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PERSPEKTIVEN FÜR EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT

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HOSPITALITY

HOSPITALITY

DIE SICHT DES SILBERREIHERS Am Westufer des Neusiedler Sees habe ich mich mit meiner Brutkolonie im Schilfgürtel angesiedelt. Aufgrund der einzigartigen Lebensraumbedingungen fühlen wir uns hier besonders wohl.

ZUKUNFT GESTALTEN

Heute Maßnahmen zu setzen, von denen künftige Generationen profitieren, bedeutet ökologisch, ökonomisch und sozial zu handeln. Diesen drei Prinzipien der Nachhaltigkeit folgend legt Esterhazy in allen Unternehmensbereichen den Maßstab hoch, um täglich aufs Neue die Weichen für morgen zu stellen. Mit 17 nachhaltigen Entwicklungszielen im Blick ziehen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Strang – denn es gilt, gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

17 SDGs UND ZAHLREICHE ANSÄTZE, SIE ZU ERFÜLLEN

2015 stimmten 193 Mitglieder der Vereinten Nationen durch ihre Unterschrift 17 Sustainable Development Goals (SDGs) zu, die der Politik den Handlungsrahmen vorgeben, um Armut zu bekämpfen, die Gleichstellung von Frauen zu forcieren, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und den klimatischen Veränderungen entgegenzusteuern. Die Umsetzung der Ziele ist nur möglich, wenn alle Akteure des öffentlichen Lebens an einem Strang ziehen: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Als regionaler Leitbetrieb stellt sich Esterhazy dieser Herausforderung jeden Tag und in allen Unternehmensbereichen – denn gelebte Nachhaltigkeit beginnt mit vielen kleinen Schritten.

ARBEIT IM EINKLANG MIT DER NATUR

ÖKOSYSTEME SCHÜTZEN UND ERNÄHRUNG SICHERN

Die Bewahrung der Landökosysteme und die Sicherung der Ernährung bzw. die Bekämpfung des Hungers auf der Welt gehen Hand in Hand: Eine intakte Natur ist die Grundlage für das Erreichen einer verbesserten Ernährungslage – denn wo Bienen summen, Vögel zwitschern und bunte Wiesenblumen blühen, können sich auch Obst, Getreide und Feldfrüchte besser entwickeln. Der Weg dorthin führt über nachhaltige Land- und Forstwirtschaft: Sie fördert Biodiversität, wirkt Bodenerosion entgegen und pflegt einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wie Wasser und Boden. Dabei gilt es, sich stets neuen Herausforderungen zu stellen und ständig an vielen Rädchen zu drehen – die Natur ist im Wandel und die Devise lautet, mit ihr und nicht gegen sie zu arbeiten.

Unter diesem Grundsatz setzt Esterhazy im Bereich Land- und Forstwirtschaft vielfältige Maßnahmen. Das Ziel bei PANNATURA ist klar definiert: den Lebensraum immer bestmöglich nutzbar zu machen und zugleich einen wichtigen Beitrag für Natur- und Artenschutz zu leisten. Aus diesem Grund hat Esterhazy schon vor 20 Jahren damit begonnen, die Landwirtschaft nach biologischen Grundsätzen auszurichten – ein Vorsprung, der das Unternehmen heute zu einem der Vorreiter auf diesem Gebiet macht.

DER BODEN: GRUNDLAGE DES WACHSTUMS

Wichtige Grundlage für nachhaltige Landwirtschaft ist die intensive Auseinandersetzung mit den örtlichen Gegebenheiten: Böden, Klima, Bewuchs, aber auch die Größe der Flächen spielen dabei eine Rolle. Bei Esterhazy geht dem Anbau stets eine Analyse des Standorts und der Böden voraus, um dann sorgfältig zu bestimmen, welche Frucht am besten passt. Darauf basierend erfolgt die teilflächenspezifische Aussaat: Bessere Böden werden dichter besät, magere eher locker. Bei den Kulturen setzt Esterhazy auf Altbewährtes wie Winterbraugerste ebenso wie auf standortangepasste neue Kulturarten wie die Kichererbse. Den Ausgang bildet stets qualitativ hochwertiges Saatgut. Für den Erhalt und die Verbesserung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit ist die Fruchtfolge genau definiert: Zehrende Pflanzen wechseln sich mit solchen ab, die dem Boden Nährstoffe zurückgeben und so auf natürliche Weise die Düngung übernehmen. Getreide, Ölkürbis, Mais, Sonnenblumen, Leguminosen und Hirsearten, aber auch Sojabohnen und die bereits erwähnten Kichererbsen sorgen für Abwechslung auf den Feldern. Dies hilft nicht nur dem Untergrund, sondern fördert zugleich die Vielfalt in Fauna und Flora: Durch unterschiedlich bebaute Flächen finden zahlreiche Arten in einem Gebiet verschiedene Lebensräume und Insekten zu unterschiedlichen Zeiten Nahrung. Die Vielfalt wird auch aktiv gefördert, etwa durch die Auspflanzung oder das Stehenlassen von Hecken sowie die Anlage von sogenannten „Fenstern“ mitten in Feldstücken, die als unbebaute Flächen Tieren wertvollen Rückzugsort bieten. Begleitstreifen leisten einen weiteren wertvollen Beitrag für die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt der Region. Unterstützt durch gezielte Maßnahmen, kann sich die Natur auf diese Weise parallel zur Kulturlandschaft bestmöglich entfalten.

RÜCKKEHR ZUR VIEHWIRTSCHAFT

Dies gelingt zudem durch die Rückbesinnung auf alte Bewirtschaftungsformen. So führte Esterhazy die Viehwirtschaft wieder ein, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im nordburgenländischen Raum weitgehend verschwunden war. Bio-Angusrinder weiden seit einigen Jahren rund um den Seehof Donnerskirchen und halten damit als natürliche Landschaftspfleger nicht nur den Schilfbestand des Neusiedler Sees in Zaum, sondern pflegen zugleich die einzigartige Steppenlandschaft nahe dem Ufer. Einen ähnlichen „Auftrag“ haben die Bio-Hühner, die in mobilen Ställen auf verschiedenen Wiesen unterwegs sind. Um sie vor unliebsamen Gästen von oben zu schützen, haben sie besondere Gefährten bei sich: Neben den Bio-Hühnern weiden Bio-Ziegen, die durch ihre Anwesenheit und ihre nicht vorhersehbaren Bewegungen die Raubvögel und andere Räuber wie Füchse abschrecken.

