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EIN SCHÖNES PAAR
EIN RICHTIG SCHÖNES PAAR
Dass Tourismus und Berglandwirtschaft – diese zwei ökonomischen Urtiroler – so etwas wie Geschwister sind, ist mehr als eine politische Plattitüde. Zusammen sind die beiden nicht nur weniger allein, zusammen haben sie auch mehr und bessere Zukunftschancen. In einem Forschungsprojekt wurde dem Potenzial einer strategischen und digital angeheizten Liebschaft der beiden auf den Zahn gefühlt. Und siehe da: Sie sind ein richtig schönes Paar.
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TEXT: ALEXANDRA KELLER

96 E

s ist schon ein wenig erstaunlich. Auf den ersten Blick scheinen Tourismus und Berglandwirtschaft zwei recht unterschiedliche Zweige des Tiroler Wirtschaftsbaumes zu sein. Zu verschieden muten die Interessen an, zu gegensätzlich die Wirtschaftenden, zu anders das betriebswirtschaftliche Denken. Beim zweiten Blick tut sich dann auch ein Konfliktpotenzial auf, bedingt durch Gästescharen, die in landwirtschaftlich genutzten Höhenlagen kraxeln, wandern, lümmeln oder mountainbiken. Der zweite Blick lässt aber bereits Gemeinsamkeiten erahnen, sind es doch die Gäste, die auf den bewirtschafteten Almen die urigen Produkte der Bauern genießen, und sind es doch die Berglandwirte, die die sichere Freizeitnutzung der alpinen Schönheiten erst ermöglichen.
Auch ein dritter Blick offenbart Schnittstellen beziehungsweise Gemeinsamkeiten. Die meist familiär strukturierten kleinen und mittleren Tiroler Tourismusbetriebe haben veritable Probleme mit der Nachfolge. Die Berglandwirtschaften haben das auch. „Ja, es sind die gleichen Thematiken. Die Enge eines kleinen Betriebes, wo die Kinder schon früh mithelfen und reinwachsen, führt dazu, dass sie einmal die Schnauze voll haben und raus wollen. Die Jungen schauen auch mehr auf die Work-Life-Balance und aus der Nachfolgeforschung höre ich das Credo heraus, dass sie nicht mehr haben oder größer werden wollen. Sie wollen eine höhere Qualität bieten zu einem höheren Preis und nebenbei auch noch ein Leben haben“, skizziert Mike Peters die touristischen und landwirtschaftlichen Problemlagen, deren Lösung neue Möglichkeiten und neue Strategien erfordert. Weil das „more of the same“ in beiden Branchen nicht nur zu wenig prickelnd geworden zu sein, sondern teils sogar ausgedient zu haben scheint.
Peters ist Professor am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus an der Universität Innsbruck und Sprecher des „Interfakultären Forschungszentrums Tourismus und Freizeit“. Bevor er die Uni-Karriere einschlug, hatte er als Restaurantfachmann einige Praxisjahre in der Hotellerie gesammelt. Mit derart praktisch und wissenschaftlich geschultem Auge nach neuen Möglichkeiten und Strategien
Mit „more of the same“ lässt sich in den Bereichen Tourismus und Landwirtschaft nicht mehr so richtig an einer guten Zukunft basteln. Neben Digitalisierung ist auch Diversifizierung ein Hebel, der bedient werden will, um die beiden Wirtschaftszweige enger aneinanderzubinden und im besten Sinn zu verkuppeln.
für kleine Dienstleistungsunternehmen Ausschau zu halten, ist eine seiner Forschungsleidenschaften. Diese Neugier, die den vermeintlich starren Elfenbeinturm Universität durch das Ziel der praxisorientierten Anwendbarkeit zu einem dynamischen Ideenplatz macht, teilt er mit Alexander Plaikner. Auch Plaikner hat sich der tirolspezifischen KMU-Forschung verschrieben, arbeitet mit im Institut Mike Peters’ und ist zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter der UMIT. Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung zählen zu seinen Forschungsschwerpunkten und auf verschlungenen Netzwerkwegen kreuzte der seine sich mit jenen von Vertretern des Vereines Urlaub am Bauernhof und des TVB Mayrhofen. „Ich sagte, machen wir doch etwas gemeinsam“, erinnert sich Plaikner an den Startschuss für eine Studie, deren Ergebnisse das Zeug haben, die Zukunft der mit ihrem Schicksal hadernden bergbäuerlichen und touristischen Unternehmen neu zu gestalten. Besser, versteht sich.
TOURISMUS TRIFFT LANDWIRTSCHAFT Dem gedanklichen Startschuss für die Studie „Tourismus trifft Landwirtschaft“ war der Auftrag des Landes Tirol gefolgt und so konnten die Forscher*innen des Forschungszentrums Tourismus und Freizeit der Uni Innsbruck und der UMIT Tirol damit loslegen, die gemeinsamen Interessen, die Schnittstellen und das Potenzial einer strategischen Zusammenarbeit der beiden ökonomischen Urtiroler aufzuspüren und auszuloten. Dass die Zahl der Betriebe, die das Konzept Urlaub am Bauernhof anbieten, stetig steigt und ein Teil der landwirtschaftlichen Betriebe bereits etablierte Tätigkeiten aufgeben, um sich stattdessen durch den Tourismus einem stärkeren Betriebszweig zuzuwenden, war eine faktische Basis der Studie. Dass das Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft und Tourismus in ländlichen Gebieten bedeutend für die Regionalentwicklung ist, eine weitere. Und dass die Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und in alpinen Gebieten sogar als Rettung der Landwirtschaften bezeichnet wird, die vielleicht entscheidende.
Mit an Bord waren der Verein Urlaub am Bauernhof sowie der Tourismusverband Mayrhofen-Hippach und vor Ort, in den Stuben der Betroffenen, ergaben sich im Verlauf der Studie nicht nur spannende Gespräche und Einblicke in die Problemlagen, sondern auch Ausblicke. „Die Sektoren Tourismus und Landwirtschaft profitieren stark von einer engen Zusammenarbeit“, ist ein Schluss, den die Forscher*innen ziehen konnten. „Wir haben da so viel Mehrwert, ich kann gar nicht alles beschreiben“, weckt Alexander Plaikner die Neugier und sagt: „Wir gehen Schritt für Schritt durch und schauen, dass die Digitalisierung diese Effekte fördert, unterstützt und neue Wege aufzeichnet. Wir setzen am Bestand an und zeigen auf, dass mit ihm im Sinne der Betriebswirtschaft sehr viel wertschöpfend geht – gerade durch die Kooperation und den Austausch entsteht ein großer Mehrwert zwischen den Sektoren.“
Nicht nur die beiden Wissenschaftler wissen das. Auch Andreas Lackner, Geschäftsführer des TVB Mayrhofen-Hippach, sieht das Potenzial: „Der regionale Wirtschaftskreislauf zwischen Landwirtschaft und Tourismus funktioniert heute schon in einzelnen Bereichen sehr gut. Dennoch fehlt häufig über mehrere Betriebe hinweg das Wissen über die lokale Verfügbarkeit von im Augenblick zur Verfügung stehenden Produkten. Mit digitalen Lösungen, die ebenfalls bereits vorhanden sind, lassen sich diese Wissens- und Vertriebslücken schließen sowie unnötige Exporte oder Importe von Produkten auf der Straße reduzieren.“
SCHÄTZE HEBEN Dafür, dass die Digitalisierung beziehungsweise digitale Schnittstellen zwischen den Landwirt*innen und Touristiker*innen ein Schlüssel für die Zusammenarbeit ist beziehungsweise sein kann, gibt es zahlreiche Beispiele, die für sich genommen simpel klingen, größer betrachtet aber ganz neue Dynamiken bedingen. Kommunikation und Information sind die Schlagworte, alles vereinende digitale Plattformen der eleganteste Weg, diese Schlagworte auf einen fruchtbaren Boden zu bringen. Da geht es etwa darum, wie Mountainbiker darüber informiert werden können, dass ein Weg wegen eines Almabtriebs oder sonstiger landwirtschaftlicher Aktivitäten zu einem gewissen Zeitpunkt nicht befahren werden kann. Oder darum, dass ein Gast die Information erhält, auf

„Es ist ein bipolarer Trend: Die Gruppe der 20- bis 30-Jährigen will das Authentische, das Erleben, das Anfassen. Aber die digitale Convenience wollen sie halt auch.“
MIKE PETERS
IM ZEICHEN DER NACHHALTIGKEIT
Im Rahmen des 44. Tiroler Tourismusforums verlieh die Tirol Werbung den Tourismuspreis Tirol Touristica Award für besonders nachhaltige Projekte. Am Ende eines spannenden Abends durfte sich Peter Fankhauser über die Auszeichnung freuen. Außerdem wurde heuer erstmals ein Nachwuchspreis für junge, aufstrebende Personen in der Branche vergeben, der an Viktoria Fahringer ging.

