Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 - DGGT e. V. (Hrsg.)

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Taschenbuch für den

Tunnelbau 2016

Kompendium der Tunnelbautechnologie Planungshilfe für den Tunnelbau Herausgegeben von der DGGT · Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V. unter Mitwirkung von Dr. rer. nat. K. Laackmann (Federführung) Prof. Dr.-Ing. H. Balthaus Dipl.-Ing. O. Braach Dipl.-Ing. M. Breidenstein Ltd. Bazdirektor Dipl.-Ing. R. Frenzl Dipl.-Ing. W.-D. Friebel Dipl.-Ing. G. Glatzle Ministerialrat Dipl.-Ing. K. Goj Prof. Dr.-Ing. habil. A. Hettler Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. B. Maidl Dipl.-Ing. M. Meissner, M.BC. Dipl.-Ing. E. Scherer Dipl.-Ing. S. Schwaiger Dipl.-Ing. D. Stephan Prof. Dr.-Ing. M. Thewes Dr.-Ing. G. Wehrmeyer Dr.-Ing. B. Wittke-Schmitt

40. Jahrgang

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Vorwort zum vierzigsten Jahrgang Das Taschenbuch für den Tunnelbau greift seit nunmehr vier Jahrzehnten aktuelle Entwicklungen und Problemstellungen im Untertagebau auf, präsentiert innovative Lösungen und dokumentiert dabei den jeweils erreichten Stand der Technik. Es hat sich in seiner Gesamtheit zu einem praxisnahen Kompendium der Tunnelbautechnik entwickelt, auf das Auftraggeber, Planer und Bauausführende gerne zurückgreifen. Auch wenn das äußere Erscheinungsbild hinsichtlich Größe und Layout sich seit der ersten Ausgabe im Jahr 1976 nicht oder nur kaum verändert hat, entwickelten sich die Inhalte entsprechend den komplexer werdenden Aufgabenstellungen und den steigenden Bedürfnissen der am Tunnelbau Beteiligten weiter, was sich in der Anzahl der Rubriken und auch in der Zusammensetzung des Beirats widerspiegelt. Im Mittelpunkt des Taschenbuchs für den Tunnelbau steht eine Reihe von Themen, die sich mit den Eigenschaften von Boden und Fels und deren Verhalten bei Belastung, mit der Dimensionierung und Gestaltung von untertägigen Bauwerken, mit Baumethoden in offener und geschlossener Bauweise, mit Maschinen und Geräten sowie Baustoffen und Bauteilen für den Tunnelbau befassen. Diese Themen wurden im Laufe der Zeit durch weitere Rubriken ergänzt, die z. B. den Tunnelbetrieb und die Sicherheit, das Vertragswesen und betriebswirtschaftliche Aspekte behandeln oder über aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte berichten. Herausgeber und Verlag werden bei Einwerbung und Auswahl der Beiträge von Beginn an durch einen aktiven Beirat unterstützt. In den Anfangsjahren des Taschenbuchs für den Tunnelbau bestand dieser noch aus wenigen Hochschullehrern, die teilweise auch als beratende Ingenieure tätig waren. Heute ist der Beirat breiter aufgestellt und vertritt Bauherren, Bauindustrie, beratende Ingenieure, Maschinenhersteller und Zulieferer sowie Hochschule und Wissenschaft. Die Beiträge in der Ausgabe 2016 behandeln die Themenbereiche Baugruben und Tunnel in offener Bauweise, maschineller Tunnelbau, Baustoffe und Bauteile, Forschung und Entwicklung, Instandsetzung und Nachrüstung, Vertragswesen und betriebswirtschaftliche Aspekte sowie Praxisbeispiele. (Dr.-Ing. B. Wittke-Schmitt)

(Dr. rer. nat. K. Laackmann)

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Inhalt Baugruben und Tunnel in offener Bauweise I.

Eurocodebasierter Leitfaden f端r rechnerische Brandschutznachweise f端r Tunnel in offener Bauweise..................................................................................1 Daniel Eickmeier, Carsten Peter, Armita Nasseri

1 2 3 4

Einleitung....................................................................................4 Rechnerische Brandschutznachweise .......................................5 Untersuchungsergebnisse .......................................................13 Folgerungen f端r die Praxis .......................................................16

Maschineller Tunnelbau I.

