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Wärmewende geht weiter
Bastian Stegemann (l.), Leiter der Wärmeversorgung bei DEW21, und Stefan Dettmer, Leiter des Projekts IQ (Wärmewende), bei den Bauarbeiten in der City.
Wärmewende geht weiter
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Nach der erfolgreichen Anbindung der Dortmunder City bis Ende des Jahres will DEW21 bis 2025 neun weitere Quartiere an das klimafreundliche Fernwärme-Netz anschließen. Die Vorteile dabei sind vielfältig.
In den Leitungen wird klimafreundliche Abwärme aus den Deutschen Gasrußwerken transportiert.

In Zeiten, in denen sich vielerorts Bauprojekte massiv verzögern, ließ diese Nachricht aufhorchen: „Der Aufbau der klimafreundlichen Wärmeversorgung ist so weit fortgeschritten, dass wir bereits drei Monate früher als geplant auf die Wärmelieferung aus dem Kraftwerk Dortmund verzichten können“, verkündete Peter Flosbach, Technik-Geschäftsführer bei DEW21, Ende Juni.
Konkret bedeutet dies: Anstatt mit Wärme bzw. Dampf aus dem Kraftwerk Dortmund wird das Fernwärmenetz in der Innenstadt jetzt mit klimafreundlicher Abwärme von den Deutschen Gasrußwerken gespeist. In diesem Jahr schließt DEW21 diese Ablösung des Dampfnetzes ab. Dann sind auch die drei neuen Energiezentralen einsatzbereit, um als Absicherung für kalte Wintertage zu dienen. Der Klima-Effekt dieser Wärmewende kann sich wahrlich sehen lassen: Pro Jahr werden 45.000 t CO2 eingespart. Dies ist in etwa die Schadstoff-Menge, die 65.000 Autos in zwölf Monaten ausstoßen.
Investitionsvolumen von weit mehr als 100 Mio. €
Doch dieses Mammut-Projekt, in das der Dortmunder Versorger seit 2018 mehr als 100 Mio. € investiert hat, soll in Sachen Fernwärme-Ausbau noch nicht alles gewesen sein. Von 2023 bis 2025 möchte DEW21 zusätzliche neun innenstadtnahe Quartiere an das neue Fernwärme-Netz in der City anbinden (siehe Infokasten). Und schließt weitere Folge-Projekte danach ausdrücklich nicht aus. „Die Stadt Dortmund will bis 2035 klimaneutral werden. Diese ambitionierte Zielsetzung, die zehn Jahre vor den bundesweiten Vorgaben liegt, unterstützen wir mit voller Überzeugung. Und dabei ist die Fernwärme ein zentraler Baustein“, erklärt Bastian Stegemann, Leiter der Wärmeversorgung bei DEW21, und verweist auf die neuen Zielzahlen: Mit dem erweiterten Fernwärme-Netz können ab 2025 in Summe sogar jährlich 60.000 t CO2 eingespart werden, so viel wie etwa 86.000 Autos im Jahr ausstoßen.
Für das neue Vorhaben hat der Dortmunder Versorger eine günstige Förderkulisse auf Bundes- und EU-Ebene ausgemacht. Außerdem schätzen die Fachleute in seinen Reihen, grundsätzlich die Flexibilität, die mit dem Fernwärme-Netz einhergeht. „Wir haben dabei immer auch die Möglichkeit, alternative Energiequellen zu nutzen. Das ist vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise sicherlich ein wertvoller Trumpf“, so Stegemann, der dabei beispielsweise an die Verwertung von Altholz denkt.
Schadstoff-Ausstoß massiv gesenkt
Im Hinblick auf die Erzeugungs-Kapazitäten ist die geplante Erweiterung des Fernwärme-Netzes problemlos möglich. Denn mit dem bisherigen City-Netz seien die Abwärme-Mengen der Gasrußwerke erst zur Hälfte ausgeschöpft, so Stegemann. „Wir werden also den Klimazielen immer weiter und mit großen Schritten näherkommen.“ Seit 2015 hat DEW21 den eigenen CO2-Ausstoß übrigens bereits um beachtliche 84 % gesenkt.
Neun Erweiterungsgebiete
Auch in diesen Bereichen will DEW21 bis 2025 eine klimafreundliche Fernwärme-Versorgung installieren: • Speicherstraße • Kronprinzenstraße • Goebenstraße • Heiliger Weg 58c • Neues Wohnquartier »Deggingshöfe« • Deggingstraße • Südtrasse (Kreuzviertel in Richtung B1/
Westfalenhalle) • Dorotheenstraße – Lange Straße – Heinrichstraße • Nordstraße – Heroldstraße