EINSATZ MODERNSTER TECHNIK

Neben der Rückbesinnung auf traditionelle Methoden der Landwirtschaft setzt Esterhazy zusätzlich auf modernste Technik: Die Maschinen wie Traktoren entsprechen dem neuesten Stand und ermöglichen präzises und dadurch ressourcenschonendes Arbeiten auf dem Feld. GPS-gesteuerte Geräte helfen dabei, dass es bei unterschiedlichen Bearbeitungsschritten möglichst wenig Überlappung gibt, was die Effizienz steigert und überflüssige Durchgänge mindert. Bei der Wahl der Maschinen wird großer Wert auf geringen Treibstoffverbrauch sowie höchste Emissionseffizienz gelegt. Als Prämisse gilt: 1 PS/Hektar, was bedeutet, dass die Zahl der PS der eingesetzten Geräte in etwa der Anzahl der zu bearbeitenden Hektar landwirtschaftlicher Fläche entspricht. Die Maschinenkapazitäten werden effizient genutzt, optimal eingesetzt und finden auch betriebsübergreifend Verwendung. Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter sensibilisieren diese für das Thema und gewährleisten die bestmögliche Inanspruchnahme von technisch ausgeklügelten Lösungen.

BIO IST AUCH IM WEINBAU MÖGLICH

Die ökologische Bewirtschaftung steht auch beim Weingut Esterházy seit vielen Jahren an oberster Stelle. Nach intensiver Vorbereitung erfolgte 2020 in diesem Bereich die Umstellung auf Bio-Weinbau – 2023 wird der erste Jahrgang, der durchgängig biologisch durchgeführt wird. Dieser Schritt bedeutet eine konsequente Fortsetzung des vor einigen Jahren eingeschlagenen Weges: Als Mitglied von Leithaberg DAC hat sich Esterhazy gemeinsam mit den anderen Mitgliedern, dazu verpflichtet, auf Glyphosat zu verzichten und konnte im Beikrautmanagement bereits wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Grünstreifen in den Weingärten, Laubwandmanagement und sanfter Rebschnitt sind wichtige Maßnahmen für die Reduktion künstlicher Einträge, zugleich fördern sie die Gesundheit der Reben sowie die Biodiversität in den grundsätzlich von Monokulturen geprägten Rebanlagen.

ALTES WISSEN NEU BELEBT

Den sich ändernden Klimabedingungen sucht Esterhazy durch Standortanpassung beizukommen: Bereits vor einigen Jahren wurden die Vorbereitungen zur Neuanlage eines Weingartens auf einer Kuppe östlich von St. Georgen getroffen und damit die Grundlage für die Ried Pirichen geschaffen. Im April 2021 erfolgte unter Berücksichtigung der klimatischen Schichten und Bodenverhältnisse die Auspflanzung von vier Sorten. Die Anlage gilt als Paradeweingarten und ist über einen Forstweg gut erreichbar. Sie hat sich mittlerweile als beliebtes Ausflugsziel etabliert und erfüllt damit auch eine soziale Funktion. Einen nachhaltigen Schritt hinsichtlich des Ausbaus der Weine geht das Weingut Esterházy mit der Rückbesinnung auf das traditionelle Holzfass mit Eiche aus dem Leithagebirge. Während es früher gang und gäbe war, dass die Weine vom Leithaberg in Holzfässern aus der unmittelbaren Nähe reiften, war die Verfügbarkeit von heimischen Fässern gegen Ende des 20. Jahrhunderts gleich null. Das Weingut Esterházy hat sich dieser naheliegenden Form des Weinausbaus besonnen und Gebinde aus bodenständigen Hölzern in Auftrag gegeben, in denen sich der Wein, der an den Hängen des Leithagebirges wächst, mit dem Holz aus den Wäldern auf harmonische Weise verbinden kann.

MASSVOLLER UMGANG MIT WERTVOLLEN RESSOURCEN

NACHHALTIGE KONSUM- UND PRODUKTIONSWEISEN

Punkt 12 der Sustainable Development Goals beinhaltet nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen – ein Punkt, der in Zeiten globaler Wirtschaft und des steigenden Verbrauchs von Ressourcen aktueller ist denn je und zugleich jeden Menschen betrifft. Eines der dringenden Ziele lautet, die Verschwendung von Lebensmitteln einzudämmen – laut WHO landet ein Drittel davon weltweit auf dem Müll. Das bedeutet, dass wertvolle Nahrung, für deren Produktion und Beförderung Ressourcen sowie Flächen und Energie aufgewandt wurden, letztendlich achtlos entsorgt wird – eine sinnlose Verschwendung, der durch Bewusstseinsbildung und gezielte Maßnahmen entgegengewirkt werden kann. Zugleich sieht SDG 12 nachhaltige Produktionsmuster und effizienten Umgang mit Ressourcen vor – eine Verantwortung, der bei Esterhazy auf vielfältige Art Rechnung getragen wird.

