Die Kölner Künstlerin Christiane Rath pflegte 18 Monate lang ein verwildertes Grab auf dem Südfriedhof. Die dort Beerdigten wurden ihr vertraut, es entstand eine Gedankenreise durch erfundene, gehörte und mögliche Lebensgeschichten, in die sich ihre eigenen Erfahrungen verwoben. Wir haben mit der Künstlerin, die selbst früh einen Bruder verlor, gesprochen über Erinnern und Vergessen, über Realität und Fiktion, über Leben und Sterben.
Trauer kommt in Wellen. Und jeder, der mal einen geliebten Menschen verloren hat, weiß, dass dieser eine Lücke hinterlässt, die nicht mehr zu schließen ist. Für den Kölner Künstler Jochen Höwel ist genau das eine Herausforderung: „Kunst, welcher Art auch immer, kann helfen, Trauer zu betrachten und mit ihr zu leben. Und mit jeder Träne verlässt uns ein wenig mehr des Schmerzes“, weiß er aus eigener Erfahrung. Er hat uns einen Text über seine Art der Kunst des Erinnerns geschrieben.