hier begann der Aufstieg des Magnatengeschlechts. Später in ein Wirtschaftsgebäude umgewandelt, erfuhr das Schloss in den letzten Jahren eine Aufwertung und ist heute ein Besuchermagnet im Mittelburgenland.
Im 17. Jahrhundert durch Heirat in den Besitz der Grafen und späteren Fürsten Esterházy gelangt, verlor das Renaissanceschloss Lackenbach bald seinen Rang als Wohnsitz an Eisenstadt. Den Status als wirtschaftliches Zentrum konnte es allerdings über Jahrhunderte behaupten. In den letzten Jahren wurde der Komplex Schritt für Schritt behutsam renoviert, neuen Nutzungen zugeführt und um moderne Interventionen ergänzt. Das Schloss und seine Nebengebäude bieten heute einen stilvollen Rahmen für Veranstaltungen und Ausstellungen, kombiniert mit Übernachtung in historischen Räumen.

LEBENDIGE ADELS- UND GARTENGESCHICHTE
In den vergangenen Jahren stieg die Attraktivität der Räumlichkeiten und des Angebots in Schloss Lackenbach. Neben der Abhaltung von Gartenveranstaltungen und -führungen erfolgte auf mehreren Ebenen die Erweiterung des Ausstellungsbereichs. Die 2008 eingerichtete Ausstellung „Der Natur auf der Spur“ erfuhr 2019 eine Adaptierung und wurde um „Die höfische Jagd der Fürsten Esterházy“ ergänzt. Eine eigene Schau widmet sich anlässlich 400 Jahre Schlacht bei Lackenbach 1620 diesem entscheidenden Kampf, der den Aufstieg des Hauses Esterházy begründete.
Seit 2018 haben die Gäste die Möglichkeit, im ehemaligen Jägerstöckl und Boutique-Hotel „Zum Oberjäger“ zu übernachten, das Angebot wurde mittlerweile auf Räumlichkeiten im Schloss ausgeweitet. Weiters erfuhr der Garten des Schlosses in den vergangenen Jahren eine grundlegende Revitalisierung und wurde dabei mit zeitgenössischen Akzenten versehen. Mit dem „Feldweg“ wurde 2021 eine der letzten Installationen des 2020 verstorbenen Künstlers Lois Weinberger eröffnet. Die künstlerisch gestaltete poetische Reise durch den Park umfasst neben sieben bunten Wegrandhäusern auch eine Skulptur des Künstlers.
In einer seit 2015 bestehenden Kooperation mit der TU Graz erhalten Studierende der Technischen Universität die Möglichkeit, Objekte für den Park zu designen, die Siegerprojekte finden schließlich Umsetzung. 2019 entstanden als „Interactive Spots“ die Objekte „Tischoval“, „Swirling Flower Pavillon“ und eine „Landschaftsbank“. 2021 wurde im Rahmen dieser Kooperation der sogenannte Königshügel als „Hot Spot“ in Szene gesetzt, begehbar gemacht und mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Auch Schulklassen werden in die Gestaltung einbezogen: Am 30. Juni 2022 soll im Schloss Lackenbach gemeinsam mit Schülern ein Weltrekordversuch der „weltgrößten Ausstellung von Insektenhotels“ unternommen werden.
FOKUS AUF SCHULAUSFLÜGE UND KINDERPROGRAMME
Als Besucher von morgen werden Kinder bei Esterhazy schon heute für Kultur und Geschichte begeistert. Ob bei Natur- und Gartenführungen in Lackenbach oder auf dem „Trampelpfad“ in Eisenstadt, der auf Schlosshund Trampels Spuren führt, bieten fachlich geschulte Guides an allen Esterhazy Standorten altersgerechte Mitmach- und Erlebnisführungen.

Dieses Angebot nehmen auch Schulen gerne in Anspruch: Bis 2019 verzeichnete Esterhazy jährlich den Besuch von rund 10.000 bis 12.000 Schülerinnen und Schülern. Danach nützten zahlreiche Lehrende die Möglichkeit von esterhazy@home, um während der covidbedingten Schulschließungen weiterhin Kulturerlebnisse zu vermitteln.
BUNTER FESTIVALREIGEN IN EISENSTADT
Bereits 2017 startete Esterhazy mit dem HERBSTGOLD – Festival im Schloss in Eisenstadt ein erfolgreiches Musikformat, das die Landeshauptstadt zehn Tage lang ins Zentrum des kulturellen Interesses rückt. Unter stets neuen Gesichtspunkten spannt es den Bogen der Musik rund um die Welt, quer durch verschiedene Epochen und Genres, um immer wieder im Hier und Jetzt anzukommen.

