Kölner Straßenzeitung Draussenseiter 1/2021: Frohes neues Jahr

Page 1

30. Jahrgang | Nr. 226 | Januar 2022

R E T I E S N E S s U A DR IN

Foto: Viktoria Köln

Z A G A M N E S S A STR DA S K Ö L N E R

BESONDERE MENSCHEN

KRANKE TIERE

ENGAGIERTE FUSSBALLER


An nou Fericit /// Frohes neues JAhr

Anzeige

inhALt

30

JAHRE

Wir beraten Privatkunden, Freiberufler und Gewerbetreibende. Wir beraten Unternehmen, Verbände und gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen. Engelbertstraße 44 · 50674 Köln

Geschäftsführer:

Postfach 27 01 26 · 50508 Köln

Dipl.-Kfm. Wilhelm Mermagen

vorwort

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater

Telefon (02 21) 93 18 00 - 0 Telefax (02 21) 93 18 00 - 66

Petra Heider

e-Mail: stbg@mermagen.de

Rechtsanwältin und Steuerberaterin

Liebe Leser*innen und Unterstützer*innen,

Website: www.mermagen.de

erstmal wünsche ich im namen der Redaktion ein frohes und gesundes neues Jahr! Für uns wird es ein ganz besonderes, denn genau vor 30 Jahren – im Juni 1992 – wurde unser Vorgänger BAnK ExPRESS von ein paar Leuten am Gräberfeld für Obdachlose auf dem Südfriedhof auf der

drAussenseiter-unterstütZer-stAtement #1

Beerdigung eines jungen Punks gegründet. Schon damals

8

Foto: Lutz Wingerath

Viele obdachlose Menschen haben Hunde, oft sind es ihre einzigen Freunde. Wenn diese Tiere krank werden, kommt das einer Katastrophe gleich, auch weil das Budget für die Arztkosten fehlt. Gut, dass es nun in Köln seit einem Jahr das „Tiemo“ gibt, das Tiere bedürftiger Menschen kostenlos behandelt. Unsere Mitarbeiterin Karin Volberg hat Tiermobilinitiator Lutz Wingerath einen Tag begleitet. Seite 8.

Wer hätte gedacht, dass Autos so leicht sind? Am 15. Juli 2021, als die Flut über einen Teil Deutschlands hereinbricht, werden zuerst Autos mitgerissen, dann auch Häuser und Menschen. Viele verlieren in dieser nacht ihr Zuhause, manche sogar ihr Leben. Christiane Rath erzählt von ihrer Begegnung mit einem Mann, der diesen Tag in Gemünd erlebt hat. Seite 14.

14

Foto: Christiane Rath

wollte man den Menschen auf der Straße mit dem Heft eine

30

JAHRE

Stimme geben – das ist uns bis heute ein Anliegen. nach und nach werden wir also Anekdoten von früher, Erinnerungssplitter, alte Artikel und die Glückwünsche

Vorwort

3

..................................................................

Wegbegleiter*innen aus 30 Jahren Straßenzeitungsgeschich-

Humanitäre Hilfen: Übernachtungsangebot des Sozialdienst Katholischer Männer ......................... 4-6

te abdrucken. Und uns vor denjenigen verneigen, ohne die

Kostenlose Behandlung von Tieren

dieses wertvolle Projekt des Vereins OASE - Benedikt Labre

Zwiegespräch mit Clayd

unserer prominenten Unterstützer*innen und engagierten

e.V. gar nicht möglich wäre: Den treuen Leser*innen und unseren Straßenzeitungsverkäufer*innen, die bei Wind und Wetter hinter dem DRAUSSEnSEiTER stehen.

Therapiehund Cira

...........................

8-10 11

.............................................

................................................

Reportage: Nichts ist gut in Gemünd

........................

12-13 14-19

Buch-Tipps ............................................................. 20 Herzliche Grüße und gute Lektüre wünscht ...

Cartoon | Kolumne Aus der OASE

...................................................

.......................................................

Abonnement | Impressum Kultur-Tipp | Vorschau Christina Bacher

Service: Adressen

21

22-23

.........................................

24

..............................................

25

.................................................

26-27

Öffnungszeiten: OASE e.V. Kontakt- und Beratungsstelle Foto: Simon Veith

Foto: Anne Barth

FrAuKe KemmerLing intendantin der puppenspiele der stadt Köln

Ich unterstütze den DRAUSSENSEITER, weil hier eine sehr qualitätvolle journalistische Arbeit gemacht wird – gepaart mit einem Blick für Themen, die in anderen Stadtmagazinen nicht zu finden sind. Die Macher*innen des DRAUSSENSEITER blicken auf alle Bewohner*innen dieser Stadt und sorgen mit dafür, dass diejenigen, die zwar in Köln zu Hause sind, aber nicht in einem eigenen Zuhause leben können, an die Gesellschaft angebunden bleiben. Sie sind thematisch verbunden mit allen Bereichen der Stadt und leisten als Strassenzeitungsverkäufer*innen und Botschafter *innen des Magazins ihren Beitrag zur Verbreitung. Sie sind teilweise redaktionell beteiligt und sie sind stolz auf dieses Magazin. Zu Recht. Ich lese jede Ausgabe mit Interesse, Staunen und Gewinn. Herzlichen Glückwunsch zum 30. Geburtstag!

Montag und Freitag: 9.00 – 13.00 Uhr Dienstag und Donnerstag: 9.00 – 16.00 Uhr Mittwoch: nach Terminvereinbarung 3


An Nou Fericit /// Frohes Neues Jahr

An Nou Fericit /// Frohes Neues Jahr

„Ich bin sehr dankbar, dass ich hierbleiben kann.“ Seit Oktober 2018 hat die Stadt Köln in der Vorgebirgstraße ein Übernachtungsangebot im Rahmen der Humanitären Hilfen für wohnungslose EU-Bürger*innen ohne Sozialleistungsansprüche eröffnet, das allerdings überwiegend von Menschen aus dem Kreis der Osterweiterung genutzt wird. Für das Übernachtungsangebot stehen vor Ort bis zu 90 Plätze zur Verfügung, es ist täglich von 19 bis morgens um 8 Uhr geöffnet. Das Projekt wird durch den SKM Köln (Sozialdienst Katholischer Männer) betreut. Christina Bacher hat mit dem Leiter der Einrichtung – Dietmar Beauvisage – darüber gesprochen, wie die Hilfe in diesen Zeiten angenommen wird. Text: Christina Bacher, Fotos: Heidemarie Breer

Dietmar Beauvisage mit Sozialarbeiterin Yvonne Peuker im Büro der Einrichtung.

DRAUSSENSEITER: Bereits als die erste Zuwanderungswelle – um 2014 – aus den osteuropäischen Ländern in Köln ankam, war klar: Diese Menschen kommen voller Hoffnung, suchen Arbeit, wissen aber gar nicht, wie unser System funktioniert. Viele waren mit fadenscheinigen Jobangeboten nach Deutschland gelockt worden und wurden dann im Regen stehen gelassen. Dennoch sind sie geblieben und leben quasi als Obdachlose. Dietmar Beauvisage: Ja, das stimmt. Als man damals die Gesetzgebung geändert hat, war das natürlich erstmal eine tolle Sache: Die sogenannte Freizügigkeit versprach jedem, dass er in dem Land seiner Wahl bleiben und arbeiten kann. Da sind viele nach Deutschland gekommen. Dass das aber nicht zwingend hieß, dass jeder Zuwanderer auch Sozialleistungen bekommt, wurde vielen dann erst klar. Man musste vorher hier gearbeitet haben, was bei den meisten nicht der Fall war. Dennoch sind Menschen aus Rumänien, Polen oder Bulgarien geblieben, weil sie es hier immer noch besser haben als in ihren Herkunftsländern. Als diese große Gruppe die bestehenden Notunterkünfte und Anlaufstellen der Wohnungslosenhilfe stürmte, war recht schnell klar, dass wir es mit einer ganz anderen Bedarfslage zu tun haben. DRAUSSENSEITER: Warum hat es so lange gedauert, bis sich unser Hilfesystem dieser Zielgruppe angenommen hat? Dass man Kulturmittler und Streetworker*innen und entsprechende Angebote braucht, wie das Wohnheim in der Vorgebirgstraße? Dietmar Beauvisage: Wir vom SKM – und ich denke, da spreche ich für viele Einrichtungen in Köln – vertreten die Ansicht, dass man jedem Obdachlosen eine Notunterkunft anbieten muss – egal, woher er kommt. Dafür gibt es

4

Ordnungsbehördengesetz Der Unterbringungsanspruch eines Obdachlosen nach § 14 Abs. 1 OBG NRW ist grundsätzlich auf die Unterbringung in einer menschenwürdigen Unterkunft gerichtet, die Schutz vor den Unbilden der Witterung bietet sowie Raum für die notwendigsten Lebensbedürfnisse lässt.

sogar ein Gesetz: das Ordnungsbehördengesetz. Dennoch musste erstmal der Beschluss her, der die Stadt Köln in die Lage versetzt, das Gesetz auch für diese Zielgruppe umzusetzen, und der musste noch durch den Sozialausschuss. Daraufhin wurde dann auch erst der Bereich Humanitäre Hilfen aufgebaut, mit dem wir ganz gezielt diesen Personenkreis ansprechen konnten. Man darf ja nicht vergessen: Wir haben es hier eigentlich mit Europäern ohne Leistungsanspruch zu tun. DRAUSSENSEITER: Im Oktober 2018 wurde das Angebot in der Vorgebirgstraße eröffnet, eben ausschließlich für Menschen aus osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten, die in Not sind – als eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Was war der erste Plan und wie hat sich das Angebot inzwischen weiterentwickelt? Dietmar Beauvisage: Wir haben hier eine Anlaufstelle mit verschiedenen niederschwelligen Angeboten wie Schlafen, Essen, Trinken, Kleidung, aber auch, und das ist sehr wichtig, eine Sozialberatung. Das heißt, wir schauen dann bei jedem Einzelnen,

