27. Jahrgang Nr. 201 Juli / August 2019
R E T I E S N E S s U A R D Z A G A M N E S S A STR R E N L Ö K S A D
IN
Anzeige
Engelbertstraße 44 · 50674 Köln Postfach 27 01 26 · 50508 Köln Telefon (02 21) 93 18 00 - 0 Telefax (02 21) 93 18 00 - 66 e-Mail: wpg@mermagen.de Internet: www.mermagen.de Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Wilhelm Mermagen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Petra Heider Rechtsanwältin und Steuerberaterin
Wir beraten Privatkunden, Freiberufler und Gewerbetreibende. Wir beraten und prüfen Unternehmen, Verbände und gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen.
Vorwort
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser, seit sich vor mehr als 25 Jahren auf einer Beerdigung eines unbekannten Punks auf dem Kölner Südfriedhof eine bunt gemischte Trauergemeinde dazu entschlossen hat, den Armen der Stadt eine Stimme zu geben, gibt es diese Straßenzeitung.
S.4
Kai Schumann im Interview
Damals noch unter dem Namen BANK EXTRA, begannen Obdachlose und Menschen in sozialen Schwierigkeiten, sich erstmal öffentlich zu äußern und für die eigenen Rechte einzutreten. Kurze Zeit später entstanden auch in München, Hamburg und Berlin ähnliche Projekte.
Luc Lenoir, Verkäufer in Montréal
201 Ausgaben DRAUSSENSEITER – höchste Zeit, sich bei allen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in der Redaktion zu bedanken. Und ganz speziell bei unseren StraßenzeitungsverkäuferInnen, die bei Wind und Wetter hinter dem Heft stehen. (Von links nach rechts Adam, Christina und Gabi). Foto: Simon Veith
Die Einrichtung OASE – Benedikt Labre e.V. stand von Anfang an hinter der Idee, Menschen in Not eine niedrigschwellige Beschäftigung zu bieten und ihnen so – neben einem zusätzlichen Taschengeld – eine Tagesstruktur zu ermöglichen. Gemeinsam mit den StreetworkerInnen, SozialarbeiterInnen und dem großen ehrenamtlichen Team wuppen wir nun bereits die 201. Ausgabe. Zeit, sich auf diesem Weg bei denjenigen zu bedanken, die uns all die Jahre unterstützt haben – ideell, mit ehrenamtlicher Arbeit, finanziell oder durch ein Abo, das das
S.14
Vorwort | Inhalt ������������������������������������������������������ 3 Interview: „Mir war es schon immer wichtig, Flagge zu zeigen“ �������������������������������������������������4-6 Glücklich in eigenen vier Wänden ����������������������������� 7-9 Nichts für die Tonne ���������������������������������������������10-11 Lothars Marsch, Teil 4 ���������������������������������������������� 12 Lüge als Markenzeichen? ������������������������������������������ 13 INSP: Luc Lenoir – Verkäufer von L'Itinéraire �������������� 14-15 INSP: Odyssee mit Hund und Katz ��������������������������� 16-17 Cartoon/Clayd �������������������������������������������������������� 19 Aus der OASE ���������������������������������������������������������20 Aus der Schreibwerkstatt ����������������������������������������� 21 Buchtipps ������������������������������������������������������������ 22 Spuren der Armut ��������������������������������������������������� 23 Abo, Impressum ����������������������������������������������������24 Eintritt frei, Vorschau ����������������������������������������������� 25 Service: Adressen �����������������������������������������������26-27
soziale Projekt weiterhin auf sichere Beine stellt. Am 23. August 2019 begehen wir unser Jubiläum auf dem OASE-Sommerfest mit Kaffee und Kuchen und freuen uns, auch unsere LeserInnen dort begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünschen wir mit dieser Doppel-Ausgabe einen wunderbaren Sommer!
Öffnungszeiten: OASE e.V. Kontakt- und Beratungsstelle
Ihre Christina Bacher
Montag und Freitag: 9.00 – 13.00 Uhr Dienstag und Donnerstag: 9.00 – 16.00 Uhr Mittwoch: nach Terminvereinbarung 3
interview
Copyright: ZDF/Frank Dicks
Mir war es schon immer wichtig, Flagge zu zeigen“
4
interview
Obwohl er gerade für die 7. Staffel der Serie „Heldt“ vor der Kamera steht, nahm sich der Schauspieler Kai Schumann Zeit für ein ausführliches Interview mit seinem größten Fan: Tamara Klein. Sie hat den Wahl-Hamburger zunächst in der Serie „Doctor‘s Diary“ entdeckt, dann war sie von ihm in dem Film „Der Minister“ absolut hin und weg. Für den DRAUSSENSEITER traf sie den mehrfach ausgezeichneten Schauspieler an einem verregneten Samstag in einem Kölner Café. Ihre Aufregung verflog schnell, als der berühmte Akteur mit kaputtem Tablet und ganz normalem Kapuzenpulli auftauchte und sich – wie sie – einen Milchkaffee bestellte. Ja, auch Promis sind eben normale Leute, stellte die Kölnerin fest, die seitdem auf Wolken schwebt.
DRAUSSENSEITER: Der Bochumer Kommis-
und Weise in diesem Genre darstellen
sträflich vernachlässigt habe. Ich werde
sar Nikolas Heldt, den du seit 2013 in der
kann. Und da finde ich, dass das der Serie
viel lesen. Und dabei mal schauen, welche
gleichnamigen Serie verkörperst, hat eine
gut gelingt. Es werden menschliche Schick-
Projekte mir so ins Haus flattern. Das
spezielle Art, seine Fälle zu lösen. Er versucht
sale und Geschichten erzählt, die die Leu-
Wichtigste ist jedenfalls, dass ich mich um
immer, Menschen zu helfen, die in Not sind,
te interessieren, weil sie authentisch rüber-
meine Familie kümmere, an erster Stelle
indem er diesen Personen Vertrauen schenkt
kommen.
um meinen Sohn.
Gefahr begibt. Wie viel von diesem „Heldt“
DRAUSSENSEITER: Hast du denn ein Mitspra-
DRAUSSENSEITER: Dein Sohn ist 12 Jahre
steckt eigentlich in Kai Schumann?
cherecht? Beteiligst du dich beispielsweise
alt. Er ist doch sicher sehr stolz darauf, was
Kai Schumann (lacht): Ich glaube, in mir
an der Entwicklung der Figur?
der Papa da so macht… Darf er denn auch
steckt eine ganze Menge Heldt. Die Figur
Kai Schumann: Das Coole an diesem Team
Krimis wie Heldt gucken??
und ich, wir sind ja jetzt schon am Ende
ist tatsächlich, dass wir uns immer vor
Kai Schumann: Natürlich darf er „Heldt“
der 7. Staffel und haben insgesamt 96 Fol-
Drehbeginn treffen, um über den Stoff zu
gucken. Aber am liebsten schaut er You-
gen gedreht, sind in all den Jahren schon
reden. Dann dürfen auch wir Schauspieler
Tube-Videos und Mangas. Die schaue ich
sehr verwachsen. Ich habe zum Beispiel
sagen, was wir gut finden oder eher nicht,
aber auch gerne mit.
einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn,
oder wo wir uns eventuell noch was ande-
den Heldt auch umtreibt, da sind wir uns
res wünschen und wir eine andere Sicht
DRAUSSENSEITER: Hast du das Gefühl, dass
relativ ähnlich. Andererseits hätte ich ger-
auf die Figuren haben, als die in den
du ihm und anderen jungen Leuten dieser
ne Heldts Schlagfertigkeit. Die coolen
Büchern. Das Tolle ist, dass man dann
Generation auch als Vorbild vorausgehen
Sprüche sind nämlich nicht so meins.
auch gegebenenfalls darauf eingeht. Da
möchtest?
kommen also ganz viele Ideen von krea-
Kai Schumann: Vorbild ist ein großes
DRAUSSENSEITER: Die Serie läuft ja als Kri-
tiven Menschen zusammen und daraus
Wort. Aber wenn gewisse Denkweisen,
mi im Vorabend-Programm – ein populäres
ergibt sich ein großes Gesamtkunstwerk.
moralische Ansätze, die ich versuche zu
Genre zur besten Sendezeit also. Würdest du
Im Endeffekt kann man sagen, dass sich
leben, vielleicht abfärben, dann würde
sagen, dass man mit diesem beliebten und
alle beteiligten Menschen gegenseitig res-
mich das sehr glücklich machen. Unsere
unterhaltsamen Genre auch auf Missstände
pektieren und achten. Das ist also eine
Gesellschaft lebt von der Mitbestimmung
hinweisen kann, ohne mit dem moralischen
ganz großartige und spezielle Situation
des Einzelnen. Demokratie braucht die
Zeigefinger zu kommen? Gehört das zur
bei der Serie „Heldt“.
DemokratInnen. Daher bin ich begeistert
und sich für sie, ohne nachzudenken, in
Motivation, eine solche Rolle anzunehmen?
von der „Fridays for Future“-Bewegung
Kai Schumann: Naja, ich bin Schauspieler
DRAUSSENSEITER: Gerade steckt ihr mitten in
und trage mit Stolz den „Parents for Futu-
und ich spiele jede Rolle, ob Krimi oder
den Dreharbeiten – eine sicher sehr intensive
re“-Button. Meine Mutter ist eine „Oma
nicht. Ich habe mich für Heldt nicht des-
Zeit. Wie sehen deine Pläne für danach aus?
gegen Rechts“. Ja, die gibt es wirklich
wegen entschieden, weil es ein Krimi ist,
Kai Schumann: Nach dem Ende der Dre-
(lacht). Die politische Mitbestimmung hat
sondern weil mich die Figur interessiert.
harbeiten steht erst mal nur Ausruhen auf
also eine gewisse Tradition in meiner
Aber natürlich stimmt es auch, dass man
dem Programm. Ich freue mich total drauf,
Familie. Die Gesellschaft, das sind ja wir
viele interessante, soziale Themen auf
dass ich meine ganzen Freunde und meine
alle. Und nur, wenn wir uns alle beteiligen
eine sehr unterhaltsame, einfühlsame Art
Familie wieder besuchen kann, die ich
und einbringen, können wir das Leben
5
interview
mitgestalten. Ganz klar ist: Alles ist ständig
viel arbeiten, deshalb war ich oft in Erfurt
gründe! Eine vegane Lebensweise spart ca.
in Bewegung. Die Umwälzungen in dieser
bei meinen Großeltern. Dann sind wir auf
zwei Tonnen Treibhausgase im Jahr ein.
Zeit sind enorm. Aber sicher ist auch, es
ein Dorf bei Plauen gezogen. Das war
Darunter 670 Kilogramm CO2. Das ent-
gibt kein Zurück. Wer nicht in der Lage
paradiesisch. Wald und Wiesen, also jede
spricht ca. acht Economy-Flügen zwischen
ist, sich anzupassen, stirbt aus. Das ist Evo-
Menge Platz zum Spielen. Wir hatten
London und Berlin. Und dann gibt es ja
lution. Und wir haben es eben in der Hand,
Enten, Hühner, Gänse, Schafe, Schweine,
noch das enorme Leid, dass unser Fleisch-
diese Zukunft mitzugestalten. Einen
Hasen und Katzen. Und es stecken eben
konsum produziert und die soziale Unge-
lebenswerten Zukunftsort mitzugestalten.
auch syrische Gene in mir. Früher habe
rechtigkeit.
Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum.
ich nur dieses besondere Temperament
Vielen Menschen scheint gar nicht
Stadtpolitik muss sich an den Interessen
bemerkt, das mich als Kind schon von
bewusst zu sein, dass Tiere Lebewesen
der Gemeinschaft orientieren, und zwar
anderen unterschieden hat, und die Aus-
sind, die durchaus die Folter wahrnehmen,
aller in der Gemeinschaft Lebenden. Alt,
grenzung aufgrund meines Aussehens,
die sie durchleiden. Auf der anderen Seite
Jung, Muslim, Christ, Reich, Arm, Gesund,
was ich aber bis heute nicht verstehe.
gab und gibt es immer Menschen, die ver-
Krank, etc. Ich glaube an Durchmischung,
suchen, im Einklang mit der Welt zu leben.
nicht an Trennung. Ich glaube an die
DRAUSSENSEITER: Engagierst du dich des-
Das würde ich auch gerne irgendwann
Gemeinschaft.
halb seit vielen Jahren für soziale Projekte?
erreichen, zumindest versuchen. Ich will
Kai Schumann: Grundsätzlich bin ich ein
Teil einer Veränderung sein, die wir durch
großer Verfechter davon, dass man sich
unser eigenes Verhalten bewirken kön-
auf das Gute und Schöne konzentrieren
nen. Es ist ja eigentlich ganz einfach: Nur,
sollte. Hass tut einfach weh. Aber ich
wenn du dich selber änderst, kannst du
konnte einfach noch nie meinen Mund
auch das um dich herum verändern.
halten. Mir war es immer wichtig, Flagge zu zeigen. Wie schon gesagt, ich bin in
DRAUSSENSEITER: Du bist beruflich oft in
einem sehr politischen Haushalt aufge-
Köln. Und hast dir dieses Café „Zeit für Brot“
wachsen, meine Großeltern waren enga-
hier in Ehrenfeld als Treffpunkt ausgesucht.
giert in der Kirche und meine Mutter ist
Warum?
eine sehr starke, alternativ denkende Frau.
Kai Schumann: Ja, ich bin sehr viel in Köln.
Meine Familie hat sich immer kritisch mit
„Zeit für Brot“ kenne ich noch aus Berlin,
dem System der DDR auseinandergesetzt,
wo eine Filiale direkt unter meiner Woh-
so habe ich von früh auf gelernt, dass man
nung eröffnet hatte und ich jeden Morgen
sich nicht in alles fügen muss und die gege-
von dem frischen Brotgeruch geweckt
benen Umstände, die um einen herum
wurde. Bei „Zeit für Brot“ werden aus Bio-
existieren, nicht einfach hinnehmen sollte.
zutaten von echten Bäckerinnen und Bäckern Backwaren in guter alter Hand-
DRAUSSENSEITER: Nicht mehr tatenlos zuse-
werkskunst hergestellt. Und die schme-
hen wollen ja zum Beispiel die vielen jungen
cken dann eben außergewöhnlich gut und
Menschen der „Fridays for Future“-Bewe-
sind gesund im Unterschied zu den Waren
gung, die du ja bereits erwähnt hast …
der Fastfood-Bäckereien. Außerdem gibt’s
Kai Schumann: Genau! Ich bin so stolz
hier auch ganz tollen Kaffee und durch
DRAUSSENSEITER: Du hast syrische Wurzeln,
auf diese Jugend! Der Klimawandel gehört
eine große Scheibe kann man den Bäcke-
bist in der ehemaligen DDR aufgewachsen
mit zu den wichtigsten Dingen, um die wir
rInnen direkt bei der Arbeit zuschauen.
und häufig umgezogen. Hast du dich jemals
uns im Moment kümmern müssen. Da ist
Da kleben dann immer ganz viele Kinder
entwurzelt gefühlt?
jeder gefragt.
an der Scheibe. Ich mag die Atmosphäre
Kai Schumann: Nein. Ich würde sagen,
Wir zerstören gerade durch unser Nutzer-
hier in Ehrenfeld, ein buntes, tolles Veedel.
dass ich tatsächlich eine typisch deutsche
verhalten einen Planeten, der, ändern wir
Ach, ich liebe Köln. Vor allem wegen der
Kindheit hatte. Ich bin in Dresden gebo-
nicht ganz schnell etwas, früher oder später
Menschen, diese rheinländischen Frohna-
ren, aufgewachsen bin ich aber in der
nicht mehr für uns lebenswert sein wird.
turen. Für mich ist Köln eine der lebens-
Kai Schumann mit Tamara Klein im Gespräch.
wertesten Städte in Deutschland.
Nähe von Plauen im Vogtland. Meine
6
ersten Jahre habe ich in Berlin und Mühl-
DRAUSSENSEITER: Ist das auch der Grund,
hausen (Thüringen) verbracht. Meine
warum du vegan lebst?
DRAUSSENSEITER: Vielen Dank für das
Mutter war alleinerziehend und musste
Kai Schumann: Das ist einer der Haupt-
Gespräch!
wohnen
Glücklich in eigenen vier Wänden Wohnraumvermittlung für Wohnungslose
Text und Fotos: Christina Bacher
Dank VIADUKT endlich in Deutschland angekommen: Raimund S.
7
wohnen
Das Team vom Viadukt – bestehend aus SkF, SkM und Diakonie Köln und Region – unterstützt seit 2018 ehemals wohnungslose Frauen und Männer, die wieder ein eigenes Zuhause wollen und sucht dazu Kontakte zu Vermieterinnen und Vermietern. Aktuell konnten durch den Einsatz zweier Immobilienkaufleute und einer Sozialarbeiterin sowie durch die finanzielle Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW und der Stadt Köln, in einem Jahr rund 150 Wohnungen an Menschen vermittelt werden, die auf einem angespannten Kölner Immobilienmarkt kaum eine Chance gehabt hätten.
R
8
aimund S. war immer schon ein
ohne Dach über dem Kopf. „Man entgeg-
fähigkeit attestiert – die Voraussetzung für
Lebenskünstler, ein Weltreisender,
nete mir oft, Jemand wie ich bräuchte
eine Vermittlung über VIADUKT in
ein Sprachenfan und Gourmet. Der
doch keine Hilfe. Nur, weil ich wohl einen
Wohnraum. „Uns ist es natürlich wichtig,
58jährige ist stolz darauf, dass er sich zeit-
recht selbstständigen Eindruck machte“,
dass der Mieter sich neben den pünktli-
lebens an das gehalten hat, was ihm Spaß
erinnert er sich an erste Versuche, im Hil-
chen Mietzahlungen auch an andere
machte. Viele Jahre fühlte er sich so auf
fesystem Fuß zu fassen. „Aber erstens
Regeln halten kann. Und Raimund S.
der ganzen Welt zu Hause, jobbte als Pro-
wusste ich nach zwanzig Jahren im Aus-
erfüllte alle Voraussetzungen“, so Sozial-
duktionshelfer, DJ, Fahrer und Reiseleiter.
land gar nicht mehr, wie hier alles funkti-
arbeiterin Aniko Reusche, die sich von
Dabei hatte es ihm vor allem die spanische
oniert und wohin man sich wenden muss.
Herzen mit ihm freut.
Sonne angetan, sein schulpflichtiger Sohn
Und dazu kam, dass ich eben sehr traurig
Die Suche nach einer geeigneten Woh-
lebt auch heute noch auf der Sonneninsel
war, weil mein Lebenstraum geplatzt war.
nung ist in Köln, wie in anderen Metropo-
Da haben die Gespräche im Rochus und
len, für viele Menschen ein leidvolles
in anderen Einrichtungen mir unglaublich
Thema. Längst ist das Problem in der Mit-
viel geholfen und mich langsam wieder
te der Gesellschaft angekommen: Studie-
aufgebaut“. So erfuhr er auch eines Tages
rende, Familien, Alleinerziehende und
von einem freien Platz in der Außenwohn-
Arbeitssuchende bewerben sich auf genau
stelle vom Haus Salierring – „betreutes
die gleichen Wohnungen. Menschen, die
Wohnen“ also. Als er dort schließlich ein
wohnungslos waren oder sind, fallen da
Zimmer bekam, konnte er nach langer
regelmäßig durchs Raster. Für Aniko Reu-
Zeit erstmals wieder aufatmen und spürte
sche ist es immer wieder schön, zu sehen,
endlich wieder Boden unter den Füßen.
wie die Menschen in ihren eigenen vier
Aniko Reusche, Projekt-Mitarbeiterin des
Wänden plötzlich aufblühen. Sie hält zu
Diakonischen Werks, ist es dann schließ-
den Mietern Kontakt und hilft auch mal,
lich gewesen, die ihm von der damals neu-
wenn es Probleme oder Fragen über das
en Idee namens VIADUKT erzählte.
Mietsverhältnis hinaus gibt. „Für die Ver-
Mallorca. Fragt man Raimund S. nach sei-
„Mann, war ich plötzlich aufgeregt!“ Ob
nem beruflichen Werdegang, antwortet er
ausgerechnet er tatsächlich einer der
schmunzelnd, er habe lediglich „eine
Glücklichen sein würde, dem man auf
umfassende Lebensausbildung“ genossen,
diesem Weg eine ganz normale Wohnung
mit der er immer gut über die Runden
vermitteln würde können? Ausgerechnet
gekommen sei. Doch im Jahr 2016 diag-
ihm, der in letzter Zeit so viel Pech gehabt
nostizierte man plötzlich Hautkrebs – das
hatte und der als Obdachloser keine Lob-
veränderte sein Leben. Man riet dem nun
by bei Vermietern hatte? Und ja, er hatte
arbeitsunfähigen Mann, dem das Ersparte
Glück! Im Juni 2018 zog er – als einer der
einfach so durch die Hände floss, nach der
Ersten – in sein eigenes Mietobjekt ein.
Behandlung dringend nach Deutschland
„Ich bewohne seitdem 54 Quadratmeter
zurückzukehren. Schweren Herzens ver-
in Höhenhaus, habe eine kleine Küche
ließ er seine Lieblingsinsel. In Köln ange-
und einen Balkon. In dem Haus wohnen
kommen, landete er schließlich zunächst
sechs Parteien, nur ordentliche, nette Leu-
auf der Straße. Zu stolz, um Hilfe anzu-
te. Für mich ist es perfekt!“ strahlt er. Vor-
nehmen, verlebte er einen harten Winter
ab hatte man ihm eine allgemeine Miet-
Coole Deko im De Flo.
wohnen
Gemälden zu schmücken – mit einem Künstler steht er deswegen schon in Kontakt. Und wenn er die Wohnung vollständig eingerichtet hat, möchte er seinen Sohn einladen. Die Beiden haben regelmäßig Kontakt, leider nur telefonisch. „Der wird staunen, wie schön ich es hier habe“. Auch beruflich konnte der zuvor sehr aktive Endfünfziger inzwischen wieder Fuß fassen: Nach zwei zeitlich befristeten Verträgen, hat er jetzt – trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen – einen Alles, was das Herz begehrt, gibt es bei De Flo zu günstigen Preisen.
festen Arbeitsvertrag in dem vom SKM betriebenen Second-Hand-Laden „De Flo“
mieter der Wohnungen ist es natürlich
sondern sogar überschritten“. Auch ein
abschließen können. Seitdem arbeitet er
auch beruhigend zu wissen, dass wir da
Verdienst der beiden Immobilienkaufleu-
dort fünf Tage die Woche und ist – solan-
sind und nicht nur für den Prozess der
te im Projekt, die die Augen und Ohren
ge die Sanierung des eigentlichen Ladens
Anmietung, sondern auch für den Einzug
auf dem Markt immer offen halten. Den-
nicht abgeschlossen ist – in dem „Kleinen
und darüber hinaus zur Verfügung ste-
noch, so betont Kühn, ist das Angebot von
Flo“ für den Verkauf von Hi-Fi-Geräten,
hen“, so Reusche. Überhaupt sind neben
VIADUKT nicht für jeden Wohnungslosen
Gesellschaftsspielen,
dem sozialen Aspekt, Gutes zu tun, auch
in Köln eine Option. Es sei durchaus auch
Geschirr verantwortlich. „Man hat mir
rein praktische Gründe ausschlaggebend,
sinnvoll, sich zunächst um einen betreuten
sehr viel Vertrauen entgegen gebracht.