Das Schaffen Joseph Haydns stets im Blickpunkt entstehen unter jährlich neu festgelegten Themenkreisen spannende Verknüpfungen in den Bereichen Klassik, Jazz sowie Balkan- und Romamusik. Kulinarische Begleitung erfährt das HERBSTGOLD – Festival durch „Pan O’Gusto“ in der Orangerie, wo regionale Schmankerln mit pannonischen Weinen verkostet werden können. Die Zahlen geben dem Festival recht: Mit einer Auslastung von nahezu 100 Prozent setzte das HERBSTGOLD – Festival auch in den Pandemiejahren 2020 und 2021 den Erfolg der ersten Jahre fort.
OPERNERLEBNIS DER BESONDEREN ART
Kulturdenkmäler wie der Stephansdom oder zahlreiche Ringstraßenbauten aus St. Margarethener Sandstein bereichern das Stadtbild in Wien. Der Abbau des Gesteins hinterließ jedoch auch an seinem Ursprungsort seine Spuren – und schuf so auf historische Weise eine imposante Kulisse. Mit der Oper im Steinbruch St. Margarethen hat sich hier einer der Fixpunkte des burgenländischen Kultursommers etabliert.

Esterhazy bringt jährlich mit einem anerkannten Team aus Regisseuren, Kostüm- und Bühnenbildnern sowie internationaler Besetzung stets aufs Neue hochkarätige Aufführungen auf die Bühne. 2019 sahen mehr als 91.000 Zuschauer die Zauberflöte. Die Turandot, die ursprünglich für 2020 geplant war, wurde auf 2021 verschoben. Die Auslastung vor Ort war pandemiebedingt rückläufig, doch folgten über ORF III rund 93.000 Zuseher der Premiere im Fernsehen, wodurch die Aufführung abermals eine große Reichweite erzielte.
DIE SAMMLUNGEN
Über Jahrhunderte sammelten die Fürsten Esterházy erlesenste Kunst aus aller Welt und brachten neu erworbene und geschenkweise überlassene Schätze in ihre Sammlung ein. Neben historisch bedeutenden Objektgruppen, wie jene der Ahnengalerie, historischen Möbelstücken, der Silbersammlung, Porzellanservices und -dekorationen und zahlreichen weiteren Artefakten finden sich heute in den Sammlungen der Esterhazy Privatstiftung auch sozialgeschichtlich relevante Bestände wie zum Beispiel der fürstliche Hausrat. Als Kriegsherren verfügten die Fürsten über Waffen und Ausrüstungsgegenstände aus vier Jahrhunderten und auch die fürstliche Jagd hinterließ zahlreiche Gegenstände. Diese Objekte sind heute weltweit gefragte Exponate für internationale Ausstellungen und wurden beispielsweise 2019/2020 in New York, Mailand, Zagreb oder Karlsruhe gezeigt.
Von außergewöhnlicher historischer Bedeutung sind zudem die grafische Sammlung, die historische Bibliothek mit ihren über 75.000 Bänden, das Musikalienarchiv und nicht zuletzt die für die zentraleuropäische Geschichtsforschung wichtigen Archive auf Burg Forchtenstein.
SORGFALT IN DER BEWAHRUNG DER SAMMLUNGEN
Während kostbare Porzellane oder Silberservices im Alltag des Adels für den festlichen Gebrauch bestimmt waren, dienten andere Gegenstände rein der Repräsentation. Paul I. Esterházy hatte im 17. Jahrhundert auf Burg Forchtenstein eine Kunst- und Wunderkammer eingerichtet, die an diesem Standort in ihrem originalen Zustand weitgehend bis heute besteht. War sie früher nur ausgewählten Gästen zugänglich, so wurden sie in der Umsetzung des Stiftungsauftrages Anfang des 21. Jahrhunderts für eine jeweils begrenzte Besucherzahl geöffnet. Zahlreiche weitere Artefakte wie Gemälde oder Silbermöbel sind in Dauer- oder Sonderausstellungen zu sehen, was durchaus auch Herausforderungen mit sich bringt: Der Besucherverkehr wirkt sich auf die Raummikroklimate und damit indirekt auf die historischen Objekte aus. Ein lückenloses, professionelles, von modernster Technik unterstütztes Monitoring in den Ausstellungsräumlichkeiten kann die Antwort darauf sein.
Gezieltes Besuchermanagement und im Bedarfsfall Einschränkungen in der Besichtigung wie eine Begrenzung der Personenzahl und Frequenz der Schatzkammerführung seit August 2019 dienen dem Schutz der Exponate. Um Exponate im Haus sowie fremde Objekte zu schützen, werden Leihgaben an Museen im In- und Ausland vor dem Versand einer Stickstoffbehandlung unterzogen und kommen anschließend in „Quarantäne“, ehe sie als Botschafter der Geschichte des Fürstenhauses Esterházy an anderer Stelle verliehen und präsentiert werden. Auf diese Weise wird der Verbreitung von Schädlingen und Mikroorganismen entgegengewirkt.
