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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Mittwoch, 2. November 2016

Stelle beantragt: Bündnis fordert Schulsozialarbeit für die Jüngsten Seite 2

Nr. 44 D

Auflage: 20.850

FC Dietzenbach: Vizemeister der Vorsaison ist tief gefallen Seite 2

Gesamtauflage 218.420

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Schöner leben und wohnen

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Seiten 6/7

Seiten 12/13

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Beilagen in Teilausgaben:

Quo vadis, Göpfert-Haus?

FDP lädt ein: Stammtisch

SPD lädt ein: Gesprächsrunde im Rathaus Von Jens Köhler DIETZENBACH. Befindet sich das Reinhard-Göpfert-Haus längst in einem Prozess à la „Abgesang auf Raten“? Wird die 1976 eingeweihte Senioren-Begegnungsstätte – benannt nach dem ehemaligen Sozialamtsleiter der Stadtverwaltung, Reinhard Göpfert (SPD) – bald abgerissen? Ist sie ein Paradebeispiel für die bröckelnde soziale Infrastruktur der Kreisstadt, die bei den Themen Jugend, Senioren und Kultur längst nicht (mehr) so viel zu bieten hat, wie man es von einer 35.000 Einwohner zählenden Kommune, gelegen in einem der wirtschaftsstärksten Ballungsräume des Landes, eigentlich erwarten sollte? All diese Fragen werden am Donnerstag (10.) ab 19 Uhr auf der Sitzungssaal-Ebene des Rathauses (zu erreichen über den Parkplatz an der Offenbacher Straße) zur Sprache kommen. Die SPD-StadtverordnetenFraktion lädt zu einer öffentlichen Informations- und Diskussionsrunde ein. Unverzichtbar oder entbehrlich? „Zukunft des Göpfert-Hauses“: Dazu sollen sich interessierte Dietzenbacher äußern. Senioren, die dort einst als Nutzer ein und aus gingen... Aber auch andere, möglicherweise jüngere Bewohner der Stadt, die gerne kundtun möchten, ob sie den Treffpunkt in der Westend-Siedlung (Weiherstraße) für unverzichtbar oder für entbehrlich halten. Es sei wichtig für ihn und seine politischen Freunde, ein derartiges Meinungsbild einzuholen, denn es stünden wichtige Entscheidungen im Hinblick auf

die Immobilie an, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Engelhardt im Vorfeld der Veranstaltung. Keine klaren Entscheidungen Zur Erinnerung: Das Außengelände des Göpfert-Hauses wurde 2009 massiv beschnitten (Wegfall der Boccia-Bahn), um auf dem Geländestreifen eine Bebauung mit Wohnhäusern zu ermöglichen. Mit dem Verkauf der Teilfläche erzielte die in chronischer Finanznot befind-

THOMAS GRETSCHEL Wenn es um scharfes Sehen geht, sind Sie bei uns richtig beraten. L e i b n i z s t r. 1 5 Heusenstamm Te l . 06104 6 5 5 4 2 b r il l e n a t e l ie r - gr e t s chel. d e

liche Kommune eine Einnahme von rund einer halben Million Euro. In den Folgejahren war die Frage „Können und wollen wir uns das Haus als Ort der Begegnung noch leisten?“ auf der kommunalpolitischen Bühne immer wieder mehr oder weniger direkt zu vernehmen. Doch zu klaren Richtungsvorgaben und Entscheidungen kam es nicht, denn im Herbst vergangenen Jahres erledigte sich der „Fall“ quasi von selbst. Das Göpfert-Haus wurde kurzerhand in ein provisorisches Domizil für Minderjährige umgewandelt: Jugendliche, die ohne erwachsene Begleiter über Transitrouten nach Deutschland gekommen sind. Seither hat das Gebäude seine ursprüngliche Bestimmung ein-

