27. Jahrgang Nr. 202 September 2019
R E T I E S N E S s U A R D IN
Foto: Sabrina Burbach
Z A G A M N E S S A STR R E N L Ö K S A D
60 JAHRE
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Engelbertstraße 44 · 50674 Köln Postfach 27 01 26 · 50508 Köln Telefon (02 21) 93 18 00 - 0 Telefax (02 21) 93 18 00 - 66 e-Mail: wpg@mermagen.de Internet: www.mermagen.de Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Wilhelm Mermagen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Petra Heider Rechtsanwältin und Steuerberaterin
Wir beraten Privatkunden, Freiberufler und Gewerbetreibende. Wir beraten und prüfen Unternehmen, Verbände und gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen.
Vorwort
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 1959 fand die erste sogenannte „Brockensammlung“ in Köln statt. Das war damals der Startschuss der EmmausGemeinschaft, die heute das größte Gebrauchtmöbellager der Stadt betreibt. Die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft feiert am
S.4
60 Jahre Emmaus in Köln
13./14. September 2019 ihr 60-jähriges Jubiläum, zu dem wir herzlich gratulieren. Mehr dazu lesen Sie auf den Seiten 4-11.
Katja Robinson, die neue Amtsleiterin für Soziales, Arbeit und Senioren
Aus der Redaktion grüßen Adam, Christina und Gabi. Foto: Simon Veith
Wer sich ein Bild von der Lebenssituation einzelner Straßenzeitungsverkäufer machen möchte und sich nachhaltig für den „doppelten Stadtplan“ Kölns interessiert, hat am 23.9.2019 um 15 Uhr wieder mal Gelegenheit dazu. Mit dabei ist der Historiker Martin Stankowski, der unser Straßenmagazin seit vielen Jahren unterstützt. Karten gibt es ab sofort über www.koelnticket.de. Bis dahin grüßt – im Namen der Redaktion –
S.20
Vorwort | Inhalt ������������������������������������������������������ 3 60 Jahre Emmaus – Eindrücke und Highlights ����������������� 4 Rundgang im Möbellager ������������������������������������������8 Essensausgabe Emmaus ������������������������������������������� 10 Comic | Clayd �������������������������������������������������������� 13 Porträt: Straßenzeitungsverkäuferin Bete ���������������������� 14 Bericht der BAG Wohnungslosenhilfe ��������������������������� 16 ArtAsyl e.V. ����������������������������������������������������������� 17 Lothars Marsch, Teil 5 ���������������������������������������������� 18 Bürger- & Berber-Tour �������������������������������������������� 19 Köln: Visionen wagen und realisieren ��������������������������20 Buchtipps ������������������������������������������������������������ 22 Spuren der Armut ��������������������������������������������������� 23 Abo, Impressum ����������������������������������������������������24 Eintritt frei, Vorschau ����������������������������������������������� 25 Service: Adressen �����������������������������������������������26-27
Christina Bacher
Öffnungszeiten: OASE e.V. Kontakt- und Beratungsstelle Montag und Freitag: 9.00 – 13.00 Uhr Dienstag und Donnerstag: 9.00 – 16.00 Uhr Mittwoch: nach Terminvereinbarung 3
emmaus-Jubiläum
60 Jahre Emmaus Ein (fotografischer) Streifzug. Zusammengestellt von Karin Volberg
I
n diesem Jahr begeht die Emmaus-Ge-
Jugend-Begegnungsstätte für ehemalige
kein Obdachlosenasyl. Jeder, der sich der
meinschaft in Köln ihren 60. Geburtstag
Feinde gedacht, um zur Versöhnung beizu-
Gemeinschaft anschließen möchte, durch-
–Anlass, um auf die Geschichte und das
tragen. Doch aufgrund der katastrophalen
läuft eine sechsmonatige Probezeit. Oft
Wirken der Wohltätigkeitsorganisation
Lage nach dem Krieg, die eine hohe Obdach-
kommen Leute ab 50 Jahren, die auf dem
zurückzublicken, die auch international
losigkeit nach sich zog, stellte er das Haus
Arbeitsmarkt keine Perspektive mehr sehen.
tätig ist.
Familien ohne Wohnsitz zur Verfügung.
Die Gemeinschaft besteht derzeit aus 20
Gegründet wurde Emmaus 1949 in
Am 1. März 1969 fand die erste sogenann-
bis 25 Leuten, zwei Familien und etwa zehn
Frankreich von Abbé Pierre, einem Mönch
te „Brockensammlung“, eine Sammlung
Kompagnons. Alle leben zusammen in
aus gutem Hause, der schon in jungen Jah-
von Gebrauchtgegenständen, in Köln statt,
einem Haus, das aber jedem Mitglied der
ren bedürftigen Menschen Essen und Klei-
und damit begann die Arbeit von Emmaus
Gemeinschaft seinen Privatbereich bietet.
dung besorgte und Obdachlosen die Haare
in unserer Stadt. Es bestand ein zunehmen-
Die räumliche Situation lässt es glücklicher-
schnitt. Mit 20 Jahren trat Abbé Pierre in
des Interesse von Bürgern, die helfen woll-
weise heute zu, dass Wohnen und Arbeiten
den Kapuzinerorden ein und verteilte sein
ten. Nach dem zügigen Aufbau folgten
getrennt sind.
Erbe an die Armen. Er war im Krieg in der
Höhen und Tiefen. Heute steht Emmaus
Résistance aktiv, half Verfolgten und rettete
jedoch auf einem soliden Fundament.
Die Gemeinschaft finanziert sich ausschließlich durch den Verkauf gebrauchter
Juden vor den Nazis. Dadurch wurde er
Emmaus bietet die Möglichkeit, anders
Gegenstände wie Möbel, Geschirr, Bücher
bekannt. Aus gesundheitlichen Gründen
zu leben als die meisten Bürgerinnen und
und Kleidern sowie Spenden. Sie betreibt
musste er das harte Mönchsleben nach sie-
Bürger. Die Gemeinschaft ist ein „Ort, an
zudem eine Suppenküche am Appellhof-
ben Jahren wieder aufgeben. Nach dem
dem Menschen eine Alternative zu einem
platz und organisiert Hilfstransporte für
Krieg wurde er Parlamentarier und kaufte
schlechtbürgerlichen Leben finden“, so for-
Emmaus-Partner. Neben den festen Mitglie-
von seinen Diäten im Jahr 1949 bei Paris
muliert es Willi Does, der selbst mit seiner
dern der Gemeinschaft sind insgesamt etwa
eine heruntergekommene Villa. Dieses
Frau dort lebt. Die Gemeinschaft bietet
150 ehrenamtliche Helfer im Einsatz und
Haus war zunächst tatsächlich als
auch kurzfristige Hilfe in Notlagen, ist aber
unterstützen Emmaus.
1983 1983 konnte Emmaus ein leerstehendes Fabrikgebäude der ehemaligen Glanzstoff-Fabrik in Niehl beziehen. 4
emmaus-Jubiläum
Eindrücke und
Highlights
1959
Nach dem Neuanfang wurde dieses Lager am Niehler Kirchweg eröffnet.
Die erste Emmaus-Gemeinschaft fand ihre Bleibe in KölnBocklemünd im sog. Dohmenhof, bis es nach einigen Jahren finanzielle Probleme gab.
Fotos: Emmaus-Archiv
Im Jahr 1959 fand in Köln die erste sog. „Brockensammlung“ statt. Das war der Startschuss für die Geschichte von Emmaus Köln.
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emmaus-Jubiläum
1992 1994 wurde der Emmaus Gemeinschaft Köln eine große Ehre zuteil: Im Rathaus Aachen wurde ihr der Aachener Friedenspreis verliehen. Die Laudatio hielt Günter Wallraff. 1992 fand die Weltversammlung von Emmaus International Emmaus International mit Abbé Pierre, dem Gründer von Emmaus, in Köln statt.
1994
2020
Foto: Jörg Paschke
Noch eine große Ehre: 2015 erhielt die Emmaus-Gemeinschaft den Ehrenamtspreis der Stadt Köln. Willi Does ist der Vorsitzende von Emmaus Köln und zugleich der Präsident von Emmaus Europa. Zusammen mit seiner Frau Pascale und seiner Familie lebt er mit vielen anderen in der Lebensgemeinschaft in Longerich.
6
emmaus-Jubiläum
2000 Die Suppenküche am Appellhofplatz ist schon seit Jahren ein soziales Angebot der Emmaus-Gemeinschaft (siehe auch S. 10-11).
2015
Emmaus Köln unterstützt auch Gemeinschaften in anderen Ländern. Hier wird gerade ein Transport zur Unterstützung der Emmaus-Gruppen in Polen fertig gemacht.
Fotos: Emmaus-Archiv
Seit dem Jahr 2000 wohnt die Gemeinschaft am Lachemer Weg 22. Das Haus ist Teil eines ehemaligen Behindertenzentrums (Dr. DomagenStiftung), das der Emmaus-Gemeinschaft von der Stadt Köln für zunächst 25 Jahre mietfrei zur Verfügung gestellt wurde.
