prosa
Jaroslav Hašek
Urschwejk Erzählungen Aus dem Tschechischen übersetzt von Grete Reiner. Herausgegeben von Hans Dieter Zimmermann
D
iese frühen Texte Jaroslav Hašeks in der Übersetzung der vortrefflichen Grete Reiner waren lange unbekannt. Hier werden sie den Lesern geboten, die mehr über den Autor des braven Soldaten Schwejk erfahren wollen. Wichtig ist vor allem die Erzählung Kommandant der Stadt Bugulma, ohne die Hašeks berühmter Roman nicht zu verstehen ist, meinte Karel Kosík. Der Band wird ergänzt durch Berichte von František Langer und Josef Lada, Freunden Hašeks, und zwei Essays zu seinem Werk, einem von Karel Kosík und einem von Hans Dieter Zimmermann zu den Antipoden Kafka und Hašek.
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ca. 390 Seiten, wtb 045 EUR 18,95 · ISBN 978-3-99029-452-9 Erscheinungstermin: März 2021
Hans Dieter Zimmermann ist Emeritus des Instituts für Literaturwissenschaft der TU Berlin. Sein wichtigstes Arbeitsgebiet ist die tschechische und Pragerdeutsche Literatur. Er schrieb eine Studie über Kafka Kafka für Fortgeschrittene und den Band Tschechien in der Reihe Die Deutschen und ihre Nachbarn, herausgegeben von Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker. Er war geschäftsführender Herausgeber der 33 Bände der Tschechischen Bibliothek in deutscher Sprache, einem Projekt der Robert Bosch Stiftung. Mit Hans-Gerd Koch gab er eine zwölfbändige Auswahl der Werke Max Brods heraus. Im Wieser Verlag edierte er die deutsche Ausgabe der Werke des Diplomaten und Schriftstellers Jiří Gruša in elf Bänden. 2000 erhielt er von Präsident Václav Havel den Orden des Tomáš Garrigue Masaryk, 2015 den Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung. 6 | Frühjahr 2021
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Grete Reiner (Greta ReinerovÁ) Geboren am 20. 11. 1889, am 22. 12. 1942 aus Prag nach Theresienstadt deportiert und von dort am 6. 9. 1943 weiter nach Auschwitz. Alle Häftlinge aus diesem Transport, untergebracht in dem sog. Tschechischen Familien lager in Auschwitz-Birkenau, beendeten ihr Leben – falls sie nicht schon vorher gestorben sind – in der Nacht vom 8. auf den 9. März 1944 in den Gaskammern von Auschwitz. Es ist also anzunehmen, dass dies auch das Todesdatum der Schwejk-Übersetzerin ist. (Makarska, 223/4)