„Tirol Touristica“-Preisträger Peter Fankhauser und Nachwuchspreisträgerin Viktoria Fahringer (2. und 3. v. l.) mit Mario Gerber (Vorsitzender Tyrol Tourism Board), Karin Seiler (Geschäftsführerin Tirol Werbung) und Johannes Haid, Vorstand Hypo Tirol Bank, die die Preise zur Verfügung stellte (v. r.). Für die zahlreichen Gäste des Tourismusforums gab es spannende Vorträge, wie von Tourismusforscher Martin Lohmann (NIT Kiel), der seine Fachexpertise zum Thema Nachhaltigkeit und Reisen teilte.

Das Tiroler Tourismusforum, bei dem sich Vertreter*innen und Partner*innen der Branche treffen, fand heuer nach einer coronabedingten Pause erstmals wieder mit Gästen im Congresspark Igls statt und bot damit einen würdigen Rahmen für die Verleihung des Tirol Touristica Awards. Mit diesem Preis, den die Hypo Tirol Bank stiftet, kürt die Tirol Werbung seit mehr als 25 Jahren herausragende touristische Leistungen. Heuer wurde die Auszeichnung neu aufgesetzt, um jene Konzepte zu würdigen, die besonders auf die neue Tourismusstrategie „Tiroler Weg“ einzahlen und somit einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit legen.
Mehr als 30 Projekte und Initiativen wurden in diesem Jahr eingereicht – so viele wie noch nie. Für die Jury war es jedenfalls keine leichte Aufgabe, einen Gewinner zu küren, schlussendlich hat sie ihre Entscheidung aber getroffen, erstmals unterstützt durch ein Bevölkerungsvoting.
VOM GARTEN AUF DEN TELLER
Die Wahl fiel auf Peter Fankhauser und sein Restaurant „Guat’z Essen“ in Stumm im Zillertal und damit auf einen, der die Ansprüche des Preises in höchstem Maße erfüllt. Nachhaltigkeit und beste Qualität gehen bei ihm Hand in Hand. Seine Idee, ein vegetarisch-veganes Restaurant aus der hauseigenen Permakultur zu bewirtschaften, ist im Alpenraum einzigartig und stellt eine gelungene Kombination aus Nachhaltigkeit und Qualität dar. 80 Prozent der verwendeten Kräuter, Gemüse und Obst stammen aus eigenem Anbau und gelangen so vom Feld ohne Umwege ins Restaurant. In der Küche werden ausschließlich regionale Produkte verwendet. Zahlreiche Auszeichnungen und eine Prämierung mit drei Hauben vom Gourmetführer Gault&Millau zeugen von hoher Qualität und machen den Erfolg sichtbar.
Haubengekrönt ist auch die Gewinnerin des neugeschaffenen Nachwuchspreises, der heuer erstmals vergeben wurde. Die Kufsteinerin Viktoria Fahringer hatte vor drei Jahren – mit gerade einmal 20 Jahren – das Hotel ihrer Eltern übernommen. Aus dem „Tiroler Hof“ wurde das Boutiquehotel „Viktorias Home“. Dort beeindruckt sie als Küchenchefin nicht nur ihre Gäste, sondern auch Restaurantguides wie Gault&Millau oder Falstaff. Ihre Leidenschaft fürs Kochen kreativer Gerichte gibt Fahringer an Schüler*innen und Student*innen weiter. In „Viktorias Kochschule“ können Hobbyköch*innen außerdem von der mit einer Haube ausgezeichneten Gastronomin lernen.
GRÜNER FADEN
„Mit dem Tirol Touristica wollen wir nicht nur erfolgreiche Initiativen auszeichnen. Die Siegerprojekte sind auch Inspiration, an denen sich die Branche orientieren kann“, gratulierte Karin Seiler, neue Geschäftsführerin der Tirol Werbung, die erstmals in dieser Funktion zum Tourismusforum begrüßte. Das Thema Nachhaltigkeit zog sich wie ein „grüner“ Faden durch den Abend. Karin Seiler analysierte eingangs die Umsetzungsschritte für die Tiroler Tourismusstrategie „Tiroler Weg“ sowie nachhaltige Urlaubstrends und sorgte mit klaren Ansagen und mutigen Botschaften für sehr viel positives Feedback seitens der Gäste.
Tourismusforscher Martin Lohmann und New-Work-Experte Philipp Riederle bereicherten den Abend mit spannenden Keynotes zu den Themen Nachhaltigkeit und Lösungen für den Fachkräftemangel. Um in Sachen Nachhaltigkeit mit gutem Beispiel voranzugehen, fand das Tiroler Tourismusforum wieder als Green Event statt. PR

