

FIKTIVE SKULPTUREN
FRIEDRICH DON
Zwischen Wirklichkeit und Fiktion
Aus Neugier und fachlichem Interesse bin ich Ende 2024 auf KI-unterstützte Bildgenerierung gestoßen. Anfangs war ich eher skeptisch, ob solche Datentools wirklich individuelle Bildgestaltung ermöglichen und künstlerische Absichten erfüllen können. Konkret fragte ich mich: Sind ihre Algorithmen zur Bildgenerierung wirklich in der Lage, mir als Gestalter kreative Unterstützung zu geben? Mit einem gewissen Vorbehalt und Scheu näherte ich mich dieser Black Box, einer für Anwender schwer durchschaubaren Technologie. Doch schon nach einigen lockeren Versuchen fand ich Gefallen an den Ergebnissen und steigerte meinen Anspruch für ein ambitioniertes Bildschaffen. Nach einer Bildreihe mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden war für mich klar, dass KI zur Bildschaffung zunehmend als kreatives und innovatives Werkzeug zu betrachten ist. KI eröffnet extrem neue Möglichkeiten, visuelle Konzepte schnell zu erfassen, Inspiration zu finden und ideenreiche Bildinhalte zu entwickeln. Mit KI-gestützten Tools kann ich beispielsweise komplexe Bilder, Stilübertragungen oder Variationen erzeugen, die zuvor extrem schwierig und zeitaufwändig umzusetzen gewesen wären. Die Zusammenarbeit zwischen menschlicher Kreativität und KI ermöglicht es, künstlerische Intentionen neu zu definieren und zu interpretieren. Dennoch bleiben meine kreative Kontrolle und meine individuelle Handschrift im Zentrum meines Schaffensprozesses erhalten. KI dient mir als unterstützendes Werkzeug, nicht als Ersatz.
Konkret habe ich mit der Erzeugung spezifischer Landschaften begonnen, die sich durch spezifische Wetter- und Lichtstimmungen individualisieren. Sie bildeten die Basis für ein durchgehendes Bildkonzept, das sich im weitesten Sinne an meinen aktuellen zweidimensionalen eWork-Grafikserien orientiert. Inhaltlich setzen sich diese grafischen Arbeiten mit Farbe und Geometrie auseinander. Dabei hat mich eine geometrische Form besonders fasziniert: die Ellipse. Ich wollte nun mit der KI-Bildgenerierung ihre Dynamik, ihre Symbolik und ihre Assoziationswirkung als dreidimensionales Objekt simulieren und variieren, um sie in unterschiedliche Landschaftsszenarien zu integrieren. Als elliptische bzw. ellipsoide Körper wurden sie zum Mittelpunkt einer umfangreichen Bildserie mit dem Titel „Fiktive Skulpturen“.
KI-Bildgenerierungen sind prädestiniert für fiktionale Bilddarstellungen, die mit vorstellbaren Hyperrealitäten jonglieren. Die Idee des Bildkonzepts war es auch, unterschiedliche Skulpturen mit einer konsequenten künstlerischen Handschrift zu erzeugen, in der Absicht, sie mit einem signifikanten, passenden Landschaftstypus zu verbinden. Diese Korrelationen waren Gegenstand dieser KI-basierten Werkreihe, die sich fast spielerisch zu einer Art globalem Skulpturenpark entwickelte. Die unterschiedlich geformten plastischen Objekte erhielten spezifische Materialeigenschaften mit entsprechender Oberflächencharakteristik, wie beispielsweise
Rost oder Glanz. Alles war möglich. Von glänzendem Edelstahl bis zu rauer Terracotta, von farbig eloxiertem Aluminium bis zu transluzentem Glas, von glatten und rauen Steinoberflächen bis zu aufgeblasenen Kunststoffhüllen wirken all die plastischen Körperformen in ihrer jeweiligen Oberflächenstruktur authentisch. Ein Sammelsurium kontrastierender Oberflächenerscheinungen belebt Landschaftscharaktere aus verschiedenen Teilen der Erde. Vom hohen Norden bis in den tiefen Süden präsentieren sich provoziert beschriebene Lichtstimmungen und Wetterphänomene erstaunlich realistisch. Ein kreatives Vergnügen, das das Unmögliche möglich machte und dennoch bei jeder Bildkreation die eigene gestalterische Diszipliniertheit bediente und kontrollierte. So bewegte sich der bildnerische Prozess ständig zwischen Alternativbildung und komplexer Auswahl. Ein Schaffenszustand, den ich in meiner künstlerischen Arbeit so noch nicht kannte. Es war ein Gefühl, als wäre ich der berühmte Fisch im Wasser.
