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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Donnerstag, 28. August 2014
HSG-Handballer: Saisonauftakt im sächsischen Pirna Seite 3
Nr. 35 E
Auflage: 26.675
Gedenken: Erinnerung an einen Bombenangriff auf Jügesheim Seite 7
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Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 9
Ausgehtipps: Offenbach führt bei den Gutbürgerlichen Seite 14
Semesterbeginn: Viel Neues bei der Vhs Rodgau
Immobilien: Neuer Ratgeber für Eigentümer
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Zweigleisig im Wohnzimmer Vorwiegend heiter: Seit zehn Jahren gibt es das Nedelmann’sche Theater in Rödermark Von Jens Köhler RÖDERMARK. Seit zehn Jahren gibt es nun schon das Wohnzimmertheater in Rödermark. Kinder, wie die Zeit vergeht... Wir sitzen am großen Küchentisch, der zum Markenzeichen des Hauses geworden ist. Dort hat sich der Plausch nach den Vorstellungen etabliert. Zwanglos reden über Gott und die Welt: Wo begegnen sich Schauspieler und Publikum so nah, auf Augenhöhe, auf Tuchfühlung? Im Theaterbetrieb der Großstädte sicher nicht. Doch dazu später mehr. Oliver Nedelmann serviert Tee und Kaffeestückchen – das Interview zum Zehnjährigen kann beginnen. Friederike Nedelmann, Ehefrau und Bühnenpartnerin in Personalunion, blickt aus dem Fenster und meint lakonisch: „Es gibt sicher attraktivere Orte, was die Wohnlage betrifft. Wir schauen auf die Rückwand eines Fachmarktes. Ja, aber...“ Wohnen und Theater unter einem Dach Gewiss: Jemand, der die Stadt nicht kennt, einfach nur schnell durchfährt und dabei auf die Ober-Rodener Straße gerät, wird beim Anblick der wild zusammengeschusterten Mischung aus Einkaufsmärkten und Seniorenwohnheimen, die dort anzutreffen ist, zum Spontan-Kommentar „städtebauliche Katastrophe“ neigen – oder noch schlimmere Flüche ausstoßen. Doch für das Mimenpaar, das 2004 nach dem wirtschaftlichen Aus für seine altvertrauten Spielstätten in Eisenach (Landestheater, Freies Burgtheater) den Sprung in die künstlerische „Wir-AG“ im Rhein-Main-Gebiet wagte, hat sich im Laufe der Jahre vieles zum Positiven ent-
wickelt. Rund um die ehemalige Verwaltungszentrale der Telenorma/T&N, die das Verschwinden des einstmals größten Arbeitgebers vor Ort als kleines Relikt mit der neuen Zweckbestimmung „Wohnen und Theaterspiel unter einem Dach“ überlebt hat, ist ein Nachbarschaftsgeflecht entstanden. „Ich bin ein Kleinstadt-Mensch“ Verkäuferinnen in den Läden, Angestellte der benachbarten Caritas-Sozialstation, Bewohner der Senioren-Appartements: „Ich kenn’ ‘ne ganze Menge Leute. Man läuft sich über den Weg und hält ein Hausgeräte
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Schwätzchen. Ich mag das, ich bin ein Kleinstadt-Mensch“, betont die im thüringischen Rudolstadt aufgewachsene weibliche Hälfte von „Theater & nedelmann“. So wurde die MiniBühne mit Anspielung auf die industrielle Vergangenheit (in Urberach wurden einst Telefone im großen Stil produziert) einfühlsam getauft. Ökonomische Plattform Doch das Netzwerk, das gesponnen wurde, reicht über den Dunstkreis des eigentlichen Domizils hinaus. Nedelmann und -frau bringen sich ein ins gesellschaftliche Leben, sei’s mit Auftritten bei Festivitäten, geschnürten Laufschuhen bei Sportveranstaltungen oder mit
