S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Donnerstag, 23. Juli 2015
Tierherberge: Licht im Tunnel der Existenzangst Seite 2
Nr. 30 A
Auflage: 23.580
Volkshochschule: Seminar-Vielfalt auf (fast) allen Ebenen Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Rund um die Gesundheit
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 9
Seite 7
Burgfestspiele: Karten für Anna Depenbusch gewinnen Seite 10
Beilagen in Teilausgaben:
Gemeinsam geht’s einfach besser Reichwein-Schule: „Sportsfun Teamday“ stärkt die sozialen Kompetenzen Von Harald Sapper LANGEN. Die Pennäler der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) leben gefährlich. Zumindest am vorigen Donnerstag. Denn da befinden sich auf einmal ein „Giftiger Gral“, das riesige Netz einer offenkundig überdimensionalen Spinne und sogar ein „Säureteich“ auf dem Gelände der Lehranstalt. Doch zum Glück handelt es sich hierbei nicht um reale Gefahrenbereiche, sondern um spektakuläre Bestandteile des sogenannten „Sportsfun Teamday“. Mit diesem wollten die Verantwortlichen der Kooperativen Gesamtschule gemeinsam mit der Sportjugend Hessen den Fünft- bis Zehntklässlern der ARS einerseits den Spaß an sportlichen Aktivitäten und neuen Bewegungsformen vermitteln, gleichzeitig aber auch den Teamgedanken stärken und den fairen Umgang miteinander propagieren. Früher war zwar nicht alles besser, aber zumindest die Vermittlung der auf Neudeutsch „Soft Skills“ genannten sozialen Kompetenzen wie etwa Teamfähigkeit oder Einfühlungsvermögen geschah meistens im Elternhaus oder in den Vereinen. Das ist heutzutage anders. Weil häufig beide Elternteile arbeiten gehen, und die Mitgliedschaft in einem Verein längst nicht mehr die Regel ist, stehen die Schulen immer stärker in der Verantwortung, wenn es darum geht, den Kindern zu vermitteln, wie man gemeinsam mit anderen komplexe Aufgaben bewältigen, Proble-
me lösen oder auch Konflikte konstruktiv angehen kann. Genau deshalb hat die Sportjugend Hessen die seit 16 Jahren erfolgreich laufenden Schulsport-Feste, von denen sie per annum 13 in hessischen Schulen durchführt, vor sechs Jahren auf das Teamkonzept umgestellt. „Wir wollen den Kindern und Jugendlichen anhand von kooperativen Stationen, die nur als Team bewältigt werden können, deutlich machen, dass es normal ist, Schwächen zu haben und man diese nicht überspielen muss. Zudem sollen die Schüler erkennen, wie wichtig
es ist, seine Stärken für andere einzusetzen, und dass gemeinsamer Erfolg schöner ist als ein Einzelerfolg“, umreißt Martin Weingart das Hauptanliegen des „Sportsfun Teamday“. Bei diesem durften alle 7. und 8. Klassen sowie eine 6. der ARS die insgesamt neun Teamstationen in Angriff nehmen . Der Koordinator der Sportjugend weist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der sämtlichen Offerten zugrunde liegenden „Erlebnispädagogik“ hin: „Alle Stationen sollen natürlich Spaß machen, aber es