Schaumkonditionierung bei Erddruckschilden ..............19 Gerhard Wehrmeyer

1 2 3 4 5 6 7 8

Einleitung/Historie ....................................................................20 Vorteile/Nutzen .........................................................................22 Maschinentechnik und Betrieb der Schaumkonditionierung ...24 Schaumanlagen .......................................................................32 Bedienung ................................................................................34 Bentonitzugabe ........................................................................34 Betriebliche Aspekte ................................................................36 Zusammenfassung...................................................................38

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Inhalt

II.

Suspensionen mit erhöhter Dichte anstelle von Ballastierungen beim Hydroschildvortrieb der U-Bahnlinie U5 in Berlin ...............................................39 Lars Bayer, Peter Diete, Dietrich Fahlbusch, Markus Thewes, Britta Schößer, Jörg Seegers, Ernst-Rainer Tirpitz, Gerhard Wehrmeyer

1 Allgemeine Übersicht zum Projekt Weiterbau U-Bahnlinie U5 Berlin...............................................................40 2 Bereiche mit geplanter Ballastierung .......................................45 3 Schwere Suspension als Alternative ........................................49 4 Maschinentechnische Erfordernisse ........................................56 5 Teststrecke ...............................................................................60 6 Neues Nachweiskonzept für die Aufbruchsicherheit ...............70 7 Unterquerung der Spree mit schwerer Suspension .................74 8 Zusammenfassung...................................................................79

Baustoffe und Bauteile I.

Bemessung und Konstruktion von Längsfugen beim Tübbingausbau ...........................................................81

Oliver Fischer, Gerald Schmidt-Thrö 1 2 3 4 5

Einleitung..................................................................................82 Bezeichnungen.........................................................................86 Grundlagen...............................................................................87 Bemessung der Längsfuge ......................................................94 Zusammenfassung und Ausblick ...........................................127

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Inhalt

Forschung und Entwicklung I.

Abbauwerkzeugverschleiß und empirische Verschleißprognose beim Vortrieb mit Hydroschild-TVM in Lockergesteinen ............................135 Florian Köppl

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II.

Einführung ..............................................................................136 Datenanalyse..........................................................................139 Einflussfaktoren......................................................................141 Empirisches Prognosemodell.................................................154 Validierung des Prognosemodells..........................................164 Diskussion und Ausblick ........................................................178

Tunnelvortrieb im anhydritführenden Gebirge..............185 Walter Wittke, Martin Wittke, Patricia Wittke-Gattermann

1 2 3 4 5 6 7

Einleitung................................................................................189 Unausgelaugter Gipskeuper ..................................................190 Erfahrungen aus dem Tunnelbau ...........................................193 Felsmechanisches Modell und Kennwerte ............................196 Quellgesetz.............................................................................199 Vorgänge beim Tunnelbau......................................................203 Grundlagen für den Entwurf und die Bemessung der Auskleidung............................................................................206 8 Abdichtungsbauwerke zur Unterbindung der Längsläufigkeit .......................................................................212

III. Innovationen bei der Anwendung des Gefrierverfahrens im Tunnelbau ..............................219 Heiko Neher, Christoph Niklasch, Peter-Michael Mayer, Wolfgang Hornich, Christian Perl

1 Einführung ..............................................................................220 2 Planung von Gefrierverfahren.................................................224 X

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Inhalt

3 Ausführung von Gefrierverfahren ...........................................235 4 Fazit........................................................................................251

Instandsetzung und Nachrüstung I.

Bauliche Nachrüstung von Fluchtund Rettungswegen bei Straßentunneln .......................255 Karl Goj, Bernhard Ettelt, Wolf-Dieter Friebel

1 2 3 4

Einleitung ...............................................................................256 Stand des Nachrüstungsprogramms ....................................258 Besondere Bedeutung der Flucht- und Rettungswege ........260 Bauliche Nachrüstung der Flucht- und Rettungswege anhand von Beispielen im Bereich der bayerischen Straßenbauverwaltung ...........................................................264 5 Zusammenfassung und Ausblick ...........................................283

Vertragswesen und betriebswirtschaftliche Aspekte I.

