DZE 26-05-2011

Page 1

Ihre Wochenzeitung für die Region

Nr. 21 E • 26. Mai 2011

Dreieich-Zeitung Rodgau • Rödermark Unsere Themen im Innenteil: Seite 4

KULTUR

Neuauflage des Open Airs Mitglieder der Initiative „IPunkt“ veranstalten ein Festival mit zehn Bands....

Seite 6

SPORT

Schwimmtraining mit Profi-Sportlern Triathlon-Stars zeigen, wie man Technik und Kondition verbessert...

Seite 15

WIRTSCHAFT

Attraktionen beim Mega-Event Die Langener Stadthalle ist bei der 10. „IGEVA“ bereits fast ausgebucht...

Seite 23

POLITIK

Gremienarbeit nimmt Fahrt auf Aufsichtsräte, Betriebskommission... Die Dreieicher Politik formiert sich

Seite 34

WIRTSCHAFT

Clery und Alba eröffnen Saison Premiere mit Ministerin lässt auf einen erdbeerreichen Sommer hoffen...

Unsere Sonderthemen heute:

Bauen & Wohnen Gesundheitsmesse Groß-Umstadt 2011 Langener Wirtschaftsspiegel Unsere Beilagen heute in Teilauflagen:

Wieder Baustreit im 3.000-Seelen-Stadtteil im Norden Rödermarks:

Trickserei am Waldrand? Rödermark (DZ) – Klaus Huthmann ist enttäuscht, frustriert, verärgert... Oder sind gar die Begriffe „Wut“ und „Zorn“ angebracht? Auslöser des emotionalen Kaleidoskops: Ein von der Kreisbauaufsicht und der Rödermärker Stadtverwaltung abgeblockter Hausbau-Wunsch. Der Diplom-Ingenieur wohnt in Waldacker. Nur einen Steinwurf von seinem Zuhause entfernt, liegt an der Hauptstraße das Grundstück, auf dem einst die Eltern ansässig waren. Dort würde Huthmanns Sohn gerne ein Gebäude hochziehen, optimal gen Süden(westen) ausgerichtet, mit Solartechnik auf dem Dach. Doch die Aufsichtsbehörde verweigert die Zustimmung. Begründung: Das geplante Objekt sei mehr als 60 Meter vom Straßenrand entfernt. Dies widerspreche den Vorgaben des für Waldacker gültigen Bebauungsplanes. Huthmann kontert: Es werde offenkundig mit zweierlei Maß gemessen. Am Nordrand des 3.000 Einwohner zählenden Stadtteils, an der Lerchenstraße, lasse ein Investor derzeit am Waldrand ein Häuserkarree mit 22 Wohneinheiten aus dem Boden stampfen. Beim sogenannten „Mirabella“-Projekt werde die 60-Meter-Regelung mit einem Trick ausgehebelt. Eine kleine Anbindungs- und Erschließungsstraße, die nach den Bauarbeiten als öffentlicher Verkehrsraum deklariert werden solle (de facto: Verlängerung der Lerchenstraße), mache aus Häusern, die laut Bebauungsplan nicht genehmigungsfähig wären, legale Vermarktungseinheiten zum Vorteil des dort tätigen Unternehmens.

Huthmann und eine Handvoll weiterer Grundstückseigentümer, die im Bereich Hauptstraße/Goethestraße gerne bauen würden und dabei mit der 60-Meter-Linie in Konflikt geraten, sprechen von einer Situation, die das Begriffspaar „schizophren“ und „scheinheilig“ aufflackern lasse. Denn schließlich, so der Einwand der Kritiker, müsse an die Vorgeschichte erinnert werden. Der seit fünf Jahren gültige Bebauungsplan sei als Reaktion auf massiven Bürgerprotest zustande gekommen. Der Ruf „Wir wollen nicht permanent mehr und mehr Bauverdichtung im Stadtteil“ habe ausgerechnet an der Lerchenstraße seine Geburtsstunde erlebt, als dort kurz nach der Jahrtausendwende das Vorhaben „Villenkolonie“ mit über 30 Wohneinheiten in die Schlagzeilen geraten sei. Die Kommunalpolitiker hätten Handlungsbedarf verspürt, der besagte Bebauungsplan sei zur Beruhigung der Gemüter verabschiedet worden... Doch jetzt zeige sich, dass munter weitergeklotzt werde. 22 Wohneinheiten, genehmigt im Jahr 2008, „angehängt“ an ein Sackgässchen: Das sei kein Problem. Doch gleichzeitig schiebe man Privatleuten, die in vergleichsweise marginaler Größenordnung auf ihren Parzellen bauen wollten, einen Riegel vor. „Ein Witz, ein Hohn“, so Huthmanns Tenor. Thomas Kron, der Leiter der kommunalen Bauverwaltung, weist den Vorwurf zurück. Sein knapper Kommentar: „Wir handeln nach den gesetzlichen Vorgaben.“ Mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit habe Huthmann „seine

