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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D R E I E I C H Donnerstag, 10. Juli 2014

Nr. 28 B

„Uff de Gass“: 40-Jahrfeier in Offenthal

Auflage: 119.500

Ironman 2014: Spektakulärer Start am Langener Waldsee Seite 4

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Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 2

Leserservice: Anwälte und Notare in der Umgebung

Auftakt: Ein neues Netz für Nachbarn

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TV Dreieichenhain: Kostenloser Blutzuckertest am Samstag Seite 4

„Ein jegliches hat seine Zeit“ Abschied und Neubeginn: Dreieichenhainer Pfarrehepaar wandert aus Von Jens Hühner DREIEICH. Es gibt im Alltag einer jeden Kirchengemeinde Tage und Wochen, die in besonderer Weise von Abschied und Neubeginn geprägt sind. Wenn bekannte Gesichter das Pfarrhaus verlassen, wenn es um die Neubesetzung der Pfarrstelle geht, wenn der neue Seelsorger seine Koffer auspackt, dann zeigt sich der Wahrheitsgehalt einer berühmten Bibelstelle: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“: das gilt auch und gerade mit Blick auf das (Arbeits-)Leben eines Pfarrers.

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Frau (Jahrgang 1975) – beide lernten sich vor 14 Jahren in Hamburg kennen, am kommenden Sonntag wird der 1. (kirchliche) Hochzeitstag gefeiert – steht in vielerlei Hinsicht eine Reise ins Unbekannte bevor. Denn ein Besuch der künftigen Wirkungsstätte im Herzen der 5Millionen-Einwohner-Metropole Santiago de Chile, auf die sie vor rund einem Jahr im Amtsblatt der EKD aufmerksam wurden, war den Seelsorgern bisher nicht möglich. „Umgekehrt sind wir natürlich auch noch unserer neuen Gemeinde weitgehend fremd“, sagt Oehler und verweist auf das rein digitale Bewerbungsverfahren. Wie in Deutschland üblich, zeichnete der Kirchenvorstand der gerade einmal 260 Menschen zählenden Kirchengemeinde für die Besetzung der Pfarrstelle verantwortlich. Diese werden sich die beiden (Noch-) Dreieicher ab Oktober teilen. Ende jenes Monats können sie dann mit dem Reformationstag nicht nur einen zentralen Tag im Jahreszyklus der Lutheraner begehen; der 31. Oktober ist in ganz Chile gesetzlicher Feiertag. Das erstaunt den Laien vor allem deshalb, weil Chile wie alle südamerikanischen Länder bis weit in die Politik hinein von der katholischen Kirche geprägt wird.

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Dass es sich bei den Protestanten auch um eine Theologin handeln kann und dass es bisweilen um Mann und Frau (und Kinder) geht, lenkt aktuell den Blick nach Dreieichenhain. Dort nämlich bereitet sich das Pfarrehepaar Nicole Oehler und Johannes Merkel mit Tochter und Sohn darauf vor, den in den vergangenen Jahren liebgewonnenen Hayn zu verlassen. Und weil im Leben vieles irgendwie zusammenhängt, sind sie derzeit nicht die Einzigen, die auf einem sich munter drehenden Personalkarussell Koffer und Kisten packen. Im nahen Mörfelden etwa sehen Barbara Schindler und Markus Buss dem Umzug nach Dreieich entgegen, wo sie in Kürze die Nachfolge der Auswanderer antreten werden: Oehler und Merkel werden ab Anfang Oktober in der lutherischen Versöhnungsgemeinde in Santiago de Chile tätig sein.

Denn auch dort stehen gegenwärtig die Zeichen auf „Despedida y comienzo”, auf Abschied und Neubeginn. Bis Familie Oehler-Merkel Mitte August im Flieger nach Südamerika sitzt, gibt es zumindest für die beiden Erwachsenen noch viel zu tun. Es ist eine Phase des Loslassens, machten die beiden Theologen dieser Tage im Gespräch mit Pressevertretern deutlich. Ein wichtiger Termin steht dabei am kommenden Sonntag (13.) auf der Agenda. Um 10 Uhr beginnt der Gottesdienst in der Burgkirche, in dem das Paar von Dekan Reinhard Zincke von seinen Diensten „entpflichtet“, wie es im Jargon der Amtskirche

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heißt. An diesen feierlichen Akt schließt sich ein Empfang im Gemeindehaus an der Fahrgasse, das während der vierjährigen Amtszeit des 37-jährigen Merkel (seine Frau kam bereits 2008 in den Hayn) grundsaniert und umgebaut wurde. „Das Gebäude ist natürlich sehr schön geworden, aber in erster Linie werden wir die Menschen vermissen“, unterstreicht der aus dem sächsischen Moritzburg stammende Pfarrer. Für ihn und für seine in der Nähe von Gießen aufgewachsene