Bahnprojekt Stuttgart–Ulm: Der Albaufstieg – Partnerschaftliche Anpassung eines komplexen Bauvertrags nach Vertragsschluss .................................285 Matthias Breidenstein

1 Der Planfeststellungsabschnitt PFA 2.2 Albaufstieg ..............286 2 Vortriebskonzept gemäß Planfeststellung für den Albaufstieg ......................................................................294 3 Das beauftragte Vortriebskonzept zum Boßlertunnel mit kurzer Schildfahrt .............................................................295

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Inhalt

4 Idee und Planungen zu einer verlängerten Schildfahrt ..............................................................................297 5 Vereinbarte Lösung mit langer Schildfahrt .............................303 6 Zusammenfassung und Ausblick ...........................................305

Praxisbeispiele I.

Crossrail Baulos C310: Herausforderungen des Tunnelvortriebs unter setzungsempfindlichen Gebäuden.............................................................................307 Andreas Rädle, Ester Karl, Riku Tauriainen 1 2 3 4 5 6 7

C310 Thames Tunnel Projektübersicht ..................................308 Geotechnische und hydrogeologische Gegebenheiten .........311 SM-V-Vortrieb im Stadtgebiet von London ............................315 SM-V-Auswahl und Separieranlage .......................................318 Stützdruckberechnungen.......................................................324 Stützdruckverlauf während des Tunnelvortriebs ....................329 Zusammenfassung.................................................................338

Tunnelbaubedarf Nach Warenuntergruppen gegliedertes Lieferantenverzeichnis............................................................341

Inserentenverzeichnis Alphabetisches Verzeichnis der Inserenten............................357

Autorenverzeichnis ......................................................365 XIV

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Baugruben und Tunnel in offener Bauweise I.

Eurocodebasierter Leitfaden für rechnerische Brandschutznachweise für Tunnel in offener Bauweise

In den zusätzlichen technischen Vertragsbedingungen für Ingenieurbauwerke (ZTV-ING) [1], dem geltenden Regelwerk für Straßentunnel im Zuge von Bundesfernstraßen, ist das derzeitige rechnerische Nachweisverfahren zum baulichen Brandschutz für Rechteckrahmenquerschnitte im Teil 5 Abschnitt 2 über ein vereinfachtes Nachweisverfahren mit Ansatz eines Temperaturgradienten von 50 K in Wand und Decke geregelt. Alternativ kann nach ZTV-ING ein genauerer rechnerischer Nachweis durchgeführt werden, der jedoch in der Praxis kaum angewendet wird, da hierzu bisher keine eindeutigen Regelungen zur Durchführung vorliegen. Mit dem Forschungsvorhaben „Rechnerischer Nachweis des baulichen Brandschutzes für Tunnel in offener Bauweise“ [2] wurden „genauere rechnerische Nachweise“ für typische Rechteckrahmenquerschnitte von Straßentunneln auf Basis des „Allgemeinen Rechenverfahrens“ nach DIN EN 1992-1-2 (Eurocode 2) [3] durchgeführt. Als ein Ergebnis dieses Forschungsvorhabens wurde festgehalten, dass das Berechnungsverfahren für den genaueren rechnerischen Nachweis in der Praxis noch nicht ausreichend erprobt ist. Autoren: Dipl.-Ing. Daniel Eickmeier, Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach, Dipl.-Ing. Carsten Peter und Armita Nasseri, M. Sc. IMM – Ingenieurbüro Maidl & Maidl, Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG, Bochum Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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Maschineller Tunnelbau I.