Unplugged-Gigs am Lutherplatz Elfte Auflage der „Kleinen Stadtmusik“ LANGEN. Mit dem Ziel, den abends eher verwaisten Lutherplatz zu beleben und die Atmosphäre zu verbessern, wurde im Jahr 2005 die Konzertreihe „Eine kleine Stadtmusik“ aus der Taufe gehoben. Die Idee kam bestens an, und deshalb wird das ansonsten so verkehrsumtoste Rondell im Herzen der Sterzbachstadt seither alljährlich im Sommer zur Konzertbühne. Auch an allen kommenden Samstagen werden wieder anheimelnde Akkorde und Melodien an jenem Ort zu vernehmen sein, an dem sonst zumeist Hupen und quietschende Reifen die Szenerie akustisch bestimmen. Zum Auftakt der elften Auflage greift am Samstag (25.) das Akustik-Duo Leonie Jakobi und Marc Zimmer ab 20.30 Uhr vor dem Eiscafé „La Dolce Vita“ zu den Gitarren und werden laut Ankündigung „poppig-rockige Songs in deutscher Sprache“ zum Besten geben. Sollte es wetterbedingt etwas ungemütlich sein, steigt das „stromlose“ Konzert im Eiscafé selbst. So oder so wird das Ganze kostenlos dargeboten. In der Woche drauf (1. August) wird Langens „inoffizielle
Stadtmitte“ dann vom „Café Beans“ aus beschallt, und zwar von der „Pint Size Company“. Dieser Standort-Wechsel zwischen „Beans“ und „Toni“ (Eiscafé ) hat auch an den darauffolgenden Samstagen Bestand, wobei folgende Musiker auftreten werden: „Atlas & Axes“ („Toni“, 8. August), LiedermacherWettbewerb („Beans“, 15.), Jonas Fisch („Toni“, 22.) und „Womanoise“ („Beans“, 29.). Zum Abschluss des gemütlichentspannten sommerlichen Konzert-Reigens geht dann am 5. September die „Lange(n) Meile“ über die Bühne. (hs)
gibt immer einen pädagogischen Hintergrund und das Lernen geschieht unbewusst.“ Wie etwa bei einer 8. Hauptschul-Klasse am „Spinnennetz“. Hier müssen alle Schüler durch die neun Öffnungen des senkrecht aufgespannten Netzes schlüpfen, ohne dessen aus Seilen bestehende „Fäden“ zu berühren. Jede Öffnung muss mindestens einmal und darf maximal dreimal benutzt werden. Klingt ganz einfach, ist es aber nicht. Das merken auch die Achtklässler sehr schnell, die zunächst nur auf eigene Faust agieren. Doch die ersten Versuche gleichen einem Desaster. Mal bleibt ein Mädchen mit seinem Pferdeschwanz an einem Seil hängen – und muss deshalb von Neuem beginnen. Mal berührt ein Junge mit seinem Bein das Seil. Nächster Versuch. Und wie die in Kopfhöhe befindlichen Öffnungen durchquert werden sollen, ist allen Beteiligten erst ein Rätsel. Doch irgendwann während der 15 Minuten, die den Gruppen an jeder Station zur Verfügung stehen, merken die Teenager: Gemeinsam geht’s besser. Nun werden die langen Haare des Mädchens von Klassenkameradinnen so gehalten, dass sie nicht mehr das Netz berühren, das Bein des Jungen (und dann er selbst) wird vorsichtig durch das Netz bugsiert, und mit einer Räuberleiter auf der einen und einem mehrhändigen „Emp-
fangskomitee“ auf der anderen Seite des Netzes verlieren auch die höher gelegenen Öffnungen ihre vermeintliche Unüberwindlichkeit. Während an dieser Station vor allem Kooperation gefragt ist, kommt’s beim „Schokofluss“ in erster Linie auf eine funktionierende Kommunikation an: Das Spielfeld ist hierbei etwa 15 Meter lang und darf nur auf kleinen, viereckigen Holzbrettchen überquert werden, von denen es zwei weniger als Schüler in der jeweiligen Klasse gibt. Erschwert wird diese Aufgabe dadurch, dass jedes Holzbrett immer Kontakt zu einem der „Flussüberquerer“ haben muss (ist dies nicht der Fall, „versinkt“ es im „Schokofluss“ und kann nicht mehr genutzt werden) sowie zwei Mitschüler mit Augenbinden zu „Blinden“ mutieren. „Jetzt wird’s gleich laut“, mutmaßt Martin Weingart, als er die 8bG beobachtet. Und richtig – nach kurzer Beratungszeit geht eine Schülerin voran, und die übrigen Gymnasiasten folgen, wobei lautstark darüber diskutiert wird, wie weit auseinander die Bretter liegen dürfen. Den beiden „Blinden“ signalisiert der jeweilige Vordermann, wo und wie sie ihre Füße auf das nächste Brettchen setzen müssen und hilft gegebenenfalls auch mal „handgreiflich“ nach. Außerdem geben sich die PenBitte auf Seite 2 weiterlesen