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emmaus-Jubiläum
Ein Rundgang durch Kölns größtes Gebraucht-Möbellager
Tamara Klein im Gespräch mit Pascale Does. Was das Herz begehrt: Die Geschirrabteilung, Betten, Rahmen, Tische, Sofas und sogar ein paar Spinnräder ...
sind. Die großen Möbel werden – voraus-
Weg führt mich von der Möbelhalle direkt
ideale Zeitpunkt, um dem Emmaus-
gesetzt, man hat einen Termin gemacht
zum Bücherhaus und da staune ich nicht
Möbellager in Niehl einen Besuch
– auch schon mal mit einem Bus abgeholt,
schlecht: Allerfeinste Literatur jeglichen
allerdings nur im Norden Kölns.
Genres ist vertreten, die hohen Regale
abzustatten. Die Familie – ich lebe mit meinen drei Kindern in einer kleinen Drei-
Noch während unseres Gesprächs
sind mit jeder Menge Bücher gefüllt – per-
zimmer-Wohnung – benötigt wieder aller-
bekomme ich als Shopping-Fan mehr und
fekt für Bücherwürmer und die, die es
lei und das Geld, das uns zur Verfügung
mehr das Gefühl, in einem Paradies zu sein.
werden wollen.
steht, ist knapp wie immer. Bei der Gele-
Und ich werde regelrecht unruhig: Hier
genheit möchte ich mit Pascale Does ein
gibt es so ein vielfältiges Angebot an Schu-
Gespräch darüber führen, wie sich das
hen, Bekleidung und Hausrat – all das will
alles hier entwickelt hat. Das Emmaus-Mö-
jetzt erkundet werden. Besonders freue ich
bellager ist das größte in ganz Köln. Von
mich über die skurrilen Dinge, wie eine alte
hier aus gehen Transporte mit Möbeln in
Salzmühle – mit Inhalt. Sofort kommen mir
arme Länder und es wird zusätzlich noch
Bilder in den Kopf, wer wohl der vorherige
ein Laden in Nippes mit Ware versorgt.
Besitzer war, wie seine Wohnung ausgese-
Wir sitzen inmitten von Büchern, Bilderrahmen, Weißgeräten und Lampen. Im
8
hen haben könnte und wie diese Mühle nun den Weg hierher gefunden hat.
Hintergrund stapeln sich diverse Video-Fil-
Zusätzlich zu der Flohmarkthalle gibt es
me, DVDs und CDs. Hier darf jeder nach
noch eine riesige Möbelhalle. Gut, dass mei-
Lust und Laune einkaufen – ob er arm ist
ne Kinder gerade im Kindergarten sind,
oder reich, erzählt mir Pascale. Die
denn gleich am Eingang befindet sich eine
Wahl-Kölnerin, die eigentlich aus Frank-
Ecke mit Spielzeug jeglicher Art, Kinderwa-
reich stammt, erklärt mir, dass der Verein
gen, Puzzles und Figuren. Das hätte ein
auf Spenden und Wohnungsauflösungen
Geschrei gegeben, wenn die Kleinen da leer
angewiesen ist. Sachspenden seien immer
ausgegangen wären. Zu den Möbeln
sehr willkommen. „Wir nehmen alles, was
gelangt man durch einen langen Flur. Auch
man zum Leben und Wohlfühlen braucht.“
hier ist alles da, was man braucht, bis hin zu
Dabei wird streng darauf geachtet, dass
Wohnwänden und Küchen.
die technischen Geräte auch funktionie-
Wer nun denkt, ich hätte die Literatur
ren und in einem ordentlichen Zustand
vergessen, der kennt mich schlecht. Mein
Eins ist klar: Hier gibt es (fast) alles, man sollte nur ein bisschen Zeit mitbringen. Tamara Klein
lll
kontakt
Emmaus Gemeinschaft Köln e.V. Geestemünder Str. 42 | 50735 Köln Telefon: 0221 / 971 17 31 KVB: Linie 12 | Haltestelle: Geestemünder Str. Öffnungszeiten: Mo - Fr 15 - 18 Uhr, Sa 10 - 14 Uhr, Mi 10 - 12:45 Uhr Emmaus Möbelhalle Riehl Barbarastraße 3-9, Halle 8 | 50735 Köln Öffnungszeiten: Di - Fr 10 - 18 Uhr, Sa: 10 - 14 Uhr „Das Lädchen“ Baudriplatz 16 (Nippes) KVB: Linie 12, 15 | Haltestelle: Florastraße Öffnungszeiten: Mo - Fr 16 - 18:30 Uhr Sa 10 - 14 Uhr
Fotos: Sabrina Burbach
E
in sonniger Mittwochmorgen – der
wohnen
Ein lebensgroßer „Elvis“ begrüßt Neuankömmlinge im Bücherhaus.
Alles, was es zum Leben braucht: Zwischen Geschirr, Technik und Büchern findet sich auch eine kleine Auswahl an Brautkleidern.
9
emmaus-Jubiläum
„Es ist noch Suppe da!“
D
er Bus der Kölner Emmaus-Ge-
Emmaus-Gemeinschaft schon am frühe-
„drauflegen“, bleibt ihnen überlassen: mal
meinschaft kommt Punkt 21 Uhr
ren Abend, noch bevor die Donnerstags-
Obst, mal etwas Süßes.
an den Appellhofplatz. Erst mal
gruppe gut gelaunt mit dem Kochen
50 bis 80 Menschen werden pro Abend
sind nur etwa 25 Bedürftige zu sehen, die
anfängt – gemeinsames Gemüseschnib-
verköstigt, meist ist Fleisch dabei. Die
„Donnerstagsgruppe“, die heute das Essen
beln und Würzen („Nicht so viel Lieb-
wenigen Vegetarier fischen sich die Wurst
ausgibt, ist ein wenig enttäuscht: Die wür-
stöckl!“) inklusive. In der Küche am Lache-
aus der Suppe. Im Sommer wachse die
den die beiden üppigen Töpfe (Gemüse-
mer Weg bereitet an jedem Wochentag
Nachfrage, weil es mehr Obdachlose nach
suppe mit Chicoréenudeln und Würst-
eine andere Gruppe das Essen zu. Die
Köln zieht, so Engels. 50 Prozent der Gäs-
chen) kaum wegkriegen. Doch schnell
Emmaus-Gemeinschaft stellt Einrichtung,
te sind Stammgäste, der Rest variiert. „Wir
kommen weitere Obdachlose, die nicht
Geschirr, Besteck, Gas und den Bus zur
sind auch Ansprechpartner für Neue in
Verfügung, mit dem alles in die Innenstadt
der Stadt“, ergänzt Paul Kleinjans, der
gebracht wird. Entstanden ist die Idee mit
ebenfalls am Emmaustag mitanpackt. Der
der Suppenküche vor knapp 30 Jahren.
52-Jährige gehört seit drei Jahren zur
„Uns war es wichtig, zu den Leuten auf die
Gemeinschaft. Nach einer persönlichen
Straße zu gehen“, sagt Engels. Der Rat-
Krise hatte er einen Monat lang im Laden
schlag, wo die Bedürftigen denn anzutref-
mitgearbeitet und war dann bei Emmaus
fen seien, kam von Franz Offergeld; der
eingezogen. Überhaupt ist die Ansprache
ehemals Obdachlose ist im vergangenen
eine wichtige Komponente, die Bedürfti-
Jahr verstorben. Die Wohn- und Lebens-
gen sollen nicht nur satt werden. Man
gemeinschaft in Longerich startete mit der
tauscht sich aus und gibt Tipps: Wo kann
Ausgabe an einem Mittwoch, bis heute ist
man ein Zelt und neue Klamotten bekom-
das der Emmaustag geblieben. Andere
men, wo übernachten, duschen, die
Gruppen kamen dazu, die Bürger für
Wäsche waschen? Wäre der Einstieg bei
Obdachlose etwa, die Katholische Arbeit-
Emmaus das Richtige? Gleichzeitig ist das
nehmer-Bewegung und andere Interessen-
Angebot als sozialpolitische Provokation
gemeinschaften. Inzwischen wechseln
gedacht: „Am liebsten würden wir uns
sich mehr als 100 Leute ab, das Angebot konnte auf Montag bis Freitag ausgedehnt werden. Mal kaufen die Gruppen die Lebensmittel ein und bekommen das Geld von Emmaus zurück, mal kommt das Die Arbeit der ehrenamtlichen HelferInnen beginnt in der Küche und endet auch wieder dort. Einkaufen, Kochen, Essensausgabe und Spülen gehören zu den Aufgaben.
Essen von der Tafel, manche finanzieren es aus anderen Spenden. „Es wird immer frisch gekocht“, so Engels. „Linsensuppe ist der Renner.“ Der 51-Jährige war 2008
10
mit so viel Pünktlichkeit gerechnet haben,
durch einen Beitrag bei Center TV auf
dazu und eine Viertelstunde, nachdem die
Emmaus aufmerksam geworden. 2010
Tapeziertische gegenüber dem Kölnischen
kündigte er Job und Wohnung, stieg als
Stadtmuseum aufgebaut sind, ist der erste
Kompagnon fest bei der Gemeinschaft ein.
Topf leer. Wenig später ist auch der zwei-
Er sagt: „Diese Art des gemeinsamen
te geschafft; die Angst, auf Resten sitzen
Lebens entspricht eher meinen Vorstellun-
zu bleiben, ist diesmal unbegründet.
gen als das, was der Mainstream macht.“
„Es gibt schon fast zu viele Hilfsange-
Suppe, Brötchen, Tee und Kaffee werden
bote“, erzählt Rolf Engels von der
immer ausgegeben, was die Gruppen
Viele Liter Suppe werden jeden Abend von Longerich zum Appellhofplatz transportiert.
