20-Idee + Tat März 2025

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DRK in Westfalen-Lippe

Über 1 100 Einsatzkräfte trugen zur Sicherheit an Karneval bei

DRK-Kinderklinik Siegen Großbaustelle: Zusammenlegung der Kinderinseln

Mit Herzenswärme gegen die Kälte

Titelbild

Eine warme Mahlzeit, ein heißes Getränk, Decken, Kleidung und ein offenes Ohr:

Der „Aktionskreis Kältehilfe“ unterstützt

Bedürftige an kalten Wintertagen.

Foto: KV Bochum

Inhalt

Kolumne

Topthema

Impressum

Herausgeber und Verleger:

DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V., Sperlichstraße 25, 48151 Münster

Verantwortlich für den Inhalt: Vorsitzender des Vorstandes

Dr. Hasan Sürgit

Redaktion: Claudia Zebandt

E-Mail: Claudia.Zebandt@drk-westfalen.de Tel.: 0251 9739-137

Gestaltung und Anzeigenverwaltung: Martina Czernik

E-Mail: Martina.Czernik@drk-westfalen.de Tel.: 0251 9739-136 Stabsstelle Kommunikation

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

Druck:

Bonifatius GmbH Druck Karl-Schurz-Str. 26 33100 Paderborn

Erscheinungsweise: jeden 3. Monat

Auflage: 6 700

IDEE + TAT wird umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Seite 3

Mit Herzenswärme gegen die Kälte ........................... Seiten 4, 5

Gewusst wie

Praxisübung Humanitäre Hilfe ...................................... Seite 6 Tagung zum humanitären Völkerrecht ........................... Seite 17

Helfen – bei uns und anderswo

Einsätze an Karneval in Westfalen-Lippe ...................... Seite 7

10. Freiwilligen- & Ehrenamtstag am 10. Mai ................ Seite 19

Nachrichten Seiten 8, 16

Wohlfahrt und Soziales

Fünf Jahre interdisziplinäre Frühförderung in Lippe .... Seite 9

DRK-Kinderklinik Siegen: Kinderinseln sollen zusammenwachsen ......................................................... Seite 13

Personalien

Ehrenamtlich in Leitungsfunktionen ...................... Seiten 10, 11

In Summe 65 Dienstjahre:

Birgit Sundorf und Armin Tretner ................................ Seite 19

Blutspendedienst

„Meine Blutspende rettete mein Leben“ ....................... Seite 12

Jugendrotkreuz

Mit Rat und Tat – die AG Berater .................................. Seite 14

Wer sich nicht bewegt, der kann nichts bewegen! ....... Seite 14

Der ND-Aufbaukurs ist wieder da! ................................ Seite 15

Nachruf

Raimund Pingel (KV Borken) ......................................... Seite 18

Anzeigen Seiten 12, 13, 17, 18, 20

Die Liste der Rundschreiben für die Monate Oktober, November und Dezember 2024 finden Sie im Internet:

Download https://www.drk-westfalen.de/ aktuell/presse-service/ idee-tat-2025.html

Bilanz der DRKKältehilfe in Westfalen-Lippe für das Jahr 2024

Wärme schenken, Leben retten!

Jedes Jahr erfrieren Obdachlose in unserem Land. Sie benötigen dringend unsere Hilfe.

Während eines Besuchs von Mitgliedern unseres Präsidiums und Vorstands bei einer Gliederung des Türkischen Roten Halbmonds überzeugte die dort praktizierte Essensund Getränkeausgabe an Wohnungslose mit einem schlanken Konzept und der erfolgreichen Umsetzung durch Ehrenamtliche. Es entstand die Idee, diese Form der sozialen Hilfe auch in Westfalen-Lippe umzusetzen.

7 769 Hilfeleistungen

7 226 verteilte Mahlzeiten

995 ausgegebene Kleidungsstücke

649 unterstützte Menschen

71 Helfer*innen

2 191 Einsatzstunden

Schnell war klar, dass eine lokale Bedarfsorientierung Grundlage für das weitere Vorgehen sein musste. Sind zum Beispiel Versorgungsangebote für Obdachlose bereits vorhanden, ist es sinnvoll, diese mit weiteren Hilfen zu ergänzen. Möglichkeiten gibt es viele; so mangelt es wohnungslosen Menschen neben der Versorgung mit Speisen und Getränken meistens auch an weiteren Dingen des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel Kleidung, Hygieneartikel, Decken und Schlafsäcke. Vielen fehlt auch die menschliche Wärme, die zum Beispiel über eine respektvolle und anteilnehmende Ansprache und ein Gespräch auf Augenhöhe zum Ausdruck gebracht werden kann. Schließlich hilft auch die Nahrung für Seele und Geist uns allen, das Leben zu bewältigen.

Der Pionier auf dem Gebiet der DRKKältehilfe in Westfalen-Lippe, der

Kreisverband Wattenscheid, konnte auf sein seit Jahren bewährtes Konzept setzen. Die weiteren Mitglieder des neu gegründeten „Aktionskreis Kältehilfe“, die Kreisverbände Bochum, Herne und Wanne-Eickel, Gelsenkirchen und Recklinghausen, entwickelten individuelle Konzepte, die auf die jeweilige Situation in ihren Kommunen zugeschnitten waren. Dank einer durch den DRK-Bundesverband vermittelten Spende, mit viel Herzblut und zahlreichen neu gewonnenen Ehrenamtlichen konnten die fünf Rotkreuzgliederungen im Winter 2023/2024 an den Start gehen. Inspiriert durch Medienberichte über diese Einsätze, entschied sich die Kreisrotkreuzleitung des DRK Gütersloh, ebenfalls Kältehilfe zu leisten. Im Dezember 2024 legten die Gütersloher Rotkreuzhelfer*innen los.

Menschliches Leiden zu verhüten und zu lindern, steht im Mittelpunkt aller Rotkreuz-Aktivitäten. Jedes Jahr erfrieren Obdachlose in unserem Land. Deshalb mein Appell: Schenkt Wärme, rettet Leben!

Ihr / Euer Thorsten Junker Landesrotkreuzleiter

Mit Herzenswärme gegen die Kälte

„Das schmeckt gut“, sagt ein Mann zwischen zwei Löffeln dampfender Erbsensuppe. Er steht neben dem Kältebus des DRK am Rande des Gelsenkirchener Hauptbahnhofs. Nicht nur die heiße Suppe, sondern auch die respektvolle Ansprache durch die ehrenamtlichen Rotkreuzler*innen und das Gespräch scheinen ihm gut zu tun.

