Im Interview erläutert CIO Bernd Schlömer die Digitalstrategie von Sachsen-Anhalt bis 2030.
In dieser Ausgabe
Politik & Verwaltung
4 | Kolumne von Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves.
5 | Studie der BertelsmannStiftung zum Thema „KI in der Verwaltung“.
6 | Die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen hilft bei der Verwaltungstransformation.
7 | Eine Digitalstrategie für Rheinland-Pfalz.
10 | Öffentliche Anhörung zum Nachfolger des OZG.
Praxis & Innovation
12 | Laura Detels von Govmarket erläutert die Bedeutung von Kooperationen.
13 | Videokonferenzlösungen für das Homeoffice.
14 | Dr. Daniel Holz von Google Cloud spricht im Interview über die Cloud-Nutzung im Public Sector.
15 | Patient Journey – eine digitale Odyssee?
Impressum Seite 24
Mit Sonderheft Digitale Schule
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eGovernment Monitor 2023
Umbruch
Bis Ende dieses Jahres soll es die Smart-eID geben. Der Dienst sei „technisch ausentwickelt“.
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Kür statt Pflicht – was Verwaltung leisten kann
Der eGovernment Monitor 2023 zeigt einen Vertrauensverlust in den Staat. Dabei glaubt die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger an die Vorteile der Digitalisierung. Die Chance für die Verwaltungen liegt darin, über die reine Pflichterfüllung hinauszugehen.
Der eGovernment Monitor der Initiative D21 und der TUM wird alljährlich mit Spannung erwartet, weil er die richtigen Fragen stellt. Denn entscheidend ist nicht, wie viele OZG-Leistungen umgesetzt wurden, sondern ob und wie diese digitalen Services von Bürgerinnen und Bürger angenommen werden. Wie es Bundes-CIO
Dr. Markus Richter in seinem Grußwort zum GovTalk am 16. Oktober formulierte: „Wie oft wurden die Lösungen denn genutzt und wie zufrieden sind die Menschen, die sie nutzen?“
Im Rahmen dieses Netzwerkevents wurde der neue eGovernment Monitor vorgestellt: Auf über 45 Seiten liefert er eine Fülle an Informationen zu zentralen Themenfeldern der Digitalisierung in der DACH-Region. Darunter auch „eines der großen Hebelprojekte der Digitalstrategie der Bundesregierung“: Digitale Identitäten, wo die Zahlen jedoch zeigten: „So groß ist der Hebel aktuell noch nicht“, wie D21-Geschäftsführerin Lena-Sophie Mül-
Plattner: Deutschland zur Cybernation machen
„Lassen Sie uns gemeinsam die Cybernation Deutschland bauen“, sagte Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), im Rahmen der diesjährigen ITSicherheitsmesse it-sa. Was sie damit meint: einen stärkeren Fokus der Bundesregierung auf Cybersecurity. „Wir müssen das Cybersicherheitsniveau in Deutschland insgesamt substantiell erhöhen“,
ler anmerkte. Über die reinen Nutzerzahlen hinaus gibt die Studie Einblicke, warum Menschen digital angebotene Leistungen nicht nutzen, etwa weil sie sie gar nicht kennen, nicht finden oder aber aus Gewohnheit.
Ein eigenes Kapitel ist dem Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung gewidmet – dem die Befragten insgesamt offen gegenüberstehen. Auch das Interesse an der Digitalisierung ist klar ausgeprägt: 71 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sehen in digitalen Verwaltungsleistungen einen Mehrwert. Auch die Nutzungszahl ist gestiegen und liegt nun bei 56 Prozent.
Doch eine Zahl des Berichts liest sich angesichts der aktuellen Situation, auch nach den Ergebnissen der Landtagswahlen in Bayern und Hessen, äußerst beunruhigend: Nur noch 35 Prozent der Bürgerinnen und Bürger haben (sehr) großes Vertrauen in den Staat. Die Studie liefert dazu auch Hintergrunddaten: 63 Prozent der Befragten erwarten von der Ver-
fordert Plattner. Und wenn es doch zu einem Angriff kommt?
„Dann müssen wir in der Lage sein, uns zu helfen und den Regelbetrieb schnell wieder-
waltung im 21. Jahrhundert, dass sie deren Leistungen genauso einfach und bequem online in Anspruch nehmen können wie die von Privatunternehmen. „Die Verwaltung stellt für die Bürger:innen die direkte Schnittstelle zum Staat dar – sie erwarten einen digitalen und reibungslosen Kontakt, der so einfach und durchgängig ist, wie sie es aus anderen Bereichen ihres Alltags kennen“, erklärt Marc Reinhardt, Präsident der Initiative D21. Die Realität sieht anders aus. 42 Prozent sind nicht zufrieden mit den angebotenen Leistungen und 59 Prozent finden den Kontakt mit Behörden und Ämtern „meist sehr anstrengend“. Diese Unzufriedenheit hat Folgen: „Das sinkende Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates muss ein Alarmzeichen für alle politisch Verantwortlichen sein“, mahnt Friedhelm Schäfer, Zweiter Vorsitzender, dbb beamtenbund und tarifunion. „Denn wenn Bürgerinnen und Bürger an der Verlässlichkeit ihres Staates zweifeln, besteht die Gefahr, dass sie
23. Oktober 2023
SPEZIAL
Lösungen und Hintergründe rund um den Themenkomplex Smart Cities und Smart Country.
Marc Reinhardt, Präsident der Initiative D21 e. V.