Bericht
Einladung Liebe Freundinnen und Freunde,
Bei Wind und Wetter ein Lächeln auf den Lippen: Auf die Leute von der Essensausgabe ist Verlass.
es hat sich vielleicht auch schon bei Ihnen herumgesprochen: Emmaus Köln wird 60 Jahre alt, und deshalb möchten wir Sie/Euch zu einem Fest einladen.
abschaffen. Denn eigentlich ist hier der Staat zuständig“, sagt Engels. Fast hätte die Donnerstagsgruppe die Suppenkelle vergessen. Mal wieder. Das sei allerdings kein so großes Problem: Der benachbarte Italiener habe ihnen schon öfter eine geliehen. Mit den Anliegern kommt man meist gut klar, nur selten gebe
13. /14. September an der Geestemünder Straße Freitag, 13.9.2019 19.00 Uhr Eröffnung Podium mit Emmaus-Freunden aus Benin, Indien und Polen 20.30 Uhr Film: „Draußen“ (Obdachlosigkeit in Köln)
es Reibereien mit dem Verwaltungsgericht oder der KVB, auf deren Zwischenebene die Essensausgabe bei zu starkem Regen ausweicht. Alkohol soll eigentlich tabu sein, aber auch an diesem kühlen Abend im späten März haben sich einige Bedürftige von innen gewärmt. Manche nähern sich der Ausgabe ein wenig krakeelig, aber
Samstag, 14.9.2019 ab 10 Uhr Verkauf/ Musik, Essen, InfoStände auf dem Gelände an der Geestemünder Straße mit Emmaus Deutschland und unseren lokalen Partnern
man begegnet ihnen mit Humor und guter Laune, potenzieller Unmut verpufft. Die meisten sind dankbar. „Ihr habt wieder super gekocht“, ist zu hören, und „Ich liebe euch, ihr seid die Besten von Köln.“ Wenn's dazu sprachlich nicht reicht: Daumen hoch und Luftküsse gehen immer. Stammgäste werden namentlich begrüßt, „Lange nicht gesehen, Roland!“ Ehemals Obdachlose
Es wäre uns eine Freude und Ehre, wenn wir das Wochenende mit Ihnen/Euch gemeinsam verbringen könnten. Mit vielen Grüßen Willi Does Emmaus Köln
berichten von Problemen im neuen Zuhause. Freunde der Essensausgeber haben einen Ruck- und einen Schlafsack gespendet, beides findet Abnehmer. Die Tüten mit Karnevalssüßigkeiten sind am Ende leer. Selbst der übriggebliebene Schokoladenweihnachtsmann hat einen neuen Besitzer gefunden.
Markus Düppengießer
Wer sich ehrenamtlich engagieren oder spenden möchte, erreicht die Emmaus-Gemeinschaft Köln telefonisch unter 0221/971 17 33 oder über die Homepage: www.emmaus-koeln.de 11
unterwegs
12
Cartoon | Clayd
von Heiko Sakurai
Hallo Freunde, leider habe ich heute nicht so viel Gutes zu berichten. Mein Körper macht nämlich gerade, was er will. Besonders mein Herz. Meine Gassirunden werden immer kürzer und ich merke, dass ich die Treppen nicht mehr so gut schaffe. Oft bleibe ich vor den Stufen stehen und schaue meinen Dosenöffner fragend an: „Muss ich jetzt da hoch?“ Tja, der Doc sagt, wir sollen zum Herzspezialisten um mich neu mit Medis einzustellen. Doch ich merke, wie mich etwas die Kraft verlässt. Frauchen sagt, sie hofft, dass wir mit einem andern Herzmedikament noch
etwas Zeit miteinander haben. Ich gehe immer noch tapfer mit und genieße die Kuscheleinheiten. Das Sommerwetter macht mich allerdings ziemlich fertig, weil es bei uns in der Dachwohnung so heiß ist. Darum gehen wir meistens schon früh am Morgen raus. Dann kann ich auf einer Wiese liegen, im Schatten. Meine Muskeln werden auch wieder aufgebaut. Deshalb gehe ich wieder zum Turnen. „Physio“ heißt das wohl. Frauchen weint manchmal, aber ich möchte nicht, dass sie traurig ist. Neulich sagte sie zu mir: „Mein lieber Prinz, wenn du gehen musst, dann geh’ ruhig und quäle dich nicht. Dein Frauchen kommt schon klar.“ Doch ich weiß ganz genau, für meinen Futtergeber geht die Welt unter, wenn
ich mal nicht mehr bei ihr bin. Nun, noch ist es nicht so weit. Dem Doc vertrauen wir und wissen, er wird alles versuchen, um mir zu helfen. Mein Dosenöffner natürlich auch. Ich bin nun acht Jahre alt und dafür, dass damals alle gesagt haben, ich werde keine drei Tage alt, habe ich doch schon einiges geschafft! Also drückt die Daumen, dass mein Herz wieder das macht, was es soll! Und nutzt eure Zeit, denn sie ist kostbar! Euer Clayd Hallo, ich bin Clayd aus Rumänien. Von dort bin ich zu meinem Frauchen, der Draussenseiter-Verkäuferin Kölsche Linda, gezogen. In meiner Kolumne erzähle ich, was ich so alles in meinem Alltag erlebe.
lll
Foto: Jakob Rosenberger, 13 Jahre
13
INSP
Verkäuferportrait
Bete verkauft „Aurora da Rua“ in Salvador, Brasilien Nach zehn Jahren auf der Straße fing Bete 2010 an, als „Aurora da Rua“-Verkäuferin zu arbeiten. Zusätzlich arbeitet sie als Vermittlerin im Projekt „Levanta-te e Anda“, was auf Deutsch so viel heißt, wie: Steh auf und geh los. Bete, die für ihre freundliche Art bekannt ist, schöpft große Zufriedenheit aus ihrer Arbeit und ist dankbar für alles, was sie erreicht hat. Text und Foto: Vanessa Ive
J
14
eder gute Verkäufer hat sein eigenes
Das Verkaufen ist Betes wahre Berufung.
sondern hat es ihr auch ermöglicht, sich
Geheimnis. Das von Bete ist sehr
Während ihrer Zeit bei „Aurora da Rua“
weiter zu entwickeln. Dabei konnte sie
leicht zu erraten. Der Schlüssel steckt
hat sie ihre eigenen Erfahrungen sogar in
eine Fähigkeit ausbauen, die ihr schon
in ihren lachenden Augen, ihrer starken
einem Verkaufsleitfaden niedergeschrie-
immer im Blut lag: Menschen zu begeis-
Stimme und ihrem ausdrucksvollen Auf-
ben. „Ich habe das Straßenmagazinen in
tern. „Heute bin ich überall als Dona Bete
treten. Ihre Kunden müssen sich nur weni-
den Bussen verkauft, die ich benutzt habe,
bekannt“, sagt sie. „Ich wache morgens auf
ge Minuten mit ihr unterhalten, um zu
in den Geschäften, die ich betreten habe,
und sehe einen Kühlschrank, einen Herd,
wissen: Betes Geheimnis ist ihre Freund-
und sogar bei Arztbesuchen“, erzählt sie
ein Haus. Das macht mich zufrieden.“
lichkeit. Sie gestikuliert, wenn sie spricht,
mir. „Einmal hat der Arzt aufgehört, mich
Jetzt plant sie, ihr Studium fortzusetzen,
wählt die richtigen Worte und nimmt
zu untersuchen, um das Magazin zu lesen.
ein Diplom zu machen und Vorlesungen
ihren Kunden so die Befangenheit. Ihr
Danach sagte er: ‚Dona Bete, gib mir zehn
zum Thema Verkaufen zu halten. Für die-
warmes Lächeln macht das Bild komplett.
von diesen Magazinen!‘ Ungefähr zur glei-
jenigen, die es interessiert, hat Bete hier
Niemand kann Betes Charme widerste-
chen Zeit hatte ich meiner Chefin die Aus-
noch einen Tipp zum erfolgreichen Ver-
hen. So hat sie auch ihren ersten Kunden
gabe gezeigt, in der ich erzähle, was ich
kaufen: „Ein Wort, an dass du deine Kun-
für „Aurora da Rua“ begeistert, als sie 2010
machen würde, wenn ich Präsidentin von
den nie erinnern darfst, ist ‚nein’“, erklärt
anfing, die Zeitung zu verkaufen.