gebüßt. Doch dass jetzt, da der Umzug der jungen Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewerber in eine neu geschaffene Unterkunft in Heusenstamm eine neue, alte Perspektive für das Göpfert-Haus aufscheinen lässt, tatsächlich das Kommando „zurück zu den Wurzeln“ ausgerufen wird, ist keinesfalls ausgemachte Sache. Quo vadis? Wohin geht die Reise, wenn von dem Objekt und der sozialen Landschaft die Rede ist? SPD für Erhalt Engelhardt erläutert: „Die Lokalpolitik hat zu entscheiden, welche künftige Nutzung in diesem Gebäude möglich ist. Beziehungsweise: Ob ein Abriss erfolgt, um das Grundstück zu verkaufen und für Wohnbebauung freizumachen.“ Welcher Variante er und seine Fraktionskollegen zuneigen, sei kein Geheimnis: „Die SPD hat sich immer wieder für den Erhalt der Begegnungsstätte stark gemacht. Wir sehen auch heute noch den Bedarf für ein Stadtteilzentrum für Senioren, Vereine und Familien, das im Reinhard-Göpfert-Haus seine Heimat finden kann“, unterstreicht Engelhardt. Eine Art Fingerzeig Sein eventuell aufkeimendes Problem: Die SPD ist Teil einer Koalition (gebildet mit CDU und WIR/BfD), die im Stadtparlament seit der Kommunalwahl im Frühjahr 2016 den Ton angibt. Ob die Bündnispartner ein ebenso klares Bekenntnis zum Göpfert-Haus inklusive notwendiger Investitionen abgeben (Restrukturierung, Sanierung), ist unklar. Vor diesem Hintergrund versprechen sich die Sozialdemokraten von dem Stimmungstest

Runtergelassene Rollläden: Ein Bild mit Symbolcharakter. Seit das Reinhard-Göpfert-Haus im Herbst vergangenen Jahres in ein provisorisches Domizil für minderjährige Migranten umgewandelt wurde, ruht dort die Sozialarbeit (Senioren, Vereine, Festivitäten). Ob an just diese ursprüngliche Zweckbestimmung ab 2017 wieder angeknüpft werden kann: Darüber wollen die Sozialdemokraten am 10. November mit interessierten Bürgern diskutieren. (Foto: Archiv/mj) am 10. November eine Art Fingerzeig – und sie spekulieren wohl insgeheim auf Rückendeckung für ihr unmissverständliches Plädoyer „pro Erhalt“. Engelhardt bekräftigte auf Nachfrage der Dreieich-Zeitung: „Wir haben in Steinberg das Seniorenzentrum an der Siedlerstraße. Für den Einzugsbereich der Altstadt gibt es den Treff an der Marktstraße. Doch die Achse Westend/Wingertsberg/Hexenberg stünde gänzlich ohne Anlaufstation da, wenn es das Göpfert-Haus nicht gäbe. Insofern ist unsere Haltung klar. Ich bin gespannt, welche Stimmen beim Meinungsaustausch im Rathaus zu hören sein werden. Alle haben das Wort ‚Bürgerbeteiligung’ im Mund. Wir bieten sie jetzt ganz konkret an.“

„Stunde zum Innehalten“ Novembergedanken: Musik und Texte DIETZENBACH. Der Kirchenchor und der Jugendchor der Pfarrei St. Martin organisieren „Novembergedanken – Eine musikalische Stunde zum Innehalten“. Am kommenden Sonntag (6.) beginnt die Veranstaltung um 17 Uhr in der Kirche der Dietzenbacher Katholiken, Offenbacher Straße 5. Der Eintritt ist frei. Wer möchte, kann spenden. Tod und Auferstehung Was die Besucher erwartet? In einem Ankündigungsschreiben heißt es: „Wie schon im vergangenen Jahr widmen sich die Novembergedanken der Jahreszeit

Umtrunk nach der Kultur

Swing: Trauer um Reichenbach Mit-Impulsgeberin starb 73-jährig DIETZENBACH. Im Alter von 73 Jahren ist Monika Reichenbach gestorben. Die Dietzenbacher Geschäftsfrau genoss nicht nur als Ladenbetreiberin, sondern auch als Mit-Impulsgeberin und langjährige Ko-Organisatorin des Kulturklassikers „Swing und mehr“ lokale Popularität. Zusammen mit Manfred „Jessy“ Lehr hat Reichenbach über 100 Konzerte mit Bands und Solokünstlern aus der Musikwelt des Jazz, Swing, Boogie und Dixie organisiert. „Wir sind betroffen und sehr traurig über den plötzlichen Tod unserer lieben Monika. Die Veranstaltungsreihe wird in ih-

