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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ö R F E L D E N - WA L L D O R F Donnerstag, 9. Juli 2015

Horváth-Stiftung: Veranstaltungswoche für geplantes Studienzentrum Seite 2

Nr. 28 H

Auflage: 13.030

6. Sommerspiele: Biergarten mutiert zur Konzertbühne Seite 4

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Motorwelt

Veranstaltungen: Kulturtermine in der Region Seite 9

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Meinung gefragt: Zusätzliche deutsche Steuergelder für Pleite-Griechen? Seite 10

Strompreise sinken: Tarif oder Anbieter wechseln Seite 12

„Zu jeder Zeit zur Hilf’ bereit“ Sehenswerte Ausstellung „90 Jahre DRK Mörfelden“ im Heimatmuseum Von Harald Sapper

fenkundig auch Dr. Gerhard ein sogenannter Pulmotor – ein Kallinowsky, der seit 1923 in Notfallbeatmungsgerät von MÖRFELDEN-WALLDORF. Mörfelden praktizierte. Der Me- 1928 – zieht in der chronoloOhne Fußballer würde es kein diziner stammte zwar aus ei- gisch angelegten Ausstellung DRK geben. Das scheint auf nem ganz anderen Milieu (Kal- die Blicke der Besucher auf sich, den ersten Blick eine äußerst linowsky gehörte einer schla- denen in einem Videofilm auch gewagte These zu sein, ent- genden Verbindung an), war die Funktionsweise dieses Apspricht aber zumindest mit aber laut Corneliavor Rühlig parats nähergebracht wird. Neue Eigentumswohnungen deneine Toren Frankfurts Blick auf Mörfelden der Reali„herausragende PersönlichŚŽĐŚǁĞƌƟŐĞ ƵƐƐƚĂƩƵŶŐ͕ ƵĨnjƵŐ͕ ϯͲĨĂĐŚ ǀĞƌŐůĂƐƚĞ &ĞŶƐƚĞƌ͕ Ƶ͘ǀ͘ŵ͘ tät. Denn die Keimzelle des keit“. Diese sehr euphorisch Notlazarett hiesigen Ortsvereins des Deut- klingende Klassifizierung bezog schen Roten Kreuzes (DRK) die Leiterin der beiden Museen Doch zurück zu den Ursprünlag im Fußballverein „Die Lö- in der Doppelstadt bei der Er- gen der Mörfelder „Rotkreuzwen“. Letzterer hatte nämlich öffnung der Ausstellung nicht ler“. Weil der Arbeiter-Samaribei seinen umkämpften Par- so sehr auf die Tatsache, dass ter-Bund von den braunen tien immer wieder Verletzte zu Kallinowsky die ASB-Kolonne Machthabern als „marxistisch“ beklagen – und weil sich für anfangs betreut und ihren Mit- eingestuft, „staatsfeindlicher deren Versorgung niemand gliedern Grundkenntnisse in Bestrebungen“ bezichtigt und zuständig fühlte, ergriffen dieSie haben Fragen? Sprechen wir darüber! deshalb schrittweise aufgelöst Verantwortlichen des Arbeiterwurde, ereilte auch die ASB-Kosportvereins die Initiative und lonne vor Ort ein ähnliches Fon: 1925 06105im– 32 06 01 m.funk@werte-funkimmobilien.de hoben am 18. April Schicksal: Sie wurde erst in ei„Gasthaus und Café Ziegler“ nen „Sanitätsverein“ und dieser an der Wingertfeldstraße eine dann im Juli 1933 in eine RotOrtskolonne des Arbeiter-SaKreuz-Gruppe überführt. Bis mariter-Bundes (ASB) aus der zur Befreiung Deutschlands Taufe, den Vorläufer des Mörvom Nazi-Joch tat sich in selbiTäglich erhalten wir neue Anfragen und felder DRK. ger vergleichsweise wenig – Suchaufträge für Häuser, Wohnungen und Grundstücke. sieht man mal davon ab, dass Rufen Sie am besten gleich an! Das ist mittlerweile 90 Jahre die etwa 20 Aktivisten im Frühher, und aus diesem Anlass wird jahr 1945 gemeinsam mit Dr. Fon: 0 61 05 - 32 06 01 seit Kurzem im HeimatmuKallinowsky in der Albertseum Mörfelden, Langgasse 45, Erster Hilfe vermittelt hatte. Schweitzer-Schule (damals eine sehenswerte Ausstellung Viel beachtlicher war nach An- Horst-Wessel-Schule) ein Notgezeigt, die mit ebenso faszinie- sicht Rühligs, dass der Arzt wäh- lazarett für Verwundete einrichrenden Exponaten wie erstaun- rend der Nazi-Terrorherrschaft teten. lichen Infos aufwartet. Dazu „entgegen allen Anordnungen Nach dem Ende des Zweiten zählt etwa, dass besagte ASB- auch politische Gegner der Weltkriegs verlief die EntwickKolonne, deren nur mit einem Machthaber und jüdische Mit- lung des örtlichen DRK zukleinen Verbandstäschlein aus- bürger medizinisch versorgte nächst sehr schleppend. Erst gerüstete Mitglieder für ge- und betreute“. mit Dr. Fritz Weinmann kam wöhnlich auf dem Sportplatz wieder Leben in die Bude. Der „Wache schoben“ und im Falle Armbinde und Mütze Mediziner war 1953 nach Möreines Unfalls Erste Hilfe leistefelden gekommen und entten, am 27. November 1927 ein Zu den „Schätzen“ der Ausstel- puppte sich schnell als „echter – wie seinerzeit einer Ankündi- lung aus dieser in Bezug auf die Glücksfall“ für die „Rotkreuzgung zu entnehmen war – „sehr Zahl der Einsätze eher ruhigen ler“, so Rühlig: „Er holte viele lehrreiches Theaterstück“ zum Anfangszeit – im Jahr 1932 ver- Fachärzte zu Vorträgen nach Thema „Geschlechtskrankhei- zeichneten die keine Uniform, Mörfelden, sorgte für zahlreiten“ aufführte. Damit sollte ei- sondern lediglich eine entspre- che Weiterbildungskurse in Ersnerseits natürlich aufgeklärt chende Armbinde und Mütze ter Hilfe oder häuslicher Kranwerden, vor allem aber ging es tragenden ASB-Kräfte gerade kenpflege und konnte dadurch darum, den Reinerlös für Weih- mal 74 Unfälle – zählen eine neue Mitglieder anlocken.“ nachtsbescherungen für arme fahrbare Trage aus dem Jahr Zudem habe der „unermüdlciKinder und ältere Leute zu ver- 1926 (die sechs Jahre später für he Motor“ Weinmann, der von fünf Transport vom Sportplatz 1957 bis 1979 DRK-Vorsitzenwenden. Diese beispielhafte gelebte Soli- zu den Wohnungen der Verletz- der war, über gute Verbindundarität in der südhessischen Ar- ten benötigt wurde) und ein gen in die Politik und zur Wirtbeitergemeinde imponierte of- ebenso betagter Rollstuhl. Auch schaft verfügt. Und er hatte im-