Schaumkonditionierung bei Erddruckschilden

Erddruckschilde verwenden in der Betriebsart Closed mode in Kombination mit der Füllung der Abbaukammer den abgebauten Boden zur Stützung der Ortsbrust. Damit der abzubauende Boden diese Anforderungen hinsichtlich der erforderlichen Plastizitäts- und Fließeigenschaften erfüllen kann, ist in den meisten Fällen eine Konditionierung des abzubauenden Bodens erforderlich. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf den aktuellen Stand der Technik der Maschinentechnik für die Schaumkonditionierung bei Erddruckschilden aus Sicht des Maschinenherstellers. Unabhängig von der Fülle der Literatur der Schaumhersteller werden die Hauptbaugruppen und der Betrieb der Schaumkonditionierung vorgestellt. Foam conditioning for EPB-Shields Earth Pressure Shield TBMs use in the operating mode Closed mode in combination with the filling of the excavation chamber the excavated ground to support the tunnel face. In order to make sure that the ground to be excavated can meet the requirements regarding the necessary material’s plasticity as well as the flow properties, usually a conditioning of the ground is essential. The present article reflects the current state of machine technology for foam conditioning with Earth Pressure Shield TBMs Autor: Dr.-Ing. Gerhard Wehrmeyer, Bereichsleiter Projekt Management PM1 Traffic Tunnelling, Herrenknecht AG, Schwanau Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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II.

Suspensionen mit erhöhter Dichte anstelle von Ballastierungen beim Hydroschildvortrieb der U-Bahnlinie U5 in Berlin

Der Weiterbau der Tunnelröhren der U-Bahnlinie U5 in Berlin erfolgt im Los 1 zwischen der Gleiswechselanlage am Roten Rathaus und dem Bahnhof Brandenburger Tor mit einem Hydroschild. Die beiden eingleisigen Tunnel unterqueren dabei die Spree und den Spreekanal im Bereich der Museumsinsel. Die Überdeckungen der Tunnelröhren zu den Gewässersohlen sind hier sehr gering, sodass die Ausschreibung durchgehende Ballastierungen der Gewässersohlen vorsah. Diese Ballastierungen konnten auf weiten Strecken vermieden werden, indem auf Vorschlag des Unternehmers Bentonitsuspensionen mit erhöhter Dichte zum Einsatz kamen. Der Beitrag widmet sich den grundsätzlichen Anforderungen an die Suspension, die Suspensionsrezeptur, den Eignungsprüfungen, den maschinellen Voraussetzungen für die Umsetzung auf der Baustelle und der Testanwendung in einem unkritischen Abschnitt des Vortriebs. Anschließend werden die Erkenntnisse aus der Anwendung im Testfeld vor der Spreeunterquerung, die Auswirkungen der schweren Suspension auf die Nachweise von Stützdruck und Aufbruchsicherheit sowie die erfolgreiche Unterquerung der beiden Gewässer beschrieben.

Autoren: Dipl.-Ing. Lars Bayer, vormals Bilfinger Construction GmbH, Dipl.-Ing. Peter Diete, Implenia Construction GmbH, München, Dipl.-Ing. Dietrich Fahlbusch, Ingenieurbüro Prof. Duddeck und Partner GmbH, Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Markus Thewes und Dr.-Ing. Britta Schößer, Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb, Ruhr-Universität Bochum, Dipl.-Geol. Jörg Seegers, Projektrealisierungs GmbH U5, Berlin, Dr.-Ing. Ernst-Rainer Tirpitz, Implenia Construction GmbH, Mannheim, Dr.-Ing. Gerhard Wehrmeyer, Herrenknecht AG, Schwanau Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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Baustoffe und Bauteile I.