über kurz oder lang auch an der Demokratie zweifeln.“ Nun war die Vertrauensfrage im Rahmen der Studie allgemein gestellt und es gibt möglicherweise andere, auch schwerwiegendere Gründe, an der Leistungsfähigkeit des Staates zu zweifeln als die Unzufriedenheit mit digitalen Verwaltungsleistungen. Aber diese Verwaltungsservices bilden eben die Berührungspunkte der Bürger zum Staat. Hier erleben sie, was Verwaltung leisten kann, ganz konkret: Wie geht der Staat mit meinem Anliegen um? Und deshalb liegt hier die große Chance, zu überzeugen, Vertrauen zu gewinnen – über die reine Pflichterfüllung hinauszugehen. Es ist Zeit für die Kür. nh
Weitere Informationen
Unser Überblick zum eGovernment Monitor 2023: [ voge.ly/vglbjr6 ]
herzustellen“, sagt die BSIPräsidentin, die von der Regierung erwartet, das Thema Cybersicherheit prominent auf die Agenda zu heben. Außerdem gelte es, Technologiekompetenz in Deutschland aufzubauen und das bereits vorhandene Know-how effizient zu bündeln. Das BSI wolle dabei helfen, in Deutschland ein lebendiges Cyber-Ökosystem zu etablieren.
Dazu müssen laut Plattner alle Cybersicherheits-Akteure in Deutschland zusammenarbei-
ten. Und das gelte auch für Bund und Länder. „Wir brauchen jede und jeden und können es uns nicht leisten, Doppelarbeit zu machen. Die Menschen erwarten von uns, dass wir in der Lage sind, über Ländergrenzen hinweg zusammenzuarbeiten“, betont Plattner. „So benötigen wir für Deutschland zum Beispiel ein einheitliches CybersicherheitsLagebild, und nicht 17 verschiedene.“ su bsi.bund.de
Claudia Plattner, Präsidentin des BSI
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Politik & Verwaltung
Staatssekretär Bernd Schlömer im Interview
In seiner Kolumne betrachtet Prof. Dr. Dr. Niehaves den „Antipublic Bias“.
„Der Erfolg der Strategie ist, dass alle Ressorts mitziehen“
Rheinland-Pfalz hat seine Digitalstrategie weiterentwickelt und nun beschlossen. 7 4
Anhalter, zu sagen, jetzt fangt an, ich will mich mit dranhängen und die Dinge mittreiben.
In den kommenden Jahren will Sachsen-Anhalt mit der Agenda „Sachsen-Anhalt Digital 2030“ die digitale Transformation des Landes in allen Bereichen maßgeblich voranbringen. Neben 150 konkreten Maßnahmen soll es auch Indikatoren geben, um deren Umsetzung zu überprüfen. Wir haben mit dem CIO des Landes, Bernd Schlömer, über die Strategie, deren Umsetzung und Finanzierung gesprochen.
Sachsen-Anhalt hat die Agenda „Sachsen-Anhalt Digital 2030“ vorgestellt. Was sind denn die Schwerpunkte des Programms?
Schlömer: Wir haben damit eine ressortübergreifende Dachstrategie entwickelt, die die bisherige digitale Agenda aufgreift und unser Handeln bis zum Jahr 2030 ausrichtet. Es gibt drei Schwerpunkte: digitale Verwaltung, digital vernetzte Gesellschaft und Innovation. Diese bilden die Kernsäulen der Dachstrategie – mit gemeinsam vereinbarten Querschnittsthemen und übergreifenden Zielen, die alle Häuser und Ressorts in Sach-
eingefordert. Deshalb haben wir uns entschieden, bis zum 1. Februar 2024 ein Monitoring-Kontroll-Schema zu entwickeln, mit dem wir dann die Umsetzung der Ziele begleitend evaluieren können. Jedes Jahr wird dann in meinem regelmäßigen CIO-Bericht über den Fortschritt der Umsetzung der strategischen Ziele berichtet. Zusätzlich wollen wir in drei Zyklen den Gesamtfortschritt überprüfen und schauen, ob eventuell Ziele angepasst werden müssen.
150 Ziele, sieben Jahre Zeit –wie soll das funktionieren?
alle Ressorts mitziehen und sich niemand verweigert. Alle haben den Querschnittszielen zugestimmt und wir haben gemeinsame Ziele, für die nicht nur ein Ministerium zuständig ist. Eine aktuelle Herausforderung haben wir ja überall in Deutschland: Bislang kommen aus den Fachabteilungen immer noch viele Stimmen, die sagen: „Digitalisierung? Mit uns nicht“.
Sie haben gerade die gemeinsamen Ziele angesprochen, welche sind das genau?
Schlömer: Beispielsweise wollen wir durch stärkere Datenbereit-
sen-Anhalt einheitlich verfolgen wollen. Zudem besteht unter der Dachstrategie die Möglichkeit, Ressort-eigene Strategien und Fachstrategien anzukoppeln.
In der Strategie heißt es, es werde noch ein separates, internes Dokument erstellt, welches die Zielstrategie mit konkreten Maßnahmen und Indikatoren untersetzt – und das, obwohl schon 150 Ziele enthalten sind. Wieso hat man sich für diesen doppelten Schritt entschieden?
Schlömer: Uns kam es darauf an, dass wir nicht nur 150 abstrakte Ziele beschreiben, sondern auch einen Schwerpunkt auf Umsetzung und Monitoring legen. Es macht keinen Sinn, alle drei Jahre Strategiepapiere zu schreiben, die man dann im Grunde auf den großen Haufen legt. Im Rahmen der Partizipationsphase, an der der Digitalrat Sachsen-Anhalt, aber auch die Wirtschaftsverbände teilgenommen haben, wurde darauf auch hingewiesen und ein Monitoring
Schlömer: Es gibt überall schon kleine, zarte Pflänzlein, auf die wir aufsetzen wollen. Bei der laufenden Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes und seiner Nachfolgegesetzgebung gilt es beispielsweise, alle Ressorts und Behörden in Sachsen-Anhalt noch mal zu sensibilisieren und einheitlich mitzunehmen. Mit der neuen Digitalstrategie definieren wir jetzt den Leitrahmen, indem wir uns zu stärkerer Automation bekennen, papierlos in der gesamten Landesverwaltung arbeiten und überall einheitlich eine standardisierte elektronische Akte einführen. Im Bereich der Informationssicherheit werden wir nochmal stärker Fahrt aufnehmen und die bevorstehenden neuen Regeln in die Strategie einbetten. Bei neuen Formen des Arbeitens, manche sprechen schon von New Work, haben wir zudem erste Pilot-Erfahrungen gemacht, die wir als Umsetzungskonzept den Landesbehörden bereitstellen. Der eigentliche Erfolg der Strategie ist jedoch, dass
stellung und -nutzung den Open Data-Gedanken aufgreifen – da geht es etwa um Mobilitäts- und Geodaten, Raum- oder Fachdaten. Ziel ist auch – wie eben angesprochen –, neue Formen des Arbeitens behördenübergreifend zu etablieren, und auch alle Ziele der digitalen Verwaltung sind ressortgemeinsam – und nicht mehr die alleinige Herausforderung des Digitalministeriums. Hinzu kommt sicher das Handlungsfeld Innovation.