WISSEN, WOHER DAS ESSEN KOMMT

Die Zahlen sind drastisch und hier gilt es, die Konsumenten wachzurütteln: Wer erlebt, wie und wo Lebensmittel produziert werden, welche Schritte es braucht, um diese vom Feld auf den Teller zu bringen, schärft das Bewusstsein für die Vorgänge der Lebensmittelproduktion. Mit den BIOFELDTAGEN hat Esterhazy 2018 gemeinsam mit namhaften Partnern und Institutionen dazu eine der größten Veranstaltungen in Österreich lanciert, der Erfolg der zweiten Auflage im Jahr 2021 gibt dem Format recht: Über 11.000 Besucherinnen und Besucher informierten sich an zwei Tagen über nachhaltige Landwirtschaft und biologische Anbaumethoden. Im Zuge der Adaptierung des Seehofs Donnerskirchen wurde 2020 in der Alten Schmiede ein Informationszentrum eingerichtet, das Einblicke in die moderne Landwirtschaft gibt. Nur wenige Schritte weiter befindet sich die neue Fleischmanufaktur: ein Verarbeitungsbetrieb, in dem Wild und Rind unter höchsten Auflagen zerlegt und veredelt werden. Große Aufmerksamkeit liegt darauf, tatsächlich alle Teile – sprichwörtlich von der Nase bis zum Schwanz – zu verwerten. In Vorbereitung befindet sich die Weideschlachtung, um für die Tiere eine möglichst stressfreie Schlachtung zu gewährleisten. Die Schlachtung vor Ort verkürzt zudem Transportwege, da sie in unmittelbarer Nähe zur Fleischmanufaktur vollzogen wird.D

IREKTER DRAHT ZU VERARBEITERN UND KONSUMENTEN

Neben dem direkten Austausch und der Transparenz vor Ort legt PANNATURA auch großen Wert auf den direkten Dialog mit Konsumenten und Kunden. Mit der Rollenden Markthalle wurde eine mobile Verkaufseinheit geschaffen, die Lebensmittel vom Bio-Landgut Esterhazy einem größeren Kundenkreis erschließt. Der fahrende Bio-Laden hält regelmäßig in Wien, Niederösterreich sowie in den Feriensiedlungen von Esterhazy. Damit haben die Konsumenten die Möglichkeit, frische Lebensmittel direkt vom Produzenten zu kaufen und sich darüber zu informieren. Sich von der Herkunft ihres Steaks überzeugen können sich künftig die Gäste im Restaurant des Hotel Galántha, das im Sommer 2022 in Eisenstadt eröffnet wird: In einem einsehbaren Kühlschrank reift das Bio-Angusrind vom Bio-Landgut Esterhazy, das später in der Showküche am offenen Grill zubereitet wird, wodurch die Vollendung der Speisen nicht hinter der Kulisse, sondern mitten im Lokal geschieht. Um auch Fachkräften aus der Gastronomie direkten Zugang zu Lebensmitteln aus dem Hause PANNATURA zu vermitteln, unterstützt Esterhazy die Berufsnachwuchsförderungsinitiative „Amuse Bouche“ durch das Zurverfügungstellen von Wildbret aus eigener Jagd. Junge Köchinnen und Köche erhalten erstklassige Qualität aus erster Hand und bekommen zugleich einen Zugang zu Wild, das als regionales und wertvolles Lebensmittel gilt.

EDELREISER UND LEICHTGLASFLASCHEN

Das Weingut Esterházy setzt ebenfalls auf mehreren Ebenen auf die Reduzierung beziehungsweise den möglichst langen Einsatz von Gütern und selbst Reben werden so adaptiert, dass sie dem konkreten Bedarf entsprechen. Bei Rotweinen kommt bei Sortenumstellung nach Möglichkeit die Umveredelung zur Anwendung: Statt zu roden und neu auszusetzen, werden auf bestehenden Stöcken Edelreiser angebracht, damit eine Sorte in eine andere verwandelt. Dies spart nicht nur den An- und Abtransport, sondern erhöht zudem die Erfolgsquote und schafft frühere Erträge als ein kompletter Austausch. Bei der Verpackung gilt: Weniger ist mehr. Etwa 75 Prozent der Weine werden in Leichtglas-Flaschen abgefüllt. Die gewichtreduzierten Gebinde sind umweltfreundlicher, da zu ihrer Herstellung weniger Rohstoffe eingesetzt werden und weniger CO2 erzeugt wird. Das geringere Gewicht wirkt sich im Transport zudem positiv auf die Emission aus.

DENN DAS GUTE LIEGT SO NAH

In der Gastronomie setzt Esterhazy auf regionale Lieferanten und Produkte: Im Idealfall stammen Letztere entweder aus eigener Produktion oder haben ihren Ursprung im Umkreis von rund 100 Kilometern. Durch den kontinuierlichen Ausbau des Angebots bietet PANNATURA mittlerweile eine breite Produktpalette, die auch im Hospitality-Bereich reichlich Einsatz findet. Wer beispielsweise im Boutique-Hotel „Zum Oberjäger“ in Lackenbach nächtigt und frühstückt, kommt in den Genuss von nachhaltig produzierten Lebensmitteln aus dem Hause Esterhazy. Auch das Restaurant Henrici hat sich vornehmlich heimischen Produkten verschrieben. Mit der Teilnahme an der Initiative „Too Good To Go“, die über eine App überschüssige Lebensmittel anbietet, wird der Gastronomiebetrieb künftig seinen Gästen ein zusätzliches Service bieten, um der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzuwirken. Auf regional statt global setzen zudem die Markthalle Kulinarium Burgenland und die Vinothek Selektion Burgenland: Im Zentrum stehen Lebensmittel aus heimischer Produktion bzw. die vinophile Vielfalt des Burgenlandes, darunter zahlreiche Weine aus dem Weingut Esterhazy, die keinen internationalen Vergleich zu scheuen brauchen.

ÖKOLOGISCH UND WIRTSCHAFTLICH REINIGEN

Einen innovativen Weg beschreiten die Hospitality-Betriebe auch hinsichtlich der Verwendung von Reinigungsmitteln. Neben besonderer Rücksicht auf ökologisch abbaubare Inhaltsstoffe werden vornehmlich ultrahoch konzentrierte Pulver bezogen, die durch Dosieranlagen bestmöglich aufbereitet werden. Dadurch ergeben sich mehrere Vorteile: Die hohe Konzentration bedingt einen geringeren Transportaufwand, verbraucht weniger Platz in der Lagerung und verursacht weniger Abfall – eine Win-win-Situation für Umwelt und Unternehmen.

TEMPERATURENTWICKLUNG IN EISENSTADT

DIE SICHT DES KLIMAFORSCHERS Die klimatische Veränderung ist für Jedermann spür- und messbar. Seit dem Referenzjahr 1871 ist es in Eisenstadt gerade in den letzten Jahrzehnten deutlich wärmer geworden, was große Herausforderungen mit sich bringt.