Aktuell unterstützen DRK-Kreisverbände an sechs Standorten in Westfalen-Lippe Menschen ohne feste Bleibe mit dem Nötigsten. Neben warmen Mahlzeiten und heißen Getränken verteilen sie stellenweise auch Kleidung, Hygieneartikel, Schlafsäcke, Isomatten oder Decken, um das Leben ohne festen Wohnsitz vor allem im Winter ein wenig erträglicher zu machen. Auch medizinische Hilfen werden zum Teil geleistet. Dabei gehen die im „Aktionskreis Kältehilfe“ zusammengeschlossenen Rotkreuz-Gliederungen nach lokaler Ausgangssituation, vorhandenen Bedarfen und eigenen Möglichkeiten vor.

Vorreiter in Sachen Kältehilfe im Landesverband war der DRK-Kreisverband Wattenscheid. Schon seit vielen Jahren rückt der Kältebus abends aus, wenn die Temperatur den Gefrierpunkt erreicht oder unterschreitet. Die ehrenamtlichen Helfer*innen fahren verschiedene Punkte im Bochumer Stadtgebiet an, an denen sich obdachlose Menschen aufhalten. Hier werden sie häufig schon freudig erwartet. Der DRKKreisverband Bochum ergänzt die Hilfe des Roten Kreuzes im Stadtteil Wattenscheid seit Ende 2023. Im Winter bauen die Ehrenamtlichen jeden Montag am Hauptbahnhof ihre Station auf, um Hilfesuchen-

Ehrenamtliche des DRK Bochum in Aktion

den dort eine feste Anlaufstelle zu geben. Die Kräfte des Kreisverbands Gelsenkirchen fahren den Hauptbahnhof ihrer Stadt ebenfalls wöchentlich an, um die Menschen zu versorgen, die sich im Bahnhofsumfeld aufhalten. Auch die Hunde der Wohnungslosen, die einen wichtigen emotionalen Anker für ihre Menschen darstellen, erhalten hier des Öfteren Futter.

Eine besondere Kooperation ist der DRK-Kreisverband Recklinghausen eingegangen. Seine ehrenamtlichen Kräfte stellen am Ruhetag einer kirchlich getragenen Einrichtung zur Unterstützung von Wohnungslosen die Versorgung der Menschen sicher. Der Kreisverband Herne und Wanne-Eickel verfolgt ein ganzjähriges Konzept: Unabhängig von Jahreszeit und Wetter stehen die Rotkreuzler*innen jeden Dienstagmittag mit ihrem Bus an einem zentralen Ort in Wanne und verteilen frisch gekochte Mahlzeiten und Getränke. Seit Dezember 2024 ist auch der DRK-Kreisverband Gütersloh in der Kältehilfe aktiv. Der zum Kältebus umgewandelte Foodtruck dient dabei einmal wöchentlich als Anlaufstelle. Besonders gut kommt die Kooperation mit dem unweit vom Busstandort gelegenen „Kleiderlädchen“ des Ortsvereins Gütersloh an, das Sonderöffnungszeiten zu den Einsätzen eingerichtet hat.

Es gibt viele unterschiedliche Wege, Menschen ohne festen Wohnsitz zu helfen. Alle Mitgliedsgliederungen des Aktionskreises haben die Erfahrung gemacht, dass der Bedarf an Angeboten für wohnungslose Mitbürger*innen sehr groß ist. Weitere DRK-Kreisver-

Das Verteilen von Decken gehört ebenfalls zur Kältehilfe.

bände und -Ortsvereine aus Westfalen-Lippe sind im Aktionskreis herzlich willkommen. Die unterstützende Kontaktstelle gerade zu Beginn der Aktivitäten ist die Servicestelle Ehrenamt im DRK-Landesverband.

servicestelle-ehrenamt@drk-westfalen.de

Markus Wensing / i+t

„Ich kann was tun!“

„Wer möchte gleich probieren?“, fragt Prof. Dr. Helmut Grüning vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt der FH Münster und zeigt auf einen Eimer mit braunem Wasser. Verdutzte Augen schauen ihn an. „Am Tag sterben weltweit unzählige Menschen an den Folgen von verunreinigtem Trinkwasser“, erklärt Grüning. „Das Problem ist dabei nicht, dass es zu wenig Wasser gibt, sondern die unzureichende Qualität. Oft fehlt das Wissen über die Gefahren von verunreinigtem Wasser und über Methoden zur Aufbereitung.“ Der Professor gibt ein Pulver ins Wasser und bittet eine junge Frau, umzurühren: Mit Calciumhypochlorit wird das verunreinigte Wasser behandelt – eine einfache Maßnahme, die in Krisensituationen Leben retten kann.

Diese und andere lebenswichtige Maßnahmen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Praxisübung Humanitäre Hilfe, die vom Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der FH Münster in Kooperation mit dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe und dem DRK-Kreisverband Münster veranstaltet wurde. 70 Studierende sowie Mitarbeitende der FH Münster und der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung erhielten in realitätsnahen Szenarien praktische Einblicke in die Herausforderungen und Lösungsansätze der humanitären Hilfe.

Nachdem die Teilnehmenden zunächst unter Anleitung der DRK-Einsatzstaffel Westfalen Zelte aufgebaut hatten, die in Krisen- und Notfallsituationen Bestandteil des Zelthospitals der Emergency Response Unit des Roten Kreuzes sind und an diesem Tag als Workshopräume dienten, teilten sich die Teilnehmer*innen in Kleingruppen auf die Workshops auf.

Dabei stand neben der Aufbereitung von Trinkwasser auch die medizinische Erstversorgung auf der Agenda. Prof. Dr. Bernhard Eßer zeigte an einem Dummy, wie sogenannte Tourniquets – auch Aderpressen ge-

Zeltaufbau unter Anleitung der DRK-Einsatzstaffel Westfalen gehörte zu den Aufgaben der Praxisübung Humanitäre Hilfe.

nannt – korrekt angelegt werden, um lebensgefährliche Blutungen zu stoppen. „Das ist das Tolle an dieser Veranstaltung“, sagt FH-Studentin Merle Leberer. „Wir erhalten nicht nur theoretisches Wissen, sondern lernen direkt, wie wir in Krisensituationen helfen können.“

Auch Vanessa Loran von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung zeigt sich begeistert: „Wir haben Seminare zum Bevölkerungsschutz, aber hier erhalten wir noch einmal neue Einblicke und praktisches Zusatzwissen.“

Im Nachbarzelt stehen die Teilnehmer*innen um einen Tisch mit kleinen Figuren und einem blauen Tuch, das einen Fluss symbolisiert. Die Aufgabe des Workshops ist es, eine Gesundheitsstation in einem fiktiven Krisengebiet zu errichten. „Unser Ziel ist es, ein Camp für Geflüchtete mit gesicherter Trinkwasserversorgung aufzubauen. Wir kommen per Flugzeug an – was tun wir zuerst?“, fragt Inga Hennig-Finke, die selbst an der FH Münster studiert hat und Projektleiterin des Kompetenzzentrums für Pflege im Bevölkerungsschutz der DRK-Schwesternschaft Bonn ist.