sich als Vermieter bei VIADUKT zu mel-
Wohnplatz in einer Einrichtung zu bemü-
Deshalb schätze ich meine Arbeit sehr“,
den: Auf eine attraktive Wohnungsanzei-
hen. Viele Menschen sind oft nach Jahren
erklärt der Mann, der nun ab sofort nicht
ge melden sich in Köln manchmal bis zu
auf der Straße mit den Anforderungen, die
mehr auf Geld vom Jobcenter angewiesen
800 Interessenten. Unglaublich kräftezeh-
ein Mietverhältnis und eine eigene Woh-
ist und in Zukunft seine Miete selbst
rend also, all diese Kontakte zu prüfen und
nung mit sich bringen, nachvollziehbar
bezahlen wird. Und wenn man ihn in dem
daraus einen geeigneten Mieter auszu-
überfordert. Neben Schlafstörungen
Laden beobachtet, wie er Telefonate
wählen. „Bei uns bekommt man nicht nur
haben sie Platzangst. Als Mieter muss man
annimmt, die Kunden berät und am Mor-
den passenden Mieter, sondern eben auch
sich an Regeln halten oder in eine Haus-
gen die neuen Waren dekorativ in den
noch eine Betreuung, falls Fragen auftau-
gemeinschaft integrieren. „Die Mietfähig-
Schränken anordnet, dann glaubt man
chen“, erklärt Reusche das Verfahren. Und
keit ist entscheidend, um einen Platz auf
ihm, dass er große Freude an der Arbeit
wer sagt schon, dass bei einem „normalen
der Warteliste zu bekommen“, sagt der
hat. „Ich bin endlich wieder glücklich und
Mieter“ immer alles glatt laufe? Mieter
Projektleiter, der auch in Zukunft auf För-
auch sehr dankbar. Und natürlich auch
wie Raimund S. bekommen also eigen-
derung vonseiten der Stadt und des Landes
schon ein bisschen stolz, dass ich mir die-
ständige Mietverträge, die zwischen Klient
hofft. Die Warteliste ist inzwischen lang,
se Wohnung selbst leisten kann“, sagt der
und Vermieter abgeschlossen werden. Die
seit sich die positiven Geschichten ehema-
58jährige Lebenskünstler. Und strahlt
meisten Mieten werden vom Jobcenter
liger Klienten herumgesprochen haben.
dabei über das ganze Gesicht.
getragen, wenn es sich um einen arbeits-
Die Liste der Immobilien muss genauso
losen Menschen handelt. Dem Vermieter
kontinuierlich wachsen – so der Plan.
kann das letztlich egal sein, Hauptsache, es wird pünktlich überwiesen.
Büchern
und
Raimund S. weiß, dass er großes Glück hatte. Und er genießt es sehr, die Tür ein-
Markus Kühn, Projektverantwortlicher
fach mal hinter sich schließen und Zeit
beim SKM, kann nun nach einem Jahr
alleine verbringen zu können. Draußen
ebenfalls eine gänzlich positive Zwischen-
„auf Platte“ bewege man sich doch immer
bilanz ziehen: „Wir hätten nicht gedacht,
im öffentlichen Raum oder teile sich einen
dass sich nach einem größeren Investor
Schlafplatz mit anderen. In seiner Woh-
schließlich auch private Vermieter melden
nung hat er wieder angefangen, auf sei-
würden und alles so erfolgreich laufen
nem Bass zu üben. Manchmal kocht er was
würde.“ Und: „Wir haben unsere Kennzah-
Leckeres – nur für sich selbst. Sein großer
len inzwischen nicht nur eingehalten,
Traum wäre es, die Wände mit großen
lll
kontakt
SKF Köln – Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Geschäftsstelle Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln Tel. 0221 / 12 695-0, Mail: info@skf-koeln.de SKM Köln – Sozialdienst Katholischer Männer e.V. Große Telegraphenstraße 31, 50676 Köln Tel. 0221 / 2074-0, Mail: info@skm-koeln.de 9
Bericht
Silke Schomburg (l.) und Marina Schuster sorgen mit ihren Helfern täglich für die Aufrechterhaltung eines Sortiments, das allen Menschen zur Verfügung steht.
10
Bericht
Nichts für die Tonne „Fahrrad-Fairteiler“ retten Lebensmittel vor dem Müll
W
ir verstehen uns in erster
sie noch genießbar sind“, erklärt die Akti-
„Grundsätzlich können wir immer Helfer
Linie nicht als Ernährer,
vistin. „Im Gegensatz zu anderen Organi-
brauchen, um die Abholfristen nach
sondern als Vereinigung,
sationen müssen sich die Leute bei uns
Ladenschluss einzuhalten. Bisher sind es
die Ressourcenverschwendung verhin-
nicht registrieren oder ihre Bedürftigkeit
hier vier Personen. Wir freuen uns über
dern möchte“, stellt Marina Schuster das
beweisen. Alle können sich bedienen oder
neue Unterstützer“, sagt Silke Schomburg,
Ziel der „Fahrrad-Fairteiler“ dar. Unter
aber auch etwas in die Boxen legen. Letz-
die als Koordinatorin für die Innenstadt
Trägerschaft des bundesweit aktiven
teres ist natürlich eine Vertrauenssache.
fungiert. Das Konzept wird in Köln seit
Foodsharing e.V. bietet Schuster mit ihrem
Wir gehen nicht davon aus, dass ungenieß-
2015 umgesetzt. Laut einer internen Sta-
ehrenamtlichen Team auf Höhe der Thie-
bare Produkte abgegeben werden. Bisher
tistik konnte die Initiative in Köln bisher
boldsgasse 110 rund um die Uhr kostenlos
läuft das ganz vorbildlich. Und auch die
mehr als 1,86 Millionen Kilogramm an
Lebensmittel für jedermann an. Um ein
Nachbarn unterstützen uns, nachdem wir
Lebensmitteln vor dem Abfall bewahren.
Rad platziert, finden die Konsumenten
sie im Vorfeld über das Vorhaben infor-
Deutschlandweit sind es sogar 21,94 Mil-
eine stete Auswahl an Obst, Gemüse, Back-
miert hatten“, so die Unternehmerin.
lionen Kilogramm (Stand: 5. April). Die
„
waren und Molkereiprodukten in Boxen oder Paletten vor. Die Lebensmittel werden täglich von ausgewählten Unternehmen, vor allem Bäckereien und Super-
18- bis über 80-jährigen Mitarbeiter rekru-
Köln rettete bisher mehr als 1,86 Millionen Kilogramm Lebensmittel
märkten, zur Verfügung gestellt und von
tieren sich aus allen gesellschaftlichen Schichten. „Gerade die älteren Leute haben noch den Krieg und die Nöte der Nachkriegszeit erlebt. Sie wissen, was es
den Mitarbeitern abgeholt. „Es gibt bereits
Um eine reine Selbstbereicherung von
bedeutet, zu hungern. Das Engagement
über 3.000 Foodsharer in Köln. Alle Waren,
Trittbrettfahrern zu vermeiden, stellen
ist aber auch bei den jungen Teilnehmern
die wir an unseren Standpunkten anbie-
sich die Abholer in den mittlerweile mehr
sehr groß“, sagt Schomburg.
ten, würden sonst im Müll landen, obwohl
als 280 Geschäften einem Testverfahren.
Mission Lebensmittelrettung: Das Team des „Fahrrad-Fairteilers“ an der Thieboldsgasse 110 sammelt in Geschäften Backwaren, Obst, Gemüse und Molkereiprodukte.
Text und Fotos: Thomas Dahl
Die ehrenamtlichen „Fairteiler“ Marina Schuster (l.) und Silke Schomburg laden zum Stopp an einem der unkonventionellsten Lebensmittelläden der Innenstadt.
lll
kontakt
Marina Schuster, Tel. 0174 / 142 95 13 www.foodsharing.de 11
unterwegs
Lothars Marsch, Teil 4 Von Bitburg über Meckel nach Kordel: 17,3 km, 3 Stunden, 37 Minuten Laufzeit.
Samstag, 12. Mai 2018
So langsam wird der Himmel grau. Ich will nur noch so dicht wie möglich an Trier
zuerst ohne Wasser. Jetzt um halb elf, als
rankommen, damit ich morgen Vormittag
ich mit dem Schreiben am Bitburger
das erste Fernziel der Tour erreiche. Um
Omnibusbahnhof beginne, habe ich auch
zehn vor fünf nachmittags sitze ich im
einen Kaffee getrunken und bei Kaufland
Weinsberger Hof. Küche ist hier zwar erst
drei Liter Wasser und drei Brötchen
ab 18 Uhr, aber ein Salat wird trotzdem
gekauft – für den Käse, den ich gestern
vorzeitig bereitet. Der Hof liegt an der
gefunden habe. Von Prüm bis hierher
B51. Vor Meckel musste ich auf die Höhe
habe ich für 3,15 Euro Pfand gefunden.
und vor der Brücke, wo es nach Idenheim
Zum wirklich guten Kaffee der Betreiberin
geht, rechts in den Wald. Dieser Weg Rich-
der Tankstelle, habe ich ihr mein Kompli-
tung Trier ist eine Empfehlung von Men-
ment ausgesprochen. Hatte mit ihr auch
schen, die ich unterwegs angesprochen
Über Lothar
ein Gespräch über Kaffee to go. Dann
habe. Auch sonst gab es heute viele
kamen holländische Biker auf Motorrä-
freundliche Begegnungen. Ich laufe gleich
dern. Sie sind die letzten Tage verstärkt
noch bis Helenenberg und hoffe, hier
unterwegs gewesen. Mindestens 30 bis 40
etwas Geeignetes für die Nacht zu finden.
Am 5. Juli 2016 bricht Lothar zum ersten Mal auf und läuft von Köln nach Hamburg über Schleswig bis nach München – fast 2.000 Kilometer. Seit diesem Tag lebt er auf der Straße und hält sich, wenn er mal nicht unterwegs ist, im Kölner Stadtteil Zollstock auf. Den „Aufbruch“ nutzt der gelernte Maschinenbau-Ingenieur ganz im wörtlichen Sinn: „Nicht in Altem verharren, sondern Neues ergründen.“ Seit 2018 ist Lothar beim DRAUSSENSEITER.
Personen. Alle auf Yamahas. Mit einigen Frauen bin ich ins Gespräch gekommen. Ich habe sie für eine sichere Heimfahrt bis Sonntag gesegnet.
Foto: Marie Breer
Um sieben Uhr morgens geht es weiter –
Karte openstreetmap.org opendatacommons.org creativecommons.org
12
kommentar
Lüge als Markenzeichen?
D
ie Zahl muss sich jeder Zeitgenos-
falls ist von der am Anfang der Präsident-
nicht nur die amerikanische, wie hinzu-
se auf der Zunge zergehen lassen:
schaft und noch vor Jahresfrist aufflam-
zusetzen ist – ist tief gespalten. Zwi-
Seit seinem Amtsantritt im Janu-
menden Empörung über die Lügen des
schen der Wahrheit und der Lüge gibt es
ar 2017 hat der amerikanische Präsident
Herrn im Weißen Haus kaum noch
eben keinen Mittelweg, wenn man für
– das berichtete die „Washington Post“
etwas zu spüren. Dumpfe Gleichgültig ist
diesen nicht das Adjektiv „irreführend“
Ende des Monats April – mehr als 10.000
eingekehrt. Doch es ist auch – das sollte
verwenden will, was aber auch für einen
Mal gelogen oder doch jedenfalls irre-
man in den Blick nehmen – eine Gleich-
redlichen Dialog keine Brücke darstellt.
führende Behauptungen aufgestellt. Erst
gültigkeit gegenüber der Wahrheit.
im September letzten Jahres hatte er die
Ja, das Bild des Tyrannen ist für
Die Folgen sind überdeutlich. Eine
Donald Trump in der Tat zutreffend.