Humanitäre Hilfen

S

eit 2014 gilt die volle EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänen und Bulgaren, was die Zuwanderung aus diesen Ländern nach Deutschland damals verstärkt hat. Laut den EU-Regeln können sich Neu-Eingewanderte zur Arbeits­suche allerdings nur bis zu sechs Monaten in einem anderen Mit-

Pavel, 48 Jahre „Ich bin vor einem Jahr nach Köln gekommen, um hier eine Arbeit zu beginnen. Mich hatten Kollegen herbestellt, mit denen ich weiter zum Job fahren sollte. Doch die sind einfach nicht gekommen. Am Kölner Hauptbahnhof habe ich dann eine Gruppe von obdachlosen Leuten aus Polen getroffen, die mir von diesem Haus hier in der Vorgebirgstraße erzählt haben. So konnte ich meine ersten Nächte hier verbringen und weiter nach einer Arbeit suchen. Leider bin ich immer mehr in den Alkoholismus gerutscht und habe dann diesen Autounfall gebaut. Danach musste ich lange ins Krankenhaus. Mir ging es schlecht. Als ich da entlassen wurde, bin ich sofort wieder hierhergekommen. Seitdem darf ich hier auch tagsüber im Krankenzimmer bleiben, wo ich behandelt werde. Eine Reha kann ich nicht machen, weil ich nicht versichert bin. Zurzeit warte ich auf den Bescheid vom Doktor, wie es weitergeht. Mir geht es nicht gut, aber ich bin sehr dankbar, dass ich hier bleiben kann. Man versteht mich hier und kann meine Fragen übersetzen. Und überhaupt: Wo hätte ich sonst hinsollen? Vom Krankenhaus auf die Straße? Die polnische Gruppe ist hier in Köln besonders groß und alle, die ich kenne, sind obdachlos. Diese Schlafstelle ist für uns sehr wichtig – vor allem jetzt im Winter.”

gliedsland aufhalten. Danach haben sie kein Recht zu bleiben, es sei denn, es besteht konkret Aussicht auf einen Arbeitsplatz. Viele gehen aber trotzdem nicht zurück, weil auch die Lage zu Hause schlecht ist. Wie groß diese Gruppe genau ist, die sich nun seit Jahren ohne festen Wohnsitz, ohne Krankenversicherung und meist mit nur rudimentären Sprachkenntnissen

in Köln aufhält, ist unbekannt. Sie tauchen weder in der Arbeitslosen- noch in der Wohnungslosenstatik auf. In Köln hat nun ein Angebot eröffnet, das sich ausschließlich an EU-Bürger*innen mit diesem Hintergrund wendet: Humanitäre Hilfen nennt man diesen Bereich, weil diese Menschen sich – sowohl in ihren Heimatländern als auch hier – in einer ernsthaften Notlage befinden.

5


XXXXXXXXXXXXXXXX

An Nou Fericit /// Frohes Neues Jahr

»Seit es diesen Bereich der Humanitären Hilfen gibt, bekommen die Leute genau die Unterstützung, die sie benötigen.«

was ihm fehlt und wie man ihm helfen kann. Das fängt damit an, dass viele ihren Ausweis verloren haben, eine medizinische Versorgung brauchen oder sogar Anspruch auf Leistungen haben, ohne dies zu wissen. Da sind wir nun schon seit drei Jahren als sozialer Träger hier im Haus – neben dem Übernachtungsangebot – unterstützend von Montag bis Freitag ansprechbar. Und ja, das war damals ein Novum in Deutschland – inzwischen interessieren sich einige Großstädte bundesweitdafür, wie das hier so läuft, und planen ähnliche Angebote. Es macht ja keinen Sinn, die Augen vor der Realität zu verschließen: Es gibt diese notleidenden Menschen, vor allem im städtischen Raum, also muss man sich ihner annehmen. DRAUSSENSEITER: Merkt man denn eine geringere Nachfrage nach Übernachtungsplätzen in der Vorgebirgstraße, seit die Winterhilfe in der Ostmerheimer Straße geöffnet hat? Die wird ja auch vom SKM in Kooperation mit der Stadt angeboten, befindet sich aber ein ganzes Stück außerhalb der Innenstadt. Dietmar Beauvisage: Nein, da gibt es – meines Wissens – bei den Bewohnern keine großen Überschneidungen. Genau genommen haben die Leute aus Polen, Rumänien oder Bulgarien noch nicht mal Anspruch auf diese Hilfen, sie fallen da durchs Raster. Aber hier 6

in der Vorgebirgstraße wissen sie, dass man ihnen – dank der guten Arbeit der Kulturmittler – zuhört und dass sie hier auch vom Mobilen Medizinischen Dienst der Stadt gut versorgt werden. Ich denke schon, dass wir es in den drei Jahren geschafft haben, ein gewisses Vertrauen zu den Leuten aufzubauen, die oft schlechte Erfahrungen mit Obrigkeiten und dem Staat gemacht haben und erstmal sehr misstrauisch sind. DRAUSSENSEITER: Würde denn eine friedliche Koexistenz mit Obdachlosen aus anderen Herkunftländern – auch Deutschland – nicht funktionieren? Warum die Trennung zwischen den „Lagern“? Dietmar Beauvisage: Wir können zurzeit ca. 90 Übernachtungsmöglichkeiten garantieren und da sind wir jetzt bei 100 Prozent Auslastung. Es gibt also offenbar genau bei dieser Zielgruppe einen riesigen Bedarf nach diesem Angebot. Am Morgen – nach dem Frühstück – verlassen die Men-

schen das Haus, da geht hier die Grundreinigung durch und die Zimmer werden desinfiziert. Ab 11 Uhr können die Gäste dann die Beratung oder auch andere Angebote und Hilfen wahrnehmen. Das wissen alle und das wird auch rege genutzt, und zwar deshalb, weil wir hier mit Kulturmittlern arbeiten, die deren Sprache sprechen. Das ist auch besonders wichtig bei der medizinischen Versorgung. Seit es diesen Bereich der Humanitären Hilfen gibt, bekommen die Leute genau die Unterstützung, die sie benötigen. Es geht also darum, zielorientierte, passgenaue Formen und Angebote zu schaffen. Mal davon abgesehen, dass wir Konflikte vermeiden wollen, die es aber anfangs gab, als wir im Winter das Haus für alle geöffnet hatten. Da wurden Konflikte schnell körperlich, auch weil die verbindende Sprache fehlte. Heute ist hier mehr Ruhe – das ist für alle gut. DRAUSSENSEITER: Wie arbeiten Sie mit anderen Einrichtungen zusammen? Dietmar Beauvisage: Selbstverständlich arbeiten wir im Auftrag der Stadt Köln sehr eng mit dem Gesundheitsamt und dem Sozialamt zusammen, sowieso mit Streetworker*innen verschiedener Einrichtungen und nach Bedarf mit anderen Trägern wie beispielsweise der Caritas. Das ist ein großes Paket, das wir hier gesellschaftlich stemmen müssen, und da ist es wichtig, das gemeinsam anzupacken. DRAUSSENSEITER: Herzlichen Dank für das Gespräch!

7


An nou Fericit /// Frohes neues JAhr

An nou Fericit /// Frohes neues JAhr

A

Fotos: Lutz Wingerath

Kostenlose Behandlung von Tieren bedürftiger Menschen Überall in der Stadt sieht man obdach- oder wohnungslose Menschen mit ihren Tieren, zumeist Hunde, die ihre treuen Begleiter*innen und oft einzigen Freund*innen sind. Auch diese Tiere werden natürlich krank, und da fragt man sich, wie bedürftige Menschen einen Tierarzt bezahlen können. Seit ungefähr einem Jahr gibt es in Köln „Tiemo“ – das Tiermobil, in dem die Tiere

von schnecken, mäusen und hunden Lothar Schmieding hat sich für das Leben auf der Straße entschieden. im Juli 2016 machte er sich erstmalig auf den Weg: von Köln nach Hamburg bis München. in der Reihe „Lothars Marsch“ berichtete der gelernte Maschinenbau-ingenieur im DRAUSSEnSEiTER von seinem Unterwegssein. Wir haben ihn nach seinen Erfahrungen mit Tieren gefragt. Dazu lässt er uns in sein Tagebuch aus dem Herbst 2021 blicken. Foto: Christina Bacher

8

bedürftiger Menschen kostenlos behandelt werden. initiator dieser Einrichtung ist Lutz Wingerath, Geschäftsführer der Kölner Sportstätten GmbH, der gemeinsam mit einigen Freund*innen den Verein „Herzensangelegenheit – Menschen für Tiere und Tiere für Menschen in not“ gegründet hat. DRAUSSEnSEiTERMitarbeiterin Karin Volberg hat sich einen Behandlungstag vor Ort angeschaut und mit dem initiator Lutz Wingerath sowie dem Tierarzt Sebastian GoßmannJonigkeit gesprochen.