Dr. Thomas Münzberg, Fachbereichsleiter Katastrophenvorsorge, Suchdienst und Technische Dienste des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der FH Münster: „Diese Kooperation ist für uns sehr wertvoll. Die Studierenden lernen hier praxisnah, wie humanitäre Hilfe funktioniert.“ Auch Prof. Dr. Jan Makurat, Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe, unterstreicht die Wichtigkeit des Projekts: „In einer Welt, in der täglich neue Nachrichten über Kriege, Umweltkatastrophen und Fluchtbewegungen dominieren, wollen wir jungen Menschen das Gefühl geben: Ich kann etwas tun! Ich bin nicht handlungsunfähig ausgeliefert.“

FH Münster / i+t

„Ruhiger und gesitteter“
Über 1 100 DRK-Einsatzkräfte trugen in der Karnevalswoche zur Sicherheit närrischer Veranstaltungen in Westfalen-Lippe bei.

„Ob im Münsterland, im Ruhrgebiet, im Sauerland, in Südwestfalen oder Ostwestfalen: Das Deutsche Rote Kreuz in Westfalen-Lippe zeigte in der Karnevalswoche Einsatzstärke. Über 1 100 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler erbrachten in ihren Sanitätswachdiensten insgesamt rund 11 000 Einsatzstunden und trugen damit zur Sicherheit bei Straßenumzügen und anderen karnevalistischen Veranstaltungen bei. Am personalintensivsten war der DRK-Kreisverband Münster mit insgesamt 177 Einsatzkräften unter anderem bei den Umzügen in der Innenstadt und in den Stadtteilen Hiltrup, Sprakel, Wolbeck und Amelsbüren vertreten, gefolgt von den DRK-Kreisverbänden Warendorf-Beckum (156 Einsatzkräfte), Paderborn (103 Einsatzkräfte), Tecklenburger Land (93 Einsatzkräfte), Hagen (89 Einsatzkräfte), Gütersloh (83 Einsatzkräfte), Coesfeld (80 Einsatzkräfte) und Dortmund (67 Einsatzkräfte).

„Die Hilfskräfte im Straßenkarneval haben häufig mit kleinen Schnittwunden, Blasen, Erschöpfungszuständen, Unterkühlungen, größeren Verletzungen oder schwerwiegenden Kreislauf- und Atmungsproblemen, oft zusammen mit leichter bis schwerer Alkoholisierung zu rechnen“, erzählt Dr. Gösta Strohmayer. Der 39-Jährige ist in der zentralen DRK-Unfallhilfsstelle im Rathaus-Innenhof im Zentrum von Münster im Einsatz. Nach sechs aktiven Mitgliedsjahren beim DRKKreisverband Münster zog der Anästhesist 2012 nach

Ein Teil der DRKEinsatzkräfte vor dem Rosenmontagsumzug in Münsters City

Bonn. Seitdem engagiert er sich ehrenamtlich beim dortigen DRK-Kreisverband. Trotzdem kann sich das DRK Münster darauf verlassen, dass er die hiesigen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler bei den Karnevalseinsätzen noch immer unterstützt. Dazu gehört auch, dass Strohmayer stets DRK-Einsatzkräfte aus Bonn als weitere Verstärkung mitbringt.

Das DRK in Westfalen-Lippe meldete insgesamt 789 Hilfeleistungen. Unter „besonderen Vorkommnissen“ informierte eine Rotkreuzgliederung über die Freisetzung von Pfefferspray durch den Besucher eines Festzelts, worauf ein DRK-Helfer im Krankenhaus ambulant versorgt werden musste.

Ansonsten waren die Rückmeldungen positiv. So berichtete zum Beispiel der DRK-Kreisverband Münster, dass die Zahl zu versorgender alkoholisierter Jugendlicher niedrig war, was nicht zuletzt auf die Kooperation mit dem Team der „Voll ist out“-Kampagne der Stadt Münster zurückgeführt wird. Das DRK Warendorf-Beckum meldete, dass die Umzüge in Beckum und Ennigerloh in diesem Jahr zwar besser besucht waren, allerdings viel ruhiger verliefen als im letzten Jahr und weniger Hilfeleistungen erforderten. Und der DRKOrtsverein Neuenkirchen teilte mit: „Ruhiger, weniger Gewalt, gesitteter.“ i+t

Weihnachtsaktion im Zeichen der Soforthilfe für bedürftige Kinder (SofHi)

Dank Spenden seiner Fördermitglieder, aufgestockt von der Volksbank Westmünsterland, konnte der DRK-Kreisverband Coesfeld zu Weihnachten 150 Gutscheine à 50 Euro von lokalen Buchhändlern und Spielwarenläden über die DRK-Kitas an bedürftige Kinder verschenken. Jeder Euro, der in Bildung fließe, sei gut angelegt, so Andreas Bothe, Regierungspräsident und SofHi-Schirmherr. i+t

Stärkung des Ehrenamts gehört zu aktuellen Herausforderungen

Am 10. Februar begrüßte Präsident Dr. Fritz Baur den neuen Präsidenten des DRK-Kreisverbandes Herne und Wanne-Eickel, Dr. Martin Krause, in der DRKLandesgeschäftsstelle in Münster. Die Stärkung des Ehrenamts gehört zu den aktuellen Herausforderungen, denen sich die Rotkreuzgliederungen mit großem Engagement widmen müssen, waren sich Baur und Krause bei ihrem Austausch einig. i+t

Langjährige Mitarbeiterin der DRK-Kinderklinik Siegen in den Bundestag gewählt Kathrin Fey war von 1998 bis März 2025 Mitarbeiterin der DRK-Kinderklinik Siegen. Kürzlich wurde die Diplom-Sozialpädagogin für Die Linke in den 21. Deutschen Bundestag gewählt. Wichtig ist ihr, „weiterhin im Kreis Siegen-Wittgenstein Ansprechpartnerin für soziale Verbände und Interessenvertretungen zu sein und benachteiligte und diskriminierte Menschen zu unterstützen“. i+t

