Kölner Straßenzeitung Draussenseiter 09/2019: 60 Jahre Emmaus

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27. Jahrgang Nr. 202 September 2019

R E T I E S N E S s U A R D IN

Foto: Sabrina Burbach

Z A G A M N E S S A STR R E N L Ö K S A D

60 JAHRE


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Engelbertstraße 44 · 50674 Köln Postfach 27 01 26 · 50508 Köln Telefon (02 21) 93 18 00 - 0 Telefax (02 21) 93 18 00 - 66 e-Mail: wpg@mermagen.de Internet: www.mermagen.de Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Wilhelm Mermagen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Petra Heider Rechtsanwältin und Steuerberaterin

Wir beraten Privatkunden, Freiberufler und Gewerbetreibende. Wir beraten und prüfen Unternehmen, Verbände und gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen.


Vorwort

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 1959 fand die erste sogenannte „Brockensammlung“ in Köln statt. Das war damals der Startschuss der EmmausGemeinschaft, die heute das größte Gebrauchtmöbellager der Stadt betreibt. Die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft feiert am

S.4

60 Jahre Emmaus in Köln

13./14. September 2019 ihr 60-jähriges Jubiläum, zu dem wir herzlich gratulieren. Mehr dazu lesen Sie auf den Seiten 4-11.

Katja Robinson, die neue Amtsleiterin für Soziales, Arbeit und Senioren

Aus der Redaktion grüßen Adam, Christina und Gabi. Foto: Simon Veith

Wer sich ein Bild von der Lebenssituation einzelner Straßenzeitungsverkäufer machen möchte und sich nachhaltig für den „doppelten Stadtplan“ Kölns interessiert, hat am 23.9.2019 um 15 Uhr wieder mal Gelegenheit dazu. Mit dabei ist der Historiker Martin Stankowski, der unser Straßenmagazin seit vielen Jahren unterstützt. Karten gibt es ab sofort über www.koelnticket.de. Bis dahin grüßt – im Namen der Redaktion –

S.20

Vorwort | Inhalt ������������������������������������������������������ 3 60 Jahre Emmaus – Eindrücke und Highlights ����������������� 4 Rundgang im Möbellager ������������������������������������������8 Essensausgabe Emmaus ������������������������������������������� 10 Comic | Clayd �������������������������������������������������������� 13 Porträt: Straßenzeitungsverkäuferin Bete ���������������������� 14 Bericht der BAG Wohnungslosenhilfe ��������������������������� 16 ArtAsyl e.V. ����������������������������������������������������������� 17 Lothars Marsch, Teil 5 ���������������������������������������������� 18 Bürger- & Berber-Tour �������������������������������������������� 19 Köln: Visionen wagen und realisieren ��������������������������20 Buchtipps ������������������������������������������������������������ 22 Spuren der Armut ��������������������������������������������������� 23 Abo, Impressum ����������������������������������������������������24 Eintritt frei, Vorschau ����������������������������������������������� 25 Service: Adressen �����������������������������������������������26-27

Christina Bacher

Öffnungszeiten: OASE e.V. Kontakt- und Beratungsstelle Montag und Freitag: 9.00 – 13.00 Uhr Dienstag und Donnerstag: 9.00 – 16.00 Uhr Mittwoch: nach Terminvereinbarung 3


emmaus-Jubiläum

60 Jahre Emmaus Ein (fotografischer) Streifzug. Zusammengestellt von Karin Volberg

I

n diesem Jahr begeht die Emmaus-Ge-

Jugend-Begegnungsstätte für ehemalige

kein Obdachlosenasyl. Jeder, der sich der

meinschaft in Köln ihren 60. Geburtstag

Feinde gedacht, um zur Versöhnung beizu-

Gemeinschaft anschließen möchte, durch-

–Anlass, um auf die Geschichte und das

tragen. Doch aufgrund der katastrophalen

läuft eine sechsmonatige Probezeit. Oft

Wirken der Wohltätigkeitsorganisation

Lage nach dem Krieg, die eine hohe Obdach-

kommen Leute ab 50 Jahren, die auf dem

zurückzublicken, die auch international

losigkeit nach sich zog, stellte er das Haus

Arbeitsmarkt keine Perspektive mehr sehen.

tätig ist.

Familien ohne Wohnsitz zur Verfügung.

Die Gemeinschaft besteht derzeit aus 20

Gegründet wurde Emmaus 1949 in

Am 1. März 1969 fand die erste sogenann-

bis 25 Leuten, zwei Familien und etwa zehn

Frankreich von Abbé Pierre, einem Mönch

te „Brockensammlung“, eine Sammlung

Kompagnons. Alle leben zusammen in

aus gutem Hause, der schon in jungen Jah-

von Gebrauchtgegenständen, in Köln statt,

einem Haus, das aber jedem Mitglied der

ren bedürftigen Menschen Essen und Klei-

und damit begann die Arbeit von Emmaus

Gemeinschaft seinen Privatbereich bietet.

dung besorgte und Obdachlosen die Haare

in unserer Stadt. Es bestand ein zunehmen-

Die räumliche Situation lässt es glücklicher-

schnitt. Mit 20 Jahren trat Abbé Pierre in

des Interesse von Bürgern, die helfen woll-

weise heute zu, dass Wohnen und Arbeiten

den Kapuzinerorden ein und verteilte sein

ten. Nach dem zügigen Aufbau folgten

getrennt sind.

Erbe an die Armen. Er war im Krieg in der

Höhen und Tiefen. Heute steht Emmaus

Résistance aktiv, half Verfolgten und rettete

jedoch auf einem soliden Fundament.

Die Gemeinschaft finanziert sich ausschließlich durch den Verkauf gebrauchter

Juden vor den Nazis. Dadurch wurde er

Emmaus bietet die Möglichkeit, anders

Gegenstände wie Möbel, Geschirr, Bücher

bekannt. Aus gesundheitlichen Gründen

zu leben als die meisten Bürgerinnen und

und Kleidern sowie Spenden. Sie betreibt

musste er das harte Mönchsleben nach sie-

Bürger. Die Gemeinschaft ist ein „Ort, an

zudem eine Suppenküche am Appellhof-

ben Jahren wieder aufgeben. Nach dem

dem Menschen eine Alternative zu einem

platz und organisiert Hilfstransporte für

Krieg wurde er Parlamentarier und kaufte

schlechtbürgerlichen Leben finden“, so for-

Emmaus-Partner. Neben den festen Mitglie-

von seinen Diäten im Jahr 1949 bei Paris

muliert es Willi Does, der selbst mit seiner

dern der Gemeinschaft sind insgesamt etwa

eine heruntergekommene Villa. Dieses

Frau dort lebt. Die Gemeinschaft bietet

150 ehrenamtliche Helfer im Einsatz und

Haus war zunächst tatsächlich als

auch kurzfristige Hilfe in Notlagen, ist aber

unterstützen Emmaus.

1983 1983 konnte Emmaus ein leerstehendes Fabrikgebäude der ehemaligen Glanzstoff-Fabrik in Niehl beziehen. 4


emmaus-Jubiläum

Eindrücke und

Highlights

1959

Nach dem Neuanfang wurde dieses Lager am Niehler Kirchweg eröffnet.

Die erste Emmaus-Gemeinschaft fand ihre Bleibe in KölnBocklemünd im sog. Dohmenhof, bis es nach einigen Jahren finanzielle Probleme gab.

Fotos: Emmaus-Archiv

Im Jahr 1959 fand in Köln die erste sog. „Brockensammlung“ statt. Das war der Startschuss für die Geschichte von Emmaus Köln.

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emmaus-Jubiläum

1992 1994 wurde der Emmaus Gemeinschaft Köln eine große Ehre zuteil: Im Rathaus Aachen wurde ihr der Aachener Friedenspreis verliehen. Die Laudatio hielt Günter Wallraff. 1992 fand die Weltversammlung von Emmaus International Emmaus International mit Abbé Pierre, dem Gründer von Emmaus, in Köln statt.

1994

2020

Foto: Jörg Paschke

Noch eine große Ehre: 2015 erhielt die Emmaus-Gemeinschaft den Ehrenamtspreis der Stadt Köln. Willi Does ist der Vorsitzende von Emmaus Köln und zugleich der Präsident von Emmaus Europa. Zusammen mit seiner Frau Pascale und seiner Familie lebt er mit vielen anderen in der Lebensgemeinschaft in Longerich.

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emmaus-Jubiläum

2000 Die Suppenküche am Appellhofplatz ist schon seit Jahren ein soziales Angebot der Emmaus-Gemeinschaft (siehe auch S. 10-11).

2015

Emmaus Köln unterstützt auch Gemeinschaften in anderen Ländern. Hier wird gerade ein Transport zur Unterstützung der Emmaus-Gruppen in Polen fertig gemacht.

Fotos: Emmaus-Archiv

Seit dem Jahr 2000 wohnt die Gemeinschaft am Lachemer Weg 22. Das Haus ist Teil eines ehemaligen Behindertenzentrums (Dr. DomagenStiftung), das der Emmaus-Gemeinschaft von der Stadt Köln für zunächst 25 Jahre mietfrei zur Verfügung gestellt wurde.