Sonntag: Die Ulme, die mir zukünftig als Pilgerstab dienen soll, hatte ich noch gestern geschält. Heute Morgen habe ich einmal alle Lebensmittel sondiert. Es empfiehlt sich, alles – außer Glas- und Blechbehälter – gegen Nager in stabilen Boxen zu lagern. Und auch das Verhalten der Schnecken gehört genau studiert. Am Pilgerstab sah ich heute Morgen zwei Schnecken hochklettern. Ich hatte den Stab gegen den Baum gelehnt. Eine gab nach zehn Zentimetern auf, obwohl ich sie durch Berührung versuchte zu ermutigen. Die zweite

uf dem Parkplatz an der Jugendherberge in der Siegesstraße in Köln-Deutz sieht man an diesem sonnigen Mittwochnachmittag Menschen, die es sich mit ihren Hunden an verschiedenen Stellen im Gras oder einfach auf dem Boden gemütlich gemacht haben und geduldig warten, bis sie bzw. ihre Vierbeiner an der Reihe sind. An einer Stelle liegen Packungen und Dosen mit Tierfutter, die die „Kölner Tiertafel“ (siehe Kasten) vorbeigebracht hat. Wer möchte, kann sich daran bedienen. Fast am Ende des Parkplatzes steht das Tiermobil, in dem heute schon einige Patient*innen verarztet wurden. Lutz Wingerath läuft mit „Patientenkarten“ hin und her und ruft den nächsten Vierbeiner auf. DRAUSSENSEITER: Herr Wingerath, wie kamen Sie auf die idee, den Verein „Herzensangelegenheit – Menschen für Tiere und Tiere für Menschen in not“ zu gründen? Lutz Wingerath: Ich habe mich schon längere Zeit sozial für Menschen engagiert und Spendenaktionen organisiert. Im Jahr 2017 habe ich dann mit sieben Freund*innen einen Verein gegründet, der zunächst nur Spenden gesammelt und weitergegeben hat. Wir wollten dann aber ein eigenes Projekt ins Leben rufen und haben 2018 damit begonnen. Wir haben uns zunächst den Wagen besorgt, übrigens ein alter UPS-Wagen,

schaffte es auf 30 Zentimeter. Die Stabspitze wollte noch keine erreichen.

metern fallen. Jedes Mal, wenn ich nachschaue, sind die schon in weiter Ferne.

Montag: Auch heute Morgen war eine Schnecke auf Tour. Die war sogar schon wieder auf dem Rückweg. Diesmal hatte ich den Stab von fast zwei Metern Länge deutlich flacher gestellt. Morgen früh will ich wieder beide Schnecken begrüßen, wenn deren Kommunikation keinen Schaden genommen hat.

Mittwoch: Heute war eine Schnecke auf einer Dose Bier. Auf dem Pilgerstab waren es erneut zwei.

Dienstag: Heute Morgen meinte ich tatsächlich wieder zwei Schnecken entdeckt zu haben. Ich glaube, die lassen sich auf den letzten Zenti-

Samstag: Die Erstürmung der Zugspitze mit meinem Freund wird auf 2022 verschoben. Eine Schnecke hatte den Stab heute bis zur Hälfte erstürmt. Dann kroch sie auf die Unterseite und hat sich auf 50 Zentimeter fallenlassen. Als ich nachsah – zirka fünf Minuten später – war der Stab frei. Auf ebenem Gelände sind die auch ganz schön schnell.

den wir nicht nur fahrzeugtechnisch instand gesetzt haben. Wir mussten den Wagen umbauen und mit allem einrichten, was für eine medizinische Erstversorgung von Tieren erforderlich ist. So brauchten wir u.a. einen Tisch, eine Waage, Höhenausgleich, Klimatisierung, Heizung, Akkus und auch eine Dachluke. Alles zusammen hat das etwa 50.000 Euro gekostet. DRAUSSENSEITER: Und wie haben Sie den Betrag finanziert? Über Spenden? Lutz Wingerath: Nein. Dazu war der Betrag zu hoch. Der Verein hat ein Privat-Darlehen aufgenommen, das er nach und nach über Spenden abzahlt. DRAUSSENSEITER: im Jahr 2019 waren die Vorbereitungen abgeschlossen, aber erst 2020 ist das Tiermobil in Betrieb gegangen. Lutz Wingerath: Es war nicht einfach, einen geeigneten Standort zu finden. Wir bieten unsere Leistung einmal im Monat an, können aber keine Regelmäßigkeit garantieren, sondern sind darauf angewiesen, wann der Tierarzt Zeit hat. Wir kommen mittwochs oder freitags, aber das ist für einen städtischen Platz zu vage, so dass wir auf private Hilfe angewiesen sind. Über „Helping Hands Cologne“ (siehe Kasten), mit denen wir eng zusammenarbeiten, wurde der Kontakt zur Jugendherberge hergestellt, und wir sind dankbar, hier einen festen Standort gefunden zu haben.

Sonntag: Nudeln von den Tafeln musste ich heute entsorgen, weil ein Nager dran war. Eine Zwiebelsuppe kann ich in nächster Zeit bereiten, weil ich ein vollständiges Netz mit Inhalt gefunden habe. Montag: Ich vernahm ein gewisses Rascheln im Gras. Mutmaßte, es sei ein Wildbret, und rief: „Tarzan, fass!“, so wie es Ulrich Roski in seinem Lied „Des Pudels Kern“ tut. Das Mäuschen hatte sich tatsächlich in der Tasche verirrt, wo ich gestern noch ein trockenes Sesam-Vollkorn-Knäckebrot für heute eingepackt hatte. Dass Mäuse Ananas mögen, weiß ich jetzt auch. Ich hatte einen schwim-

Herzensangelegenheit – Menschen für Tiere und Tiere für Menschen in Not e.V. Steinmetzstraße 14, 41515 Grevenbroich Weitere Informationen und Möglichkeiten, den Verein zu unterstützen:

 www.herzensangelegenheit-ev.de

DRAUSSENSEITER: Wie erfahren ihre Kund*innen denn, wann das Tiermobil hier steht, wenn der Tag sich ändern kann? Lutz Wingerath: Das ist überhaupt kein Problem. Das geht über Mund-zu-Mund-Propaganda. „Helping Hands“ oder auch die „Tiertafel“ werden von uns informiert, und die geben die Information dann weiter. Auf unserer Webseite wird der nächste Termin ebenfalls angekündigt. DRAUSSENSEITER: Wie viele Kund*innen haben Sie denn jeweils? Lutz Wingerath: Das ist unterschiedlich, im Durchschnitt 10 bis 15 Kund*innen. Planmäßig stehen wir hier zwischen 15 Uhr und 17:30 Uhr, aber einmal waren wir sogar bis 19.20 Uhr hier. DRAUSSENSEITER: Und welche Tiere behandeln Sie hier? Lutz Wingerath: Da unser Veterinär eine Kleintierpraxis hat, können wir auch nur Kleintiere behandeln. Es sind überwiegend Hunde, aber auch

menden Getränkehalter gehabt. Jetzt ist ein Mäusebiss verantwortlich für die Undichte. Tupperware-Dose vom 1,10 Euro-Shop. Das Knäckebrot passt. Einen kleinen Mülleimer aus Blech fand ich heute Morgen. Den habe ich auch in Verwendung genommen. Aber nicht für Müll. Mittwoch: Heute Morgen hatte ich gleich zwei Tassen Kaffee. Zwischen den Tassen habe ich sechs Zwiebeln verarbeitet und kleine Brotstücke geröstet. So langsam ist die erste Kartusche vom Campingkocher zur Neige gegangen – nach gut drei Wochen. Gestern wurde in der Obdachlosen-Seelsorge Gubbio ein Foto von

9


Katzen, und einmal hatten wir eine weiße Hausratte zur Behandlung hier. An unserem Standort in Grevenbroich – wo wir übrigens angefangen haben – hatten wir auch einmal ein Meerschweinchen. DRAUSSENSEITER: Herr Goßmann-Jonigkeit, Sie behandeln die Tiere. Mit welchen Krankheiten werden sie denn hergebracht? Sebastian Goßmann-Jonigkeit: Die Tiere werden hier zunächst einmal untersucht. Wenn Sie so wollen, sind wir eine Art „TÜV“. Zunächst wollen wir wissen: „Wo ist das Problem?“ Viele Tiere haben einfach Übergewicht und da können wir nur Ratschläge geben, was die Ernährung und Bewegung betrifft. Einige Tiere haben eitrige Hautentzündungen und Verletzungen, vor allem Bisswunden. Und allein heute haben wir drei Hündinnen mit Scheinschwangerschaft! Das gibt es auch bei Tieren. Übrigens kommen manche Hundebesitzer*innen im Sommer mit ihren Tieren barfuß her, um zu sehen, ob der Boden nicht zu heiß für ihr Tier ist.

an eine*n niedergelassene*n Ärzt*in. Lutz Wingerath: Wir arbeiten dabei mit mehreren niedergelassenen Ärzt*innen zusammen. Natürlich können wir nicht jede Behandlung finanzieren und müssen eine Weiterbehandlung auch mal ablehnen, so geschehen bei einem 14-jährigen Hund, der einen Tumor hatte. Bei teureren Behandlungen müssen die Tierhalter*innen auch selbst einen Beitrag im Rahmen ihrer Möglichkeiten leisten. DRAUSSENSEITER: Haben Sie weitere Pläne für das Tiermobil? Lutz Wingerath: Es ist geplant, unsere Leistung an einem weiteren Standort in Sülz bei der „Tafel“ anzubieten. Dazu brauchen wir aber eine*n Tierärzt*in und eine Unterstützung, wie bei Herrn Goßmann-Jonigkeit und seiner Helferin Antje Mairich, die von Beruf Schauspielerin ist. DRAUSSENSEITER: Herzlichen Dank für das Gespräch!

