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Tempo dank Trench
Trenching ist ein minimalinvasives Verfahren: Das Glasfaserkabel wird in einen rund 40 cm tiefen und lediglich 6 bis 8 cm breiten Schlitz verlegt.

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Tempo dank Trench
DOKOM21 gibt Gas beim Dortmunder Breitbandausbau und wendet dabei auch alternative Verlegemethoden an: So wurde im Wannebachtal Glasfaser per Trenching verlegt. Die Technik ist jung und bietet viele Vorteile im Vergleich zur klassischen Grabenbauweise. Allerdings müssen die Voraussetzungen stimmen, um sie anzuwenden. Im Wannebachtal war das der Fall: Bundesweit gilt Dortmund für diese neue Verlegemethode als Best Practice-Beispiel.
In den letzten Jahren hat es eine ständige Weiterentwicklung innovativer Verlegemethoden im Bereich des Breitbandausbaus gegeben. Doch nicht jede Technik kann überall eingesetzt werden. Eine umfassende Prüfung der örtlichen Gegebenheiten in Kombination mit einer guten Kommunikation zwischen Planung, Tiefbauamt und den bauausführenden Unternehmen ist daher die Grundvoraussetzung bei der Entscheidungsfindung, welches Verfahren zum Einsatz kommt. Sollen Glasfaserleitungen beispielsweise im innerstädtischen Raum verlegt werden, ist und bleibt die Grabenbauweise alternativlos. Zum einen, um bestehende Leitungen nicht zu beschädigen, zum anderen, weil Oberflächenbeläge wie z. B. Pflasterungen ein alternatives Verfahren wie das Trenching nicht zulassen.
Trenching – was ist das?
Beim Trenching wird ein rund 40 cm tiefer und lediglich 6 bis 8 cm breiter Schlitz in den Straßenasphalt gefräst, in den das Glasfaserkabel in einem mehrschrittigen Verfahren eingelegt wird. Im Anschluss daran erfolgt die Verfüllung des Schlitzes mit einem Spezialasphalt, der einen hohen Bindemittelgehalt bei einer sehr geringen Körnungsstärke aufweist und lagenweise bündig zur Asphaltoberfläche aufgebracht wird. Die Methode ist sozusagen »minimalinvasiv« und punktet mit deutlich kürzeren Ausführungszeiten gegenüber der offenen Grabenbauweise, kann aber nur bei einem grundsätzlich intakten Straßenkörper zum Einsatz kommen – Rissbildungen und marode Untergründe schließen das Trenching wegen dann zu erwartender hoher Folgekosten für den Straßenbaulastträger, der für Bau, Unterhalt und Betrieb von Straßen zuständig ist, aus.
Wannebachtal als Best Practice
An der Dortmunder Wannestraße, wo das Trenching zum Einsatz kam, stimmten hingegen die Bedingungen, Zustand und Substanz der Straße dort sind »top«. In Kombination mit dem Trenching wurde im Wannebachtal bei der Verlegung der Glasfaserkabel außerdem das Pflügverfahren angewandt: Dabei wird ein Pflug mit Hilfe einer Zugmaschine durch das Erdreich gezogen, im gleichen Arbeitsgang erfolgt dann die Verlegung der Mikrorohre für das Glasfaserkabel und zum Abschluss die Verfüllung des Schlitzes. Auch hier liegt der Vorteil des Verfahrens in einer hohen Verlegeleistung bei vergleichsweise geringem Arbeitsaufwand. Allerdings ist es nur auf unversiegelten Flächen, also im Seitenbereich der Fahrbahn und daher hauptsächlich bei ortsteilverbindenden Straßen im ländlichen Raum einsetzbar.
Neue Verfahren, neue Regelwerke
Zur besseren Entscheidungsfindung, welche Methoden wo am besten eingesetzt werden können und vor allem mit welchen technischen Rahmenbedingungen und normierten Vorgaben, werden derzeit von der DIN (Deutsches Institut für Normung) und der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen Regelwerke erstellt. Sie geben Telekommunikationsunternehmen, Tiefbauunternehmen und Straßenbauämtern entsprechendes Handwerkszeug für die Planung, Genehmigung und den Bau an die Hand. Übrigens: Auch die Erkenntnisse aus der Glasfaserkabelverlegung im Dortmunder Wannebachtal fließen in das neue Regelwerk mit ein.
Noch mehr Infos im DOKOM21-Glasfaser-Blog
Das Gigabit-Büro des Bundes, ein an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gekoppeltes Kompetenzzentrum zur Beratung und Information zu allen Fragen des Breitbandausbaus, hat die Maßnahme im Dortmunder Wannebachtal mit der Kamera begleitet; DOKOM21 hat den Film auf seinem Glasfaserblog unter www.dokom21.de/glas verlinkt.
Fast 100 Mio. € Förderung für Glasfaserausbau in Dortmund
Damit die unterversorgten Bereiche Dortmunds an das Breitbandnetz angeschlossen werden können, wird der Ausbau mit insgesamt rund 97 Mio. € gefördert. Dieser umfasst das Verlegen von insgesamt 3.275 km Glasfaserkabel im Stadtgebiet durch DOKOM21. Dafür werden 430 km Tiefbauarbeiten durchgeführt. Das Fördergebiet umfasst knapp 3.200 Adresspunkte, darin enthalten sind 7.532 Haushalte, 941 Unternehmen und 154 institutionelle Nachfrager (darunter 139 Schulen). Die Stadt Dortmund trägt 10 % der Kosten, der Rest wird durch Mittel von Bund und Land finanziert. DOKOM21 ergänzt die Anzahl erreichbarer Immobilien mit Glasfaser mit eigenwirtschaftlichen Angeboten an Eigentümern von weiteren 20.000 Gebäuden. Ob ihre Immobilie kostenlos oder kostengünstig angeschlossen werden kann, erfahren Interessierte direkt über die Verfügbarkeitsprüfung unter dokom21.de durch Eingabe der Anschrift.