Bemessung und Konstruktion von Längsfugen beim Tübbingausbau

Bei Tunnelschalen mit Tübbingausbau kommt den Nachweisformaten für die Fugen sowohl im Grenzzustand der Tragfähigkeit (GZT) und der Gebrauchstauglichkeit (GZG) als auch deren konstruktiver Durchbildung besondere Bedeutung zu. So sind in der Bemessung die Nachweise der Kraftübertragung, insbesondere in den Längsfugen, häufig bestimmend für die erforderliche Dicke der Tübbingfertigteile (Tübbinge). Im vorliegenden Beitrag wird mit Schwerpunkt auf die Tübbinglängsfugen ein Gesamtüberblick zur Fugenthematik gegeben, es werden derzeit in der Bemessungspraxis verwendete Ansätze (Teilflächenpressungsnachweis nach Eurocode 2, DAUB-Empfehlungen etc.) und die numerische Modellbildung ebenso wie die Ermittlung und Ausbildung der erforderlichen Bewehrung gegenübergestellt. Es werden die Auswirkungen unterschiedlicher Vorgehensweisen dargestellt und diskutiert und Empfehlungen für die Praxis gegeben. Abschließend wird ein Ausblick zu einem aktuell laufenden Forschungsprojekt gegeben, in dem erstmals unter Einbeziehung der vorhandenen Bewehrung auf die Teilflächenpressung wirklichkeitsnahe Nachweise für Tübbinglängsfugen bereitgestellt werden.

Autoren: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Fischer und Dipl.-Ing. Gerald Schmidt-Thrö, Technische Universität München, Lehrstuhl für Massivbau, München Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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Forschung und Entwicklung I.

Abbauwerkzeugverschleiß und empirische Verschleißprognose beim Vortrieb mit Hydroschild-TVM in Lockergesteinen

Der Verschleiß der Abbauwerkzeuge ist eine zentrale Herausforderung beim Vortrieb mit Hydroschild-TVM in Lockergesteinen, weil dieser eine Hauptursache für Vortriebsunterbrechungen ist. Bisher liegen aufgrund der Unzugänglichkeit der beteiligten Prozesse und der hohen Bandbreite an Einflussfaktoren keine Prognosemethoden für den Verschleiß der Abbauwerkzeuge vor. Mit der detaillierten Analyse von 18 Vortrieben mit HydroschildTVM wurde für die vorliegende Arbeit ein empirischer Ansatz zur Untersuchung von Einflussfaktoren auf den Verschleiß der Abbauwerkzeuge gewählt. Die Analyse erlaubt die Qualifizierung und Quantifizierung der maßgeblichen Einflussfaktoren auf die Standgrößen der Abbauwerkzeuge. Diese können im Anschluss in ein empirisches Prognosemodell übertragen werden, das eine Prognose der Anzahl und Stationierung der Vortriebsunterbrechungen für Werkzeugwechsel sowie die Anzahl der zu wechselnden Abbauwerkzeuge erlaubt. Die deskriptive Validierung des Prognosemodells anhand der Referenzprojekte zeigt dabei erste gute Ergebnisse.

Autor: Dr.-Ing. Florian Köppl, Head of Segment Spare & Wear Parts, Herrenknecht AG, Schwanau Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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II.