Brasilien wäre. Sie hat es geliebt und mir
sie. „Du musst ihre Grenzen respektieren
Der Verkauf des Straßenmagazins war
auf einen Schlag 50 Magazine abgekauft!“
und darfst sie zu nichts überreden. Du
ihre erste Arbeitserfahrung nach zehn
Ein weiteres Wort, dass man zu Betes
musst sie einfach überzeugen. So werden
Jahren Leben auf der Straße. „Es war mein
Marketing-Lexikon addieren muss, ist
sie dich vermissen und zu dir zurückkom-
Weg ins Paradies“, erzählt Bete. „Ich fing
Spontanität. Wo auch immer sie ist, ihr
men, denn sie sind an dem Produkt inte-
an, meine Finanzen zu sortieren. Ich
provisorischer Verkaufsstand ist immer
ressiert. Denk daran: Du brauchst den
bekam meinen Zahnersatz, ich eröffnete
dabei. „Meine Tasche ist mein Stand, mein
Kunden mehr als einmal. Es geht also nicht
ein Sparkonto, und ich kaufte mir ein
virtueller Laden“, lacht sie. Sie verkauft
nur um das Verkaufen, sondern auch dar-
Mobiltelefon.“ Sie ist wortgewandt und
ganz natürlich, mit der Leichtigkeit eines
um, ihn für dich zu gewinnen.“
ein Arbeitstier. Daher ist es auch nicht
Magiers, der ein Kaninchen aus seinem
Ins Deutsche übersetzt von Jessica Michaels
weiter verwunderlich, dass sie schnell ein
Hut zieht. „Ich mag es nicht, Gefühle oder
Freundlicherweise zur Verfügung gestellt
Angebot für einen festen Job bekam. Heu-
Begeisterung vorzutäuschen“, sagt Bete.
von Aurora da Rua / INSP.ngo
te feiert die frühere Obdachlose ihr sie-
„Ich versuche immer aufgeschlossen zu
benjähriges Jubiläum als Vermittlerin bei
sein und den Kauf für meine Kunden zu
dem Projekt „Levanta-te e Anda“. Trotz
einem schönen Moment zu machen.“
ihrer festen Arbeit hat Bete nicht aufge-
Bete spricht über das Verkaufen wie
hört, „Aurora da Rua“ zu verkaufen. In
jemand, der viel Erfahrung hat und das
ihrer Freizeit verkauft sie zudem Unter-
Thema wirklich versteht. Ihr Beruf hat sie
wäsche, Parfüm und Kosmetikartikel.
nicht nur in die Gesellschaft integriert,
lll
Über „Aurora da Rua“
Ort: wird in über 26 brasilianische Staaten verkauft Verkäufer: über 300 (zwischen 2007 und 2014) Website: http://aurora.asasalvador.org.br (Portugiesisch)
INSP
15
Bericht
BAG Wohnungslosenhilfe: 650.000 Menschen in 2017 ohne Wohnung Verbessertes Modell erlaubt genauere Schätzung der Wohnungslosenzahlen
Kein Grund zur Entwarnung „Auch wenn die Zahl der Wohnungslosen niedriger ist als bislang von uns geschätzt, gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Tatsächlich sind die Wohnungslosenzahlen beispielsweise in Bayern und Nordrhein-Westfalen um ca. 29 %, in NRW, das seit 2016 im Gegensatz zu Bayern teilweise auch wohnungslose anerkannte Geflüchtete erfasst, im ordnungsrechtlichen Sektor sogar um 67 % gestiegen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass in Deutschland insgesamt die Wohnungslosenzahlen um ca. 15 bis 20 % von 2016 nach 2017 angestiegen sind – allerdings auf insgesamt niedrigerem Niveau“, erklärte Rosenke
Struktur der Wohnungslosigkeit Die folgenden Zahlen und Daten zur Struktur der Wohnungslosigkeit beziehen sich auf die Jahresgesamtzahl und berücksichtigen nicht die wohnungslosen anerkannten Geflüchteten, da für diese Gruppe der Wohnungslosen keine entsprechenden soziodemografischen Daten verfügbar sind: Ca. 48.000 Menschen leben ohne jede Unterkunft auf der Straße. Ca. 193.000 (70 %) der wohnungslosen Die BAG Wohnungslosenhilfe (BAG W) hat
losen anerkannten Geflüchteten schätzt die
Menschen sind alleinstehend, 82.000
ihre aktuelle Schätzung zur Zahl der woh-
BAG W auf ca. 375.000 Menschen. Seit dem
(30 %) leben mit Partnern und/oder Kin-
nungslosen Menschen in Deutschland vor-
Jahr 2016 schließt die BAG W in ihre Schät-
dern zusammen. Die BAG W schätzt die
gelegt. Die Schätzung bezieht sich auf das
zung die Zahl der wohnungslosen aner-
Zahl der Kinder und minderjährigen
Jahr 2017: Im Laufe des Jahres 2017 waren
kannten Geflüchteten ein.
Jugendlichen auf 8 % (22.000), die der Erwachsenen auf 92 % (253.000). Der
demnach ca. 650.000 Menschen (Jahresge-
Das revidierte und genauere Modell der Schätzung
Anteil der erwachsenen Männer liegt bei
niedriger als die im November 2017 veröf-
Das bisherige Schätzmodell, das seit 1992
27 % (68.000). (Alle Angaben jeweils ohne
fentlichte Schätzzahl für das Jahr 2016: Sie
zum Einsatz kam, ist aufgrund fehlender
Berücksichtigung der wohnungslosen
weicht in der Gesamtzahl mit einem Minus
neuer empirischer Studien veraltet.
Flüchtlinge.)
samtzahl) in Deutschland ohne Wohnung. Die Schätzzahl für 2017 ist damit deutlich
von 210.000 um 24,5 % von der letzten Schätzung der BAG W nach unten ab.
16
73 % (185.000); der Frauenanteil liegt bei
„Daher haben wir seit 2018 an der Revi-
Ca. 15 % der Wohnungslosen (ohne Ein-
sion des Schätzmodells gearbeitet und ein
bezug der wohnungslosen Flüchtlinge)
„Dies entspricht nicht einem tatsächli-
neues Hochrechnungsmodell entwickelt,
sind EU-Bürgerinnen und -Bürger; das sind
chen Rückgang der Wohnungslosenzahlen
das auf den empirisch validen Daten der
ca. 40.000 Menschen. Viele dieser Men-
in Deutschland, sondern ist ausschließlich
jährlichen Wohnungsnotfallberichterstat-
schen leben ohne jede Unterkunft auf der
dem deutlich verbesserten neuem Schätz-
tung in Nordrhein-Westfalen aufsetzt, und
Straße. Vor allem in den Metropolen
modell zuzuschreiben“, betonte Werena
deren Daten auf Deutschland hochrech-
beträgt ihr Anteil an den Personen ohne
Rosenke, Geschäftsführerin der BAG W.
net. Alle notwendigen Daten für eine Revi-
jede Unterkunft auf der Straße bis zu ca.
Im Jahr 2017 betrug demnach die Zahl
sion standen vollständig erst ab 2018 zur
50 %. Die „Straßenobdachlosigkeit“ ist
der wohnungslosen Menschen ohne Einbe-
Verfügung, so dass das neue Modell erst
stark durch die EU-Binnenzuwanderung
zug wohnungsloser anerkannter Geflüch-
jetzt zum Einsatz kommen kann“, so
geprägt; dies trifft für die Wohnungslosig-
teter gut 275.000. Die Zahl der wohnungs-
Rosenke.
keit insgesamt nicht zu.
draussenseiter
Kreative Verbindungen ArtAsyl e.V. will Integrationsprojekte aus dem Sektor Kunst und Kultur professionalisieren
gration dreht sich eben nicht nur um die Vermittlung der Menschen in Jobs oder das Finden einer Wohnung, auch wenn das natürlich wichtige Faktoren sind. Kunst als Kommunikationsmöglichkeit darf nicht vergessen werden. Dafür brauchen wir einen besseren Überblick, in welchen Stadtteilen es sinnvoll ist, aktiver zu werden. Wir
Jérôme Lenzen, Katharina Klapdor und Vandad Nourdoust (v. l.) wollen im ehrenamtlichen Bereich neue Fördermöglichkeiten schaffen.
B
Als Fördergeber konnte der 2015 gegrün-
sind zum Beispiel öfter in Weiden als in
dete Verein das Bundesamt für Migration
Porz-Eil vertreten“, umreißt Lenzen die
und Flüchtlinge (BAMF) gewinnen. Die
Grundproblematik.
Behörde stellt in den kommenden zwei
„Migration hat nicht 2015 begonnen
Jahren 79.000 Euro für die Finanzierung
und wird auch 2019 nicht aufhören. Migra-
des Vorhabens zur Verfügung. „Das macht
tion bedeutet Bewegung, die uns alle ein-
rund 80 Prozent der Kosten aus. Den Rest
schließt“, sagt Kulturanthropologin Katha-
bringen wir durch eigene Aktionen auf,
rina Klapdor in Bezug auf die humanitäre
etwa durch ein Fundraising. Wir sind auch
Notsituation, die in den letzten vier Jahren
weiterhin auf Spenden angewiesen, denn
die konträren Auffassungen in der Gesell-
es mangelt grundsätzlich nicht an Ehren-
schaft mit Vehemenz offenbarte. Für sein
amtlern, sondern an finanziellen Mitteln“,
Engagement wurde ArtAsyl 2017 mit wei-
erklärt Vereinsgründer Jérôme Lenzen.
