Niederschlesische Informationen 2/2021

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Nr. 2/2021

Voller Vorfreude auf eine neue Herausforderung Seit Anfang September bin ich, Julian Schorr, der neue ifa-Kulturmanager im Büro der DSKG in Breslau.

ein Start verlief etwas stotternd, denn wegen einiger bürokratischer Hürden konnte ich erst in der ersten Oktoberwoche vor Ort in Breslau meinen Dienst beginnen. Zuvor hieß es, wie schon oft in der letzten – von der Covid-19-Pandemie geplagten – Zeit: Home Office. Von zu Hause ist es natürlich schwieriger, die neuen Kolleginnen und Kollegen sowie Mitglieder näher kennenzulernen. Von daher bin ich sehr froh, nun endlich im Büro der DSKG angekommen zu sein. Breslau und Polen im Ganzen sind mir nicht unbekannt. Die Stadt kenne ich von ein paar touristischen Aufenthalten ein bisschen. In anderen Teilen Polens war ich auch schon, so habe ich ein Semester an der Universität Warschau verbracht, anschließend ein Praktikum bei der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit gemacht und zwischen 2016 und 2018 in Grünberg gearbeitet. Im Stu-

Foto: Hans Scherhaufer

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Julian Schorr

dium (an der Universität Bremen und an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) habe ich mich mit der Geschichte Polens und den sehr wechselvollen deutsch-polnischen Beziehungen beschäftigt. Außerdem habe ich begonnen, die polnische Sprache zu lernen. Ein Prozess, der immer noch

andauert und vermutlich ein Leben lang andauern wird, denn die Grammatik und die Aussprache machen mir doch teilweise arge Schwierigkeiten. Mit den deutschen Minderheiten in Mittelosteuropa kam ich das erste Mal während eines Praktikums bei der Stiftung „Borussia“ in Allenstein in Kontakt, und das Thema hat mich dann im weiteren Verlauf meines Studiums und auch im Berufsleben weiter begleitet. Zuletzt war ich drei Jahre Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Czernowitz im Westen der Ukraine. Auch dort gab und gibt eine deutsche Minderheit, die ihre Kultur und Traditionen bis heute pflegt. Ich konnte im Rahmen meiner Tätigkeit dort einige Projekte über die Deutschen in der Bukowina (im „Buchenland“) durchführen und würde auch gerne meine Erfahrungen dort mit den Mitgliedern und Freunden der DSKG im Rahmen einer Veranstaltung teilen, zu der ich Sie schon an dieser Stelle ganz herzlich einladen möchte. Zapraszam serdecznie! n

Ich heiße Marzena Wyrzykowska, und seit Oktober arbeite ich als Deutschlehrerin bei der DSKG.

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ein Abenteuer mit der deutschen Sprache begann in der Grundschule, schon von Anfang an hatte ich Spaß am Erlernen der deutschen Grammatikregeln und des Wortschatzes. Mein Interesse an der Sprache Goethes, Kafkas, Mozarts, Bachs und Beethovens war so groß, dass ich in der Abschlussklasse beschloss, daraus einen Beruf zu machen, und mich um die Aufnahme zum Germanistikstudium an der Fakultät für Philologie der Universität Breslau zu bewerben. Dieses Studium war eine schöne Zeit in meinem Leben. Ich verbesserte nicht nur meine Deutschkenntnisse, sondern nahm auch zweimal an einem Studentenaustausch im Rahmen des Erasmus-Programms

teil. Das gab mir die Gelegenheit, meine Vorstellungen von dem Land, dessen Sprache mich so faszinierte, mit der Realität zu konfrontieren. Während meines Stipendienaufenthaltes in Trier, der wahrscheinlich ältesten Stadt Deutschlands, war ich nicht nur von der Aussicht auf die schönen Weinberge, sondern auch von der deutschen Esskultur und der hervorragenden Organisation der Veranstaltungen und Vorlesungen an der Universität Trier begeistert. Ein weiterer Aufenthalt, diesmal am Fachbereich Translationswissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim, half mir, in die Welt der Übersetzung einzutauchen und ihre Geheimnisse zu erkunden. Bei meiner Arbeit als Lehrerin versuche ich, meine Schüler mit meiner Leidenschaft für die deutsche Sprache anzustecken und das Wissen und die

Foto: privat

Unsere neue Deutschlehrerin

Marzena im Landtag von Rheinland-Pfalz.

Erfahrungen weiterzugeben, die ich während meines Studiums in Polen und Deutschland gesammelt habe. Ich freue mich sehr, mein Wissen und meine Erfahrungen mit Menschen teilen zu können, für die die Vertiefung der Deutschkenntnisse ebenfalls eine Freude ist. n


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