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emmaus-Jubiläum

Ein Rundgang durch Kölns größtes Gebraucht-Möbellager

Tamara Klein im Gespräch mit Pascale Does. Was das Herz begehrt: Die Geschirrabteilung, Betten, Rahmen, Tische, Sofas und sogar ein paar Spinnräder ...

sind. Die großen Möbel werden – voraus-

Weg führt mich von der Möbelhalle direkt

ideale Zeitpunkt, um dem Emmaus-

gesetzt, man hat einen Termin gemacht

zum Bücherhaus und da staune ich nicht

Möbellager in Niehl einen Besuch

– auch schon mal mit einem Bus abgeholt,

schlecht: Allerfeinste Literatur jeglichen

allerdings nur im Norden Kölns.

Genres ist vertreten, die hohen Regale

abzustatten. Die Familie – ich lebe mit meinen drei Kindern in einer kleinen Drei-

Noch während unseres Gesprächs

sind mit jeder Menge Bücher gefüllt – per-

zimmer-Wohnung – benötigt wieder aller-

bekomme ich als Shopping-Fan mehr und

fekt für Bücherwürmer und die, die es

lei und das Geld, das uns zur Verfügung

mehr das Gefühl, in einem Paradies zu sein.

werden wollen.

steht, ist knapp wie immer. Bei der Gele-

Und ich werde regelrecht unruhig: Hier

genheit möchte ich mit Pascale Does ein

gibt es so ein vielfältiges Angebot an Schu-

Gespräch darüber führen, wie sich das

hen, Bekleidung und Hausrat – all das will

alles hier entwickelt hat. Das Emmaus-Mö-

jetzt erkundet werden. Besonders freue ich

bellager ist das größte in ganz Köln. Von

mich über die skurrilen Dinge, wie eine alte

hier aus gehen Transporte mit Möbeln in

Salzmühle – mit Inhalt. Sofort kommen mir

arme Länder und es wird zusätzlich noch

Bilder in den Kopf, wer wohl der vorherige

ein Laden in Nippes mit Ware versorgt.

Besitzer war, wie seine Wohnung ausgese-

Wir sitzen inmitten von Büchern, Bilderrahmen, Weißgeräten und Lampen. Im

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hen haben könnte und wie diese Mühle nun den Weg hierher gefunden hat.

Hintergrund stapeln sich diverse Video-Fil-

Zusätzlich zu der Flohmarkthalle gibt es

me, DVDs und CDs. Hier darf jeder nach

noch eine riesige Möbelhalle. Gut, dass mei-

Lust und Laune einkaufen – ob er arm ist

ne Kinder gerade im Kindergarten sind,

oder reich, erzählt mir Pascale. Die

denn gleich am Eingang befindet sich eine

Wahl-Kölnerin, die eigentlich aus Frank-

Ecke mit Spielzeug jeglicher Art, Kinderwa-

reich stammt, erklärt mir, dass der Verein

gen, Puzzles und Figuren. Das hätte ein

auf Spenden und Wohnungsauflösungen

Geschrei gegeben, wenn die Kleinen da leer

angewiesen ist. Sachspenden seien immer

ausgegangen wären. Zu den Möbeln

sehr willkommen. „Wir nehmen alles, was

gelangt man durch einen langen Flur. Auch

man zum Leben und Wohlfühlen braucht.“

hier ist alles da, was man braucht, bis hin zu

Dabei wird streng darauf geachtet, dass

Wohnwänden und Küchen.

die technischen Geräte auch funktionie-

Wer nun denkt, ich hätte die Literatur

ren und in einem ordentlichen Zustand

vergessen, der kennt mich schlecht. Mein

Eins ist klar: Hier gibt es (fast) alles, man sollte nur ein bisschen Zeit mitbringen. Tamara Klein

lll

kontakt

Emmaus Gemeinschaft Köln e.V. Geestemünder Str. 42 | 50735 Köln Telefon: 0221 / 971 17 31 KVB: Linie 12 | Haltestelle: Geestemünder Str. Öffnungszeiten: Mo - Fr 15 - 18 Uhr, Sa 10 - 14 Uhr, Mi 10 - 12:45 Uhr Emmaus Möbelhalle Riehl Barbarastraße 3-9, Halle 8 | 50735 Köln Öffnungszeiten: Di - Fr 10 - 18 Uhr, Sa: 10 - 14 Uhr „Das Lädchen“ Baudriplatz 16 (Nippes) KVB: Linie 12, 15 | Haltestelle: Florastraße Öffnungszeiten: Mo - Fr 16 - 18:30 Uhr Sa 10 - 14 Uhr

Fotos: Sabrina Burbach

E

in sonniger Mittwochmorgen – der


wohnen

Ein lebensgroßer „Elvis“ begrüßt Neuankömmlinge im Bücherhaus.

Alles, was es zum Leben braucht: Zwischen Geschirr, Technik und Büchern findet sich auch eine kleine Auswahl an Brautkleidern.

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emmaus-Jubiläum

„Es ist noch Suppe da!“

D

er Bus der Kölner Emmaus-Ge-

Emmaus-Gemeinschaft schon am frühe-

„drauflegen“, bleibt ihnen überlassen: mal

meinschaft kommt Punkt 21 Uhr

ren Abend, noch bevor die Donnerstags-

Obst, mal etwas Süßes.

an den Appellhofplatz. Erst mal

gruppe gut gelaunt mit dem Kochen

50 bis 80 Menschen werden pro Abend

sind nur etwa 25 Bedürftige zu sehen, die

anfängt – gemeinsames Gemüseschnib-

verköstigt, meist ist Fleisch dabei. Die

„Donnerstagsgruppe“, die heute das Essen

beln und Würzen („Nicht so viel Lieb-

wenigen Vegetarier fischen sich die Wurst

ausgibt, ist ein wenig enttäuscht: Die wür-

stöckl!“) inklusive. In der Küche am Lache-

aus der Suppe. Im Sommer wachse die

den die beiden üppigen Töpfe (Gemüse-

mer Weg bereitet an jedem Wochentag

Nachfrage, weil es mehr Obdachlose nach

suppe mit Chicoréenudeln und Würst-

eine andere Gruppe das Essen zu. Die

Köln zieht, so Engels. 50 Prozent der Gäs-

chen) kaum wegkriegen. Doch schnell

Emmaus-Gemeinschaft stellt Einrichtung,

te sind Stammgäste, der Rest variiert. „Wir

kommen weitere Obdachlose, die nicht

Geschirr, Besteck, Gas und den Bus zur

sind auch Ansprechpartner für Neue in

Verfügung, mit dem alles in die Innenstadt

der Stadt“, ergänzt Paul Kleinjans, der

gebracht wird. Entstanden ist die Idee mit

ebenfalls am Emmaustag mitanpackt. Der

der Suppenküche vor knapp 30 Jahren.

52-Jährige gehört seit drei Jahren zur

„Uns war es wichtig, zu den Leuten auf die

Gemeinschaft. Nach einer persönlichen

Straße zu gehen“, sagt Engels. Der Rat-

Krise hatte er einen Monat lang im Laden

schlag, wo die Bedürftigen denn anzutref-

mitgearbeitet und war dann bei Emmaus

fen seien, kam von Franz Offergeld; der

eingezogen. Überhaupt ist die Ansprache

ehemals Obdachlose ist im vergangenen

eine wichtige Komponente, die Bedürfti-

Jahr verstorben. Die Wohn- und Lebens-

gen sollen nicht nur satt werden. Man

gemeinschaft in Longerich startete mit der

tauscht sich aus und gibt Tipps: Wo kann

Ausgabe an einem Mittwoch, bis heute ist

man ein Zelt und neue Klamotten bekom-

das der Emmaustag geblieben. Andere

men, wo übernachten, duschen, die

Gruppen kamen dazu, die Bürger für

Wäsche waschen? Wäre der Einstieg bei

Obdachlose etwa, die Katholische Arbeit-

Emmaus das Richtige? Gleichzeitig ist das

nehmer-Bewegung und andere Interessen-

Angebot als sozialpolitische Provokation

gemeinschaften. Inzwischen wechseln

gedacht: „Am liebsten würden wir uns

sich mehr als 100 Leute ab, das Angebot konnte auf Montag bis Freitag ausgedehnt werden. Mal kaufen die Gruppen die Lebensmittel ein und bekommen das Geld von Emmaus zurück, mal kommt das Die Arbeit der ehrenamtlichen HelferInnen beginnt in der Küche und endet auch wieder dort. Einkaufen, Kochen, Essensausgabe und Spülen gehören zu den Aufgaben.

Essen von der Tafel, manche finanzieren es aus anderen Spenden. „Es wird immer frisch gekocht“, so Engels. „Linsensuppe ist der Renner.“ Der 51-Jährige war 2008

10

mit so viel Pünktlichkeit gerechnet haben,

durch einen Beitrag bei Center TV auf

dazu und eine Viertelstunde, nachdem die

Emmaus aufmerksam geworden. 2010

Tapeziertische gegenüber dem Kölnischen

kündigte er Job und Wohnung, stieg als

Stadtmuseum aufgebaut sind, ist der erste

Kompagnon fest bei der Gemeinschaft ein.

Topf leer. Wenig später ist auch der zwei-

Er sagt: „Diese Art des gemeinsamen

te geschafft; die Angst, auf Resten sitzen

Lebens entspricht eher meinen Vorstellun-

zu bleiben, ist diesmal unbegründet.

gen als das, was der Mainstream macht.“

„Es gibt schon fast zu viele Hilfsange-

Suppe, Brötchen, Tee und Kaffee werden

bote“, erzählt Rolf Engels von der

immer ausgegeben, was die Gruppen

Viele Liter Suppe werden jeden Abend von Longerich zum Appellhofplatz transportiert.