An nou Fericit /// Frohes neues JAhr

Kölner Tiertafel Die Tiertafel-Koeln e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der für in finanzielle Not geratene Menschen mit Haustieren gegründet wurde. Niemand soll seinen langjährigen Weggefährten abgeben müssen, weil das Geld für das Futter knapp ist. Der Verein engagiert sich allgemein zudem für den Tierschutz. Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Unterstützung:

 https://tiertafel-koeln. jimdofree.com

Foto: Nicole Homburg

An nou Fericit /// Frohes neues JAhr

Zwiegespräch mit cLAYd Kölsche Linda

Helping Hands Cologne Helping Hands Cologne e.V. wurde 2014 gegründet und arbeitet unter dem Motto „Direkthilfe von Hand zu Hand“. Aus der Flüchtlingshilfe entstanden, leistet der Verein Hilfe für Obdachlose und Bedürftige. Weitere Informationen und die Möglichkeit zu helfen:

 www.hhc-obdachlosenhilfe.koeln

DRAUSSENSEITER: Und inwieweit können Sie die Tiere behandeln? Sebastian Goßmann-Jonigkeit: Wir können die Tiere verbinden, Salben, Spritzen und Medikamente verabreichen. Wenn ein Tier eine ersthafte Erkrankung hat und vielleicht operiert werden muss, überweisen wir

Wenn ich eines Tages den Himmel seh‘ Und über die Regenbogenbrücke geh‘, Bleibst du hier unten alleine zurück, Dein Herz, das ist dir dann gedrückt. Ich schau von oben auf dich nieder, Du spürst das immer wieder. Deine Augen voller Tränen. Du wünschst, dass die Stunden wiederkämen. Doch auch, wenn du mich nicht siehst, Du meine Spuren mit dem Herzen liest. Ich werde mich zu dir legen Und dich mit Liebe aus dem Himmel umweben. Deine Schritte sind dann schwer, Deine Hände sind dann leer. Keine Leine mehr in der Hand, Niemand mehr, der sie spannt. Ich weiß, es wird dich brechen, Hörst keinen mehr du hecheln, Keine feuchte Nase, die dich stupst, Weil man gerade jetzt mal runter muss. Bei Wind und Wetter sind wir raus Und um die Häuser rumgebraust. Jeden Tag was zu erleben, War immer unser Bestreben. Langeweile gab es kaum. Und mir war jeder Baum, Alle Wiesen in der Stadt Machten mich mit Nachrichten satt. Stets hast du mir Zeit gelassen, Alles gründlich mit der Nase zu erfassen. Du warst immer für mich da Und ich alleine dein Star. Tag für Tag und Jahr für Jahr Machten wir unsere Welt wunderbar. Als kranker Hund Hatte deine Kasse nur Schwund. Doch war es für dich kein Grund, Du machtest meine Welt ganz bunt. Die Zeit, sie flog dahin,

Jeder Tag war ein Gewinn. Ich habe dich immer beschützt, Und du mich dafür geküsst. Viel habe ich gesehen, Meine Reisetasche blieb nie stehen. Immer war ich mit dabei, Nie war ich dir einerlei. Ob nah, ob fern, Wir reisten beide gern. Viel nahmst du für mich in Kauf, Sagtest, alles nimmt seinen Lauf. Du musstest viel organisieren, Viel Neues ausprobieren. Deine Stimme voll Liebe, voll Stolz, Spieltest mit mir auch mit Holz. Andern sagtest du, ich sei ein Charakterhund, Mein Wille sehr gesund. Du nanntest mich einen Kämpfer, Brachte die Gesundheit uns auch Dämpfer. Durch Höhen und Tiefen Wir zusammen liefen. Nun werde ich alt, Ich weiß, auch meine Zeit kommt – Vielleicht schon bald. Doch jeder Tag, den ich bei dir bin, Gibt mir einen Sinn. Ist meine Aufgabe dann erfüllt, Liebe uns zwei umhüllt, Gehe ich still und leise Auf meine Art und Weise. Sei nicht traurig, gräme dich nicht, Ich wart‘ auf dich im ewigen Licht. Wenn es auch dauert, Lieg‘ ich auf der Lauer, Solange schick‘ ich dir Wind, Bis wir wieder zusammen sind. Genieße jeden Tag mit mir, Denn noch sind wir ja hier. Dein Clayd

von schnecken, mäusen und hunden einer Eule in der Runde geteilt. Das ist eigentlich ein Nachtvogel; hat aber am helllichten Tag eine Stunde auf einem Ast im Wald ausgeharrt. Die Frau hat – wie ich – eine besondere Affinität zu Tieren. Am Zelt gab es dann für mich noch einen Liter Rotwein. Was passt besser zu einer Zwiebelsuppe französischer Art mit Käse und geröstetem Weißbrot? Freitag: Die Dosen sind doch an der Kante unsicher. Am Deckel sind an einer Stelle fünf Millimeter angeknabbert worden. Heute Morgen ging alles ins Zelt. Das ist in der Nacht offen. Der Nager hat während meiner

10

Tiefschlafphase ein Brötchen angeknabbert. Am Mittwochabend – ich speiste gerade die Zwiebelsuppe – entdecke ich in zirka 1,50 Metern Höhe eine Schnecke. Damit die nicht in die Suppe fällt, habe ich sie abgelöst. Die wollte hier doch tatsächlich nächtigen. Samstag: Aus Wut hat die Maus heute ins Klopapier gebissen. Allerdings könnte es auch das Eichhörnchen gewesen sein, das ich heute Morgen gesehen habe. Montag: Interessant war die Mäusefütterung gestern Abend. Sofort nahm

ich ein Knäckebrot und brach es in Stücke. Wenigstens zwei huschten hin und her. Auch eine Scheibe Käse habe ich verteilt. Am Morgen hörte ich wieder ein Rascheln. Sind die schon wieder hungrig? Dienstag: Gestern Abend gab es das Reislinsengericht von der Sikh-Gemeinschaft noch einmal aufgewärmt. Die waren am Samstag in der Krebsgasse gewesen. Etwas hatte ich noch für die Mäuse übergelassen. Dazu noch Brot und heute Morgen ein Brötchen. Gestern waren es dann noch Nachbarn des Pärchens, die sich geladen hatten. Mein Besteck lag in

der Nacht in einem Stoffbeutel offen herum. An zwei Stellen ist der jetzt zerstört. Da sind wohl einige darauf aus, ins offene Messer zu laufen. Noch ist nichts passiert. Einen Monat später: Heute Morgen habe ich die kleine Stelle am Fußende des Zeltes mit Gewebeband geflickt. Gestern Abend hatte ich die Stelle erst entdeckt. Ich hatte mich bereits vor geraumer Zeit über angebissenes Brot im Frühstücksbeutel gewundert. Montag: Champignons wollte ich heute Morgen mit Putenbrust und Ei

kombinieren. Ich hatte alles in die Pfanne geschnitten und dem Ganzen meinen Rücken zugewendet. Zwei Minuten später wollte ich mit dem Anbraten beginnen. In der Pfanne sehe ich nur noch einige Pilze, aber keine Putenbrust mehr. Das kann nur ein Hund gewesen sein, der den Platz kennt und der schon mal unter das Vordach kommt. Ich schneide Putenbrust nach und lasse jetzt die Putenbrust nicht mehr aus den Augen. Dienstag: Ich hatte am Sonntag einen Kugelschreiber gefunden, der für „Fressnapf“ wirbt. Heute Morgen,

ich hatte mich gerade auf dem Stuhl niedergelassen, kam ein schwarzer Hund zielstrebig unter das Vordach gelaufen. Ich hatte noch nichts für ihn zubereitet. Für mich auch nicht. Ich beugte mich ihm ein wenig entgegen. Er bellte nicht, verließ aber den Bereich. Zwei Wochen später: Bei mir waren wieder Mäuse im Zelt. Nur ein Schokoweihnachtsmann hatte ein Loch. Den habe ich jetzt im Wald verteilt. Die Grillzange und der Pfannenwender sind spurlos verschwunden. Ich habe da bereits jemanden in Verdacht.

11


An Nou Fericit /// Frohes Neues Jahr

„Durch die Hilfe ihres Engels wurde Katka wieder glücklich“ Seit bei Kateřina eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert wurde, ist ihr Leben schwierig. Aber dank ihres Therapiehundes Cira ändert sich das. Mutter Barbora, die ihre Tochter meist Katka nennt, erzählt uns, wie der Therapiehund Katka dabei hilft, mit ihrer Situation umzugehen und ihr Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Protokoll: Zuzana Daušová

D Katka mit ihrem Therapiehund Cira. „Das Einfühlungsvermögen des Hundes hilft mir, hinter Katkas Maskierung ihrer Gefühle zu sehen“, sagt deren Mutter Barbora. Bild: Nový Prostor

12

as Leben hat es nicht gut mit Katka gemeint. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie ein gesundes, unbeschwertes und sehr charmantes junges Mädchen. Aber hinter dieser Fassade verbirgt sich eine andere Geschichte. Nachdem ihr Vater, der unter Depressionen und Alkoholsucht litt, die Familie verlassen hatte, wurde sie nicht nur von ihren Mitschüler*innen schikaniert und verspottet, sondern auch von ihrer Lehrerin. Und zu Hause erwartete sie statt Unterstützung jahrelange Misshandlung durch ihren Großvater. All dies führte dazu, dass bei ihr eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert wurde, eine Erkrankung, die als Reaktion auf traumatische Ereignisse auftreten kann. Mit der Ankunft ihres Therapiehundes wurde Katkas Welt eine bessere. Mit Ciras Unterstützung geht Katka jetzt wieder in die Schule, Cira hilft ihr, in ihrer Umgebung zurechtzukommen. Und Cira ist die einzige beste Freundin, die Katka zu sich lässt, wenn es ihr schlecht geht. Seitdem meine Tochter Kateřina Cira hat, habe ich einen großen Fortschritt in ihrem Verhalten festgestellt. Sie sind erst seit ein paar Monaten zusammen, aber Katka ist insgesamt ruhiger und ausgeglichener. Cira ist jemand, mit dem sie spielen und lachen kann und der sie immer aufmuntert. Dank ihr kann Katka die Sicherheit unseres Hauses besser verlassen, um die Post zu holen oder einkaufen zu gehen. Sie kommt auch mit anderen Situationen besser zurecht, die ihr normalerweise schwer fallen: Gespräche

mit Fremden, der morgendliche Schulweg, der Besuch bei Freund*innen, Prüfungen. Und bei Veränderungen in ihrer Umgebung passt sie sich besser an. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass Katka die Verantwortung für Ciras Betreuung hat. Das muss sie ohne fremde Hilfe leisten. Jeden Tag lässt Katka sie raus, geht mit ihr spazieren, spielt mit ihr, trainiert sie, füttert sie, kümmert sich um sie. Sie hat feste Regeln, die sie befolgen muss, um sich um Cira zu kümmern, und das tut sie auch gerne. Cira hilft Katka sehr, wenn sie unter Angstattacken oder sozialen Ängsten leidet, unter Depressionen und Albträumen. Normalerweise springt Cira sie an, bevor diese überhaupt angefangen haben; sie kann sie spüren. Cira leckt Katka dann ab, kuschelt sich an sie, legt sich zu ihr und versucht, ihr zu helfen, so gut es geht. Das Einfühlungsvermögen des Hundes hilft mir, hinter Katkas Maskierung ihrer Gefühle zu sehen. Katka sagt immer: „Es ist nichts, alles ist in Ordnung.“ Immer wenn ich mir nicht sicher bin, schaue ich Cira an. Wenn sie döst und uns keine Aufmerksamkeit schenkt, bedeutet das, dass alles in Ordnung ist. Aber wenn sie nervös um Katka herumschaut oder sogar an ihr hochspringt und sie mit ihren Augen fixiert, ist es offensichtlich, dass etwas nicht stimmt. Katkas psychischer Zustand verbessert sich langsam. Sie kann ihre Gefühle besser kontrollieren, auch wenn das nicht immer angenehm für sie ist. Ihr Stress und ihre Ängste führen nicht mehr direkt zu Anfällen. Es ist eine Erleichterung, dass sie jetzt unter körperlichen Symptomen leidet – wie etwa Übelkeit, die ein Zeichen für eine geringere psychische Belastung sind –, denn diese werden mit der Zeit wieder verschwinden. Auch die langfristigen Probleme, die sie mit ihrer linken Hüfte hatte und die größtenteils psychosomatisch bedingt waren, sind verschwunden. Cira ist ein unermesslicher Segen für uns alle. Es ist wunderbar zu sehen, dass Katka durch die Hilfe ihres eigenen Engels wieder glücklich ist und das Leben genießen kann.