Tunnelvortrieb im anhydritführenden Gebirge

Die Formation des Gipskeupers besteht aus Tonsteinen mit unterschiedlichen Anteilen von Sulfaten, die fein verteilt, linsenförmig und insbesondere in den Grundgipsschichten auch in Form massiver Bänke auftreten. Quellvorgänge entstehen, wenn das Anhydrit bei Wasserzutritt in Lösung geht und an Ort und Stelle wieder als Gips auskristallisiert. Das führt zu großen Volumenzunahmen oder bei deren Behinderung zu sehr großen Quelldrücken, die auch bei größeren Überlagerungshöhen zu Hebungen an der Geländeoberfläche führen können. Erfahrungen an ausgeführten Tunneln zeigen, dass die in diesem Zusammenhang auftretenden Probleme noch nicht vollumfänglich beherrscht werden. Für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm sind mehr als 20 km Tunnel in den quellfähigen Schichten des anhydritführenden, unausgelaugten Gipskeupers zu bauen. Auch vor diesem Hintergrund haben die Autoren in der Vergangenheit ein felsmechanisches Modell und ein darauf aufbauendes Berechnungsverfahren entwickelt und kalibriert, mit denen sich die beim Tunnelvortrieb im anhydritführenden Gipskeuper auftretenden Vorgänge bzw. Phänomene wirklichkeitsnah beschreiben und somit auch prognostizieren lassen. Das Modell sowie die wesentlichen Grundlagen werden im vorliegenden Beitrag erläutert. Berechnungen zeigen, dass eine Quelldruckbeanspruchung bei der Bemessung der Tunnelauskleidung berücksichtigt werden muss, sobald die durch den Tunnelbau verursachte Auflockerungszone, die eine größere Durchlässigkeit besitzt als der ungestörte Fels, den Anhydritspiegel erreicht. Anhand von zwei Berechnungsbeispielen kann gezeigt werden, dass die HöhenAutoren: Prof. Dr.-Ing. Walter Wittke, Dr.-Ing. Martin Wittke, Dr.-Ing. Patricia Wittke-Gattermann, WBI GmbH, Weinheim Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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III. Innovationen bei der Anwendung des Gefrierverfahrens im Tunnelbau Im Zuge des Baus von leistungsfähiger unterirdischer Infrastruktur in dicht besiedelten Gebieten sind häufig Anschlüsse von Querschlägen, Stationsbauwerken oder Schächten an maschinell aufgefahrenen Tunneln oder an Bestandsbauwerken unterhalb des Grundwasserspiegels herzustellen. Das Gefrierverfahren als verlässliches und umweltfreundliches Verfahren für temporäre Abdichtungs- und Stützmaßnahmen in nahezu jedem wasserführenden Baugrund ist hierfür oftmals die einzig sinnvolle Lösung. Durch Fortschritte in den Berechnungsmodellen und der Bohrsowie Gefrieranlagentechnik werden immer komplexere Einsätze möglich. Der Beitrag gibt zunächst einen Überblick über die Methoden zur statischen und thermischen Auslegung von Gefriermaßnahmen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Berücksichtigung von Grundwasserströmungen bei den thermischen Berechnungen eingegangen. Des Weiteren wird beispielhaft die dreidimensionale Modellierung einer Gefriermaßnahme erläutert. Der zweite Teil beinhaltet ausführungstechnische Aspekte von Gefriermaßnahmen. Ein Schwerpunkt befasst sich dabei mit den Bohrverfahren, die zum Einbringen der Gefrierrohre in den Baugrund zur Verfügung stehen. Eine wesentliche Innovation stellen hierbei die gesteuerten Bohrungen, die immer häufiger zum Einsatz kommen, dar. Im Bereich der Anlagentechnik werden die Grundlagen sowie unterschiedliche Anlagenkonzepte vorgestellt. Im Bereich der Messtechnik stehen neben den klassischen auf dem Prinzip

Autoren: Dr.-Ing. Heiko Neher und Dr. Christoph Niklasch, Tunnelbau Stuttgart (TUB-S), Ed. Züblin AG, Stuttgart, Dr.-Ing. Peter-Michael Mayer, ITC Engineering GmbH & Co KG, Stuttgart, Dipl.-Ing. Wolfgang Hornich, Züblin Spezialtiefbau Ges. mbH, Wien, Dipl.-Ing. Christian Perl, Züblin Spezialtiefbau GmbH, Dresden Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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Instandsetzung und Nachrüstung I.

Bauliche Nachrüstung von Flucht- und Rettungswegen bei Straßentunneln

Aufgrund der Brandkatastrophen zur Jahrtausendwende in einigen Tunneln wurden die Vorschriften für den Bau und die Ausstattung von neuen Straßentunneln auch auf bestehende Tunnel ausgeweitet. Der bis dahin vorhandene Bestandsschutz entfiel, so dass eine Nachrüstung vieler Bestandstunnel notwendig wurde. Aufgrund des Notausgangsabstands von 300 m nach der RABT, wurde es bei einigen Tunneln auch notwendig, Notausgänge nachzurüsten, bzw. neue Notausgänge baulich zu erstellen. Im Gegensatz zum Neubau sind dabei auch verkehrliche Gesichtspunkte während der Bauzeit zu beachten. Der vorliegende Artikel zeigt anhand einiger Beispiele aus dem Freistaat Bayern sowohl planerische als auch bauliche Anforderungen derartiger Projekte. Constructional refurbishment of escape routes and emergency exits in road tunnels Due to blaze accidents in road tunnels at the turn of the millennium the regulations for the construction and the technical facility equipment of new road tunnels in Germany were expanded on existent tunnels. The preservation of the status quo was phased out, so it became necessary to refit the existent tunnels.