Marke von 5.000 überschritten; Donald
Debatte, ein Ringen um die jeweils beste
Denn wer auf Dauer – auch geprägt
Trump steigert sich also immer mehr
Lösung einer politischen Sachfrage fin-
durch das „Markenzeichen“ seines nar-
und immer rascher in ein Lügengespinst
det in der Öffentlichkeit jenseits des
zisstischen Zynismus – mit Hilfe von
nach dem anderen. Da er noch immer
Atlantiks praktisch nicht mehr statt. Der
Lügen regiert und wegweisende politi-
der mächtigste Mann der Welt ist, muss
Kampf der Ideen, von dem jede freiheit-
sche Entscheidung per Twitter trifft, der
man – sozusagen als
liche Demokratie lebt, ist auf die jeweili-
hat die Belange des Gemeinwohls, die
Hintergrundfolie – an
gen Lager begrenzt; zwischen beiden
Bedürfnisse der Minderheiten zumal,
die Essays der Philoso-
verläuft ein tiefer Graben unüberbrück-
weit hinter sich gelassen. Weil aber die
phin Hannah Arendt
barer Gegensätze. Die Gesellschaft –
amerikanische Wirtschaft weiterhin
über „Wahrheit und
boomt, wird Trump wohl ein zweites
Lüge“ erinnern, dass
Mal als Präsident gewählt werden. Die
nämlich die Lüge,
bange Frage steht daher im Raum, ob
nicht nur die darauf
die dann einsetzende Kontinuität von
aufbauende Propagan-
Lügen die amerikanische Demokratie
da, sondern die Lüge
mit ihren eigentlich noch sehr robusten
selbst als Instrument
Institutionen nicht in den Abgrund zie-
politischer Herrschaft
hen wird.
eine Signatur des
Friedrich Graf von Westphalen
Tyrannen ist. Doch gleichzeitig den Befund in den Blick zu nehmen: Die Welt, gleichgültig, ob in den Massenmedien oder in den sozialen Netzen beheimatet, hat sich an diese permanenten Lügen des amerikanischen Präsidenten gewöhnt. Man nimmt sie kaum noch zur Kenntnis. Jeden-
Foto: Frank Bluemler
gilt es einen verstörenlll
zur person
Gastautor Prof. Dr. Friedrich Graf von Westphalen ist von Hause aus Rechtsanwalt und Publizist, sowie Honorarprofessor der Universität Bielefeld. Auf den DRAUSSENSEITER wurde der begeisterte Musikhörer aus Köln durch einen netten Straßen-Verkäufer vor der Philharmonie aufmerksam. Er kaufte das Heft, las es von vorne bis hinten durch und schrieb eine Mail an die Redaktion. Seit nun mehr fünf Jahren gehört er zum freien Mitarbeiter-Stab unseres Straßenmagazins. 13
INSP
Foto: Milton Fernandes
* Claude-Henri Grignon war ein bekannter Autor aus Québec, der über die Kolonialisierung der Laurentinischen Berge im 19. Jahrhundert schrieb. In den 50er- und 60er-Jahren wurde sein Buch „Les Belles histoires des pays d'en-haut“ zu einer sehr beliebten Fernsehserie.
14
INSP
Luc Lenoir – Verkäufer von „L’Itinéraire“, Québec Luc Lenoir ist 59 Jahre alt und verkauft L’Itinéraire am Standort Rue SaintDenis, Ecke De Maisonneuve Montréal, Québec. Er ist einer der Wegbereiter von L’Itinéraire: Luc ist seit Mitte der Neunziger beim Straßenmagazin aktiv und war einer der Gründer. Seiner Meinung nach hat das Magazin im geholfen, bedeutsame Beziehungen zu anderen aufzubauen und hat ihm seine Unabhängigkeit zurückgegeben. Von Ariane Chasle
L
uc Lenoir ist seit den 1990er Jahren
leben“] veröffentlicht hatte, das später zu
Schwester guten Kontakt zu pflegen und
bei L'Itinéraire tätig, als das Magazin
einer Trilogie wurde. Mittlerweile schreibt
mit ihnen Zeit zu verbringen.
noch kostenlos und er selbst gerade
er nicht mehr, aber er verkauft die Zeit-
Luc hat viel studiert – Immobilien, Tief-
dabei war, das Leben auf der Straße hinter
schrift immer noch, während er auf seinen
bau, Versicherungen, Buchhaltung, Film
sich zu lassen. Er erinnert sich an die Ein-
Ruhestand wartet.
und Baumanagement, an fünf Hochschu-
führung der ersten Ausgabe von L'Itinérai-
Abgesehen von der Zeitschrift ist Fami-
len und zwei Universitäten. Er hat auch
re im Mai 1994 im Place Émilie-Gamelin
lie für Luc sehr wichtig. Er erinnert sich
Büroarbeit geleistet und hatte andere Jobs
(damals als Parc Berri bekannt) – er war
an eine gute Beziehung zu seiner Mutter,
in Westkanada und in der Nähe von James
einer der Organisatoren.
die starb, als er 13 war. Sie war eine pro-
Bay im Norden von Québec.
Seitdem hat er das Magazin immer wie-
fessionelle Schwimmerin, die mit dem
Luc meint es ernst, wenn er sagt, er habe
der verkauft. Dies ermöglichte ihm, in ande-
Roten Kreuz Preise gewonnen hatte. Es
fast alles abgedeckt. Er schätzt sich glück-
ren Jobs zu arbeiten, sich wegen seiner
war seine Mutter, die ihm im Alter von
lich, dass er Liebe kannte, gereist ist und
Sucht behandeln zu lassen und zu reisen.
vier Jahren beibrachte, im See von Lac-
die Möglichkeit hat, mit anderen zu teilen
Er hat eine besondere Vorliebe für Mexiko,
des-Écorces zu schwimmen, während sie
und Menschen zu helfen. „Teilen ist gut
das er 1979 zum ersten Mal besuchte. Er
im Kanu folgte.
für die Seele“, sagt er. Nach vielen Jahren
erinnert sich daran, dass sein Hotel damals
Er erinnert sich auch an Kindheitsfeiern
harter Arbeit fängt er an, über den Ruhe-
„zwei Dollar pro Tag gekostet hat und sie
im Haus seines Großonkels Claude-Henri
stand nachzudenken, denn er wird in die-
jeden Tag die Bettwäsche gewechselt
Grignon*: „Er ließ uns in sein Arbeitszim-
sem Jahr 60 Jahre alt. Das Erste, was er
haben!“. Seitdem war er dreimal dort. Luc
mer und sagte: 'Mach, was immer du
nach seiner Pensionierung vorhat? „Mich
selbst findet, L'Itinéraire habe ihm Unab-
willst'. Die Wände waren voll mit riesigen
rasieren!“
hängigkeit, menschlichen Kontakt und die
Bücherregalen – aber wenn man jung ist,
Er würde auch gerne nach Mexiko
Möglichkeit gegeben, Beziehungen zu Men-
sieht man vielleicht alles aus einer etwas
zurückkehren, wenn er kann, und mehr Zeit
schen aufzubauen, insbesondere durch
anderen Perspektive!“
mit seinem Bruder verbringen, der krank
Abendessen und organisierte Aktivitäten.
Er verließ Mont-Laurier (eine Kleinstadt
ist. Luc sagt: „Je mehr man unternimmt,
„Mit anderen zu interagieren ist für
in den oberen Laurentinischen Bergen),
desto besser der Ruhestand!“ Lucs Ruhe-
mich nicht einfach“, räumt er ein, „aber
im Alter von 18 Jahren, „um zu sehen, was
stand wird in der Tat wohl verdient sein.
es ist einfacher, bei einem guten Essen
die Welt zu bieten hat.“ Er reiste mit
Verbindungen herzustellen.“ Aus dem
Freunden nach Mexiko und verbrachte
Gedächtnis und mit Gefühl kann er das
dort 65 Tage.
Übersetzung Englisch Deutsch von Swetlana Filimonov
erste Gedicht vortragen, das er in der Zeit-
Heutzutage ist es für Luc das Wichtigs-
Freundlicherweise zur Verfügung
schrift Mégot de vie [„Zigarettenstummel-
te, einfach mit seinem Bruder und seiner
gestellt von L‘Itinéraire / INSP.ngo
15
INSP
Odyssee mit Hund und Katz Nach zehnjähriger Reise quer durch Europa hat der Künstler Slavcho Slavov in der Schweiz ein Zuhause gefunden. Über seine Zeit auf der Straße hat der ehemals Wohnungslose ein Buch geschrieben.
Slavo den Welpen „Lourd“. Fortan war das Duo unzertrennlich. „Plötzlich begann Lourd bei einem der zerstörten Gebäude zu bellen, ich ging näher, konnte aber trotz genauen Hinschauens nichts Außergewöhnliches bemerken. Lourd hörte auf zu bellen, blieb aber weiterhin unruhig vor den Ruinen stehen. Jetzt hörte ich, was ihn zum Bellen ein schwaches Miauen.“ Mithilfe eines Baggerführers befreiten Slavo und Lourd einen schneeweißen
as Leben auf der Straße kenne
ohne Freunde und Fremdsprachenkennt-
Kater, der unter die Trümmer eines
ich. Ich malte ja jeden Tag dort
nisse, ohne Geld und mit nur einem Arm
Abbruchhauses geraten war. Das Tier
und hatte Kontakt mit vielen
hatte Slavo auf dem italienischen Arbeits-
befand sich in einem schlechten Zustand.
Leuten, für die die Straße ihr Zuhause
markt keine Chance. Doch er ließ sich
Slavo brachte es zum Arzt und trieb
war.“ Wie er da auf dem gemütlichen,
nicht unterkriegen. „Das Wichtigste ist,
danach mehrere hundert Euro zur
etwas abgegriffenen Sofa in seiner kleinen
dass du keine Berührungsängste hast und
Behandlung der diagnostizierten Lungen-
Wohnung in Zollikofen sitzt, würde man
offen auf Leute zugehst. Und wenn sich
entzündung auf. Der Kater mit einem
nicht vermuten, dass Slavcho Slavov, den
keine Arbeit direkt anbietet, dann muss
blauen und einem grünen Auge überlebte,
alle nur Slavo nennen, eine veritable Odys-
man halt selbst eine Nische finden“, sagt
wurde kurzerhand auf den Namen „Matz“
see durchlebt hat.