teren Initiativen von Bundeskanzlerin
Zurzeit arbeitet ArtAsyl regelmäßig mit ündeln, sichtbar machen, verbin-
zehn Flüchtlingsheimen. „Es gibt Einrich-
den: Mit einer neuen Plattform will
tungen, in denen noch nie etwas in Rich-
der Verein ArtAsyl integrative Pro-
tung Kunst, beispielsweise auf musikali-
jekte in der Kunst und Kulturszene profes-
scher Ebene, stattgefunden hat. Wir machen
sionalisieren. Mit seinem Vorhaben möch-
dort professionelle Angebote, oftmals mit
te die Initiative in den nächsten zwei
Kunsttherapeuten als Honorarkräfte. Inte-
Angela Merkel in Berlin ausgezeichnet. Text und Fotos: Thomas Dahl
Über das Themenspektrum des Vereins informiert die Homepage www.artasyl.de. Spendenkonto: Postbank, ArtAsyl, IBAN DE19 3701 0050 0978 3215 04
Jahren engagierte Menschen im Rahmen ihrer Arbeit unter anderem durch eine gezielte Vernetzung unterstützen. Neben einer Bündelung der materiellen Ressourcen soll die Plattform auch über professionelle Schulungen von Ehrenamtlern informieren und über die Grenzen der Stadt hinaus Anwendung finden. „Bei der Schaffung von Angeboten geht es stets darum, Räume zu bieten, in denen sich Menschen auf Augenhöhe begegnen können. Das bedeutet, dass Angebote so
Die deutschsprachigen Straßenzeitungen schalteten einen „German Day“ vor, um spezielle Themen zu besprechen.
gestaltet sein müssen, dass die Menschen nachhaltig und über Sprachbarrieren hinweg in die Auseinandersetzung mit Kunst zu kommen. Umgekehrt müssen die Menschen, die diese Angebote schaffen und betreuen, durch Sichtbarkeit und Würdigung ihres Engagements oder auch, ganz konkret, durch Schulungen unterstützt werden (…)“, sagt Projektleiterin Katharina Klapdor.
DRAUSSENSEITER auf der In Hannover kamen in diesem Jahr 120 Delegierte von internationalen Straßenzeitungen aus 25 Ländern zusammen, um sich auszutauschen und fortzubilden. Dabei wurde nicht nur das 25. Jubiläum des Straßenmagazins „Asphalt“ aus Hannover gefeiert, sondern auch das des Internationalen Netzwerks der Straßenzeitungen (INSP). Zu solchen Anlässen wirft man gern
-Konferenz
einen Blick zurück: 1987 gründete sich die erste Straßenzeitung in New York, ein paar Jahre später dann in Europa. Heute gibt es Straßenzeitungen in 35 Ländern der Welt, gemeinsam erreichen sie regelmäßig rund fünf Millionen LeserInnen und unterstützen etwa 21.000 Wohnungslose und Menschen in Krisen beim Weg (zurück) in ein selbstbestimmtes Leben.
Foto: Sebastian Sellhorst
die Möglichkeit haben, selbstbestimmt,
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Lothars Marsch
Lothars Marsch, Teil 5 Von Kordel über Trier nach Konz: 24,2 km, 4 Stunden und 50 Minuten Laufzeit.
Sonntag, 13. Mai 2018, Muttertag
An einer Tankstelle habe ich einen hal-
In der Nacht werde ich durch Blitzlicht
dem WC! Kaffee gab es in Kordel und
und Donnergrollen vor Kordel geweckt.
Trier-Ehrang. Gerade hat es wieder gereg-
Ich bin bis um halb zehn gelaufen und
net und der Himmel sieht immer noch
wegen Dunkelheit im Kylltal (B 422) habe
grau aus. Ich versuche heute noch bis Konz
ich mich auf eine Bank im Freien gelegt.
zu kommen, um schon einmal in der Nähe
Vor dem Regen habe ich eingepackt und
der Saar zu sein. Um halb fünf nachmit-
ein offenbar leeres Gebäude bot mir mit
tags bin ich vier Kilometer vor Konz. Ich
seinem Vordach Schutz. Heute Morgen
sitze an der Mosel und genieße die regen-
um acht bemerkte ich dann den Besuch
freie Zeit. Die Mosel ist hier geschätzte
von Schaben, die sich unter meiner Iso-
100 bis 150 Meter breit. Eine Pilgergruppe
matte breit gemacht hatten.
aus Walberg hat mir vor der Weiterreise
Später am Tag, viertel nach zwei: Ich
bei St. Matthias noch von ihrem Essen
habe endlich die Basilika St. Matthias, ein
abgegeben: Nudelsalat, Frikadellen, Brot
Benediktinerkloster in Trier, erreicht, und
und Kuchen. Um drei bin ich von St. Mat-
beginne mit dem Schreiben. Vorher habe
thias los. Das Wasser ist auch wieder am
ich noch die Kommunion bekommen. Von
Ende. Morgen kaufe ich neues Wasser und
Kordel, das doch größer ist, als vermutet,
Wein. Gestern im Weinsberger Hof gab es
bin ich Richtung Ehrang / Pfalzel entlang
0,8 Liter Bitburger vom Fass für 5,60 Euro.
der Mosel ins Zentrum von Trier gelangt. Dario, den ich an der Mosel getroffen hatte, saß fünf Kilometer vor Trier auf einer
Foto: Marie Breer
ben Liter Wasser geholt. Kostenlos, auf
Am 5. Juli 2016 bricht Lothar zum ersten Mal auf und läuft von Köln nach Hamburg über Schleswig bis nach München – fast 2.000 Kilometer. Seit diesem Tag lebt er auf der Straße und hält sich, wenn er mal nicht unterwegs ist, im Kölner Stadtteil Zollstock auf. Den „Aufbruch“ nutzt der gelernte Maschinenbau-Ingenieur ganz im wörtlichen Sinn: „Nicht in Altem verharren, sondern Neues ergründen.“ Seit 2018 ist Lothar beim DRAUSSENSEITER und auch als Stadtführer der Sozialen Stadtrundgänge dabei.
Bank. Er hatte vergangene Nacht in einer Höhle übernachtet. Obwohl er mit dem Rad unterwegs ist, begleitet er mich drei Kilometer zu Fuß.
Karte openstreetmap.org opendatacommons.org creativecommons.org
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Stadtrundgang
Bürger- & Berber-Tour
Sichern Sie sich Karten für einen ganz besonderen Stadtrundgang!
Am 29.9.2019 um 15 Uhr findet die beliebte Bürger- & Berber-Tour statt, bei der Kölner Prominente mit DRAUSSENSEITER-Verkäufern gemeinsame Sache machen und auf einer ca. zweistündigen Tour den „doppelten Stadtplan“ erkunden – dazu noch für die gute Sache, denn die Einnahmen kommen dem Straßenmagazin DRAUSSENSEITER zugute. Wer denkt schon im Strom der Touristen an Suppenküchen und Kleiderkammern? Und wo können Menschen ohne Budget täglich satt werden? Wie wild sind die Nächte am Dom wirklich? Und wo kann man sich mitten in der Stadt am besten zur Ruhe legen, wenn man kein Zuhause hat? Diesmal geben sich der Stadthistoriker Martin Stankowski und ausgewählte Verkäufer des Straßenmagazins DRAUSSENSEITER ein Tete-à-Tete
Foto: Simon Veith
Foto: Christina Bacher
Martin Stankowski, geboren 1944, ist Stadthistoriker, Buchautor und Geschichtenerzähler. Er wurde für sein Engagement u.a. mit dem SeverinsBürgerpreis und dem Köln-Literaturpreis ausgezeichnet. Er unterstützt das Kölner Straßenmagazin DRAUSSENSEITER seit vielen Jahren, u.a. durch die „Bürger & Berber“-Stadtführungen, deren geistiger Vater er ist.
Die Kölsche Linda (rechts) kennt die schwierige Situation von Frauen auf der Straße sehr genau. Die in Köln geborene DRAUSSENSEITER-Verkäuferin hat heute – auch dank ihres treuen Begleiters Clayd – wieder Fuß gefasst und hilft anderen Menschen, denen es schlechter geht. Obwohl Lothar viel auf Wanderschaft ist, hängt er sehr an Köln, wo er Platte macht. Seit einiger Zeit schreibt er für den Draussenseiter und macht Stadtführungen rund um den doppelten Stadtplan.
und zeigen, den „doppelten Stadtplan“ von Köln.
Karten für die Bürger- & Berber-Tour – der Straßenpreis beträgt 20 Euro und der Unterstützerpreis 30 Euro – sind nun erstmals über Koelnticket erhältlich. Informationen zur Tour erhalten Sie unter tour@oase-koeln.de 19
Stadt Köln
Foto: Thomas Dahl
Die promovierte Juristin Katja Robinson übernahm nach einer rund 18-monatigen Vakanz die Leitung des Amts für Soziales, Arbeit und Senioren.
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Stadt Köln
Visionen wagen und realisieren Katja Robinson wurde als Leiterin des Amtes für Soziales, Arbeit und Senioren vorgestellt
N
ach rund 18-monatiger Vakanz
dichter wird. Wir müssen gewährleisten,
übernimmt Katja Robinson als
dass die Existenz aller Bewohner gesichert
Nachfolgerin von Stephan Santel-
ist und jeder an der Gesellschaft teilhaben
mann den Posten der Leiterin des Amts
kann. Dabei ist auch der Wohnraum ein
für Soziales und Senioren. Die 48-Jährige
ganz großes Thema“, erklärte Robinson.
wurde nach dem eigentlichen Arbeitsbe-
Neben der Sichtung und Bündelung der
ginn am 1. Februar nun im Rahmen eines
bereits vorhandenen Netzwerke sollen die
Pressegesprächs vorgestellt und über-
Bürger zudem zur Bildung eigener Vee-
nahm damit auch offiziell den Dienst als
delsinitiativen ermutigt werden. Als
Vorgesetzte von rund 850 Mitarbeitern
wesentlicher Faktor für eine Umsetzung
sowie Verwalterin eines der höchsten städ-
ihrer Vorhaben gilt der Amtsleiterin vor
tischen Budgets von circa einer Milliarden
allem eine verbesserte Kommunikation,
Euro. Robinson war von 2006 bis 2017 als
sowohl verwaltungsintern als auch nach
Geschäftsführerin der Bundesarbeitsge-
außen. In Bezug auf die 2017 gestartete
meinschaft der Berufsbildungswerke e. V.
