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I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Freitag, 5. Februar 2016

Nr. 5 O

Auszeichnung: Kulturpreis für Waggon am Kulturgleis Seite 2

Auflage: 47.110

Gesamtauflage 218.420

Ausstellung: Widerstand von Frauen in der NS-Zeit beleuchtet Seite 3

Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen Seite 4

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere Seite 8

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region Seite 7

Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 6

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

„Ich bin ein Teil des Berges“ Zäsur bei den Kickers: Oliver Reck beerbt Rico Schmitt als Trainer Von Jens Köhler OFFENBACH. Das nennt man wohl einen „tiefen Einschnitt“: Gut zweieinhalb Jahre nach der Insolvenz der OFC-Profi-GmbH gehört die in sportlicher Hinsicht ganz maßgeblich von Rico Schmitt geprägte Wiederaufbau-Zeit der Vergangenheit an. Mit dem neuen Trainer Oliver Reck will die Führungsriege um KickersPräsident Helmut Spahn durchstarten – frei nach dem Motto „rot-weiße Einheit“. Es gibt nicht wenige Fans des Traditionsvereins, der 2016 sein 115-jähriges Bestehen feiert, die im Rückblick auf die gut 1.000 Tage währende Amtszeit von Schmitt sagen: „Welch ein Glücksfall, dass er nach dem Zusammenbruch im Sommer 2013 als Kickers-Trainer weitergemacht hat. Den Neuanfang, das Wiederaufrappeln am Punkt Null unter schwierigsten Bedingungen, hätte wohl kaum ein anderer Übungsleiter so gut hingekriegt.“ Und tatsächlich, wer weiß: Vielleicht wäre der Klub in die Hessenliga durchgereicht worden, wenn damals ein anderer auf der Kommandobrücke gestanden hätte. Ein Coach mit weniger Fußball-Sachverstand. Einer, der in Sachen „Ehrgeiz, Motivation und Herzblut“ nicht an das Niveau von Schmitt herangereicht hätte. Fest steht: Der Sachse, unter dessen Regie die Kickers im Mai 2015 die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest bejubelten und kurze Zeit später – nach der verlorenen Relegation gegen den 1. FC Magdeburg – bittere Tränen weinten, hat bei großen Teilen des Anhangs kräftig Pluspunkte gesammelt. Manche sprechen gar von „Kult-

Status“. Deshalb ist die Zäsur, die Spahn und seine Präsidiumskollegen nun durchgesetzt haben, für viele Beobachter nur schwer nachvollziehbar. Die Enttäuschten fragen: „Warum entlässt man einen erfolgreichen und beliebten Trainer?“ Zentral gesteuerte Einheit Doch Spahn und seine Mitstreiter, die im November vergangenen Jahres gewählt wurden und seither den OFC-Dampfer steuern, pochen auf ein ganz gewichtiges Argument, das ihrer

Kaiserstraße 33 63065 Offenbach Tel.efon 069 9824920 www.achilles-zeitarbeit.de Ansicht nach eindeutig „pro Trennung“ sprach. Denn schließlich, so die halb offiziell und halb hinter vorgehaltener Hand geltend gemachte Begründung, hätten Schmitt und sein engster Vertrauter, Geschäftsführer David Fischer, ein vom Verein Kickers Offenbach weitgehend entkoppeltes Parallel-Universum regiert: Die Profi-GmbH, die unter der bisweilen fast schon selbstherrlich anmutenden Führung des Duos Fischer/Schmitt ein dynamisches Eigenleben entwickelt habe. Doch solche Strukturen der Verselbstständigung seien für den OFC nicht länger tragbar. Nicht für einen Verein, der „unbe-

FENSTER•WINTERGÄRTEN HAUSTÜREN•TERRASSENDÄCHER

dingt als Einheit auftreten“ müsse (so Vize-Präsidentin Barbara Klein), um im Ringen um Vertrauen, Ansehen und Sponsoren wieder Tritt zu fassen. Wohlgemerkt: Ein Verein, der drei bis vier Millionen Euro an Verbindlichkeiten als Insolvenzerbe mit sich herumschleppe und dafür „kreative Lösungen“ in Sachen Stundung, Verrechnung und Begleichung finden müsse. Solch ein Klub, so das Fazit von Spahn, Klein und Co., habe nur als zentral gesteuerte Einheit eine Chance auf Gesundung. Deshalb sei die Trennung von Fischer und Schmitt unausweichlich gewesen. Man habe diesen Schritt unter Ausblendung persönlicher Befindlichkeiten vollzogen (Spahn: „Ich schätze Rico Schmitt als Mensch sehr“) und setze nunmehr auf das Wiedererstarken von eigentlich doch ganz selbstverständlichen Strukturen: „Ein OFC, ein Verein“ – dieses Credo, so das neue Oberhaupt der