© TOM BAUSE
„Das Wohnen und Erleben am Bauernhof wird meist weit höher bewertet als die vielfache Einstufung in die 2-Sterne-Kategorie. Dadurch ergibt sich in der Preispolitik automatisch die Möglichkeit, eine Preisstufe hinaufzugehen.“
ALEXANDER PLAIKNER
welchem Bauernhof ein Brotbackkurs stattfindet oder eine Hofführung, um einen Schlechtwettertag erlebnisreich zu füllen. „Hoteliers brauchen das auch“, weiß Plaikner und hält weiter fest: „Es gibt viele landwirtschaftliche Betriebe, die regionale Produkte anbieten, aber in keiner Weise digital zugänglich sind. Vielleicht haben sie eine kleine Homepage, aber sie haben keine Zeit, diese zu bearbeiten oder zu betreuen. Da steckt viel Potenzial drinnen“, erklärt er. Ein einfacher, aber professioneller Zugang zu den digitalen Möglichkeiten kann dazu beitragen, diesen Schatz zu heben. „Die Gruppe der 20- bis 30-Jährigen will das Authentische, das Erleben, das Anfassen. Aber die digitale Convenience wollen sie halt auch. Das ist ein bipolarer Trend, doch die Jungen wollen online buchen und all das funktioniert nur, wenn es ein Instrument gibt, das die Bauern einfach bedienen können“, sagt Mike Peters.
Die Buchungsthemen für potenzielle Gäste auf der einen und der gastgebenden Unternehmen auf der anderen Seite zu erleichtern, war eine erste große Frage, die mittels einer App beantwortet werden kann. Rasch wurde diese App theoretisch erweitert, sodass der Gast per Fingerwisch auf ein Menüfeld gelangen kann, auf dem die Erlebnisangebote der regionalen Bauern erscheinen und gebucht werden können. „Der dritte Use case ist der schwierigste. Da geht es um das Thema digitaler Bauernladen“, führt Plaikner die logistisch schwierige, aber doch logisch erscheinende Möglichkeit ins Feld, Einblicke in die Art und Verfügbarkeit der regionalen Produkte kleiner landwirtschaftlicher Anbieter auf elektronischem Weg zugänglich zu machen und bestenfalls auch abzuwickeln. Plaikner: „Die kleinste Stufe wäre, wenn der Weg zum nachhaltigen Giveaway, dem Korb mit frischem regionalem Gemüse oder Obst beispielsweise, in der App aufscheint und der Gast zum Bauernladen fährt, um ihn mit nach Hause zu nehmen.“ Bereichert mit schönen Erinnerungen und Geschmäckern eines feinen Tirol-Urlaubs greifen Gäste bei diesen Produkten auch tiefer in die Taschen als bei einem Plastiksouvenir.
APROPOS REGIONALES Im Zentrum der Studie standen aktuelle Trends wie Nachhaltigkeit, sanfter Tourismus, Regionalität und Resilienz. Die Coronapandemie hat all diese Trends befeuert und für alle nachvollziehbar gemacht, welche Kraft in der Regionalität steckt. Die Bauernläden etwa, die während der Lockdowns die Menschen in ihrer Umgebung versorgten, haben einen Boom erfahren und auch den Tourismusunternehmen einige Augen geöffnet. „Ein Bauer, Hotelier und Funktionär des Tourismusverbandes erzählte mir, dass sein Bauernladen in der Pandemie ausgeräumt war“, erinnert sich Plaikner. Was bei dem pandemiebedingten Run auf die Bauernläden passierte, war eine gestiegene Wertschätzung den Produkten und auch den Produzenten gegenüber. „Wichtig ist uns, kleine Betriebe, Nebenerwerbler, die ums Überleben kämpfen, mitzunehmen. Das ist die große Herausforderung“, lenkt Mike Peters nicht nur den Blick auf die digitalen Hürden, sondern auch auf die Chancen, die in dieser Form der Diversifizierung stecken. „Die Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe wird von Bäuerinnen in mehrerer Hinsicht als Chance für die Höfe gesehen, die touristische Vermietung setzt ihre Ressourcen effizienter ein“, heißt es in der Studie, und: „Die bäuerliche Gästebeherbergung trägt zur innerfamiliären Arbeitsplatzschaffung bei. Die Frau steht bei der bäuerlichen Gästebeherbergung im Zentrum des Angebots, dieser Arbeitsplatz kann so gesichert werden.“
Die Rettung kleiner Betriebe, die ihren Anteil an der Pflege der touristisch genutzten Kulturlandschaft leisten, ist keine kleine Aufgabe. Die Abwanderungstendenzen kein kleines Problem. „Unser großes Ziel ist es, dass sie auch einen Euro mehr verlangen. Alles, was Tourismus in Wert setzt und Berglandwirtschaft in Wert setzt, hilft, dass die Leute bleiben. Je höher der Wert ist, umso eher kommen die Kinder wieder oder der Betrieb wird übernommen“, so Peters.
Spannend ist, dass ein bäuerlicher Vermieter sein Angebot wegen der Ausstattung meist lediglich als 2-Sterne-Kategorie sieht. „Was sich aber zeigt, ist, dass Wohnen und Erleben am Bauernhof höher bewertet wird. Dadurch ergibt sich in der Preispolitik automatisch die Möglichkeit, eine Preisstufe hinaufzugehen. Das muss man sich trauen, das möchten wir anstoßen“, ergänzt Plaikner und ebnet damit den Weg zu einem rentableren, sanfteren und nachhaltigeren Tourismus, bei dem
die bäuerlichen und klassischen KMU-Tourismusbetriebe nicht in Konkurrenz stehen, sondern sich kongenial ergänzen, und bei dem auch die Unternehmer*innen mehr Spaß und Sinnhaftigkeit erleben.
Nein, mit „more of the same“ lässt sich in diesen Bereichen nicht mehr so richtig an einer guten Zukunft basteln. Neben Digitalisierung ist auch Diversifizierung ein Hebel, der bedient werden will, um die beiden Wirtschaftszweige enger aneinanderzubinden und im besten Sinn zu verkuppeln. Fast logisch scheint, dass das Ende dieser Studie nicht das Ende dieser wissenschaftlich-praktischen Dynamik sein kann. Das Quartett Uni Innsbruck, UMIT Tirol, TVB Mayrhofen-Hippach und Verein Urlaub am Bauernhof wurde bereits vom Land Tirol mit der Leuchtturminitiative „Smart Data Management: Schaffung einer nachhaltigen, digitalen Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus“ beauftragt, in deren Rahmen die digitalen Entwicklungen und Programmierungen von Anwendungen und Schnittstellen im gesamten Zillertal als Pilot erarbeitet werden. Mit dem Ziel, das System später landes- und bundesweit zu implementieren. Für Alexander Plaikner ist diese große Urtiroler Thematik eine Herzensangelegenheit: „Wir als Uni-Wissenschaftler zeigen nicht nur in der Theorie, wie es funktioniert, sondern gehen in den Praxistransfer und zeigen, wie man diese Brücke zur Zukunft bauen kann. So macht Forschung Spaß.“ Schön. ZUR STUDIE

Die Forschungsinitiative erfolgte in acht Teilstudien, die sich mit Übertragungseffekten, mit Inwertsetzung und Preispolitik, mit Kooperationen, mit Fördersystemen und mit dem Diversifizierungspotential landwirtschaftlicher Betriebe unter der Berücksichtigung von genderspezifischen Arbeitsplatzeffekten auseinandergesetzt haben. Die Ergebnisse wurden mit qualitativen als auch mit quantitativen Instrumenten erhoben. Insgesamt wurden 136 qualitative und 396 quantitative Befragungen zu vier Themenbereichen im Zeitraum von 2019 bis 2021 in Vorarlberg, Tirol, Südtirol, Salzburg und Niederösterreich durchgeführt. In der Studie standen unterschiedliche Zielsetzungen im Fokus. Diese reichen von der Untersuchung des Mehrwerts und des Potentials von Urlaub am Bauernhof über die Erforschung der Vorteile und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Tourismus- und Landwirtschaftsakteur*innen bis hin zu der Ermittlung von Potentialen der Kooperation durch die Digitalisierung auf Destinationsebene und daraus resultierende Herausforderungen.


BAUTRÄGER MAKLER INVESTMENT
DER AUTOMATISIERTE HOTELBETRIEB
Alle Hotelbereiche digitalisieren. Mit dieser Vision hat Alexander Ehrhart im Jahr 1990 sein Unternehmen CASABLANCA gegründet. Das dynamische Wachstum gibt ihm recht: Die in Schönwies entwickelte Software ist heute Grundlage von über zweitausend Hotelbetrieben im deutschsprachigen Raum.
TEXT: DORIS HELWEG