Bedeutung des Ehrenamtes in Rettungsdienst und Katastrophenschutz

Beim 6. „Düsseldorfer Rotkreuz-Frühstück“ begrüßte Vorstand Dr. Hasan Sürgit unter anderem Mitglieder des Landtags und der Landesregierung, Vertreter*innen der Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Bundeswehr. Kreisrotkreuzleiter Alexander Hermelink und Fachbereichsleiter Peter Alsbach referierten über die Verzahnung von Sanitätswachdienst, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. i+t

Weitere Informationen zu den Nachrichten: www.drk-westfalen.de/aktuell/presse-service/idee-tat-2025.html

Coesfeld, privat

(v.li.) Regina Kaiser, Michael Nelges, Evelyn Eisel, Sonja Schwedtmann, Carina Wißgott, Chantal Marohn, Vanessa Schmidt, Christina Albert, Susanne Raschdorf-Hilbing, Sarah Henning, Gabriela Hildebrandt, Christiane Richter-Teles, Justina Zanft, Dr. Marc Robin Mendler, Katharina Röper, Anna KunzeJanzen, Anastasija Maslow (es fehlen: Kristin Schneider, Dr. Günther Golla, Stephanie Billerbeck, Sylvia Dzäbel-Ruck)

Das IFF-Zentrum feiert Jubiläum

Fünf Jahre interdisziplinäre Frühförderung in Lippe

Das Interdisziplinäre Frühförderungszentrum Lippe in Detmold nahm im August 2019 als Kooperation der Klinikum Lippe GmbH mit der DRK-Jugendhilfe und Familienförderung in Lippe gGmbH und erste Einrichtung dieser Art im Kreis Lippe seine Arbeit auf.

Wie wichtig und hilfreich es ist, Kindern mit Entwicklungsverzögerung, geistigen Behinderungen, Frühgeborenen oder Kindern mit beispielsweise DownSyndrom frühzeitig eine intensive und umfassende Therapie zu ermöglichen, wissen die Eltern der jungen Patient*innen sehr gut. „Seit gut zehn Wochen ist mein Sohn hier in der interdisziplinären Frühförderung“, berichtet eine Mutter. „Wir waren besorgt, weil er noch nicht mit anderen Kindern gespielt hat. Er war auch motorisch so unsicher und ist oft gefallen.“ Ihr Sohn erhält eine heilpädagogische und ergotherapeutische Förderung im IFF.

Im Gegensatz zur klassischen Frühförderung ohne medizinisch-therapeutische Leistungen liegt die Besonderheit des Angebots im IFF-Zentrum in der Interdisziplinarität. Alle Fachbereiche arbeiten unter einem Dach.

Wir können die Förderung hier sehr genau auf die Bedürfnisse der Kinder ausrichten, berichtet der Ärztliche Leiter Dr. Günther Golla. Er ist Kinderarzt mit dem Schwerpunkt Neuropädiatrie und am Klinikum Lippe angestellt. Ein Teil des Therapeutenteams stammt ebenfalls aus dem Klinikum, das gegenüber vom IFF-Zentrum in Detmold liegt.

Im IFF arbeiten neben Kinderarzt Dr. Golla zwei Logopädinnen, sieben Heilpädagoginnen, zwei Ergotherapeutinnen, eine Psychologin und drei Physiotherapeutinnen Hand in Hand. Zudem gibt es zwei kooperierende logopädische Praxen in Lemgo und Oerlinghausen – ein großes Netzwerk, auf das die Kinder und deren Familien zurückgreifen können.

Mittlerweile werden knapp 100 Kinder im IFF gefördert, über 200 Kinder erhalten jährlich eine differenzierte medizinische Diagnostik in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Lippe. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über den gesamten Kreis.

Meist werden die Eltern durch die Kindertageseinrichtung auf einen möglichen Förderbedarf hingewiesen, der behandelnde Kinderarzt kann daraufhin ein Rezept für eine Diagnostik ausstellen. Oft gibt es sprachliche Auffälligkeiten, die zu der Empfehlung der Kita führen, eine umfassende Meinung einzuholen. Das Angebot des IFF richtet sich an Familien mit Säuglingen und Kindern bis zum Schuleintritt und ist für die Eltern kostenfrei. Dabei sind die Wartezeiten im IFF bis zur Diagnostik und einem möglichen Therapiebeginn verhältnismäßig kurz.

Bei der Jubiläumsfeier bedankten sich die Geschäftsführung und die pädagogischen Leitungen bei den Mitarbeitenden, die mit „Kreativität, Leidenschaft und Herzblut“ das IFF lebendig machen und wachsen lassen.

Wer sich für eine Mitarbeit im IFF interessiert, ist herzlich eingeladen, sich zu melden: telefonisch unter 05231 3061070 oder per Mail (info@iff-zentrum-lippe.de.) KV Lippe / i+t

Leitungsfunktionen

In jeder Ausgabe stellen wir Menschen vor, die sich in Leitungspositionen in den Rotkreuzgemeinschaften, im Jugendrotkreuz, in Einsatzformationen oder AGs auf Landesverbandsebene ehrenamtlich engagieren oder engagiert haben.

loyal,empathisch, manchmalzuengagiert

Yvonne Kosbab

Yvonne Kosbab ist seit Dezember 2021 beim Roten Kreuz aktiv. Seit November 2022 ist die 29-jährige Studentin der Sozialen Arbeit JRK-Orts- und Gruppenleiterin im Ortsverein Salzkotten. Unter anderem vertritt sie die Interessen des örtlichen JRK bei den Vorstandssitzungen und bemüht sich um eine enge und gute Zusammenarbeit mit dem Erwachsenenverband. Am DRK fasziniert Yvonne das Engagement ihrer dort gewonnenen Freund*innen und Bekannten.

Viele sind

schon Jahrzehnte mit dabei und stecken

viel Herzblut in diese Gemeinschaft.

Kraft geben ihr ihre Freund*innen, ihre Katzen und häufig auch die Kinder in der JRK-Gruppenstunde. Musik und Kunst nehmen einen guten Teil ihrer Freizeit ein; außerdem „Videospiele, Serien und natürlich das JRK“. Als Farben bevorzugt sie Lila und Schwarz. Im vergangenen Jahr hat Yvonne angefangen, „mich hin und wieder auf unsere Sanitätsdienste zu wagen“; aufgrund ihres Studiums und der Nebenjobs bisher nur sporadisch. Sie will diesen Bereich aber definitiv weiter erkunden.

Shannon-Lee Verwendel

Shannon-Lee ist im Beruf Kauffrau für Versicherungen.