Wir waren jetzt auf der Ebene der Landesbehörden, aber viele der Digitalisierungsbemühungen finden auf kommunaler Ebene statt. Wie werden die Kommunen unterstützt?
Schlömer: Die Strategie sieht vor, mit den Kommunen Sachsen-Anhalts gemeinsam Digitalisierungsvorhaben zu verfolgen und umzusetzen. Wir sind Mitglied bei der Kommunalen IT-Union (KITU) geworden und werden über dieses Engagement gemeinsam auf Au-
genhöhe in den Feldern der Verwaltungsdigitalisierung zusammenarbeiten. Die KITU wird die zentrale Schnittstelle zwischen Land und Kommunen. Wir beabsichtigen, den Roll-Out und das Roll-In von digitalen Anwendungen – von Basis- und Querschnittsdiensten bis hin zu den Fokusleistungen – flächendeckend über die KITU auszurollen und bringen uns über eine zentrale Anschubfinanzierung ein. Wir haben einheitliche und standardisierte Vorgehensmodelle entwickelt und machen Vorgaben für Standards. Unsere Aktivitäten liegen exakt im Korridor des Kommunalpakts des IT-PLR. Wir sind mit der Entwicklung von robusten Strukturen schon sehr weit und stellen die Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen auf diese Weise auf ganz neue Füße – auf Augenhöhe und gemeinsam. Das ist tatsächlich keine Phrase. Als Ministerium sind wir in die Genossenschaft der KITU eingetreten sind und haben damit genauso viel Stimme wie eine kleine Verbandsgemeinde. Das ist auf Landesebene vielleicht eine gewisse Herausforderung, aber auch ein deutliches Zeichen an die Kommunen, dass wir daran interessiert sind, gemeinsam Dinge zu entwickeln.
Wie immer, wenn neue Vorhaben präsentiert werden, lässt die Kritik nicht lange auf sich warten. Unter anderem heißt es, im Bereich „Coworking Spaces“ und digitale Gesundheitsvorsorge seien die Zielvorgaben zu unkonkret. Was sagen Sie denn dazu?
Schlömer: Ich glaube, das zeigt vor allem eine gewisse Ungeduld, da die Kritiker auf Basis der Zielstellungen eigene Vorhaben auf den Weg bringen wollen. Dafür müssen wir bestimmte Aspekte konkretisieren. Beispielsweise wollen wir für die Landesverwaltung behördenübergreifende Arbeitsplätze einrichten, im Grunde landeseigene Coworking-Spaces. Zudem wollen wir auch den Aufbau und Betrieb entsprechender Coworking-Spaces finanziell fördern, und die Unruhe entsteht meistens dadurch, dass gesagt wird „Wo ist jetzt die Förderrichtlinie? Ich will einen Antrag schreiben, damit ich das aufbauen kann“ –und das ist verständlich. Das zeigt auch die Motivation der Sachsen-
Beim Thema digitale Gesundheitsfürsorge muss man die Vorhaben auch immer im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Bundes sehen – etwa bei der Digitalisierung der Gesundheitsämter. Da sind die Erwartungen natürlich sehr hoch und entsprechend auch die Luft nach oben. Wir müssen – zumindest aus Landessicht – erreichen, dass wir eine digitale Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen realisieren, damit die Menschen dort künftig über telemedizinische Angebote und digitale Gesundheitsdienstleistungen versorgt werden können. Wir sind ein Bundesland mit der höchsten Überalterung in ganz Deutschland, und wir müssen sehen, dass wir die Räume, wo lebensältere Menschen leben, mithilfe der Digitalisierung attraktiv gestalten – da gibt es einfach eine sehr hohe Erwartungshaltung, einen hohen Erwartungsdruck. Die Änderungen haben ja nicht nur Auswirkungen auf die Bürger, sondern auch auf alle Verwaltungsmitarbeiter. Wie werden diese denn mitgenommen? Schlömer: Ich bin im IT-Planungsrat der Themenpate für das Handlungsfeld der digitalen Transformation. Das ist natürlich keine Exklusiv-Rolle. Alle Länder wollen sich im Feld der Transformation engagieren. Alles, was ich im ITPLR vorschlage, müssen wir grundsätzlich auch für das Land Sachsen-Anhalt andenken und berücksichtigen. Wir müssen zum Beispiel daran arbeiten, dass wir unseren eigenen Personalkörper über Aus-, Fort- und Weiterbildung stärker für die Möglichkeiten und Potenziale von Digitalisierung sensibilisieren. Die Curricula müssen stärker als bislang an neue Arbeitsweisen und Methoden ausgerichtet werden, denen wir künftig begegnen – beispielsweise dadurch, dass in der Verwaltung stärker acdressatenorientiert gearbeitet und Verwaltungshandeln prozessorientiert mit Blick auf Automation betrachtet wird, um Medienbrüche zu vermeiden. Das wollen wir über gezielte Aktivitäten erreichen. In die Diskussion gebracht habe ich zum einen einen Tag der Weiterbildung, an dem alle Beschäftigten für ein bis zwei Stunden über einen PC einen Vortrag bekommen, welche Chancen Digitalisierung bietet. Zudem sollten wir noch einmal an eine fokussierte Führungskräfte-Fortbildung denken.