„Tempo der Politik angenommen“ Zügige Knotenpunkt-Erweiterung: FDP erfreut RODGAU. Deutlich früher als angekündigt („Ende August“ hieß es anfangs), konnte die Sperrung der Zufahrt von der Kreisquerverbindung ins Jügesheimer Gewerbegebiet wieder aufgehoben werden. Die Bauarbeiten zur Erweiterung des Knotenpunktes, die im Zuge der Neuansiedlung eines „Logistikparks“ erforderlich waren (die Dreieich-Zeitung berichtete), konnten „in der rekordverdächtigen Zeit von 19 Tagen“ zum Abschluss gebracht werden. „Vorbildliche Zusammenarbeit“ „Begeistert“ mit Blick auf eben diesen Sachverhalt zeigt sich die FDP-Fraktion im Rodgauer Stadtparlament. „Wenn wir daran denken, dass die Straßenbauabteilung des Landes, ‚Hessen Mobil’, für die nur wenige Meter entfernt gelegenen neuen Abbiegespuren auf die Bundesstraße 45 mehr als sieben Wo-
chen brauchte, so kann man die Verantwortlichen für die neue Kreuzung gar nicht genug loben“, bilanzieren der Fraktionsvorsitzende Heino Reckließ und dessen Kollege Jan Böttcher. Nach Ansicht der Freidemokraten haben die örtliche Straßenverkehrsbehörde, das Ordnungsamt und die mit der Gestaltung beauftragte Baufirma Quakernack „vorbildlich zusammengearbeitet“. Sowohl die vorausschauende Planung (Termin in der verkehrsschwächeren Schulferienzeit) als auch die Ausführung der Asphaltierungsund Markierungsarbeiten bei „weitestgehend reibungslosem“ Verkehrsfluss verdienten Anerkennung, ließen Reckließ und Böttcher in einer Presseerklärung verlauten. Ihr Fazit: „Wir freuen uns, dass der größte Teil der Mitarbeiter der Stadtverwaltung das Tempo der Rodgauer Politik angenommen hat und die Gestaltung der Stadt aktiv mitbetreibt.“ (kö)
sozialem Engagement wie beispielsweise im vergangenen Jahr im Rahmen der Verlegung von „Stolpersteinen“. Und das Wichtigste bei alledem: Sie haben ihr Publikum gefunden, das seit einer Dekade für die ökonomische Plattform sorgt. Für ein Fundament, auf dem die kleine Kulturperle funkeln kann. „Wir hatten am Anfang durchaus eine längere Anlauf- und Durststrecke eingeplant, doch dann kamen wir schneller als erwartet in die Gewinnzone. Aber wesentlich mehr als ein relativ überschaubarer Plus-Bereich ist es in den Folgejahren auch nicht geworden. Wir sind zufrieden, haben einen gut gefüllten Kühlschrank und können auch mal verreisen.“ So hört es sich an, wenn Oliver Nedelmann die finanziellen Rahmenbedingungen skizziert. Frei nach dem Motto: Alles keine Selbstverständlichkeit. Freundliche Worte am Küchentisch Ein Theater, das ohne Subventionen der öffentlichen Hand auskommt, von A bis Z organisiert von (nur) zwei Kräften, mit einer schnell erreichten Kapazitätsgrenze von maximal 50 Besuchern: Solch einen Betrieb probend, spielend und mit planerisch-handwerklichem Geschick permanent am Laufen zu
„Parmesan und Autofahrn“, eine auf „Bella Italia“ zusteuernde Urlaubskomödie, stand sehr häufig auf dem Spielplan von Friederike und Oliver Nedelmann. Im Sommer kommenden Jahres soll der Klassiker „Wiederauferstehung“ feiern und die Terrassen-Saison bereichern. (Fotos: Uta Mosler/Archiv/mj) halten... Das verdient schon eine gehörige Portion Respekt, den die (Stamm-)Kundschaft gerne zollt, sei es mit Applaus im Wohnzimmer oder freundlichen Worten am besagten Küchentisch. Und die künstlerisch-inhaltliche Bilanz? Wie steht’s darum nach zehn Jahren, in deren Verlauf zu 36 Premieren und zu