Es war die Idee, den gesamten Hotelbetrieb vom Computer aus zu steuern, die Alexander Ehrhart in einer Garage im Tiroler Oberland an einer Software werkeln ließ. Als einer der Ersten, der sich zu dieser Zeit an das Themenfeld heranwagte, erkannte er schon damals diese Marktnische und hielt an seiner Vision fest. „Natürlich gab es viele, die meine Idee nicht verstehen konnten, aber davon ließ ich mich nicht beirren“, erzählt der dynamische Unternehmer.
Mehr als 30 Jahre später zählt CASABLANCA Hotelsoftware zu den führenden Anbietern von Hotelverwaltungsprogrammen im deutschsprachigen Raum und bedient über zweitausend Hotel- und Beherbergungsbetriebe in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen kleinen Privatzimmervermieter oder eine große Hotelkette handelt – die Software ist ähnlich einem Baukastensystem aufgebaut und kann je nach gewünschter Nutzung individuell zusammengestellt werden.
MODULARE HOTELSOFTWARE
Die damalige Vision wurde zur Realität und so ist es heute möglich, den kompletten Rezeptionsalltag vollständig zu digitalisieren und automatisieren. „Die Betonung liegt auf ‚möglich‘, denn aus den modular aufgebauten Angeboten kann sich jeder User die Bausteine aussuchen, die er für seinen Betrieb als sinnvoll erachtet“, erklärt Ehrhart. Neben dem Kernstück – der Hotelsoftware mit grafischem Zimmerplan, Gästeverwaltung, Rechnungsfunktion etc. – wurde die Produktpalette mit (Online-)Zusatzmodulen ergänzt, um innovativ mit dem Wandel der Zeit zu gehen. So wird ein Privatzimmervermieter mit Basisfunktionen schon sein Auslangen finden, während ein großes Hotel neben einem vollautomatisierten Reservierungs- und Zahlungssystem auch die Bereiche Wellness und Seminare mitverwalten kann.
INDIVIDUELL ANGEPASST
Das Gesamtsystem der Hotelsoftware lässt sich dank der unterschiedlichen Zusatzmodule optimal an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Betriebe anpassen. Ob es um die Verwaltung von Seminar- oder Konferenzräumen, die Organisation des Wellnessbereiches oder die Gutscheinverwaltung geht, die einzelnen Module können nahtlos mit dem Standardprogramm verbunden und integriert werden. „Große Buchungsportale wie Booking.com, Expedia, Feratel und HRS sind bereits direkt in unserem System integriert, unzählige weitere können über Schnittstellen angebunden werden. Das Produktportfolio wächst kontinuierlich weiter und passt sich an die Bedürfnisse an, welche wir direkt aus der Praxis bei unseren Kund*innen beobachten. Der Austausch und das Feedback unserer Kund*innen ist für die Weiterentwicklung unseres Angebotes essentiell, die Wünsche und Inputs kommen vorwiegend aus der Praxis“, so Ehrhart.
VORORT SUPPORT Sämtliche Softwarelösungen, die mittlerweile von der Hotelsoftware über den hauseigenen Channelmanager, die Buchungsstrecke, die neue Gäste-App sowie zahlreiche Online-Tools reichen, werden von einem stetig wachsenden Team in Schönwies und Innsbruck entwickelt und vertrieben. „Ein Service, den unsere Kund*innen besonders schätzen, ist das interne Support-Team, das an 365 Tagen im Jahr unseren Kunden Rede und Antwort steht. Wir wollen Qualität liefern und da ist aus unserer Sicht ein persönlicher Kundensupport im IT-Bereich besonders wichtig. Dieser persönliche Service
© MATHÄUS GARTNER

im Haus und die Erreichbarkeit unseres eigenen Support-Teams ist uns nicht zuletzt auch deshalb von großer Bedeutung, um mit unseren Kunden auch in Problemsituationen persönlich in Kontakt zu sein“, sieht Marketingleiter Julian Wiederin zudem einen Wettbewerbsvorteil.
WACHSTUM AUF ALLEN EBENEN Dem dynamischen Wachstum ist es auch geschuldet, dass sich das Unternehmen nicht nur personell, sondern auch räumlich vergrößern wird. In Kürze erfolgt der Baustart eines neuen Headquarters nur wenige hundert Meter vom bestehenden Quartier entfernt. Der Neubau wird für 50 bis 60 Mitarbeiter Platz bieten und mit lichtdurchfluteten Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten wie einem Fitnesscenter, Golfsimulatoren und einer Kantine ausgestattet sein. In den Sommermonaten wird eine großzügige Terrasse mit einem großen Außenpool zum Schwimmen, Verweilen und Entspannen vor und nach der Arbeit einladen. „Das ist Teil unserer Firmenphilosophie und ein zentraler Teil der Philosophie unseres neuen Firmengebäudes“, verrät Ehrhart. „Unsere Mitarbeiter*innen sollen sich wohl fühlen und neben modernst ausgestatteten Arbeitsplätzen ein breites Freizeitangebot in Anspruch nehmen können.“
Das Mitarbeiterwohl liegt dem Führungsteam offensichtlich sehr am Herzen und so sind auch Hybridlösungen oder Desk sharing gelebte Realität im Hause CASABLANCA. Um auch für potentielle Mitarbeiter im Großraum Innsbruck attraktiv zu sein und die Kooperationen mit der Universität und dem MCI voranzutreiben, wurde Anfang des Jahres eine Zweigstelle in Innsbruck eröffnet.
SPORTLICHE MARKENBOTSCHAFTER
Neben der Softwareentwicklung engagiert sich das Tiroler IT-Unternehmen auch als Sponsor von Spitzensportlern wie Manuell Feller, Simon Rueland oder Stefan Rettenegger. Aushängeschild im Sommersport ist die alle Rekorde brechende Mountainbikerin Mona Mitterwallner. „Als sportaffines Unternehmen ist die Synergie des Tourismus mit dem Wintersport und dem Mountainbiken im Sommer für uns eine runde Sache. Anfangs durch einen Zufall ergeben, ist das Sportsponsoring für uns heute nicht mehr wegzudenken und ein wesentlicher Markenbotschafter für unser Unternehmen“, betont Wiederin.
BLICK IN DIE ZUKUNFT Die Vision von Alexander Ehrhart geht weiter. In den nächsten zehn Jahren sollen alle zentralen Aufgaben des Hotelmanagements nicht nur digitalisiert und automatisiert sein, sondern zudem aus einer Hand kommen. CASABLANCA soll zum All-in-one-Anbieter von sämtlichen Software- und Cloudlösungen im Tourismus avancieren. Dabei dürfen Prozesse neu gedacht und mit viel Innovationsgeist die Vorreiterrolle weiter ausgebaut werden. PR
ALEXANDER EHRHART
© ROMAN HUBER © MATHÄUS GARTNER


