S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Mittwoch, 8. Februar 2017
Nr. 6 E
HSG Rodgau: Unnötiger Punktverlust gegen Leipzig Seite 2
Auflage: 30.570
Gesamtauflage 218.420
Landrat a.D. Trauer um Dr. Friedrich Keller Seite 9
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 7
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Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
Motorwelt: Neuheiten auf dem europäischen Markt
Seiten 10 und 11
Seite 4
Seite 12
Beilagen in Teilausgaben:
Rudelkampf: Leitwölfe im Finale Kern „weiß, was zu tun ist“ – Helfmann „gönnt“ sich Wahlkampf-Urlaub Von Jens Köhler RÖDERMARK. „Jetzt treten wir zwei Alphatiere halt nochmal gegeneinander an“, meinte Rödermarks Bürgermeister Roland Kern (AL/Grüne) ganz trocken und doch auch ein wenig augenzwinkernd, als er mit seinem Eppertshäuser Amtskollegen Carsten Helfmann (CDU) am vergangenen Sonntag zum Handschlag vor die Fotografen trat. Gut eine Stunde nach Schließung der Wahllokale stand im Rathaus Urberach, wo die Ergebnisse aus den einzelnen Bezirken nacheinander eintrafen und als Grafik auf eine große Leinwand projiziert wurden, das Ergebnis fest. Verkündet wurde ein Resultat, das keine großen Überraschungen zu bieten hatte.
zum Kräftemessen mit Helfmann, der es auf 38,5 Prozent brachte. Ausgeschieden sind Samuel Diekmann (SPD), für den 15,2 Prozent der Wähler votierten, und Tobias Kruger (FDP), der sich mit mageren 2,9 Prozent zufriedengeben musste. Und wie stehen sie nun, die Chancen der beiden Leitwölfe, die um die Rudelhoheit wetteifern? Diese Frage wurde bei den Strategen im Lager von AL und CDU schon am Wahlabend rauf und runter diskutiert. Mittlerweile, mit ein paar Tagen Abstand, liegen die Erkenntnisse ziemlich klar auf der Hand.
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Wahlbeteiligung: 53,7 Prozent Die Quintessenz des Urnengangs, der 53,7 Prozent der Stimmberechtigten zum „Kreuzchenmachen“ animiert hatte: Bei der BürgermeisterKür des Jahres 2017 konnte im ersten Durchgang keiner der vier Bewerber die Messlatte „50 Prozent plus X“ überspringen. Deshalb kommt es am 19. Februar zu einer Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten. Amtsinhaber Kern, der mit 43,3 Prozent in Runde 1 die Nase vorn hatte, tritt an
Kern kann sein Abschneiden beim „Aufwärmen“ als solide Basis betrachten. Insbesondere seine starken Bezirksergebnisse in Urberach signalisieren im Hinblick auf den Tag der Entscheidung: Hier könnte der ausschlaggebende Trumpf namens „Heimvorteil“ ausgespielt werden. Indes: Der Titelverteidiger hat auch zur Kenntnis genommen, wo er in der verbleibenden
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Kruger: „FDP-Stimmen im Helfmann-Ergebnis“ Zudem glaubt der knallhart auf dem Boden der Tatsachen gelandete Hoffnungsträger der FDP, dass auch das blau-gelbe Milieu schon entsprechende Vitaminspritzen für den CDUMann verabreicht hat. Kruger analysiert: „Im Ergebnis für Carsten Helfmann stecken sicher ein paar Prozentpunkte aus dem FDP-Umfeld drin. Da haben einige Leute, die mir grundsätzlich wohlgesonnen sind, offenbar schon im ersten Durchgang für den Kandidaten der Union votiert, weil sie ihm ganz einfach größere Chancen einräumen.“
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dass der Weg zu diesem Ziel kein leichter sein wird. Das Ergebnis der ersten Runde stimmt ihn bei näherer Betrachtung keineswegs euphorisch. Gewiss: Die BreidertSiedlung kristallisierte sich als Helfmann-Hochburg heraus (Spitzenwert dort: 49,7 Prozent), und auch in Messenhausen und den meisten Ober-Rodener Wahlbezirken waren seine Resultate respektabel. Doch zu beachten ist eben auch: In die 38,5 Prozent, die der Christdemokrat unterm Strich auf die Waagschale mit der Aufschrift „Zwischenstand“ bringt, sind zahlreiche Unterstützer-Stimmen der Freien Wähler, deren führende Köpfe sich klar für Helfmann positioniert haben, bereits eingeflossen.
