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Westentor

Haltestelle Westentor

»Tief im Westen...« sang Herbert Grönemeyer und meinte damit natürlich seine Heimatstadt Bochum. Aber auch auf Dortmund würde die Songzeile passen, nämlich, wenn es um die Haltestelle »Westentor« der Linien U43 und U44 geht. Direkt am Dortmunder U gelegen, mit einem Zugang auf je einer Seite des Königwalls, ist die Haltestelle der westliche Einstieg in die Innenstadt – und verbindet dabei elegant Vergangenheit und Gegenwart.

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Das »Westentor« hat in Dortmund eine lange Geschichte: 1292 wurde es erstmals als »Porta Occidentalis« erwähnt und öffnete bis zum Abriss im Jahre 1810 die Stadt am Hellweg in Richtung Essen und Duisburg. Doch auch heute findet sich hier noch ein Westentor, nämlich die gleichnamige Haltestelle. Sie gehört mit gerade einmal acht Jahren zu den jüngsten Stadtbahnhaltestellen im Netz von DSW21 und wurde im April 2008 im Rahmen der Eröffnung der neuen Ost-West-Strecke in Betrieb genommen. Der moderne Stadtbahnhof, der von der Dortmunder Firma LTK Architekten entworfen wurde, überzeugt mit einer lichtdurchfluteten Konstruktion aus Stahl, Glas und Naturstein. Galerien und Rotunden sorgen dafür, dass Verteilerebene wie auch Bahnsteige zum Teil durch Tageslicht erhellt werden. Helle Decken-, Wandund Bodenfarben sowie moderne Bodenbeläge verstärken diesen Effekt.

Glas und Stahl

Der Stadtbahnbahnhof Westentor liegt am westlichen Schnittpunkt von Dortmunds Innenstadtwall (Königswall und Rheinische Straße/ Kampstraße) in unmittelbarer Nähe zum Dortmunder

U, Hauptbahnhof und der Fußgängerzone Westenhellweg. Über den Boulevard Kampstraße ist er das westliche Eingangstor zur City von Dortmund. Der Zugang an der Kampstraße fällt durch seinen vollständig verglasten, kegelförmigen Aufzugsturm sowie einem ebenfalls transparenten quadratischen

Baukörper auf. Das verglaste Treppenhaus überdeckt eine von dem Gebäude abgehobene, scheinbar schwebende Dachkonstruktion aus Fachwerkträgern aus Titanzink. Das große Zugangsgebäude an der Rheinischen Straße vor dem Dortmunder U markiert das »Neue Westentor«. Der auffällige Haupteingang besteht aus vier Baukörpern, die zusammen ein Quadrat bilden. Die jeweils rund 15 m hohen Stahlpylonen bilden dabei ein weit sichtbares Zeichen. Aufgrund der Verkehrsführung der Rheinischen Straße liegt der Zugang diagonal zur Bahnsteigebene und damit zu den Gleisen. Diese Verschwenkung findet sich übrigens auch im Bodenbelag wieder.

Als Gegensatz zu diesem Ausflug in die Moderne kann der Fahrgast an den Wänden auf der Bahnsteigebene eine Zeitreise in die Vergangenheit des Nahverkehrs unternehmen. Für das Gestaltungskonzept unter dem Motto »Dortmunder Vergnügen« war die lokale Agentur »bildwerk« verantwortlich. Ein stilisiertes Liniensystem von Straßenbahnlinien verbindet Darstellungen historischer Vergnügungsstätten und zeigt Einblicke in die Geschichte des Nahverkehrs. So werden z.B. der damals sehr

beliebte Lunapark im Fredenbaum oder das Ausflugslokal Freischütz im Schwerter Wald gezeigt – beide waren natürlich mit der Straßenbahn erreichbar. Aber auch Pferdebahnen, Straßenbahnen mit Dampfloks und Gelenkbusse selbst finden sich auf den Motiven wieder.

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