ESTERHAZY@HOME
Im Jahr 2019 verzeichnete Esterhazy einen Rekord: Rund eine halbe Million Menschen hatte Veranstaltungen oder Ausstellungen in einer der zahlreichen Locations besucht. Als Esterhazy im März 2020 im Zuge der covidbedingten Verordnungen von einem Tag auf den anderen seine Türen schließen musste, war rasches Handeln gefragt: Um den Besuchern auch daheim kulturelle Erlebnisse zu ermöglichen und zugleich mit ihnen in Kontakt zu bleiben, lancierte Esterhazy das Format esterhazy@ home. In kurzen Filmen führen Esterhazy Mitarbeiter durch einzelne Ausstellungsbereiche, Mitschnitte von Konzert- und Opernaufführungen geben Musikerlebnisse wieder und spezielle Clips für Kinder und Schulen stehen für Unterricht oder Freizeit zur Verfügung. So hat sich esterhazy@home bereits als beliebte Ergänzung zum stationären Kulturbetrieb etabliert.
LEIHGABEN AN AUSLÄNDISCHE MUSEEN ALS MEHRWERT
Die Sammlungen der Esterhazy Privatstiftung stehen in einem regen Austausch mit Museen und Kunstinstitutionen. Exponate aus den Sammlungen sind mittlerweile regelmäßig als Leihgaben bei Ausstellungen auf der ganzen Welt vertreten, die Expertise der Mitarbeiter ist bei internationalen Veranstaltungen oder Fachpublikationen gefragt. Die Interaktion mit weltweit agierenden Partnern, der Austausch mit Wissenschaftlern sowie die Präsentation von Objekten in ausländischen Museen, Medien und Kunstkatalogen unterstreichen nicht nur den internationalen Ruf der Sammlungen, sondern richten das Licht zugleich auf die Standorte und damit auf das Burgenland.
Besonderes mediales Echo verzeichneten im Berichtszeitraum die Ausstellungen „Canova and Thorvaldsen. The birth of the modern sculpture“ in der Galeria d’Italia in Mailand (2019), wo Canovas Sitzstatue der Leopoldine Esterházy ausgestellt war, und die Ausstellung „Making Marvels. Science and splendor at the courts of Europe“ im Metropolitan Museum of Art in New York (2019/20). Bei Letzterer stellte Esterhazy als einer der Hauptleihgeber einen Großteil seiner barocken Silbermöbel zur Verfügung.
EIN AUSSERGEWÖHNLICHES AUSSTELLUNGSJAHR
Während 2019 noch Eröffnungen gefeiert und neue Leihgaben geplant wurden, brachte das Jahr 2020 einen massiven Einschnitt: Die Restriktionen im Reiseverkehr weltweit beendeten vorerst nicht nur den künstlerischen Austausch, sondern erschwerten auch die Überstellung von Leihgaben nach Beendigung oder vor Eröffnung von Ausstellungen. Kunstwerke mussten oder blieben, so eigenwillig dies klingt, in Quarantäne, denn an eine Rückholung war kaum zu denken. Prozesse wie das Ver- oder Auspacken von Artefakten, die üblicherweise von Mitarbeitern der Sammlungen vor Ort durchgeführt werden, wurden in einem Fall erstmals über Video übertragen und begleitet.
Die Objekte, die 2019/20 im Metropolitan Museum in New York ausgestellt waren, waren beim Rücktransport aus Sicherheitsgründen in zwei Flugzeugen untergebracht. Eines der Transportpakete strandete in Frankfurt, das andere in Wien, wo sie den Lockdown wohl verwahrt verbrachten. Auch die Rückreise von Canovas Leopoldine aus Mailand verzögerte sich pandemiebedingt: Statt schon im März langte die Statue erst im Juli 2020 wieder in Eisenstadt ein.
AKTUELLE PROJEKTE UND NEUE ZIELE
Im Jubiläumsjahr „100 Jahre Burgenland“ brachte sich Esterhazy auf vielfältige Weise ein. So stellten die Sammlungen Leihgaben für die Jubiläumsausstellung zur Verfügung, im August 2021 fand im Haydnsaal eine große Jubiläumsgala statt. Das Jahr wurde zugleich zum Anlass genommen, im Archiv auf Burg Forchtenstein die Sichtung und Katalogisierung des Dokumentenbestands aus dem 20. Jahrhundert voranzutreiben.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Abteilung Sammlungen liegt weiterhin im internationalen Austausch durch Leihverkehr, in der Restaurierung historischer Objekte, der Forschungsarbeit sowie deren Sichtbarmachung in vielen Bereichen: Im Juni 2022 wird im Schloss Esterházy die Ausstellung „Shewah Kehilot. Die Fürsten Esterházy als Schutzherren der jüdischen Siebengemeinden“ eröffnet – sie wird die weltweit erste Schau sein, die sich umfassend dem Thema der Schutzherrschaft widmet.
Letztendlich konnte Esterhazy Anfang 2022 auf juristischer Ebene einen wichtigen Erfolg erreichen: Der Oberste Gerichtshof in Budapest entschied, dass das Restitutionsverfahren bezüglich der 1919 aus der Schatzkammer nach Ungarn verbrachten Kunstgegenstände aufgrund von Verfahrensfehlern neu verhandelt werden muss.