Verwaltungsreform „#wirfürdiestadt“ sag-
tätig. Seit November 2017 beschäftigte
te die Stadtrepräsentantin: „Wir müssen
sich die Rechtsanwältin verstärkt mit dem
die Menschen erreichen und sehen, dass es
Management von sozialen Leistungen und
ihre Reform wird.“ Konkret bedeute dies,
sammelte Erfahrungen als Leiterin der
dass Angebote besser verstanden würden.
Zentralen Dienstleistungen des Pommer-
Dafür müssten die einzelnen Ämter abtei-
schen Diakonievereins e. V. (PDV). Als
lungsübergreifend optimaler zusammen-
Schwerpunktthemen ihrer Arbeit nannte
arbeiten, um die Bürger besser zu informie-
die promovierte Juristin die Bereiche
ren, auch in Bezug auf soziale Leistungen.
„Inklusion“, „Wohnen“ und „Pflege“
„Es zählt der Teamgedanke. Wir müssen
sowie die weitere Umsetzung der auf den
aufpassen, dass es nicht zu 'Einzelkämp-
Weg gebrachten Verwaltungsreform.
fern' kommt“, erklärte Robinson, die Defi-
„Inklusion bezieht sich nicht nur auf
zite in der stationären Pflege sowie unzu-
Menschen mit Behinderungen, sondern
reichende Unterkünfte für obdachlose
umfasst für mich grundsätzlich das 'Ande-
Menschen bemängelte. „Wir müssen stär-
re' im Menschen. Wir benötigen Visionen,
ker für die soziale Idee werben“, konsta-
um die großen Herausforderungen unse-
tierte die Amtsleiterin eine der wesentli-
rer Zeit zu bewältigen, gerade in den Met-
chen Herausforderungen der Zukunft.
ropolen, wo das Zusammenleben immer
Thomas Dahl
lll
info
Amt für Soziales, Arbeit und Senioren Kalk Karree Ottmar-Pohl-Platz 1 51103 Köln Telefon 0221 / 221-0 Amtsleiterin: Dr. Katja Robinson Stellvertreterin: Barbara Steinraths www.stadt-koeln.de/service/adressen/00072/ index.html Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 8 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung
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Buch-Tipps
Lioba Werrelmann
Hinterhaus Schräger geht’s kaum noch. Die Geschichte an sich hört sich zunächst gar nicht so unwahrscheinlich an: Caro, seit langem schon mit Jens liiert, dem schönsten Orthopäden von ganz Berlin, kommt eines Tages vom Yoga nach Hause, findet ihre Wohnung ausgeräumt, ihre Habseligkeiten in ein paar Taschen gesteckt. Offenbar hat Jens seinen Abgang von langer Hand geplant, denn auch die Wohnung ist gekündigt, Caro steht auf der Straße. Mit nichts. Als sie dann auch noch ihren Job als die „Stimme des Ostens“ beim Radio verliert, verkriecht sie sich, heulend und kotzend, bei Mandy im Hinterhaus. Einer Type, die sie, als sie noch im Vorderhaus wohnte, kaum beachtet hat. Doch bei Mandy kann sie unterkommen. Was schon bald in einer Katastrophe endet. Denn während Caro in dem heruntergekommenen Duschklo auf halber Treppe versucht, klar zu kommen, fällt ihr der Kopf einer Leiche quasi in die nackten Arme. Hans, ein 15-jähriger Junge, vor 20 Jahren eines Tages spurlos verschwunden, und nun eingewickelt in blaue Müllsäcke, tot und verwest auferstanden. Die Polizei nimmt als Erstes Mandy fest. Und so muss sich Caro alleine in dieser versifften, feuchten, klammen Hinterhauswohnung zurechtfinden. Getröstet von Henry, ihrer besten Freundin, die im Vorderhaus ein Café betreibt, die köstlichsten Kuchen auf Gottes Erdboden backt und oben mit Gunther lebt, einem Guru, den man so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Nur der dicke Adrian, der Rechercheur, der Caro während ihrer Live-Sendung immer die richtigen Fragen ins Ohr pustete, findet bald schon heraus, dass diese Hausgemeinschaft mehr als nur ein bisschen Dreck am Stecken hat. Und dass hier jeder jeden betrügt, hintergeht, dass hier gemordet wurde und getötet wird. Während die naive, mit ihrem Herzschmerz beschäftigte Caro so gar nichts mitbekommt. Zumindest solange nicht, bis auch sie aufwachen muss, um nicht genauso kläglich zu enden, wie 20 Jahre zuvor Hans, der 15-jährige Junge. Eine wunderbar rotzige Geschichte mit einem 22
harten Realitätskern. Jede Figur präzise ironisch und humorvoll gezeichnet, überzeichnet, ja geradezu karikiert. Während die Suche nach dem Mörder von damals und Caros Verfolger von heute nicht zu kurz kommt. Ein Krimi über ein Berliner Hinterhaus, in dem niemand weiß, was hinter der nächsten Türe lauert. Unterhaltsam, amüsant, spannend und unterschwellig auch todernst. Eine wunderbare, geradezu ergreifende Lektüre.
eine kleine Atempause vom Alltagsstress. Ja, die Erzählweise mag aus heutiger Sicht langsam und einige Formulierungen sowie die Sprache in Teilen ungewohnt wirken. Wer sich aber darauf einlässt und Hoffmann in seine poetisch realistische Welt folgt, wird auf jeden Fall etwas mitnehmen. Oder sich vielleicht mal wieder selbst in einer ruhigen Minute an einen belebten Marktplatz setzen und versuchen, es dem Vetter gleichzutun. (sab)
Ingrid Müller-Münch
Lioba Werrelmann: Hinterhaus. Bastei Lübbe 2019, 317 Seiten, 10 Euro.
E. T. A. Hoffmann: Des Vetters Eckfenster. Reclam 1980, 38 Seiten, 2 Euro. Oder hier: https://gutenberg.spiegel.de/buch/des-vetters-eckfenster-3111/1
Klassiker Druckfrisch E. T. A. Hoffmann
Des Vetters Eckfenster Der Vetter, um den es in Hoffmanns autobiografischem Buch geht, kann wegen des Verlustes seiner Füße seine Wohnung nicht mehr verlassen. Doch er hat Glück im Unglück: Er wohnt nämlich in Berlin, „ziemlich hoch, in einem kleinen niedrigen Zimmern“, in einem Eckgebäude – da hält der Titel bereits, was er verspricht – mit Blick auf den großen belebten Theaterplatz. Und da der Vetter ein Schriftsteller ist, nutzt er seine Situation zum Vorteil: Er schleppt sich in seinen Lehnstuhl am Fenster und beobachtet das bunte, lebendige Treiben der Menschen unter ihm – inklusive Interpretation der Gesten und Aktionen der Marktleute. Das Gesehene diskutiert er im Dialog mit dem Autor Hoffmann selbst und will ihm so die „Kunst, zu schauen“ näher bringen – eine der nützlichsten Fähigkeiten eines Autors, wie der Vetter weiß. Erschienen ist der Text im Jahr 1822, nur wenige Monate vor Hoffmanns Tod. Er teilt das Schicksal des Vetters und versteht es, trotz seiner schweren Krankheit, im bunten Treiben der Menschen auf dem Marktplatz neue Geschichten zu entdecken – eine eigene Welt zu erschaffen. Auch wenn er selbst findet, das „Sehen“ müsse man erst lernen. „Des Vetters Eckfenster“ eignet sich gut für
Kölner Grusel-Orte
Ein Dutzend Erzählungen aus Köln, dass es einen nur so gruselt. Ein Dutzend Orte in Köln, die man heute noch auffinden kann. Ein Dutzend hochkarätige Autoren aus Köln und Umgebung, die ihre besten Schauergeschichten aufschreiben. Zwölf Kriminalgeschichten von wirklichen Plätzen, angelehnt an Ereignisse und Legenden von der Römerzeit bis in die Gegenwart. Das Buch, das Mitte September erscheint, feiert feiert bald Premiere. Nichts wie hin! Lutz Kreutzer & Uwe Gardein (Hrsg.): Die gruseligsten Orte in Köln, Gmeiner Verlag, 12 Euro Premiere: Mittwoch, 2.10., Bürgerzentrum Deutz, Tempelstraße 41-43
Spuren der armut
Spuren der Armut
Die Hacketäuer-Siedlung aus“ erwirkten, in dem sie Kindergärten, Jugendclubs und Gemeinschaftsräume schufen und – gemeinsam mit dem „Arbeitskreis Notunterkünfte“ (AKN) – für ihre Rechte zu kämpfen begannen, gehört zu einer weiteren Besonderheit der Siedlung: Die Hacketäuer-Bewegung gilt als eine der ersten Bürgerinitiativen in Köln überhaupt. Nach Abriss der Kasernen wurden 520 Wohnungen gebaut und bis 1984 alle Öfen durch Zentralheizungen ersetzt. Heute leben knapp 2000 Menschen in der grünen Siedlung, die mittlerweile als „Normalwohngebiet“ gilt; Wohnungslosen- und quartierbezogene Hilfen wie Familienberatung und eine enge Vernetzung aller Bildungsangebote, beispielsweise durch die Christliche Sozialhilfe Köln, sind jedoch nach wie vor unerlässlich, damit das so bleibt. Denn ist der Ruf erst ruiniert … . Die Hacketäuerer können davon ein Lied singen.
