Geschichte und Bautypen
1.1 Die Anfangszeit: Hawaii- und vollakustische E-Gitarren
Wer sich die heutigen Elektrogitarren besieht, ahnt kaum, dass diese Art von Musikinstrument schon mehr als 70 Jahre Entwicklungsgeschichte hinter sich hat. Die AnfĂ€nge liegen irgendwann in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA. Die Gitarristen wĂŒnschten sich eine höhere LautstĂ€rke, denn mit ihren unverstĂ€rkten Gitarren gingen sie in den damaligen Jazz- und Unterhaltungsorchestern mit BlĂ€sern und Schlagzeug hoffnungslos unter. So kamen Bautypen mit einem Metall-Resonator Ă€hnlich einer Lautsprechermembran auf; dies brachte etwas mehr LautstĂ€rke, aber immer noch nicht genug. Neben den in normaler Haltung zu spielenden Modellen waren zu dieser Zeit auch Hawaii-Gitarren sehr populĂ€r. Sie werden ïŹach auf einen Tisch oder auf die Knie gelegt (daher auch die Bezeichnung âlap steel guitarâ). Auf dem Hals haben sie keine BĂŒnde, sondern nur Orientierungslinien. Die Saiten werden von oben her mit einer Stahlrolle gedrĂŒckt, woraus die Tonhöhe resultiert. Die Saitenlage ist bewusst sehr hoch gehalten, damit man die Rolle mit Kraft aufsetzen kann. Der Hals hat meist einen rechteckigen Querschnitt, der Korpus ist normal akustisch gebaut. Heute ist diese Bauform fast ausgestorben. Bei diesen Instrumenten war das LautstĂ€rkeproblem besonders groĂ.
Nachdem die elektrische VerstĂ€rkung in den damaligen Grammophonen gerade ihre ideale Eignung bewiesen hatte, versuchten einige TĂŒftler, dieses Prinzip auch bei Gitarren anzuwenden. Vermutlich der Erste, der eine Gitarre mit einer Tonabnahmevorrichtung ausstattete und an einen VerstĂ€rker anschloss, war ein Mann namens Lloyd Loar, ein Musiker und Instrumentenentwickler, der damals bei der Firma Gibson in Kalamazoo, Michigan (USA), arbeitete (der Name wird in Amerika mit âGâ wie âGustavâ gesprochen. âDschibsonâ sagen nur ein paar unwissende MitteleuropĂ€er!). Dieses Unternehmen war Ende des 19. Jahrhunderts von Orville H. Gibson (1856â1918) gegrĂŒndet worden; dessen wesentliche Neuerung war die EinfĂŒhrung von gewölbten Decken und Böden nach dem Vorbild der Geige, was es vorher bei Gitarren und Mandolinen nicht gegeben hatte
(engl. Bezeichnung âarched-topâ). Diese Bauweise brachte einen schönen, lauten Klang, und die Firma erlangte damit einen legendĂ€ren Ruf. Nach Gibsons Tod fĂŒhrten seine Mitarbeiter die Firma weiter â wie ihr Chef stets darauf bedacht, nur absolute SpitzenqualitĂ€t zu liefern. Lloyd Loars gröĂter Erfolg war die ab 1923 produzierte vollakustische Gitarre âL5â, die erste, die kein rundes oder ovales Schallloch mehr hatte, sondern zwei F-Löcher â noch einmal bei der Geige abgeguckt. Mit ihrem vollen, singenden Klang fand sie unter den damaligen Jazzgitarristen begeisterte Aufnahme. Der berĂŒhmteste von ihnen war Eddie Lang, der viel zu ihrer Verbreitung beitrug. Weitere Modelle dieser Bauart folgten: âL7â, âL12â, âL50â und andere, als teuerstes die 1934 eingefĂŒhrte âSuper 400â, die so hieĂ, weil sie 400 Dollar kostete â damals ein schwindelerregender Preis.
Lloyd Loar war von der Idee der elektrischen VerstĂ€rkung fasziniert und erfand um 1923 herum einen elektrostatisch-kapazitiven Tonabnehmer. Doch dieser war wegen seines Arbeitsprinzips sehr hochohmig, erzeugte starke StörgerĂ€usche und war in der Praxis nicht brauchbar. Loar verlieĂ Gibson 1933 und grĂŒndete seine eigene Firma Vivi-Tone, kam damit aber nicht zu Erfolg.
Ein anderer, der viel herumbastelte, war ein SchĂŒler namens Lester Polfus (geb. 1916), der sich spĂ€ter Les Paul nannte und noch sehr berĂŒhmt werden sollte. Er verwendete den Piezo-Kristall aus einem Plattenspieler-Tonabnehmer, um damit die Schwingungen der Gitarrendecke aufzunehmen, und als VerstĂ€rker ein Radio. Wieder andere bauten in den Korpus Mikrofone ein (zu diesen Zeiten meist noch mit Kohlekörnern!). All das bewĂ€hrte sich nicht besonders gut, weil auĂer den Gitarrentönen zu viele NebengerĂ€usche ĂŒbertragen wurden und auĂerdem schnell akustische RĂŒckkopplung einsetzte.
Ein bedeutender Fortschritt war dann die ErïŹndung von Tonabnehmern, die allein auf die Saitenschwingungen reagierten, aber nicht auf Luftschall und mechanische Bewegungen der Decke. Sie bestehen aus Magneten und Spulen. Zwei MĂ€nner namens Rowe und DeArmond leisteten hier Pionierarbeit.
Die in den 20er Jahren entstandenen elektriïŹzierten Gitarren waren durchweg EinzelstĂŒcke. Nachdem das Interesse dann gröĂer wurde, machten sich einige Musiker Gedanken ĂŒber eine Serienproduktion. Die wesentlichen Wegbereiter waren hier George Beauchamps und Paul Barth. Sie kamen bei ihren Experimenten sehr bald auf die bahnbrechende Idee, dass bei elektrischer VerstĂ€rkung der Resonanzkorpus nicht mehr nötig ist. Um einen langen anhaltenden Ton zu erzielen, bauten sie Hals und Korpus aus einem StĂŒck in massivem Aluminium. Die Fertigung gaben sie 1931 bei dem Metallverarbeitungsbetrieb von Adolph Rickenbacher in Auftrag, einem nach Los Angeles eingewanderten Schweizer (geb. 1886), der schon die Metallkorpusse fĂŒr Resonator-Gitarren herstellte. Dessen Name erschien dann auf dem Kopf der neuen Instrumente, einige Jahre spĂ€ter in amerikanisierter Schreibweise Rickenbacker.
Die ersten Modelle trugen die Bezeichnungen âA22â und âA25â (wegen der SaitenlĂ€ngen von 22 bzw. 25 Zoll). Es waren Hawaii-Gitarren mit einer banjoĂ€hnlichen Form (Bild 1.1), blank oder schwarz lackiert lieferbar â bis in die 50er Jahre hinein. Wegen ihrer Form bekamen sie von den Musikern bald den Spitznamen âFrying Panâ (Bratpfanne). Der Tonabnehmer bestand aus zwei Hufeisenmagneten und einer Spule. Passende VerstĂ€rker waren auch dazu lieferbar â Ă€hnlich gebaut wie die fĂŒr Grammophone.
1.1 Die Anfangszeit: Hawaii- und vollakustische
Bild 1.1: Das erste elektrische Serienmodell: Hawaii-Gitarre von Adolph Rickenbacker (1931), genannt âFrying-Panâ
Die Aluminium-Gitarren hatten den Nachteil, dass sie sich durch WĂ€rme von BĂŒhnenscheinwerfern leicht verstimmten. So fĂŒhrte Rickenbacker ab 1935 ein alternatives Material ein: Bakelit, ein sehr harter, spröder Kunststoff mit unerwartet guten Klangeigenschaften (Bild 1.2).
Die Form wurde jetzt gitarrenĂ€hnlicher mit âTailleâ. Aus fertigungstechnischen GrĂŒnden wurden die HĂ€lse hier erstmals angeschraubt â was dem Klang keineswegs Abbruch tat. Diese Instrumente gab es in zahllosen Varianten, sie kamen bei den Country- und Hillbilly-Musikern gut an. Einige ganz wenige davon hatten auch schon BĂŒnde fĂŒr âspanischeâ Spielweise; das waren die Urahnen der heutigen Solid-Body-Elektrogitarren. Sie wurden aber kaum gekauft, die Zeit war noch nicht reif dafĂŒr. Der Hawaii-Gitarren-Boom hielt bis in die 60er Jahre an; in dem dann einsetzenden Stilwandel in der Popmusik gingen sie unter und sind heute fast vergessen. Ab etwa 1932 stattete Rickenbacker auch einige vollakustische Jazzgitarren mit âL5â-Ă€hnlichem Holz-Resonanzkorpus mit einem Tonabnehmer aus und setzte seinen Namen auf die Kopfplatte. (Die Korpusse stammten von
den Firmen Harmony und Kay.) Anfang der 50er Jahre verkaufte er seine Firma an F. C. Hall. Er starb steinalt im Jahre 1976.
