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BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Donnerstag , 18. Februar 2016

Nr. 7 K

Auflage: 23.980

Ausstellung: „Flüchtlinge“ im Dieburger Rathaus

Kulturregion: Mehrwert durch Mitgliedschaft

Seite 2

Seite 10

Gesamtauflage 218.420

Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seite 8

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

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Beilagen in Teilausgaben:

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Prominente Unterstützung Bruno Labbadia ist Schirmherr des Kunstrasenprojekts beim SV Münster Von Melanie Pratsch MÜNSTER. Mit Bruno Labbadia hat sich der SV Münster prominente Unterstützung auf den Mäusberg geholt. Der ehemalige Fußballprofi und derzeitige HSV-Cheftrainer wird das ehrgeizige Projekt „Kunstrasen“ als Schirmherr unterstützen. Es gilt als das Zukunftsprojekt für den Verein, allerdings muss der SV Münster für die Anlage eines Kunstrasenplatzes und eines Kleinspielfeldes auf dem Vereinsgelände „Am Mäusberg“ rund 630.000 Euro aufbringen (das Wochen-Journal berichtete). Und auch wenn bislang zahlreiche Zusagen über Zuschüsse beim Vorstand eingegangen sind, werden die Fußballer auf private Spenden in Höhe von 100.000 Euro angewiesen sein,

um aus den Plänen auch Wirklichkeit werden zu lassen. Auf der Suche nach Spendern und Sponsoren gibt es jetzt prominente Schützenhilfe: Für die Werbung des Kunstrasen-Projekts konnten die Münsterer den ehemaligen Fußballprofi Bruno Labbadia gewinnen, der aktuell Cheftrainer des Fußballbundesligisten Hamburger SV ist und auf eine erfolgreiche Fußballerkarriere als Nationalspieler, zweifacher deutscher Meister und DFB-Pokalsieger zurückblickt. Doch wie schafft es ein Verein im hessischen Münster, solch einen prominenten Fußballer für sein Projekt zu gewinnen? Ganz einfach: Bruno Labbadia stammt aus Darmstadt, und sein Bruder Eugenio ist Mitglied beim SV Münster, war von 2008 bis 2013 Jugendtrainer im Verein an der Gersprenz und packt

Kein Erfolg für Enkeltrickbetrüger 81-Jährige durchschaut böse Masche DIEBURG. Fünf Versuche von Kriminellen, Seniorinnen aus Dieburg mit dem sogenannten Enkeltrick zu betrügen, scheiterten am vergangenen Donnerstag: Eine 85-jährige Frau aus der Forsthausstraße durchschaute die Masche der Betrüger ebenso wie eine 81-Jährige aus dem Wolfgangsweg und eine 58-jährige Frau aus der Aschaffenburger Straße. 25.000 Euro forderten Betrüger außerdem bei einer 77-jährigen Seniorin aus der Dresdner Straße, aber die Frau legte den Hörer gleich wieder auf und verständigte die Polizei. Letztlich hielt eine 83 Jahre alte Rentnerin aus der Kettelerstraße nach der telefonischen Forderung über 4000 Euro einer angeblichen „Verwandten“ erst einmal Rücksprache mit ihrem Sohn, der seiner Mutter riet, die Polizei zu informieren. Alle Angerufenen handelten glücklicherweise richtig und gingen auf die Forderun-

gen nicht ein. Der sogenannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Betrugsmasche und wird in den vergangenen Jahren häufig beobachtet. Die Täter rufen bei meist älteren oder alleinlebenden Menschen, an, geben sich als Enkel, Verwandte oder Freunde aus und stellen Geldforderungen. Als Grund wird ein finanzieller vorgetäuscht, oft werden die Betroffenen mehrfach angerufen und unter Druck gesetzt. Hier rät die Polizei, immer misstrauisch zu sein, wenn sich jemand am Telefon nicht mit Namen vorstellt, sofort aufzulegen, wenn der Gesprächspartner Geld fordert und keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preiszugeben und niemals Geld an unbekannte Personen zu übergeben. Im Zweifel sollte man aber einfach sofort die Polizei unter der Notrufnummer 110 anrufen. (ms)

auch heute noch mit an, wenn bei Turnieren Dienste besetzt werden müssen oder Helfer im Verein gebraucht werden. Jetzt kann der Verein mit der Unter-