SOMMERFRISCHE UND WINTERSPORT
Waren es zu Beginn Bildungsreisende, die vor mehr als 200 Jahren nach Tirol kamen, so zog die Sommerfrische ab Mitte des 19. Jahrhunderts immer wieder Bürger während der heißen Monate zur Abkühlung in die Bergwelt. Neben der Sommerfrische bildete der Alpinismus bald das zweite touristische Standbein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann sich zudem der Wintertourismus zu entwickeln.
20.600.000
Nächtigungen im Sommer 2021 2020: 15.600.000 (–24,3 % im Vgl. zu 2021) 2019: 22.200.000 (+7,8 % im Vgl. zu 2021)
5.000.000
Ankünfte im Sommer 2021 2020: 3.800.000 (–24 % im Vgl. zu 2021) 2019: 6.200.000 (+24 % im Vgl. zu 2021)
610.494
Ankünfte im April 2022 Veränderung zu 2021: +2.296,6 % Veränderung zu 2019: –10,7 %
2.531.515
Nächtigungen im April 2022 Veränderung zu 2021: +1.989,9 % Veränderung zu 2019: –10,7 %
21.000.000
Nächtigungen Wintersaison 2021/22 2020/21: 712.000 (–96,6 % im Vgl. zu 2021/22) 2019/20: 22.900.000 (+9 % im Vgl. zu 2021/22) 2018/19: 27.500.000 (+31 % im Vgl. zu 2021/22)
4.400.000
Ankünfte Wintersaison 2021/22 2020/21: 137.000 (–96,9 % im Vgl. zu 2021/22) 2019/20: 5.000.000 (+13,6 % im Vgl. zu 2021/22) 2018/19: 6.200.000 (+40,1 % im Vgl. zu 2021/22)
574
Dreitausender in Tirol
2.100
bewirtschaftete Almen auf 1.200 km2 Almfutterfläche
118
Wirtshäuser tragen das Qualitätssiegel „Tiroler Wirtshaus“
PERSPEKTIVEN TIROL
Die Lebensraum Tirol Holding mit ihren Unternehmen Tirol Werbung, Standortagentur und Agrarmarketing Tirol will mit ihrer Zukunftswerkstatt „Perspektiven Tirol“ gemeinsam mit unterschiedlichen Partner*innen das Land weiterdenken, wesentliche Themen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, aber auch Lösungsmodelle und Maßnahmen vorstellen. In regelmäßig stattfindenden Foren mit unterschiedlichen Expert*innen werden Themen aufgegriffen, die das Land bewegen. Das Format geht heuer bereits in die zweite Runde, über das Jahr hinweg werden Perspektiven für eine nachhaltig erfolgreiche Entwicklung in den Bereichen Gesundheit, Tourismus, Landwirtschaft, Energie, Wasser und Kultur vorgestellt und Bewusstsein für diese Zukunftsthemen in der Tiroler Bevölkerung geschaffen. Im Mai beschäftigte sich das Forum mit dem breiten Themenfeld „Tourismus“, Mitte Juni mit „Wasser“. Die Foren zum Nachsehen und weitere Infos finden Sie unter www.lebensraum.tirol/perspektiven.
BRAUCH ICH DAS, UND WENN JA, WIE VIEL?
Die Frage, ob man sich in Zeiten von Corona und Krieg Werbung leisten kann oder will, stellt sich eigentlich nicht. Denn schon David Ogilvy wusste: „Marketing kostet Geld. Kein Marketing kostet Gäste.“ Ohne Google Ads und funktionierende Onlinebuchung, Social Media, eine kundenfreundliche Website und dem Kennen der eigenen Zielgruppe läuft … nichts.
TEXT: DIE BUCHSTABENWERKSTATT BY LISA ALBEGGER-FILL, WWW.DIEBUCHSTABENWERKSTATT.AT
Hoteliers sind mit den Anforderungen an das Marketing und dem professionellen Vertrieb oft überfordert. Es fehlt an Zeit und an Erfahrung. Einen passenden Marketingmitarbeiter zu finden und zu finanzieren, ist oft schwierig und auch nicht wirklich zielführend. Das Team der Vertriebswerk GmbH aus Innsbruck vereint Flexibilität und Know-how in allen Bereichen des Marketings und des Vertriebs und bietet so die idealen Dienstleistungen für die erfolgreiche Vermarktung eines Hotels zu planbaren Kosten.
PHILOSOPHIE UND USP
Das Vertriebswerk ist ein Team an visionären Denkern und Spezialisten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mittelständische, Inhabergeführte Hotelbetriebe im Bereich Marketing zu unterstützen. Ziel ist es, dem Hotelier die Planungs-, Recherche- und Umsetzungsarbeit abzunehmen. Der Hotelier dient hierbei hauptsächlich als Entscheidungsträger.
Als „mobiler interner Marketingmitarbeiter“ ist das Vertriebswerk zu 100 Prozent am Erfolg und der Wertschöpfungssteigerung des Unternehmens interessiert. „Sämtliches Tun sehen wir dabei als unterstützende Maßnahme für den Vertriebserfolg. Dies bedeutet, dass alle Marketingaktivitäten vertriebsorientiert ausgerichtet und gestaltet werden. Unsere Aufgabe ist es, diese Maßnahmen aufeinander abzustimmen, strategisch auszurichten und langfristig zu planen“, so Geschäftsführer Markus Albegger. Das eingesetzte Marketingbudget wird bestmöglich und zielgruppengerecht eingesetzt. Auf Basis einer monatlichen Pauschale und ohne Jahresbindung arbeitet das Vertriebswerk gemeinsam mit den Hoteliers am langfristigen Erfolg des Unternehmens.

Seit 2004 ist Geschäftsführer Markus Albegger in der Tourismusbranche tätig. 2005 war er Mitbegründer von G.A. Service in Salzburg, 2014 gründete er das Vertriebswerk mit dem Ziel, nachhaltige und langfristige Lösungen für Tourismusbetriebe zu verfolgen. 2016 gründete Albegger in Innsbruck außerdem die Direktmarketingagentur ProKontakt. Diese bietet Full Service in Sachen Webdesign, Grafik, Fotografie, Print und Texte bis hin zur Portooptimierung und dem Versand. Die Kombination aus Strategie und Werbung ermöglicht dem Kunden mehr Zeit für den Gast und Sicherheit durch ein Team an Experten der jeweiligen Teilbereiche.
So wird erreicht, dass die Wertschöpfung steigt, durch eine hohe Preisdurchsetzung mehr Unabhängigkeit geschaffen wird und Sie eine einzigartige starke Marke werden. Das sichert den Bestand und Erfolg des Hotels auch in Krisenzeiten – wie es coronabedingt die letzten beiden Jahre waren.
STEIGERUNG DER WERTSCHÖPFUNG UND UNABHÄNGIGKEIT In der Fülle der Möglichkeiten für ein strategisches Hotelmarketing kann man leicht den Überblick verlieren. Da heißt es, Licht ins Dunkel der 1.000 Angebote zu bringen und das Werbebudget zielgerecht einzusetzen. Das ist die Stärke von Vertriebswerk. Vor acht Jahren gegründet, blickt Markus Albegger auf erfolgreiche Jahre, turbulente Zeiten und jede Menge Erfahrung zurück.
ECO.NOVA: Gerade die Tourismusbranche
hat viel unter der Pandemie gelitten – wie hat sich das auf Ihr Unternehmen
ausgewirkt? MARKUS ALBEGGER: Im Nachhinein absolut positiv. Der anfängliche Stillstand verunsicherte uns, es war eine nie dagewesene Situation für alle. Das Gute daran: Wir verfügten plötzlich über Zeit, die wir zuvor nie hatten. Zeit, um Ziele neu zu definieren, alte Strukturen aufzubrechen und personell wie wirtschaftlich neu zu denken. Wir konnten uns viel intensiver mit dem Hotelier selbst, seiner Familie und der Geschichte des Hauses auseinandersetzen. Die Positionierung, der USP, das Leistungsversprechen … es blieb viel mehr Zeit für strategische Innovationen, da das Tagesgeschäft pandemiebedingt so gut wie brach lag.
Wie lange wird Ihrer Meinung nach die Pandemie die Arbeitsweise Ihres Unter-
nehmens noch beeinflussen? Wahrscheinlich für immer. Es fand ein positiver Wandel statt, den wir nicht missen möchten. Wir wurden sensibilisiert: Nicht mehr höher, schneller, weiter. Der Fokus liegt auf dem Hotelier als Mensch. Er ist eine Marke, er zieht die Gäste an. Nachhaltigkeit rückte in den Vordergrund, Vertrauen wurde gestärkt und wir veränderten Arbeitsprozesse. Weg vom Troubleshooter, hin zum Strategen, der das große Ganze sieht. Leider haben auch wir keine Glaskugel, die uns die Zukunft weist. Ein finnisches Sprichwort besagt: „Wer ins kalte Wasser springt, taucht ins Meer voller Möglichkeiten.“ Und so sehen wir der Zukunft des Tourismus und eventuellen Krisen selbstsicher und resilient entgegen.
Mit welchen Herausforderungen haben es
Ihre Kunden zu tun? Eigentlich sind es beinahe dieselben. Personell und wirtschaftlich war die Coronazeit sehr fordernd. Ein Umdenken musste notgedrungen stattfinden. Wichtiger denn je ist das Marketing. Gastgeber, die ein klares Konzept verfolgen, die wissen, was der Markt benötigt und welche Kommunikationskanäle die passende Zielgruppe ansprechen, werden weiterhin gebucht. Hingegen wird es für Häuser, die keine klare Strategie haben, immer schwieriger.
Welche Faktoren müssen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihren Kun-
den erfüllt sein? Der Hotelier muss offen sein für Neues, er muss uns sein absolutes Vertrauen schenken. Schließlich gibt er sein Marketingbudget in unsere Hände. Er sollte Gastgeber mit Herz und Seele sein dürfen und die Zeit mit seinen Gästen verbringen können. Wir spielen dem Hotelier diese wertvolle Zeit frei und kümmern uns um die Marketingagenden. Vertrieb und Marketing sind keine Marktnische. Das Problem ist, dass die Architektur oder das Interior oft einen größeren Stellenwert haben als das Marketing.
„Nur die ganzheitliche, visionäre Betrachtung eines Hotels ermöglicht es, auch in Krisenzeiten zu den Gewinnern zu gehören.“
MARKUS ALBEGGER