Am 1. Juli 2008 wurde sie JRK-Gruppenkind im DRK Borken. Mit Beginn ihrer Ausbildung wechselte sie zum DRK Münster. „Ich habe 2021 daran mitgewirkt, das JRK Münster neu aufzubauen. Im Oktober 2021 hatten wir genügend Kinder, um eine offizielle Wahl zur JRKKreisleitung durchzuführen, bei der ich gewählt wurde.“

Shannon vertritt die JRK-Belange im Kreisverbandspräsidium, plant mit ihrer Stellvertretung Aktionen und Ausflüge und leitet die JRK-Gruppe des Kreisverbandes. Außerdem ist sie aktiv in der Einsatzeinheit der Rotkreuzgemeinschaft Münster. Am DRK fasziniert sie die Vielfalt:

„Es ist für jedes Alter, jeden und jede etwas dabei.

Einen guten Teil ihrer Freizeit verwendet sie für ihre Rotkreuz-Aktivitäten, aber auch Familie und Freunde haben einen hohen Stellenwert. Shannon-Lee mag Inlineskating, Lesen, Backen und Kochen. Als ihr Lieblingsessen nennt sie die Umami Bowl. Ihre Lieblingsfarbe ist Gelb, in der Farbpsychologie die Farbe des Lichts, der Wärme und der Kreativität.

Alexander Hermelink

Alexander hat seine Rotkreuz-Laufbahn im Jahr 2000 als Ersthelfer im Ortsverein Löhne begonnen. Beruflich ist der 44-Jährige als Steuerberater in Bad Oeynhausen tätig, im Ehrenamt engagiert er sich aktuell als Kreisrotkreuzleiter des Kreisverbandes Herford-Land und auf Landesverbandsebene als Leiter des Teams Öffentlichkeitsarbeit. Als Kreisrotkreuzleiter kümmert er sich um „alles, was Bevölkerungsschutz ist: Katastrophenschutz und mein absolutes Steckenpferd Zivilschutz“. Als Leiter des Teams Öffentlichkeitsarbeit ist er koordinierend in einer Gruppe von Texter*innen und Fotograf*innen tätig, deren Ziel es ist, die Kreisverbände und Ortsvereine bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Außerdem leistet er Sanitätswachdienste und beteiligt sich an der CBRN-Ausbildung der Helfer*innen im Bevölkerungsschutz. An seinen Aufgaben mag er, etwas bewirken zu können.

Am DRK fasziniert mich, dass es eine besondere Organisation ist und man sich weltweit als Familie begreift.

Der dreifache Familienvater favorisiert die Farbe Schwarz und isst am liebsten „alles, was man mit Olivenöl, Zwiebeln und Knoblauch kocht“. Als seine Kraftquellen nennt er die Zeit mit der Familie, Musizieren, Gartenarbeit und positive Menschen, die etwas bewegen wollen. „Außerdem wandere ich gerne, mache das aber leider viel zu selten.“ Sein großes Vorbild ist sein Vater, „weil er so unendlich weise war und mir immer zu Seite stand.“

Vivian Wiemar

Die JRK-Leiterin im Ortsverein Warstein trat 2010 der dortigen JRK-Kindergruppe bei. Zurzeit absolviert die 23-Jährige eine Ausbildung zur Notfallsanitäterin. Damit weder Berufsausbildung noch Ehrenamt zu kurz kommen, beendete sie ein langjähriges Hobby: „Ich war 16 Jahre im karnevalistischen Tanzsport aktiv.“

Zu ihrem Ehrenamt gehören die Beteiligung an der Vorstandsarbeit, die Organisation und Durchführung von JRK-Gruppenstunden, die Erledigung von Verwaltungsarbeit und die Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen und Ausflügen. Darüber hinaus leistet sie im „Erwachsenenverband“ Sanitätsdienste. Besonders schätzt sie,

die Entwicklung der Kinder mitzuerleben und die sehr gute Zusammenarbeit von DRK und JRK speziell in unserem Ortsverein.

Sie möchte Kindern und Jugendlichen Erlebnisse und Erfahrungen ermöglichen, an die sich auch später noch gerne erinnern, und zur Weiterentwicklung des JRK vor Ort beitragen. Am DRK faszinieren sie der Zusammenhalt im Ortsverein und die sieben Rotkreuzgrundsätze als gute Basis für ein erfolgreiches Zusammenleben.

Kraft geben ihr ihre Freunde, ihre Familie und ihre JRKKinder. Als Vorbild nennt sie die Filmfigur „Mulan“, die als intelligent, selbstbestimmt, diszipliniert und mutig dargestellt wird. Vivian isst am liebsten Nudelgerichte und liebt die Farbe Rosa. i+t

„Meine Blutspende rettete mein Leben“

Malte Schnepel erzählt seine Geschichte

„10. November 2021: Heute Abend ist Blutspenden in Frotheim. Ich fühle mich gut, freue mich darauf. Die Blutspende läuft wie immer sehr gut. Doch nur zwei Tage später ist mein Leben leider nicht mehr wie zuvor. Ich sitze im Büro in meiner Firma, als mich ein Anruf des DRK-Blutspendedienstes in Hagen erreicht. Mit freundlicher, aber ernster Stimme werde ich darüber informiert, dass der Wert meiner Leukozyten, also der weißen Blutkörperchen, den Normalwert in einem sehr kritischen Maß übersteigt. Nur eine Stunde später sitze ich meinem Hausarzt gegenüber. Ohne Zurückhaltung erhalte ich dann die Diagnose: LEUKÄMIE!!! Dieser totale Schock trifft mich absolut unvorbereitet. Gerade eben war ich doch noch kerngesund?

Eine Chemo-Therapie in Tablettenform startet noch am gleichen Tag. Das heißt: Ich habe nun drei lange Jahre 2x täglich starke Medikamente zu nehmen.

Bereits nach den ersten Wochen ist eine sehr positive Verbesserung meiner Blutwerte festzustellen. Es stellen sich nahezu optimale Werte ein. Ich befinde mich nach wie vor auf einem sehr guten Weg. Ich hoffe, dass ich nun kurzfristig ohne die Einnahme dieser starken Medikamente weiterleben kann, weiterleben darf.

Aber das alles wäre ohne meine Blutspende und die professionelle und schnelle Reaktion des DRK-Blutspendedienstes West nicht möglich gewesen. Eine Blutspende rettet nicht nur fremdes Leben, sondern kann, wie in meinem Fall eindrucksvoll bewiesen, auch das Leben des Spenders retten.“

Dazu noch eine wichtige Anmerkung vom DRK-Blutspendedienst: Eine Krebsfrüherkennung im Rahmen der Blutspende kann nicht garantiert werden!

Malte Schnepel / BSD West / i+t

Blut spenden. Leben retten.