„
16
erblickt hatte. Inspiriert vom Ort nannte
gebracht hatte. Aus den Ruinen hörte ich
von Gisela Feuz
D
halt eines Bekannten das Licht der Welt
Slavo. Also malte er Bilder, und zwar drau-
(bulgarisches Kurzwort für Kater) getauft
Gerade musste der 48-jährige Bulgare
ßen, im öffentlichen Raum. Anfänglich
und wich von jener Sekunde an nicht mehr
eine schmerzhafte Nierenstein-Operation
noch mit Schablonen das berühmte Por-
von Slavos Seite. So bildeten Slavo, Lourd
erdulden. Seinen Humor hat er deswegen
trät von Che Guevara direkt auf die Straße,
und Matz ab sofort ein Dreiergespann.
aber keinesfalls verloren. Lächelnd und
später kleine, hübsche Strandminiaturen
„Mit Christin begann nach kurzer Zeit
mit tiefer, sonorer Stimme erzählt Slavo,
auf Steine, die er als Souvenirs an Touris-
das Gleiche wie mit Karin. Auch Christin
wie er 2005 aus Bulgarien auf eine Odyssee
ten verkaufte. Und noch später in kräfti-
wollte über mein Leben bestimmen. Sie
quer durch Europa aufbrach, die rund
gen Farben das weite Meer, seine Tiere
hat mir ein Ultimatum gestellt, der Hund
zehn Jahre dauern sollte.
oder Naturlandschaften auf Leinwand.
oder sie, und es versteht sich: Ich habe mich von ihr getrennt.“
Seine Frau Wanja war jung an Krebs
Während Slavo von seinen Abenteuern
gestorben und hatte ihren Mann mit zwei
auf der Straße erzählt, hört Hund Lourd
Es habe während seiner Jahre der Wan-
kleinen Kindern zurückgelassen. Slavo zog
ganz genau zu und beobachtet dabei jede
derschaft immer wieder Frauen gegeben,
den Buben und das Mädchen mithilfe sei-
Bewegung seines Herrchens. „Der Welpe
die an ihm interessiert gewesen seien und
ner Mutter groß, aber als die beiden 14 und
sah aus wie ein kleines Plüschspielzeug. Ein
ihn von der Straße hätten wegholen wol-
16 Jahre alt wurden, war mehr Geld von-
sehr hübscher Kerl. Als er getrunken hatte,
len, erzählt Slavo. Aber diese Frauen hät-
nöten. „Die Ausbildung meiner Kinder war
sah er mich voll Vertrauen und Dankbar-
ten zum Teil seine wohnungslosen Freun-
das Wichtigste für mich“, erklärt Slavo.
keit an. Ich war hingerissen.“ Von Italien
de oder seine Tiere nicht akzeptiert, und
Es sei aber so gut wie unmöglich gewe-
aus reiste Slavo kreuz und quer durch Euro-
ihn gebe es halt nur im Dreierpack mit
sen, im wirtschaftlich angeschlagenen Bul-
pa und besuchte Frankreich, Belgien, Hol-
Lourd und Matz.
garien eine Stelle zu finden. Zumal
land, Dänemark, Deutschland und Grie-
Außerdem habe er einen ausgeprägten
erschwerend dazukam, dass er mit 26 bei
chenland, wo er jeweils als Straßenkünstler
Freiheitsdrang. Zurzeit habe er keine
einem Autounfall seinen linken Unterarm
sein Geld verdiente und oft unter freiem
Freundin, aber einsam sei er keineswegs.
verloren hatte. So ließ Slavo die beiden Kin-
Himmel oder in Abbruchhäusern schlief.
Auch wenn die Verständigung manchmal
der in der Obhut seiner Mutter und setzte
Im französischen Wallfahrtsort Lourdes
nicht ganz einfach sei – Slavo spricht eine
sich zwecks Arbeitssuche in einen Bus Rich-
verliebte er sich unsterblich: in die bern-
abenteuerliche Mischung aus Italienisch,
tung Westen. Erste Station: Venedig, Italien.
steinfarbenen Augen eines Hundebabys
Deutsch und Französisch –, so habe er
Der Anfang in Venedig war hart, denn
mit rotgoldenem Fell, welches im Haus-
während seiner Wanderschaft viele nette
INSP
und verlässliche Menschen kennenge-
der vereint waren, buchte Slavo die erste
Lourd bei Fuß und Matz auf der linken
lernt, erzählt Slavo. „Ich habe in all den
Fähre nach Finnland, von wo ihre Reise
Schulter loszieht – der Kater hat diese
Jahren nur sehr wenige negative Erfahrun-
nach einem Zwischenhalt in Deutschland
Position selbst gewählt und fühlt sich
gen gemacht und stets große Solidarität
zum ersten Mal durch die Schweiz führte.
offensichtlich wohl auf seinem Ausguck
erfahren. Wenn du offen und anständig
„Wir hatten viel Zeit zwischen der Ankunft
–, dann sorgt das Trio für viel Aufmerk-
mit Menschen bist, sind sie es auch mit dir.
in Bern und der Weiterfahrt nach Frank-
samkeit. Mit dabei ist auch eine Art elek-
Auch in Bern hat Slavo Freundschaften
reich. Vor dem Bahnhof gab es eine Kirche,
tronischer Leierkasten, den Slavo selber
geschlossen, zuerst mit Obdachlosen, dann
ich setzte mich auf die Treppe. Während
zusammengebaut hat. Weil in der Schweiz
mit Nachbarn und Passanten, die ihn
die Tiere fraßen, kam eine ältere Frau zu
das Malen auf der Straße verboten sei,
ursprünglich wegen seiner Tiere anspra-
uns. Sie begrüßte mich sehr freundlich und
habe er sich etwas anderes überlegen müs-
chen. Außerdem pflegt er trotz geografi-
reichte mir zwanzig Schweizer Franken.“
sen und habe deswegen diesen Kasten
scher Distanz ein sehr enges Verhältnis zu
Der herzliche Empfang, den ihm die älte-
gezimmert, in welchen er einen MP3-Play-
seinen beiden Kindern. Slavos Tochter ist
re Dame vor der Heiliggeistkirche bereitet
er und einen Lautsprecher eingebaut
mittlerweile selber Mutter einer sechs Jah-
hatte, ging Slavo nicht mehr aus dem Sinn.
habe. Er sei dann allerdings auch dafür
re alten Tochter und studiert in Sofia Geo-
Er wollte Bern noch einmal einen Besuch
gebüßt worden, weil elektronisch verstärk-
logie, der Sohn lebt als IT-Spezialist in
abstatten, und das tat er 2011 dann auch.
te Musik auf der Straße ebenfalls nicht
Frankreich. Weil seine Bleibe in der Nähe
Er habe sich vom ersten Moment an wohl-
erlaubt sei, was er nicht gewusst habe.
von Nizza abgerissen wurde, sah sich Slavo
gefühlt in der Stadt und auch schnell
„Jetzt brauche ich den Leierkasten halt als
2010 erneut zum Weiterziehen gezwungen.
Freundschaften geschlossen, sagt Slavo und
Büchertisch“, sagt Slavo und grinst breit,
Abgesehen davon, dass Lourd und Matz
lächelt. Eine Bekannte verhalf ihm dann zu
wobei er eine Zahnlücke entblößt.
wegen Impfungen, Kastration und Krank-
einer günstigen Wohnung in einem alten,
Wenn er zurückschaut auf seine rund
heiten eine Menge Geld kosteten und
windschiefen Häuschen in Zollikofen, wo
zehnjährige Odyssee als Wohnungsloser,
regelmäßig zu fressen brauchten, war auch
er nun seit vier Jahren wohnt. Sein Zuhau-
vermag er in dieser Zeit nur wenig Nega-
das Reisen mit Tieren nicht ganz einfach.
se macht einen aufgeräumten Eindruck.
tives zu sehen. „In der Gesellschaft wird
So musste Slavo feststellen, dass in Spa-
Im Badezimmer der kleinen und uralten
oft über Rassismus gesprochen, aber das
nien Hunde in öffentlichen Verkehrsmit-
2,5-Zimmer-Wohnung stehen Farbtuben
gab es bei uns auf der Straße nicht. Außer-
teln nicht erlaubt sind und dass in Schwe-
und Pinsel neben Pflegeprodukten, in der
dem ist doch alles stark davon abhängig,
den äußerst strenge Einreiseregeln für
Küche reihen sich Putzmittel an Hunde-
wie wir das Leben betrachten. Wenn wir
Tiere gelten. In Stockholm wurde er
und Katzenfutter. An der Wand hängen
nur auf die schlechte Seite schauen, sehen
wegen des Verdachts auf Tierschmuggel
Plastikblumen und ein Traumfänger, an den
wir auch nur das Schlechte.“
in eine Arrestzelle gesteckt – Slavo war in
Fenstern gehäkelter Sichtschutz. Auf der
„Die Schweiz ist ein Land, in dem es
Unkenntnis der geltenden Gesetze mit
Staffelei im Wohnzimmer steht ein ange-
keine Rolle spielt, wie viel Geld du hast.
Lourd und Matz eingereist, ohne die bei-
fangenes Bild. Ihr sei aufgefallen, was für
Die Leute schätzen dich so, wie du bist“,
den anzumelden. Hund und Katze lande-
ein guter Erzähler Slavo sei, berichtet eine
sagt Slavo. Er könne das gängige Klischee
ten in Quarantäne. „Machen Sie sich keine
anwesende Bekannte. Da habe sie ihm gera-
von den distanzierten und verschlossenen
Sorgen, Sie müssen diese 10.000 Schwedi-
ten, er solle seine Odyssee doch zu Papier
Schweizern und Schweizerinnen nicht
schen Kronen (damals ca. 1100 CHF)
bringen. Und genau das hat Slavo dann
bestätigen. Klar gebe es hier zahlreiche
bezahlen, dann bekommen Sie Ihre Tiere
auch getan, in gerade mal zwei Monaten.
Regeln. „Aber ich bevorzuge Länder mit
zurück. Wo sind Sie zu erreichen? Schlafen
Das Resultat ist ein fast 200-seitiges
klaren Regeln: In diesen Ländern ist es mir
Sie in einem Hotel?‘ ‚Nein, in einem Park‘,
Buch, ins Deutsche übersetzt und in Bul-
während meiner Wanderjahre immer gut
antwortete ich. ‚Wie wollen Sie denn das
garien gedruckt. Den Erlebnisbericht, in
ergangen“, sagt er.
Geld für die Buße bezahlen, jemand, der
welchem er seine Reisen durch Europa mit
„Ich bin froh, dass wir drei hier endlich
in einem Park schläft?‘“
Matz und Lourd schildert, verkauft Slavo
ein Zuhause gefunden haben, in dem ich in
Er habe Rotz und Wasser geheult, weil
zurzeit auf den Straßen von Bern. Ein
aller Ruhe an meinem neuen Buch arbeiten
man ihm nicht sagen wollte, was mit seinen
Bücherturm im Schlafzimmer zeugt
kann, denn ich bin müde von der Reiserei“,
Tieren passieren würde, erzählt Slavo, dem
davon; Bulgarien hat gerade 200 neue
sagt Slavo und zerzaust dabei zärtlich das
wegen des kräftigen Körperbaus der but-
Exemplare geliefert. Momentan lebt Slavo
Fell seines Hundes. Ein Kinderbuch soll’s
terweiche Kern nicht anzusehen ist. Die
als selbständiger Künstler mit Aufenthalts-
werden. Der Erzähler? Ein weißer Kater mit
Geschichte ging gut aus: „Ich hatte das Geld
bewilligung B einzig vom Verkauf seiner
einem blauen und einem grünen Auge.
für die schwedischen Pässe für Lourd und
Bücher und Bilder. Er beziehe weder Sozi-
Freundlicherweise zur Verfügung
Matz bald erarbeitet.“ Sobald die drei wie-
alhilfe noch IV, betont er. Wenn er mit
gestellt von Surprise
17
unterwegs
18
Cartoon | Clayd
von Heiko Sakurai
Hallo Freunde, tja, Dosenöffner können einen ganz schön betüdeln. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich musste nämlich neulich zur Herzkontrolle. Mit Ultraschall und so. Dabei haben sie festgestellt, dass sich meine Herzwerte verschlechtert haben. Frauchen ist seitdem total besorgt und traurig. Sie meinte auch, ich solle ihr sagen, wenn ich nicht mehr kann und mich nicht für sie quälen. Das war sehr lieb von ihr. Aber ich will sie ja gar nicht so schnell alleine lassen. Wer soll denn dann auf sie aufpassen? Jedenfalls merke ich, dass ich, wenn
die Sonne rauskommt und es wärmer wird, ganz schnell nach Luft schnappe. Frauchen lässt mich dann kaum noch aus den Augen. Dann setzen wir mein Medikament hoch, damit es besser wird. Mit dem Kortison für meinen Magen verträgt sich das wohl nicht so gut. Das macht dem Dosenöffner die größten Sorgen. Sie sagt, ich möchte doch, dass es dir gut geht, mein Prinz. Deshalb versuchen wir nun einen Weg im normalen Alltag zu finden, der nicht so anstrengend für mich ist. Nur zu Hause zu sein, finde ich ganz schön langweilig. Machen wir aber auch nicht. Ab und zu gehen wir in den Park und ich treffe meine Kumpels. Dann genieße ich dort die Zeit mit meinem Frauchen. Sie
wiederum schreibt jetzt alles ganz genau auf, wann ich welche Medikamente kriege und wie viel von was. So kann sie alle Fragen vom Doc genau beantworten. Bisher klappt das gut. Zusammen schaffen wir das schon. Da vertraue ich voll auf uns! Bis bald Euer Clayd
Hallo, ich bin Clayd aus Rumänien. Von dort bin ich zu meinem Frauchen, der Draussenseiter-Verkäuferin Kölsche Linda, gezogen. In meiner Kolumne erzähle ich, was ich so alles in meinem Alltag erlebe.
lll
Foto: Jakob Rosenberger, 13 Jahre
19
Aus der OASE
Neu im Team
Friederike Bender Seit nunmehr einem halben Jahr ist Friederike Bender – neben Petra Hastenteufel – als Streetworkerin in der OASE am Start. Die 32jährige Sozialarbeiterin, die in Köln an der KatHO studiert hat, war zuvor vier Jahre in einer Einrichtung für Wohnungslose in Wien tätig, reiste viel und lebte ein halbes Jahr in Bukarest, wo sie u.a. die rumänische Sprache erlernte. Somit hat sie auch schwerpunktmäßig die osteuropäischen EU-Bürger im Fokus, die sich in Köln aufhalten und keinen festen Wohnsitz haben. Erreichbar ist sie unter 0177 / 343 35 05 und bender@oase-koeln.de
Streetworkerin Bender – gemeinsam mit Petra Hastenteufel auf Kölns Straßen unterwegs.