Worin sehen Sie Ihre Expertise und was
hebt Sie von anderen Agenturen ab? Nach 16 Jahren Erfahrung im Marketing weiß man, wie der Hotelier und die Tourismusbranche „ticken“. Unser Team besteht aus Experten der einzelnen Marketingbereiche – jeder ist Profi auf seinem Gebiet. Ein Marketingmitarbeiter im Hotel kann dieses Fachwissen unmöglich mitbringen. Das Marketingmenü besteht aus verschiedenen Gängen, die perfekt korrespondieren. Nur das Ganze macht das Menü perfekt. Nicht die einzelne Maßnahme bringt den Erfolg, sondern das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten. Das macht uns so stark. PR

VERTRIEBSWERK GMBH
Rennweg 9 Ansitz Löwenhaus 6020 Innsbruck www.vertriebswerk.at
Unser Portfolio umfasst:
• Online- und Offline-Marketing • Analyse und Positionierung • Strategie und Preisgestaltung • Budget- und Maßnahmenplan-Erstellung • SEO- und SEA-Marketing • Social-Media-Marketing
© FEELIMAGE
Andreas Kapferer, Partner bei Deloitte Tirol
HEIMISCHE TOURISTIKER GEBEN SICH NACH KRISENJAHREN VORSICHTIG OPTIMISTISCH
Wie geht es der Tourismusbranche in Österreich? Dieser zentralen Frage mit all ihren Facetten widmen wir von Deloitte uns bereits seit mehreren Jahren im Rahmen des Tourismusbarometers. Die heurige Ausgabe gibt Grund zu vorsichtiger Hoffnung: Österreichs Touristiker blicken erwartungsvoll in die bevorstehende Sommersaison. Dennoch kämpfen die befragten Betriebe mit den derzeitigen Herausforderungen. Der akute Mitarbeitermangel, der allgemeine Kostenanstieg sowie die Folgen des Ukraine-Krieges beeinflussen den heimischen Tourismus stark. Für Unternehmen wird es zunehmend schwerer, Kreditfinanzierungen zu bekommen, und Investitionen stocken.
Im Frühjahr 2022 wurden rund 300 Unternehmen aus ganz Österreich um ihre Einschätzung zur gesamtwirtschaftlichen Lage sowie zu ihrer individuellen betriebswirtschaftlichen Situation gebeten. Die Studienergebnisse zeigen: Der Tourismusindex stagniert zwar nach Schulnotensystem auf 3,1, jedoch ist eine leichte Tendenz nach oben zu erkennen. TOURISMUSBRANCHE IST ZUVERSICHTLICH GESTIMMT Die Studienteilnehmer blicken nach zwei harten Krisenjahren mit einem durchwachsenen Winter wieder optimistischer in die Zukunft. Insbesondere in der Bundeshauptstadt Wien überwiegt für das restliche Jahr die Zuversicht. Nahezu 90 Prozent der Wiener Tourismusunternehmer erwarten eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: In den anderen Bundesländern rechnen rund zwei Drittel mit einer positiven Geschäftsentwicklung.
Dennoch ist die Coronakrise noch nicht überwunden: Die Pandemie schwebt wie ein Damoklesschwert über dem
kommenden Herbst. Es braucht nun umfassende Konzepte, VON ANDREAS KAPFERER um eine zukünftige Coronawelle eindämmen zu können und den aufkeimenden Aufschwung abzusichern. ARBEITSKRÄFTEMANGEL BEREITET GROSSE SORGEN Neben der anhaltenden Pandemie spitzt sich derzeit auch die brenzlige Situation am Arbeitsmarkt weiter zu – der akute Arbeitskräftemangel macht sich insbesondere im Tourismussektor spürbar. Laut Studie beschäftigt der Mangel an verfügbaren Arbeitskräften drei Viertel der befragten Touristiker. Zahlreiche Betriebe wollen hier entgegenwirken, indem sie auf effektive Maßnahmen wie eine verstärkte Digitalisierung, die Bezahlung über Kollektivvertrag sowie Fortbildungen setzen. Damit die Arbeit im Tourismus attraktiver wird, braucht es auch langfristig erhöhte Leistungsanreize bei der Besteuerung von Dienstnehmern. Zwar war die Einführung der steuerfreien Gewinnbeteiligung bereits ein erster wichtiger Schritt – dem ist aber nicht genug, weitere Maßnahmen müssen nun folgen. Auch seitens der Politik muss dafür gesorgt
werden, dass sich die Rahmenbedingungen für Arbeit im Tourismussektor verbessern. Der Ausbau der Kinderbetreuung sowie die Förderung der Mitarbeiterunterkünfte könnten hier effektive Lösungsansätze darstellen.
ZUNEHMENDER KOSTENDRUCK BESCHÄFTIGT BETRIEBE Nicht nur der Arbeitskräftemangel, sondern auch der derzeitige Kostenanstieg – vor allem die Steigerung der Energiekosten – beschäftigen die befragten Unternehmen. 49 Prozent der Studienteilnehmer werden die Preissteigerungen komplett an die Gäste weitergeben, ebenso viele werden das nur anteilig machen können. Zwei Prozent sehen überhaupt keine Möglichkeit zur Anhebung der eigenen Preise. Darüber hinaus kommt die Steuer- und Abgabenlast hinzu, die 2022 durch die Gesamtsituation belastender wirkt. Für viele Teile der Branche gilt seit Jänner wieder ein bis zu viermal höherer Umsatzsteuersatz. Die städtischen Betriebe befürchten zudem Einbußen durch das Ausbleiben von Gästen aus Fernmärkten aufgrund des Ukraine-Krieges. Zum Vergleich: Betriebe am Land fürchten eher die gestiegenen Baukosten.
TOURISMUSSEKTOR BRAUCHT INVESTITIONSANREIZE Die anhaltende Krisensituation macht es für 43 Prozent der Betriebe schwieriger, Kreditzusagen zu erlangen. Vor Corona gab nur ein Drittel an, dass sich der Zugang zu Kreditfinanzierungen erschwert habe. Seit Ausbruch der Pandemie ist dieser Wert jedoch sprunghaft um zehn Prozentpunkte angestiegen.
Bei der Investitionstätigkeit zeigt sich, dass der Großteil der Unternehmen am Land (57 %) heuer trotz der derzeitigen Preissteigerungen Investitionen wie geplant durchführt. 37 Prozent werden allerdings ihr Investitionsverhalten zurückschrauben. Bei den Betrieben in der Stadt zeigt sich ein ambivalentes Bild: Die eine Hälfte will ihre Investitionen planmäßig durchführen, die andere Hälfte will sie reduzieren.
Insbesondere Lieferengpässe und Preissteigerungen als Folge des Ukraine-Krieges belasten die heimische Wirtschaft. Der Tourismussektor würde von der Wiedereinführung einer Investitionsprämie nachhaltig profitieren – sie könnte der Branche dringend benötigte und wichtige Impulse liefern.
POSITIVE LÖSUNGSANSÄTZE FÜR KOMMENDE SAISONEN Trotz aller Herausforderungen ziehen die Betriebe auch positive Schlüsse aus den Krisenjahren: Die COVID-19-Pandemie hat die Digitalisierung im Tourismus deutlich beschleunigt. Mehr als die Hälfte der Befragten hat in dieser Zeit digitale Hilfsmittel eingesetzt und will dies auch zukünftig beibehalten. Zudem haben rund 40 Prozent in der Pandemie neue Vertriebswege gewählt. Auch das Thema Klimawandel steht aktuell im Fokus der heimischen Touristiker: Mehr als die Hälfte der Befragten will zukünftig eigenen Strom produzieren und ebenso viele wollen weg von fossilen Brennstoffen. Die Branche hat die Zukunftsthemen erkannt und geht diese nun offensiv an. FAZIT Zusammenfassend lautet das Fazit der aktuellen Studie: Der Tourismus kommt derzeit in eine Phase des Aufschwungs. Der aktuelle Preisanstieg wird zum Teil an die Gäste weitergegeben. Damit Urlaub nicht zu einem schwer erschwinglichen Luxusgut wird, muss die Abgabenlast der Branche gesenkt werden – die schnellste Wirkung würde hierbei die bereits erprobte Umsatzsteuersenkung entfalten. Das hilft dem Tourismus, den Geringverdienern und auch der Gesamtwirtschaft. Dem Kostendruck am Energiemarkt wirken bereits viele Betriebe durch einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen entgegen, noch mehr wollen dies in naher Zukunft tun. Der Investitionsfreibetrag, der ab 2023 derartige Investitionen mit 15 Prozent Freibetrag belohnt, ist bereits ein guter Anreiz. Die Politik sollte überlegen, wie dieses für eine gut laufende Wirtschaft gemachte Steuerangebot durch ein schon früher in Kraft tretendes Zuschussmodell erweitert werden kann.
Staatliche Unterstützungen in schwierigen Zeiten helfen, die Motivation zu erhalten. Und diese ist in der Branche derzeit – gerade im von Corona besonders betroffenen Städtetourismus – erstaunlich hoch. Es ist schön zu sehen, dass die heimische Tourismusbranche an sich glaubt – jetzt ist es entscheidend, dass diese positive Stimmung auch zu nachhaltigem Erfolg führt. www.deloitte.at/tirol
TOURISMUSBAROMETER 2022
Mit dem Tourismusbarometer analysieren Deloitte und die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) jährlich die Stimmung in der heimischen Tourismusbranche. Im Rahmen der diesjährigen Studie haben im Frühjahr rund 300 Unternehmen österreichweit ihre Meinung geteilt. Das Ergebnis: Der Tourismusindex stagniert nach Schulnotensystem auf 3,1, jedoch ist eine leichte Tendenz nach oben zu erkennen. Vorsichtiger Optimismus kehrt in die Tourismusbranche zurück, Mitarbeitermangel und Kostenanstiege dämpfen jedoch die Simmung. Die gesamte Studie finden Sie auf www.deloitte.at unter dem Menüpunkt „Presse“ zum Download.