Möglichkeiten zur Terminreservierung: 0800 11 949 11 | Blutspende-App | www.blutspende.jetzt

Kinderinseln sollen zusammenwachsen

Eine weitere Großbaustelle steht bei der DRK-Kinderklinik Siegen an. Die Rede ist von der Kinderinsel, einer Intensivstation mit Wohncharakter für dauerbeatmete Kinder und Jugendliche.

Auf der speziellen Intensivstation mit Wohncharakter behandelt und versorgt das interdisziplinäre Team – bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Pädagogen sowie Hauswirtschaftskräften – langzeitbeatmete Kinder und Jugendliche, die bundesweit direkt von Intensivstationen anderer Kliniken oder von zuhause auf die Kinderinsel kommen. Dabei steht die Stabilisierung der Beatmungssituation mit der Entwicklung eines individuellen Behandlungsplans an erster Stelle. Das besondere Konzept der Kinderinsel besteht darin, die Bewohner im Team mit den vier Säulen des Versorgungskonzeptes – Medizin, Pflege, Therapie und Pädagogik – bestmöglich zu fördern und ihnen ein Umfeld zu schaffen, das größtmögliche Selbstständigkeit und Normalität erlaubt. Die Kinderinsel gibt den jungen Bewohner*innen ein Zuhause und begleitet sie, wenn gewünscht, auch auf dem Weg zurück in die Häuslichkeit. Seit nunmehr 20 Jahren existiert

diese besondere Einrichtung auf dem Siegener Wellersberg – zurzeit noch an zwei Standorten innerhalb der Kinderklinik. Die räumlichen Gegebenheiten unterscheiden sich deutlich. „Eine Abteilung befindet sich im Altbau des Gebäudes. Die Räume dort sind eng und erschweren so die pflegerischen Versorgungen der Bewohner*innen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten“, erläutert Corinna Lemberg, stellvertretende Pflegedirektorin an der DRKKinderklinik. „Das Projekt besteht darin, das neuere Gebäude durch Anbauten zu erweitern und beide Abteilungen dann dort zusammenzuführen. So können die Ressourcen optimal gebündelt und die räumliche Infrastruktur an die hohen Anforderungen der Langzeitbeatmung angepasst werden.“

Die Erweiterung bedeutet eine deutliche Erleichterung für Therapie, Pflege und gezielte Förderung. „Die Zusammenlegung der beiden Kinderinseln ist ein zukunftsweisender

Auf der Station Kinderinsel der DRK-Kinderklinik Siegen werden seit 2005 langzeitbeatmete Kinder und Jugendliche behandelt.

Schritt, der nicht nur die organisatorische Effizienz steigert, sondern vor allem den Kindern und Jugendlichen zugutekommt, die auf die spezialisierte Betreuung angewiesen sind“, erläutert Corinna Lemberg.

Um die Umbauten und Erweiterungen im Gesamtvolumen von 950 000 Euro realisieren zu können, werden Spenden benötigt. „Die Kinderinsel ist eine Einrichtung der DRK-Kinderklinik Siegen, die als gemeinnützige Institution arbeitet. Sämtliche Mittel fließen direkt in die Versorgung und Betreuung der Bewohner“, erklärt Corinna Lemberg. „225 000 Euro sind bisher dank großzügiger Zuwendungen auf das Spendenkonto eingegangen. Mit den zurzeit vorhandenen Mitteln können wir dieses ambitionierte Vorhaben jedoch nicht vollständig umsetzen. Deshalb werben wir um weitere Spenden, um auch künftig eine exzellente Betreuung auf höchstem Niveau anbieten zu könDRK-KinderklinikSiegen / i+t

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Mit Rat und Tat – die AG Berater

Ob Neustart, Weiterentwicklung oder Problemlösung – die AG Berater kümmert sich um die Belange des JRK vor Ort. Lena Mühlenstrodt hat mit den Berater*innen Thomas Janke und Regina Klose über ihre Tätigkeiten in der AG gesprochen.

Lena: In welchen Fällen kann ich bei euch Rat suchen?

Regina: In sämtlichen Fällen zur JRKOrdnung, zu JRK-Aktivitäten sowie auch zur individuellen Beratung bei persönlichen Problemen im JRK.

Thomas: Bei Konflikten unter den Leitungskräften, Problemen in der Zusammenarbeit mit dem Erwachsenenverband oder bei anstehenden Disziplinar- und Beschwerdeverfahren, bei Fragen zur JRK-Ordnung oder Auslegung der einzelnen Bestimmungen sind wir zur Stelle. Darüber hinaus beraten wir auch bei Themen wie Gründung eines Ortsvereins, einer neuen JRK-Gruppe und bei der Personalplanung.

Lena: Und wie funktioniert so ein Beratungsprozess in der Regel?

Thomas: Der Erstkontakt ist in der Regel telefonisch, per Nachricht oder

per Mail. Nach einem ersten Austausch ergibt sich die Art der Beratung, ob zum Beispiel ein Treffen vor Ort sinnvoll ist oder erstmal die telefonische Beratung ausreicht. Sollte zum Beispiel eine Mediation notwendig sein, ist dies natürlich auch möglich. Die Einbindung des JRK auf Landesverbandsebene bzw. der JRK-Landesleitung kann auch Teil der Beratung sein.

Regina: Die Form und der Inhalt der Beratung sind individuell. Auch die darauffolgenden Schritte sind immer anders.

Lena: Gibt es typische Herausforderungen, denen ihr begegnet?

Regina: Da fällt mir direkt das Beispiel der Partizipation ein. Partizipation erst einmal zu erklären und anschließend auf allen Ebenen umzusetzen, ist eine der häufigsten Herausforderungen.

(v.li.) Lena Mühlenstrodt, Thomas Janke und Regina Klose

Thomas: Die häufigsten Anfragen, die ich bisher erhalten haben, betrafen die Themen Aufbau einer JRKGruppe, Fragen sowie Beratung rund um die JRK-Ordnung und der Umgang mit der Ordnung. Vielfach geht es auch um die Gewinnung von Mitgliedern und Leitungskräften sowie die Personalentwicklung. Aber auch Probleme in der Teamarbeit und untereinander sind typische Herausforderungen, denen ich immer wieder begegne. Lena Mühlenstrodt

Was Thomas und Regina sonst noch zu sagen haben?

Das ganze Gespräch findet ihr hier: Wer sich nicht bewegt, der

kann nichts bewegen!

