Dreieich-Zeitung Dreieich-Zeitung Stadtnachrichten StadtnachrichtenLangen Langen||Egelsbach Egelsbach||Erzhausen Erzhausen Donnerstag, 6. Juni 2013
Ausgabe Nr. 23 A Dreieich-Museum: Erschütternde Dokumente zeigen „Legalisierten Raub“
Lizenz verweigert: Kickers-Drama nach dem großen Kraftakt
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Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen
Halle Urberach: Rödermärker SPD übt nach Asbest-Fund scharfe Kritik Seite 6
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Widerstand gegen unfairen Schnellschuss Freundeskreis will Egelsbachs Gemeindebücherei retten Egelsbach (hs) – Als das Ortsparlament am 21. März mit den Stimmen von SPD und CDU den Beschluss fasste, die Gemeindebücherei am Ende dieses Jahres zu schließen, schien das kaum einen Egelsbacher zu interessieren. Denn während sich die drei Mitarbeiterinnen der Bibliothek von ihren Vorgesetzten im Rathaus mit der – ohne jegliche Vorwarnung gefällten – Entscheidung allein gelassen fühlten und empört darüber waren, dass die sozial- und christdemokratischen „Totengräber“ der in der „Alten Schule“ untergebrachten Kultureinrichtung nicht ein einziges Mal mit ihnen gesprochen hatten, bevor sie dieses fatale Votum über ihren Kopf hinweg fällten, blieb ein Aufschrei der Empörung oder gar ein Proteststurm der Öffentlichkeit aus.
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as zum einen damit zusammenhängen dürfte, dass die Zahl der Nutzer der Bücherei im Vergleich zu anderen öffentlichen Einrichtungen, über deren drohende Schließung spekuliert worden war (wie etwa das Schwimmbad), relativ klein ist. Und zum anderen die Entscheidung (wohl kalkuliert?) direkt vor den Osterferien gefallen war. Doch mittlerweile formiert sich der Widerstand gegen das drohende Aus für die Ausleihe. Ein „Freundeskreis der Gemeindebücherei Egelsbach“ hat sich gebildet und will am Samstag (8.) mit einer „Leseausweis-Aktion“ auf dem Kirchplatz gegen den ersten Akt eines möglichen sozialen Kahlschlags mobil machen. Dabei scheinen die Zahlen auf den ersten Blick durchaus gegen die weitere Existenz der
Bücherei zu sprechen. Schließlich zählt das „Lesetempelchen“ an der Rheinstraße gegenwärtig nach Angaben der SPD, die den Antrag zur
Schließung eingebracht hatte, nur rund 400 aktive Nutzer, und den jährlichen Einnahmen in Höhe von 2.400 Euro stehen im aktuellen Haushalt Ausgaben von rund 54.000 Euro gegenüber. Die daraus re-
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sultierende Kostendeckungsquote von lediglich 3,91 Prozent ist nach Meinung der „Sozis“ – auch im Vergleich zu den kommunalen Büchereien in Langen und Erzhausen – wahrlich kein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Allerdings muss man diese Statistik mit Vorsicht genießen. Denn in den genannten Kosten taucht manch diskussionswürdiger Posten auf: Die Miete in Höhe von 11.000 Euro beispielsweise fließt von einer Tasche der Gemeinde in die andere; die Reinigungskosten in Höhe von 2.800 Euro scheinen für das gesamte Gebäude anzufallen, also inklusive Volkshoch- und Musikschule, in deren Etats sie aber nicht zu finden sind; die Personalkosten (15.000 Euro) würden bei einer Schließung auch nicht eingespart, da den drei Mitarbeiterinnen offenbar nicht ge-