rem Sinne fortgesetzt“, ließ Lehr dieser Tage verlauten. Zugleich stimmte er auf die nächste Zusammenkunft unter dem Motto „Swing und mehr“ ein. Am kommenden Sonntag (6.) ist von 12 bis 14.30 Uhr im Hotel „ARTrium am Park“ im Dietzenbacher Gewerbegebiet, Waldstraße 94, die Gruppe „Hot Four“ zu hören und zu sehen. Aufgespielt wird zum 105. Konzert der Reihe – das erste, das Lehr ohne Reichenbach organisatorisch zu stemmen hat. Die Beisetzung der Verstorbenen findet am Freitag, 11. November, ab 12.15 Uhr auf dem Friedhof an der Offenthaler Straße statt. (kö)

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EIN „BILD DES MONATS“ hat der Dietzenbacher Künstlerkreis erneut ausgewählt. Der langen Tradition folgend, wurde auch für die November-Wochen des Jahres 2016 ein Werk ausgedeutet. Ein Ölgemälde von Karl Heinz Wagner, betitelt mit den Worten „Drei Feuervögel“, hat den Zuschlag erhalten. (kö/Foto: dkk)

gemäß den Themen Tod und Vergänglichkeit, aber auch Hoffnung und Auferstehung. Musikstücke verschiedenster Stile, komponiert für Chor und Solisten,werden sich mit nachdenklichen, aber auch hoffnungsfrohen Textbeiträgen abwechseln. Das Ganze wird untermalt mit einer Licht-Installation, die den Kirchenraum in eine passende Atmosphäre taucht.“

Neben den Chören sind die Gesangssolisten Sabrina Graf, Angelika Legler-Graf und Maria Böhm-Riemenschneider mit von der Partie. Die besagten Texte werden von Anne Haslinger vorgetragen. Chorleiterin Iris Grab arrangiert den Mix zu einer stimmigen Einheit. Pfarrer Stefan Barton wird einleitende Worte sprechen. Im Anschluss an das Kulturprogramm wird zu einem Umtrunk eingeladen. (kö)

DIETZENBACH. Der FDP-Ortsverband spricht sich für eine Reaktivierung des Reinhard-Göpfert-Hauses als Begegnungsstätte aus, sobald die Voraussetzungen dafür (Auszug der Flüchtlinge, Rekonstruktion der ursprünglichen Raumaufteilung) gegeben sind. Der Vorsitzende der Freidemokraten in Dietzenbach, Lothar Meixner, betont: „Wir befürworten eine erneute Nutzung des Gebäudes durch ortsansässige Vereine. Eine Praxis, die sich vor der Umnutzung als Flüchtlingsunterkunft bewährt hatte.“ Gelegenheit, über die Zukunft des Göpfert-Hauses zu sprechen, bietet der nächste öffentliche FDP-Stammtisch. Am kommenden Dienstag (8.) sind Teilnehmer ab 19 Uhr in der Gaststätte „Zur Linde“ an der Darmstädter Straße willkommen. Auch andere wichtige Themen wie „Kita-Gebühren“, „Sicherheit im Stadtgebiet“ und „schnelles Internet“ sollen während der Zusammenkunft zur Sprache kommen. (kö)

Lesung: Stoltze trifft Goethe HEUSENSTAMM. Vor 200 Jahren, am 21. November 1816, kam Friedrich Stoltze in Frankfurt zur Welt. Grund genug für die Heusenstammer Stadtbücherei, in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule ein Geburtstagsprogramm zu organisieren. Gleich zu Beginn des Monats, am Donnerstag (3.), wird ab 19.30 Uhr im Hinteren Schlösschen auf dem Heusenstammer Rathausgelände auf das Jubiläum eingestimmt. Zuständig dafür: Literatur-Fachmann Winfried B. Sahm, der den Abend als „Dichter-Treffen“ kurzweilig und aufgelockert gestalten wird. Texte von Stoltze und von Johann Wolfgang von Goethe werden im Fokus stehen, frei nach dem Motto „Lokalpoet begegnet Weltliterat“. Sahm garniert seine Lesung mit Häppchen aus der Feder von Friedrich Schiller und Heinrich Heine. Der Eintritt ist frei. (kö)


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