Nach diesem Motto hat das JRK in Hamm im Jahr 2021 mit dem früheren Jugendrotkreuzleiter Thomas Sieniawski einen sehr erfolgreichen Neustart hingelegt und gezeigt, was das Engagement Einzelner bewirken kann. Mit großem Enthusiasmus und der Unterstützung

des Hauptamtes begann Thomas vor vier Jahren damit, die Möglichkeiten des JRK in Hamm bekannt zu machen. Er besuchte die Kinder- und Jugendgruppen der DRK-Treffpunkte (sozialraumorientierte Migrationssozialarbeit), bot dort die ersten „kleinen“ Gruppenstun-

den an und organisierte zahlreiche Infoveranstaltungen, um die Arbeit des JRK bekannt zu machen. So organisierte er zum Beispiel auf Stadtteilfesten und dem „Bunten

Hammer“ (Straßenfest für Vielfalt) Mal- und Bastelangebote, um das Interesse der Kinder und Jugendlichen für das JRK zu wecken.

Erfreulich schnell füllten sich die Gruppenstunden und die neuen JRKler*innen konnten ein ehemaliges Rotkreuzheim für sich umgestalten. Hier finden im Gemeinschaftsraum zwei Mal wöchentlich die Gruppenstunden statt.

Seit 2022 geht es für das JRK in Hamm auch auf größere und kleinere Ausflüge. Alle Angebote begleitet dabei ein Thema, das die JRKler*innen vorher gemeinsam

auswählen. Bei einem Spiele- und Bewegungstag, den das JRK in der Nachbarschaft des JRK-Heims organisierte, kam die eigene Hüpfburg das erste Mal zum Einsatz.

Thomas Sieniawski / Eva Schwamborn

Der ND-Aufbaukurs ist wieder da!

Annika Wysinsky (Leiterin der AG Notfalldarstellung) weist die Teilnehmenden des Aufbaukurses in ihre Aufgaben ein.

Ende Januar war es soweit: Nach zwei Jahren Pause fand endlich wieder das ND (Notfalldarstellung)-Aufbaumodul „Planen und Durchführen von Übungen“ statt. 15 Teilnehmende sowie 5 Referent*innen mit langjährigen Erfahrungen als ND-Leitung verbrachten ein lehrreiches und spannendes Wochenende in Münster, das am Freitagabend mit einem Kennenlernen startete.

Selbst für die erfahrenen Lehrgangsleitungen war alles besonders, denn der überarbeitete Lehrgangsplan des Aufbaumoduls sah viel mehr praktische Selbsterfahrung für die Teilnehmenden vor! Besonders der Samstag war actiongeladen. Auf dem Außengelände des Instituts der Feuerwehr NRW konnten die zukünftigen Aufgaben der ND-Leitungen konkret geübt werden. Zunächst wurden erst theoretisch, dann praktisch Gefährdungsbeurteilungen auf dem Übungsgelände durchgeführt und anschließend zwei Szenarien gemeinsam mit der Feuerwehr geübt. Die Teilnehmenden wurden dabei in Gruppen aufgeteilt und übernahmen die umfangreichen Aufgaben der ND-Leitungen, wie zum Beispiel die Einweisung von Helfenden und Darstellenden, die Absprachen mit und die Koordination von allen Beteiligten, die Durchführung der Übung und die anschließenden Feedbackrunden. Sonntag wurde tiefer in die Theorie eingestiegen und ein Planspiel umgesetzt.

AnnikaWysinsky/KatharinaPlate

Vier Schüler sammelten 3 000 Euro für das Ehrenamt des DRK Bottrop

Dean Voß, Jonathan Baake, Meikel Kraak und Moritz

Klußmann sammelten im Rahmen einer Projektaufgabe am Josef-Albers-Gymnasium 3 000 Euro an Spenden zur Unterstützung des Ehrenamts im DRK Bottrop. Dafür halfen sie zum Beispiel der DRK-Kita in Kirchhellen beim Verkauf von Waffeln. Ehrenamt ist für sie „eine super Sache“, bei der „Menschen ihre Freizeit opfern und Gutes tun“. i+t

Neuer Geschäftsführer für die DRK-Kinderwelt berufen

Der Aufsichtsrat der DRK-Kinderwelt Altena-Lüdenscheid und Lünen hat Lasse Werner zum Geschäftsführer berufen. Am 1. Januar trat er die Nachfolge von Kathrin Weichert an, die sich auf eigenen Wunsch beruflich neu orientiert hat. Mit Lasse Werner wurde die Position aus den eigenen Reihen wieder besetzt; zuletzt leitete er die Abteilung Schulbegleitung in der DRK-Kinderwelt. i+t

DRK Lippstadt-Hellweg: Eindrucksvolle Fahrt nach Berlin

Bewegende Momente, politische Debatten und intensive Diskussionen erlebten DRK-Mitglieder aus dem Kreisverband Lippstadt-Hellweg in Berlin. Die Besuche der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, des Tränenpalastes und des Bundestags erinnerten an den Wert der Demokratie und bestätigten den Einsatz des DRK sowohl für humanitäre Hilfe als auch für gesellschaftlichen Zusammenhalt. i+t

Ein herzliches Willkommen für Luis Murillo Mendoza und Carlo Svenson Vizepräsident Heinz-Wilhelm Upphoff und Landesverbandsvorstand Dr. Hasan Sürgit begrüßten Luis Murillo Mendoza herzlich zu seinem ersten Arbeitstag als Geschäftsführer der fünf Pflege-Tochtergesellschaften des Verbandes. Ein herzliches Willkommen galt auch Carlo Svenson, der ebenfalls am 2. Januar in seine Arbeit als Pflegereferent für die Pflege-Tochtergesellschaften startete. i+t

Weitere Informationen zu den Nachrichten: www.drk-westfalen.de/aktuell/presse-service/idee-tat-2025.html

Tagung zum humanitären Völkerrecht in Münster

Auch die 51. Tagung zum humanitären Völkerrecht für Rechtsreferendar*innen am 27. und 28. Januar im DRK-Tagungshotel in Münster wurde von den DRK-Landesverbänden Nordrhein und Westfalen-Lippe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum und dem Landesjustizprüfungsamt im NRW-Justizministerium veranstaltet. Zum Auftakt betonten die Präsidenten der beiden DRKLandesverbände Dr. Fritz Baur (Westfalen-Lippe) und Dr. Alexander Schröder-Frerkes (Nordrhein), dass die Förderung des humanitären Völkerrechts unerlässlich sei, um den Schutz von Menschen in bewaffneten Konflikten zu gewährleisten.