Bericht

Einladung Liebe Freundinnen und Freunde,

Bei Wind und Wetter ein Lächeln auf den Lippen: Auf die Leute von der Essensausgabe ist Verlass.

es hat sich vielleicht auch schon bei Ihnen herumgesprochen: Emmaus Köln wird 60 Jahre alt, und deshalb möchten wir Sie/Euch zu einem Fest einladen.

abschaffen. Denn eigentlich ist hier der Staat zuständig“, sagt Engels. Fast hätte die Donnerstagsgruppe die Suppenkelle vergessen. Mal wieder. Das sei allerdings kein so großes Problem: Der benachbarte Italiener habe ihnen schon öfter eine geliehen. Mit den Anliegern kommt man meist gut klar, nur selten gebe

13. /14. September an der Geestemünder Straße Freitag, 13.9.2019 19.00 Uhr Eröffnung Podium mit Emmaus-Freunden aus Benin, Indien und Polen 20.30 Uhr Film: „Draußen“ (Obdachlosigkeit in Köln)

es Reibereien mit dem Verwaltungsgericht oder der KVB, auf deren Zwischenebene die Essensausgabe bei zu starkem Regen ausweicht. Alkohol soll eigentlich tabu sein, aber auch an diesem kühlen Abend im späten März haben sich einige Bedürftige von innen gewärmt. Manche nähern sich der Ausgabe ein wenig krakeelig, aber

Samstag, 14.9.2019 ab 10 Uhr Verkauf/ Musik, Essen, InfoStände auf dem Gelände an der Geestemünder Straße mit Emmaus Deutschland und unseren lokalen Partnern

man begegnet ihnen mit Humor und guter Laune, potenzieller Unmut verpufft. Die meisten sind dankbar. „Ihr habt wieder super gekocht“, ist zu hören, und „Ich liebe euch, ihr seid die Besten von Köln.“ Wenn's dazu sprachlich nicht reicht: Daumen hoch und Luftküsse gehen immer. Stammgäste werden namentlich begrüßt, „Lange nicht gesehen, Roland!“ Ehemals Obdachlose

Es wäre uns eine Freude und Ehre, wenn wir das Wochenende mit Ihnen/Euch gemeinsam verbringen könnten. Mit vielen Grüßen Willi Does Emmaus Köln

berichten von Problemen im neuen Zuhause. Freunde der Essensausgeber haben einen Ruck- und einen Schlafsack gespendet, beides findet Abnehmer. Die Tüten mit Karnevalssüßigkeiten sind am Ende leer. Selbst der übriggebliebene Schokoladenweihnachtsmann hat einen neuen Besitzer gefunden.

Markus Düppengießer

Wer sich ehrenamtlich engagieren oder spenden möchte, erreicht die Emmaus-Gemeinschaft Köln telefonisch unter 0221/971 17 33 oder über die Homepage: www.emmaus-koeln.de 11


unterwegs

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Cartoon | Clayd

von Heiko Sakurai

Hallo Freunde, leider habe ich heute nicht so viel Gutes zu berichten. Mein Körper macht nämlich gerade, was er will. Besonders mein Herz. Meine Gassirunden werden immer kürzer und ich merke, dass ich die Treppen nicht mehr so gut schaffe. Oft bleibe ich vor den Stufen stehen und schaue meinen Dosenöffner fragend an: „Muss ich jetzt da hoch?“ Tja, der Doc sagt, wir sollen zum Herzspezialisten um mich neu mit Medis einzustellen. Doch ich merke, wie mich etwas die Kraft verlässt. Frauchen sagt, sie hofft, dass wir mit einem andern Herzmedikament noch

etwas Zeit miteinander haben. Ich gehe immer noch tapfer mit und genieße die Kuscheleinheiten. Das Sommerwetter macht mich allerdings ziemlich fertig, weil es bei uns in der Dachwohnung so heiß ist. Darum gehen wir meistens schon früh am Morgen raus. Dann kann ich auf einer Wiese liegen, im Schatten. Meine Muskeln werden auch wieder aufgebaut. Deshalb gehe ich wieder zum Turnen. „Physio“ heißt das wohl. Frauchen weint manchmal, aber ich möchte nicht, dass sie traurig ist. Neulich sagte sie zu mir: „Mein lieber Prinz, wenn du gehen musst, dann geh’ ruhig und quäle dich nicht. Dein Frauchen kommt schon klar.“ Doch ich weiß ganz genau, für meinen Futtergeber geht die Welt unter, wenn

ich mal nicht mehr bei ihr bin. Nun, noch ist es nicht so weit. Dem Doc vertrauen wir und wissen, er wird alles versuchen, um mir zu helfen. Mein Dosenöffner natürlich auch. Ich bin nun acht Jahre alt und dafür, dass damals alle gesagt haben, ich werde keine drei Tage alt, habe ich doch schon einiges geschafft! Also drückt die Daumen, dass mein Herz wieder das macht, was es soll! Und nutzt eure Zeit, denn sie ist kostbar! Euer Clayd Hallo, ich bin Clayd aus Rumänien. Von dort bin ich zu meinem Frauchen, der Draussenseiter-Verkäuferin Kölsche Linda, gezogen. In meiner Kolumne erzähle ich, was ich so alles in meinem Alltag erlebe.

lll

Foto: Jakob Rosenberger, 13 Jahre

13


INSP

Verkäuferportrait

Bete verkauft „Aurora da Rua“ in Salvador, Brasilien Nach zehn Jahren auf der Straße fing Bete 2010 an, als „Aurora da Rua“-Verkäuferin zu arbeiten. Zusätzlich arbeitet sie als Vermittlerin im Projekt „Levanta-te e Anda“, was auf Deutsch so viel heißt, wie: Steh auf und geh los. Bete, die für ihre freundliche Art bekannt ist, schöpft große Zufriedenheit aus ihrer Arbeit und ist dankbar für alles, was sie erreicht hat. Text und Foto: Vanessa Ive

J

14

eder gute Verkäufer hat sein eigenes

Das Verkaufen ist Betes wahre Berufung.

sondern hat es ihr auch ermöglicht, sich

Geheimnis. Das von Bete ist sehr

Während ihrer Zeit bei „Aurora da Rua“

weiter zu entwickeln. Dabei konnte sie

leicht zu erraten. Der Schlüssel steckt

hat sie ihre eigenen Erfahrungen sogar in

eine Fähigkeit ausbauen, die ihr schon

in ihren lachenden Augen, ihrer starken

einem Verkaufsleitfaden niedergeschrie-

immer im Blut lag: Menschen zu begeis-

Stimme und ihrem ausdrucksvollen Auf-

ben. „Ich habe das Straßenmagazinen in

tern. „Heute bin ich überall als Dona Bete

treten. Ihre Kunden müssen sich nur weni-

den Bussen verkauft, die ich benutzt habe,

bekannt“, sagt sie. „Ich wache morgens auf

ge Minuten mit ihr unterhalten, um zu

in den Geschäften, die ich betreten habe,

und sehe einen Kühlschrank, einen Herd,

wissen: Betes Geheimnis ist ihre Freund-

und sogar bei Arztbesuchen“, erzählt sie

ein Haus. Das macht mich zufrieden.“

lichkeit. Sie gestikuliert, wenn sie spricht,

mir. „Einmal hat der Arzt aufgehört, mich

Jetzt plant sie, ihr Studium fortzusetzen,

wählt die richtigen Worte und nimmt

zu untersuchen, um das Magazin zu lesen.

ein Diplom zu machen und Vorlesungen

ihren Kunden so die Befangenheit. Ihr

Danach sagte er: ‚Dona Bete, gib mir zehn

zum Thema Verkaufen zu halten. Für die-

warmes Lächeln macht das Bild komplett.

von diesen Magazinen!‘ Ungefähr zur glei-

jenigen, die es interessiert, hat Bete hier

Niemand kann Betes Charme widerste-

chen Zeit hatte ich meiner Chefin die Aus-

noch einen Tipp zum erfolgreichen Ver-

hen. So hat sie auch ihren ersten Kunden

gabe gezeigt, in der ich erzähle, was ich

kaufen: „Ein Wort, an dass du deine Kun-

für „Aurora da Rua“ begeistert, als sie 2010

machen würde, wenn ich Präsidentin von

den nie erinnern darfst, ist ‚nein’“, erklärt

anfing, die Zeitung zu verkaufen.