Seine Erfolge regten bald weitere Hersteller an, darunter vor allem Gibson. Den Anfang machte 1935 eine elektrische Hawaii-Gitarre, gebaut aus massivem Holz mit einem Hohlraum fĂŒr den damals noch sehr voluminösen elektromagnetischen Tonabnehmer. Sie bekam die Bezeichnung âEH150â. Noch im selben Jahr folgte eine normal spielbare Jazzgitarre, die âES150â (Bild 1.3, die Buchstaben âESâ stehen fĂŒr âElectric Spanishâ). Sie verwendete den Korpus einer âL50â, war jedoch mit einem Tonabnehmer versehen. Dazu kamen dann noch die elektrische Mandoline âEM150â) und schlieĂlich das elektrische Tenorbanjo âETB150â. Zu den vier Instrumenten gab es einen passenden VerstĂ€rker mit einer Ausgangsleistung von 15 Watt. Gemessen an den heute ĂŒblichen VerstĂ€rkerleistungen erscheint das recht wenig, zumal die damaligen Lautsprecher einen viel geringeren Wirkungsgrad hatten als die heutigen. GegenĂŒber den unverstĂ€rkten Instrumenten brachte das aber einen beachtlichen Gewinn an LautstĂ€rke.
Bild 1.2: Aus Bakelit: Rickenbacker Hawaii-Gitarre um 1937
1.1 Die Anfangszeit: Hawaii- und vollakustische E-Gitarren
Bild 1.3: Eine der ersten normal spielbaren vollakustischen E-Gitarren: Gibson âES150â, um 1935
Auf den Ă€ltesten Schallplattenaufnahmen mit E-Gitarren hört man den Gitarristen Eddie Durham. Bekannter wurde jedoch bald Charlie Christian. Er spielte gegen Ende der 30er Jahre im Orchester von Benny Goodman (CDs davon sind heute noch zu haben). Anfang der 40er begrĂŒndete er zusammen mit einigen weiteren spĂ€ter sehr berĂŒhmt gewordenen Musikern, darunter Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Thelonious Monk, einen ganz neuen Musikstil, âBebopâ genannt, den ersten Schritt vom alten zum modernen Jazz. Dabei betrat er musikalisches Neuland, indem er seine E-Gitarre, die âES150â, als gleichwertiges Soloinstrument neben Trompete und Saxophon einsetzte, was erst durch die elektrische VerstĂ€rkung möglich geworden war. âGitarristen, wacht auf und spielt! Verkabelt den Klang, damit sie euch spielen hören!â, soll er ausgerufen haben. Sein neuer Sound fand bald begeisterte AnhĂ€nger, und die E-Gitarre breitete sich innerhalb der amerikanischen Jazzszene schnell aus. Ein weiterer Pionier der Anfangszeit war auch der Bluesmusiker T-Bone Walker.
WĂ€hrend des Zweiten Weltkrieges (in den USA 1941 bis 1945) stand die Gitarrenproduktion bei allen Herstellern weitgehend still, danach begann ein steiler Aufstieg. Vor allem Gibson entwickelte zahlreiche neue elektrische Modelle, jetzt vielfach mit âCutawayâ: âES5â, âES125â, âES175â, âES 350â und viele weitere. Aus den beiden alten Spitzenmodellen wurden 1951 die âL5CESâ und die âSuper 400 CESâ (Bild 1.4). Einige wurden speziell nach den WĂŒnschen groĂer Gitarristen entworfen, z.B. Johnny Smith, Barney Kessel (Bild 1.5), Tal Farlow, Howard Roberts, und dann nach diesen benannt. Ăber die zahllosen Gibson-Gitarren gibt es eine ganze Reihe von ausfĂŒhrlichen BĂŒchern, in denen die Details nachzulesen sind.
Bild 1.4: FrĂŒher wie heute vom Feinsten: Gibson âSuper 400 CESâ
Bild 1.5: Seltenes Doppel-Cutaway bei einer Vollakustischen: Gibson âBarney Kessel Regularâ
Teils zeitgleich, teils wenig spĂ€ter brachten auch andere amerikanische Firmen Vollresonanz-E-Gitarren heraus, wie schon gesagt Rickenbacker, auĂerdem Epiphone (1957 von Gibson aufgekauft; der Name wurde danach aus vertriebstechnischen GrĂŒnden als zweite Linie weitergefĂŒhrt), National, Dobro, Harmony, Kay und Gretsch. Anfang der 50er Jahre kam Guild dazu. Die letzteren beiden gehören heute zum Fender-Konzern.
Zu BerĂŒhmtheit gelangten auch einige ganz kleine MeisterwerkstĂ€tten: so John D'Angelico (Arbeitsbeginn 1932, gestorben 1964) und Elmer Stromberg, spĂ€ter James L. D'Aquisto und Robert Benedetto.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg dann auch in Deutschland das Interesse sehr schnell. Der bis dahin als âentartetâ verbotene Jazz wurde populĂ€r, und damit kam Nachfrage nach E-Gitarren auf. Die ersten Firmen, die mit einer Produktion begannen, waren die alten Geigen- und Konzertgitarrenhersteller. Am bekanntesten wurden Framus und Höfner, daneben kamen einige kleine Meisterbetriebe zu Erfolg: Wenzel Rossmeisl mit seinen âRogerâ-Gitarren, Arnold Hoyer, Anton Pilar, Felix StĂ€rke (âEsteâ-Gitarren), Gustav Glassl (der viele Gitarren fĂŒr Hopf baute) und vor allem Artur Lang. Nachdem die Nachfrage nach vollakustischen E-Gitarren mit dem Aufkommen der Rockmusik in den 60er Jahren stark zurĂŒckging, ist sie mittlerweile wieder deutlich angestiegen, und neuere MeisterwerkstĂ€tten verzeichnen hohe Nachfrage, so z.B. Klaus Röder und Stefan Sonntag.
1.2 Les Paul und Leo Fender
Heute herrscht die Elektrogitarre mit massivem Korpus (âSolid-Bodyâ) bei weitem vor. Die ersten dieser Art fĂŒr normale, âspanischeâ Spielhaltung waren die Typen mit Bakelitkorpus von Rickenbacker â zunĂ€chst EintagsïŹiegen. Es gab damals nur ganz wenige Verfechter dieses Bautyps. Einer davon war der schon erwĂ€hnte Les Paul, seit den 30er Jahren ProïŹ-Gitarrist und bald eine der schillerndsten Persönlichkeiten der US-Gitarrenszene. Er experimentierte eifrig herum, teils mit gekauften akustischen Gitarren (er hatte frĂŒh eine âL5â), teils mit seinen zahlreichen Eigenkonstruktionen. Er wollte bei der Saitenschwingung ein sehr lang anhaltendes âSustainâ haben. Das ging so weit, dass er versuchsweise sogar eine Eisenbahnschiene mit Saiten bespannte. Auf die Korpusresonanz legte er keinen Wert.
Waren seine Sounds zunĂ€chst mehr oder weniger Zufallsprodukte, so fand er doch bald heraus, dass sich mit unterschiedlich vielen Drahtwindungen auf den Tonabnehmerspulen verschiedene Klangfarben ergeben, und dass auĂerdem deren Position auf dem Instrument fĂŒr den Klang eine wichtige Rolle spielt. Sein bekanntestes StĂŒck baute er sich 1941: Er nahm einen dicken Hartholzblock mit 10 Ă 10 cm2 Querschnitt als Mittelteil, an den er zwei hohle seitliche Korpusteile einer Epiphone-Gitarre und einen Gibson-Hals anmontierte. Fest auf den Block setzte er (wohl erstmalig) zwei Tonabnehmer, um verschiedene Klangfarben zu erhalten. ĂuĂerlich sah dieses Instrument aus wie eine normale vollakustische Gitarre. Er nannte sie âThe Logâ â den Holzklotz â und spielte sie auf vielen Konzerten. Um 1947 wandte er sich damit an Gibson, um die Firma zu einer Serienproduktion zu bewegen. Man wies ihn jedoch brĂŒsk ab; zwischen den edlen Resonanzgitarren wollte man so einen âBesenstielâ nicht haben.
Sein musikalischer Erfolg setzte sich dennoch fort. Schon lange vor der Rock-ânâ-RollWelle produzierte er zusammen mit seiner Frau Mary Ford viele Hits. Sehr viel Zeit investierte er in die Weiterentwicklung der Tonstudiotechnik, der er ganz wesentliche neue Impulse vermittelte. So gab er den entscheidenden AnstoĂ fĂŒr die Mehrspur-Aufnahmetechnik. Bei seinen vielstimmigen StĂŒcken erklingen hĂ€uïŹg eine oder zwei Gitarren eine Oktave höher und doppelt so schnell wie normal. Das hat er durch Aufnahme mit halber
Bandgeschwindigkeit erreicht. Ferner erfand er durch paralleles Abspielen von zwei gleichen Aufnahmen und leichtes Bremsen des einen Tonbandtellers den âFlangingâ-Effekt, der spĂ€ter auf rein elektronischem Wege erreicht und in Form von kleinen EffektgerĂ€ten sehr populĂ€r wurde. Auch Tonband-Echo, âSound on Soundâ-Aufnahmetechnik (mit mehreren Tonköpfen) und Selbst-Begleitung mit Playback sind seine ErïŹndungen.
Les Paul blieb nicht der Einzige, der die Solid-Body-Gitarre propagierte. Um 1947 stellte Paul Bigsby einige nach den Vorstellungen des Gitarristen Merle Travis entwickelte Modelle vor, die in manchen BĂŒchern ĂŒber alte E-Gitarren gezeigt sind und schon viele Merkmale hatten, wie sie dann auf spĂ€teren wiederzuïŹnden sind â etwa die Kopfform und der durch den Korpus durchgezogene Hals. Aber ihm war damit kein Erfolg beschieden, es blieb bei ganz wenigen Exemplaren.