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Dipl.-Ing.in Linda Neuweiler, BA, Projektleitung Architektur
Dipl.-Ing. Mario Toferer, B.Sc., Projektleitung Architektur & Architekturdarstellung Bmst. Ing. Thomas Krämer, B.Sc., Geschäftsführung




Arch. Dipl.-Ing. Alexander Topf, Projektleitung & Abteilungsleitung Wettbewerbe
Im Gespräch mit einer kleinen Runde des SNOW-Teams, darunter Geschäftsführer Thomas Krämer, Abteilungsleiter Alexander Topf, Projektleiter Mario Toferer und Projektleiterin Linda Neuweiler, wird über zehn Jahre SNOW ARCHITEKTUR und die Kernfrage „wie wir waren, sind und sein wollen“ philosophiert. Dabei werden Ansichtsweisen zur zeitgenössischen Unternehmensstruktur, zur Architektur und zu Entfaltungschancen, wenn Möglichkeiten geschaffen und wahrgenommen werden, diskutiert.
WIE WIR WAREN … Gegründet im Jahr 2012 war SNOW ein dreiköpfiges, studentisches Kollektiv, stets davon angetrieben, die Stärken der einzelnen Charaktere zu fördern und dadurch das Wissen über die universitäre Lehre hinaus zu vertiefen. Dadurch konnte SNOW Fuß in der freien Marktwirtschaft fassen und schrittweise das Team und die Tätigkeitsbereiche erweitern.
WIE WIR SIND … Heute sind wir ein 31-köpfiges Kollektiv mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren, welches sich diese ursprünglichen Werte stets beibehalten hat. Es ging und geht in unserer Arbeit immer darum, inhaltsgebundene und nachhaltige Räume zu kreieren, welche in der Lage sind, unsere architektonischen Werte und Ansprüche nach außen zu tragen. Dieses berufsspezifische Talent fördert uns auch in der Unternehmensführung. Durch diesen von uns kreierten Raum ermöglichen wir die Entfaltung der einzelnen Teammitglieder und fördern den persönlichen Handlungsspielraum in unserem täglichen Schaffen. Dabei werden die innersten Werte des Unternehmens nach außen getragen und die Diversität von SNOW ARCHITEKTUR aktiv gelebt. Die Unternehmensstruktur steht im Einklang mit dem Narrativ der Diversität in der Architektur. Dadurch ergänzen sich beide Felder und profitieren voneinander.
Süd – Nord – Ost – West, als Namensgeber fungieren die Himmelsrichtungen, die am Anfang einer jeden Aufgabe stehen. Zu Beginn unseres Schaffensprozesses begrenzen wir ein Objekt auf dessen Ausrichtung zur Sonne und den Himmelsrichtungen. Jede Himmelsrichtung hat ihre eigene seelische Wirksamkeit, welche in den Schaffungsprozess mit einfließt.
ECO.NOVA: Linda, wie erlebst du diese Chance der persönlichen Entfaltung? LINDA NEUWEILER: Überwältigend groß. Es geht weniger um meine persönliche Entfaltung, sondern um die gemeinsame Entfaltung mit der Bauherrschaft und die Chance, im Arbeitsprozess kreativ sein zu können. Das ist nur möglich, weil mir das nötige Vertrauen geschenkt wird. Dadurch kann ich mich weiterentwickeln, meine Stärken und Schwächen erkennen und mein Potential voll ausschöpfen.
Thomas, was verstehst du unter zeitgenössischer
Unternehmensführung? THOMAS KRÄMER: Wir gehen als Unternehmen oftmals bewusst Umwege und erklimmen den Berg nicht auf direktem Weg. Jeder Stein und jedes Hindernis lassen uns Erfahrungen sammeln, damit wir letztendlich am Gipfel angekommen, stark und trainiert sind. Fundamental dafür ist es, diese Wege gemeinsam zu gehen, was ich als einen der wichtigsten Teile zeitgenössischer Unternehmensführung sehe. Gemeinsam mit einem motivierten Team, welches angestrebt ist, sich stets selbst zu übertreffen, erklimmt man einen Berg natürlich umso müheloser und schneller. Die Motivation der Mitarbeiter*innen ist dabei essenziell und wird neben einem familiären Umgang untereinander vom Unternehmen mit freier Zeiteinteilung, E-Mobilität, Veranstaltungen, Exkursionen, offenen Diskussionsformaten, Fortbildungen, unternehmenserfolgsabhängigen sowie projektbezogenen Prämien und der persönlichen Entwicklungsfreiheit unterstützt.
Dennoch erfordert der berufliche Alltag oftmals eine gewisse Hierarchie und Strukturen. Bei SNOW haben wir versucht, diese notwendige Organisation über die Einführung einzelner Abteilungen samt Abteilungsleiter*innen umzusetzen. Planung, Bauleitung, Innenraumdesign, Wettbewerbe und Marketing, abgerundet durch Projekt- und Bauleiter*innen im architektonischen Umfeld, bilden gemeinsam die SNOW-Familie.
SALEK © ARIA SADR