Brasilien wäre. Sie hat es geliebt und mir

sie. „Du musst ihre Grenzen respektieren

Der Verkauf des Straßenmagazins war

auf einen Schlag 50 Magazine abgekauft!“

und darfst sie zu nichts überreden. Du

ihre erste Arbeitserfahrung nach zehn

Ein weiteres Wort, dass man zu Betes

musst sie einfach überzeugen. So werden

Jahren Leben auf der Straße. „Es war mein

Marketing-Lexikon addieren muss, ist

sie dich vermissen und zu dir zurückkom-

Weg ins Paradies“, erzählt Bete. „Ich fing

Spontanität. Wo auch immer sie ist, ihr

men, denn sie sind an dem Produkt inte-

an, meine Finanzen zu sortieren. Ich

provisorischer Verkaufsstand ist immer

ressiert. Denk daran: Du brauchst den

bekam meinen Zahnersatz, ich eröffnete

dabei. „Meine Tasche ist mein Stand, mein

Kunden mehr als einmal. Es geht also nicht

ein Sparkonto, und ich kaufte mir ein

virtueller Laden“, lacht sie. Sie verkauft

nur um das Verkaufen, sondern auch dar-

Mobiltelefon.“ Sie ist wortgewandt und

ganz natürlich, mit der Leichtigkeit eines

um, ihn für dich zu gewinnen.“

ein Arbeitstier. Daher ist es auch nicht

Magiers, der ein Kaninchen aus seinem

Ins Deutsche übersetzt von Jessica Michaels

weiter verwunderlich, dass sie schnell ein

Hut zieht. „Ich mag es nicht, Gefühle oder

Freundlicherweise zur Verfügung gestellt

Angebot für einen festen Job bekam. Heu-

Begeisterung vorzutäuschen“, sagt Bete.

von Aurora da Rua / INSP.ngo

te feiert die frühere Obdachlose ihr sie-

„Ich versuche immer aufgeschlossen zu

benjähriges Jubiläum als Vermittlerin bei

sein und den Kauf für meine Kunden zu

dem Projekt „Levanta-te e Anda“. Trotz

einem schönen Moment zu machen.“

ihrer festen Arbeit hat Bete nicht aufge-

Bete spricht über das Verkaufen wie

hört, „Aurora da Rua“ zu verkaufen. In

jemand, der viel Erfahrung hat und das

ihrer Freizeit verkauft sie zudem Unter-

Thema wirklich versteht. Ihr Beruf hat sie

wäsche, Parfüm und Kosmetikartikel.

nicht nur in die Gesellschaft integriert,

lll

Über „Aurora da Rua“

Ort: wird in über 26 brasilianische Staaten verkauft Verkäufer: über 300 (zwischen 2007 und 2014) Website: http://aurora.asasalvador.org.br (Portugiesisch)


INSP

15


Bericht

BAG Wohnungslosenhilfe: 650.000 Menschen in 2017 ohne Wohnung Verbessertes Modell erlaubt genauere Schätzung der Wohnungslosenzahlen

Kein Grund zur Entwarnung „Auch wenn die Zahl der Wohnungslosen niedriger ist als bislang von uns geschätzt, gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Tatsächlich sind die Wohnungslosenzahlen beispielsweise in Bayern und Nordrhein-Westfalen um ca. 29 %, in NRW, das seit 2016 im Gegensatz zu Bayern teilweise auch wohnungslose anerkannte Geflüchtete erfasst, im ordnungsrechtlichen Sektor sogar um 67 % gestiegen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass in Deutschland insgesamt die Wohnungslosenzahlen um ca. 15 bis 20 % von 2016 nach 2017 angestiegen sind – allerdings auf insgesamt niedrigerem Niveau“, erklärte Rosenke

Struktur der Wohnungslosigkeit Die folgenden Zahlen und Daten zur Struktur der Wohnungslosigkeit beziehen sich auf die Jahresgesamtzahl und berücksichtigen nicht die wohnungslosen anerkannten Geflüchteten, da für diese Gruppe der Wohnungslosen keine entsprechenden soziodemografischen Daten verfügbar sind: Ca. 48.000 Menschen leben ohne jede Unterkunft auf der Straße. Ca. 193.000 (70 %) der wohnungslosen Die BAG Wohnungslosenhilfe (BAG W) hat

losen anerkannten Geflüchteten schätzt die

Menschen sind alleinstehend, 82.000

ihre aktuelle Schätzung zur Zahl der woh-

BAG W auf ca. 375.000 Menschen. Seit dem

(30 %) leben mit Partnern und/oder Kin-

nungslosen Menschen in Deutschland vor-

Jahr 2016 schließt die BAG W in ihre Schät-

dern zusammen. Die BAG W schätzt die

gelegt. Die Schätzung bezieht sich auf das

zung die Zahl der wohnungslosen aner-

Zahl der Kinder und minderjährigen

Jahr 2017: Im Laufe des Jahres 2017 waren

kannten Geflüchteten ein.

Jugendlichen auf 8 % (22.000), die der Erwachsenen auf 92 % (253.000). Der

demnach ca. 650.000 Menschen (Jahresge-

Das revidierte und genauere Modell der Schätzung

Anteil der erwachsenen Männer liegt bei

niedriger als die im November 2017 veröf-

Das bisherige Schätzmodell, das seit 1992

27 % (68.000). (Alle Angaben jeweils ohne

fentlichte Schätzzahl für das Jahr 2016: Sie

zum Einsatz kam, ist aufgrund fehlender

Berücksichtigung der wohnungslosen

weicht in der Gesamtzahl mit einem Minus

neuer empirischer Studien veraltet.

Flüchtlinge.)

samtzahl) in Deutschland ohne Wohnung. Die Schätzzahl für 2017 ist damit deutlich

von 210.000 um 24,5 % von der letzten Schätzung der BAG W nach unten ab.

16

73 % (185.000); der Frauenanteil liegt bei

„Daher haben wir seit 2018 an der Revi-

Ca. 15 % der Wohnungslosen (ohne Ein-

sion des Schätzmodells gearbeitet und ein

bezug der wohnungslosen Flüchtlinge)

„Dies entspricht nicht einem tatsächli-

neues Hochrechnungsmodell entwickelt,

sind EU-Bürgerinnen und -Bürger; das sind

chen Rückgang der Wohnungslosenzahlen

das auf den empirisch validen Daten der

ca. 40.000 Menschen. Viele dieser Men-

in Deutschland, sondern ist ausschließlich

jährlichen Wohnungsnotfallberichterstat-

schen leben ohne jede Unterkunft auf der

dem deutlich verbesserten neuem Schätz-

tung in Nordrhein-Westfalen aufsetzt, und

Straße. Vor allem in den Metropolen

modell zuzuschreiben“, betonte Werena

deren Daten auf Deutschland hochrech-

beträgt ihr Anteil an den Personen ohne

Rosenke, Geschäftsführerin der BAG W.

net. Alle notwendigen Daten für eine Revi-

jede Unterkunft auf der Straße bis zu ca.

Im Jahr 2017 betrug demnach die Zahl

sion standen vollständig erst ab 2018 zur

50 %. Die „Straßenobdachlosigkeit“ ist

der wohnungslosen Menschen ohne Einbe-

Verfügung, so dass das neue Modell erst

stark durch die EU-Binnenzuwanderung

zug wohnungsloser anerkannter Geflüch-

jetzt zum Einsatz kommen kann“, so

geprägt; dies trifft für die Wohnungslosig-

teter gut 275.000. Die Zahl der wohnungs-

Rosenke.

keit insgesamt nicht zu.


draussenseiter

Kreative Verbindungen ArtAsyl e.V. will Integrationsprojekte aus dem Sektor Kunst und Kultur professionalisieren

gration dreht sich eben nicht nur um die Vermittlung der Menschen in Jobs oder das Finden einer Wohnung, auch wenn das natürlich wichtige Faktoren sind. Kunst als Kommunikationsmöglichkeit darf nicht vergessen werden. Dafür brauchen wir einen besseren Überblick, in welchen Stadtteilen es sinnvoll ist, aktiver zu werden. Wir

Jérôme Lenzen, Katharina Klapdor und Vandad Nourdoust (v. l.) wollen im ehrenamtlichen Bereich neue Fördermöglichkeiten schaffen.

B

Als Fördergeber konnte der 2015 gegrün-

sind zum Beispiel öfter in Weiden als in

dete Verein das Bundesamt für Migration

Porz-Eil vertreten“, umreißt Lenzen die

und Flüchtlinge (BAMF) gewinnen. Die

Grundproblematik.

Behörde stellt in den kommenden zwei

„Migration hat nicht 2015 begonnen

Jahren 79.000 Euro für die Finanzierung

und wird auch 2019 nicht aufhören. Migra-

des Vorhabens zur Verfügung. „Das macht

tion bedeutet Bewegung, die uns alle ein-

rund 80 Prozent der Kosten aus. Den Rest

schließt“, sagt Kulturanthropologin Katha-

bringen wir durch eigene Aktionen auf,

rina Klapdor in Bezug auf die humanitäre

etwa durch ein Fundraising. Wir sind auch

Notsituation, die in den letzten vier Jahren

weiterhin auf Spenden angewiesen, denn

die konträren Auffassungen in der Gesell-

es mangelt grundsätzlich nicht an Ehren-

schaft mit Vehemenz offenbarte. Für sein

amtlern, sondern an finanziellen Mitteln“,

Engagement wurde ArtAsyl 2017 mit wei-

erklärt Vereinsgründer Jérôme Lenzen.

teren Initiativen von Bundeskanzlerin

Zurzeit arbeitet ArtAsyl regelmäßig mit ündeln, sichtbar machen, verbin-

zehn Flüchtlingsheimen. „Es gibt Einrich-

den: Mit einer neuen Plattform will

tungen, in denen noch nie etwas in Rich-

der Verein ArtAsyl integrative Pro-

tung Kunst, beispielsweise auf musikali-

jekte in der Kunst und Kulturszene profes-

scher Ebene, stattgefunden hat. Wir machen

sionalisieren. Mit seinem Vorhaben möch-

dort professionelle Angebote, oftmals mit

te die Initiative in den nächsten zwei

Kunsttherapeuten als Honorarkräfte. Inte-

Angela Merkel in Berlin ausgezeichnet. Text und Fotos: Thomas Dahl

Über das Themenspektrum des Vereins informiert die Homepage www.artasyl.de. Spendenkonto: Postbank, ArtAsyl, IBAN DE19 3701 0050 0978 3215 04

Jahren engagierte Menschen im Rahmen ihrer Arbeit unter anderem durch eine gezielte Vernetzung unterstützen. Neben einer Bündelung der materiellen Ressourcen soll die Plattform auch über professionelle Schulungen von Ehrenamtlern informieren und über die Grenzen der Stadt hinaus Anwendung finden. „Bei der Schaffung von Angeboten geht es stets darum, Räume zu bieten, in denen sich Menschen auf Augenhöhe begegnen können. Das bedeutet, dass Angebote so

Die deutschsprachigen Straßenzeitungen schalteten einen „German Day“ vor, um spezielle Themen zu besprechen.

gestaltet sein müssen, dass die Menschen nachhaltig und über Sprachbarrieren hinweg in die Auseinandersetzung mit Kunst zu kommen. Umgekehrt müssen die Menschen, die diese Angebote schaffen und betreuen, durch Sichtbarkeit und Würdigung ihres Engagements oder auch, ganz konkret, durch Schulungen unterstützt werden (…)“, sagt Projektleiterin Katharina Klapdor.