Autoren: Ministerialrat Dipl.-Ing. Karl Goj, Oberste Baubehörde Bayern, Brücken- und Tunnelbau, München, BD Dipl.-Ing. Univ. Bernhard Ettelt, Leiter der Zentralstelle für Brücken- und Tunnelbau, Freistaat Bayern, Dipl.-Ing. WolfDieter Friebel, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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Vertragswesen und betriebswirtschaftliche Aspekte I.

Bahnprojekt Stuttgart–Ulm: Der Albaufstieg – Partnerschaftliche Anpassung eines komplexen Bauvertrags nach Vertragsschluss

Die Leistungsinhalte von Bauverträgen in Großprojekten gelten in aller Regel als In-Stein-gemeißelt oder unverrückbar. Wenn, dann kennen wir meistens nur einen Weg, aus nicht eindeutigen Formulierungen des Vertrags, Abweichungen in der Geologie, Änderungen des Leistungssolls Vertragsanpassungen in Form von kostensteigernden Nachträgen zu erleben. Da in Tunnelprojekten die Hauptparameter Tunnellänge und Tunnelquerschnitt planfestgestellt und somit fix sind, kennt die Abrechnungssumme im Verhältnis zur Auftragssumme meistens nur den Weg nach oben. Am Beispiel des 8,8 km langen Boßlertunnels im Albaufstieg möchte ich zeigen, dass Innovation, Mut und insbesondere konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten dazu führen, dass Termin-, Qualitäts- Kostenziele erreicht werden können. Aus geplanten 100 % Spritzbetonvortrieb wurden im Zuge der Vergabe 68 % Spritzbetonvortrieb. In der Projektabwicklung nach Vertragsschluss besteht die Chance, dass bis zu 95 % Vortrieb mit einer Tunnelvortriebsmaschine aufgefahren werden können. Und das bei deutlich reduzierten Kosten, einem durch sehr strenge Qualitätskontrolle der Tübbinge verbesserten Bauwerk und deutAutor: Dipl.-Ing. (TH) Matthias Breidenstein, Technischer Projektleiter Albaufstieg, DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, Stuttgart Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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Praxisbeispiele I.

Crossrail Baulos C310: Herausforderungen des Tunnelvortriebs unter setzungsempfindlichen Gebäuden

Das Hochtief Murphy Joint Venture hat für das Infrastrukturprojekt Crossrail in London zwei 2,6 km lange Tunnelröhren unter der Themse mit zwei SM-V mit Flüssigkeits-/Druckluftstützung aufgefahren. Der Tunnelvortrieb war von den Herausforderungen des innerstädtischen Tunnelbaus, geringer Überdeckung und dem Tideneinfluss der Themse geprägt. Durch die Anwendung innovativer Bautechniken konnten minimale Setzungen, maximale Optimierung des Bauablaufs und höchste Qualität erreicht werden. Maßgebend waren die Auswahl der TBM und der Separationsanlage sowie detaillierte Stützdruckanalysen und das Risikomanagement in außergewöhnlichen Situationen. Crossrail Contract C310: Tunnelling related challenges in urban tunnelling underneath sensitive structures In London, the Hochtief Murphy Joint Venture constructed a 2,6 km long twin-bored tunnel with Slurry TBMs underneath the River Thames for the infrastructure project Crossrail. The tunnelling was influenced by the challenges of urban tunnelling, low overburden and tidal effects. The implementation of innovative construction methods led to minimum settlements, optimisation Autoren: Dipl.-Ing. Andreas Rädle, Technical and Risk Manager C310 Thames Tunnel, Hochtief Murphy JV, London, Dipl.-Ing. Ester Karl, Ingenieur Geotechnik, Hochtief Engineering GmbH Consult Infrastructure, Essen, Riku Tauriainen, M. Sc., Region Manager Europe West, Hochtief Infrastructure GmbH, Essen Taschenbuch für den Tunnelbau 2016 Herausgegeben von der DGGT, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e. V. © 2015 Ernst & Sohn GmbH & Co. KG. Published by Ernst & Sohn GmbH & Co. KG.

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