Keine Frage: Für Oehler und Merkel geht es aus dem früher fast komplett evangelischen Dreieichenhain (im 19. Jahrhundert gab es vor Ort mehr Juden als Katholiken), wo sie für 3.100 Frauen, Männer und Kinder in zwei Pfarrbezirken verantwortlich zeichne(te)n, in die Diaspora: Über 80 Prozent der Chilenen werden dem Katholizismus römischer Prägung zugeordnet. Für die Auswanderer war Dreieichenhain die erste Pfarrstelle. „Es ist eine tolle Gemeinde“, sagen sie und blicken zufrieden auf das Wirken am Hengstbach. Von veränderten Wochenschluss-Andachten über Veranstaltungen mit theologischen Inhalten bis hin zu neuen Akzenten auf dem Feld der Seelsorge konnten beide zahlreiche Impulse in die Arbeit einbringen und dank vieler engagierter Helfer umsetzen. „Wenn es nicht Santiago gewesen wäre, wären wir nicht im Traum auf die Idee gekommen, von hier wegzugehen. (...) Biografisch passt es jetzt einfach. Unsere Älteste wird nächstes Jahr eingeschult. Wir hatten den Eindruck: jetzt bewerben oder nie ins Ausland gehen“, wirbt das Paar um Verständnis für seinen Fortgang: „Die neue Stelle hat uns gefunden.“ Und sie verheißt große Herausforderungen – nicht nur, weil in einem frem-

„Südamerika, wir kommen“, lautet die Botschaft von Nicole Oehler und Johannes Merkel. Das Pfarrehepaar, hier mit einem Caipirinha im Vorfeld der Haaner Kerb, wandert mit seinen beiden Kindern nach Chile aus. (Foto: p)

NACH DEM WIRKLICH FULMINANTEN AUFTAKT mit einer „Swingenden Notwendigkeit“, die der singende, steppende und scherzende (der ganz einfach grandiose) Bodo Wartke gemeinsam mit dem „Capital Dance Orchestra“ im Doppelpack präsentierte, und zwei weiteren Abenden mit der nicht minder furiosen „ABBA Gold“Show (siehe Foto) haben die Burgfestspiele Dreieichenhain des Jahres 2014 mittlerweile richtig Fahrt aufgenommen. Bis zum 17. August geht es im Garten der alt-ehrwürdigen Hayner Festungsanlage Schlag auf Schlag. In der Regie des städtischen Eigenbetriebes „Bürgerhäuser Dreieich“ verspricht der Kulturreigen mit fast 90-jähriger Tradition Unterhaltung mit vielen Facetten. So gastiert am Donnerstag (10.) ab 20 Uhr die Gesangsgruppe „Maybebop“ auf der Freilichtbühne, und am 11. und 12. Juli gibt sich „Don Juan“ die Ehre. Karten gibt es im Vorverkauf an der Kasse des Bürgerhauses Sprendlingen, Telefon (06103) 600031. Aber Achtung: Als Beweis für das glückliche Händchen der Programmgestalter sind mehrere Termine bereits ausverkauft. Aktuelle Infos finden sich auch auf der Internetseite www.burgfestspiele-dreieichenhain.de. (jh/Foto: Jordan)

den Land sowieso alles anders ist. Zwar haben Oehler und Merkel mehrmonatige SüdamerikaErfahrung, in den Alltag in einer zweisprachigen Gemeinde (deutsch/spanisch) müssen sie sich erst noch hineinfühlen. Sie kennen das ausgeprägte soziale Profil der Versöhnungsgemeinde, wissen von der in einem Brennpunkt betriebenen Schule und erahnen die Herausforderungen, die die weit gestreute räumliche Verbreitung der Gemeindeglieder für den Alltag bedeutet – alles andere müsse sich zeigen. Der Vertrag des Pfarrehepaares ist auf sechs Jahre ausgelegt, danach ist eine dreijährige Verlängerung möglich. Dies schließt den Zeitpunkt des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ ein. Oehler und Merkel sind gespannt, wie sich im „Jubeljahr 2017“ der Jahrestag des Lutherschen Thesenanschlags in ihr Wirken in Chile einbinden lässt – in einem Kulturkreis, in dem Frömmigkeit so ganz anders daherkommt, als im Mutterland der Reformation. Pfarrerin Barbara Schindler und Pfarrer Markus Buss möchten sich nach „zehn schönen Jahren in

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Mörfelden“ beruflich verändern. Sie wurden am 18. Juni vom Kirchenvorstand der Burgkirchengemeinde als neue Inhaber der 1,5-Pfarrstellen gewählt und werden nach den Sommerferien

in Dreieichenhain einziehen. Merkels letzte Amtshandlung wird der Gospelgottesdienst am 27. Juli sein – auch dies ist ein weiterer kleiner Vorgeschmack auf die Fremde.

Bürgerversammlung am 23. Juli Straßenbeiträge oder höhere Grundsteuer? DREIEICH. Mit der von der hessischen Landesregierung aus CDU und Grünen geforderten Einführung von Straßenbeiträgen und der Dreieicher Suche nach einer Alternative befasst sich die diesjährige Bürgerversammlung. Diese findet am Mittwoch (23.) ab 19 Uhr im Bürgerhaus Sprendlingen, Fichtestraße 50, statt. Die Anwesenden dürfen laut Stadtverordnetenvorsteherin Renate Borgwald

eine Gegenüberstellung der beiden zur Wahl stehenden Möglichkeiten „wiederkehrende Straßenbeiträge“ oder „Erhöhung der Grundsteuer mit dem Ziel eines vorgezogenen Haushaltsausgleichs“ erwarten (die DZ berichtete). Im Anschluss an den Vortrag der Verwaltung besteht Gelegenheit zur Diskussion. Über das weitere Vorgehen wird die Politik nach der Sommerpause entscheiden. (jh)


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Dz online 028 14 b by Dreieich-Zeitung/Offenbach-Journal - Issuu