DRAUSSENSEITER auf der In Hannover kamen in diesem Jahr 120 Delegierte von internationalen Straßenzeitungen aus 25 Ländern zusammen, um sich auszutauschen und fortzubilden. Dabei wurde nicht nur das 25. Jubiläum des Straßenmagazins „Asphalt“ aus Hannover gefeiert, sondern auch das des Internationalen Netzwerks der Straßenzeitungen (INSP). Zu solchen Anlässen wirft man gern

-Konferenz

einen Blick zurück: 1987 gründete sich die erste Straßenzeitung in New York, ein paar Jahre später dann in Europa. Heute gibt es Straßenzeitungen in 35 Ländern der Welt, gemeinsam erreichen sie regelmäßig rund fünf Millionen LeserInnen und unterstützen etwa 21.000 Wohnungslose und Menschen in Krisen beim Weg (zurück) in ein selbstbestimmtes Leben.

Foto: Sebastian Sellhorst

die Möglichkeit haben, selbstbestimmt,

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Lothars Marsch

Lothars Marsch, Teil 5 Von Kordel über Trier nach Konz: 24,2 km, 4 Stunden und 50 Minuten Laufzeit.

Sonntag, 13. Mai 2018, Muttertag

An einer Tankstelle habe ich einen hal-

In der Nacht werde ich durch Blitzlicht

dem WC! Kaffee gab es in Kordel und

und Donnergrollen vor Kordel geweckt.

Trier-Ehrang. Gerade hat es wieder gereg-

Ich bin bis um halb zehn gelaufen und

net und der Himmel sieht immer noch

wegen Dunkelheit im Kylltal (B 422) habe

grau aus. Ich versuche heute noch bis Konz

ich mich auf eine Bank im Freien gelegt.

zu kommen, um schon einmal in der Nähe

Vor dem Regen habe ich eingepackt und

der Saar zu sein. Um halb fünf nachmit-

ein offenbar leeres Gebäude bot mir mit

tags bin ich vier Kilometer vor Konz. Ich

seinem Vordach Schutz. Heute Morgen

sitze an der Mosel und genieße die regen-

um acht bemerkte ich dann den Besuch

freie Zeit. Die Mosel ist hier geschätzte

von Schaben, die sich unter meiner Iso-

100 bis 150 Meter breit. Eine Pilgergruppe

matte breit gemacht hatten.

aus Walberg hat mir vor der Weiterreise

Später am Tag, viertel nach zwei: Ich

bei St. Matthias noch von ihrem Essen

habe endlich die Basilika St. Matthias, ein

abgegeben: Nudelsalat, Frikadellen, Brot

Benediktinerkloster in Trier, erreicht, und

und Kuchen. Um drei bin ich von St. Mat-

beginne mit dem Schreiben. Vorher habe

thias los. Das Wasser ist auch wieder am

ich noch die Kommunion bekommen. Von

Ende. Morgen kaufe ich neues Wasser und

Kordel, das doch größer ist, als vermutet,

Wein. Gestern im Weinsberger Hof gab es

bin ich Richtung Ehrang / Pfalzel entlang

0,8 Liter Bitburger vom Fass für 5,60 Euro.

der Mosel ins Zentrum von Trier gelangt. Dario, den ich an der Mosel getroffen hatte, saß fünf Kilometer vor Trier auf einer

Foto: Marie Breer

ben Liter Wasser geholt. Kostenlos, auf

Am 5. Juli 2016 bricht Lothar zum ersten Mal auf und läuft von Köln nach Hamburg über Schleswig bis nach München – fast 2.000 Kilometer. Seit diesem Tag lebt er auf der Straße und hält sich, wenn er mal nicht unterwegs ist, im Kölner Stadtteil Zollstock auf. Den „Aufbruch“ nutzt der gelernte Maschinenbau-Ingenieur ganz im wörtlichen Sinn: „Nicht in Altem verharren, sondern Neues ergründen.“ Seit 2018 ist Lothar beim DRAUSSENSEITER und auch als Stadtführer der Sozialen Stadtrundgänge dabei.

Bank. Er hatte vergangene Nacht in einer Höhle übernachtet. Obwohl er mit dem Rad unterwegs ist, begleitet er mich drei Kilometer zu Fuß.

Karte openstreetmap.org opendatacommons.org creativecommons.org

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Stadtrundgang

Bürger- & Berber-Tour

Sichern Sie sich Karten für einen ganz besonderen Stadtrundgang!

Am 29.9.2019 um 15 Uhr findet die beliebte Bürger- & Berber-Tour statt, bei der Kölner Prominente mit DRAUSSENSEITER-Verkäufern gemeinsame Sache machen und auf einer ca. zweistündigen Tour den „doppelten Stadtplan“ erkunden – dazu noch für die gute Sache, denn die Einnahmen kommen dem Straßenmagazin DRAUSSENSEITER zugute. Wer denkt schon im Strom der Touristen an Suppenküchen und Kleiderkammern? Und wo können Menschen ohne Budget täglich satt werden? Wie wild sind die Nächte am Dom wirklich? Und wo kann man sich mitten in der Stadt am besten zur Ruhe legen, wenn man kein Zuhause hat? Diesmal geben sich der Stadthistoriker Martin Stankowski und ausgewählte Verkäufer des Straßenmagazins DRAUSSENSEITER ein Tete-à-Tete

Foto: Simon Veith

Foto: Christina Bacher

Martin Stankowski, geboren 1944, ist Stadthistoriker, Buchautor und Geschichtenerzähler. Er wurde für sein Engagement u.a. mit dem SeverinsBürgerpreis und dem Köln-Literaturpreis ausgezeichnet. Er unterstützt das Kölner Straßenmagazin DRAUSSENSEITER seit vielen Jahren, u.a. durch die „Bürger & Berber“-Stadtführungen, deren geistiger Vater er ist.

Die Kölsche Linda (rechts) kennt die schwierige Situation von Frauen auf der Straße sehr genau. Die in Köln geborene DRAUSSENSEITER-Verkäuferin hat heute – auch dank ihres treuen Begleiters Clayd – wieder Fuß gefasst und hilft anderen Menschen, denen es schlechter geht. Obwohl Lothar viel auf Wanderschaft ist, hängt er sehr an Köln, wo er Platte macht. Seit einiger Zeit schreibt er für den Draussenseiter und macht Stadtführungen rund um den doppelten Stadtplan.

und zeigen, den „doppelten Stadtplan“ von Köln.

Karten für die Bürger- & Berber-Tour – der Straßenpreis beträgt 20 Euro und der Unterstützerpreis 30 Euro – sind nun erstmals über Koelnticket erhältlich. Informationen zur Tour erhalten Sie unter tour@oase-koeln.de 19


Stadt Köln

Foto: Thomas Dahl

Die promovierte Juristin Katja Robinson übernahm nach einer rund 18-monatigen Vakanz die Leitung des Amts für Soziales, Arbeit und Senioren.

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Stadt Köln

Visionen wagen und realisieren Katja Robinson wurde als Leiterin des Amtes für Soziales, Arbeit und Senioren vorgestellt

N

ach rund 18-monatiger Vakanz

dichter wird. Wir müssen gewährleisten,

übernimmt Katja Robinson als

dass die Existenz aller Bewohner gesichert

Nachfolgerin von Stephan Santel-

ist und jeder an der Gesellschaft teilhaben

mann den Posten der Leiterin des Amts

kann. Dabei ist auch der Wohnraum ein

für Soziales und Senioren. Die 48-Jährige

ganz großes Thema“, erklärte Robinson.

wurde nach dem eigentlichen Arbeitsbe-

Neben der Sichtung und Bündelung der

ginn am 1. Februar nun im Rahmen eines

bereits vorhandenen Netzwerke sollen die

Pressegesprächs vorgestellt und über-

Bürger zudem zur Bildung eigener Vee-

nahm damit auch offiziell den Dienst als

delsinitiativen ermutigt werden. Als

Vorgesetzte von rund 850 Mitarbeitern

wesentlicher Faktor für eine Umsetzung

sowie Verwalterin eines der höchsten städ-

ihrer Vorhaben gilt der Amtsleiterin vor

tischen Budgets von circa einer Milliarden

allem eine verbesserte Kommunikation,

Euro. Robinson war von 2006 bis 2017 als

sowohl verwaltungsintern als auch nach

Geschäftsführerin der Bundesarbeitsge-

außen. In Bezug auf die 2017 gestartete

meinschaft der Berufsbildungswerke e. V.

Verwaltungsreform „#wirfürdiestadt“ sag-

tätig. Seit November 2017 beschäftigte

te die Stadtrepräsentantin: „Wir müssen

sich die Rechtsanwältin verstärkt mit dem

die Menschen erreichen und sehen, dass es

Management von sozialen Leistungen und

ihre Reform wird.“ Konkret bedeute dies,

sammelte Erfahrungen als Leiterin der

dass Angebote besser verstanden würden.