Übersetzt aus dem Englischen von Lisa Luginbuhl Mit freundlicher Genehmigung von Nový Prostor/INSP.ngo

13


Nichts ist gut in Gemünd FOTOSTRECKE: Impressionen aus den von der FLUTKATASTROPHE schwer betroffenen Eifelorten Ahrweiler, Gemünd und Urft im Spätherbst 2021 Text und Fotos Von Christiane Rath

14

15


IMPRESSIONEN

IMPRESSIONEN

Christiane Rath suchte in Gemünd nach den Spuren der Flutkatastrophe, als sie von einem freundlichen älteren Herrn angesprochen wird. Ein Gedächtnisprotokoll. Die Fotos stammen aus Gemünd, Ahrweiler und Urft.

Er hat als Kind den Krieg gesehen. Alles in Schutt und Asche 1944. Da war er knapp 8. Jetzt ist er 84. Er spricht leise und lächelt oft. Manchmal an ungewöhnlichen Stellen. Wir stehen an einer Straßenecke in Gemünd. Hier stand das Wasser in der Nacht zum 15. Juli auf 1,90 Meter. Im Zeitungskasten hängt noch der KStA vom 14. Juli, der die Menschen beruhigt. Da steht, die Talsperren werden halten. Die Kirchturmuhr ist stehengeblieben, als die Elektronik versagte. Sie steht immer noch auf 23 Uhr 10. Das ging alles so schnell. Er hatte noch Sandsäcke auf die Gartentreppe gelegt und gemessen, wie schnell die Flut steigt. Sinnlos. Zum Glück hatte er auf seine Tochter gehört und am Nachmittag das Auto auf den Berg gefahren. Wer hätte gedacht, dass Autos so leicht sind? Sie wurden mitgerissen und knallten mit Wucht gegen alles, was rechts und links im Weg war: gegen Hauswände, Laternen und Straßenschilder. Am Ende sahen manche aus wie zerknülltes Pergamentpapier. Am nächsten Morgen sah man ein Wohnmobil, das auf dem Dach eines PKW stand. Ein Ehepaar aus der Nachbarschaft, das sich mit dem Auto retten wollte, blieb an der Brücke hängen, sie war schon überschwemmt und verstopft. Beide sind tot. Ein junger Mann aus dem Ort wurde von einem riesigen Straßenschild erschlagen. Insgesamt 19 Tote in Gemünd. In seiner eigenen Garage hatte er viele wertvolle Gerätschaften. Industriestaubsauger. Elektrischer Rasenmäher. Schlagbohrmaschine. Alles weggespült. Komplett leer und voller Schlamm. Fünf Kölner Helfer*innen machten sie in 4 Stunden besenrein. Ist nicht schlimm, dass alles weg ist. Was ist überhaupt noch wichtig? Die lauten Knallgeräusche, als die Schaufensterscheiben barsten. Die hat er noch gehört. Dann war er wohl bewusstlos. Als er wieder zu sich kam, lagen die Schränke alle auf dem Gesicht. Ulkig, oder? Na ja, wo hätten sie auch sonst hinfallen sollen. Die musste man von hinten aufschneiden. Drinnen war fast das ganze Porzellan noch heile. 

16

17


IMPRESSIONEN

 Auf den Friedhof durfte man eine Woche nicht mehr, man kann sich schon vorstellen, warum. Den hat die Bundeswehr bewacht und aufgeräumt. Die Jungs sind ja etwas robuster. Überhaupt. Die unzähligen freundlichen jungen Helfer*innen, da sagt man immer, die Jugend sei schlecht. Aber das stimmt nicht. Sie ist viel besser als man denkt. Aber wie es jetzt weitergeht, weiß man nicht. Die Häuser sehen zwar ganz gut aus. Aber jetzt kommt der Winter. Die Heizungen sind alle kaputt und es gibt nicht genug Handwerker*innen. Und keine Ersatzteile. Er steht auf einer Warteliste mit der Nummer 167. Viele Leute sind weg und kommen nicht mehr wieder, besonders ältere. Sie haben keinen Mut mehr. Er weiß es auch noch nicht. Immerhin kann er wieder schlafen, ohne das Wasser zu sehen. Alles hier ist giftig, voller Öl und Chemikalien. Das ging alles so schnell. Auch das Ablaufen. Eigentlich kommt er ja aus dem schönen Ahrweiler, das war seine Heimat. Aber da traut er sich nie mehr hin. Noch ein trauriges Lächeln und er wünscht mir einen schönen Tag.

18

19


Buch-tipps

cArtoon | cLAYd

Markus Böhm/Danial Montazeri

Nora Krug

Olympia

Fußballgames

Heimat

 Der achte Band der Serie um den Oberkommissar Gereon Rath spielt 1936 in Berlin, zur Zeit der Olympischen Sommerspiele. Diese für das NS-Regime so wichtige Propagandaveranstaltung, die der Weltöffentlichkeit das friedliche Gesicht der Nazis vor Augen führen sollte, bekommt durch einen Todesfall im olympischen Dorf einen ersten Riss. Der Herzanfall eines US-Funktionärs stellt sich als Mord heraus, was um jeden Preis verschwiegen werden muss. Die Gestapo befürchtet eine kommunistische Verschwörung, die die Spiele und das Ansehen Deutschlands in der Welt verunglimpfen soll. Daher wird Oberkommissar Rath in die Kriminalwache des olympischen Dorfs versetzt, um eine verdeckte Ermittlung durchzuführen. Raths ehemaliger Pflegesohn Fritze, der im olympischen Dorf zum Jugendehrendienst abkommandiert wurde, war Zeuge des vermeintlichen Herzanfalls. Obwohl ihm verboten war, mit seinen ehemaligen Pflegeeltern in Kontakt zu treten, musste er als Zeuge mit Gereon Rath sprechen. Da Rath ahnt, dass Fritze in Gefahr geraten könnte, versucht er alles, um dessen Namen aus den Ermittlungen herauszuhalten. Auch als ein zweiter Mord geschieht, glaubt Gereon Rath nicht an eine Verschwörung. Er geht heimlich eigenen Spuren nach, wobei seine Frau Charlotte ihn bei den Ermittlungen unterstützt. Der Roman ist – wie die vorigen Bände auch – sehr komplex mit verschiedenen Erzählsträngen und gibt wieder einen Einblick in das politische Zeitgeschehen. Der Hintergrund der Olympiade macht das Buch besonders interessant. Ach ja: und dann erscheint noch ein alter Bekannter auf der Bildfläche: Abraham Goldstein, der Namensgeber des dritten Bandes der Reihe, der eine undurchsichtige Rolle spielt. Das Ende dieses achten Bandes ist so überraschend, dass man mehr als gespannt sein kann, wie die noch angekündigten zwei Fortsetzungen aussehen werden.

 Es waren einmal ein paar Striche und ein quadratischer „Ball“, die in weiß-grauer Farbe über matt graue Bildschirme ruckelten. Dann wurden die Striche durch immer menschlichere Figuren ersetzt, die Bälle wurden runder, Farben kamen ins Spiel. Später hielten 3-D-Grafik und Online-Modi Einzug. So ungefähr lässt sich die Geschichte der Fußballspiele für Konsolen und Computer zusammenfassen. Die beiden Spiegel-Online-Redakteure Markus Böhm und Danial Montazeri blicken auf 100 Seiten auf den Werdegang dieses Genres, das für Abermillionen Menschen auf der Welt ein zentrales Element ihrer Freizeitgestaltung ist – oder sogar Beruf. Anschaulich und leicht verständlich beziehen sie dabei auch technische, kommerzielle und soziale Aspekte ein. In interessanten Exkursen geht es unter anderem um Fußballmanager-Spiele und die Typologie der Gamer. Die Autoren fassen auch heiße Eisen an, über die sich Gamer*innen aus aller Welt regelmäßig den Kopf zerbrechen oder gerne mal aufregen: Sie gehen der Frage nach, wie eigentlich die Bewertungen der virtuellen Fußballstars in der FIFA-Reihe zustande kommen (Spoiler: das Ganze geschieht eher subjektiv als objektiv). Sie arbeiten auf, wie FIFA-Hersteller Electronic Arts versucht, den Gamern via Ultimate-Team-Modus das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und sie blicken auf die fast schon traditionelle Benachteiligung des Frauenfußballs in den großen Spieleserien. Dabei bleibt aber immer deutlich, dass hier zwei Fans schreiben, die viele Stunden ihres Lebens vor Konsolen und Computern verbracht haben und die bei der Recherche für ihr Buch einfach nur mehr über Geschichte und Hintergründe ihres Hobbys herausfinden wollten.