Vo r s c h a u „Wie im richtigen Leben...“ ...nur lustiger: Der Spielplan im Herbst • Im Juli 2004 sind Friederike und Oliver Nedelmann von Eisenach nach Rödermark gezogen. Am 10. September 2004 fand die erste Vorstellung im Wohnzimmertheater statt. Rund 1.900 weitere folgten bis zum heutigen Zeitpunkt. • Das Herbstprogramm 2014 steht ganz im Zeichen des runden Geburtstages. „Wie im richtigen Leben – Nur lustiger. Das Beste aus 10 Jahren Theater & nedelmann“: Unter diesem Titel wird eine Collage mit Fotos, Filmausschnitten, Feierlaune und natürlich mit Szenen aus beliebten Stücken angekündigt. Premiere ist am 13. September. Sieben weitere Aufführungen bis zum 28. Oktober (Beginn ist jeweils um 20 Uhr) werden folgen. • Außerdem auf dem Spielplan vorgemerkt: Die Premieren „Karneval der Tiere – Eine heitere Lesereise“ (28. September) und „Vater, unser bestes Stück – Lesung aus der Familiengeschichte von Hans Nicklisch“ (30. November), ferner ein Wiedersehen mit dem „Laufenden Band“ (eine 70er-Jahre-Revue), eine MusikSchauspiel-Produktion („Opera meets Theatre“), die Komödie „Die Weihnachtsfeier“... Und noch einiges mehr. • Spielpläne, Eintrittskarten im Vorverkauf, nähere Auskünfte: Die Bühne mit dem familiären Ambiente im Stadtteil Urberach, Ober-Rodener Straße 5a, ist unter der Rufnummer (06074) 4827616 zu erreichen.
insgesamt rund 1.900 Vorstellungen eingeladen wurde? „Wir haben rasch erkannt, was hier gut ankommt und Resonanz findet – und was nicht“, erläutern der 50-Jährige und seine sechs Lenze mehr zählende Partnerin. Ernste, sozialkritische oder gar auf Provokation ausgerichtete Stücke: Die haben in intellektuellen Nischen auf den Großstadt-Bühnen der Region ihren Platz. „Drumherum“, in Rödermark und den Nachbarkommunen als Haupteinzugsgebiet des Schauspiels à la T&n, sind andere Dinge gefragt. Hier macht’s die Mischung. Vorwiegend heiter muss es sein, die Lachmuskeln reizend. Satirisch zugespitzt: auch kein Problem. Nachdenklich stimmende Passagen? Sogar die werden – geschickt eingeflochten – akzeptiert. Gar nicht so leicht, diesen Spagat im Hinblick auf die Erwartungshaltung des Publikums hinzubekommen.
und Gelbe Engel“), die allesamt auf der breiten Klaviatur zwischen Übermut und Wehmut spielen, ist die Übung bislang in den allermeisten Fällen gelungen. „Die Leute sehen es gerne“ Indes: „Es ist nicht leicht, pfiffige Zwei-Personen-Stoffe zu finden, die unser Anspruchsprofil bedienen“, verrät er – und sie nickt. Gemeinsam dankbar
sind sie deshalb Michael Kiesling, einem guten Freund und Wegbegleiter, der mit „Beziehungskisten“ ein Stück aus eigener Feder zum Programm beigesteuert hat. Ein Wagnis, ein Experiment. Doch siehe da: „Wir spielen es gerne, und die Leute sehen es gerne.“ Die süßen Teilchen sind gegessen, der Tee getrunken. Bleibt noch die Frage: Wie soll es weitergehen? An Plänen herrscht kein Mangel. An einer GeBitte auf Seite 2 weiterlesen
Zwischen Übermut und Wehmut Doch mit tragisch-komischen Mann-Frau-Geschichten wie der „Offenen Zweierbeziehung“ oder den beliebten Sommer-Produktionen für den Ausflug auf die Terrasse („Parmesan und Autofahrn“, „Sonnendeck und Winterspeck“, „Hitze, Stau
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