Zentralen Dienstleistungen des Pommer-

Dafür müssten die einzelnen Ämter abtei-

schen Diakonievereins e. V. (PDV). Als

lungsübergreifend optimaler zusammen-

Schwerpunktthemen ihrer Arbeit nannte

arbeiten, um die Bürger besser zu informie-

die promovierte Juristin die Bereiche

ren, auch in Bezug auf soziale Leistungen.

„Inklusion“, „Wohnen“ und „Pflege“

„Es zählt der Teamgedanke. Wir müssen

sowie die weitere Umsetzung der auf den

aufpassen, dass es nicht zu 'Einzelkämp-

Weg gebrachten Verwaltungsreform.

fern' kommt“, erklärte Robinson, die Defi-

„Inklusion bezieht sich nicht nur auf

zite in der stationären Pflege sowie unzu-

Menschen mit Behinderungen, sondern

reichende Unterkünfte für obdachlose

umfasst für mich grundsätzlich das 'Ande-

Menschen bemängelte. „Wir müssen stär-

re' im Menschen. Wir benötigen Visionen,

ker für die soziale Idee werben“, konsta-

um die großen Herausforderungen unse-

tierte die Amtsleiterin eine der wesentli-

rer Zeit zu bewältigen, gerade in den Met-

chen Herausforderungen der Zukunft.

ropolen, wo das Zusammenleben immer

Thomas Dahl

lll

info

Amt für Soziales, Arbeit und Senioren Kalk Karree Ottmar-Pohl-Platz 1 51103 Köln Telefon 0221 / 221-0 Amtsleiterin: Dr. Katja Robinson Stellvertreterin: Barbara Steinraths www.stadt-koeln.de/service/adressen/00072/ index.html Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 8 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung

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Buch-Tipps

Lioba Werrelmann

Hinterhaus  Schräger geht’s kaum noch. Die Geschichte an sich hört sich zunächst gar nicht so unwahrscheinlich an: Caro, seit langem schon mit Jens liiert, dem schönsten Orthopäden von ganz Berlin, kommt eines Tages vom Yoga nach Hause, findet ihre Wohnung ausgeräumt, ihre Habseligkeiten in ein paar Taschen gesteckt. Offenbar hat Jens seinen Abgang von langer Hand geplant, denn auch die Wohnung ist gekündigt, Caro steht auf der Straße. Mit nichts. Als sie dann auch noch ihren Job als die „Stimme des Ostens“ beim Radio verliert, verkriecht sie sich, heulend und kotzend, bei Mandy im Hinterhaus. Einer Type, die sie, als sie noch im Vorderhaus wohnte, kaum beachtet hat. Doch bei Mandy kann sie unterkommen. Was schon bald in einer Katastrophe endet. Denn während Caro in dem heruntergekommenen Duschklo auf halber Treppe versucht, klar zu kommen, fällt ihr der Kopf einer Leiche quasi in die nackten Arme. Hans, ein 15-jähriger Junge, vor 20 Jahren eines Tages spurlos verschwunden, und nun eingewickelt in blaue Müllsäcke, tot und verwest auferstanden. Die Polizei nimmt als Erstes Mandy fest. Und so muss sich Caro alleine in dieser versifften, feuchten, klammen Hinterhauswohnung zurechtfinden. Getröstet von Henry, ihrer besten Freundin, die im Vorderhaus ein Café betreibt, die köstlichsten Kuchen auf Gottes Erdboden backt und oben mit Gunther lebt, einem Guru, den man so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Nur der dicke Adrian, der Rechercheur, der Caro während ihrer Live-Sendung immer die richtigen Fragen ins Ohr pustete, findet bald schon heraus, dass diese Hausgemeinschaft mehr als nur ein bisschen Dreck am Stecken hat. Und dass hier jeder jeden betrügt, hintergeht, dass hier gemordet wurde und getötet wird. Während die naive, mit ihrem Herzschmerz beschäftigte Caro so gar nichts mitbekommt. Zumindest solange nicht, bis auch sie aufwachen muss, um nicht genauso kläglich zu enden, wie 20 Jahre zuvor Hans, der 15-jährige Junge. Eine wunderbar rotzige Geschichte mit einem 22

harten Realitätskern. Jede Figur präzise ironisch und humorvoll gezeichnet, überzeichnet, ja geradezu karikiert. Während die Suche nach dem Mörder von damals und Caros Verfolger von heute nicht zu kurz kommt. Ein Krimi über ein Berliner Hinterhaus, in dem niemand weiß, was hinter der nächsten Türe lauert. Unterhaltsam, amüsant, spannend und unterschwellig auch todernst. Eine wunderbare, geradezu ergreifende Lektüre.

eine kleine Atempause vom Alltagsstress. Ja, die Erzählweise mag aus heutiger Sicht langsam und einige Formulierungen sowie die Sprache in Teilen ungewohnt wirken. Wer sich aber darauf einlässt und Hoffmann in seine poetisch realistische Welt folgt, wird auf jeden Fall etwas mitnehmen. Oder sich vielleicht mal wieder selbst in einer ruhigen Minute an einen belebten Marktplatz setzen und versuchen, es dem Vetter gleichzutun. (sab)

Ingrid Müller-Münch

Lioba Werrelmann: Hinterhaus. Bastei Lübbe 2019, 317 Seiten, 10 Euro.

E. T. A. Hoffmann: Des Vetters Eckfenster. Reclam 1980, 38 Seiten, 2 Euro. Oder hier: https://gutenberg.spiegel.de/buch/des-vetters-eckfenster-3111/1

Klassiker Druckfrisch E. T. A. Hoffmann

Des Vetters Eckfenster   Der Vetter, um den es in Hoffmanns autobiografischem Buch geht, kann wegen des Verlustes seiner Füße seine Wohnung nicht mehr verlassen. Doch er hat Glück im Unglück: Er wohnt nämlich in Berlin, „ziemlich hoch, in einem kleinen niedrigen Zimmern“, in einem Eckgebäude – da hält der Titel bereits, was er verspricht – mit Blick auf den großen belebten Theaterplatz. Und da der Vetter ein Schriftsteller ist, nutzt er seine Situation zum Vorteil: Er schleppt sich in seinen Lehnstuhl am Fenster und beobachtet das bunte, lebendige Treiben der Menschen unter ihm – inklusive Interpretation der Gesten und Aktionen der Marktleute. Das Gesehene diskutiert er im Dialog mit dem Autor Hoffmann selbst und will ihm so die „Kunst, zu schauen“ näher bringen – eine der nützlichsten Fähigkeiten eines Autors, wie der Vetter weiß. Erschienen ist der Text im Jahr 1822, nur wenige Monate vor Hoffmanns Tod. Er teilt das Schicksal des Vetters und versteht es, trotz seiner schweren Krankheit, im bunten Treiben der Menschen auf dem Marktplatz neue Geschichten zu entdecken – eine eigene Welt zu erschaffen. Auch wenn er selbst findet, das „Sehen“ müsse man erst lernen. „Des Vetters Eckfenster“ eignet sich gut für

Kölner Grusel-Orte

  Ein Dutzend Erzählungen aus Köln, dass es einen nur so gruselt. Ein Dutzend Orte in Köln, die man heute noch auffinden kann. Ein Dutzend hochkarätige Autoren aus Köln und Umgebung, die ihre besten Schauergeschichten aufschreiben. Zwölf Kriminalgeschichten von wirklichen Plätzen, angelehnt an Ereignisse und Legenden von der Römerzeit bis in die Gegenwart. Das Buch, das Mitte September erscheint, feiert feiert bald Premiere. Nichts wie hin! Lutz Kreutzer & Uwe Gardein (Hrsg.): Die gruseligsten Orte in Köln, Gmeiner Verlag, 12 Euro Premiere: Mittwoch, 2.10., Bürgerzentrum Deutz, Tempelstraße 41-43


Spuren der armut

Spuren der Armut

Die Hacketäuer-Siedlung aus“ erwirkten, in dem sie Kindergärten, Jugendclubs und Gemeinschaftsräume schufen und – gemeinsam mit dem „Arbeitskreis Notunterkünfte“ (AKN) – für ihre Rechte zu kämpfen begannen, gehört zu einer weiteren Besonderheit der Siedlung: Die Hacketäuer-Bewegung gilt als eine der ersten Bürgerinitiativen in Köln überhaupt. Nach Abriss der Kasernen wurden 520 Wohnungen gebaut und bis 1984 alle Öfen durch Zentralheizungen ersetzt. Heute leben knapp 2000 Menschen in der grünen Siedlung, die mittlerweile als „Normalwohngebiet“ gilt; Wohnungslosen- und quartierbezogene Hilfen wie Familienberatung und eine enge Vernetzung aller Bildungsangebote, beispielsweise durch die Christliche Sozialhilfe Köln, sind jedoch nach wie vor unerlässlich, damit das so bleibt. Denn ist der Ruf erst ruiniert … . Die Hacketäuerer können davon ein Lied singen.