VERÄNDERUNG BEGINNT VOR DER HAUSTÜRE

HANDELN FÜR DEN KLIMASCHUTZ

Das Entgegenwirken von klimatischen Veränderungen und deren Auswirkungen hat SDG 13 zum Inhalt. Diese Entwicklungen betrifft heute alle Länder der Erde und damit den unmittelbaren Lebensraum jedes Einzelnen. Um den zunehmenden Einflüssen Einhalt zu gebieten, kann jeder vielfältige Beiträge leisten, sowohl im privaten als auch im wirtschaftlichen Bereich. Voraussetzung dafür sind ein Umdenken und das Einschlagen neuer Wege. Esterhazy hat diese Abzweigung bereits vor Jahren genommen.

ALTE MAUERN NEU INTERPRETIERT

Bei der Adaptierung des Kalandahauses, einer ehemaligen Arbeiterunterkunft im Trausdorfer Meierhof, bei der Einrichtung des Boutique-Hotels „Zum Oberjäger“ in Lackenbach und bei der Implementierung der Fleischmanufaktur sowie des Informationszentrums am Seehof Donnerskirchen hat Esterhazy einen Schritt in die Vergangenheit unternommen, der zugleich einen Sprung in die Zukunft darstellt. Bei all diesen Projekten wurde alten Mauern neues Leben eingehaucht. So entstanden keine weiteren Bauwerke auf der grünen Wiese, sondern durch behutsame Sanierung hochwertige Gebäude mit neuen Nutzungen und moderner Haustechnik. Die Fleischmanufaktur ist vollständig energieautark konzipiert: Den Strom produziert eine Photovoltaik-Anlage, eine raffinierte Wärmerückgewinnung sorgt für eine ausgezeichnete Energiebilanz. Photovoltaik findet sich jedoch auch andernorts auf zahlreichen Esterhazy Immobilien und zwar dort, wo Dächer den statischen Anforderungen entsprechen und nicht in historischem Zusammenhang stehen. DIE KRAFT DER SONNE VERBUNDEN MIT AGRARISCHER NUTZUNG

Im sonnenreichen Burgenland gilt Photovoltaik nicht nur auf Dächern sondern auf Freiflächen als weiterer – und alternativloser – Beitrag, die Klimaziele zu erreichen. Im Gegensatz zu verbauten Flächen, die Böden langfristig versiegeln, werden Solarmodule mit Rammprofilen im Boden verankert, ähnlich wie es im Wein- oder Obstbau der Fall ist. Durch die geplante gleichzeitige Beweidung oder agrarische Nutzung gehen auf diese Weise keine Flächen verloren, sondern bekommen lediglich eine neue Funktion zugeschrieben. Bei allen von Esterhazy zur Verfügung gestellten Flächen wird darauf geachtet, dass ein jederzeitiger schonender Rückbau möglich ist.

KLIMASCHUTZ ZWISCHEN WIESE, WALD UND STEIN

In den Bereichen Land- und Forstwirtschaft wie auch im Bergbau am Pauliberg gelten für Esterhazy höchste nachhaltige Standards. Geschlossene Nährstoffkreisläufe in der Landwirtschaft tragen nicht nur zu einem gesunden Boden bei, sondern wirken auch Auswaschung und Erosion entgegen. Der Einsatz bester agrarischer Technik – von modernen Maschinen bis zum ausgewählten Saatgut – senkt durch Präzisionsfahrten sowie gezielte Arbeitseinsätze die Emission. Der Hiebsatz in der Forstwirtschaft folgt stets nachhaltigen Kriterien: Jährlich wird so viel entnommen, wie tatsächlich wieder nachwächst. Als sichtbares Zeichen nachhaltiger Bewirtschaftung stützt PANNATURA die PEFC-Zertifizierung – sie ist für Esterhazy Auszeichnung und Verpflichtung zugleich. Umfassende Adaptierungen hin zu zukunftsweisenden Abbautechniken erfuhr in den letzten Jahren auch das Basaltwerk Pauliberg: Nachdem 2016 die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen wurde, erfolgt nun die Umsetzung der ökologischen Ausrichtung des Betriebs. Ziele sind die Erreichung der Energieautarkie sowie die Senkung der Emissionen etwa durch Einsatz von Förderbändern statt LKW.

FÜR GÄSTE NUR DAS BESTE

Die Orangerie im Schlosspark Eisenstadt sowie Schloss Esterházy sind als Green Event Locations zertifiziert. Das bedeutet, dass sie mit ihrem Angebot Kriterien wie biologische, saisonale und regionale bzw. fair produzierte Lebensmittel, fleischlose Gerichte, Abfallvermeidung bzw. -trennung, Ressourcenschonung und Barrierefreiheit erfüllen. Diese Kriterien gelten weitgehend auch im Hospitality-Bereich, wo sich unter anderem das Energie-, Wasser- und Abfallmanagement auf dem neuesten Stand befindet. Das Restaurant Henrici verfügt über eine neue Be- und Entlüftungsanlage, die höchsten Umweltstandards entspricht. Modernste Technik kommt auch im Wohn-, Büro- und Hotelkomplex im Schlossquartier zum Einsatz: Eine zentrale Gebäudeleittechnik regelt Licht, Heizung oder Belüftung nach Faktoren wie Außentemperatur, Sonnenstand und Wind.

