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12 Mal Kölner DOM

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Tempo dank Trench

Tempo dank Trench

Die Wasserstraßen sind ein Garant für die Versorgung. Gigantische Mengen können abseits der überfüllten Straßen bewegt werden.

Mehr als 12 Mal den Kölner Dom bewegt

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Obwohl die Corona-Pandemie den Warenverkehr weltweit vor große Herausforderungen stellt, hat der Güterumschlag im Dortmunder Hafen im letzten Jahr – also 2021 – um rund 5 % zugelegt. Insgesamt wurden 3,8 Mio. Tonnen (t) umgeschlagen. Ein Jahr zuvor (2020) waren es 3,6 Mio. t – das entspricht ziemlich genau dem zwölffachen Gewicht des Kölner Doms mit Fundament (300.000 t).

Zum Aufwärtstrend haben sowohl der Schiffsgüterumschlag als auch der Umschlag per Eisenbahn beigetragen: Rund 2,3 Mio. t entfallen auf das Binnenschiff. Weitere 1,5 Mio. t steuerte die Dortmunder Eisenbahn bei. Während beim wasserseitigen Umschlag bei Baustoffen und Schrott Rückgänge zu verzeichnen sind, legt die Importkohle um 53 % zu. Das entspricht einem Plus von 53.000 t.

Einen leichten Rückgang gab es beim Mineralöl. Einen deutlichen Sprung nach oben um mehr als 200 % verzeichnet die Gütergruppe Eisen und Stahl. Noch 2020 war das Aufkommen infolge coronabedingter Kurzarbeit in der Automobilproduktion um 68 % gesunken.

Container als größte Gütergruppe

Mit einem Anteil von 52 % stellen Container nach wie vor die mit Abstand größte Gütergruppe. In den praktischen Transportboxen wird so ziemlich alles transportiert, was sicher verpackt nach Dortmund oder aus Dortmund in die Welt muss – vom Bier bis zum Computer. Der Tonnage-Umschlag – das sind die Güter wie Steine, Sand, Öl und Holz etc., die tonnenweise in die Binnenschiffe geladen werden – ist um rund 8 % (88.000 t) gestiegen. Wie sich der Umschlag bei Containern und Tonnage-Gütern im laufenden Jahr entwickelt, bleibt angesichts weltweit gestörter Lieferketten abzuwarten.

Trotz der erschwerten Marktbedingungen konnte die Dortmunder Hafen AG für 2021 ein solides Ergebnis von gut 1,3 Mio. € erzielen, das an den Hauptgesellschafter DSW21 abgeführt wird. Hinzu kommen weitere 5 Mio. € Erlöse aus der treuhändischen Grundstücksverwaltung im Auftrag der Stadt Dortmund. Die Erlöse fließen dem städtischen Haushalt zu.

Industriegebiet und Logistikdrehscheibe sichern Steuereinnahmen und tragen zur Verkehrswende bei

Auch die 171 Unternehmen im Dortmunder Hafen als Dortmunds wichtigstem Industriegebiet tragen kräftig zu Wertschöpfung und kommunalen Steuereinnahmen bei: Laut einer Studie des Dortmunder Instituts für Wissensökonomie (IFWI) beträgt der erwirtschaftete Umsatz im Industriegebiet Dortmunder Hafen mehr als 1 Mrd. €. Das sind 4,25 % des Dortmunder Bruttoinlandsproduktes (BIP).

„Der Transport und Handel über den Dortmunder Hafen ist sowohl ein Garant der Daseinsvorsorge in Krisen als auch ein wichtiger Hebel zur Realisierung einer Verkehrswende. Die Zahlen zeigen: Der Dortmunder Hafen trägt dazu bei, dass Güter zunehmend über Wasserstraße und Schiene ans Ziel gelangen und dadurch die Umwelt schonen“, freut sich Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG. Bleiben wir beim Umrechnen, dann müsste man schließlich 95.000 Lkw (40 Tonner) einsetzen, um die 3,6 Mio. t des Doms zu bewegen. Das wären 260 zusätzlich Lkw an jedem Tag im Jahr.

Warum sich mit dem Kölner Dom messen?

Das liegt eigentlich auf der Hand, denn der Dortmunder Stadtpatron St. Reinoldus – eigentlich Reinhold von Köln – wurde laut Sage im 9. Jahrhundert von Arbeitern mit dem Hammer erschlagen, als er sich als kostenlose Arbeitskraft für den Vorgänger-Bau des Kölner Doms (Hildbold Dom) den Zorn der anderen Arbeiter zuzog. Eine gelähmte Frau barg den Leichnam und wurde geheilt. Den Kölnern gelang es aber nicht, den Toten in Köln zu bestatten. Stattdessen rollte der Karren mit dem Leichnam bis nach Dortmund. 52 % der Waren kamen per Container nach Dortmund.

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