Foto: Christina Bacher

D

ie Hacketäuer-Siedlung in Mülheim

len, sanitären Anlagen und viel zu vielen

– zwischen Clevischem Ring, von-

Menschen auf engstem Raum. Bis zum

Sparr-Straße, Hacketäuer- und Tie-

offiziellen Sanierungsbeginn Ende der

fentalstraße – ist eng verbunden mit der

60er Jahre lebten durchschnittlich 1600

Geschichte von Armut und Obdachlosig-

Menschen in den ehemaligen Kasernen,

keit in Köln. Im Jahre 1964 galt das Areal

wo bis 1918 das sogenannten „Hacketäu-

als größter sozialer Brennpunkt der Bun-

er“-Regiment stationiert war. „Hacke täu-

desrepublik Deutschland, da sich in den

er“ im Sinne von „Hau drauf“ – der Name

alten Kasernen Obdachlose aus den im

war zeitweise dort leider Programm. Dass

Krieg zerstörten Stadtteilen ansiedelten,

die in völliger Armut lebenden Bewohner

darunter unzählige Familien. Typhus und

dann jedoch aus eigenen Kräften die

Diphtherie waren die Folge von miserab-

Sanierung der Siedlung „von innen her-

Christina Bacher (1973), leidenschaftliche Stadtentdeckerin, ist zudem Chefredakteurin des DRAUSSENSEITER, Deutschlands ältester Straßenzeitung, und Herausgeberin des Buches „Köln trotz(t) Armut“. Gerade ist der Band „Der doppelte Stadtplan – Geschichten von Armut und Reichtum“ im Mitteldeutschen Verlag erschienen, den sie gemeinsam mit Kölner SchülerInnen geschrieben hat. 23


DRAUSSENSEITER - Abonnement

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Ich möchte den DRAUSSENSEITER unterstützen und bestelle:

Redaktionsleitung Christina Bacher (cb), bacher@draussenseiter-koeln.de www.draussenseiter-koeln.de Redaktionsassistenz Sabrina Burbach, burbach@draussenseiter-koeln.de Herzlichen Dank allen freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Ausgabe. Lektorat Barbara Feltes Titelgestaltung Deborah Keser Gestaltung Innenseiten Petra Piskar, www.dehaar-grafikdesign.de

ein Straßen-Abo zu 36,– Euro pro Jahr ein Sponsoren-Abo zu 85,– Euro pro Jahr

Titelfoto Sabrina Burbach Fotos Christina Bacher, Marie Breer, Sabrina Burbach, Thomas Dahl, Emmaus, Jörg Paschke, Jakob Rosenberger, Sebastian Sellhorst, Simon Veith Druck druckdiscount24.de

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Abos Martina Jühlke, juehlke@oase-koeln.de

(Als Dankeschön für das Förder-Abo gibt es zudem

Vertrieb Ali Baran

das Buch „Köln trotz(t) Armut“.)

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draussenseiter ist das Sprachrohr für alle Obdachlosen, deren Freunde, ehemals Obdachlose und andere Betroffene. Leserbriefe sind immer herzlich willkommen. Für namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Bedürftigen wird für veröffentlichte selbstgeschriebene Artikel, Interviews und Fotos ein kleines Honorar gezahlt, wenn dies der Autor ausdrücklich wünscht. Nachträgliche Forderungen werden nicht akzeptiert. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1.1.2009.

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draussenseiter ist Mitglied des


vorschau

Eintritt frei z Veranstaltung

Chinafest 2019 Zum vierten Mal wird in Köln das Chinafest gefeiert. Mit einem attraktiven Bühnenprogramm und einem chinesischen Markt wird sich der Roncalliplatz während des Festes, das von der KölnBusiness WirtschaftsförderungsGmbH organisiert wird, zur Erlebniswelt chinesischer Lebensart verwandeln.

Schafe auf dem Weg zur nächsten Wiese.

Foto: Sabrina Burbach

Op jück! – Unterwegs

Illustration: NokHoOkNoi

Auf der Hauptbühne sind Musik- und Kunstperformances, die sowohl das traditionelle als auch das zeitgenössische China präsentieren, geplant. Verschiedene Programmhöhepunkte, wie beispielsweise Schattenspiele, Seidenmalerei oder Teezeremonie, sollen die Gäste des Festes begeistern und einen authentischen Einblick in die chinesische Kultur geben. Neben dem Bühnenprogramm können die Besucherinnen und Besucher auch einen typischen chinesischen Markt, gestaltet mit klassischen und reich geschmückten Pagodenzelten, erleben. Unternehmen werden dort neben Kunsthandwerk, Traditionelle Chinesische Medizin, Schmuck, Mode, Kleinmöbel auch exotische Speisen und Getränke präsentieren.

„D

er Weg ist das Ziel“ – das wusste schon der chinesische Philosoph Konfuzius. „Unterwegs sein“ gehörte damals wie heute für viele Menschen zum Alltag. Und sei es nur, um jeden Morgen mit dem Auto zur Arbeit zu fahren... Für einige ist das ständige Vorwärtskommen sogar zum Lebensinhalt geworden. Aber aus welchen Motivationen heraus gehen Menschen überhaupt „Op jück“? Was treibt sie an und wie sieht so ein rastloses Leben aus? Das verrät uns beispielsweise die Kölner Journalistin Steffi Machnik, die einen ganz besonderen Wanderführer für Köln geschrieben hat. Und auch DRAUSSENSEITER-Verkäufer Lothar, der mindestens einmal im Jahr eine mehrwöchige Wanderung unternimmt, hat uns wertvolle Tipps gegeben.

Wann: 12.09.-14.09.2019, ab 12 Uhr Wo: Roncalliplatz, 50667 Köln - Altstadt/Nord Eintritt: frei Veranstalter: KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH Weitere Informationen siehe auch www.stadt-koeln.de https://koeln.business/de/event/chinafest/

Der nächste DRAUSSENSEITER erscheint zum 1. Oktober 2019. Mehr dazu unter www.draussenseiter-koeln.de und auf www.facebook.com/Draussenseiter-DasKölner-Strassenmagazin-106192356124749 25


service

Foto: Simon Veith

n Sozialdienst Katholischer Männer e.V. Bahnhofsvorplatz 2a (1. Etage), 50667 Köln-Innenstadt, Tel.: 13 49 19, kontaktstelle@skm-koeln.de, www.skm-koeln.de

n Vringstreff e.V.

In der OASE.

Für Alle

n Lobby-Restaurant LoRe des KALZ für

Berber und Banker Domstr. 81, Nähe Hauptbahnhof, 50668 Köln, n Diakoniehaus Salierring info@koelnerarbeitslosenzentrum.de, Fachdienst für Wohnungslosen- und Straffälligenwww.koelnerarbeitslosenzentrum.de hilfe d. Diakonischen Werkes Köln und Region, Mittagessen: Mo, Di 12 -16 Uhr, Salierring 19, 50677 Köln, Tel.: 27 69 70-0, Mi, Do, Fr 12 -15.30 Uhr verwaltung.salierring@diakonie-koeln.de, www. diakonie-koeln.de n Kölner Obdachlosenfrühstück, Beratung: Mo bis Fr 9-12 Uhr, Mo u. Mi 12.3016.30 Uhr (u. a. Postadressen u. Treuhandkonten) Peter-Deubner-Stiftung Tel.: 430 39 83 Straffälligenhilfe: Zeiten wie oben Tagestreff: Di, Do, Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo u. Mi 12.30-16.30 Uhr Frühstück, (donnerstags auch Mittagessen), Duschen, Wäschekeller, Aufbewahrung, Internetzugang Kleiderkammer: Di u. Do 9-11.30 Uhr Krankenwohnung, Betreutes Wohnen § 67 SGB XII, Ambulante Begleitung gem. § 67 SGB XII, Betreutes Wohnen § 53 SG XII, Clearingstelle Claro im Trägerverbund

n Emmaus Geestemünder Str. 42, 50725 Köln, Tel.: 971 17 31, info@emmaus-koeln.de, www.emmaus-koeln.de

Appellhofplatz: Essenausgabe u. medizinische Versorgung, Mo bis Fr ab 21 Uhr Leben und Arbeiten in Gemeinschaft, günstiger Einkauf von Secondhand-Artikeln, Dritte-WeltArbeit durch Versand von Hilfslieferungen

Angebote: 9 -11 Uhr: Kostenloses sonntägliches Frühstück jeden 2. u. 3. Sonntag im Monat im Vringstreff, Im Ferkelum 42, jeden 4. Sonntag in der MüTZe, Berliner Str. 77, Köln-Mülheim

n GUBBIO Obdachlosenseelsorge Ulrichgasse 27-29, 50577 Köln, www.gubbio.de

Für Menschen mit und ohne Wohnung Im Ferkulum 42, 50678 Köln, Tel.: 278 56 56, info@vringstreff.de, www.vringstreff.de Öffnungszeiten: Mo bis Do 11.30-17 Uhr, Fr 9-12 Uhr Jeden 2. und 3. Sonntag Obdachlosenfrühstück 9-11 Uhr, Café, Freizeitangebote, Veranstaltungen, Beratung

n OASE-Benedikt Labre e.V. Alfred Schütte Allee 4, 50679 Köln, Tel. 0221/9893530 kontakt@oase-koeln.de www.oase-koeln.de

Kontakt- und Beratungsstelle: Montag und Freitag 9–13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9–16 Uhr, Mittwoch nach Terminvereinbarung

Offener Treff:

Öffnungszeiten: Di, Mi 14 – 17 Uhr Angebote: Raum zum Gespräch, Bibelstunde, Meditation, thematische Gesprächskreise, religiöse Filme

Montag 10.30–13 Uhr, Dienstag 13–16 Uhr, Donnerstag 13–16 Uhr, Freitag 11.30–13 Uhr Frühstück: Montag 10.30–13 Uhr

n Kontakt- u. Beratungsstelle Rochus (SKM)