REINER WEIN UND SAUBERE ENERGIE

Mit der Kraft der Sonne erzeugt auch das Weingut Esterházy seinen Strom durch Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Durch die Anlage kann der Eigenverbrauch nahezu gedeckt werden, die Amortisationszeit liegt unter sechs Jahren. Um die Wege zu den Rieden möglichst kurz zu halten, erfolgte in den letzten Jahren eine Reduktion der Flächen auf 65 Hektar mit dem Ziel, Weingärten ausschließlich im Umkreis von zehn Kilometern rund um das Weingut zu bewirtschaften. Die Lagen konzentrieren sich nun auf die Gemeinden St. Margarethen, Großhöflein, Rust und St. Georgen. In den Rebanlagen achtet Esterhazy auf schonende Bearbeitung, möglichst lange Lebensdauer der Reben und minimalen Einsatz von Wasser. Lediglich Junganlagen erhalten in den ersten Jahren eine Wasserdotation, um gleichmäßiges Wachstum anzukurbeln und zu fördern. Zugleich unterstützt der Einsatz spezieller Rechen das Vordringen der Wurzeln in den Boden – sobald diese eine gewisse Tiefe erreicht haben, wird die Bewässerung eingestellt. Durch umsichtigen Wassereinsatz werden für die Produktion einer Flasche Wein circa 12 Liter Wasser aufgewendet – in Kalifornien sind es rund 100-mal so viel. EFFIZIENTER BETRIEB DURCH HOHE STANDARDS

So vielschichtig wie der Bereich Immobilien präsentieren sich auch die Maßnahmen, die in diesem Unternehmenszweig umgesetzt werden. Hohe Priorität hat die Vereinbarkeit von historischer Substanz mit moderner Technik. Der Erhalt und die Nutzung alter Strukturen gewährleisten deren Fortbestehen, der Einbau zeitgemäßer Infrastruktur wie Kanal-, Wasser- und Stromversorgung und Heizung, wie er derzeit im Schloss Esterházy vorgenommen wird, stellt eine Notwendigkeit für die künftige Nutzung dar. Neben dem möglichst energieeffizienten Betrieb von Gebäuden legt Esterhazy auch bei den Grünanlagen großen Wert auf Ressourcenschonung: Bäume, Sträucher und andere Pflanzen werden so gewählt, dass sie möglichst wenig Bewässerung benötigen, ist diese notwendig, kommt nach Möglichkeit Regenwasser zum Einsatz. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft erfolgt die Wiederverwertung von Abbruchmaterialien, bei Neubauten setzt Esterhazy auf den nachwachsenden und regionalen Baustoff Holz.

DIGITALE ZUKUNFT

INDUSTRIE, INNOVATION UND INFRASTRUKTUR

Der Aufbau einer widerstandsfähigen Infrastruktur, die Förderung einer breitenwirksamen und nachhaltigen Industrialisierung und die Unterstützung von Innovationen gelten als Ziel Nr. 9 der SDGs. Die Aufgabe der Esterhazy IT ist es, diese Ziele als starker Partner in allen Unternehmensbereichen von Esterhazy bestmöglich umzusetzen. Der Unternehmenszweig widmet sich der Optimierung von Prozessen und Abläufen durch Digitalisierung unter Berücksichtigung von IT-Security, Hardware und Software auf dem neuesten Stand. Der Vorstand des Unternehmens unterstützt dieses Vorhaben, indem er die Voraussetzungen schafft, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets mit hochmodernem IT-Equipment auszustatten und neue Prozesse und Digitalisierungsprojekte zu fördern.

DIGITALISIERUNG IST ÜBERALL

Ob im Wald, in der Landwirtschaft oder in den Büros – Digitalisierung durchdringt alle Unternehmensbereiche und hilft dabei, selbst traditionelle Felder zu optimieren: Jagdpächtern steht ein Jagdportal zur Verfügung, in der Feldarbeit kommt der Agrar Commander als Management-Software zum Einsatz und der OfficeBereich befindet sich in der Umstellung zur papierlosen Kommunikation. Der eingeschlagene Weg und die bereits getätigten Investitionen machten sich während der COVID-19-Pandemie bezahlt: Durch die Vorarbeit und die Erfahrung fiel die Umstellung auf digitales Arbeiten nicht so schwer, da gewisse Arbeitsabläufe schon länger auf diesem Weg durchgeführt werden.

IMMER GUT INFORMIERT

Mit dem Aufbau eines firmeninternen Intranets auf der Basis von SharePoint hat Esterhazy die Grundlagen für den unternehmensinternen Aufbau und papierlosen Austausch gelegt. Die Abteilungen können eigene Seiten erstellen, auf denen die wichtigsten Informationen wie Reisekostenabrechnung, Arbeitsanweisungen usw. jederzeit in der geltenden Form abgespeichert liegen. Dies macht das Zusenden von Dokumenten/Verordnungen/Listen obsolet: Ein Klick auf die jeweilige Seite zeigt die aktuellen Daten, wodurch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet ist, dass sie auf dem neuesten Stand sind.

DIGITALE RECHNUNG – WENIGER PAPIER

Im März 2021 wurde ein sich über alle Geschäftsbereiche erstreckendes System für den Eingangsrechnungsworkflow produktiv gesetzt. Im Vorfeld hatten alle Lieferanten die Information erhalten, ihre Rechnungen nicht mehr analog, sondern ausschließlich via Mail an die Rechnungs-Postfächer der einzelnen Unternehmensbereiche zu übermitteln. Die Papierflut in der Poststelle verminderte sich schlagartig, zugleich erfuhren die Qualität und die zeitliche Optimierung bei der Weiterleitung an den richtigen Ansprechpartner eine enorme Steigerung. Dieser Schritt bringt zudem organisatorische Verbesserungen mit sich: Rechnungen können unabhängig von Ort und Zeit jederzeit eingesehen, kontrolliert und genehmigt werden. So können beispielsweise Lieferscheine, die in den einzelnen Revieren anfallen, direkt zur Rechnung vor Ort hinzugefügt werden, die Fahrt nach Eisenstadt zwecks Überbringung entfällt.

ZEITERSPARNIS UND CO2-REDUKTION

Das gesamte Projekt der Einführung des Rechnungsworkflows wurde beginnend mit der Analyse, der Erstellung des Anforderungskatalogs, der Auswahl der Partner und der Präsentation der einzelnen Softwareprodukte ausschließlich über MS-Teams abgewickelt. Dadurch wurden nicht nur Reisekosten und -zeiten eingespart, sondern auch der Papierverbrauch und die CO2 Emission gesenkt. Einhergehend mit der Einführung der Software erfuhren die Positionen der Assistentinnen eine Aufwertung: Sie bekommen die Rechnungen als Erste im Bereich, sind als sogenannte „Queue-Verantwortliche“ Ansprechpartner für die sachlichen und monetären Freigeber. Dabei behalten sie den Überblick und können jederzeit über alle im Unternehmensbereich im Umlauf befindlichen Rechnungen Auskunft geben.