Der Mann, der der Solid-Body-Gitarre zum wirklichen Durchbruch verhalf, hieĂ Leo Fender (geb. 1909). Sein Lebenslauf liest sich fast so wie eine der berĂŒhmten amerikanischen MĂ€rchenkarrieren âvom TellerwĂ€scher zum MultimillionĂ€râ. Genauer gesagt war das ein Leben lang harte Arbeit mit vielen schweren KonïŹikten. Er hat seinen Erfolg nicht geschenkt bekommen. Schon als SchĂŒler hatte er sich fĂŒr die damals gerade neu aufkommende Radiotechnik begeistert. Anfang der 30er Jahre grĂŒndete er in Fullerton bei Los Angeles eine Reparaturwerkstatt. Da kamen bald nicht nur Radios zur Inspektion, auch Plattenspieler und die ersten Elektrogitarren und GitarrenverstĂ€rker (Rickenbacker, Gibson, National usw.). So kam er in Kontakt mit der Musikerszene. Er verlieh VerstĂ€rker und begann auch bald eigene zu bauen, vielfach fĂŒr die damaligen Hawaii-Gitarren. Zusammen mit Doc Kauffman grĂŒndete er die Firma K&F
Bei den damaligen vollakustischen E-Gitarren gab es bei gröĂeren LautstĂ€rken hĂ€uïŹg Probleme mit RĂŒckkopplung. So entwickelte er 1943 seine erste Solid-Body-E-Gitarre. Das war keine Hawaii-Gitarre, sondern eine mit BĂŒnden fĂŒr normale Spielhaltung (âspanishâ). Es blieb aber zunĂ€chst bei diesem einen Prototyp. WĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs lief das GeschĂ€ft nicht, danach ging es aber schnell bergauf. Kauffman schied 1946 wieder aus, seitdem heiĂt die Firma Fender Electric Instruments. Die Produktion von Hawaiigitarren (âSteel Guitarsâ) und VerstĂ€rkern steigerte sich. Fender konnte selbst kaum Gitarre spielen, hatte aber ein exzellentes Gehör fĂŒr guten Klang und beste Kontakte zu fast allen Gitarristen rund um Los Angeles, deren WĂŒnsche er bei der Entwicklung berĂŒcksichtigte. VerstĂ€rker und Instrumente kamen wegen ihres herausragend guten Klanges bei den Musikern zu Erfolg, gleichzeitig waren sie urstabil gebaut und ĂŒberstanden hĂ€uïŹge Transporte problemlos. Ihre spezielle Eigenschaft war eine Betonung der Höhen und BĂ€sse und eine AbschwĂ€chung der mittleren Frequenzen; das kam besser an als ein streng linearer Frequenzgang. Die Zielgruppe waren Country- und Hillbilly-Musiker. Rock ânâ Roll gab es noch nicht.
Um 1950 griff er die Idee einer in normaler Haltung zu spielende E-Gitarre mit massivem Korpus erneut auf und entwickelte zwei Modelle: die âEsquireâ mit einem Tonabnehmer (am Steg), und die âBroadcasterâ mit zweien. Den letzteren Namen durfte er nicht beibehalten, weil den schon eine Schlagzeug-Garnitur von Gretsch trug, und so Ă€nderte er ihn 1951 auf âTelecasterâ ab. Die Konstruktion war auf möglichst einfache Herstellbarkeit ausgelegt â mit einem Korpus aus einer Eschenholzplatte und einem angeschraubten Ahornhals aus einem StĂŒck, d.h. ohne extra aufgeleimtes Griffbrett (Bild 1.6).
Bild 1.6: Die erste Solid-Body-Gitarre mit durchschlagendem Erfolg: Fender âTelecasterâ
Diese Gitarren wurden von den Country- und Western-Gitarristen rund um Los Angeles und dann in den ganzen USA gut aufgenommen, vor allem die âTelecasterâ wurde bald zum echten Renner. Damit war der Durchbruch fĂŒr diese Bauart geschafft. Die Nachfrage hat bis heute nicht nachgelassen, an die etwas plumpe Form hat sich die ganze Welt gewöhnt. Die âTeleâ ist zum âKlassikerâ geworden und wird ohne wesentliche technische Ănderungen immer noch in groĂen StĂŒckzahlen gebaut. Ihr greller, peitschender Sound wurde fĂŒr die ganze weitere Entwicklung der E-Gitarre richtungsweisend. Die billigere âEsquireâ war dagegen weniger gefragt und wurde in den 60er Jahren eingestellt.
Durch den Erfolg bestĂ€rkt, begann Fender 1953 zusammen mit Fred Tavares noch ein neues, verbessertes Modell zu entwickeln. Ein Jahr spĂ€ter stellte er es der Ăffentlichkeit vor: die âStratocasterâ (Bild 1.7). Sie bekam drei Tonabnehmer und einen Korpus mit optimal an den Körper angepasster Formgebung, mit der sie nicht mehr so auf die Rippen drĂŒckte. Das Korpusholz war zunĂ€chst auch Esche, spĂ€ter wurde ĂŒberwiegend Erle verwendet. In der wenig spĂ€ter einsetzenden Rock-ânâ-Roll-Welle fand sie schnell begeisterte Aufnahme, sie prĂ€gte den ganzen Sound dieser Zeit wesentlich mit und wurde schlieĂlich die erfolgreichste Elektrogitarre aller Zeiten. Ihre Form wurde von vielen anderen Herstellern kopiert.
Bild 1.7: Meistgespielte und -kopierte E-Gitarre der Welt: die Fender âStratocasterâ
Les Paul und Leo Fender
Es folgten dann noch viele weitere Modelle, die aber nicht entfernt so hohe StĂŒckzahlen erreichten wie die ersten: 1957 die âJazzmasterâ (Bild 1.8) und 1961 die âJaguarâ, die damals die Spitzenmodelle werden sollten, aber heute fast in Vergessenheit geraten sind. AuĂerdem gab es einige billigere, etwa âMustangâ, âBroncoâ und weitere, dazu eine stĂ€ndig wachsende Zahl von VerstĂ€rkern.
Bild 1.8: Fender âJazzmasterâ, in den 60er Jahren ein Top-Modell, heute eher ein MuseumsstĂŒck
Die Fabrik expandierte sehr schnell. Lag der Umsatz 1953 noch bei 1 Million Dollar, so war er bis 1964 auf 40 Millionen gestiegen. Bald verlor Leo Fender jeden Ăberblick und war völlig ĂŒberfordert. Er war vom Typ her mehr der geniale TĂŒftler als ein Top-Manager mit 600 Angestellten. Als er 1965 gesundheitliche Probleme bekam, verkaufte er sein Unternehmen fĂŒr 13 Millionen Dollar an den Radio- und Fernsehkonzern CBS (Columbia
Broadcasting Service). Auf Druck der Konzernspitze wurde daraufhin die ganze Firma von Grund auf neu durchorganisiert, dabei wurden auch im Bereich der Fertigung viele Dinge umgestellt. Zahlreiche Musiker sagen, die QualitĂ€t der Gitarren und VerstĂ€rker sei dadurch gesunken, es hĂ€tten allerhand Montagsprodukte das Werk verlassen, die vorher die Endkontrolle nicht bestanden hĂ€tten. Die Tonabnehmer neigten zum RĂŒckkopplungspfeifen, der alte Nitrolack wurde gegen Polyesterlack ausgetauscht und noch vieles mehr, was sich im Nachhinein als nachteilig erwies. âPre-CBSâ galt bald als besser. Das Programm und die StĂŒckzahlen wuchsen aber weiter, und es kamen immer wieder neue Instrumente und VerstĂ€rker.
Ab den 70er und 80er Jahren liefen dann die WĂŒnsche der Musiker immer weiter auseinander. So ging Fender von den ursprĂŒnglichen Einheitsmodellen ab und brachte von Telecaster und Stratocaster eine ganze Reihe verschiedener Varianten heraus. Die Korpusform blieb gleich, aber kleinere technische Details wurden unterschiedlich gestaltet. Nebeneinander stehen jetzt Versionen, die haargenau den alten aus den 50er Jahren gleichen (âVintageâ-Typen), und modernere mit technischen Verbesserungen (âAmerican Standardâ und andere Serien). Viele sind nach bekannten Gitarristen benannt, die zum Teil bei der Entwicklung Pate gestanden haben, etwa Stevie Ray Vaughan, James Burton, Tom Delonge, Richie Sambora, Eric Clapton, Yngwie Malmsteen, Danny Gatton und noch zahllose weitere. Mittlerweile gibt es von Telecaster und Stratocaster je eine Vielzahl von Varianten; es erscheinen stĂ€ndig weitere, und manche verschwinden wieder. Es wird allmĂ€hlich schwierig, hier noch die Ăbersicht zu behalten.
Dazu kommen zahllose ganz neue Modelle, zum Teil mit Elementen von Ă€lteren und Namen, die aus alten Namen zusammengesetzt sind, wie âJagmasterâ, âJagstangâ usw. Auf jeden Fall ist fĂŒr die verschiedensten GeschmĂ€cker gesorgt. 1985 wurde das Werk wieder aus dem CBS-Konzern ausgegliedert und ist seitdem eigenstĂ€ndig. Die Produktion lĂ€uft heute in USA, Mexiko und Fernost (hier unter dem Namen âSquierâ). Welche StĂŒckzahlen von Beginn an bis heute von den einzelnen Modellen produziert wurden, will Fender nicht bekannt geben, man darf aber annehmen, dass sie mittlerweile in die Millionen gehen.