Auch die diesjährige Tagung lieferte wertvolle Einblicke und Diskussionen zu aktuellen Herausforderungen in diesem Zusammenhang. Dr. Heike Spieker, Leiterin des Verbindungsbüros der Hilfsorganisationen im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, referierte beispielsweise über die Bedeutung des humanitären Völkerrechts in aktuellen bewaffneten Konflikten. Michael Sieland, Landeskonventionsbeauftragter des DRK-Landesverbandes Nordrhein und Delegierter des DRK-Generalsekretariats beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, untersuchte die Rolle der Neutralität in der humanitären Hilfe. Regierungsdirektor Wolfgang Haager, Rechtsdozent an der Zentralen Ausbildungseinrichtung für die Rechtspflege der Bundeswehr

beim Zentrum Innere Führung, teilte praktische Einblicke aus dem humanitären Völkerrecht. Dr. Katja Schöberl, Referentin Internationale Beziehungen / Advisor Political & Movement Relations im DRK-Generalsekretariat, erläuterte die Bedeutung der Internationalen Konferenz des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes. Timeela Manandhar, Doktorandin am IFHV, diskutierte die Verbindung zwischen Völkerstrafrecht und bewaffneten Konflikten und Kai Budelmann, Assistent am IFHV, beleuchtete die Zulässigkeit zwischenstaatlicher Gewalt.

Ein besonderes Highlight war der Moot Court. Dabei handelt es sich um eine simulierte Gerichtsverhandlung im Rahmen der juristischen Aus- und Weiterbildung. Bei der Tagung in Münster hatten die Teilnehmenden einen fiktiven Fall zu verhandeln, bei dem es um komplexe Fragen des humanitären Völkerrechts ging. Dr. Mareike Büscher, Vertreterin des Justizministeriums in Nordrhein-Westfalen, betonte, dass der Moot Court den hohen Praxisbezug und die Relevanz des humanitären Völkerrechts in realen Konflikten zeige. Christian Kamp / i+t

Trauer um

Raimund Pingel

Der Träger des DRK-Ehrenzeichens ist am 23. Dezember 2024 im Alter von 89 Jahren verstorben.

Raimund Pingel trat 1973 in das DRK ein und wurde im selben Jahr zum Vorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Borken gewählt. Über 51 Jahre prägte er das Rote Kreuz in der Region und hinterlässt ein beeindruckendes Erbe.

Sein unerschütterliches Vertrauen in die Bedeutung des Ehrenamts war dabei stets ein wesentlicher Antrieb. Durch seine unermüdliche Arbeit und visionäre Führung entwickelte er den Kreisverband zu einer der größten DRK-Gliederungen in NRW. Zahlreiche Pro-

jekte, die unter seiner Leitung entstanden, verbessern bis heute die Lebensqualität der Menschen im Kreis Borken. Besonders lag ihm die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen, sozialen Randgruppen und Menschen mit Migrationshintergrund am Herzen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war die Jugendarbeit: Er erkannte früh die Bedeutung der Jugend als Träger der RotkreuzIdeale und setzte sich dafür ein, jungen Menschen Perspektiven und Möglichkeiten zur Mitgestaltung zu bieten.

Nach 32 Jahren als Vorsitzender zog er sich 2005 in den Ehrenvorsitz zurück, den er bis zu seinem Tod mit großer Hingabe ausfüllte.

Für sein herausragendes Engagement wurde er mit vielen Auszeichnungen geehrt – darunter der Verdienstorden des Landes NRW und die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe.

DRK-Kreisverband Borken e.V. Silke Sommers, Präsidentin Dr. Cornelius Rack, Vorstand

In Summe 65 Dienstjahre

Birgit Sundorf und Armin Tretner unterstützen seit vielen Jahren die Arbeit der ehrenamtlich Aktiven im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Mit einem zeitlichen Abstand von einem Monat begingen beide ein besonderes Dienstjubiläum.

Birgit Sundorf wurde am 9. Dezember 2024 für stolze 40 Dienstjahre beim DRK-Landesverband WestfalenLippe geehrt. In dieser Zeit war sie in der Buchhaltung, in der damaligen Beschaffungsstelle, der Abteilung Sozialarbeit und später dann in der Abteilung Nationale Hilfsgesellschaft tätig. Seit der Gründung der Servicestelle Ehrenamt im Jahr 2003 ist Birgit Sundorf dort bis heute insbesondere Ansprechpartnerin für die Landesrotkreuzleitung und unter anderem zuständig für die Organisation des Landesausschusses der Rotkreuzgemeinschaften und der Bezirksausschüsse.

Armin Tretner beging am 24. Januar 2025 sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Armin unterstützte den Landesverband zunächst als Honorarkraft bei der internetbasierten Verwaltung von DRK-Ressourcen und den Landeswettbewerben. Im Jahr 2000 trat er eine Stelle in der damaligen Abteilung Einsatzdienste/Katastrophenschutz an. Zu seinen Aufgabengebieten gehörten unter anderem Funk und Fernmeldedienst sowie die Trinkwasseraufbereitung. Seit 2020 ist er als Katastrophenschutzsachbearbeiter der erste Ansprechpartner der Kreisverbände auf diesem Gebiet. i+t

Wir feiern das Engagement.

Seid dabei!

Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe lädt alle ehren- und hauptamtlichen Rotkreuzler*innen aus Westfalen-Lippe und darüber hinaus zum 10. Freiwilligen- und Ehrenamtstag am 10. Mai 2025 um 10 Uhr nach Münster ein. Unter dem Motto „10 Jahre #FEAT & #BereitWieNie“ erwartet die Teilnehmenden im Veranstaltungssaal von WestLotto und auf dem DRK-Campus ein vielseitiges Programm mit spannenden Infoshops, der Präsentation von innovativen Projekten und einem inspirierenden Markt der Möglichkeiten.

Wissen vertiefen, Zukunft gestalten: Die Infoshops decken ein breites Themenspektrum ab und bieten wertvolle Impulse für ehrenamtliches Engagement. Ob Fundraising, Helfergewinnung oder Künstliche Intelligenz im DRK – für alle ist etwas dabei. Jeder Infoshop findet dreimal am Tag statt, sodass es möglich ist, bis zu drei Themen intensiv zu erleben.

Entdecken, vernetzen, anregen lassen: Neben den Fachworkshops lädt der Markt der Möglichkeiten dazu ein, neue Projekte, innovative Ausstattung und kreative Lösungen für die Rotkreuzarbeit kennenzulernen.

Die Kosten für Teilnahme und Vollverpflegung betragen 25 Euro (kostenfrei für Teilnehmende unter 18 Jahren). Für die Kinderbetreuung wird gesorgt. i+t

Die Anmeldung ist bis zum 18. April 2025 unter www.eveeno.com/133827911 möglich.

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