Nachruf Wir trauern um Harald Müller, der von 2009 bis 2015 im OASE-Vorstand tätig war. Der Bauingenieur kam nach einer tiefen Lebenskrise zunächst als Klient in die OASE. Durch die OASE gelang er an Wohnraum und konnte später wieder in seinem alten Beruf arbeiten. Sein Ehrenamt als Vorstandsmitglied zu Lebzeiten begründete er damit, dass er aus Dankbarkeit etwas zurückgeben wolle. Wir werden ihn vermissen.
Andreas Ketzer Seit April wird das Team der OASE von Andreas Ketzer unterstützt. Der 52-jährige Sozialarbeiter, der zudem noch in Wuppertal in der Drogenhilfe tätig ist, lebt seit vielen Jahren in Köln. Er ist freitags unter der Nummer 0221/ 989353-15 und unter ketzer@oase-koeln.de erreichbar.
OASE sucht
neues Zuhause
Die OASE, Kontakt- und Beratungsstelle für Wohnungslose, sucht zeitnah eine gewerbliche Immobilie in der Größe von etwa 150 bis 200 Quadratmetern im rechtsrheinischen Köln, bevorzugt in den Stadtteilen Deutz und Poll, eventuell auch Kalk und Humboldt-Gremberg mit guter Anbindung an den ÖPNV. Die Räumlichkeiten sollten über einen größeren Aufenthaltsraum und Nebenräume verfügen. Notwendig sind Anschlüsse oder Anschlussmöglichkeiten für Sanitäranlagen (Toiletten, Dusche) und ein Küchenbereich. Da weitere Bedarfe für mindestens 3 Büroräume bestehen, kommen auch größere Objekte in Frage. Die Kosten sollten den ortsüblichen Rahmen nicht überschreiten. Kontakt: Susanne Alff, Tel.: 0221.98 93 53-14, Mail: alff@oase-koeln.de
20
Fotos: OASE-Archiv
Neu im Team:
Schreibwerkstatt
Mehr als 20 Kinder aus dem Kölner Norden arbeiten gemeinsam an einem Buch mit Geschichten über Armut und Reichtum.
derbücher schreibt, haben SchülerInnen der
Die Straße ist ein Ort mit vielen Geschäften, Läden, Verkehrsmitteln und Menschen. Stell dir vor, du gehst deine Straße entlang, eine total belebte Straße. Du gehst heute aber an den Geschäften vorbei und richtest deinen Blick ausnahmsweise mal nach unten. Achte auf die Menschen, die am Boden sitzen. Die, die betteln müssen, um zu überleben. Manche haben einen Hund dabei und einen leeren Kaffeebecher in der Hand, manche halten ein Schild mit einem Spruch hoch. Alles ist also genau so wie sonst auch, nur eins ist neu: Du hast den doppelten Stadtplan gesehen. Was hast du dabei gefühlt?
5. und 6. Klassen aus dem Kölner Norden,
Anneliese, 11 Jahre
Schreiben über Armut und Reichtum Gemeinsam mit DRAUSSENSEITER-Chefredakteurin Christina Bacher, die auch Kin-
im Rahmen der vom Bundesminsterium für Bildung und Forschung und dem Bundesverband Bödeckerkreise e.V. geförderten Schreibwerkstatt „Der doppelte Stadtplan – Geschichte über Armut und Reichtum“, ein ganzes Buch geschrieben. Die 21 rührenden, Fotos: Christina Bacher
spannenden, liebevollen, aufregenden und sozialkritischen Geschichten – unterstützt durch die Aktion „Kultur macht stark“ – zeigen, dass Schreiben ein Ventil sein kann und mehr: Die fertigen Geschichten können anderen Mut machen und Wege aufzeigen und sowohl Kindern als auch Erwachsenen eine Stütze sein.
lll
info
Die Buchpremiere findet am Donnerstag, den 29.8.2019 von 17 bis 18.30 Uhr im Literaturhaus Köln, Großer Griechenmarkt 39, statt. Der Eintritt ist frei.
21
Buch-Tipps Von Ingrid Müller-Münch
Romy Hausmann
Liza Cody
Georges Simenon
Liebeskind
Ballade einer vergessenen Toten
Maigret im Haus der Unruhe
Ein Buch voll spitzer Nadelstiche, in einer flapsigen Sprache, die unerwartet inmitten tiefster Tristesse einen Schlenker macht, der schmunzeln lässt. Wirkt wie hingehauen, ist dabei doch minutiös durchgeplant. Eine Patchwork-Arbeit, die erst als Ganzes Sinn macht. Amy, eine junge Londonerin, gerade von ihrem Typen sitzengelassen, suhlt sich in Traurigkeit, dabei hört sie einen Song, der sie zutiefst berührt. Er ist von Elly Astoria, einer Musikerin, die 20 Jahre zuvor aus dem Nichts aufstieg, eine kurze Berühmtheit erlangte, und dann grausam missbraucht und ermordet wurde. Amy will mehr über Elly wissen, entschließt sich, eine Biographie über die Songwriterin zu schreiben und sucht dazu Überlebende auf, ehemalige Bandmitglieder, die sich an Elly erinnern. Polizisten, die damals den Mord untersuchten. Musikmanager, die an Elly verdienten. Elly war winzig klein, angeblich wegen einer Hormonstörung, keiner kannte ihr wahres Alter, sie war naiv, ungelenk, pflegte ihre süchtige Mutter und lebte zunächst von Straßenmusik. Dort wird sie entdeckt, von einer Frauenband, und plötzlich erliegt nicht nur das Publikum ihren mitreißenden Songs, sondern auch dubiose Managergestalten versuchen, ihr Süppchen mit ihr zu kochen. Amy macht sich auf die Spurensuche. Und heftet sich, wenn auch unfreiwillig, auf die Fersen desjenigen, der Elly auf dem Gewissen hat. Heraus kam eine in Kleinstteilen aufgegliederte Dokumentation, die das kurze Leben dieser Elly aus allen möglichen Blickwinkeln aufzeichnet – und damit mehr über die sie umgebenden Menschen erzählt, als über das naive, herzzerreißend ungeschützte kleine Menschenkind mit dem enormen musikalischen Talent. Eine wunderbare Collage, eine außergewöhnliche Form, einen Krimi zu erzählen.
Hat Georges Simenon geflunkert, als er die Erfindung seines Kommissars Maigret auf einen eher langweiligen Tag des Jahres 1929 datierte, an dem er besinnlich in einem holländischen Café herumsaß, einige Genever kippte und ein wenig schläfrig folgende Vision hatte: Vor seinen Augen zeichnete sich allmählich die mächtige, unbewegliche Statur eines Mannes ab, der ihm einen rechten Kommissar abzugeben schien. Und dem er im Laufe des Tages noch eine Pfeife andichtete und einen dicken Überzieher mit Samtkragen. Einen Tag später schrieb er „Maigret und Pietr der Lette“, angeblich sein erster Krimi mit dem berühmtesten Kommissar des 20. Jahrhunderts. Alles gelogen, wie es scheint. Soeben erscheint im Züricher Kampa Verlag ein Buch, dass diese griffige Version erschüttert. Unter dem Titel „Maigret im Haus der Unruhe“ gibt Kampa nicht etwa einen neuen ersten Maigret heraus, sondern den sogenannten 0. Fall, Prototyp einer Serie, die die Welt eroberte. Zum ersten Mal vorliegend in deutscher Übersetzung, 1932 auf Französisch unter dem Pseudonym Georges Sim erschienen. Man merkt der Geschichte an, dass die Dinge sich noch entwickeln, ausprobiert werden, aber im Ansatz schon stimmen. Maigret, ein unbekannter Kommissar vom Pariser Quai des Orfèvres, hat Nachtschicht. Er ist allein auf der Kommissariats-Etage. Der Ofen bollert, Maigret erledigt Schreibkram. Plötzlich öffnet der Mann vom Wachdienst seine Tür und schiebt eine junge Frau herein. Die sagt nur einen Satz: „Also … ich habe gerade einen Mann umgebracht.“ Wenig später, Maigret war kurz abgelenkt, ist sie verschwunden. Für Maigret-Fans ist der neue, bislang unbekannte Fall ein absolutes Muss.
Liza Cody: Ballade einer vergessenen Toten. Übersetzung aus dem Englischen von Martin Grundmann. Ariadne /Argument-Verlag, 411 Seiten, 22 Euro.
Georges Simenon: Maigret im Haus der Unruhe. Übersetzung aus dem Französischen von Thomas Bodmer. Kampa Verlag 2019, 224 Seiten, 16,90 Euro.