ZusĂ€tzlich zur GroĂserienproduktion grĂŒndete Fender 1987 den âCustom Shopâ, eine Edel-Werkstatt fĂŒr EinzelstĂŒcke und Kleinstserien nach speziellen KundenwĂŒnschen, vielfach mit aufwĂ€ndigen Sonderlackierungen, erlesenen Hölzern, spezieller Elektronik usw. Die Preise sprechen allerdings eher Superstars als Normalverbraucher an. Nach einem GeschĂ€ftseinbruch in den 80er Jahren kam das Unternehmen so wieder zu neuem Erfolg und Ansehen.
Leo Fender selbst arbeitete nach seinem RĂŒckzug aus der GeschĂ€ftsleitung noch einige Jahre als Entwickler mit, schied aber schlieĂlich ganz aus. Sein Ideal war es, wieder einen gut ĂŒberschaubaren Kleinbetrieb zu leiten. So grĂŒndete er 1973 zusammen mit einigen alten Mitarbeitern die Firma Music Man. Er brachte eine Menge Erfahrung ein und entwickelte neue Gitarren (Bild 1.9) und VerstĂ€rker, die der Markt aber nur zögernd aufnahm. Die VerstĂ€rker stellte er schlieĂlich wieder ein, den Firmennamen verkaufte er an Ernie Ball. 1980 formierte er zusammen mit seinem langjĂ€hrigen Mitarbeiter George Fullerton die neue Firma G&L. Auch in deren Instrumenten steckt viel altes Fender-Know-how, kom-
biniert mit einigen technischen Weiterentwicklungen. Leo Fender starb 1991, sein Name als einer der Pioniere der E-Gitarre wird noch lange weiterleben.

Der Erfolg von Fender blieb dem seit 1948 neu amtierenden Gibson-Chef Theodore McCarty nicht verborgen. Ihm wurde klar, dass da etwas Neues aufkam und dass ihm mit diesem Emporkömmling womöglich ein ernsthafter Konkurrent heranwachsen könnte. Offensichtlich waren Solid-Body-Gitarren doch zu verkaufen, und so beschloss er, auch einen Versuch damit zu machen. Damit der renommierte Name der Firma aber auf keinen Fall Schaden litt, sollte das neue Instrument unbedingt das beste sein, was in dieser Bauart möglich war. Nach sorgfĂ€ltiger Erprobung verschiedener Holzsorten war das Ergebnis schlieĂlich ein zweischichtiger Korpus: unten ein dicker Block aus Mahagoni, darĂŒber eine Deckschicht aus Ahorn, die gewölbt ausgearbeitet wurde wie bei den vollakustischen Modellen, damit die neue Gitarre nicht so billig aussah wie die Telecaster (die man bei Gibson nur als âKlodeckel mit Saitenâ verspottete). Das konnte auĂer Gibson damals so leicht keiner bauen. Der Hals wurde eingeleimt statt angeschraubt. Die goldfarbige Lackierung der Decke entsprach im damaligen Show-GeschĂ€ft gerade der Mode, und auch sonst war alles vom Edelsten. Die Gitarre bekam zwei einspulige
Bild 1.9: Leo Fender prĂŒft eine âMusic-Manâ-Gitarre.
Tonabnehmer mit cremefarbigen Kunststoffkappen (Typ âP90â, auch âsoapbarâ genannt) und vier Reglerknöpfe.
Um dem Verkauf nachzuhelfen, suchte Gibson nach einem Gitarristen, der durch seine ĂŒberragende Spielkunst und seinen Erfolg beim Publikum andere davon ĂŒberzeugen konnte, dass so ein massives Modell auch in dem exquisiten Programm mit den vielen Vollresonanz-Gitarren seine Berechtigung hatte. Man erinnerte sich an Les Paul, der immer noch mit seiner selbst gebastelten âLogâ-Gitarre durch die Lande zog und stĂ€ndig berĂŒhmter wurde. Als die Gibson-Leute ihm 1951 den Prototyp zeigten, war er auf Anhieb hell begeistert und lieĂ sich dazu gewinnen, kĂŒnftig nur noch mit dieser Gitarre in der Ăffentlichkeit aufzutreten. DafĂŒr bekam sie dann den Namen âLes Paul Modelâ (Bild 1.10). Nach einer kleinen Ănderung am Saitenhalter ging sie 1952 in Serie, sie kostete etwa 250 Dollar.
1954 kam noch eine Luxusversion dazu, die âLes Paul Customâ mit schwarzem Hochglanzlack und vergoldeten Metallteilen. Musiker nannten sie âBlack Beautyâ oder wegen ihrer sehr niedrigen BĂŒnden auch âFretless Wonderâ. FĂŒr die Werbung tat Les Paul dann sein Möglichstes. Er spielte diese Gitarren auf allen seinen Konzerten und machte viele Studioaufnahmen damit. Ab 1957 erhielten beide Modelle die neu entwickelten âHumbuckingâ-Tonabnehmer. 1958 wurden sie umgestaltet: Die Standard-Version erhielt eine braun-gelb-schattierte Lackierung (âsunburstâ), die âCustomâ bekam einen dritten Tonabnehmer in der Mitte spendiert.
Doch der Verkaufserfolg blieb beschrĂ€nkt. 1960 beherrschte Fender bei den Solid-BodyGitarren weitgehend den Markt. Die Les Pauls mit der konservativen Formgebung und dem weicheren Klang wollte kaum jemand haben. So entschloss sich Gibson fĂŒr ein vollstĂ€ndig anderes Design und stellte die Produktion um, ohne Les Paul viel zu fragen. Dem geïŹel die neue Formgebung aber ĂŒberhaupt nicht. Sein Vertrag mit Gibson lief 1962 aus, bis dahin steht noch sein Name auf diesen Gitarren. Danach wurden sie âSGâ genannt (Bild 1.11). Sie kamen vor allem in den 70er Jahren zu groĂem Erfolg. Im Laufe der Zeit erschienen die verschiedensten Varianten, Spitzenmodell ist die âSG Customâ mit drei vergoldeten Humbucking-Tonabnehmern. Eine Zeit lang ging die Nachfrage etwas zurĂŒck, in den letzten Jahren hat sie aber wieder krĂ€ftig zugenommen. Mitte der 60er Jahre fand dann in der Rockmusik ein Stilwandel statt: Die Beat-Ăra mit ihren halbakustischen E-Gitarren ging zu Ende, und der Blues wurde populĂ€r. Die Gitarren, die die fĂŒhrenden Gitarristen dieser Stilrichtung â Eric Clapton, Peter Green, Keith Richards, Mike BloomïŹeld â dafĂŒr als optimal befanden, waren die Les-Pauls mit den Humbucking-Tonabnehmern: Nur diese brachten den gewĂŒnschten warmen Sound mit dem sehr langen Sustain. Daraufhin begann plötzlich eine rege Nachfrage nach den LadenhĂŒtern von 1960. Da ihre Zahl begrenzt war (GröĂenordnung 1.500 bis 2.000 StĂŒck), schnellten die Gebrauchtpreise bald in die Höhe und ĂŒbertrafen die einstigen Neupreise bei weitem. Heute werden diese Gitarren unter Sammlern zu astronomischen Preisen gehandelt.
Um 1968 folgte Gibson schlieĂlich den WĂŒnschen der Musiker und begann die Les-PaulGitarren wieder neu zu produzieren â wenn auch zunĂ€chst in Details etwas anders gestaltet als die alten. Mit der Zeit kamen zahllose verschiedene Varianten heraus, inzwischen
Bild 1.10: Gibsons erste Massive: âLes Paul Modelâ, frĂŒhe 50er Jahre
Bild 1.11: Gibson âSGâ, 1960 als Nachfolger fĂŒr die âLes Paulâ eingefĂŒhrt. Hier die Version âSG Specialâ.
gehören sie mit zu den beliebtesten E-Gitarren der Welt. Bild 1.12 zeigt eine seltene Luxusversion, die âLes Paul Artisanâ mit drei Tonabnehmern und aufwĂ€ndigen Einlegearbeiten. Exoten mit wenig Verkaufserfolg waren die âLes Paul Professionalâ (1969) und die âLes Paul Recordingâ (ab 1971) mit spezieller Elektronik. In diese Serie gehört auch die in Bild 1.13 gezeigte Gitarre in der Hand ihres Meisters â ein EinzelstĂŒck mit Mikrofon und Fernbedienung fĂŒr ein TonbandgerĂ€t, das vorher aufgenommene Begleitspuren abspielt.
Neben den Les Pauls und SGs brachte Gibson dann noch viele andere Solid-Body-Gitarren auf den Markt. Die âExplorerâ und die âFlying Vâ wurden mit ihren bizarren Formen 1958 eine völliger Misserfolg, heute zĂ€hlen sie mit zu den gesuchtesten SammlerstĂŒcken.
Bild 1.12: Gibson âLes Paul Artisanâ, ein seltenes Luxusmodell mit drei Tonabnehmern und aufwĂ€ndigen Einlegearbeiten, 70er Jahre
1963 sollten die âFirebirdsâ den Fender-Modellen Konkurrenz machen, schafften das aber nicht, sie kamen erst sehr viel spĂ€ter zu Anerkennung. Es folgten noch viele weitere. In den amerikanischen E-Gitarren-BĂŒchern ist alles genau nachzulesen.