 Fast wie ein Kinderbuch sieht es aus, von Hand gezeichnet auf fröhlichem Gelb: Man sieht eine junge Frau, die mit Wanderstab dem Betrachter den Rücken zuwendet und eine dörfliche Landschaft aus erhöhter Position betrachtet – ein Wander-Idyll, wäre da nicht das brennende Flugzeug unter einer düsteren Wolke. Nora Krug hat ihr Buch mit „Ein deutsches Familienalbum“ untertitelt, darin klingt die persönliche Charakteristik eines Erinnerungsalbums an, aber auch die Vergleichbarkeit deutscher Schicksale: So wie ihre Suche nach der Geschichte ihrer Familie vor, in und nach der Nazi-Zeit könnten viele Suchen aussehen, wenn man sich die Mühe machen würde. Und eine große Mühe war es sicher, all die Fakten, Dokumente und Fotografien zusammenzutragen, allein das ist einen Applaus wert. Die 1977 in Karlsruhe geborene Autorin, die durch ihren Wohnort Brooklyn eine große räumliche Distanz zu ihrer Herkunftsheimat aufgebaut hat, hat ein neues Genre erfunden. „Heimat“ ist eine Mischung aus Sachbuch und Familienroman, Collage und Tagebuch, Comic und Dokumentensammlung. Jede Seite ist von der gelernten Illustratorin individuell, originell und farbenfroh gestaltet und bietet eine Überraschung nach der anderen. Sie nimmt uns mit auf ihre Recherchen, zu den Verwandtenbesuchen bei Menschen, die seit Ewigkeiten nicht miteinander gesprochen haben, und entdeckt dabei sogar (Achtung, jetzt kein Spoiler!) die Wahrheit hinter lang gehüteten Familiengeheimnissen. Auslöser der Spurensuche war für Krug die Erforschung der Psyche ihres eigenen Vaters, der 1946 quasi als Ersatzkind für seinen 1944 in Italien gefallenen Bruder geboren wurde und dem man denselben Vornamen Franz Karl gab. Dabei nähert sie sich aber auch dem ersten Franz Karl an, ihrem Onkel, den sie nie persönlich kennenlernte. Neben aller privaten Thematik, den persönlichen Fragen nach Nazizugehörigkeit und Schuld in ihrer großväterlichen Familie, erfährt man viele Details aus der Nazizeit, von KZs und Judenhass, die auch einer jungen Generation schockierende und gleichzeitig erhellende Einblicke ermöglichen. Das Buch ist in 15 Sprachen übersetzt, vielfach preisgekrönt und für Menschen, die sich für ihre eigene, aber auch die kollektive Vergangenheit interessieren, einfach ein Geschenk!

Bastian Exner

Karin Volberg

Volker Kutscher: Olympia. Pieper Verlag 2021, 12,- / 24,-Euro. ISBN 978-3-492-07059-1

Markus Böhm, Danial Montazeri: Fußballgames. Reclam 2019, 10,- Euro. ISBN 978-3150205273

Christiane Rath

Nora Krug: Heimat. Ein deutsches Familienalbum. Penguin Verlag, München 2020, 18,- Euro. ISBN 978-3-32810-707-1 20

21

Heiko Sakurai

Foto: Nicole Homburg

Volker Kutscher

21

kürzlich war ich bei meinem Hundekumpel Loki zu Besuch. Das ist der, bei dem ich auch so lange in Pflege war. Wir hatten uns längere Zeit nicht gesehen und so musste ich erst mal klarstellen, wer hier die Hosen anhat. Er ist ein ziemlich ungestümer Junge geworden, voll in der Pubertät, sagen die Menschen. Ich habe mal kurz meine Zähne gezeigt mit einem tiefen Knurren und schon wusste er Bescheid. Aber ich war ja auch mal so, darum war ich nicht lange sauer. Frauchen sagt, der müsse noch viel lernen und nicht jeder wäre so wie ich. Sie war echt gestresst, weil Loki

auch an ihr so hochsprang und herumhing. Von mir ist sie das nicht mehr gewöhnt. Erziehung sei alles, sie hat mich wieder sehr gelobt, weil ich immer so schnell versanden hätte. Na ja, Frauchen hat mir auch lange Zeit Einzelschulstunden gegeben. Ich glaube, Loki geht gar nicht in die Hundeschule und da weiß er halt vieles noch nicht. Meine Sie sagt, sie wäre froh, dass wir nun zusammen alt werden. Jeder von uns hat so seine Art, aber wir leben nun schon so lange zusammen, dass wir ein eingespieltes Team sind. So was sagt sie immer voller Stolz, sie schaut mich dann auch so an. Ich weiß, dass sie mich sehr liebt. Doch wenn ich mal meine fünf Minuten habe und so gar nicht gehorche, ist sie auch sauer. Doch nun brauche ich gar nicht mehr so viel Aufregung. Was nicht heißt, dass ich mich langweilen möchte. Das weiß mein Dosenöffner genau. Mehr als zehn Jahre ist schon eine lange Zeit, bald werde ich schon elf. Es gibt Sachen, die

ich nicht so gerne mache, vor allem im Winter. Aber ich kriege immer eine Belohnung, wenn ich das dann trotzdem gut hinkriege. Ist schon toll, wie das so mit uns funktioniert. Und spannend mal zu sehen, wie es woanders ist. Es war echt anstrengend mit so einem jungen Burschen und ein bisschen hat es auch Spaß gemacht, mal wieder zu toben. Doch tauschen würde ich nicht, am schönsten ist es immer noch zu Hause in meinem Körbchen und im großen Bett, wo wir dann kuscheln. Habt ihr auch so eine Kuschelzeit an einem schönen Platz? Bis bald …

Hallo, ich bin Clayd aus Rumänien. Von dort bin ich zu meinem Frauchen, der DRAUSSENSEITER-Verkäuferin Kölsche Linda, gezogen. In meiner Kolumne erzähle ich, was ich so alles in meinem Alltag erlebe.

●●●

21


OASE-NEWS

OASE-NEWS

Gute Presse!

Danke

Foto: OASE

n der Dezemberausgabe der »Stadtrevue« wurde auf acht Seiten das Thema Obdachlosigkeit in Köln thematisiert und unser Buch »DIE LETZTEN HIER. Köln im sozialen Lockdown« vorgestellt. Außerdem berichtete der Kölner Stadtanzeiger sehr ausführlich und druckte ein Interview mit Herausgeberin Christina Bacher. Die Radiobeiträge zum Buch sind übrigens bei WDR 3 und Domradio noch in der Mediathek und das Nippes-Magazin legt im aktuellen Heft mit einer Besprechung nach. Wir freuen uns sehr über so viel positive Presseresonanz! (cb) Friederike Bender (li.) und Petra Hastenteufel (re.) freuen sich über zwei neue gespendete Fahrräder

Gute Stimung bei der Übergabe eines symbolischen Schecks: Andreas Retting und Lisa Schiepan schenken mit Friederike Bender Kaffee an Besucher der OASE aus.

Streetwork mobil

D

Kölner TopTeams kickten für den guten Zweck

Foto: OASE Foto: Nina Reisdorf

Fotografin Ingrid Bahß mit der Dezember-Ausgabe der »Stadtrevue«

22

für die Unterstützung!

A

ndreas Rettig (Vorsitzender der Geschäftsführung beim FC Viktoria Köln 1904) und seine Kollegin Lisa Schiepan haben dem Verein OASE – Benedikt Labre e.V. eine Spendensumme von 12.500 Euro übergeben, die schnell und unbürokratisch im Sinne eines Notfallfonds obdachlosen Menschen zugute kommen soll, die diese Hilfe gerade in diesen Zeiten dringend benötigen. „Diese Unterstützung tut den Menschen gerade in diesen Zeiten unglaublich gut. Wir können so für die obdachlosen Menschen Hörgeräte, Schlafsäcke und Handschuhe kaufen, um die größte Not zu lindern“, zeigte sich Friederike Bender, OASE-Streetworkerin, sehr erfreut. Das Geld stammt aus dem Erlös des PSD-Bank Cups, bei dem die drei größten Fussballclubs – 1. FC Köln, Viktoria Köln und Fortuna Köln – gegeneinander angetreten sind, um die gute Sache zu unterstützen. Insgesamt sind bei dem Spiel im Sportpark Höhenberg im Oktober 50.000 Euro zusammen gekommen. Ganz herzlichen Dank! (cb)

Foto: OASE

ank einer Fahrradspende der Kath. Gemeinde Sankt Theodor sind die Streetworkerinnen Rike Bender und Petra Hastenteufel der Einrichtung OASE - Benedikt Labre e.V. jetzt wieder mobil(er) unterwegs. So können sie nicht nur die vielen Wege durch die Innenstadt und von einer Rheinseite zur anderen bewältigen, sondern auch den langen Weg zur OASE, die wegen der Sanierung der Drehbrücke von dem Stadtteil Deutz seit Monaten quasi abgeschnitten ist. (cb)

Fotos: Viktoria Köln

I

Postkarten zum Buch

Mit warmen Socken durch den Winter

Zu unserem Buch »DIE LETZTEN HIER. Köln im sozialen Lockdown« konnten wir dank eines Spenders, der anonym bleiben möchte, zwei Stapel Postkarten drucken lassen, die Motive aus der Fotoserie von Ingrid Bahß zeigen. Die Postkarten sollen auf unser Buchprojekt aufmerksam machen, das sich mit der Situation von Obdachlosen in Köln zu Pandemiezeiten auseinandersetzt. (cb)

Mit viel Liebe gestrickt und so eingepackt, dass man in der Not direkt darauf zugreifen kann: Auch in diesem Winter wartete die Familie von Vorstandsmitglied Claudia Betzing wieder mit einer Spende von selbstgestrickten, warmen Socken auf. Diese werden in der OASE während der kalten Jahreszeit ganz sicher die Richtigen treffen. Herzlichen Dank dafür! (cb)

Gheorge (Bild rechts) kommt aus Rumänien und lebt in einem Little Home in Köln. Jetzt, wo es draußen kalt wird, benötigt er dringend einen neuen Schlafsack und Handschuhe. In Zukunft können Streetworkerin Friederike Bender und ihre Kolleg*innen aus der OASE dank der Spende aus dem PSD-Cup spontan und unbürokratisch auf solche Anfragen reagieren.