Die Kunst besteht darin, neue Bildwelten zu beschreiben und sie hinsichtlich der eigenen ästhetischen Vorstellung auszuwählen. Genau hier liegt die Schnittstelle in der Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz. Der Gestalter entwickelt die Vorgaben, die dann von KI wertfrei, manchmal auch irrtümlich, ausgeführt werden. KITools bieten die Möglichkeit, dem Nutzer komplexe fertige Alternativen anzubieten. Die Hoheit der Auswahl hat jedoch schlussendlich der Gestalter, also die menschliche Intelligenz und seine ästhetische Kompetenz. Das Projekt „Fiktive Skulpturen“ ist der Versuch, neue Bilder und imaginäre Objekte zu realisieren, die bereits latent und zusammenhangslos in unerschöpflichen Datenressourcen in Megaservern als Einzelkomponenten bereitliegen. Erst der menschliche Gestaltungswille führt das Bild im Endeffekt zu einem qualitativen und bewussten Endresultat und Ganzen zusammen. Das generierte Bild erhält so erst seine besondere Bedeutung und Originalität.
Werkzeug für die Zukunft
Die Zusammenarbeit zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz bei der Bildgenerierung ist in der Tat ein äußerst faszinierendes und hochaktuelles Thema. Sie eröffnet neue kreative Möglichkeiten, verbessert die Effizienz und fördert eine Symbiose, bei der menschliche Kreativität und maschinelle Fähigkeiten Hand in Hand gehen. Dies belegen verschiedene Aspekte:
Kreative Unterstützung und Inspiration
Künstliche Intelligenz kann als effizientes Werkzeug dienen, um neue Ideen und Konzepte zu generieren, die Künstler weiterentwickeln und verfeinern können. Durch das Anbieten von Vorschlägen oder Variationen erleichtert KI den kreativen Prozess. KI-gestützte Tools können einzigartige visuelle Konzepte und komplexe Bilder erzeugen, die zuvor schwer realisierbar waren. KI kann kreative Prozesse beschleunigen, innovative Perspektiven entdecken und künstlerische Grenzen erweitern. Dies kann zu vielfältigen und beeindruckenden visuellen Ergebnissen führen.
Interaktive Gestaltung
Moderne KI-Modelle ermöglichen eine dynamische Zusammenarbeit. Nutzer könen durch Eingaben, Anpassungen oder spontane Feedbacks direkt in die Bildgenerierung eingreifen. Dies fördert eine personalisierte, individuelle Gestaltung.
Neue Ausdrucksformen.
Die Verbindung von menschlicher Intuition und maschineller Verarbeitung eröffnet die Möglichkeit der Erschaffung innovativer Kunstwerke, die zuvor als unmöglich galten. Dies umfasst beispielsweise die Erzeugung surrealer oder komplexer Bilder. In Abhängigkeit von den eingegebenen Daten ist künstliche Intelligenz (KI) dazu in der Lage, neue Ausdrucksformen zu generieren, die den Vorstellungen des Nutzers entsprechend nahekommen, oder sogar darüber hinaus innovative Kreationen hervorbringen. In diesem Kontext ist es von Relevanz, die urheberrechtlichen Implikationen eines Bildes zu betrachten. Gemäß dem aktuellen Stand des Urheberrechts kann in der Regel der Nutzer, der die KI aktiv steuert und kreative Entscheidungen trifft, als Urheber angesehen werden. Das KI-Tool ist dabei eher das Werkzeug, das mit einem Pinsel oder einer Kamera verglichen werden kann.
Zukunftsperspektiven
Friedrich Don Juni 2025
Die Kooperation zwischen menschlicher Intelligenz und KI wird mit fortschreitender Entwicklung der KI-Technologie noch intuitiver und nahtloser werden. Dieser Umstand kann die Entstehung neuer Genres in der digitalen Kunst begünstigen. Die Interaktion zwischen menschlicher Kreativität und künstlicher Intelligenz bietet große Potenziale und wird in naher Zukunft eine Revolution in der Kunstwelt auslösen.
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