Das sind wichtige Voraussetzungen, damit die Digitalisierung funktioniert. Und das versuche ich nicht nur in Sachsen-Anhalt zu erreichen, sondern die Kolleginnen und Kollegen in allen Bundesländern zu animieren, sich stärker darüber Gedanken zu machen, wie können wir eigentlich den gesamten Personalkörper mitnehmen und uns so auch attraktiver und wettbewerbsfähiger machen.
Kolumne
Beamtenmikado
Die Geschichten, die wir über das Amt erzählen, prägen unsere Wahrnehmung. Doch Professor Niehaves zeigt, dass dies oft nicht die ganze Wahrheit ist. Wie beeinflussen unsere eigenen Vorurteile unsere Meinung und was lässt sich gegen den „Antipublic Bias“ tun?
„Beamtenmikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren! … Haha, ich dachte, die trinken auf dem Amt doch sowieso den ganzen Tag lang nur Kaffee. … Ist ja dann kein Wunder, dass man fast drei Monate auf einen Termin beim Bürgeramt wartet. … Kennst Du eigentlich schon den neuen Fax-Lifehack? Wenn Du ein Fax an die Behörde schickst, hast Du den direkten Draht und bekommst Deinen Termin innerhalb von Tagen. … Wow, echt jetzt?! … Per DE-Mail soll das aber auch gut klappen.“
Echt jetzt? Menschen scheinen schnell dabei zu sein, wenn es darum geht, über die öffentliche Verwaltung zu schimpfen. Kein Blogbeitrag semi-prominenter Internetpersönlichkeiten übers Amt, der sich nicht übers Fax amüsiert. Kein gut geklickter Artikel, der nicht Schlangen vorm Bürgerbüro wartender Menschen zeigt. Kein Bericht, der nicht Unsummen verschwendeter Steuergelder für gescheiterte öffentliche Digital-Projekte anprangert. Es passt ja auch alles so schön ins Bild, in unser Bild vom Amt. Abgehoben, langsam, intransparent und technisch hängengeblieben im letzten Jahrhundert. Jegliche Abstecher in die digitale Moderne: gescheitert. Ob das zu den Fakten passt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
„Antipublic bias“ – ein Problem
Wir – in unserer Blase – wissen natürlich, was in puncto Verwaltungsdigitalisierung alles erreicht wurde. Gerade in den letzten Jahren, vom Bund bis in die kleinste Kommune. Trotz aller weiterhin
Fortsetzung von Seite 3
existierenden Defizite, wir kennen die vielen Menschen, die unermüdlich mit enormem Engagement für die Modernisierung des Staates kämpfen und veritable Erfolge erzielen. Wir wissen um all die ausgezeichneten Projekte, die Leuchttürme, die auch tatsächlich leuchten. Wir schon. Aber wer von uns traut sich, einen zufälligen Menschen auf der Straße nach dessen Einschätzung zum Erfolg der deutschen Verwaltungsmodernisierung zu fragen?
Selbst wenn die Verwaltung als Ganzes objektiv gut arbeitet und wirkliche Modernisierungserfolge
erzielt, kann die Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger eine andere sein. Hier kommen sogenannte „Biases“ ins Spiel. Diese kognitiven Verzerrungen sind unbewusste mentale Muster, die unsere Wahrnehmung und Bewertung von Informationen systematisch beeinflussen. Das lesenswerte Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ des Nobelpreisträgers Daniel Kahnemann bringt das Thema ins öffentliche Bewusstsein. Und, ja, es gibt ihn, den „Antipublic Bias“, also die Tendenz, öffentliche Einrichtungen vehement als ineffizient oder bürokratisch wahr-
Die digitale Rendite im Blick
Es ist viel, was sie sich vornehmen. Wie soll das Ganze denn finanziert werden?
Schlömer: Für zentrale Vorhaben – wie etwa der Zusammenarbeit mit den Kommunen – stehen Gelder bereit. Dafür ist Vorsorge getroffen. Wir haben zusätzlich ein eigenes kleines Digitalbudget, mit dem wir Einzelprojekte, die im Kontext der Digitalstrategie stehen, fördern können. Da haben wir vielleicht eine andere Lage als im Bund.
Letztendlich sind aus meiner persönlichen Sicht heraus Zukunftsthemen aber auch dadurch zu alimentieren, dass man überkomme-
ne Dinge aufgibt. Wir müssen die Zukunft aktiv aufgreifen. Dafür ist aus meiner Sicht nicht unbedingt immer mehr Geld notwendig, das kann man auch mit den verfügbaren und vorhandenen Ansätzen machen.
Ein spannender Ansatz… Schlömer: Ja, wir müssen natürlich auch über eine digitale Rendite sprechen. Das ist ein Punkt, der meistens unter den Tisch fällt, aber Effektivitätspotenziale der Digitalisierung führen auch zu Effizienzgewinnen. In meinen Abteilungen haben wir durch neue Formen des Arbeitens, Nutzung von mobilen
zunehmen (z.B. J.D. Marvel, 2016, Unconscious Bias in Citizens’ Evaluations of Public Sector Performance). Dies kann dazu führen, dass positive Leistungen des Staates übersehen oder minimiert werden. Konkret zeigt die Forschung u.a., dass Erfolgsnachrichten über den Staat schnell(er) wieder vergessen werden. Und die Konsequenz? Selbst wenn der Staat tolle Modernisierungserfolge vorweist, können diese durch Biases in den Hintergrund rücken. Und das ist ein Problem. Für uns alle. Eine funktionierende Demokratie benötigt einen funktionierenden Staat, mit einer öffentlichen Verwaltung, die – in den Augen der Bürgerinnen und Bürger! – funktioniert. Eine Verwaltung, die aus Sicht der Bürger effizient, transparent und verantwortungsbewusst agiert und so Vertrauen und Legitimität schafft. Wenn Bürgerinnen und Bürger das Gefühl haben, dass ihre Interessen vertreten und ihre Anliegen ernst genommen werden, stärkt dies die Bindung an das demokratische System. Und ein Fehlen eben dieses Gefühls bewirkt genau das Gegenteil. Und das über die Fakten hinaus, weil wir Dinge manchmal unbewusst anders wahrnehmen, als sie tatsächlich sind.