Am Ende der Lerchenstraße in Waldacker entstehen Häuser mit Formen und Farben à la Spanien. 22 Wohneinheiten soll die „Mirabella“-Siedlung nach ihrer Fertigstellung umfassen. Klaus Huthmann und andere Bewohner des Rödermärker Stadtteils klagen: Bei der (Nicht-)Genehmigung von Bauvorhaben werde getrickst und mit zweierlei Maß gemessen. (DZ-Foto: Jordan) eigene, spezielle Interpretation“. Auch Bürgermeister Roland Kern (AL/Grüne) verteidigt die Fakten, die momentan an der Lerchenstraße geschaffen werden. Die Erschließungsstraße, die „ohne Kosten für die Stadt und im Benehmen mit den Nachbarn“ in eine öffentliche Verkehrsfläche umgewandelt werde, bilde die Bemessungsgrundlage für ein rechtlich einwandfreies Bauprojekt. Doch Huthmann will sich nicht entmutigen lassen. Diverse Stadtverordnete hat er, parteiübergreifend, bereits auf die Problematik angesprochen. Dabei ist seiner Einschätzung zufolge durchaus (ansatzweise) Verständnis aufgeblitzt. Oder gar schlechtes Gewissen? Verknüpft mit dem Eingeständnis, dass eben – allen Verlautbarungen zum Trotz – bei den zulässigen Baugrenzen und -größen nicht konsequent mit einer Elle ge-

messen wird? Fazit: Im 80 Jahre alten Waldacker wird dem dicken Buch mit der Aufschrift „Wie eine Siedlung ihr Gesicht verändert“ ein neues

Kapitel hinzugefügt. Häuser, Infrastruktur, handelnde Personen: Es gibt viele Dinge, die zu hinterfragen sind. Jens Köhler

„Wasserschlange“:

Skulptur für den Rodaupark Rodgau (DZ/kö) – In diesem Jahr kommt mit Rodgau die elfte Kommune des Kreises Offenbach im Rahmen des Projekts „Kunst vor Ort“ in den Genuss einer Attraktion. Im Zentrum des Stadtteils Jügesheim, im Rodaupark, wird der Nürnberger Künstler Christian Rösner im Oktober mit der Errichtung einer Eichenholz-Skulptur beginnen. Deren Titel: „Wasserschlange“. Diese Entscheidung hat eine vom Kreis Offenbach und dem Sponsor der Aktion, der Sparkasse Langen-Seligenstadt, ins Leben gerufene Jury getroffen. Insgesamt hatten sich bei der diesjährigen

Auflage neun kreative Köpfe an dem mit 15.300 Euro dotierten Wettbewerb beteiligt. Rösner erhielt den Zuschlag und wird die Rodgauer mit einem sieben Meter langen Werk erfreuen. Die „Wasserschlange“, die von fünf Menschenfiguren unterschiedlichen Alters getragen wird, soll das Stadtteil-Quintett und die Rodau als „einendes Element Wasser“ symbolisieren. Der Künstler will interessierte Betrachter zum Mitmachen animieren. Kleine Keramikplatten, so seine Idee, könnten von freiwilligen Helfern hergestellt und in die Skulptur eingefügt werden.

HAUSNOTRUF für Langen und Umgebung Zeitungszusteller gesucht Prospekte sind bereits eingelegt!

Dreieich-Zeitung 0 61 05 - 980 23 60

Ein Knopf, der Leben rettet ! 06103 2026200 www.awo-langen.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
DZE 26-05-2011 by Dreieich-Zeitung/Offenbach-Journal - Issuu