„Am ersten Tag verliere ich mein Zeitgefühl, meine Würde und einen Backenzahn.“ Mit diesem Satz beginnt ein verwirrender, origineller und unter die Haut gehender Psychokrimi. Eine kleine Hütte im Wald. Von außen unscheinbar, abgelegen, niemand kennt sie. Darin ein Häufchen Elend. Ein Mann hält sie gefangen. Eine Frau, zwei Kinder. Oder sind es mehr? Mehr Frauen, hintereinander, mehr Kinder. Wo sind sie? Genauso verwirrend ist die Geschichte dahinter. Lena ist vor genau 4.842 Tagen, das sind gut 14 Jahre, verschwunden. Sie studierte in München, war lebenslustig, hübsch, suchte das Abenteuer. Jasmin ist eine junge Frau, lebenslustig, sieht Lena ähnlich, und verschwindet ebenfalls. 14 Jahre nach Lena. Dann, eines Tages, fährt ein Auto eine junge Frau an. Sie ist verletzt, in Begleitung einer 13-Jährigen, wird im Krankenhaus behandelt. Und aus den verschlüsselten Aussagen des Kindes schließt die Polizei, dass es sich hierbei um Lena handelt, die vor so langer Zeit Verschwundene. Die Ermittler machen sich auf die Suche nach dem Versteck, in dem Lena gefangen gehalten wurde, und finden die Hütte, inzwischen verlassen, entdecken auch den Bruder der bei dem Unfall aufgetauchten 13-Jährigen. Außerdem stoßen sie auf die Leiche eines Mannes, der offenbar der Entführer war. Ganz langsam, ganz behutsam entblättert Romy Hausmann nun in ihrem Debüt die Geschichte, die hinter all dem steckt. Und lässt die Leser teilhaben an dem Grauen eines solchen Lebens, auf wenige Quadratmeter beschränkt, in der Gewalt eines brutalen, unberechenbaren Herrschers über Leben und Tod. Der seine Gefangenen bestimmten, von ihm gesetzten Ritualen aussetzt. So musste Punkt halb Acht das Frühstück auf dem Tisch stehen, durften seine Gefangenen nur zu vier festgesetzten Zeiten am Tag die Toilette benutzen. Und wer nicht funktionierte, der bekam die Tritte, die Schläge, die sexuellen Übergriffe hautnah zu spüren. Romy Hausmann: Liebeskind. dtv 2019, 432 Seiten, 15,90 Euro. 22
Spuren der armut
Spuren der Armut
„Erschossen wie Robert Blum“ Tafel an der Stelle des Geburtshauses Blums am Fischmarkt Deutschland bestand damals aus mehr als 20 selbstständigen Staaten, an deren Spitze Monarchen standen und in denen die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger wenig galten. Im März 1848 brach in Europa und auch in Deutschland die Revolution aus. Die Fürsten wurden gezwungen, freie Wahlen für ein Parlament, die Nationalversammlung zuzulassen. Blum engagierte sich im Wahlkampf in Leipzig und wurde zum Abgeordneten gewählt. Aber bevor Deutschland zu einer Demokratie werden konnte, schlugen die Fürsten zurück. Auch in Wien griffen ihre Soldaten die revolutionären BürgerInnen und ArbeiterInnen an. Robert Blum war vom deutschen Parlament nach Wien geschickt worden, um die Demokraten zu unterstützen. Er wurde von den kaiserlichen Truppen gefangen genommen und am 10. November 1848 erschossen. Viele Menschen waren schockiert. Für sie wurde Robert Blum zu einem Märtyrer für die Freiheit.
Foto: Wolfgang Uellenberg-van Dawen
E
Erschossen wie Robert Blum – darunter rschossen wie Robert Blum – die
Not seiner Familie zwang ihn, früh eine
verstanden die Menschen einen willkürli-
älteren Menschen kennen vielleicht
Lehre anzufangen und nach einigen Ver-
chen politischen Mord. Überall fanden
diesen Spruch noch, aber kaum
suchen wurde er Gelbgießer. Aber er woll-
Gedenkfeiern statt. Straßen und Schulen
einer weiß, was damit gemeint ist. Robert
te mehr sein als ein Kupferschmied und
wurden nach ihm benannt. Seine Figur
Blum wurde am 10. November 1807 in der
so fing er mit 23 Jahren als Theaterdiener
steht in Köln auf dem Rathausturm und
Fischmarktstraße 1490 geboren. Die Köl-
an der neu eröffneten Kölner Schaubühne
es gibt eine Gedenktafel am Fischmarkt.
ner Altstadt war damals ein Elendsviertel
an. Er verkaufte Eintrittskarten, kümmer-
und Robert wuchs in ärmlichen Verhält-
te sich um die Künstler, warb für die neu-
nissen auf. Seine Mutter Maria war Nähe-
en Theaterstücke und vieles mehr. Außer-
rin und nähte unermüdlich für die Kölner
dem begann er auch selber kleine Texte
feinen Leute, aber nie reichte das Geld für
zu schreiben.
ein gutes Leben und die Familie hungerte
1832 erhielt er eine Stelle als Theater-
oft. Blums Vater, der einmal Geistlicher
sekretär in Leipzig. Vom Theater zur Poli-
werden wollte, förderte den begabten Jun-
tik war es nicht weit. Blum setzte sich im
gen, der schnell lesen und schreiben lern-
damals königlichen Sachsen für die Pres-
te. Robert war ein fleißiger Schüler und
se- und Meinungsfreiheit ein. Er kämpfte
wurde auf dem Jesuitengymnasium an der
für freie Wahlen und für ein vereintes und
Marzellenstraße Klassenbester. Aber die
demokratisches Deutschland. Denn
Wolfgang Uellenberg-van Dawen hat Geschichte studiert, und zur Geschichte der Arbeiterbewegung und der Arbeiterjugendbewegung auch in Köln geforscht. Er war von 1982 bis 2014 hauptamtlich bei den Gewerkschaften beschäftigt, 2001 bis 2008 als DGB-Vorsitzender in Köln. Jetzt engagiert er sich beim Runden Tisch für Integration und im Verein EL-DE-Haus, dem Förderverein des NS-Dokumentationszentrums in Köln. 23
DRAUSSENSEITER - Abonnement
Abo / Impressum
IMPRESSUM
Ich möchte den DRAUSSENSEITER unterstützen und bestelle:
Redaktionsleitung Christina Bacher (cb), bacher@draussenseiter-koeln.de www.draussenseiter-koeln.de Redaktionsassistenz Sabrina Burbach, burbach@draussenseiter-koeln.de Herzlichen Dank allen freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieser Ausgabe. Lektorat Barbara Feltes Titelgestaltung Deborah Keser Gestaltung Innenseiten Petra Piskar, www.dehaar-grafikdesign.de
ein Straßen-Abo zu 36,– Euro pro Jahr ein Sponsoren-Abo zu 85,– Euro pro Jahr
Titelfoto Deborah Keser Fotos Christina Bacher, Marie Breer, Sabrina Burbach, Thomas Dahl, Milton Fernandes, Jakob Rosenberger, Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Simon Veith, Jay White, ZDF/Frank Dicks
ein Förder-Abo zu 150,– Euro pro Jahr
Druck druckdiscount24.de
(Als Dankeschön für das Förder-Abo gibt es zudem
Abos Martina Jühlke, juehlke@oase-koeln.de
das Buch „Köln trotz(t) Armut“.)
Vertrieb Ali Baran
www.draussenseiter-koeln.de, abo@draussenseiter-koeln.de Lieferanschrift Vorname / Name Straße PLZ/Ort
Unterschrift
Einzugsermächtigung Vorname / Name Straße PLZ/Ort IBAN SWIFT
Herausgeber Benedikt-Labre e.V. – OASE Alfred-Schütte-Allee 4, 50679 Köln Tel.: 0221 / 98 93 53-0, Fax: 0221 / 98 93 53 16 Depots (nur für Verkäufer) • Gulliver, Trankgasse 20, Bahnbogen 1, 50667 Köln • Kiosk Orman, Salierring 15, 50677 Köln • OASE, Alfred-Schütte-Allee 2-4, 50679 Köln • Vringstreff, Im Ferkulum 42, 50678 Köln Verkauf öffentlich • Agnesbuchhandlung, Neusser Straße 63, 50670 Köln • Buchladen Neusser Straße, Neusser Straße 197, 50733 Köln • Bunt Buchhandlung, Venloer Straße 338, 50823 Köln Kontoverbindungen IBAN: DE66 3705 0198 0016 5020 31 SWIFT-BIC: COLSDE33, Sparkasse KölnBonn draussenseiter ist das Sprachrohr für alle Obdachlosen, deren Freunde, ehemals Obdachlose und andere Betroffene. Leserbriefe sind immer herzlich willkommen. Für namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Bedürftigen wird für veröffentlichte selbstgeschriebene Artikel, Interviews und Fotos ein kleines Honorar gezahlt, wenn dies der Autor ausdrücklich wünscht. Nachträgliche Forderungen werden nicht akzeptiert. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1.1.2009. draussenseiter ist Mitglied des
Kreditinstitut
Unterschrift Widerrufsbelehrung: Die Bestellung wird erst wirksam, wenn sie nicht binnen einer Frist von 10 Tagen schriftlich widerrufen wird. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Das Abo kann jederzeit gekündigt werden.
24
vorschau
Eintritt frei z Internet
Wakeboard World Cup Lifestyle trifft Trend-Sport – unter dem Motto „EAT, PLAY, LOVE“ findet Ende August am Fühlinger See die WAkeboard World Cup Meisterschaft statt. Beim europäischen Tour-Stop der World-Series treten die 20 besten Wakeboarderinnen und Wakeboarder im Wasser gegeneinander an und kämpfen um ein Preisgeld von 40.000 Euro.
Das Emmaus-Möbellager in Niehl lädt zum Stöbern und Verweilen ein.
Foto: Sabrina Burbach
60 Jahre Emmaus in Köln Und während die Sportlerinnen und Sportler durch die Lüfte fliegen, kann das Publikum am Uferrand exotische Snacks und selbstgemachtes Eis genießen. Rund 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden erwartet, wenn die Stars der Szene ihr Können präsentieren und sich vor der wunderschönen Kulisse auf der Regattastrecke des Fühlinger Sees sportliche Wettkämpfe liefern.
I
n diesem Jahr begeht die Emmaus-Gemeinschaft in Köln ihren 60. Geburtstag – Anlass, auf Geschichte und Wirken der international tätigen Organisation zurückzublicken. Angefangen mit der 1. Brockensammlung im März 1969, wuchs die Gemeinschaft kontinuierlich an. Ganz im Sinne des Gründers der weltweiten EmmausBewegung, Abbé Pierre, hilft die Gemeinschaft vor allem Menschen, die den Boden unter den Füßen verloren haben. In Köln betreibt Emmaus mehrere Gebrauchtmöbellager und -läden, koordiniert die Suppenküche am Appellhofplatz und lebt in eine Gemeinschaft in einem Wohnhaus in Longerich.
Foto: Jay White
Wann: 22.08.-25.08.2019, 10 bis 23 Uhr Wo: Erholungs- und Freizeitanlage Fühlinger See, Oranjehofstraße / Neusser Landstraße 50769 Köln Eintritt: • Donnerstag: umsonst • Freitag ganztägig: 5 € • Samstag bis 17 Uhr: 5 €, danach 8 € • Sonntag bis 17 Uhr: 5 €, danach 8 € Wer: ALEX NEW (UG), Zülpicher Straße 11, 50674 Köln Weitere Informationen siehe auch www.stadt-koeln.de www.eatplaylove.de
Der nächste DRAUSSENSEITER erscheint zum 1. September 2019. Mehr dazu unter www.draussenseiter-koeln.de und auf www.facebook.com/Draussenseiter-DasKölner-Strassenmagazin-106192356124749 25
service
Foto: Simon Veith
n Sozialdienst Katholischer Männer e.V. Bahnhofsvorplatz 2a (1. Etage), 50667 Köln-Innenstadt, Tel.: 13 49 19, kontaktstelle@skm-koeln.de, www.skm-koeln.de Angebot: Aufenthaltsmöglichkeit, Begegnung, Freizeitangebote, (Spieleangebot, Kaffee), Essen, Duschen, Wäschepflege, Schreibhilfe, Telefonmöglichkeit, mediz. Versorgung, PC-Nutzung mit Internetzugang Kontaktstellenbereich/Tagestreff: Mo. bis Fr.: 12.00 bis 15.30 Uhr (Essensangebot: 12.00 bis 14.00 Uhr) So. und Feiertage: 12.00 bis 13.00 Uhr Samstags geschlossen Beratung (auch anonym): Mo, Mi, Do, Fr 9-11.30 Uhr, Mo bis Fr 14-15.30 Uhr
n Vringstreff e.V.
