LEbEn
Motiviert und mit guten Kochkenntnissen Kinder und Jugendliche im Zeltlager St. Vinzentius Fullen/Versen sind stolz auf ihr Küchen-Team
Wer darf bei einem Zeltlager nicht fehlen? Natürlich ein guter „Küchen-Team“. Und diesen haben 95 Kinder und 60 Gruppenleiter von der Kirchengemeinde St. Vinzentius in ihrem Zeltlager in Neubörger auf jeden Fall. Und das schon seit 38 Jahren. „Auch einen Kaffee?“, fragt Doris Göken. Es ist kurz nach 12 Uhr, bis zum Mittagsessen bleibt noch eine Stunde Zeit für das Gespräch. Die Kinder sind noch nicht da, auf dem Programm steht heute eine Fahrrad-Ralleye im Dorf. Die junge Frau sitzt mit dem Küchen-Team sowie Jens Fischer und Stefan Poker vom LeitungsTeam am Tisch und schält Kartoffeln. Die sind für das Mittagsessen am nächsten Tag vorgesehen. „Heute haben wir die Erbsensuppe im Topf“, erläutert die zweifache Mutter. Ganz lecker, mit Würstchen und gewürfelten Kartoffeln, nach dem eigenen Rezept des Küchenteams. Jedes Jahr wird sie einmal serviert. „Die Kinder freuen sich schon darauf und essen sie sehr gerne“, ergänzt Bianca Heumann, die Leiterin des KüchenTeams. Der Speiseplan ist sehr abwechslungsreich. Es gibt Gyros, Rouladen, Spätzle mit Gulasch, Hänchenschnitzel mit Frucht- oder Rahmsoße, Kohlrabi und „nicht vergessen Reis“ dazu. „Es schmeckt besser als zu Hause“, ist sich Bianca Heumann sicher. Sie muss es wissen, seit 30 Jahren ist sie im Zeltlager dabei, zuerst als Kind und jetzt als Helferin. „In Fullen/Versen wird man damit groß“, bestätigen die anderen. Zusammen mit Doris Göken, Anke Pelster, Marie-Theres Meyer, Martina Poker, Sylke Herbers und Birgit Fischer bildet sie das siebenköpfige Küchen-Team. Alle Frauen sind zwischen 25 und 45 Jahre alt. „Wir ergänzen uns sehr gut“, sagt Doris Göken.
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emsblick
– August/September 2015
Neu im Küchen-Team des Zeltlagers ist Anke Pelster, die hauptberuflich als Lehrerin in Emsbüren arbeitet. „Ich bin ein Lehrling“, stellt sie sich mit einem Lächeln vor. Sie wurde von anderen Frauen persönlich gefragt, ob sie mitfahren möchte. Jetzt hilft sie bei Kartoffelschälen und beim Spülen mit. „Die Karriere im Küchen-Team beginnt immer an der Spüle“, berichtet die Leiterin Heumann und zwinkert. Im Zeltlager wird jede Hand gebraucht. „Jeder hat sein Aufgabengebiet“, ergänzt Göken. Der Dienst beginnt bereits um 7.30 Uhr morgens, wenn 45 Liter Kakao gekocht und 270 Brötchen geschmiert werden müssen. Belegt werden sie mit Käse, Kinderwurst und Salami. „Warmen Kakao, das trinken die Kinder gerne, insbesondere bei diesem Schauerwetter.“ Direkt nach dem Frühstück fangen die Frauen in der Küche damit an, das Mittagessen vorzubereiten. Danach wird Geschirr gespült Ordnung gemacht, bevor sie mit der Vorbereitung des Abendbrotes beginnen. Erst abends hat das KüchenTeam frei und kann sich in ihrem Zimmer im Vereinsheim erholen. Die Arbeitsbedingungen sind in einem Zeltlager ganz anders als in einer modernen Großküche, doch die Frauen sind zufrieden. Das Technik-Team hat das Zelt gut und sicher
ausgestattet. Für Elektrogeräte gibt es genügend Steckdosen und sogar einen Trockner für nasse Sachen. „Dringend wird ein neues Gasherd gebraucht“, heißt es in der Runde. Gekocht wird auf insgesamt vier Gasherden. An den Wänden gibt es Regale, in denen sich Töpfe und Geschirr stapeln. Alles sieht ordentlich und gut sortiert aus. Der Zeltplatz befindet sich auf dem Sportgelände des SV DJK Neubörger, etwa 43 Kilometer von Meppen entfernt, mitten in der Natur, und das Schlafen im Zelt gefällt den Kindern und Jugendlichen sehr. Ihre Antworten sind einfacher als man denkt. „Es ist toll“, sagt der 14-jährige Jannick, der zum fünften Mal am Zeltlager teilnimmt. Tom, auch 14 Jahre alt, begründet seine Teilnahme mit „weil es immer Spaß macht.“ Lobesworte findet man auch im Zeltlager-Song, der jedes Jahr neu gedichtet wird. Die Strophen sprechen für sich: „Zehn Tage geht es um die Welt, wobei einer zu dem anderen hält“, „Die Küche stärkt uns für die Schlacht, dabei wird immer viel gelacht“ oder „Jeden Tag ein Abenteuer und abends dann ein Lagerfeuer“. Für das Programm und die Unterhaltung der Kinder sorgen 60 Gruppenleiter. „Duell um die Welt“, heißt das diesjährige Motto. Fahrrad-Ralleye, Völkerballturnier, Sportstationslauf, Spiele, Nachwanderung und ein Discoabend am vorletzten Tag, bevor es mit dem Fahrrad zurück nach Meppen geht. Die zehn Tage vergehen schnell, selbst wenn man sich über das Wetter jeden Tag ärgert. Eins steht dabei fest: Langweile kennen die Mädchen und Jungen aus Fullen/Versen nicht. Damit alles, wie geplant läuft, kümmert sich die Zeltlager-Leitung: Jens Fischer, Stefan Poker, Daniela Steffens, Julian Kathmann, Christiane Bahns und Claus Grote.