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mer wieder neue Ideen, wie der Ortsverein zu Geld kommen könnte. Zusätzlich zu den klassischen Haussammlungen führte er regelmäßige Altpapiersammlungen ein, die Rühlig zufolge „jährlich zwischen 10.000 und 15.000 Mark für die DRKArbeit einbrachten“. Später kamen noch Altkleider- und Altglassammlungen hinzu. Kein Wunder also, dass die „Ära Weinmann“ durch einen kontinuierlichen Aufschwung gekennzeichnet war, deshalb auch breiten Raum in der Ausstellung einnimmt und unter anderem durch zwei weitere ganz spezielle Exponate symbolisiert ist: Zum einen erinnert eine noch funktionstüchtige Fernsprech-Vermittlungsstation aus den 50er Jahren – eine Leihgabe des DRK-Museums in Birkenau – an den 1960 gegründeten Fernmeldetrupp des DRK Mörfelden. Dieser sollte in Katastrophenfällen Telefonleitungen im Gelände aufbauen. Zum anderen kam in Feldlagern des Jugendrotkreuzes das „berühmt-berüchtigte“ (Rühlig) Verbandszelt von 1955 zum Einsatz – und zwar nicht nur als Küchenzelt, sondern offenbar auch als eine Art portabler Kontakthof. Denn nach Angaben

BETAGTER LEBENSRETTER: Dieser Pulmotor aus dem Jahr 1928 ist eines der vielen historisch wertvollen Exponate in der Ausstellung, die seit Kurzem anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Ortsvereins Mörfelden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Heimatmuseum Mörfelden, Langgasse 45, präsentiert wird. Neben dem Notfallbeatmungsgerät, dessen Funktionsweise den Besuchern der Schau in einem Videofilm nähergebracht wird, gibt’s aber noch viele weitere äußerst sehenswerte Utensilien. Und lehrreich ist die Präsentation obendrein – nicht nur für Lokalpatrioten. (Foto: Jordan) der Historikerin mündeten so einige amouröse Abenteuer, die sich dort angebahnt hatten, in langjährigen Ehen von verschiedenen DRK-Aktivisten aus der Doppelstadt. Vieles ließe sich noch über die Ausstellung, die außer vom DRK-Museum auch von Hartmut Kunz vom DRK Mörfelden, dem Heimatverein, dem DRK

