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einundzwanzig Ausgabe 1/16

Mehr Fläche für boomende Branche

Das Logistikgeschäft boomt – auch im Dortmunder Hafen. Allein das Containeraufkommen hat sich dort in den letzten Jahren mehr als ver doppelt. Das 1989 fertiggestellte Container Terminal Dortmund (CTD) stößt schon seit einiger Zeit an seine Grenzen. Ein Ausbau des CTD-Standorts, der gleichermaßen gut durch Schiff, Bahn und Lkw mit dem Umland vernetzt ist, war mangels verfüg barer Flächen aber nicht möglich. Deshalb wurde von DSW21 eine Anlage für den Kombinierten Verkehr (KV) auf dem Gelände »Am Hafenbahnhof« errichtet.

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Der mächtige Portalkran schwebt bereits seit einigen Wochen über die Container, die auf dem Gelände gestapelt werden. Denn der Probebetrieb konnte planmäßig 16 Monate nach dem 1. Spatenstich für die KV-Anlage, der im September 2014 erfolgte, aufgenommen werden. Hier kann die Container Terminal Dortmund GmbH, die im Juli 2015 nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für die Dienstleistungskonzession erhalten hat, schon jetzt bis zu 60.000 Ladeeinheiten pro Jahr umschlagen.

Und das ist erst der Anfang. Denn die KV-Anlage wurde bzw. wird in zwei Baustufen realisiert. In der ersten Baustufe wurden vier Umschlaggleise mit 720 Metern Länge, je einer Fahr-, Lade- und Rückfahrtspur für Lkw und fünf Containerabstellspuren geschaffen sowie ein Containerportalkran beschafft. Die Planung und Errichtung hat DSW21 in enger Abstimmung mit der duisport- Gruppe (Duisburger Hafen AG) durchgeführt. Besonders erfreulich: Auch die Baukosten wurden nicht überschritten – ganz im Gegenteil: Der Förderantrag für die Investition in die Infrastruktur des Hafens belief sich auf 28 Mio. €, insgesamt wurden 18,6 Mio. € an Förderung bewilligt. Dank guter Aus schreibungsergebnisse und einer effizienten Bau abwicklung wurde die Förderantrags summe nach derzeitigem Stand um rund 4 Mio. € unterschritten.

Nach der Beschaffung des zweiten Ladekrans – voraussichtlich in 2017 – können 103.000 La deeinheiten auf dem Gelände mit einer Größe von ca. 70.000 m² pro Jahr umgeschlagen werden. In einer zweiten Baustufe kann die Container- Depotfläche um knapp 30.000 m² ausgeweitet werden. Im Endausbau ist die KV-Anlage damit für bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr ausgelegt.

Stärkung von Hafen und Standort Der Dortmunder Hafen kann damit auf die aktuelle Wettbewerbssituation im Logistikgeschäft reagieren und sein Dienstleistungsangebot marktgerecht erweitern. Hiermit sollen nicht nur Bestandskunden gehalten, sondern auch Neukunden gewonnen werden. Zugleich wird der Logistik- und Wirtschaftsstandort Dortmund gestärkt und dessen Arbeitsplätze – rund um den Hafen sind das ca. 5.000, in der Logistikbranche in der Region ca. 26.000 – nachhaltig gesichert.

Die neue Anlage wurde auf dem Gelände des früheren Bahnhofs Nord der Dortmunder Eisenbahn errichtet. Entscheidend für die Auswahl des Areals westlich der Franz-Schlüter-Straße war vor allem die Anbindung an die Gleisanlagen der Dortmunder Eisenbahn und damit an die öffentliche Eisenbahninfrastruktur sowie an das Straßen- und Autobahnnetz.

Im Dialog Nach derzeitigen Prognosen ist davon auszugehen, dass die Container je zur Hälfte per Eisenbahn und per Lkw die KV-Anlage erreichen bzw. verlassen. Im kritischen Dialog mit Anliegern, Anwohnern und politischen Gremien in der unmittelbaren Umgebung der KV-Anlage und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund wurde ein Verkehrs konzept zur optimierten Verkehrsführung der Lkw zu den Hauptverkehrsadern erarbeitet. Insbesondere neue Ampelschaltungen sollen dazu beitragen.

Großer Bahnhof zur Eröffnung Offiziell eröffnet wurde die KV-Anlage am 11. Februar. Unter den zahlreichen Gästen der Eröffnungsfeier waren NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und Landes-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer sowie Dr. Veit Steinle als Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Und alle waren sich einig, dass die KV-Anlage von großer Bedeutung für den Logistik-Standort Dortmund ist. Dr. Veit Steinle: „Sie schafft und sichert Arbeitsplätze und trägt dazu bei, dass Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wird. Das alles sind gute Gründe dafür, dass der Bund die Errichtung von KV-Terminals wie in Dortmund fördert.“

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