„Luther“ auch in Rodgau
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Zeit bis zur Stichwahl den Hebel ansetzen muss, um Defizite auszumerzen. „Ich weiß, was noch zu tun ist“, bekannte Kern bereits am Wahlsonntag ganz offen und benannte zwei konkrete Punkte. Nicht nur Erfolge der Vergangenheit, sondern in verstärktem Maße eben auch politische Pläne für die nahe Zukunft werde er den Rödermärkern als Argumente „pro Kern“ vor Augen führen. An Stoff herrsche kein Mangel. Der schwarz-grüne Koalitionsvertrag, der nach der Kommunalwahl 2016 fortgeschrieben worden sei, liste alle wichtigen Themen auf. Darüber hinaus, so der 69-Jährige, müsse er seine Absicht, bis Sommer 2019 weitermachen und dann in Pension gehen zu wollen, noch einmal ganz deutlich erklären. Denn hier, an diesem springenden Punkt, komme die Frage der „politischen Balance“ ins Spiel. Und die, gibt Kern zu bedenken, bleibe in Rödermark nur gewahrt, wenn er noch eine Weile den Karren ziehe und ein Rückfall in rabenschwarze Zeiten mit totaler CDU-Dominanz verhindert werde. Helfmann kämpft just für dieses Szenario: Für eine bärenstarke Union, die alle kommunalpolitischen Schlüsselpositionen besetzt (Bürgermeister, Erster Stadtrat, Stadtverordnetenvorsteher). Der Eppertshäuser Verwaltungschef, der in der Nachbarstadt auf einen Karrieresprung spekuliert, weiß freilich auch,
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RODGAU. Seit Mai vergangenen Jahres studiert ein Projektchor unter der Leitung von René Frank in der evangelischen Emmausgemeinde in Jügesheim das Pop-Oratorium „Luther“ ein. Mehr als 50 Vokalisten werden das Werk von Dieter Falk und Michael Kunze am 11. Februar in der SAP-Arena in Mannheim aufführen. Doch die Rodgauer wollen mehr, sprich: Für sie ist nach dem Gastspiel in Baden auch ein „Heimspiel“ Pflicht, um das Jubiläum „500 Jahre Reformation“ gebührend zu würdigen. Die lokale Aufführung wird am Samstag, 25. März, ab 20 Uhr in der Aula der Georg-Büchner-Schule in Jügesheim, Nordring 32, über
die Bühne gehen. Die Besucher bekommen ein 90-minütiges Programm mit Höhepunkten des Pop-Oratoriums zu sehen und zu hören. Chor und Solisten werden die Geschichte des populären Kirchenmannes mit Pop- und Swingmusik in Szene setzen. Ein Erzähler führt durch die Handlung. „Modern und lebendig“, so die Ankündigung, werde der Streifzug durch das frühe 16. Jahrhundert gestaltet. Eintrittskarten zu Preisen von elf und (ermäßigt) sieben Euro sind im Vorverkauf im Pfarrbüro der Emmausgemeinde, Berliner Straße 2, und in der Jügesheimer Bücherstube, Mühlstraße 2, erhältlich. (kö)
Handschlag nach der „Aufwärmrunde“: Amtsinhaber Roland Kern (rechts) und Herausforderer Carsten Helfmann werden bei der Rödermärker Bürgermeister-Stichwahl am 19. Februar erneut die Klingen kreuzen. (Foto: Jordan)
Im Klartext: CDU, Freie Wähler, FDP – dieses Lager hat die gemeinsam ausgerufene Devise „Wechselstimmung in Rödermark“ schon kollektiv mit Helfmann-Unterstützung do-
kumentiert. Was wiederum den Umkehrschluss zulässt: Der Rathaus-Chef aus Eppertshausen, der sich für die zweiwöchige Phase zwischen erster Runde und Stichwahl extra zwei Wochen Urlaub genommen hat, um Wahlkampf bis zum Anschlag betreiben zu können, wird das Duell am 19. Februar nach Lage der Dinge nur dann gewinnen, wenn er im Lager der bisherigen Nichtwähler noch kräftig mobilisieren kann. Dass diejenigen, die am vergangenen Sonntag für den SPD-Bewerber gestimmt haben (exakt 1.668 Kreuzchen wurden für Diekmann gezählt), in großer Zahl zur „schwarzen Seite“ überlaufen: Darauf sollte der CDU-Aspirant wohl besser nicht spekulieren. Zwar vermied der betrübte, aber dennoch gefasste Diekmann nach seiner Niederlage ein klares Bekenntnis für die eine oder andere Seite. Der Sozialdemokrat betonte: „Ich bin
stolz auf den fairen Wahlkampf, den ich geführt habe, und auch darauf, dass es mir gelungen ist, ein gutes, freundschaftliches Verhältnis sowohl zu Herrn Kern als auch zu Herrn Helfmann aufzubauen.“ Doch in den Reihen der SPD, die in den Tagen bis zur Stichwahl noch ausführliche Analyse-Arbeit leisten und ihren künftigen Kurs mit Diekmann („Ich bleibe meiner Fraktion im Stadtparlament als Vorsitzender erhalten“) abstecken will, ist bei vielen Akteuren die favorisierte Marschroute unschwer herauszuhören. Bevor-
zugt wird die „Variante Kern“: Bürgermeister-Neuwahl in zwei Jahren, gleichbedeutend mit einer abermaligen Chance für Diekmann. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jens Zimmermann ermunterte seine Parteifreunde beim Wahl-Nachlese-Abend in der Gaststätte der Turnerschaft in Ober-Roden, auf diese Karte zu reizen. Seine Einschätzung: Diekmann habe eine „tolle Basis aufgebaut“. Er sei gut beraten, 2019 erneut um den Chefsessel der Rödermärker Verwaltung zu kämpfen.