Plädoyer für vier Spuren UWFB sieht „unabdingbare“ Variante LANGEN. Am Dienstag dieser Woche ist die Frist abgelaufen, bis zu der Einwendungen gegen den geplanten vierspurigen Ausbau der B 486 zwischen Langen und der A 5 beim Regierungspräsidium Darmstadt hätten eingegangen sein müssen. Kurz vor dieser Deadline hat die politische Gruppierung in der Sterzbachstadt mit dem einprägsamsten Namen – die Rede ist natürlich von der „Unabhängigen Wählervereinigung zur Förderung der Bürgermeisterund Kommunalwahlen der Stadt Langen“ (UWFB) – ihre „ausdrückliche“ Zustimmung zum Ausbau in der vorgesehenen Variante artikuliert. In seiner Begründung verweist der UWFB-Vorsitzende Michael Kraus darauf, dass sich Langen gegenwärtig auf allen Ebenen ausgesprochen positiv entwick-
le. Durch Gewerbe- und Wohnbauprojekte, wie sie aktuell gerade unter anderem an der Pittlerstraße und der Elisabeth-Selbert-Allee sowie in absehbarer Zeit entlang der Liebigstraße vorangetrieben werden, sei mit einem deutlichen Anstieg von Bevölkerung, Handel, Industrie und Gewerbe zu rechnen. Dadurch werde der innerstädtische Verkehr ohne Zweifel zunehmen, „und deshalb sehen wir den vierspurigen Ausbau der B 486 als unabdingbar an“, so Kraus. Alles andere wäre nicht vertretbar. Zumal der UWFB-Boss der festen Überzeugung ist, dass sich bei Realisierung dieser Planungen „der allabendliche Rückstau an der Autobahn-Abfahrt aus Richtung Frankfurt kommend gänzlich auflösen wird. (hs)
„SCHWINDELFREI – SPASS DABEI“: Die 5,50 Meter hohe Kletterstation, bei der die jeweilige Klasse einen ihrer – mit einem Sitzgurt gesicherten – Mitschüler mithilfe zweier Kletterseile über den verschlungenen Laufweg bugsieren musste, war einer der zahlreichen Höhepunkt beim „Sportsfun Teamday“, der am vorigen Donnerstag in der Adolf-Reichwein-Schule über die Bühne ging. (Foto: ARS)
Schnitzeljagd mit Smartphone Kinder lernen das Nordend etwas anders kennen LANGEN. „Das Nordend hat viel zu bieten.“ Davon ist zwar Andreas Rehwald überzeugt, aber viele in diesem Langener Stadtteil lebende Kinder sehen das anders. Das hat jedenfalls der pädagogische Mitarbeiter der städtischen Koordinationsstelle „Jugendarbeit“ im Laufe seiner Tätigkeit erfahren, in der er des Öfteren erfahren musste, dass sich die Mädchen und Jungen „sehr wenig in ihrem direkten Lebensumfeld auskennen“. Doch das soll sich nunmehr mithilfe des Projekts „NoKiJagd“ ändern. Die geheimnisvolle Abkürzung steht für „Nordend-Kids“, und selbige erkunden seit Anfang Juli – bewaffnet mit Lupe, Stadtplan, Fotoapparat und Notizblock – ihr Revier im nördlichen Langen. Die halbwüchsigen Hobbydetektive ziehen um die Häuser, entdecken verborgene Schleichwege, die besten Plätze zum Spielen, Klettern und Treffen oder ihnen bisher unbekannte Straßenzüge. Ziel ist es nach Angaben Rehwalds, „dem Nachwuchs im Nordend den Stadtteil näherzubringen und die geographischen Wissenslücken im nächsten Umfeld zu schließen“. Nachdem die neugierigen Mädchen und Jungen erste Schritte in Richtung Heimatforschung hinter sich gebracht haben, steht in der ersten August-Woche (3. bis 7.) die nächste Stufe auf dem Programm: eine Schnitzeljagd via QR-Codes. Dabei sollen die „NoKis“ mit Smartphones und Tablet-Com-