1.3 Der Siegeszug der Solid-Body-Gitarre
Die Erfolge von Fender und Gibson regten viele andere Gitarrenhersteller in den USA an, ebenfalls Solid-Body-Gitarren zu produzieren. Sie konnten sich damit aber zunĂ€chst kaum proïŹlieren. Die Modelle von Guild, Gretsch, Rickenbacker, Danelectro, National usw. aus den 50er und 60er Jahren blieben im Hintergrund. Erfolgreicher â zumindest auf dem europĂ€ischen Markt â waren die deutschen Hersteller Framus, Höfner und Hoyer. In GroĂ-
Bild 1.13: Les Paul mit einem Prototyp der Gibson âLes Paul Professionalâ mit spezieller Innenschaltung, Mikrofon und Tonband-Fernbedienung
britannien wurden Burns und Vox bekannt, in Italien Eko. Ab etwa 1970 kamen die Japaner immer stĂ€rker auf den Markt, zu den fĂŒhrenden Marken entwickelten sich hier vor allem Ibanez, Aria und Yamaha
Angeregt durch die groĂe Nachfrage nach den Fender- und Gibson-Modellen begannen deutsche und japanische Hersteller ab Ende der 60er Jahre, deren Korpusformen zu imitieren. ZunĂ€chst waren sie nur in groben ZĂŒgen nachempfunden, aber nach einigen Jahren glichen sie den Originalen bis zur letzten Schraube, optisch nur noch am Namenszug auf der Kopfplatte zu unterscheiden. In der KlangqualitĂ€t blieben alle diese Plagiate zunĂ€chst deutlich hinter den Originalen zurĂŒck, aber das Ă€nderte sich mit der Zeit. Manche wurden sogar besser, vor allem auch in der Gesamtverarbeitung, wo sich Fender und Gibson damals auf ihren Lorbeeren ausruhten und sich allerhand Schnitzer leisteten. Konkurrenz und Preisdruck wurden dann immer hĂ€rter, verloren haben schlieĂlich die deutschen Hersteller: Framus und Hoyer gingen in Konkurs; Höfner ĂŒberlebte, sah im MassengeschĂ€ft keine Chance mehr und verlegte den Schwerpunkt auf handgefertigte Spitzeninstrumente. Hier haben die Deutschen eine neue Chance entdeckt; es haben sich in den letzten Jahren viele neue Betriebe mit meist ganz wenigen Leuten etabliert, die nur Kleinserien bauen, dafĂŒr aber in edelster QualitĂ€t. Unter diesen ist auch der Name Framus wieder auferstanden â als die Gitarrenabteilung von Warwick.
Die weitaus gröĂten StĂŒckzahlen kommen aber nach wie vor aus den USA und Ostasien. Im Kampf um die Lohnkosten begannen einige US-Firmen in den 70er Jahren, einen Teil
ihrer Produktion nach Japan zu verlegen, um so ihr ĂŒberlegenes Know-how zu gĂŒnstigeren Preisen anbieten zu können. Teilweise bekamen diese Instrumente dann andere Namen: So hieĂen die dort unter Fender-Regie hergestellten Instrumente âSquierâ (nach einem alten Saiten-Lieferanten, den Fender in den 50er Jahren aufgekauft hatte). Gibson lieĂ den Namen Epiphone hier wieder auïŹeben. Guild (seit den 90er Jahren zum FenderKonzern gehörig) kam mit âDeArmondâ.
Nachdem dann gegen Ende der 80er Jahre auch die japanischen Arbeitslöhne stiegen und in SĂŒdkorea und Taiwan das Wirtschaftswunder einsetzte, wurde ein Teil der Produktion wieder von Japan abgezogen und dorthin verlagert. Selbst die japanischen GroĂhersteller passten sich dem Trend an und verlegten ihre Produktion in NachbarlĂ€nder mit niedrigeren Löhnen. Die Szene ist stĂ€ndig in Bewegung. Inzwischen werden z.B. die âSquierâ-Instrumente auch schon nicht mehr in Korea, sondern in China und Indonesien produziert. Gleichzeitig fertigt Fender seine preiswerten Modelle seit den 90er Jahren im vor der HaustĂŒr liegenden Mexiko.
Die Zahl der Hersteller wĂ€chst stĂ€ndig weiter, es entstehen ĂŒberall in der Welt wie aus dem Nichts immer wieder neue Namen, bei denen man oft ĂŒberhaupt nicht mehr weiĂ, wer eigentlich dahintersteckt (bei den alten ist es auch oft schon verworren); das können ebenso groĂe Industriekonzerne wie ganz kleine Handwerksbetriebe sein. Die Zahl der angebotenen Modelle geht allmĂ€hlich in die Tausende. Die echte âArtenvielfaltâ hat gegenĂŒber frĂŒher allerdings stark abgenommen, was etwas schade ist. Nur sehr wenige Hersteller entwickeln wirklich noch eigene Ideen. Die meisten sind mehr oder weniger Trittbrettfahrer und kupfern die Formen einfach nur von den Erfolgsmodellen ab. Sie glauben offenbar, auf diesem Wege den gröĂten Gewinn machen zu können. So nimmt die Kopiererei kein Ende. Besonders proïŹlieren können sie sich so allerdings kaum.
Daneben kreieren â zum GlĂŒck â auch viele Hersteller neue, eigene Formen. Die wildesten Designs tauchen auf, gelegentlich zeigen hauptberuïŹiche SchnitzkĂŒnstler ihr Können (z.B. bei ESP). Aber auch bei denen basiert die grundsĂ€tzliche Konstruktion fast nur auf den alten Prinzipien von Fender und Gibson. Unter den neueren amerikanischen Herstellern hat sich vor allem Paul Reed Smith (PRS) einen ĂŒberragenden Ruf aufgebaut (Bild 1.14). Einige weitere junge Firmen mit Bekanntheitsgrad sind etwa B. C. Rich, Tom Anderson, Brian Moore, Heritage, Hamer. Ihre Gitarren haben vielfach einen hervorragenden Klang und edle VerarbeitungsqualitĂ€t; in der Bauweise als solcher gehen sie aber mehr oder weniger die ausgetretenen Pfade.
Die Firmen, die wirklich bahnbrechende Neuerungen eingefĂŒhrt haben, sind dagegen dĂŒnn gesĂ€t. Als allererste ist hier Alembic zu nennen, ein seit etwa 1969 in Santa Rosa in Kalifornien ansĂ€ssiger Kleinbetrieb, der es sich auf die Fahne geschrieben hat, nur die allerexquisiteste QualitĂ€t zu liefern, ohne RĂŒcksicht auf die Preise. In Bild 1.15 ist die âTributeâ zu sehen, die u.a. Jerry Garcia von den âGrateful Deadâ gespielt hat. Allerdings sind die E-BĂ€sse von Alembic weiter bekannt geworden als die Gitarren; mehr darĂŒber in Kapitel 1.5.
Ein RevolutionĂ€r war Ned Steinberger mit seinen kopïŹosen Gitarren und BĂ€ssen aus Epoxidharz-vergossenen Kohlefasern, siehe Kap. 1.5. Ganz und gar aus diesem Material fertigt Miller (Deutschland) seine Gitarren und BĂ€sse â im Gegensatz zu Steinberger je-
1.3 Der Siegeszug der Solid-Body-Gitarre
Bild 1.14: Traum von manchem Spieler: Paul Reed Smith âArtist Series Iâ
Bild 1.15: Bekannt geworden durch Jerry Garcia (Grateful Dead): Alembic âTributeâ
doch hohl. Parker verwendet bei der âFlyâ mit ihrem provokanten Design Lindenholz (Titelbild dieses Buches und Bild 1.16), das auf der RĂŒckseite mit einer Kohlefasermatte beschichtet ist, wodurch sich die StabilitĂ€t ganz wesentlich erhöht. AuĂerdem ist hier zusĂ€tzlich zu den ânormalenâ elektromagnetischen ein Piezo-Tonabnehmer im Steg eingebaut â erstmalig mit guter Funktion.
Bild 1.16: Abseits der ausgetretenen Pfade mit eigenen neuen Ideen: Parker âFlyâ
Bild 1.17: Hier hat sich der Designer ausgetobt: Teuffel-Gitarre (Deutschland, 2001) .
Travis Bean fĂŒhrte durch den Korpus durchgehende AluminiumhĂ€lse ein (Bild 2.22 auf Seite 74) â so lebte die Konstruktion der uralten âFrying Pans" von Rickenbacker wieder
auf. Kramer schraubte AluminiumhĂ€lse an Holzkorpusse. DesignmĂ€Ăig absolut aus dem Rahmen fallen die Gitarren von Teuffel (Deutschland, Bild 1.17) und Gittler (Israel).
WĂ€hrend die normale E-Gitarre sechs Saiten hat, gab und gibt es immer wieder Abwandlungen davon: so seit 1964 12-saitige Versionen; sehr selten sind solche mit 9 oder 10 Saiten (nur die drei bzw. vier hohen Saiten doppelt). Seit Ende der 90er Jahre haben sich 7-saitige E-Gitarren mit zusĂ€tzlicher tiefer H-Saite weiter verbreitet. Die Idee ist an sich schon alt: Gretsch baute bereits in den 60er Jahren die âGeorge van Epsâ-Gitarre, wenn auch mit wenig Erfolg. Ganz vereinzelt gab es auch schon 8-saitige mit zwei Saiten unterhalb der E-Saite (z.B. von Hopf , Deutschland). Ausgestorben sind viersaitige, in Quinten gestimmte âTenorgitarrenâ. Die weitaus meisten waren vollakustisch, in SolidBody-Bauweise gab es einige wenige EinzelstĂŒcke von Gibson in Les-Paul- und in SGForm.