„Debiasing“ – Kognitive Verzerrungen auflösen
Um dies zu überwinden und den Einfluss von kognitiven Verzerrungen auf unsere Wahrnehmung der öffentlichen Verwaltung zu entzerren, können sogenanntes „Debiasing“ Abhilfe schaffen. In Anlehnung an die einschlägige Forschung gibt es einige mögliche Ansätze:
W Partizipation: Ein direkter Kontakt mit staatlichen Einrichtungen und die aktive Einbindung in Entscheidungsprozesse können dabei helfen, Vorurteile abzubauen. Wenn Bürgerinnen und Bürger direkt erleben, wie Verwaltung funktioniert und welche Herausforderungen sie meistert, kann dies das Vertrauen stärken.
W Diversität: Eine vielfältige Verwaltung, die die gesamte Band-
breite der Gesellschaft repräsentiert, kann dazu beitragen, Stereotypen und Vorurteile zu überwinden. Diversität schafft nicht nur Vertrauen, sondern bringt auch unterschiedliche Perspektiven und neue Lösungsansätze ein.
W Ehrlichkeit: Fehler passieren. Doch anstatt sie zu leugnen oder zu beschönigen, sollte die Verwaltung ehrlich und transparent damit umgehen. Das Eingestehen von Fehlern und das Aufzeigen von Lösungswegen kann das Vertrauen in die Institutionen stärken. Vielleicht auch ein Hinweis, wie man mit dem „Erfolg“ OZG-Umsetzung umgehen sollte oder eben auch nicht.
W Erfolge richtig kommunizieren: Statt vollmundiger Versprechen sollte der Fokus auf konkreten Erfolgen liegen. Diese sollten nicht nur erzielt, sondern auch aktiv kommuniziert werden. Wenn ich z.B. die Entwicklung von Smart-City- und Digitalisierungsstrategien begleite, achten wir auf ein ProjektPortfolio, das über den Zeitablauf kontinuierliche Erfolgsmeldungen ermöglicht, um einen positiven Narrativ staatlicher Digitalisierung zu erzeugen und dem Einfluss unbewusster negativer Erwartungshaltungen zu begegnen.
Eine funktionierende Demokratie braucht eine funktionierende Verwaltung. Und ob diese in den Augen der Bürgerinnen und Bürger funktioniert, hängt nicht allein von Tatsachen, sondern auch massiv von psychologischen Mechanismen ab. Um kognitive Verzerrungen wie den „Antipublic Bias“ zu überwinden, braucht es mehr als nur die beste Lösung, sondern auch ein tiefgreifendes Verständnis, wie wir Menschen wirklich ticken.
Der Autor
Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves ist Informatikprofessor und Politikwissenschaftler, leitet die Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen und berichtet in der wissenschaftlichen Kolumne über aktuelle Forschungsergebnisse zur digitalen Verwaltung.
[ voge.ly/vglaCrp ]
Endgeräten und Homeoffice etwa 25 Prozent der notwendigen Infrastrukturfläche eingespart. Das ist eben auch eine echte Kostenersparnis. Wenn man die internetbasierte Kfz-Zulassung zentral und virtuell umsetzt, dann können Beschäftigte aus den Zulassungsbehörden abgezogen werden und für andere Aufgabenbereiche eingesetzt werden. Das ist auch eine Digitalisierungsrendite. Mehr Digitalisierung schafft mehr Rendite und es entstehen neue Freiräume – Räume für Neues.
Das Interview führte Natalie Ziebolz
Bernd Schlömer ist Staatssekretär für Digitalisierung im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt und Beauftragter der Landesregierung für die Informationstechnik (CIO)
Studie der Bertelsmann Stiftung
KI-Kompetenzen für den Public Sector
Künstliche Intelligenz kann Verwaltungsdienste beschleunigen, aber welche Kompetenzen brauchen Mitarbeitende der öffentlichen Verwaltungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI? Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung geht der Frage nach.
KI ist auch in der öffentlichen Verwaltung angekommen, das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Abgeordneten der Linken-Fraktion im Mai 2023. Darin sind 100 KI-Systeme aufgeführt, die bereits im Einsatz sind, weitere fast 450 Forschungsvorhaben, 58 Pilotprojekte und zehn Reallabore. Der Einsatz von KI in den Verwaltungen verspricht mehr Effizienz und einen Ausweg aus der demografischen Sackgasse, birgt aber auch Risiken. Wenn daher Transparenz und ein verantwortungsvoller Umgang mit KI angemahnt werden, dann müssen diejenigen, die sie einsetzen, auch über die nötigen Kompetenzen verfügen. Aber welche Kompetenzen sind das? In ihrer Studie „Orientierung im Kompetenzdschungel – Was die Verwaltung wirklich für den Umgang mit KI braucht“ haben sich Dr. Derya Catakli und Michael Puntschuh mit dieser Frage auseinandergesetzt und ein KI-Kompetenzraster entwickelt. Dazu diskutierten sie zunächst in einem Workshop mit
Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Public Sector den Bedarf eines solchen Kompetenzrasters für die Verwaltung und trugen einzelne Kompetenzen zusammen. Schon hier zeigte sich: KI-Kompetenzen sind
vielfältiger, als man zunächst vermuten würde. Und anders als vielleicht erwartet, steht technisches Wissen nicht im Fokus: „Es geht nicht um ein zähes Streben nach technischem Know-how, sondern um die Neujustierung von Kom-
petenzen, die heute bereits wichtig sind und künftig an Bedeutung zunehmen: etwa gute Führung, transparente Kommunikation und Offenheit“, heißt es einleitend. Die Ergebnisse des Workshops wurden mit denen der anschließenden Literaturanalyse verknüpft, die gesammelten Kompetenzen geclustert, anhand von Praxisbeispielen überprüft und erneut mit den Experten diskutiert.