Wir erstatten Ihnen die Parkgebühr für 1 Std. mit einem Taler*
Zweirad Schneider
Sommer-Gutschein
Inh. Ing. Ulrich Klingler
Ab sofort erhalten Sie vom 23.07. bis einschl. 31.07.2015
Qualitäts-Fahrräder der Marken:
Riese und Müller, VSF-Fahrradmanufaktur, Moulton, Brompton, Panther, Gazelle. Ersatzteile und Zubehör, Fahrrad-Reparaturservice Teile für Mofa, Moped, Roller, Motorrad Spezialität: Teile für Zweirad-Oldtimer
Das Fachgeschäft mit dem großen PLUS an SERVICE! Dorotheenstr. 8 - 10 · 63225 Langen Tel. u. Fax 0 61 03 / 27 01 59 · www.klinglershop.de
15 %
Rabatt auf einen Artikel Ihrer Wahl**
* sammeln Sie 30 Taler und Sie erhalten einen 10 Euro Gutschein für Ihren nächsten Einkauf. ** ausgenommen Sonderangebote, verschreibungspflichtige Arzneimittel und Kundenkartenrabatt. Ausgenommen sind auch Produkte der Firma SkinCeuticals. Gültig bis einschl. 31. Juli 2015. - Bitte Anzeige ausschneiden u. mitbringen • Pro Tag und pro Kunde ist nur 1 Gutschein gültig •
putern – die technische Ausrüstung wird ihnen von der Koordinationsstelle zur Verfügung gestellt – überall im Viertel auf Schildern angebrachte, quadratische schwarz-weiß Muster scannen, die auf dem Bildschirm Infos preisgeben und zum nächsten Rätsel führen. Die eigens für die „NoKi-Jagd“ produzierten QR-Code-Schilder konnten nur dank der finanziellen Unterstützung durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Spielmobile innerhalb des Bundesprogramms „Kultur macht stark“ angeschafft werden. „Für uns wäre eine finanziell so aufwendige Schnitzeljagd nicht realisierbar gewesen“, betont Rehwald und weist gleichzeitig auf „den dadurch entstehenden Mehrwert im Viertel“ hin. Schließlich sollen nicht nur Kinder und Jugendlichen von der Heimatkunde der etwas anderen Art profitieren, sondern sämtliche im Nordend lebenden Menschen. „Alle Anwohner und Neu-Langener sind eingeladen, ihre ganz eigene elektronische Schnitzeljagd zu veranstalten“, so Rehwald. Nötig sei nur ein Smartphone oder Tablet-Computer mit einer Anwendung zum Auslesen des
Bücherei ist mittwochs dicht EGELSBACH. Die Verantwortlichen der Gemeindebücherei weisen darauf hin, dass das in der „Alten Schule, Rheinstraße 72, untergebrachte „Lesetempelchen“ während der Sommerferien (27. Juli bis 4. September) immer mittwochs geschlossen ist. (hs)
Stadtbücherei samstags dicht LANGEN. Die Stadtbücherei ist während der Sommerferien samstags geschlossen. Eine Verlängerung entliehener Medien ist montags bis freitags unter Telefon (06103) 203-420 und im Internet (www.stadtbuechereilangen.de) möglich. Vor dem Eingang der Bibliothek steht zudem ein Rückgabekasten. (hs)
QR-Codes. Kinder, die zwischen acht und 14 Jahre alt sind und sich an dieser QR-CodeJagd beteiligen möchten, sollten sich freitags um 14 Uhr am „Baumhaus-Spielplatz“ an der Westendstraße (gegenüber der Kita Nordlicht) einfinden. Weitere Infos gibt’s unter Telefon (06103) 2023810. (hs)