Besonderes Aufsehen erregen Doppelhals-Gitarren. Das bekannteste Modell ist die âEDS1275â von Gibson, eine Art Doppel-âSGâ mit sechs und zwölf Saiten, eine Zeit lang von John McLaughlin und Jimmy Page (Led Zeppelin) gespielt. Weniger gebrĂ€uchlich sind Kombinationen von E-Gitarren mit E-BĂ€ssen oder Mandolinen; alte Modelle von Gibson erzielen hohe Liebhaberpreise. Sehr vereinzelt ïŹndet man noch mehr HĂ€lse: Career (Korea) bietet ein Modell mit dreien an, und der Gitarrist Rick Nielsen hat sich von Hamer (USA) sogar eine FĂŒnf-Hals-Gitarre bauen lassen â Show ĂŒber alles!
Dass die Verkaufserfolge der einzelnen Modelle stĂ€ndigen Schwankungen unterliegen, ist ĂŒberwiegend eine Sache der Mode und wird maĂgeblich von den aktuellen Star-Gitarristen beeinïŹusst. Die werden von den Herstellern als âEndorserâ heiĂ umworben. Hohe Verkaufszahlen sind deshalb kein zwingender Beweis fĂŒr gute QualitĂ€t, und kommerzieller Misserfolg ist auch kein zwingender Beweis fĂŒr schlechte QualitĂ€t. Eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei auch, wie gut der Vertrieb eines Herstellers durchorganisiert ist. Der E-Gitarren-Markt ist stark ĂŒbersĂ€ttigt, da geht auch manches unter, was an sich gut ist, wo aber der Vetrieb nicht richtig funktioniert.
So viel zu den ânormalenâ Solid-Body-E-Gitarren mit magnetischen Tonabnehmern. Daneben hat sich noch eine andere Art verbreitet, angeregt durch die elektriïŹzierten Akustik-Gitarren, bei denen man aber auf die Korpusresonanz wieder verzichtet hat. Sie haben Piezo-Tonabnehmer im Steg und liefern dadurch einen Klang, der mehr in der NĂ€he von akustischen Gitarren liegt. Es gibt hier Typen mit Stahlsaiten und mit Nylonsaiten: Bild 1.18 zeigt ein Modell, das sich sehr an eine spanische Konzertgitarre anlehnt (âMelodyâ, Italien), jedoch massiv ist. Bei der Ibanez âTalmanâ (Bild 1.19) ist der FenderEinïŹuss auf die Formgebung nicht zu ĂŒbersehen. Der Klang dieser Instrumente kommt in die NĂ€he von akustischen, das letzte âgewisse Etwasâ fehlt aber doch. Ein massiver Korpus kann nun einmal einen Resonanzkorpus nicht ersetzen.
Zum Abschluss dieses Kapitels noch ein absoluter Exot: âThe Stickâ, entwickelt von Emmett Chapman (Bild 1.20). Die Saiten werden hier nicht angezupft, sondern erklingen durch Schlagen auf die BĂŒnde. Man spielt sie mit beiden HĂ€nden. Am oberen Ende sind die Saiten bedĂ€mpft, so dass sie ungedrĂŒckt keine unerwĂŒnschten Töne abgeben. Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Saitenzahlen, Stimmungen und Hölzern, auch eine aus Kohlefaser-Material.
Bild 1.18: AuĂen klassisch, innen massiv, mit Nylon-Saiten: âMelodyâ (Italien)
Bild 1.19: Form wie eine E-Gitarre, aber mit Nylonsaiten: Ibanez âTalmanâ â mit ausgesuchter âWolkenâ-Maserung
Bild 1.20: Mit beiden HĂ€nden auf dem Griffbrett zu spielen: âThe Stickâ von Emmett Chapman
1.4 Die halbakustische E-Gitarre
Die Solid-Body-E-Gitarre hat gegenĂŒber der vollakustischen den Vorteil, dass sie bequemer am Körper liegt. DafĂŒr fehlt ihr aber die Resonanz des Korpus. Mitte der 50er Jahre kam ein Mittelding dazwischen auf: die halbakustische oder âThin-lineâ-E-Gitarre, mit ïŹacherem Korpus, aber ansonsten genauso gebaut wie die vollakustische, also vollstĂ€ndig hohl. Die Zargenhöhe ist hier etwa 3 bis 5 cm. Die erste war die Gibson âES225â (1955), kurz darauf folgten die âES350Tâ und die âBirdlandâ. Die letztere hat eine massive Fichtendecke, ebenso wie die kurzlebige âL5Tâ, die Flachversion der âL5CESâ. Nahezu alle sonstigen Modelle von Gibson und anderen Herstellern sind aus mehrschichtigen Furnierhölzern gebaut, meist Ahorn.
Die BlĂŒtezeit dieser Gitarren waren die 60er Jahre. Verbreitung erreichten die Gibson âES330â, Bild 1.21, die ebenfalls von Gibson hergestellte, praktisch baugleiche Epiphone âCasinoâ und auch viele Modelle von Gretsch, Bilder 1.22 und 10.4 (S. 243), und Ricken-
backer. Die letztere Firma brachte mit ihren 1964 eingefĂŒhrten zwölfsaitigen Modellen eine bahnbrechende Neuerung auf den Markt, sie sind auf alten Beatles- und Byrds-Platten zu hören. Bild 1.24 zeigt eine seltene Rickenbacker-Doppelhalsgitarre mit sechs und zwölf Saiten. Völlig erfolglos war Fender mit seiner âCoronadoâ. In Deutschland kamen Framus und Höfner mit ihren vielen verschiedenen Modellen in dieser Zeit gut an.
Bild 1.21: Flach und innen ganz hohl: Gibson âES330â
Dass diese Gitarren ab Ende der 60er Jahre nicht mehr gefragt waren, lag auĂer an der reinen Mode an der stĂ€ndig steigenden LautstĂ€rke der Bands und dem Trend zur Ăbersteuerung der VerstĂ€rker. Neue MaĂstĂ€be gesetzt haben hier vor allem Cream, Jimi Hendrix, Led Zeppelin und einige andere. Die Gitarren mit voll schwingfĂ€higem Resonanzkorpus sind dafĂŒr ungeeignet, sie geraten sehr schnell in akustische RĂŒckkopplung â einzelne Töne werden dann immer lauter und sind nur durch Festhalten der Saiten zu stoppen (siehe Kapitel 8).
Sehr viel erfolgreicher wurde deshalb eine Kreuzung dieses Bautyps mit der Solid-BodyGitarre: die âSemi-Solid-Gitarreâ. ĂuĂerlich sieht sie genauso aus, aber der Korpus ist in der Mitte durch einen dicken Holzblock versteift. Weil Decke und Boden praktisch nicht mehr schwingen können, ist die Gefahr der akustischen RĂŒckkopplung weitgehend ge-
Bild 1.22: Schalllöcher nur aufgemalt: Gretsch âTennesseanâ
Bild 1.23: Korpus mit Mittelblock versteift: Gibson âES345â
bannt â wie schon einst bei Les Paul. Unterscheiden kann man die beiden Bautypen sehr leicht, indem man den Boden abklopft oder ins Schalloch greift. Von diesen Gitarren wurden weit mehr produziert als von den resonanzfĂ€higen Versionen. Die weitaus gröĂte Verbreitung hat die 1958 eingefĂŒhrte Gibson âES335â gefunden, sie wurde eine Art âAllroundâ-Gitarre, auf der man von Rock bis Jazz annĂ€hernd alles spielen kann. Weniger gefragt waren ihre teureren Schwestern âES345â (Bild 1.23), und âES355â. Ebenfalls aus dem Hause Gibson stammen die Epiphone-Modelle âRivieraâ und âSheratonâ. Einige wenige Gitarren von Gretsch sind auch nach diesem Prinzip gebaut. Bekannt wurden ferner die Guild âStarïŹreâ und die Fender âStarcasterâ, in Deutschland die Höfner âNightingaleâ.
Bild 1.24: Rickenbacker-DoppelhalsGitarre mit 6 und 12 Saiten, ebenfalls eine Semi-Solid-Konstruktion
Bild 1.25: Hohler Flachkorpus, gebaut wie eine Western-Gitarre: Godin âAcousticasterâ
Neben diesen beiden Haupt-Konstruktionstypen gibt es noch eine Reihe von anderen. Die Folge der Vielfalt ist, dass die Bezeichnungen âhalbakustischâ, âSemi-solidâ usw. nicht immer einheitlich gehandhabt werden. Man sollte also jeweils genauer speziïŹzieren, welche Konstruktion man meint. Kapitel 2.3 geht noch ausfĂŒhrlich darauf ein.