Für Alle n Diakoniehaus Salierring Fachdienst für Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe d. Diakonischen Werkes Köln und Region, Salierring 19, 50677 Köln, Tel.: 27 69 70-0, verwaltung.salierring@ diakonie-koeln.de, www. diakonie-koeln.de Beratung: Mo bis Fr 9-12 Uhr, Di + Mi 16-18.30 Uhr (u. a. Postadressen u. Treuhandkonten) Straffälligenhilfe: Zeiten wie oben Tagestreff: Mo bis Fr 8.30-12.30 Uhr, Frühstück, (donnerstags auch Mittagessen), Duschen, Wäschekeller, Aufbewahrung, Internetzugang Kleiderkammer: Di u. Do 9-11.30 Uhr Krankenwohnung, Betreutes Wohnen § 67 SGB XII, Ambulante Begleitung gem. § 67 SGB XII, Betreutes Wohnen § 53 SG XII, Clearingstelle Claro im Trägerverbund
n Emmaus Geestemünder Str. 42, 50725 Köln, Tel.: 971 17 31, info@emmaus-koeln.de, www.emmaus-koeln.de
Appellhofplatz: Essenausgabe u. medizinische Versorgung, Mo bis Fr ab 21 Uhr Leben und Arbeiten in Gemeinschaft, günstiger Einkauf von Secondhand-Artikeln, DritteWelt-Arbeit durch Versand von Hilfslieferungen
n Lobby-Restaurant LoRe des KALZ für Berber und Banker Domstr. 81, Nähe Hauptbahnhof, 50668 Köln, info@koelnerarbeitslosenzentrum.de, www.koelnerarbeitslosenzentrum.de Mittagessen: Mo, Di 12 -16 Uhr, Mi, Do, Fr 12 -15.30 Uhr
n Kölner Obdachlosenfrühstück, Peter-Deubner-Stiftung Tel.: 430 39 83 Angebote: 9 -11 Uhr: Kostenloses sonntägliches Frühstück jeden 2. u. 3. Sonntag im Monat im Vringstreff, Im Ferkelum 42, jeden 4. Sonntag in der MüTZe, Berliner Str. 77, Köln-Mülheim
n GUBBIO Obdachlosenseelsorge Ulrichgasse 27-29, 50577 Köln, www.gubbio.de
Öffnungszeiten: Mo bis Do 11.30-17 Uhr, Fr 9-12 Uhr Jeden 2. und 3. Sonntag Obdachlosenfrühstück 9-11 Uhr, Café, Freizeitangebote, Veranstaltungen, Beratung
n OASE-Benedikt Labre e.V. Alfred Schütte Allee 4, 50679 Köln, Tel. 0221/9893530 kontakt@oase-koeln.de www.oase-koeln.de
Kontakt- und Beratungsstelle: Montag und Freitag 9–13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9–16 Uhr, Mittwoch nach Terminvereinbarung
Offener Treff:
Öffnungszeiten: Di, Mi 14 – 17 Uhr Angebote: Raum zum Gespräch, Bibelstunde, Meditation, thematische Gesprächskreise, religiöse Filme
Montag 10.30–13 Uhr, Dienstag 13–16 Uhr, Donnerstag 13–16 Uhr, Freitag 11.30–13 Uhr Frühstück: Montag 10.30–13 Uhr
n Kontakt- u. Beratungsstelle Rochus (SKM)
Donnerstag 13.30-14.15 Uhr
Bartholomäus-Schinkstr. 6, 50825 Köln, Tel.: 3377063-4, rochus@skm-koeln.de http://skm-koeln.de/9.0/9.1.8/rochus-p.html
Angebote: montags-freitags warmes Essen von 12.00-14.00 Uhr, kalte und warme Getränke, Duschmöglichkeit (Behindertendusche u. -toilette), Wäsche waschen Mo-Do von 11.00-14.30 Uhr, n Gulliver – Überlebensstation für Beratung täglich von 11.00-15.00 Uhr oder nach Obdachlose Vereinbarung. Medizinische Sprechstunde Di und Trankgasse 20, Nähe Hauptbahnhof, Do von 12.30-13.30 Uhr, Postadresse, ambulantes 50667 Köln, Tel.: 120 60 91 betreutes Wohnen, PC-Nutzung mit Internet Duschen, Toiletten, Waschmaschinen, Trockner, Zugang. Samstags geöffnet – es gibt Frühstück. Tagesschlafraum, Postadressen, Caféteria mit Die Kleiderkammer hat täglich geöffnet, montags Frühstück und Snacks, Beratungsangebote, zwischen 9.15 und 10.30 Uhr auch für Menschen Internetzugang, Kunstausstellungen, Handylaaus dem Bezirk Ehrenfeld mit Köln Pass. destation, Gepäckaufbewahrung Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8-16 Uhr (Kernöffnungs- Öffnungszeiten: Mo-Fr. 11.00-15.00 Uhr, Sa. 10.00-13.00 Uhr zeiten), Wochenende und Feiertage 10-18 Uhr Kleiderkammer: Do 13.30-15.30 Uhr
26
Für Menschen mit und ohne Wohnung Im Ferkulum 42, 50678 Köln, Tel.: 278 56 56, info@vringstreff.de, www.vringstreff.de
Sprechstunde Mobiler Medizinischer Dienst: Montag 10.30-11.30 Uhr und Kleiderkammer/Duschen: Montags ab 10.30 Uhr Donnerstags ab 13.00 Uhr Computer-Nutzung: nach Vereinbarung Weitere Angebote: Gepäckaufbewahrung Redaktionssitzung DRAUSSENSEITER:
siehe Aushang
n Bürger für Obdachlose e.V. Basislager Gebrauchtwarenkaufhaus Bürger für Obdachlose e.V. Basislager: Silcherstr. 11, 50827 Köln Tel.: 640 22 68, info@bfoev.de Kleiderkammer, Gebrauchtwaren-Kaufhaus für Jedermann, Arbeitsprojekt und Suppenküche. Obdachlose können gerne auch Kleidung,
service
n Initiative Bauen Wohnen Arbeiten e.V. Peter-Michels-Str. 1-9, 50827 Köln Tel.: 0221/ 9535301, Fax: 0221/ 5948789 ibwa@netcologne.de www.bauenwohnenarbeiten.de Angebot: Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigung, Wohnen, Betreutes Wohnen
Nur für Frauen n agisra e.V.
Nur für Männer
wohnungslose Frauen und Frauen in Notlagen: Schutz, Übernachten, Essen, Duschen, Wäsche waschen, Kleiderkammer, PC- und Internetn Die Heilsarmee Sozialwerk GmbH nutzung. Tiere sind erlaubt. Beratung und Vermittlung an Erik-Wickberg-Haus Marienstr. 116-118, 50825 Köln weiterführende Hilfen möglich. Tel.: 955609–13 koelnewh@heilsarmee.de n Elisabeth-Fry-Haus www.heilsarmee.de/ewh Albert-Schweizer Straße 2, Nähe Südfriedhof, 50968 Köln, Tel.: 99 56-43 00 efh@diakonie-michaelshoven.de www. diakonie-michaelshoven.de Notaufnahmeheim für Frauen und Frauen mit Kindern, Schutz, Übernachtung, Verpflegung, Wohnen, Beratung und Begleitung. Das Haus ist rund um die Uhr geöffnet.
Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen Martinstr. 20a, 50667 Köln, Tel.: 0221/124019 oder 1390392, www.agisra.org
n Frauen gegen Gewalt e.V. – Notruf und
Beratung nach Terminvereinbarung, Telefonische Sprechzeiten: Mo, Di und Do 10-15 Uhr
Beratung telefonisch, persönlich und per E-Mail, Begleitung und Unterstützung nach sexualisierter Gewalt; Prozessvorbereitung und -begleitung; Rechtsberatung; Gruppenangebote
n Café Auszeit 1 des SKF e.V. Kontakt- und Beratungsstelle für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen, Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln, Tel.: 0221/126 95 310 Duschen, Waschen, Kleidung, Postadresse, warme Mahlzeit (1,- Euro) Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 11 – 15 Uhr; Mittwoch 15 – 19 Uhr Café Auszeit 2 Beratungsstelle für Frauen An der Fuhr 3, 50997 Köln, (EG, Gang auf der linken Seite, erste Tür links), Tel.: 02232.14 82 92, cafe-auszeit2@skf-koeln.de Jeden Dienstag und Donnerstag offene Beratung von 10 -15 Uhr; Donnerstags von 10 bis 12 Uhr Frauenfrühstück
Beratung für vergewaltigte Frauen Herwarthstr. 10, 50672 Köln, Tel.: 56 20 35, mailbox@notruf-koeln.de, www.notruf-koeln.de
n Haus Rosalie Gocher Straße 45, 50733 Köln-Nippes Tel.: 0221/97 30 88 88 haus-rosalie@vinzentinerinnen.de Wohnprojekt für Frauen
n LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. für Mädchen und junge Frauen Beratung und Begleitung bei Problemen und in Krisensituationen Mädchenberatung linksrheinisch Fridolinstr. 14, 50823 Köln-Ehrenfeld Tel.: 0221/45 35 56 50 maedchenberatung-linksrhein@lobbyfuer-maedchen.de
Mo bis Do: ganztägig nach Vereinbarung Mi 14-16 Uhr: ohne Anmeldung n Comeback Di 10-11 Uhr, Do 14-15 Uhr: telefonische BeraNotschlafstelle für Frauen, Sozialdienst kath. tung, Di 16-18 Uhr: kostenlose Betreuung Frauen e.V., Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln Ess-Störungen 0800 5 03 58 85 | Nähe Neumarkt, Tel.: 0221/126 95 210 Mädchenberatung rechtsrheinisch Täglich geöffnet von 20 – 10 Uhr. Angebot für Buchheimer Str. 56, 51063 Köln-Mülheim Tel.: 0221/890 55 47; maedchenberatungrechtsrhein@lobby-fuer-maedchen.de Mi bis Fr ganztägig nach Vereinbarung Fr 14-18 Uhr ohne Anmeldung
n Mäc-Up
Foto: Christina Bacher
Treffpunkt für Mädchen von 14-27 Jahren Gereonstr. 13, Nähe Bahnhof, 50670 Köln, Tel.: 0221/13 35 57
Der Second-Hand-Laden der Sozialistische Selbsthilfe Köln (SSK) befindet sich am Salierring 37 und 41.
In unserer stationären Einrichtung für wohnungslose Männer bieten wir folgende Hilfen an: Beratung und Unterstützung durch fachkompetente Mitarbeiter in den Bereichen: Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Finanzen, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Vollverpflegung und Möglichkeiten zur Selbstversorgung, Nachgehende Hilfen im „Ambulant betreuten Wohnen“, Freizeitangebote
Essen, Trinken, Dusche, Wäsche waschen, Second-Hand-Kleidung, medizinische Versorgung, Beratung Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. und Fr. von 12-15.30 Uhr Di. von 10-13 Uhr, Frühstück gibt es Di. und Mi., gekocht wird Mo. und Fr.
Foto: Christina Bacher
Schlafsäcke etc. in unserem Gebrauchtwaren-Kaufhaus kostenlos bei uns beziehen. Gemeinsam mit Emmaus betreibt der Verein die Suppenküche am Appelhofplatz.
Emmaus-Möbellager in der Barbarastraße
n Notschlafstelle für Männer Johanneshaus Köln, Annostr. 11, 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz, Tel.: 93 12 21-54 (tagsüber) und -26 (ab 18 Uhr), jhk-notaufnahme@johannesbund.de Sozialarbeiterische Beratung, Erarbeitung einer Perspektive, Vermittlung in weiterführende Hilfen Aufnahme: Täglich (auch Sonn- u. Feiertags) ab 18 Uhr für wohnungslose Männer ab 18 Jahren
n „Reso“ – Resozialisierungsabteilung Johanneshaus Köln, Annostr. 11 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz Tel.: 93 12 21-54, th.klahr@johannesbund.de Hilfe für wohnungslose Männer mit sozialen Problemlagen nach § 67 SGB XII: Unterbringung, Verpflegung und Selbstversorgung, individuelle Einzelfallhilfen, Beschäftigungsangebote, Mo bis Fr.: 8-16.30 Uhr 27
Sommerfest OASE Freitag 23.8.2019 | 12-17 Uhr Mit Live-Musik, Grillgut und Kuchen.
OASE
OASE – Benedikt-Labre e.V. Alfred-Schütte-Allee 4, 50679 Köln Haltestelle Drehbrücke (Linie 7)