DIGITALE STUNDENERFASSUNG

Wichtige Digitalisierungsschritte wurden auch im Bereich der Zeiterfassung und Abwesenheitsverwaltung gesetzt. Die Arbeiter, die bis dato ihre Zeiten in diversen Tools und Excel-Sheets erfassten, können nun direkt am Arbeitsplatz über das Mobiltelefon die Tätigkeiten, Zeiten und zugeordneten Kostenstellen erfassen. Somit kann die Personalabteilung nunmehr aus einem System vergleichbare Werte für einheitliche Berichte über alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liefern.

VERTRÄGE SICHER UND TRANSPARENT VERWALTEN

Das in Umsetzung befindliche Projekt DigTracy zielt auf Vereinheitlichung der Vertragsaufsetzung, -verwaltung und -archivierung ab und gewährleistet, dass nur durch die Rechtsabteilung freigegebene Verträge zum Einsatz kommen; Laufzeiten und Fristen sind über ein Dashboard einsehbar. Im Hintergrund laufen der DSGVO-konforme Aufbau des Vertragsarchivs und die gleichzeitige Verknüpfung mit entsprechenden Berechtigungen. Den Anfang nehmen Verträge der Immobilienabteilung und von PANNATURA, weitere Abteilungen folgen. Der vorerst letzte digitale Baustein, die zertifizierte Unterschrift, befindet sich gerade in der Analysephase. Sobald es möglich ist, valide Unterschriften auch digital unter Verträge zu setzen bzw. sie auch auf diesem Wege einholen zu können, wird ortsunabhängiges Arbeiten noch einfacher, denn dann entfallen Fahrten und Termine, die nur wegen einer Unterzeichnung unternommen werden müssen.

ONLINE KOMMUNIZIEREN

Zur Minderung von Reisewegen leisten Videokonferenzen einen weiteren Beitrag: Ein positiver Nachklang der covidbedingten Anpassungen ist der Durchbruch, Termine zum Teil online abzuhalten. Da Besprechungen vielfach digital stattfinden, entfallen Wege zu Jour fixes, Abstimmungsmeetings und Diskussionsrunden. Auf diese Weise konnte, trotz Ausgangssperre, auch die Weihnachtsfeier des Management Forums abgehalten werden: Eine Weinverkostung und ein Klavierkonzert brachten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über eine Videokonferenz zusammen.

WORK-LIFE-BALANCE UND DIGITALISIERUNG

Letztendlich wird bei Esterhazy – trotz der vielen Vorteile, die die Digitalisierung bietet – ein Punkt nicht außer Acht gelassen: Das mobile Arbeiten trägt einerseits zu einer ausgewogeneren Work-Life-Balance bei, da Fahrten ins Büro für bestimmte Arbeiten oder administrative Tätigkeiten entfallen. Andererseits besteht dadurch die Gefahr, nicht mehr richtig abzuschalten, sondern permanent auf Stand-by zu sein. Dem wird durch gesundheitsfördernde Maßnahmen entgegengewirkt. Diese finden, je nach Möglichkeit, digital oder analog statt, denn der persönliche Austausch hat nach wie vor großen Stellenwert im Unternehmen.

BILDUNG FÖRDERN UND DIE WIRTSCHAFT STÄRKEN

HOCHWERTIGE BILDUNG; MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT UND WIRTSCHAFTSWACHSTUM

Gleichberechtigte und hochwertige Bildung ist die Grundlage für nachhaltige Entwicklung, da sie neben der Verbesserung der Lebensqualität den Schlüssel zu innovativen Lösungen darstellt. Sie liegt dem Nachhaltigkeitsziel 4 zugrunde. Bildung ist zugleich eine wichtige Basis für menschenwürdige Arbeit sowie ein dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, die in SDG 8 begründet werden. Sowohl die Aus- und Weiterbildung in Form von ersten Schritten im Berufsleben als auch das Prinzip des lebenslangen Lernens und die Schaffung hochwertiger und langfristiger Arbeitsplätze haben bei Esterhazy hohen Stellenwert. Das Unternehmen setzt in diesen Bereichen zahlreiche Initiativen in der Region, die weit darüber hinausstrahlen.

NATUR ALS WIRTSCHAFTSFAKTOR

Als Arbeitgeber von 419 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch als burgenländischer Leitbetrieb übernimmt Esterhazy vielfältige Verantwortung im Bereich der Aus- und Weiterbildung und leistet zudem einen großen Beitrag zur Belebung der regionalen Wirtschaft und Steigerung der Wertschöpfung. PANNATURA fungiert als Ausbildungsbetrieb und arbeitet zudem mit zahlreichen NGOs zusammen. Als Flächengeber weiter Teile des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel hat das Unternehmen nicht nur zur Gründung dieses für die Region wichtigen Schutzgebiets beigetragen, sondern unterstützt es weiterhin durch zahlreiche Projekte. Der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel sowie das Prädikat UNESCO Weltkulturerbe besitzen große touristische Strahlkraft: Sie sorgen für den Erhalt der einzigartigen Landschaft und setzen zugleich Impulse, diese breiten Schichten zugänglich zu machen. Damit generieren sie Wertschöpfung für die Region.

NAHERHOLUNG ALS WICHTIGER WERTSCHÖPFUNGSBEITRAG

Einen großen Beitrag zur Wertschöpfung leisten auch die elf See- und Freizeitanlagen mit mehr als 5.000 Mietern: Sie tragen zusätzlich zur Belebung der regionalen Wirtschaft bei, indem die Mieter ortsansässige Betriebe beauftragen oder gastronomische und kulturelle Angebote in Anspruch nehmen. Die Modernisierung und der Ausbau der Seebäder am Neusiedler See schafft zudem weitere touristische Angebote und damit Arbeitsplätze. Für die Menschen in der Region bedeuten sie wichtige Naherholungsmöglichkeiten.