23


IM P RE SSU M

❚ Kulturtipp

Redaktionsleitung Christina Bacher (cb), bacher@draussenseiter-koeln.de www.draussenseiter-koeln.de

„Winter 54“ im Filmclub 813

Redaktionsassistenz Markus Düppengießer (mad), dueppengiesser@draussenseiter-koeln.de

Lektorat Barbara Feltes Gestaltung Edgar Lange, https://www.desdev.de Titelgestaltung Deborah Keser

ein Straßen-Abo zu 42,– Euro pro Jahr ein Sponsoren-Abo zu 85,– Euro pro Jahr

Titelfoto Viktoria Köln Druck druckdiscount24.de Abos Martina Jühlke, juehlke@oase-koeln.de Vertrieb Ali Baran

ein Förder-Abo zu 150,– Euro pro Jahr (Als Dankeschön für das Förder-Abo gibt es zudem das druckfrische Buch „Die Letzten hier. Köln im sozialen Lockdown“.)

www.draussenseiter-koeln.de, abo@draussenseiter-koeln.de Lieferanschrift Vorname / Name Straße PLZ/Ort

Unterschrift

Einzugsermächtigung Vorname / Name Straße PLZ/Ort

Herausgeber Benedikt-Labre e.V. – OASE Alfred-Schütte-Allee 4, 50679 Köln Tel.: 0221 / 98 93 53-0, Fax: 0221 / 98 93 53 16

SWIFT Kreditinstitut

Unterschrift Widerrufsbelehrung: Die Bestellung wird erst wirksam, wenn sie nicht binnen einer Frist von 10 Tagen schriftlich widerrufen wird. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Das Abo kann jederzeit gekündigt werden.

Basilikum sammeln – eine skurrile Idee?

Depots (nur für Verkäufer) • Kiosk Orman, Salierring 15, 50677 Köln • OASE, Alfred-Schütte-Allee 2-4, 50679 Köln

Vom Sammeln und Horten

Verkauf öffentlich • Fachbuchhandlung Gaby Schäfers, Merlotstr. 4, 50668 Köln • Agnesbuchhandlung, Neusser Straße 63, 50670 Köln • Buchladen Neusser Straße, Neusser Straße 197, 50733 Köln • BUNT Buchhandlung, Venloer Straße 338, 50823 Köln Kontoverbindungen IBAN: DE66 3705 0198 0016 5020 31 SWIFT-BIC: COLSDE33, Sparkasse KölnBonn DRAUSSENSEITER ist das Sprachrohr für alle Obdachlosen, deren Freunde, ehemals Obdachlose und andere Betroffene. Leserbriefe sind immer herzlich willkommen. Für namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Bedürftigen wird für veröffentlichte selbstgeschriebene Artikel, Interviews und Fotos ein kleines Honorar gezahlt, wenn dies der Autor ausdrücklich wünscht. Nachträgliche Forderungen werden nicht akzeptiert. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1.1.2009.

IBAN

24

Am 22. Januar 2022 ab 20 Uhr zeigt der Filmclub 813 in Kooperation mit Emmaus Köln den bewegenden Film „Winter 54“ mit Claudia Cardinale in der Hauptrolle. Als damals eine Kältewelle das Land heimsucht, erfrieren Obdachlose auf der Straße. Abbé Pierre, der Gründer der Emmaus-Bewegung, setzt sich für diese ein und versucht, die Regierung zu einem längst überfälligen Bauprogramm für Notunterkünfte zu bewegen. Zunächst bleibt

Herzlichen Dank allen freien Mitarbeiter*innen dieser Ausgabe.

DRAUSSENSEITER ist Mitglied des

Foto: Christiane Rath

Ich möchte den DRAUSSENSEITER unterstützen und bestelle:

KuLturtipp | vorschAu

V

Grafik: Filmclub 813

DRAUSSENSEITER – Abonnement

ABo | impressum

er ungehört, doch als sich die Pariser in einer beispiellosen Hilfsaktion engagieren, stellt sich sozialer und politischer Erfolg ein. Ein ganz auf die Hauptperson zugeschnittener Film, der sich seinem Thema rechtschaffen nähert, ohne durch dramaturgische Finessen zu glänzen. Auch wenn die Nebenfiguren schablonenartig gezeichnet sind, verdient der Film in seinem Plädoyer für tatkräftige Nächstenliebe Interesse. Der Eintritt kostet 6 Euro.

iele Menschen frönen einer Sammelleidenschaft und tauschen sich darüber in Foren mit Gleichgesinnten aus. Andere dagegen horten Wörter oder Briefmarken, manche sammeln Pilze oder Waldbeeren, andere wiederum Lebenserfahrungen. Was aber, wenn sich die Pizzakartons neben den Briefen türmen, die Einkäufe neben dem Müll? Was, wenn man von all dem nichts mehr wegwerfen kann? Christiane Rath erzählt uns von einer Frau, der man das Messietum nicht ansieht, obwohl es ihr ganzes Leben bestimmt. Geschichten, die das Leben schreibt.

Filmclub 813 e.V. Hahnenstraße 6, 50667 Köln Der nächste DRAUSSENSEITER erscheint zum 1. Februar 2022.  www.filmclub-813.de

Mehr dazu unter www.draussenseiter-koeln.de und auf www.facebook.com/Draussenseiter-Das-Kölner-Strassenmagazin-106192356124749

25


SERVICE

SERVICE

(SKM Köln) Bahnhofsvorplatz 2a (1. Etage), 50667 Köln-Innenstadt, Tel.: 13 49 19, kontaktstelle@skm-koeln.de, www.skm-koeln.de Angebot: Aufenthaltsmöglichkeit, Begegnung, täglich Fachberatung, Freizeitangebote, (Spieleangebot, Kaffee), Essen, Duschen, Wäschepflege, Schreibhilfe, Telefonmöglichkeit, Postadresse, mediz. Versorgung, PC-Nutzung mit Internetzugang Kontaktstellenbereich/Tagestreff: Mo. bis Fr.: 12.00 bis 15.30 Uhr (Essensangebot: 12.00 bis 14.00 Uhr) So. und Feiertage: 12.00 bis 13.00 Uhr Samstags geschlossen Beratung (auch anonym): Mo, Mi, Do, Fr 9-11.30 Uhr, Mo bis Fr 14-15.30 Uhr

Vringstreff in der Kölner Südstadt

n Diakoniehaus Salierring Fachdienst für Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werkes Köln und Region gGmbH, Salierring 19, 50677 Köln, Tel.: 27 69 70-0, verwaltung.salierring@diakonie-koeln.de, www.diakonie-koeln.de Beratung: Mo bis Fr 9-12 Uhr, Mo u. Mi 14-16 Uhr (u. a. Postadressen u. Treuhandkonten) Tagestreff: Mo bis Do 8.30-12.30 Uhr, Frühstück, Duschen, Wäschekeller, Aufbewahrung, Internetzugang Kleiderkammer: Di u. Do 10-12 Uhr Krankenwohnung, Betreutes Wohnen gem. § 67 SGB XII, Ambulantes Betreutes Wohnen gem. § 67 SGB XII in Außenwohnprojekten, Clearing­ stelle Claro im Trägerverbund, VIADUKT, mietfest im Trägerbund

n Emmaus Geestemünder Str. 42, 50725 Köln, Tel.: 971 17 31, info@emmaus-koeln.de, www.emmaus-koeln.de

Appellhofplatz: Essenausgabe u. medizinische Versorgung, Mo bis Fr ab 21 Uhr Leben und Arbeiten in Gemeinschaft, günstiger Einkauf von Secondhand-Artikeln, Dritte-WeltArbeit durch Versand von Hilfslieferungen

n Gulliver – Überlebensstation für Obdachlose Trankgasse 20, Nähe Hauptbahnhof, 50667 Köln, Tel.: 120 60 91 Duschen, Toiletten, Waschmaschinen, Trockner, Tagesschlafraum, Postadressen, Caféteria mit Frühstück und Snacks, Beratungsangebote, Internetzugang, Kunstausstellungen, Handyladestation, Gepäckaufbewahrung Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8-15 Uhr, Wochenende und Feiertage 8-15 Uhr Kleiderkammer: Do 13.30-15.00 Uhr

n Lobby-Restaurant LoRe des KALZ für Berber und Banker Domstr. 81, Nähe Hauptbahnhof, 50668 Köln, info@koelnerarbeitslosenzentrum.de, www.koelnerarbeitslosenzentrum.de Mittagessen: Mo, Di 12-16 Uhr, Mi, Do, Fr 12-15.30 Uhr

n Kölner Obdachlosenfrühstück, Peter-Deubner-Stiftung Tel.: 430 39 83

n Vringstreff e.V. Für Menschen mit und ohne Wohnung Im Ferkulum 42, 50678 Köln, Tel.: 278 56 56, info@vringstreff.de, www.vringstreff.de Öffnungszeiten: Mo bis Do 11.30-17 Uhr, Fr 9-12 Uhr Jeden 2. und 3. Sonntag Obdachlosenfrühstück 9-11 Uhr, Café, Freizeitangebote, Veranstaltungen, Beratung

n Bürger für Obdachlose e.V. Basislager Gebrauchtwarenkaufhaus Bürger für Obdachlose e.V. Basislager: Silcherstr. 11, 50827 Köln Tel.: 640 22 68, info@bfoev.de