Das Ergebnis ist ein Kompetenzrad mit 21 Kompetenzen, aufgeteilt in sieben Kompetenzarten: technische, nicht technische, organisatorische, operative, gesellschaftsbezogene, kommunikative und personale KI-Kompetenz (siehe Grafik). Innerhalb jeder Einzelkompetenz werden jeweils vier Kompetenzlevel unterschieden: Einsteiger, Fortgeschrittene, Spezialisten und Experten. Wie die Au-
toren erläutern, ist das Raster bewusst offen angelegt, ohne Rollen oder Hierarchiestufen. Für die Nutzung müsse es dann jeweils an die konkrete Rolle angepasst werden.
Basis für Kompetenzprofile
Das heißt, für eine konkrete Rolle ist ein Kompetenzprofil – etwa in Form eines Spinnendiagramms –zu erstellen mit den Kompetenzarten und -ausprägungen, die in diesem spezifischen Fall auch tatsächlich benötigt werden. In der Studie wird das anhand von zwei konkreten Beispielen (Personas) demonstriert.
Das Raster soll Verantwortlichen in den öffentlichen Verwaltungen dabei helfen, KI-Kompetenzprofile und -anforderungen zu erstellen. Es kann von Bildungsanbietern für die Konzeption von Weiterbildungsangeboten genutzt werden und Wissenschaft und Zivilgesellschaft als Basis für die weitere Forschung dienen. nh
Zur Studie
Die Studie„Orientierung im Kompetenzdschungel. Was die Verwaltung wirklich für den Umgang mit KI braucht“ (Catakli, D./ Puntschuh) finden Sie auf der Website der Bertelsmann Stiftung:
[ voge.ly/vglr3go/ ]
Wie soll es nach der Studie weitergehen? Unter folgendem Link können Sie an der Umfrage der Studienautoren teilnehmen:
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Zahlreiche Kommunen und Behörden setzen PayPal bereits ein, um Zahlungen für Verwaltungsleistungen zu empfangen. Informieren Sie sich jetzt und beantragen Sie unser Gebührenmodell für den öffentlichen Sektor: www.paypal.de/verwaltung
Interkommunale Digitalisierungsstrategien
Die Digitalisierung ist längst in nahezu allen Lebens- und Arbeitsbereichen und damit auch in den Kommunalverwaltungen angekommen. Um zügig viele Potenziale wie eine schnelle und gemeinsame Erledigung von Aufgaben zu nutzen, sollte bereits bei der Erstellung von Digitalisierungsstrategien eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen gesucht werden.
Die Herausforderungen wie Klimaanpassung und Klimaschutz sowie eine sichere Energieversorgung und der Erhalt der Infrastruktur sind in Verbundsystemen effizienter zu bewältigen. Kommunen wie auch Landkreise spielen in der Zukunft für die Erfüllung der (digitalen) Daseinsvorsorge eine noch größere Rolle. Multiple Herausforderungen und sich gegenseitig verstärkende Krisen erfordern neue Ansätze der Aufgabenbewältigung. Der über alle Bereiche vorhandene Fachkräftemangel verstärkt die Notwendigkeit der Kooperation zwischen Landkreisen und kreisangehörigen Kommunen. Digitalisierung der internen Verwaltungsaufgaben ist ein dauerhafter Prozess, der Organisation, Personal und Technik permanent herausfordert. Für kommunale Verwaltungen bedeutet Digitalisierung eine transformative Veränderung der internen und externen Verwaltungsarbeit und damit eine Chance zur Bewältigung insbesondere neuer Aufgaben unter maßgeblicher Einbeziehung der Mitarbeitenden.
Kommunen entwickeln sowohl im Bereich der Binnenverwaltung als auch nach außen seit geraumer Zeit in strukturierten Prozessen gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern individuelle Digitalisierungsstrategien, die jeweils die lokalen Besonderheiten berücksichtigen. Für einen mittelfristigen Zeitraum stellen sie einen Fahrplan bereit, der die grundsätzlichen Entwicklungslinien beschreibt. Für die Finanzplanung, Bereitstellung von personellen Ressourcen und vor allem Priorisierung der Umsetzung von Maßnahmen bieten Digitalisierungsstrate-
gien einen Handlungsrahmen. In jüngster Zeit zeigt sich ein neuer Ansatz zur interkommunal kooperativen Entwicklung von Digitalisierungsstrategien.
Einige bayerische Landkreisverwaltungen haben sich gemeinsam, unter Mitwirkung externer Unterstützung, auf den Weg gemacht, bei der Erarbeitung der eigenen Strategien die Stärken der interkommunalen Kooperation zu nutzen. Es entstand ein Ökosystem zwischen den Beteiligten, das sich in der Arbeitsphase der Strategieentwicklung und darüber hinaus im Tagesgeschäft als wertvoll erwiesen hat. Dabei wurden die individuellen Bedarfe der Landkreise berücksichtigt, so dass am Ende des Prozesses differenzierte Digitalisierungsstrategien vorlagen. Der Aufbau dieses Ökosystems hatte einen positiven Effekt auf die Stärkung der Resilienz der Verwaltungen.
Die drei Zielelemente Digitale Verwaltung, Digitale Infrastruktur und Digitale Services definieren das Fundament der Digitalisierungsstrategie. Die teilnehmenden Verwaltungen entwickelten für jedes Element Ziele, die nachfolgend dargestellt werden. Die Mitarbeitenden spielen bei der Transformation in allen Bereichen eine entscheidende Rolle. So haben die drei Eckpfeiler der Digitalisierungsstrategie wesentlichen Einfluss auf die künftige Arbeitswelt innerhalb der Verwaltung.
Die Ziele der Digitalisierungsstrategie sind:
W Digitalisierung als wichtiges Gestaltungselement zu verstehen und zielgerichtet einzusetzen.
W Mitarbeitende bei ihrer Arbeit und Qualifikation zu unterstützen und damit ihrer hohen Verantwortung gerecht werden.