stützung des prominenten Bruders rechnen, denn der in Darmstadt geborene Bruno Labbadia blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Fussballprofi zurück, war DFB-Nationalspieler, wurde 1990 mit dem 1. FC Kaiserslautern Pokalsieger und zwei Mal Deutscher Meister: 1991 mit dem 1. FC Kaiserslautern und 1994 mit dem FC Bayern München. „Wir sind stolz darauf, dass es uns gelungen ist, diesen überaus sympathischen Sportsmann für unser Vorhaben zu begeistern“, erklärt Dieter Huther und fügt hinzu: „Wir sind sicher, dass seine Schirmherrschaft zusätzlichen Rückenwind für unser Projekt bringen wird.“ Davon ist auch Bruno Labaddia selbst überzeugt: „Als ich vom SV Münster gebeten wurde, die Schirmherrschaft für dieses Projekt zu übernehmen, musste ich nicht lange überlegen“, erklärt er. Schließlich seien die Amateurvereine die Voraussetzung für den erfolgreichen Fußball in Deutschland, die engagierte und ehrenamtliche Arbeit an der Basis werde aber leider viel zu wenig anerkannt und gefördert. „Fußball soll und muss Spaß machen“, betont Labbadia und fügt hinzu: „Aus meinen eigenen Erfahrungen als Jugendspieler aus der Region

weiß ich nur zu gut, dass das auf alten Aschenplätzen leider äußerst selten der Fall ist.“ Aufgrund des hohen Verletzungsrisikos und der schlechten Spielbedingungen wolle heutzutage eigentlich kein Fußballer mehr auf solchen Plätzen spielen. Moderne Kunstrasenplätze hingegen bieten gleichbleibend gute Bedingungen und helfen mit, dass alle Spieler und insbesondere Kinder und Jugendliche ihre Stärken entwickeln und ihr Potenzial entfalten könnten. „Jede Investition in moderne Plätze ist eine Investition in eine erfolgreiche Zukunft des Fußballsports“, appelliert Labbadia an alle potenziellen Spender und ruft dazu auf: „Schicken auch Sie Ihre ‚Mäuse zum Mäusberg’, denn Ihr Geld ist hier wirklich gut angelegt.“ Derzeit sind mehr als 300 der fast 800 Mitglieder des SV Münster Kinder und Jugendliche, denen will der Vorstand mit dem Kunstrasenplatz in Zukunft zeitgemäße und attraktive Trainings- und Spielbedingungen anbieten. Und da ist der Verein schon ein ganzes Stück vorangekommen, denn rein finanziell gesehen befindet sich das Projekt „Kunstrasen“ auf einem guten Weg. „Die Resonanz auf unsere Spendenaktion ist sehr gut“, erklärt Vorstandsmitglied Michael Beilstein. Sowohl Privatleute als auch Firmen, die seit Dezember als potenzielle Spender und Sponsoren angesprochen wurden, hätten durchweg positiv reagiert. Und das zeigt sich auch in den Zahlen: Mit mehr als 50.000 Euro hat der Verein bereits die Hälfte der Summe, die an privaten Spenden fließen müssen, in der Kasse. Gute Aussichten dafür, dass – wie geplant – mit dem Bau des Kunstrasenplatzes im Juli begonnen werden und ab Oktober der Ball über das neue Feld rollen kann. Das komplette Grußwort des Schirmherren Bruno Labbadia kann auf der Projektseite des SV Münster unter der Adresse www.maeuse-fuer-den-maeusberg.de eingesehen werden, außerdem gibt es hier Informationen, Spendenkonten sowie den aktuellen Stand zum Kunstrasen-Projekt.

Umzug: Noch kein Termin

Die Vorarbeiten sind geleistet, die Bäume sind gefällt, der Hartplatz gehört bald zur Vereinsgeschichte des SV Münster. Denn wenn es nach den Plänen des Vorstands geht und die Spendengelder mit der Hilfe des neuen Schirmherren Bruno Labbadia (kleines Foto oben) weiter fließen, dann können im Sommer die Bagger auf dem Gelände am Mäusberg anrücken. (Fotos: Pratsch/privat)

DIEBURG. Nachdem der Fastnachtsumzug in Dieburg wegen des Sturms abgesagt werden musste, steht bislang noch kein Nachholtermin fest. Friedel Enders, Präsident des Dieburger Karnevalvereins, betont, dass bis zu einer endgültigen Entscheidung, ob der Umzug nachgeholt wird, noch einige Aspekte geklärt werden müssten. In sozialen Netzwerken war die Rede von einem Ersatzumzug zum Jubiläumsfest der Dieburger Prinzengarde Anfang Juni gewesen. Dahinter steht jedoch noch ein Fragezeichen, denn voraussichtlich wird erst bei der Vorstandsklausur im April eine Entscheidung getroffen. (ms)

Spendenübergabe im Rathaus: Babenhausens Bürgermeister Achim Knoke (links) freut sich mit dem Arbeitskreis Asyl über die Spende der ENTEGA-Stiftung, die von der Vorstandsvorsitzenden Dr. Marie-Luise WolffHertwig (Mitte) übergeben wurde. (Foto: Stadt Babenhausen)