Die meisten E-Gitarren dieser Klasse haben zwei f-Löcher, manche auch nur eines. Weil diese jetzt akustisch kaum noch eine Funktion haben, hat man sie bei manchen Modellen einfach nur aufgemalt, etwa bei der Gretsch âTennesseanâ (Bild 1.22) oder einigen von
Stichwortverzeichnis
12-saitige E-Gitarren 33, 37, 98, 238f, 251
4x5-Schalter 185f, 188
5-saitige E-BĂ€sse 43, 45
5-Stufen-Schalter 172f, 187
6-saitige E-BĂ€sse 43
7-saitige Gitarre 33
A
Abschirmung 189, 209, 212
aged 247
Ahorn 20, 25, 62, 64, 67, 78, 239
Akku 198, 224
aktive Gitarrenschaltungen 44, 138, 153, 195ff
aktive Klangregelung 44, 199
aktive Tonabnehmer 117, 138ff, 195
Akustik-BĂ€sse 46f, 150
Akustik-Gitarren 33, 68, 200
Akustik-Gitarren-VerstÀrker 154
akustische RĂŒckkopplung 14, 67, 150, 229ff
akustisches Umfeld 50, 186 akustische TĂ€uschung 87, 117
Alembic 30f, 43f, 64, 71, 73, 99, 161, 196f, 207
Aluminium 14f, 32f, 70, 73, 145, 212
Alnico 90, 97, 107, 128f, 142f
Anti-Feedback-Schaltung 200
Antiquity 247
Aria 29, 197 arched top 13
Armstrong, Dan 70, 161
Armstrong, Kent 84
ARP 217f
Artist-Serie 196, 198
Avatar 217f
B
Baggs, L. R. 151, 200
Bakelit 15, 72
Balkenmagnet 92, 97, 131, 143
Barden, Joe 84, 94f , 103, 134
Bariton-Gitarren 47
Barcus-Berry 151
Barney-Kessel-Gitarre 18
Bartolini 84, 105f, 113, 138
Bassregler 195f, 207
Batterie 138, 155, 196, 198f , 201
BausÀtze 238, 249
Bean, Travis 32, 73
Biegesteifigkeit 54, 56
Bigsby, Paul 20
Bigsby-Vibratohebel 57f
Birdland 35, 63, 68
Blechkappe 103, 116, 127f, 144, 146f, 193, 235
Blei-Zirkonat-Titanat 149
Blueshawk 100, 176
Broadcaster 20, 171, 240, 246
Brummstörungen 94, 153, 209
BĂŒnde 13, 51, 74, 246, 252
Bundreinheit 55, 251
Burstbucker 134
Bypass-Schalter 198
C
Casino 35
Casio 223f
CBS 23f, 241
Chet-Atkins-Gitarre 153
Christian, Charlie 17
Christian, Mike 151
Clapton, Eric 24, 26
Coil Splitting 115, 179, 183
Custom Shop 24
D
DĂ€mpfer 58f
Danelectro 28, 43, 59
D'Angelico 19, 241, 244
D'Aquisto 19, 241
dead spot 76, 255
DeArmond 14, 30, 88, 90, 99, 112, 133f, 195, 231, 244, 246
Decke 64ff, 229, 241
digitale Gitarrensynthesizer 220ff
DiMarzio 84, 91, 93ff, 97f, 115, 133f , 137, 159, 179, 181, 206
Dog Ear 90f
Doppelhals-Gitarre 33, 37f, 252
DrahtstÀrken 141
Drehschalter 190, 193ff , 204, 209, 235f
Dual-Sound-Humbucker 84, 115, 179, 181
Dummy-Spule 99, 197, 238
Duncan, Seymour 84, 94, 97, 125f, 138, 247
Dynamik 117, 140, 196
Dynamik-Kompressor 196
E
EB0...EB3 40f, 43, 59
EB750 43
E-Bow 230f
EDS1275 33
EH150 16
Eigenresonanz 50, 53, 107
Eko 29, 94, 113
Elektrobass 39ff
elektrodynamische Tonabnahme 147f
Elektromagnet 230f
elektromagnetische Tonabnehmer 83ff
EM150 16
EMG 84, 138, 179, 204f
endloses Sustain 219, 230
Endorser 86
Epiphone 18f, 30, 35, 133, 176
Epoxid 30, 43, 73, 145
Equalizer 195
Erdung 209
Eric-Clapton-Stratocaster 196, 198
Erle 22, 60, 78
Erregerspule 119
Ersatzschaltbild einer Spule 108f, 127
ES5 18
ES150 16f, 91
ES175 18, 43, 68
ES300 159f
ES330 35, 63
ES335 37, 43, 63, 233240
ES345 37, 63, 176f, 234
ES350 18
ES350T 35
ES355 37, 176f , 234
ES Artist 39, 196
Esche 20, 22, 60, 78
ESP 30
Esquire 20f, 171
ETB150 16
Exemplarstreuungen 104, 123, 130
Expander 196
Explorer 27, 239
Eyb, GĂŒnter 59, 184
F Feldlinien 105, 147
Fender-BĂ€sse 39ff, 58, 74, 77
Fender-Gitarren 20ff, 29f, 36, 86f
Fender-Humbucker 94, 116, 133f
Fender-Tonabnehmer 121ff
Fender, Leo 20ff, 197, 247
Fernandes 230f
Ferrit 90, 107, 128ff , 142f
Fichte 57, 64, 68, 229, 241
Firebird 28, 41, 73, 252
Fishman 140, 150f, 153, 154ff, 198, 200
Flanger 20, 195
Fleischer, Helmut 77ff
F-Löcher 14
Floyd Rose 57
Fly 32, 154f, 200
Flying V 27, 239
Fralin, Lindy 84, 134
Framus 19, 28f, 36, 42, 57, 59, 64, 67, 100, 161f, 178, 183, 195, 238, 242
Fretless 47
FrequenzlĂŒcken 120, 132
Frequenzweiche 154
Frying-Pan 14, fĂŒnfsaitige E-BĂ€sse 43, 45
FunkĂŒbertragung 213f
G
Gebrauchtkauf 250 gegenphasige Schaltung 162f, 166, 183
geteilter Tonabnehmer 98
Gibson-BĂ€sse 40f , 52, 59, 94, 97, 182, 206
Gibson-Gitarren 13ff, 25ff, 29f, 86f
Gibson-Humbucker 92ff, 116, 123, 179, 246
Gibson, Orville 13
Gitarren-Synthesizer 215ff
G&L 24, 40, 98, 129
Godin 38f, 47, 150
Godwin 216f
GR-33 224
GR-808 220
Grabber Bass 161
Grenzfrequenz 109
Gretsch 18, 28, 33, 35, 38, 59 63f, 90, 93f, 100, 113, 127, 133, 145, 178, 210, 241, 243
Grundfrequenz 52ff, 157ff
GrundlautstÀrke 114, 131
Grundschwingung 53ff, 158
Guild 18, 28, 30, 38, 64, 67, 90, 179, 234
H
HĂ€ussel 84
Halbakustische E-Gitarre 35ff, 63ff, 212, 255
Hals 70ff, 75, 251
Hamer30, 33
Harmonic Restructure Modeling 226
Harmony 16, 18
Hawaii-Gitarre 13ff, 20
Hendrix, Jimi 230
Henry 108ff, 112, 121ff
Heritage 30
hexaphonischer Tonabnehmer 100, 217ff
Hochpass 152, 207
Höfner 19, 28f , 36, 38f, 42, 59, 67, 91, 94, 103, 144f, 154, 182, 195, 210, 242, 259
Höhenverlust 167, 170
Hopf 19, 33, 148
Howard-Roberts-Gitarre 18, 195
Hoyer 19, 28f, 58, 64, 100, 178, 210, 242
HRM 226
Humbucking Pickup, Humbucker 26, 91ff , 108, 115f, 118, 131, 133f, 143, 147, 159, 179, 188, 209
Hyak 73 I
Ibanez 29, 33f, 70, 161, 172, 184, 199, 238
Impedanzwandler 115f, 126, 138, 144, 154, 203ff, 235
InduktivitÀt 107ff, 113ff, 120ff, 128f, 133f, 159, 165f , 187f, 195, 213
Intermodulation 136
J
Jaguar 23, 43, 58f, 88, 97f
Jahresringe 59, 71
Jan-Akkerman-Gitarre 64, 183
Jazz Bass 39ff , 47, 77, 98, 167, 171, 193, 209, 212, 233f
Jazzmaster 23, 58, 88, 98, 134
Johnny-Smith-Gitarre 18, 241
K
Kabel 110, 119, 153, 209
KabelkapazitÀt 110f, 152, 166, 189, 191, 203, 213
KapazitÀt 108ff, 121ff, 152, 166
Kauffman, Doc20, Kauftipps 249ff
Kay 16, 18
Kinman 84, 97
Klangregler 165, 173
Klirrverzerrungen 120, 134
koaxialer Humbucker 97, 101, 133, 235
Kohlefasern 33, 43, 45, 73, 76
Kompression 117, 135, 196
Kondensator 138, 167ff, 182, 190, 193, 194f, 204, 235
Konduktanz 78f
Kontaktspray 233
Kontakttonabnehmer 150f
Kontrabass 39, 43, 47, 148
kopflose Instrumente 30, 43
Korpus 59ff
KorpusrĂŒckkopplung 229f
Kramer 33, 73
Kurzschlusswindung 113, 116, 127
L
L5 14, 19, 35, 241
L5T 35, 68
L6S 162, 183
Lace 84, 98
Lack 59, 237
Lang, Artur 19, 65, 66, 242, 245
LastkapazitÀt 115, 120ff, 162, 198, 203, 214, 230
Lastwiderstand 113, 152, 168