kündigt werden soll, sie aber bislang nicht wissen, in welchen Bereichen sie künftig eingesetzt werden sollen. Andererseits kritisiert Ulrike Neumann die Darstellung der SPD, „weil hier Äpfel mit Birnen verglichen werden“. Denn was den Etat, die Räumlichkeiten und die Zahl der Mitarbeiter in Langen anbelange, seien das ganz andere Dimensionen, betont eine der drei Mitarbeiterinnen der Egelsbacher Bibliothek. Und auch der Blick nach Erzhausen ist ihrer Ansicht nach nicht fair: „Dort sind zwei Halbtagskräfte insgesamt 35 Stunden in der Woche und während der Öffnungszeiten auch stets zu zweit tätig, während unsere Bücherei von drei geringfügig Beschäftigten mit einer Gesamtarbeitszeit von 20 Stunden geführt wird. Und nur neun Stunden davon sind Öff-
Solidarität mit der Bücherei „Leseausweis-Aktion“ auf dem Kirchplatz Egelsbach (hs) – Im Kampf um den Erhalt der örtlichen Bibliothek zeigt der „Freundeskreis der Gemeindebücherei Egelsbach“ am Samstag (8.) erstmals Flagge. Die Aktivisten sind von 8 bis 13 Uhr mit einem Info-Stand auf dem Wochenmarkt auf dem Kirchplatz vertreten und wollen mit einer „Leseausweis-Aktion“ dem „Lesetempelchen“ an der Rheinstraße den Rücken stärken. Unter dem Motto „Bücherei muss bleiben“ können die Bürger der 11.000-EinwohnerGemeinde für 10 Euro einen
Leseausweis beantragen und damit ihre Solidarität mit der Ausleihe unter Beweis stellen. „Wer das macht, erhält als kleines Dankeschön kostenlos ein Buch“, kündigt Initiator Helmut Schreiber an, der darauf hofft, auf diese Art und Weise die Zahl der Leseausweise deutlich zu erhöhen. Deshalb wird die Aktion, die den Entscheidungsträgern im Parlament deutlich machen soll, dass die Egelsbacher hinter ihrer Bücherei stehen, zwei Wochen später, also am 22. Juni, nochmals wiederholt.
WIDERSTAND DER BÜCHERWÜRMER: Sowohl Birgit Faatz, eine der drei Mitarbeiterinnen der Egelsbacher Gemeindebibliothek, als auch Kerstin Hubertus, die Flyer und Plakate für die kommende „Leseausweis-Aktion“ entworfen hat, Helmut Schreiber und Alexander Lenz (hinten von links) sowie die Kinder Tim und Moritz, allesamt regelmäßige Nutzer des „Lesetempelchens“ an der Rheinstraße, wollen sich nicht mit dessen von SPD und CDU beschlossenem Aus abfinden. Sie und die weiteren Aktivisten des „Freundeskreises der Gemeindebücherei Egelsbach“ hoffen auf Unterstützung durch die Egelsbacher Bevölkerung. (hs/Foto: Jordan) nungszeiten, wobei auch immer nur eine Mitarbeiterin vor Ort ist.“ Des Weiteren lässt Neumann, deren Angaben zufolge vor allem der Kinder- und Jugendbuch-Bereich in der rund 15.000 Medien umfassenden Bibliothek den Vergleich mit anderen Büchereien nicht scheuen brauchen, auch die niedrige Nutzerzahl nicht unkommentiert stehen. „Nicht jeder Kunde von uns hat einen eigenen Ausweis, gerade bei Familien hängen mehrere Personen an einem Ausweis, sodass die Zahl der aktiven Leser bei uns in Wirklichkeit viel höher als die genannten 400 ist“, erklärt die wie ihre Kolleginnen Birgit Faatz und Cornelia Wagner mit jeder Menge Herzblut, Eigeninitiative und viel privater Zeit in der Bücherei tätige Frau. Das werde auch beim Blick auf die Ausleih-Statistik deutlich. Seit dem Umzug in die „Alte Schule“ im Jahr 2008 sei die Zahl
der entliehenen Medien nämlich auf fast 20.000 im vorigen Jahr gestiegen und damit zweieinhalbmal so hoch wie in den alten Räumlichkeiten an der Ernst-Ludwig-Straße. Einer, der sein Scherflein zu
diesem erfreulichen Anstieg beiträgt, ist Helmut Schreiber. „Ich bin ein Hörbuch-Fan, seit dem Umzug der Gemeindebücherei in die ,Alte Schule’ ein sehr aktiver Nutzer und möchBitte auf Seite X weiterlesen
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