Foto: Christina Bacher
D
ie Hacketäuer-Siedlung in Mülheim
len, sanitären Anlagen und viel zu vielen
– zwischen Clevischem Ring, von-
Menschen auf engstem Raum. Bis zum
Sparr-Straße, Hacketäuer- und Tie-
offiziellen Sanierungsbeginn Ende der
fentalstraße – ist eng verbunden mit der
60er Jahre lebten durchschnittlich 1600
Geschichte von Armut und Obdachlosig-
Menschen in den ehemaligen Kasernen,
keit in Köln. Im Jahre 1964 galt das Areal
wo bis 1918 das sogenannten „Hacketäu-
als größter sozialer Brennpunkt der Bun-
er“-Regiment stationiert war. „Hacke täu-
desrepublik Deutschland, da sich in den
er“ im Sinne von „Hau drauf“ – der Name
alten Kasernen Obdachlose aus den im
war zeitweise dort leider Programm. Dass
Krieg zerstörten Stadtteilen ansiedelten,
die in völliger Armut lebenden Bewohner
darunter unzählige Familien. Typhus und
dann jedoch aus eigenen Kräften die
Diphtherie waren die Folge von miserab-
Sanierung der Siedlung „von innen her-
Christina Bacher (1973), leidenschaftliche Stadtentdeckerin, ist zudem Chefredakteurin des DRAUSSENSEITER, Deutschlands ältester Straßenzeitung, und Herausgeberin des Buches „Köln trotz(t) Armut“. Gerade ist der Band „Der doppelte Stadtplan – Geschichten von Armut und Reichtum“ im Mitteldeutschen Verlag erschienen, den sie gemeinsam mit Kölner SchülerInnen geschrieben hat. 23
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Redaktionsleitung Christina Bacher (cb), bacher@draussenseiter-koeln.de www.draussenseiter-koeln.de Redaktionsassistenz Sabrina Burbach, burbach@draussenseiter-koeln.de Herzlichen Dank allen freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Ausgabe. Lektorat Barbara Feltes Titelgestaltung Deborah Keser Gestaltung Innenseiten Petra Piskar, www.dehaar-grafikdesign.de
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draussenseiter ist Mitglied des
vorschau
Eintritt frei z Veranstaltung
Chinafest 2019 Zum vierten Mal wird in Köln das Chinafest gefeiert. Mit einem attraktiven Bühnenprogramm und einem chinesischen Markt wird sich der Roncalliplatz während des Festes, das von der KölnBusiness WirtschaftsförderungsGmbH organisiert wird, zur Erlebniswelt chinesischer Lebensart verwandeln.
Schafe auf dem Weg zur nächsten Wiese.
Foto: Sabrina Burbach
Op jück! – Unterwegs
Illustration: NokHoOkNoi
Auf der Hauptbühne sind Musik- und Kunstperformances, die sowohl das traditionelle als auch das zeitgenössische China präsentieren, geplant. Verschiedene Programmhöhepunkte, wie beispielsweise Schattenspiele, Seidenmalerei oder Teezeremonie, sollen die Gäste des Festes begeistern und einen authentischen Einblick in die chinesische Kultur geben. Neben dem Bühnenprogramm können die Besucherinnen und Besucher auch einen typischen chinesischen Markt, gestaltet mit klassischen und reich geschmückten Pagodenzelten, erleben. Unternehmen werden dort neben Kunsthandwerk, Traditionelle Chinesische Medizin, Schmuck, Mode, Kleinmöbel auch exotische Speisen und Getränke präsentieren.
„D
er Weg ist das Ziel“ – das wusste schon der chinesische Philosoph Konfuzius. „Unterwegs sein“ gehörte damals wie heute für viele Menschen zum Alltag. Und sei es nur, um jeden Morgen mit dem Auto zur Arbeit zu fahren... Für einige ist das ständige Vorwärtskommen sogar zum Lebensinhalt geworden. Aber aus welchen Motivationen heraus gehen Menschen überhaupt „Op jück“? Was treibt sie an und wie sieht so ein rastloses Leben aus? Das verrät uns beispielsweise die Kölner Journalistin Steffi Machnik, die einen ganz besonderen Wanderführer für Köln geschrieben hat. Und auch DRAUSSENSEITER-Verkäufer Lothar, der mindestens einmal im Jahr eine mehrwöchige Wanderung unternimmt, hat uns wertvolle Tipps gegeben.
Wann: 12.09.-14.09.2019, ab 12 Uhr Wo: Roncalliplatz, 50667 Köln - Altstadt/Nord Eintritt: frei Veranstalter: KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH Weitere Informationen siehe auch www.stadt-koeln.de https://koeln.business/de/event/chinafest/
Der nächste DRAUSSENSEITER erscheint zum 1. Oktober 2019. Mehr dazu unter www.draussenseiter-koeln.de und auf www.facebook.com/Draussenseiter-DasKölner-Strassenmagazin-106192356124749 25
service
Foto: Simon Veith
n Sozialdienst Katholischer Männer e.V. Bahnhofsvorplatz 2a (1. Etage), 50667 Köln-Innenstadt, Tel.: 13 49 19, kontaktstelle@skm-koeln.de, www.skm-koeln.de
n Vringstreff e.V.
In der OASE.
Für Alle
n Lobby-Restaurant LoRe des KALZ für
Berber und Banker Domstr. 81, Nähe Hauptbahnhof, 50668 Köln, n Diakoniehaus Salierring info@koelnerarbeitslosenzentrum.de, Fachdienst für Wohnungslosen- und Straffälligenwww.koelnerarbeitslosenzentrum.de hilfe d. Diakonischen Werkes Köln und Region, Mittagessen: Mo, Di 12 -16 Uhr, Salierring 19, 50677 Köln, Tel.: 27 69 70-0, Mi, Do, Fr 12 -15.30 Uhr verwaltung.salierring@diakonie-koeln.de, www. diakonie-koeln.de n Kölner Obdachlosenfrühstück, Beratung: Mo bis Fr 9-12 Uhr, Mo u. Mi 12.3016.30 Uhr (u. a. Postadressen u. Treuhandkonten) Peter-Deubner-Stiftung Tel.: 430 39 83 Straffälligenhilfe: Zeiten wie oben Tagestreff: Di, Do, Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo u. Mi 12.30-16.30 Uhr Frühstück, (donnerstags auch Mittagessen), Duschen, Wäschekeller, Aufbewahrung, Internetzugang Kleiderkammer: Di u. Do 9-11.30 Uhr Krankenwohnung, Betreutes Wohnen § 67 SGB XII, Ambulante Begleitung gem. § 67 SGB XII, Betreutes Wohnen § 53 SG XII, Clearingstelle Claro im Trägerverbund
n Emmaus Geestemünder Str. 42, 50725 Köln, Tel.: 971 17 31, info@emmaus-koeln.de, www.emmaus-koeln.de
Appellhofplatz: Essenausgabe u. medizinische Versorgung, Mo bis Fr ab 21 Uhr Leben und Arbeiten in Gemeinschaft, günstiger Einkauf von Secondhand-Artikeln, Dritte-WeltArbeit durch Versand von Hilfslieferungen
Angebote: 9 -11 Uhr: Kostenloses sonntägliches Frühstück jeden 2. u. 3. Sonntag im Monat im Vringstreff, Im Ferkelum 42, jeden 4. Sonntag in der MüTZe, Berliner Str. 77, Köln-Mülheim
n GUBBIO Obdachlosenseelsorge Ulrichgasse 27-29, 50577 Köln, www.gubbio.de
Für Menschen mit und ohne Wohnung Im Ferkulum 42, 50678 Köln, Tel.: 278 56 56, info@vringstreff.de, www.vringstreff.de Öffnungszeiten: Mo bis Do 11.30-17 Uhr, Fr 9-12 Uhr Jeden 2. und 3. Sonntag Obdachlosenfrühstück 9-11 Uhr, Café, Freizeitangebote, Veranstaltungen, Beratung
n OASE-Benedikt Labre e.V. Alfred Schütte Allee 4, 50679 Köln, Tel. 0221/9893530 kontakt@oase-koeln.de www.oase-koeln.de
Kontakt- und Beratungsstelle: Montag und Freitag 9–13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9–16 Uhr, Mittwoch nach Terminvereinbarung
Offener Treff:
Öffnungszeiten: Di, Mi 14 – 17 Uhr Angebote: Raum zum Gespräch, Bibelstunde, Meditation, thematische Gesprächskreise, religiöse Filme
Montag 10.30–13 Uhr, Dienstag 13–16 Uhr, Donnerstag 13–16 Uhr, Freitag 11.30–13 Uhr Frühstück: Montag 10.30–13 Uhr
n Kontakt- u. Beratungsstelle Rochus (SKM)
Donnerstag 13.30-14.15 Uhr
Bartholomäus-Schinkstr. 6, 50825 Köln, Tel.: 3377063-4, rochus@skm-koeln.de http://skm-koeln.de/9.0/9.1.8/rochus-p.html