Angebote: Kostenloses sonntägliches Frühstück 9-11 Uhr: Jeden 2. Sonntag im Monat Alte Feuerwache, Agnesviertel. Jeden 3. Sonntag im BÜZE Bürgerzentrum Köln-Ehrenfeld, Venloer Str. 429. Kleiderkammer, Gebrauchtwaren-Kaufhaus für Jeden 4. Sonntag im Kulturbunker Köln-MülJedermann, Arbeitsprojekt und Suppenküche. heim, Berliner Str. 20. Obdachlose können gerne auch Kleidung, Schlafsäcke etc. in unserem Gebrauchtn GUBBIO Obdachlosenseelsorge waren-Kaufhaus kostenlos bei uns beziehen. Ulrichgasse 27-29, 50577 Köln, www.gubbio.de Gemeinsam mit Emmaus betreibt der Verein die Öffnungszeiten: Di, Mi 14–17 Uhr Suppenküche am Appelhofplatz. Angebote: Raum zum Gespräch, Bibelstunde, Meditation, thematische Gesprächskreise, n Initiative Bauen Wohnen Arbeiten e.V. religiöse Filme Peter-Michels-Str. 1-9, 50827 Köln

n Kontakt- u. Beratungsstelle Rochus (SKM) Bartholomäus-Schinkstr. 6, 50825 Köln, Tel.: 3377063-4, rochus@skm-koeln.de, http://www.skm-koeln.de Öffnungszeiten: Mo-Fr 11.00-15.00 Uhr, Sa 10.00-13.00 Uhr Angebote: Mo bis Fr warmes Essen von 12.0014.00 Uhr, kalte u. warme Getränke, Duschmöglichkeit (Behindertendusche u. -toilette), Wäsche waschen Mo-Do von 11.00-14.30 Uhr, Beratung tägl. von 11.00-15.00 Uhr oder nach Vereinbarung. Medizinische Sprechstunde Di und Do von 12.30-13.30 Uhr, Postadresse, ambulantes betreutes Wohnen, PC-Nutzung mit Internet-Zugang. Sa geöffnet – es gibt Frühstück. Kleiderkammer: täglich geöffnet, Mo zwischen 9.15 und 10.30 Uhr auch für Menschen aus dem Bezirk Ehrenfeld mit Köln Pass.

Tel.: 0221/ 9535301, Fax: 0221/ 5948789 ibwa@netcologne.de www.bauenwohnenarbeiten.de

Angebot: Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigung, Wohnen, Betreutes Wohnen

Foto: Christina Bacher

Für alle

Emmaus, Second-Hand-Artikel

26

n OASE – Benedikt Labre e.V. Alfred–Schütte–Allee 4, 50679 Köln, Tel. 0221/9893530 kontakt@oase-koeln.de www.oase-koeln.de

Kontakt- und Beratungsstelle: Montag und Freitag 9–13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9–16 Uhr, Mittwoch nach Terminvereinbarung

Offener Treff: Montag 10.30–13 Uhr, Dienstag 13–16 Uhr, Donnerstag 13–16 Uhr, Freitag 11.30–13 Uhr Frühstück: Montag 10.30–13 Uhr

Sprechstunde Mobiler Medizinischer Dienst: Montag 10.30-11.30 Uhr und Donnerstag 13.30-14.15 Uhr

Kleiderkammer/Duschen: Montags ab 10.30 Uhr Donnerstags ab 13.00 Uhr Computer-Nutzung: nach Vereinbarung Weitere Angebote: Gepäckaufbewahrung Redaktionssitzung DRAUSSENSEITER: siehe Aushang

Schutz, Übernachten, Essen, Duschen, Wäsche waschen, Kleiderkammer, PC- und Internet­ nutzung. Tiere sind erlaubt. Beratung und Vermittlung an weiterführende Hilfen möglich.

n Elisabeth-Fry-Haus Albert-Schweizer Straße 2, 50968 Köln (Raderthal), Tel.: 0221/99 56-43 00 Aufnahme-EFH@diakonie-michaelshoven.de www.diakonie-michaelshoven.de Notaufnahme für Frauen in Krisensituationen auch mit Kindern, Schutz, Übernachtung, Verpflegung und Beratung. Aufnahme nach telefonischer Vorankündigung möglich.

n Der Wendepunkt Frauenberatung und Gewaltschutzzentrum. Danzierstr. 142 A, 51063 Köln (Mülheim), Tel.: 0221/99 56-44 44 wendepunkt@diakonie-michaelshoven.de www.diakonie-michaelshoven.de Beratung für Frauen in akuten Krisen, (drohender) Wohnungslosigkeit, nach Gewalt und in existenziellen Notlagen. Di, Do, Fr 9-12 Uhr, Mo, Di, Do 15-18 Uhr

n Frauen gegen Gewalt e.V. – Notruf und

n agisra e.V.

Beratung für vergewaltigte Frauen Herwarthstr. 10, 50672 Köln, Tel.: 56 20 35, mailbox@notruf-koeln.de, www.notruf-koeln.de

Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen Salierring 48, 50677 Köln, Tel.: 0221/124019 oder 1390392, www.agisra.org

Beratung telefonisch, persönlich und per E-Mail, Begleitung und Unterstützung nach sexualisierter Gewalt; Prozessvorbereitung und -begleitung; Rechtsberatung; Gruppenangebote

Nur für Frauen

Beratung nach Terminvereinbarung, telefonische n Haus Rosalie Sprechzeiten: Mo, Di und Do 10-15 Uhr Wohnprojekt für Frauen. Gocher Straße 45, 50733 Köln-Nippes n Café Auszeit 1 des SKF e.V. Tel.: 0221/97 30 88 88 Kontakt- und Beratungsstelle für wohnungshaus-rosalie@vinzentinerinnen.de lose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen, Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln, Tel.: 0221/126 95 310 n LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. Duschen, Waschen, Kleidung, Postadresse, für Mädchen und junge Frauen warme Mahlzeit (1,- Euro) Beratung und Begleitung bei Problemen Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 11 – 15 Uhr; und in Krisensituationen Mittwoch 15 – 19 Uhr Mädchenberatung linksrheinisch Fridolinstr. 14, 50823 Köln-Ehrenfeld n Café Auszeit 2 des SKF e.V. Tel.: 0221/45 35 56 50 Beratungsstelle für Frauen maedchenberatung-linksrhein@lobbyAn der Fuhr 3, 50997 Köln, (EG, Gang auf der linken Seite, erste Tür links), Tel.: 02232/14 82 92, fuer-maedchen.de cafe-auszeit2@skf-koeln.de Mo bis Do: ganztägig nach Vereinbarung Jeden Di und Do offene Beratung von 10–15 Uhr; Mi 14-16 Uhr: ohne Anmeldung Di 10-11 Uhr, Do 14-15 Uhr: telefonische Do von 10 bis 12 Uhr Frauenfrühstück Beratung, Di 16-18 Uhr: kostenlose Betreuung Ess-Störungen 0800 5 03 58 85 n Comeback Notschlafstelle für Frauen, Sozialdienst kath. Mädchenberatung rechtsrheinisch Frauen e.V., Mauritiussteinweg 77-79, Buchheimer Str. 56, 51063 Köln-Mülheim 50676 Köln | Nähe Neumarkt, Tel.: 0221/890 55 47; maedchenberatung-rechtsTel.: 0221/126 95 210 rhein@lobby-fuer-maedchen.de Täglich geöffnet von 20 – 10 Uhr. Angebot für wohnungslose Frauen und Frauen in Notlagen:

Mi bis Fr: ganztägig nach Vereinbarung, Fr 14-18 Uhr: ohne Anmeldung

Foto: Christina Bacher

Foto: Sabine Rupp

n Kontakt- und Beratungsstelle am Hbf

Lobby-Restaurant LoRe, Domstr. 1, Nähe Hauptbahnhof.

n Mäc-Up Treffpunkt für Mädchen von 14-27 Jahren Gereonstr. 13, Nähe Bahnhof, 50670 Köln, Tel.: 0221/13 35 57 Essen, Trinken, Dusche, Wäsche waschen, Second-Hand-Kleidung, medizinische Versorgung, Beratung Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. und Fr. von 12-15.30 Uhr Di. von 10-13 Uhr, Frühstück gibt es Di. und Mi., gekocht wird Mo. und Fr.

Nur für Männer n Die Heilsarmee Sozialwerk GmbH Erik-Wickberg-Haus Marienstr. 116-118, 50825 Köln Tel.: 955609–13 koelnewh@heilsarmee.de www.heilsarmee.de/ewh Stationäre Einrichtung für wohnungslose Männer: Beratung und Unterstützung durch fachkompetente Mitarbeiter in den Bereichen: Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Finanzen, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Vollverpflegung und Möglichkeiten zur Selbstversorgung, Nachgehende Hilfen im „Ambulant betreuten Wohnen“, Freizeitangebote

n Notschlafstelle für Männer Johanneshaus Köln, Annostr. 11, 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz, Tel.: 93 12 21-54 (tagsüber) und -26 (ab 18 Uhr), jhk-notaufnahme@johannesbund.de Sozialarbeiterische Beratung, Erarbeitung einer Perspektive, Vermittlung in weiterführende Hilfen Aufnahme: Täglich (auch Sonn- u. Feiertags) ab 18 Uhr für wohnungslose Männer ab 18 Jahren

n „Reso“ – Resozialisierungsabteilung Johanneshaus Köln, Annostr. 11 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz Tel.: 93 12 21-54, th.klahr@johannesbund.de Hilfe für wohnungslose Männer mit sozialen Problemlagen nach § 67 SGB XII: Unterbringung, Verpflegung und Selbstversorgung, individuelle Einzelfallhilfen, Beschäftigungsangebote, Mo bis Fr.: 8-16.30 Uhr 27


FOTO: CHRISTINA BACHER

Wer denkt schon im Strom der Touristen an Suppenküchen und Kleiderkammern? Und wo können Menschen ohne Budget täglich satt werden? Wie wild sind die Nächte am Dom wirklich? Und wo kann man sich mitten in der Stadt am besten zur Ruhe legen, wenn man kein Zuhause hat? Bei dem beliebten Kölner Stadtrundgang „Der doppelte Stadtplan“ werden DRAUSSENSEITER-Verkäufer zu „Experten der Straße“.  http://www.draussenseiter-koeln.de/stadtrundgang/

tour@oase-koeln.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.