BILDUNGSAUFTRAG KULTUR UND GESCHICHTE

Mehr als eine halbe Million Menschen besucht jährlich Veranstaltungen von oder bei Esterhazy – sie erleben dabei nicht nur einzelne Kulturbereiche oder Events, sondern auch das vielfältige Umfeld mit Wein, Kultur und einer einzigartigen Landschaft. Damit stellt Esterhazy einen wichtigen Wirtschaftsmotor im Land dar. In den historischen Standorten wird die Geschichte des Hauses Esterhazy und des pannonischen Grenzraums zwischen Österreich und Ungarn erlebbar. Dauerhafte Ausstellungen oder punktuelle Angebote wie das HERBSTGOLD – Festival, classic.Esterhazy oder die Oper im Steinbruch bilden Publikumsmagnete, die weit über das Burgenland Bekanntheit genießen und Gäste aus dem In- und Ausland anziehen. Durch zahlreiche Kooperationen mit Schulen und Bildungseinrichtungen sowie die Schaffung entsprechender Angebote für Kinder und Jugendliche erhalten diese bereits in jungen Jahren einen Zugang zu Kunst, Kultur und Geschichte vermittelt. Die Sammlungen der Privatstiftung Esterhazy genießen international einen hohen Ruf: Leihgaben in Europa, Amerika oder Japan tragen den Namen Esterhazy weit über den pannonischen Raum hinaus und fördern den wissenschaftlichen Austausch.

AUS- UND WEITERBILDUNG IM BETRIEB

Ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm gibt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betriebsintern die Möglichkeit zum lebenslangen Lernen. Das Angebot besteht einerseits aus externen fachspezifischen Schulungen und wurde 2020 um einen umfangreichen Katalog aus maßgeschneiderten Weiterbildungsmöglichkeiten durch Inhouse-Seminare erweitert. Durch die Umstellung auf Online-Kurse wurden diese auch während der covidbedingten Lockdowns abgehalten. In den Jahren 2020 und 2021 fanden insgesamt 38 Seminare statt, an denen knapp 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilnahmen. Darüber hinaus hat Esterhazy ein betriebsinternes Gesundheitsprogramm zum Erhalt der Gesundheit und der Förderung des Teamgefüges ausgearbeitet. So treffen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig zu Yoga-Kursen oder Sporttrainings. Zudem unterstützt das Unternehmen die Teilnahme an Firmenläufen.

CHANCEN FÜR JUNGE MENSCHEN

Als Ausbildungsbetrieb bietet Esterhazy derzeit fünf jungen Leuten die Möglichkeit, in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen eine Lehre zu absolvieren. Lehrlinge werden derzeit in folgenden Lehrberufen ausgebildet: InformationstechnologieSystemtechnik, Bürokauffrau/-mann, Garten- und GrünflächengestalterIn/Landschaftsgärtnerei, Gastronomiefachmann/-frau, Koch/Köchin und BerufsjägerIn. Zudem erhalten Personen über 18 Jahren in Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) die Gelegenheit, ihm Rahmen der Qualifizierung „AQUA“ ihren Lehrabschluss mit verkürzter Lehrzeit nachzuholen. Unter dem Gesichtspunkt, Jugendlichen erste Berufserfahrungen zu ermöglichen, stellt Esterhazy außerdem jährlich Praktikumsplätze zur Verfügung. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, die individuellen Interessen bzw. Ausbildungen mit dem Unternehmensbereich zu vereinbaren – von Land- und Forstwirtschaft über IT bis hin zu Kultur und Tourismus. Diese Praxis wurde auch in den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 beibehalten, als viele andere Betriebe Praktikumsstellen strichen. So erhielten trotz der arbeitsmarktpolitisch schwierigen Lage in diesen beiden Jahren knapp 100 Jugendliche die Möglichkeit, bei Esterhazy in das berufliche Umfeld hineinzuschnuppern.

SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ

deren Wachstum und Gesundheit gekümmert haben. Sie sind zurecht stolz auf ihre Arbeit, denn sie ist weit mehr als nur die Basis der Esterhazy Weine – sie ist deren Seele.

WICHTIGER PARTNER AM LEITHABERG

Wichtiger Botschafter der Weinregion ist der Verein Leithaberg DAC, zu dessen größten Mitgliedern Esterhazy zählt. Weine aus Blaufränkisch sowie Chardonnay, Pinot Blanc, Grüner Veltliner und Neuburger, die gewissen Kriterien entsprechen, werden unter dem Gütesiegel „Leithaberg DAC“ vermarktet, das als Qualitätskriterium und mittlerweile als eine der bedeutendsten Herkünfte für hochwertige Weißweine aus Burgunderrebsorten gilt. Mit der Ausweitung auf ein dreistufiges System aus Gebiets-, Orts- und Lagenwein wurde mithilfe von Esterhazy 2022 nun die nächste Stufe im DAC-System erreicht. Der Anteil der Leithaberg-Weine wird damit in der Region deutlich steigen, zu einer nachhaltig erhöhten Sichtbarkeit am Markt führen und damit die internationale Bedeutung der Weinregion stärken.

Für eine sinnstiftende Arbeit achtet das Weingut stark darauf, monotone Tätigkeiten so gut wie möglich aufzuteilen. Zudem ernten jene Personen die Trauben, die sich das ganze Jahr um

TEAMWORK IM WEINGARTEN Bei der Weinlese setzt das Weingut auf selektive Handlese.

WASSER ALS GRUNDLAGE DES LEBENS

SAUBERES WASSER UND SANITÄREINRICHTUNGEN

Die Verfügbarkeit und die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung weltweit zu gewährleisten, gelten als wesentlicher Faktor für sichere Ernährung und ein hygienisches Lebensumfeld. Sie stellen die Kernbotschaft von SDG 6 dar. Für Esterhazy als Eigentümer zahlreicher Freizeitsiedlungen im nördlichen Burgenland sowie als Flächengeber weiter Teile des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel hat dieser Punkt große Bedeutung. Klimatische Veränderungen und natürliche Zyklen schreiben sich unübersehbar in die Landschaft ein und drohen diese zu verändern. Das wohl augenscheinlichste und medial präsenteste Beispiel: der Neusiedler See. Er steht, wie auch weitere Seen auf Esterhazy Grund, im Fokus zahlreicher Beobachtungen und Untersuchungen – denn sauberes Wasser gilt als Grundlage des Lebens.