Lautsprecher 16, 103, 106,134, 154, 195, 207, 226, 229
LautstÀrkeregler 138, 153, 165ff , 193, 203
Lawrence, Bill 84, 94, 97, 195
LED 196
Les Paul Artisan 27f, 178, 241
Les Paul Deluxe 94, 133
Les Paul Custom 26, 90, 239
Les Paul Model 26,
Les Paul Professional 27, 97, 126, 235
Les Paul Recording 27, 126
Les Paul Standard 62, 239f, 247
Lindy Fralin 84 lineares Potentiometer 167f
Loar, Lload 13f , 39
Log-Gitarre 19, 26
logarithmisches Potentiometer 167f
Lover, Seth 91
Lucille 39, 176f
Luftschall 14, 102
M
Magnete 54, 88, 104ff, 128ff
magnetischer Fluss 130, 134f
MagnetstÀrke 103, 130, 136
Mahagoni 25, 70
Masseverbindung 212, 234
May, Ulrich (Carlo) 60
McCartney, Paul 41f
McCarty, Theodore 25 mechanische Resonanz 53, 74 mechanisches
Schwingungsspektrum 77
Megaswitch 184
Melody Maker90
Mehrspur-Aufnahmetechnik 19, Mensur 39, 43, 47, 132, 158, 160
Metallhals 73, 76
MIDI 222, 224, 226f
Mikrofon 14, 83f, 99f, 106, 126, 140, 229, 231
Mikrofonie 89, 102, 116, 141, 212, 231, 254
Miller 30, 70
Minimoog 217
Modalanalyse 78
Moore, Brian 30
Music Man 24, 40, 59, 100, 154, 197, 200
Mustang 23, 88, 163, 171, 187, 230
Mustang Bass 39f, 52, 58, 98
N
National 18, 20, 28
nichtlineare Verzerrungen 120, 134ff
niederohmige Tonabnehmer 126, 133, 142
Noiseless 97, 103, 131
Notchfilter 200
Nussbaum 61
Nylonsaiten 33, 68, 83, 149f, 153
O
Oberschwingungen 53, 76, 131, 157ff, 162
Oktavteiler 195
OperationsverstÀrker 203, 218
Orgelgitarren 215ff out of phase 162f, 166
Ovation 69f , 99, 149, 200
P
P90 26, 90, 98, 122, 125, 198, 239
P94 91
P100 98
PA-Anlage 50
PAF 121, 159
Paradis 228
Parallelschaltung 115, 166, 172, 193 parametrische Klangregelung 45, 199
Parker 32, 154f , 200
Patent applied for 87, 92, 123, 134,
239, 246
Paul, Les 14, 26, 29, 149, 161, 211
Paul Reed Smith 30f, 58, 64, 98, 147, 183f, 194
PermeabilitÀt 105, 108, 128, 130, 144
PG-380 223f
Phaser 195
Phasenumkehrschalter 179, 196
Pickup s. Tonabnehmer
Pickup-Analyzer 103, 120, 127, 130, 138
Piezo-Tonabnehmer 14, 33, 39, 47, 68f, 76, 83, 99, 133, 140, 149ff, 200, 203
Polabstand 131
PolaritÀt 142, 166
Position des Tonabnehmers 157ff, 226
Potentiometer (Poti) 167, 233, 246, 254
Powerbridge 150f, 155
Powerchip 154ff, 198
Pre-CBS 24, 241
Precision Bass 39f, 47, 77, 88, 98, 99, 129, 170, 182, 212, 233ff
PRS 30f, 58, 64, 98, 147, 183f, 194
Push-Pull-Schalter 179, 181, 187f, 190, 192, 209
PVDF 149
Q
QualitÀtskontrolle 88, 101ff
Q-Wert 112ff, 129, 144 R
Raumakustik 50
Rauschen 117, 140, 213
RD77 196
Relic 247
Resonanzfrequenz 109ff, 113ff, 119ff, 126f , 131, 133, 138, 144, 162, 190f, 192, 194, 197, 203f, 207f
Resonanzkorpus 63ff
ResonanzĂŒberhöhung 103, 109ff, 114, 117ff, 131, 137f, 142, 168f, 174, 179, 192ff, 197, 204, 207f, 212, 231
reversed polarity 98
reversed wound 98
Rich, B. C. 30
Rickenbacker, Adolph 14
Rickenbacker-Bass 41, 58, 71f , 89f
Rickenbacker-Gitarren 14ff, 20, 28, 32, 37, 71, 89f, 167, 175
Riegelahorn 67
Rio Grande 84
Riviera 37
Roland 148, 221ff, 230
Röder, Klaus 19
Roger-Gitarren 19, 242
Rosenholz 61, 78
Rossmeisl, Roger 42
RĂŒckkopplung 14, 102, 142, 229ff, 254
S
Saiten 51ff, 250
Saitenlage 13, 115, 251
SaitenrĂŒckkopplung 229ff, 254
Schack 45f
Schaller 84, 94, 98, 127, 138, 145, 151, 184
Schecter 115, 212
Schutzdiode 201
Schwingkreis 109,166
Schwingungsbauch 157
Schwingungsknoten 157
SchwingungsĂŒbertragung 58, 72, 149
sechssaitiger E-Bass 43
Selbstbau von E-Gitarren 236ff
Selbstbau von Tonabnehmern 140ff
Semi-solid-body 36ff, 43, 59, 75, 150, 229
Sender 213f
Serienschaltung 166, 181, 188
Serienschwingkreis 176
SG 26f, 70, 80, 239
SG Custom 26, 178, 194
Shadow 84, 138, 140, 151
siebensaitige E-Gitarre 33
single coil 88, 103, 118, 131, 133, 145, 193
Sirren 210
Sitar 59
SKC 73
Slap-Sound 182, 199
Smith, Paul Reed 30f, 58, 64, 98, 147, 183f, 194
Soapbar 26, 90
Solid-body-Gitarre 19ff, 25ff, 229
Sonntag, Stefan 19, 65, 67
Spannungsabgabe 105
Sperrholz 67
Split Humbucker 98f, 143
Spule 88ff, 105ff, 143
Squier 24, 30, 90, 122 stacked 97
staggered 136
Stahlsaiten 33, 83, 150
Stahlstange 70, 72f, 147, 235f
Starcaster 38
State-variable filter 197, 199, 208
Status 73
Steg 55ff, 149ff
stehende Wellen 53, 157
steife Saite 54
Steinberger 30, 43f, 45, 70, 73
stereo 100, 176, 200
Stick 33, 35
Stratitis 54, 103, 130
Stratocaster 22, 24, 54, 57f, 60, 76, 78ff, 88, 91, 98, 112, 130, 133f, 147, 150f, 155, 159f, 166, 171, 179, 184, 187, 201, 209, 211f, 234, 246f, 257
Stromberg 19, 241
sunburst 26, 239
Super 400 14, 18, 65, 129, 241, 257
Super Distortion 84, 137
Super Humbucker 93f
Sustain 19, 57, 76, 117, 196, 230, 255
Sustainblock 36, 42, 63ff
Synthaxe 227
Synthesizer 215ff
T
TBX-Klangregler 174
Teilschwingungen 54, 157ff
Telecaster 20f, 24f, 52, 58f, 88, 133, 147, 155, 160, 170f, 175, 179, 184, 193f , 209, 212, 233f, 246
Telecaster Thinline 64
Tennessean 38
Teuffel32f
Thin-line-Gitarre 35
Thunderbird 41, 73, 252f
Tiefpass 108ff, 152f, 197
Tonabnehmer 14ff, 22, 24, 26, 54, 81ff
TonabnehmerrĂŒckkopplung 231, 254
Tone-Regler 116, 190
TonĂŒbertragungskette 49
tote Stellen 76, 255
Travis Bean 32, 73
Tremolo 56, 195
Tunomatic Bridge 56, 150
UĂbertragungscharakteristik 83ff, 105ff, 113, 126, 129, 142
Ăbertragungsfaktor 158f
ĂbertragungslĂŒcken 134, 158ff
Ăbungsraum-Akustik 50
Unbucker 134
VVariable Guitar Modeling 226
Vari-Tone 176
Verarbeitung 84, 101
verschiebbarer Tonabnehmer 161
VerstÀrker 14, 16, 20, 24, 39, 50, 112, 116, 134, 153, 168, 226
Verythin 235f
Verzerrer 195
VG8, VG88 225f
VGM 225
Vibrato 56f, 230, 252
Vintage 24, 86ff, 91, 239ff, 246f, 250
Violin-Bass 42, 52, 91, 195f
vollakustische E-Gitarre 15ff, 62, 66, 212, 229, 255
Volume 166
VorverstÀrker 138, 140, 142, 192, 195, 204, 236
Vox 29, 195, 215f
W
Wachs102, 144
Wah-Wah 195
Wal 197
Warwick 29, 46
Weicheisen 90f, 130, 144
WeiĂ, Emil 60
WellenlÀnge 131f
White Falcon 241, 243
Wickelmaschine 143
WicklungskapazitÀt 108ff, 121, 126
Widerstand 107ff, 121ff, 126
Windungskurzschluss 103, 107, 113, 126f, 141
Wirbelstrom 108, 112, 127ff, 144
YYamaha 29, 185, 187
Y-Kabel 154
Z
Zandt, van 84
Zoll-mm-Umrechnung 52 zweidimensionale Klangregelung 193, 207
Zweikanalschaltung 175, 204, 234 zwölfsaitige Gitarre 37, 98, 238f , 251
TECHNIK & SOUND