Angebote: montags-freitags warmes Essen von 12.00-14.00 Uhr, kalte und warme Getränke, Duschmöglichkeit (Behindertendusche u. -toilette), Wäsche waschen Mo-Do von 11.00-14.30 Uhr, n Gulliver – Überlebensstation f. Obdachlose Beratung täglich von 11.00-15.00 Uhr oder nach Trankgasse 20, Nähe Hauptbahnhof, Vereinbarung. Medizinische Sprechstunde Di und 50667 Köln, Tel.: 120 60 91 Do von 12.30-13.30 Uhr, Postadresse, ambulantes Duschen, Toiletten, Waschmaschinen, Trockner, betreutes Wohnen, PC-Nutzung mit Internet Tagesschlafraum, Postadressen, Caféteria mit Zugang. Samstags geöffnet – es gibt Frühstück. Frühstück und Snacks, Beratungsangebote, Die Kleiderkammer hat täglich geöffnet, montags Internetzugang, Kunstausstellungen, Handylazwischen 9.15 und 10.30 Uhr auch für Menschen destation, Gepäckaufbewahrung aus dem Bezirk Ehrenfeld mit Köln Pass. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8-16 Uhr (Kernöffnungs- Öffnungszeiten: Mo-Fr. 11.00-15.00 Uhr, zeiten), Wochenende und Feiertage 10-18 Uhr Sa. 10.00-13.00 Uhr Kleiderkammer: Do 13.30-15.30 Uhr
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Angebot: Aufenthaltsmöglichkeit, Begegnung, Freizeitangebote, (Spieleangebot, Kaffee), Essen, Duschen, Wäschepflege, Schreibhilfe, Telefonmöglichkeit, mediz. Versorgung, PC-Nutzung mit Internetzugang Kontaktstellenbereich/Tagestreff: Mo. bis Fr.: 12.00 bis 15.30 Uhr (Essensangebot: 12.00 bis 14.00 Uhr) So. und Feiertage: 12.00 bis 13.00 Uhr Samstags geschlossen Beratung (auch anonym): Mo, Mi, Do, Fr 9-11.30 Uhr, Mo bis Fr 14-15.30 Uhr
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siehe Aushang
n Bürger für Obdachlose e.V. Basislager Gebrauchtwarenkaufhaus Bürger für Obdachlose e.V. Basislager: Silcherstr. 11, 50827 Köln Tel.: 640 22 68, info@bfoev.de Kleiderkammer, Gebrauchtwaren-Kaufhaus für Jedermann, Arbeitsprojekt und Suppenküche. Obdachlose können gerne auch Kleidung,
service
n Initiative Bauen Wohnen Arbeiten e.V. Peter-Michels-Str. 1-9, 50827 Köln Tel.: 0221/ 9535301, Fax: 0221/ 5948789 ibwa@netcologne.de www.bauenwohnenarbeiten.de Angebot: Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigung, Wohnen, Betreutes Wohnen
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wohnungslose Frauen und Frauen in Notlagen: Schutz, Übernachten, Essen, Duschen, Wäsche waschen, Kleiderkammer, PC- und Internetn Die Heilsarmee Sozialwerk GmbH nutzung. Tiere sind erlaubt. Beratung und Vermittlung an Erik-Wickberg-Haus Marienstr. 116-118, 50825 Köln weiterführende Hilfen möglich. Tel.: 955609–13 koelnewh@heilsarmee.de n Elisabeth-Fry-Haus www.heilsarmee.de/ewh Albert-Schweizer Straße 2, Nähe Südfriedhof, 50968 Köln, Tel.: 99 56-43 00 efh@diakonie-michaelshoven.de www. diakonie-michaelshoven.de Notaufnahmeheim für Frauen und Frauen mit Kindern, Schutz, Übernachtung, Verpflegung, Wohnen, Beratung und Begleitung. Das Haus ist rund um die Uhr geöffnet.
Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen Martinstr. 20a, 50667 Köln, Tel.: 0221/124019 oder 1390392, www.agisra.org
n Frauen gegen Gewalt e.V. – Notruf und
Beratung nach Terminvereinbarung, Telefonische Sprechzeiten: Mo, Di und Do 10-15 Uhr
Beratung telefonisch, persönlich und per E-Mail, Begleitung und Unterstützung nach sexualisierter Gewalt; Prozessvorbereitung und -begleitung; Rechtsberatung; Gruppenangebote
n Café Auszeit 1 des SKF e.V. Kontakt- und Beratungsstelle für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen, Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln, Tel.: 0221/126 95 310 Duschen, Waschen, Kleidung, Postadresse, warme Mahlzeit (1,- Euro) Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 11 – 15 Uhr; Mittwoch 15 – 19 Uhr Café Auszeit 2 Beratungsstelle für Frauen An der Fuhr 3, 50997 Köln, (EG, Gang auf der linken Seite, erste Tür links), Tel.: 02232.14 82 92, cafe-auszeit2@skf-koeln.de Jeden Dienstag und Donnerstag offene Beratung von 10 -15 Uhr; Donnerstags von 10 bis 12 Uhr Frauenfrühstück
Beratung für vergewaltigte Frauen Herwarthstr. 10, 50672 Köln, Tel.: 56 20 35, mailbox@notruf-koeln.de, www.notruf-koeln.de
n Haus Rosalie Gocher Straße 45, 50733 Köln-Nippes Tel.: 0221/97 30 88 88 haus-rosalie@vinzentinerinnen.de Wohnprojekt für Frauen
n LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. für Mädchen und junge Frauen Beratung und Begleitung bei Problemen und in Krisensituationen Mädchenberatung linksrheinisch Fridolinstr. 14, 50823 Köln-Ehrenfeld Tel.: 0221/45 35 56 50 maedchenberatung-linksrhein@lobbyfuer-maedchen.de
Mo bis Do: ganztägig nach Vereinbarung Mi 14-16 Uhr: ohne Anmeldung n Comeback Di 10-11 Uhr, Do 14-15 Uhr: telefonische BeraNotschlafstelle für Frauen, Sozialdienst kath. tung, Di 16-18 Uhr: kostenlose Betreuung Frauen e.V., Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln Ess-Störungen 0800 5 03 58 85 | Nähe Neumarkt, Tel.: 0221/126 95 210 Mädchenberatung rechtsrheinisch Täglich geöffnet von 20 – 10 Uhr. Angebot für Buchheimer Str. 56, 51063 Köln-Mülheim Tel.: 0221/890 55 47; maedchenberatungrechtsrhein@lobby-fuer-maedchen.de Mi bis Fr ganztägig nach Vereinbarung Fr 14-18 Uhr ohne Anmeldung
n Mäc-Up
Foto: Christina Bacher
Treffpunkt für Mädchen von 14-27 Jahren Gereonstr. 13, Nähe Bahnhof, 50670 Köln, Tel.: 0221/13 35 57
Der Second-Hand-Laden der Sozialistische Selbsthilfe Köln (SSK) befindet sich am Salierring 37 und 41.
In unserer stationären Einrichtung für wohnungslose Männer bieten wir folgende Hilfen an: Beratung und Unterstützung durch fachkompetente Mitarbeiter in den Bereichen: Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Finanzen, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Vollverpflegung und Möglichkeiten zur Selbstversorgung, Nachgehende Hilfen im „Ambulant betreuten Wohnen“, Freizeitangebote
Essen, Trinken, Dusche, Wäsche waschen, Second-Hand-Kleidung, medizinische Versorgung, Beratung Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. und Fr. von 12-15.30 Uhr Di. von 10-13 Uhr, Frühstück gibt es Di. und Mi., gekocht wird Mo. und Fr.
Foto: Christina Bacher
Schlafsäcke etc. in unserem Gebrauchtwaren-Kaufhaus kostenlos bei uns beziehen. Gemeinsam mit Emmaus betreibt der Verein die Suppenküche am Appelhofplatz.
Emmaus-Möbellager in der Barbarastraße
n Notschlafstelle für Männer Johanneshaus Köln, Annostr. 11, 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz, Tel.: 93 12 21-54 (tagsüber) und -26 (ab 18 Uhr), jhk-notaufnahme@johannesbund.de Sozialarbeiterische Beratung, Erarbeitung einer Perspektive, Vermittlung in weiterführende Hilfen Aufnahme: Täglich (auch Sonn- u. Feiertags) ab 18 Uhr für wohnungslose Männer ab 18 Jahren
n „Reso“ – Resozialisierungsabteilung Johanneshaus Köln, Annostr. 11 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz Tel.: 93 12 21-54, th.klahr@johannesbund.de Hilfe für wohnungslose Männer mit sozialen Problemlagen nach § 67 SGB XII: Unterbringung, Verpflegung und Selbstversorgung, individuelle Einzelfallhilfen, Beschäftigungsangebote, Mo bis Fr.: 8-16.30 Uhr 27
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