Privates Hilfsprojekt in Kenia Dokumentarfilm wird im „Lichtblick“ gezeigt MÖRFELDEN-WALLDORF. Der Rüsselsheimer Uli Rein hat vor einigen Jahren ein privates Hilfsprojekt für ein Dorf in Kenia ins Leben gerufen. Die Menschen dort lebten fernab aller zivilisatorischen Annehmlichkeiten, also ohne richtige Straßenverbindung, ohne fließendes und sauberes Wasser, ohne medizinische Versorgung, ohne Geschäfte, ohne Arbeit und konnten sich nur notdürftig ernähren. Doch dank Reins beharrlichem Engagement und mithilfe der Unterstützung durch das „Tamugh-Hilfsprojekt“ verfügen mittlerweile dutzende Familien über Wasserspeicher, haben somit Zugang zu einer sauberen Variante des kostbaren Nass’, und sie konnten Gemüsegärten anlegen. Dies alles wurde möglich, weil inzwischen viele Familien, Vereine und Kirchengemeinden vor allem aus Rüsselsheim und Walldorf Uli Rein unterstützen. Der Initiator schaut jedes Jahr, wie sein Projekt läuft und ob es

eventuell irgendwelche Probleme gibt. Über seinen Besuch im vorigen Jahr haben der Rüsselsheimer und sein Begleiter einen eindrucksvollen Dokumentarfilm gedreht, der etwa eine Stunde lang ist und am Sonntag (12.) ab 11 Uhr im Walldorfer „Lichtblick“-Kino, Mörfelder Straße 20, gezeigt wird.Im Anschluss berichtet der engagierte Mann über den aktuellen Stand und weitere Pläne in Bezug auf sein Hilfsprojekt. Der Eintritt ist frei, doch sind Spenden natürlich willkommen. Weitere Infos gibt’s im Internet (www.afrikahilfe-tamugh.de). Ansonsten gleicht das Programm im „Lichtblick“ dem der vergangenen Woche: Von Donnerstag (9.) bis Mittwoch (15.) wird der 3D-Animationsfilm „Minions“ jeweils ab 20, am Dienstag und Mittwoch zusätzlich ab 17 sowie am Wochenende jeweils ab 14.30 und ab 17 Uhr gezeigt. Weitere Infos sind im Internet (www.kinotreff-lichtblick.de) erhältlich. (hs)

Walldorf und dem DRK-Kreisverband Groß-Gerau mit Leihgaben ausgestattet wurde, zum Besten geben. So etwa die in der Schau ebenfalls dokumentierte Geschichte der fünf sogenannten „Unfallhilfsstellen“, die 1957 wegen der zunehmenden Anzahl an Verkehrsunfällen übers Stadtgebiet verteilt eingericht wurden und eine Art Vorstufe zu den Rettungswachen darstellten. Oder die Entwicklung der häuslichen Krankenpflege, für die das DRK ab 1958 verantwortlich zeichnete. All dies und noch viel mehr taten (und tun) die Mörfelder „Rotkreuzler“ getreu dem Motto „An jedem Ort, zu jeder Zeit sind wir zur ersten Hilf’ bereit.“ Ehrenamtlich seit 90 Jahren! ••• Die Ausstellung kann noch bis Ende September während der regulären Öffnungszeiten des Heimatmuseums – also sonntags von 14 bis 17 und dienstags von 15 bis 17 Uhr – unter die Lupe genommen werden. Der Eintritt ist frei. Zu-

dem lädt der DRK-Ortsverein Mörfelden am Sonntag (12.) zu einem „Tag der offenen Tür“ ein, der von 11 bis 18 Uhr rund um das DRK-Heim, Annastraße 27, über die Bühne geht. Dabei stehen unter anderem Übungen des Jugendrotkreuzes und des Schulsanitätsdienstes sowie eine Fahrzeugausstellung auf dem Programm. Ferner treten das Akkordeon-Orchester der SKV Mörfelden und der Walldorfer Gospelchor auf.

Taizé-Andacht in der Kirche MÖRFELDEN-WALLDORF. Die nächste ökumenische Taizé-Andacht geht am Freitag (10.) ab 19 Uhr in der evangelischen Kirche Walldorf, Ludwigstraße 64, über die Bühne. Bereits ab 18 Uhr können sich Interessierte unter Anleitung von Kantor Stefan Küchler mit dem speziellen, aber laut Ankündigung „leicht zu lernenden“ Liedgut vertraut machen. (hs)

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15 % „GIFTS FROM OVER SEA“ nennen sich die US-Amerikanerin Katina Mitchell und die Deutsche Ines Thomé, die am Samstag (11.) ab 20 Uhr im Kulturbahnhof Mörfelden-Walldorf (KuBa), Bahnhofstraße 38, auftreten. Das Duo präsentiert laut Ankündigung „alte und bekannte Folk-Lieder sowie neue und ungewöhnliche Kompositionen in Arrangements für Gesang, Gitarre, Laute und Harfe“. Der Eintritt kostet zwischen 6 und 8 Euro. (hs/Foto: Gifts)

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