KATALYSATOR DER REGION

Der Neusiedler See dient als Katalysator der gesamten Region und das in vieler Hinsicht. Das besondere Mikroklima, das er erzeugt, beeinflusst die Landwirtschaft ebenso wie den Weinbau und die Waldwirtschaft und gilt nicht zuletzt als bedeutender Tourismusfaktor. Was jedoch ebenso wichtig und vor allem schützenswert ist: Der See selbst und seine Umgebung bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, viele von ihnen haben hier in Österreich ihr einziges Vorkommen. Um diese zu erhalten, stellt Esterhazy dem Nationalpark Flächen zur Verfügung oder nimmt sie bewusst aus der Bewirtschaftung, um die Diversität zu fördern. Besonderes Augenmerk gilt Randzonen sowie sensiblen Bereichen wie Feuchtgebieten oder dem Seevorgelände.

EIN GEBIET, VIELE AKTEURE

Die Herausforderung dabei ist groß, denn die Aufgaben, die der Neusiedler See den Akteuren stellt, sind vielfältig. Ebenso vielfältig sind die Akteure: Eigentümer, Gemeinden und Bevölkerung, Land Burgenland, Naturschutz, Tourismus, Fischer und Gäste sind nur einige, deren Interessen es zu bündeln gilt. Das Gebot heißt: Bewusstsein zu schaffen. Hinter dem Wassermangel steckt nicht „nur“ die Niederschlagsarmut der letzten Jahre, sondern auch zunehmende Verschilfung und Verschlammung des Wassers. Ein Einzelner kann diese Themen nicht in Griff bekommen. Esterhazy übernimmt daher die überregionale Verantwortung, durch das Involvieren von Wissenschaftlern und den Dialog zu hoher Transparenz und der Herbeiführung von nachhaltigen Lösungen beizutragen.

VERMITTLUNGSFUNKTION

Um diese Themen aber überhaupt in Angriff nehmen zu können, ist von Beginn an eines nötig: ein Schulterschluss zwischen den Menschen der Region und ein auf Fakten basierender Meinungsbildungsprozess. Bereits vor Jahren hat Esterhazy begonnen, diesen Prozess in Gang zu setzen, indem das Unternehmen regelmäßig Vorträge und Diskussionen zu diesem sensiblen Thema veranstaltet. Denn das Schaffen eines annähernd gleichen Wissenstands bei sämtlichen Entscheidungsträgern bildet die Grundvoraussetzung, um überhaupt mit Maßnahmen beginnen zu können. Weitere Voraussetzung: die geplanten Schritte im Einklang mit der Natur und den Menschen der Region zu setzen. Hier gilt es in der Folge, über Grenzen zu denken: Als See mit Flächen in zwei Staaten ist auch die Kooperation mit Ungarn ein wesentlicher Punkt für die Zukunft des Neusiedler Sees. Dieses gemeinsame, mit Bedacht getroffene Vorgehen ist allen Unternehmensbereichen ein großes Anliegen, um den Neusiedler See langfristig zu bewahren.

SAUBERES WASSER DURCH GEWÄSSERMANAGEMENT

Zugleich setzt Esterhazy an zahlreichen anderen Gewässern Maßnahmen, um diese ebenfalls für die Menschen und die Natur in einem bestmöglichen Zustand zu erhalten. Ein Beitrag ist die Mitgliedschaft im Wasserverband Neufelderseen-Gebiet. Darüber hinaus führt die Immobilienabteilung zahlreiche Maßnahmen durch, die die hohe Wasserqualität der in ihrem Bereich liegenden Gewässer gewährleistet. Alle Badeseen werden jährlich von einem unabhängigen Unternehmen untersucht und bei Bedarf entsprechende Aktionen eingeleitet. Zur Lenkung des Einstiegs der Badenden werden an vielen Badeseen Stege errichtet bzw. erneuert. Unter den Stegen finden Fische einen Rückzugsort.

PHOTOSYNTHESE UNTER WASSER

Besonderes Augenmerk erfahren die Unterwasserpflanzen, da sie nicht nur als Regulator der Wasserqualität fungieren, sondern zugleich Mikroorganismen einen Lebensraum und Fischen Verstecke sowie Platz zum Laichen bieten. Gezielte Schritte wie das Aussetzen von Pflanzen, aber auch regelmäßige Untersuchungen über die Wasserpflanzenbestände wie etwa zuletzt 2020 im Neufelder See geben Aufschluss über deren Entwicklung und Verbreitung. Ein eigens erstellter Managementplan ermöglicht es, etwaige negative Tendenzen zu erfassen und gegebenenfalls einzugreifen. So wird beispielsweise durch Belüftung von Tiefenwasserzonen eine bessere Belichtung herbeigeführt, die sich wachstumsfördernd auf eigens eingesetzte Pflanzen auswirkt. Dies vermindert wiederum die Schlammmächtigkeit in den seichteren Bereichen und trägt zu einer besseren Wasserqualität bei. VIELFALT FÜR EIN GESUNDES ÖKOSYSTEM

Im Zuge der jährlich durchgeführten Analysen der Badeseen werden von den Lebensgemeinschaften im Freiwasser zudem regelmäßig die Algen (Phytoplankton) sowie die Rädertiere und Kleinkrebse (Zooplankton) untersucht. Diese geben Rückschlüsse auf die Kreisläufe und Nahrungsbeziehungen im Wasser. Falls erforderlich, werden zudem die Bestände von Fischen oder Wasserpflanzen aufgenommen um hier, wenn nötig, auf natürliche Weise einzugreifen.

PERSPEKTIVEN FÜR EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT

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