Unterstützung für die Flüchtlingshilfe ENTEGA-Spende geht an ehrenamtliche Helfer BABENHAUSEN. Mehr als 100 Flüchtlinge sind derzeit in Babenhausen und seinen Stadtteilen untergebracht, hinzu kommen bis zu 1.500 Asylsuchende, die seit November in einigen Gebäuden der als Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung Gießen umfunktionierten ehemaligen Kaserne in der Stadt leben. Die ENTEGAStiftung hat jetzt 2.000 Euro für die Flüchtlingsarbeit in Babenhausen gespendet. Das Geld wird an den Arbeitskreis Asyl weitergeben, der sich für die Integration der in Babenhausen untergebrachten Kontingentflüchtlinge engagiert. „Wir sind sehr froh über die Spende, die es möglich macht, in diesem Bereich noch mehr Hilfe zu leisten“, bedankte sich

Bürgermeister Achim Knoke bei der Spendenübergabe im Rathaus im Namen des Arbeitskreises Asyl. „Die Herausforderung der Integration der Flüchtlinge in unserer Gesellschaft wird nur gelingen, wenn wir alle unseren Teil dazu beitragen. Es freut mich daher sehr, wenn unsere Spende dabei helfen kann“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der Entega, Dr. Marie-Luise Wolff-Hertwig. Lernmaterial und Fahrradreparaturen Mit der Spende wird der Arbeitskreis Asyl etwa Lernmaterial für Deutschkurse anschaffen, Fahrradreparaturen finanzieren und sich um notwendige Installationen in den Wohnungen

der Flüchtlinge kümmern. Im Arbeitskreis in Babenhausen sind derzeit mehr als 100 ehrenamtliche Helfer aktiv, mit dem Ziel, dass die Flüchtlinge begleitet werden und sich in ihrem Umfeld und im Alltag schneller zurechtfinden. Regelmäßig gibt es einen Austausch untereinander, mit der Stadtverwaltung, dem Landkreis, den Gemeinden vor Ort und den evangelischen und katholischen Dekanaten. Dabei setzen die Helfer in Babenhausen auf ein Patenmodell: Jeweils ein Ehrenamtlicher ist Ansprechpartner für einige Schützlinge oder eine Familie, darüber hinaus werden weitere Aktive eingeteilt, um den Neuankömmlingen etwa die deutsche Sprache zu vermitteln. (ms)

FDP: Nicht an der Kultur sparen „Vereinsleben in der Stadt nicht durch Kürzungen zerstören“ BABENHAUSEN. Die Liberalen in Babenhausen fordern, in der Stadt nicht an der falschen Stelle zu sparen. Nach Ansicht der FDP muss es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Kunstund Kulturveranstaltungen gefördert werden. „Vereine und auch die Kommune mit Programmen zur Kinderund Jugendförderung müssen verstärkt, der Tourismusaspekt weiter ausgebaut werden“, fordert der FDP-Spitzenkandidat Manfred Willand in einer Pressemitteilung und betont zugleich, dass auch das Territorialmuseum mit seinen Sonderausstellungen sowie Schülerprogrammen in diese Kategorie gehöre. Grundlage für ein Verantwortungsbewusstsein „Hier wird auch der Begriff Heimat vermittelt, die Tugenden und Erfolge, aber auch die dunklen Seiten in der Vergangenheit“, erklärt Willand und fügt hinzu: „So wird eine Grundlage für ein Verantwortungsbewusstsein in Bezug auf das Gemeinwesen geschaffen,

das gerade in der heutigen Zeit der Flüchtlingskrise von elementarer Bedeutung ist.“ „Der Wille zum Ehrenamt ist ungebrochen“ All dies werde in der Stadt getragen vom Ehrenamt, das aber auch die Anerkennung und Unterstützung der Kommune brauche. „Das bunte Vereinsleben in unserer Stadt darf nicht durch Kürzungen zerstört werden“, betont Willand. Hier identifiziere sich der Bürger mit

seinem Gemeinwesen. Das Ehrenamt habe schon immer zu „blühendem Stadtleben“ geführt – ob dies große oder wie im Fall von Babenhausen kleine Städte sind, sei unerheblich. „Der Wille zum Ehrenamt ist ungebrochen“, weiß Manfred Willand, warnt aber davor, dass durch zu viel an staatlicher Reglementierung und einem permanenten Kürzen finanzieller Mittel sehr schnell eine „gefährliche Lethargie und damit ein Halbschlaf“ aufkommen könne. (ms)


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