Donnerstag 13.30-14.15 Uhr

Bartholomäus-Schinkstr. 6, 50825 Köln, Tel.: 3377063-4, rochus@skm-koeln.de http://skm-koeln.de/9.0/9.1.8/rochus-p.html

Angebote: montags-freitags warmes Essen von 12.00-14.00 Uhr, kalte und warme Getränke, Duschmöglichkeit (Behindertendusche u. -toilette), Wäsche waschen Mo-Do von 11.00-14.30 Uhr, n Gulliver – Überlebensstation f. Obdachlose Beratung täglich von 11.00-15.00 Uhr oder nach Trankgasse 20, Nähe Hauptbahnhof, Vereinbarung. Medizinische Sprechstunde Di und 50667 Köln, Tel.: 120 60 91 Do von 12.30-13.30 Uhr, Postadresse, ambulantes Duschen, Toiletten, Waschmaschinen, Trockner, betreutes Wohnen, PC-Nutzung mit Internet Tagesschlafraum, Postadressen, Caféteria mit Zugang. Samstags geöffnet – es gibt Frühstück. Frühstück und Snacks, Beratungsangebote, Die Kleiderkammer hat täglich geöffnet, montags Internetzugang, Kunstausstellungen, Handylazwischen 9.15 und 10.30 Uhr auch für Menschen destation, Gepäckaufbewahrung aus dem Bezirk Ehrenfeld mit Köln Pass. Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8-16 Uhr (Kernöffnungs- Öffnungszeiten: Mo-Fr. 11.00-15.00 Uhr, zeiten), Wochenende und Feiertage 10-18 Uhr Sa. 10.00-13.00 Uhr Kleiderkammer: Do 13.30-15.30 Uhr

26

Angebot: Aufenthaltsmöglichkeit, Begegnung, Freizeitangebote, (Spieleangebot, Kaffee), Essen, Duschen, Wäschepflege, Schreibhilfe, Telefonmöglichkeit, mediz. Versorgung, PC-Nutzung mit Internetzugang Kontaktstellenbereich/Tagestreff: Mo. bis Fr.: 12.00 bis 15.30 Uhr (Essensangebot: 12.00 bis 14.00 Uhr) So. und Feiertage: 12.00 bis 13.00 Uhr Samstags geschlossen Beratung (auch anonym): Mo, Mi, Do, Fr 9-11.30 Uhr, Mo bis Fr 14-15.30 Uhr

Sprechstunde Mobiler Medizinischer Dienst: Montag 10.30-11.30 Uhr und Kleiderkammer/Duschen: Montags ab 10.30 Uhr Donnerstags ab 13.00 Uhr Computer-Nutzung: nach Vereinbarung Weitere Angebote: Gepäckaufbewahrung Redaktionssitzung DRAUSSENSEITER:

siehe Aushang

n Bürger für Obdachlose e.V. Basislager Gebrauchtwarenkaufhaus Bürger für Obdachlose e.V. Basislager: Silcherstr. 11, 50827 Köln Tel.: 640 22 68, info@bfoev.de Kleiderkammer, Gebrauchtwaren-Kaufhaus für Jedermann, Arbeitsprojekt und Suppenküche. Obdachlose können gerne auch Kleidung,


service

n Initiative Bauen Wohnen Arbeiten e.V. Peter-Michels-Str. 1-9, 50827 Köln Tel.: 0221/ 9535301, Fax: 0221/ 5948789 ibwa@netcologne.de www.bauenwohnenarbeiten.de Angebot: Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigung, Wohnen, Betreutes Wohnen

Nur für Frauen n agisra e.V.

Nur für Männer

wohnungslose Frauen und Frauen in Notlagen: Schutz, Übernachten, Essen, Duschen, Wäsche waschen, Kleiderkammer, PC- und Internetn Die Heilsarmee Sozialwerk GmbH nutzung. Tiere sind erlaubt. Beratung und Vermittlung an Erik-Wickberg-Haus Marienstr. 116-118, 50825 Köln weiterführende Hilfen möglich. Tel.: 955609–13 koelnewh@heilsarmee.de n Elisabeth-Fry-Haus www.heilsarmee.de/ewh Albert-Schweizer Straße 2, Nähe Südfriedhof, 50968 Köln, Tel.: 99 56-43 00 efh@diakonie-michaelshoven.de www. diakonie-michaelshoven.de Notaufnahmeheim für Frauen und Frauen mit Kindern, Schutz, Übernachtung, Verpflegung, Wohnen, Beratung und Begleitung. Das Haus ist rund um die Uhr geöffnet.

Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen Martinstr. 20a, 50667 Köln, Tel.: 0221/124019 oder 1390392, www.agisra.org

n Frauen gegen Gewalt e.V. – Notruf und

Beratung nach Terminvereinbarung, Telefonische Sprechzeiten: Mo, Di und Do 10-15 Uhr

Beratung telefonisch, persönlich und per E-Mail, Begleitung und Unterstützung nach sexualisierter Gewalt; Prozessvorbereitung und -begleitung; Rechtsberatung; Gruppenangebote

n Café Auszeit 1 des SKF e.V. Kontakt- und Beratungsstelle für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen, Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln, Tel.: 0221/126 95 310 Duschen, Waschen, Kleidung, Postadresse, warme Mahlzeit (1,- Euro) Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 11 – 15 Uhr; Mittwoch 15 – 19 Uhr Café Auszeit 2 Beratungsstelle für Frauen An der Fuhr 3, 50997 Köln, (EG, Gang auf der linken Seite, erste Tür links), Tel.: 02232.14 82 92, cafe-auszeit2@skf-koeln.de Jeden Dienstag und Donnerstag offene Beratung von 10 -15 Uhr; Donnerstags von 10 bis 12 Uhr Frauenfrühstück

Beratung für vergewaltigte Frauen Herwarthstr. 10, 50672 Köln, Tel.: 56 20 35, mailbox@notruf-koeln.de, www.notruf-koeln.de

n Haus Rosalie Gocher Straße 45, 50733 Köln-Nippes Tel.: 0221/97 30 88 88 haus-rosalie@vinzentinerinnen.de Wohnprojekt für Frauen

n LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. für Mädchen und junge Frauen Beratung und Begleitung bei Problemen und in Krisensituationen Mädchenberatung linksrheinisch Fridolinstr. 14, 50823 Köln-Ehrenfeld Tel.: 0221/45 35 56 50 maedchenberatung-linksrhein@lobbyfuer-maedchen.de

Mo bis Do: ganztägig nach Vereinbarung Mi 14-16 Uhr: ohne Anmeldung n Comeback Di 10-11 Uhr, Do 14-15 Uhr: telefonische BeraNotschlafstelle für Frauen, Sozialdienst kath. tung, Di 16-18 Uhr: kostenlose Betreuung Frauen e.V., Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln Ess-Störungen 0800 5 03 58 85 | Nähe Neumarkt, Tel.: 0221/126 95 210 Mädchenberatung rechtsrheinisch Täglich geöffnet von 20 – 10 Uhr. Angebot für Buchheimer Str. 56, 51063 Köln-Mülheim Tel.: 0221/890 55 47; maedchenberatungrechtsrhein@lobby-fuer-maedchen.de Mi bis Fr ganztägig nach Vereinbarung Fr 14-18 Uhr ohne Anmeldung

n Mäc-Up

Foto: Christina Bacher

Treffpunkt für Mädchen von 14-27 Jahren Gereonstr. 13, Nähe Bahnhof, 50670 Köln, Tel.: 0221/13 35 57

Der Second-Hand-Laden der Sozialistische Selbsthilfe Köln (SSK) befindet sich am Salierring 37 und 41.

In unserer stationären Einrichtung für wohnungslose Männer bieten wir folgende Hilfen an: Beratung und Unterstützung durch fachkompetente Mitarbeiter in den Bereichen: Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Finanzen, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Vollverpflegung und Möglichkeiten zur Selbstversorgung, Nachgehende Hilfen im „Ambulant betreuten Wohnen“, Freizeitangebote

Essen, Trinken, Dusche, Wäsche waschen, Second-Hand-Kleidung, medizinische Versorgung, Beratung Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. und Fr. von 12-15.30 Uhr Di. von 10-13 Uhr, Frühstück gibt es Di. und Mi., gekocht wird Mo. und Fr.

Foto: Christina Bacher

Schlafsäcke etc. in unserem Gebrauchtwaren-Kaufhaus kostenlos bei uns beziehen. Gemeinsam mit Emmaus betreibt der Verein die Suppenküche am Appelhofplatz.

Emmaus-Möbellager in der Barbarastraße

n Notschlafstelle für Männer Johanneshaus Köln, Annostr. 11, 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz, Tel.: 93 12 21-54 (tagsüber) und -26 (ab 18 Uhr), jhk-notaufnahme@johannesbund.de Sozialarbeiterische Beratung, Erarbeitung einer Perspektive, Vermittlung in weiterführende Hilfen Aufnahme: Täglich (auch Sonn- u. Feiertags) ab 18 Uhr für wohnungslose Männer ab 18 Jahren

n „Reso“ – Resozialisierungsabteilung Johanneshaus Köln, Annostr. 11 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz Tel.: 93 12 21-54, th.klahr@johannesbund.de Hilfe für wohnungslose Männer mit sozialen Problemlagen nach § 67 SGB XII: Unterbringung, Verpflegung und Selbstversorgung, individuelle Einzelfallhilfen, Beschäftigungsangebote, Mo bis Fr.: 8-16.30 Uhr 27


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