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Einfamilienhaus, moderner Holzbau trifft Minimalismus
Durch diese Struktur werden Möglichkeiten geschaffen, welche branchenübergreifendes und interdisziplinäres Denken ermöglichen und so den individuellen Horizont erweitern. Ein stetiges sich selbst Hinterfragen ist dabei nicht wegzudenken. Aus diesem Nährboden für kreatives Zusammenarbeiten entstanden in den letzten Jahren neue Geschäftsfelder und Firmen unter direkter Vernetzung der einzelnen Charaktere des SNOW-Teams.
Alex, nach welchen Möglichkeiten suchst du in der
Wettbewerbsabteilung? ALEXANDER TOPF: Auf unsere Haltung kommt es an! Der Architekturwettbewerb dient uns dabei als Spielfeld, um unser eigenes architektonisches Schaffen und unsere Haltung zur Disziplin kontinuierlich zu hinterfragen und zu reflektieren. In einem ergebnisoffenen und diskursiven Entwurfsprozess werden anfängliche Gedankenspiele im Team zu konkreten Räumen ausformuliert.
Wir verstehen den Wettbewerb als Chance, der es uns erlaubt, durch einen freien und experimentellen Zugang zum Entwerfen konditionierte Muster, die sich im Berufsalltag unausweichlich einschleichen, aufzubrechen. Durch gemeinsame Spekulation und das kollektive Schaffen entsteht ein Möglichkeitsraum für Neues und oftmals Unbekanntes. Danach möchte ich gemeinsam suchen!
Mario, welche Werte und Möglichkeiten möch-
test du verwirklichen? MARIO TOFERER: Ich habe die großartige Chance und Möglichkeit bekommen, mich meiner Herzensangelegenheit zu widmen. Dies betrifft nicht nur das Kreieren und Schaffen von architektonisch hochwertigen Räumen, für mich steht auch immer die Ökologie und das ressourcenschonende Bauen im Vordergrund.
Dieser Antrieb beginnt schon firmenintern mit einem möglichst papierlosen Büro, einem vollelektrischen Fuhrpark und entwickelt sich zu der Überzeugung weiter, möglichst ressourcenschonende Bauwerke entstehen zu lassen. Dabei ist unsere größte Chance das Design an sich. Denn mit dem Design schaffen wir es im besten Fall, Gebäude zu entwickeln, die durch ihre architektonische Qualität eine Schutzhülle vor dem Umbau und Abriss verliehen bekommen. Denn je länger die qualitative Nutzungsdauer eines Gebäudes sein kann, desto geringer ist der ökologische Fußabdruck. Verstärkt wird diese Art des Bauens über den bewussten Einsatz von ressourcenschonenden, aber auch objektspezifischen Materialien.
Diese Gedanken verwirklichen wir im Einklang mit der Bauherrschaft, damit wir deren Ideen und Vorstellungen auch dementsprechend umsetzen können. Die Entscheidung bzw. die Visionen, über den Tellerrand des Standards zu blicken, bedarf unter anderem einer großen Portion Mut.
WIE WIR SEIN WOLLEN … In Zukunft möchten wir weiterhin Haltung zeigen, ohne dabei auf die nötige Selbstreflexion zu verzichten. Stetig im Wandel zu bleiben und nicht statisch zu sein, neugierig zu bleiben und weiter Erfahrung zu sammeln, ohne dabei abzustumpfen, ist unser Ziel.
Ebenso wichtig und wertvoll ist es für uns, unsere Kultur des Zusammenlebens bei SNOW beizubehalten. Über die Jahre ist eine Familie entstanden, die weiterhin wachsen wird. Wir verbringen den Großteil der Woche mit unseren Kolleg*innen und pflegen dabei eine offene Kommunikation, die zu einer gelebten Verbundenheit mit dem Team und der Marke SNOW führt. Deshalb finden wir, dass Familie ein sehr treffender Begriff dessen ist, was wir bei SNOW haben. Entsprechend blicken wir auf die vergangenen zehn Jahre zurück, in denen wir eine Vielzahl an tollen Kund*innen, Bauherr*innen und Geschäftspartner*innen kennen lernen sowie mit Ihnen an gemeinsamen Chancen wirken durften.
Frei nach unserem Leitsatz für diesen Beitrag in der eco.nova: „Welche Möglichkeiten schaffst du dir?“ www.snow.at
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Von regional bis international, vom kleinen Event bis zur Weltleitmesse, vom Kulturevent übers Clubbing bis zur Hochzeit: An den drei Standorten Congress Innsbruck, Messe Innsbruck und congresspark igls spielt es sich ab – auf Wunsch auch als „Green Event“.
MIT REINEM GEWISSEN TAGEN UND FEIERN
Für das internationale Kongressambiente, ein großzügiges Ausstellungsangebot, modern ausgestattete Tagungsräumlichkeiten sowie vielfältige Veranstaltungsmöglichkeiten sind die Locations Congress Innsbruck, Messe Innsbruck und congresspark igls schon lange ein Begriff. Auf Wunsch können hier Events auch als „Green Event“ ausgerichtet werden – ein Mehrwert für Veranstalter, die auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz Wert legen.
TEXT: DORIS HELWEG
Mit durchschnittlich einer halben Million nationalen und internationalen Besuchern ist die Congress Messe Innsbruck (CMI) eindeutig der Leitbetrieb unter den Tiroler Eventlocations. Nachhaltiges Engagement verfolgt das führende Veranstaltungsunternehmen schon länger und bietet schon seit Jahren die Möglichkeit, auf Wunsch des Kunden ein „Green Event“ oder „Green Meeting“ auszurichten.
Green Events zeichnen sich durch erhöhte Energieeffizienz, Abfallvermeidung und umweltschonende An- und Abreise der Gäste aus. Auch Aspekte der regionalen Wertschöpfung und sozialen Verantwortung werden dabei berücksichtigt. „Bei einem ausführlichen Beratungsgespräch mit unserer Green-Meeting-Beauftragten werden Kriterien wie Angebote umweltverträglicher Mobilität sowie CO2-Reduktion, umweltfreundliche Unterkünfte, Auflagen für den Veranstaltungsort, bio- und Fairtrade-orientiertes Catering, umweltfreundliche Beschaffung sowie das Material- und Abfallmanagement berücksichtigt und erarbeitet“, erklärt Geschäftsführer Dipl.-BW (FH) Dir. Christian Mayerhofer. Zu den wesentlichen Bereichen gehört natürlich auch die Energieeffizienz der Räumlichkeiten und der eingesetzten Technik. Diese erfolgt bei den CMI-Locations bei der Energieversorgung und Kühlung mittels Wärmepumpenanlagen, vollautomatisierter Gebäudeleittechnik und der nahezu vollständigen Umrüstung auf LED-Beleuchtung.
Es gibt also genügend Rädchen, an denen gedreht werden kann, um den ökologischen Fußabdruck einer Veranstaltung zu verringern. Dass das auch möglich ist, ohne das Erlebnis der Teilnehmer*innen zu schmälern oder die Ideen der Veranstalter*innen zu verbiegen, zeigen viele gute Beispiele. Eine Portion innovativer Ideen und kreativer Entwürfe sowie das Bekenntnis dazu, unseren Enkeln eine lebenswerte Welt hinterlassen zu wollen, können nahezu jedes Event in ein „Green Event“ verwandeln.
Seit Mai 2022 ist die Congress Messe Innsbruck auch Green-Globe-zertifiziert, eine Auszeichnung, die auf internationaler Ebene die höchsten Nachhaltigkeitsstandards repräsentiert – sozusagen der Rolls- Royce unter den internationalen Umweltzeichen. „Wir führen dieses Zeichen mit Stolz, weil wir als Leitbetrieb der Tiroler Veranstaltungsbranche im Hinblick auf soziale und ökologische Verantwortung eine Vorreiterrolle für unser wirtschaftliches Tun einnehmen möchten“, freut sich Christian Mayerhofer. www.cmi.at PR