Kickers-„Familie“, sei die Richtschnur. Remo Kutz, der gemeinsam mit Barbara Klein und Michael Relic die Riege der Vize-Präsidenten bildet, ist nunmehr als vorerst ehrenamtlich tätiger Geschäftsführer für die ProfiGmbH im Einsatz. Mit „Hilfe von Gönnern“ soll die Zeit bis zum kommenden Sommer überbrückt werden, denn bis dahin sind der alte und der neue Cheftrainer parallel zu finanzieren. Etliche Dinge erklärungsbedürftig All das bedeutet: Spahn, der den Mitgliedern bei seinem Amtsantritt vor zweieinhalb Monaten ein „Höchstmaß an Transparenz“ versprochen hatte, ist in den kommenden Wochen und Monaten gefragt als jemand, der Zusammenhänge verdeutlicht und Details aufdröselt. Wie sich die Dinge, die er und sein Anhang eingefädelt

Der „heimgekehrte Sohn“ steht nunmehr als Cheftrainer der Kickers im Fokus der Öffentlichkeit: Oliver Reck (50) wurde von den OFC-Verantwortlichen mit einem Vertrag bis Sommer 2018 ausgestattet. (Foto: Hübner) haben, entwickeln sollen: Darüber muss er Auskunft geben, denn beim Zusammenwirken der neuen Rädchen sind noch etliche Dinge erklärungsbedürftig.

SIMONE ANDREA I. VON LEDERANIEN und Michael I. von Lederanien vom Offenbacher Karnevalverein e.V. 1935 waren kürzlich gemeinsam mit rund 400 weiteren Repräsentanten des Frohsinns und des närrischen Brauchtums aus ganz Hessen im Wiesbadener Schloss Biebrich Gast des Ministerpräsidenten. Mit diesem traditionellen Empfang bedankten sich Volker Bouffier und seine Frau Ursula bei den Prinzenpaaren, Fürsten, Gouverneuren, Gutsherren und Stiftskämmerern und ihrem Hofstaat für den großen Einsatz während der Kampagne. „Auch wenn ein Auftritt bei der Fastnacht den Akteuren auf und hinter der Bühne viel Freude macht, dürfen wir nicht übersehen, dass damit große Leistungen und beachtliche Anstrengungen verbunden sind. Der Ideenreichtum und Einsatz der Karnevalisten und ihrer vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer tragen dazu bei, die närrische Zeit noch lebhafter und liebenswerter erscheinen zu lassen“, sagte der Regierungschef. „Mein herzlicher Dank gilt deshalb allen, die an der Verwirklichung der ‚fünften Jahreszeit‘ ihren Anteil haben.“ Unser Bild zeigt die Bouffiers flankiert von Simone Klasterka und Michael Wolfram. (mi/Foto: Hessische Staatskanzlei/SF)

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Apropos „Rädchen“: Als Schmitt-Nachfolger soll Ex-Torwart Oliver Reck (471 Bundesliga-Einsätze) die entscheidende Triebfeder sein. Der 50-Jährige, der als Trainer bislang die Stationen Schalke 04, MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf durchlaufen hat, wo er ausnahmslos als „Feuerwehrmann“ in heiklen Missionen gefordert war, soll in Offenbach als Chef-Verantwortlicher mit Aufbauperspektive den Karren ziehen. Das sei eine neue Rolle für ihn, erklärte der über Kickers-Stallgeruch verfügende Reck (auf dem Bieberer Berg begann in der Saison 1983/84 seine Profi-Karriere), als er in der vorigen Woche als neuer OFCCoach mit Vertragslaufzeit bis zum 30. Juni 2018 vorgestellt wurde. Unaufgeregt, ohne dick aufzutragen: So präsentierte sich der „heimgekehrte Sohn“ bei seinem ersten Auftritt im vollbesetzten Presseraum der Kickers. Seine Kernsätze: „Ich werde jetzt sicher nicht anfangen, sofort vom Aufstieg in die 3. Liga zu reden. Bei aktuell neun Punkten Rückstand auf die Relegationsplätze sind wir gut beraten, nur von Spiel zu Spiel zu schauen. Es wird sich zeigen, was in dieser Saison noch drin ist. Ehrlichen, mutigen Fußball verlange ich von meiner Mann-

schaft. Ich freue mich, wieder hier zu sein. Ich bin ein Teil des Berges, den ganz FußballDeutschland kennt.“ Er sei ein „geduldiger Mensch“, gab Reck zu Protokoll. Einer, der junge Eigengewächse fördern wolle und werde – aber auch wisse, dass ein Klub mit Aufstiegsambitionen nicht umhin komme, Profis von anderen Klubs zu verpflichten. Am 27. Februar gegen Freiburg Selbiges ist am vergangenen Wochenende geschehen: Kurz vor dem Ende der Winter-Transferperiode haben die Offenbacher mit dem 21-jährigen Dren Hodja (wurde in der Kickers-Jugend ausgebildet, spielte zuletzt beim VfR Aalen) und dem 24jährigen Marco Rapp (Chemnitzer FC) einen offensiven und einen defensiven Mittelfeldakteur unter Vertrag genommen. Beide ergänzen den aktuellen Kader, der seit Dienstag dieser Woche ein Trainingslager in Belek/Türkei absolviert. Die Regionalliga-Spielzeit kommt am 27. Februar wieder auf Touren. Dann sind die Kickers zu Gast bei der 2. Mannschaft des SC Freiburg und bestreiten dort ihr erstes Punktspiel mit Reck auf der Trainerbank.


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Oj online 005 16 by Dreieich-Zeitung/Offenbach-Journal - Issuu