Der Elbländer, Mai 2012

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Eine Frage des Vertrauens

DER ELBLÄNDER      bei Facebook

auf ein Wort …

Binde dein Pferd an und vertrau auf Gott

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„Du musst einfach vertrauen!“ So oder ähnlich spielen sich „gute Ratschläge“ von Mensch zu Mensch ab. Dort, wo Menschen sich gegenseitig darüber erzählen, was sie erlebt haben, was sie belastet, was schiefgegangen ist etc., dort wird nach allem „Abladen“ häufig mehr „Vertrauen ins Leben selbst“ empfohlen. Ist das wirklich so? Können und sollen wir „dem Leben selbst“ einfach blind vertrauen und war das „früher“ (wann auch immer dieser Zeitraum lag, zur Steinzeit, zur französischen Revolution, oder als unsere Eltern jung waren? Wann ist „früher“?) – war das „früher alles besser“? Ich weiß nicht, wie das früher war. Ich weiß nur wie es heute ist und auch da weiß ich es nur innerhalb meiner eigenen Wahrnehmung. Ich sehe aus dem Fenster und beobachte die Rehe, die bei mir direkt bis unters Schreibtischfenster kommen und wie sie wählerisch sind, was sie von dem ausgebreiteten Gabenteller der Natur fressen und was sie nicht fressen. Auch Nachbars Rinder lassen auf der schönen grünen Weise ganze Inseln von Grün stehen, egal wie karg die Wiese auch sein mag. Anscheinend gibt es „Grün“, das nicht schmeckt, nicht gut tut, in jedem Fall von keiner der Kühe gefressen wird. Und wir als denkende Menschen sollen blind vertrauen?

Ich erlebe Vertrauen als eine Mischung aus Wissen, Erfahrung, Achtsamkeit, Fürsorge zu sich selbst UND Vertrauen. Es gibt einen alten Spruch: Binde Dein Pferd an und vertrau auf Gott. Ich habe meinen Teil zu tun – ich sollte mein Pferd schon anbinden - und wenn ich das, was ich getan habe, dann mit dem Vertrauen in ein größeres Geschehen – vertrau auf Gott – verbinden kann, dann wird ein tragfähiges Lebenskonzept daraus. Das „Leben selbst“ ist nicht nur unterstützend. Es ist auch fordernd und es kann auch gefährlich sein. Je stärker wir mit der Natur – in der Natur leben, desto stärker ist unser Achtsamkeit gefordert. Wenn wir zurückgehen in der Zeit und so leben, wie unsere Vorvorfahren es getan haben, was in Projekten in Nordamerika möglich ist – Leben in der Wildnis und aus der Wildnis, dann stellen wir fest: Nein! Menschen, die ganz mit der Natur und ganz in der Natur leben haben weiß Gott nicht, blind vertraut. Im Gegenteil! Die große Nähe zur Natur hat ihre Sinne geschärft und sie wussten, wie sie in der Natur überleben konnten. Dieses Wissen gaben sie von Generation zu Generation weiter. Vertrauen hat also auch sehr viel mit gelebter Achtsamkeit zu tun, mit Lebenserfahrung, mit Wissen durch Beobachtung, mit Hinsehen und aus dem

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Gesehenen Rückschlüsse ziehen. Vertrauen scheint aus der täglichen Übung zu erwachsen: Sich selbst und seine Umgebung mit wachen Sinnen beobachten und reflektieren. Und so ist es richtig, dass wir, wenn wir in Umgebungen kommen, die uns unbekannt sind, erst einmal mit geschärften Sinnen unterwegs sind. Erst einmal eher angespannt sind als entspannt sind, auch wenn der Ortswechsel die Überschrift „Urlaub“ hat. Wir haben das Gefühl, uns erst einmal zurecht finden zu müssen. Wir suchen Orientierung und erst wenn wir das Gefühl haben, dass wir uns orientieren können, tritt Entspannung ein. Machen wir dann gute Erfahrungen, mit denen wir uns wohlfühlen, dann wächst das Vertrauen schnell und wir kommen in eine Wohlspannung. Machen wir dann eher schlechte Erfahrungen, dann bleibt die Anspannung. Das Vertrauen wächst nur sehr langsam oder manchmal auch gar nicht. Die Arbeit mit einem Coach beinhaltet auch, sich selbst und seine Umgebung besser und emotionsfreier zu beobachten, um durch diese Übung der Beobachtung und der Selbstbeobachtung zu mehr Vertrauen zu finden – auch zu mehr Selbstvertrauen! Susann Sontag www.lebensschritte.com

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