W Die digitale Verwaltung als Basis für alle Projekte in der Verwaltung zu etablieren.
W Die Transformation zu unterstützen und die Resilienz der Verwaltung zu stärken.
W Die Umsetzung digitaler Geschäftsprozesse, ggf. in Kooperationsmodellen, zu fördern.
W Die Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur sicherzustellen, da diese ein grundlegender Erfolgsfaktor ist.
W Den Dienstleistungsgedanken gegenüber Bürgerschaft und Wirtschaft zu fördern und zu verstärken.
Die Digitalisierungsstrategien wurden durch Projektteams der beteiligten Verwaltungen erarbeitet. Im Rahmen interkommunaler Kooperationen wurden einzelne Projektphasen gemeinsam gestaltet. Dadurch konnte die Vernetzung der Verwaltungen auf Führungs- und Arbeitsebene befördert werden.
Die Ist-Analyse als Basis für die Strategieentwicklung enthielt Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Leitungsebene sowie aus der Kernverwaltung. Die Analyse lieferte wichtige Impulse für die individuelle Zielsetzung der Strategie sowie zur Vorbereitung auf die Veränderungsansätze innerhalb der jeweiligen Verwaltungen (Change-Management). Für die Transformation der Verwaltungsdigitalisierung wurden zentrale Handlungsfelder identifiziert, um die Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit der Digitalisierungsmaßnahmen in unterschiedlichen Verwaltungen herzustellen.
Das Wissen um vergleichbare Herausforderungen, der Wille zum kooperativen Vorgehen findet sich in der gemeinsamen Bewertungssystematik wieder und zeigt die
übergreifenden Arbeitskontakten auf Führungs- und Sachbearbeitungsebene. Bereits in der Projektphase der Strategieerarbeitung hat sich gezeigt, dass der interkommunale Austausch und die gegenseitige Unterstützung sich als sehr zeit- und ressourcenschonend darstellen. Die teilnehmenden Verwaltungen haben die großen Synergieeffekte der kooperativen Lösungsfindung erkannt, genutzt und im Alltagsgeschäft verstetigt. Kommunale Verwaltungen werden auch zukünftig immer wieder neue Fragestellungen bearbeiten müssen. Der effiziente Einsatz von knappen Ressourcen wird dabei wichtiger. Personal, finanzielle Mittel und der drängende Zeitfaktor engen den Handlungsrahmen ein. Der transparente Aufbau der Vorgehensweise führt zu Vertrauen bei den Beschäftigten und ist
Digitale Verwaltung, Digitale Infrastruktur und Digitale Services bilden das Fundament der Digitalisierungsstrategie.
Transparenz und das gemeinsame Vertrauen. Jede Maßnahme wird in einem strukturierten Steckbrief beschrieben. Bei gleichartigen Maßnahmen in mehreren Verwaltungen wurde der Steckbrief gemeinsam erstellt. Die Steckbriefe dienen als Grundlage für die weitere Umsetzung der Maßnahmen.
Erfolg durch Vertrauen in die Mitarbeitenden
Die bewusste Entscheidung der Führungskräfte, die Arbeitsgruppen aus den Landkreisen aus verschiedenen Fachbereichen und unterschiedlichen Hierarchieebenen zusammenzustellen, war ein zentraler Erfolgsfaktor in der Umsetzung des Projektes. Das Vertrauen in die Kompetenz der einzelnen Arbeitsgruppenmitglieder wurde als eine große Wertschätzung erkannt und führte zu stringent erarbeiteten Ergebnissen.
Die kooperative Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie und die Festlegung auf gemeinsame Umsetzungsprojekte beschleunigt den Veränderungsprozess. Erfahrungen und Vorarbeiten aus anderen Landkreisen wurden gegenseitig ausgetauscht und gemeinsam genutzt. Die äußerst positiven Rückmeldungen der Beteiligten führte bereits zu weiteren Verwaltungs-
damit eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der digitalen Verwaltungstransformation.
Nächste Schritte
Digitale interkommunale Zusammenarbeit sollte aber nicht bei der gemeinsamen Erstellung von Digitalisierungsstrategien aufhören. Im nächsten Schritt geht es um den Aufbau von Shared-Service-Centern, in denen Leistungen für mehrere Kommunen gemeinsam erbracht werden. Schon angesichts des weiter steigenden Fachkräftemangels und neuer Aufgaben in den Kommunen ist ein solcher Schritt alternativlos. Auch die Verwaltung muss alle digitalen Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung, zum Abbau von Bürokratie und zur breiten Einbindung der Bevölkerung in die Gestaltung der Politik nutzen. Kooperationen sind der Schlüssel für eine zukunftsorientierte Verwaltungstransformation.
Die Autoren
Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) a. D. und CEO der Habbel GmbH.
Axel Düker, ehemaliger Bürgermeister und Manager der Habbel GmbH.
Digitalstrategie Rheinland-Pfalz
Handeln, evaluieren, nachjustieren
Der rheinland-pfälzische Ministerrat hat die weiterentwickelte Digitalstrategie beschlossen. Mit vier Handlungsfeldern, fünf Querschnittsthemen und einem umfangreichen Monitoring soll die Digitalisierung des Landes weiter vorangebracht werden. Wir haben mit dem Landes-CIO Fedor Ruhose gesprochen.
Nach einer zehnmonatigen Erarbeitungsphase hat der rheinlandpfälzische Ministerrat nun die weiterentwickelte Digitalstrategie des Landes beschlossen. „Für unsere gemeinsame Vision nehmen wir das Jahr 2030 in den Blick. Es ist nah genug, um sich das Leben in diesem Jahr vorstellen zu können und gleichzeitig gibt es uns den Raum, große Herausforderungen anzugehen. Es geht uns darum, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Daher haben wir die Strategie auch unter das Motto ‚Wir vernetzen Land und Leute gestellt’“, erklärte Fedor Ruhose, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung RLP.
