
P A R T I C L E S
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Elektronische Partikelgenerierung visualisiert Bewegungsprozesse, bei dem digitale Lichtpartikel mit Hilfe von speziellen Datenalgorithmen erzeugt und animiert werden. Diese Technik wird häufig in der Computeranimation für visuelle Effekte verwendet, um realistische oder künstlerische Darstellung von Phänomenen wie Rauch, Feuer, Wasser oder anderen flüssigen und gasförmigen Substanzen zu erzeugen.
Der Reiz, der hier gezeigten Bilder liegt aber nicht im filmisch illusionistischen Bewegungsmodus, sondern im statischen Zustand der Bewegungslosigkeit seiner einzelnen Bildpunkte. Es sind sozusagen eingefrorene Partikelbilder, die ich aus produzierten Animationsreihen entnommen habe. Die typischerweise punktgenaue Struktur in einem bestimmten Moment des absoluten Stillstands legt eindrucksvolle ästhetische Bildereignisse frei. Sie zeigen komplexe Punktstrukturen und Lichtspurenraster, die durch zufallsgenerierte elektronischer Lichtpunkte entstanden sind. Es sind Momentaufnahmen dynamischer Prozesse, die nicht nur in der Wissenschaft Verwendung findet, sondern auch im Besonderen in der Kunst.
Es können dabei Bildphänomene auf dem Screen visualisiert werden, die es so in der Natur nicht gibt. Ihre subtile Feinästhetik hat mich dann am meisten fasziniert, wenn sich aus chaotischem Lichtpartikelgewirr zufällige Ordnungsschemata entwickelten. Hierbei lassen sich überaus interessante Formenwelten entdecken, die man ihrem strukturellen Aufbau entsprechend ordnen kann. Zum Beispiel können so einfache vertikale und horizontale Gebilde kreiert werden, die in sich explosionsartige Reaktionen zeigen. Kugelartige kosmische Erscheinungen generierten sich expandierend in schwarzen Räumen. Filigrane unbekannte Wesensarten entstanden aus Punktcluster und individualisierten sich in phantasievollen Formen. Verschiedene sich verdichtende Partikelspuren bildeten spezifische Strukturen und wurden in ihrem fließenden Datenfluss fixiert um zu einer geheimnisvollen grafischen Oberfläche zu werden.
In meiner Praxis der Partikelgenerierung spielt die Zufallskomponente eine große Rolle. Das selektierte Bild resultiert letzten Endes aus dem Fundus mehrteiliger Bildsequenzen, die durch einen bestimmten Kriterienfilter laufen. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Ausstrahlung ihrer Bildästhetik im Sinne von Schlichtheit und Reduktion. Was mich dabei am meisten interessiert ist die entstandene Poesie und Sensibilität in einer Art hyperpräzisen konkreten Lichtspuren Architektur. Diese Arbeiten verstehen sich als Experiment mit einem elektronischen Medium, das den Zusammenhang von Zufall und Ordnung eindrucksvoll demonstriert ähnlich kosmischer Erscheinungen im Netz der Gravitation.
Friedrich Don September 2024
HERAUSGEBER TEXT UND LAYOUT FRIEDRICH DON
DRUCK DRUCKEREI BÜHLER LUDWIGSBURG
© DON ARTWORKS 2024 www.don-artworks.de