Dabei definiert die Strategie in folgenden vier Handlungsfeldern zunächst Etappenziele bis 2025:
W Teilhabe an der digitalen Gesellschaft,
W Digitale Transformation in Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeit unterstützen,
W Digitale Chancen für den Klimaund Umweltschutz nutzen und W Zukunftsfähigkeit des Staates sicherstellen.
Zusätzlich will die Landesregierung
W den Ausbau der digitalen Infrastruktur intensivieren;
W die Verbreitung von sicheren digitalen Identitätsnachweisen voranbringen;
W eine Datenstrategie und ein Open-Data-Gesetz entwickeln;
W eigene Cyber- und Informationssicherheitsstrukturen durch engere Zusammenarbeit mit Bund und Kommunen stärken
W und die gesellschaftlichen Auswirkungen von Zukunftstechnologien in den Blick nehmen.
Angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen wolle man die Digitalstrategie stetig, systematisch und flexibel weiterentwickeln, so Ruhose. Daher sei eine halbjährliche Bestandsaufnahme geplant. Dafür nutze man regelmäßige Austauschformate. „Dies etabliert nicht nur die neuen Formen der Zusammenarbeit innerhalb der Regierung. Wir möchten damit auch erreichen, dass wir mit der digitalen Zivilgesellschaft über die Zwischenergebnisse sprechen und beispielsweise in unserem neuen Digitalrat oder der InnovationsCommunity, die Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vernetzt, auch über Veränderungen diskutieren“, konkretisiert er. Nach zwei Jahren sollen dann neue Maßnahmen abgestimmt und
Etappenziele für das Jahr 2027 festgelegt werden. „Um den Fortschritt der Digitalstrategie messbar, transparent und damit steuerbar zu machen, etablieren wir ein zentrales Monitoring der Digitalisierungsvorhaben aller Ministerien auf der Steuerungsebene“, heißt es in der Strategie. Zentrales Element ist ein Portfoliomanagement, „das alle erheblichen Digitalisierungsvorhaben der Landesregierung mit wesentlichen Kennzahlen erfasst“.
lage der Human Friendly Automation Werte- und Prinzipiencharta zu nutzen. „Was technisch klingt, ist wichtig für mich. Damit verbinden wir nämlich die ethische mit der technischen Dimension und nehmen die Sorgen der Menschen in den Verwaltungen auf. Für mich ist klar, durch Automatisierung können wir Mitarbeitende von stark manuell geprägten Aufgaben entlasten und schaffen Zeit für Serviceorientierung und Teilhabe.“ Wichtig ist jedoch auch, die Mit-
Kommunen, Mitarbeiter und Finanzen
Um Zusammenarbeit geht es auch in puncto Kommunen. „Für die Umsetzung der zentralen EfA-Leistungen setzen wir auf die enge Kooperation und beschleunigen den Roll-Out. Dafür haben wir auch als eines der ersten Länder klar gemacht, dass das Land über den kommunalen Finanzausgleich die Betriebskosten übernimmt“, so Ruhose. „Außerdem haben wir eine zentrale Digitalisierungsplattform, die den Kommunalverwaltungen zur eigenen Nutzung kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.“ Zudem solle ein Ansatz entwickelt werden, um zentrale ITProzesse und -Verfahren zu identifizieren und umzusetzen – etwa im Bereich Informationssicherheit. Auch Automatisierung wird eine Rolle spielen. „Unser Ziel ist es, dass wir uns zu einer digitalen serviceorientierten Verwaltung mit erster KI-Erfahrung entwickeln“, erklärte der Landes-CIO. Da es dafür unerlässlich ist, alle in den Veränderungsprozess einzubeziehen, habe man sich darauf verständigt, technische Möglichkeiten für eine verantwortungsvolle und ethische Automatisierung auf Grund-
Auf dem Weg dorthin stoßen Digitalisierungsverantwortliche auf eine komplexe Gemengelage: Gewachsene Strukturen aus einer Vielzahl von IT-Dienstleistern und veralteten Legacy-Systemen sind eine Herausforderung fürdieSicherheitundIntegritätderDaten.Zudemmüssen gesetzliche Anforderungen und Vorschriften bei der ImplementierungdigitalerLösungenberücksichtigtwerden. Angesichts dieser Situation scheint es fast unmöglich, alleZielezuerreichen.
Was also tun, um eine erfolgreiche Digitalisierung und ganzheitlicheTransformationIhrerIT-Infrastruktursicherzustellen?
arbeitenden zu qualifizieren. „Digitale Transformation braucht Weiterbildung und eine Veränderung der Verwaltungsstrukturen, dabei sind neben den kommunalen Angeboten in Rheinland-Pfalz auch die Zusammenarbeit mit dem eGov-Campus oder der KommunalCampus schon jetzt wichtige Elemente“, so Ruhose. Finanziert wird die Strategie über den Landeshaushalt sowie Bundesmittel oder EU-Fördermittel. „Um die erfolgreiche Umsetzung der Strategie sicherzustellen, etablieren wir neue Steuerungs- und Monitoring-Mechanismen und prüfen für die Verwaltungsdigitalisierung, ob wir weitere Mittel über die OZG-Mittel im Landeshaushalt zentralisieren können.“ na
zum Download bereit:
In diesem Webcast zeigen Ansgar Burmann (Director Presales & Consulting, plusserver gmbh) und Dr. Jürgen Sobotzik (EMEA Sovereign Cloud Program Manager, VMware),wieSieIhreIT-InfrastrukturundServicesSchrittfür SchrittkonsolidierenundunterderWahrungderDatenhoheitineineSouveräneCloudheben,damitSieIhreDigitalisierungszielesicherundcomplianterreichenkönnen. Erfahren Sie, wie Sie mit plusserver und der datensouveränen pluscloud VMware die Modernisierung Ihrer IT meistern und dank eines umfassenden Technologie- und Partner-ÖkosystemsbereitsindfürdieTransformationzu einerdigitalenVerwaltung.
Konferenz-Hotline: 08212177-174
Staatssektretär
Fedor Ruhose: „Der digitale Staat wird auf der kommunalen Ebene erlebbar.“
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„Wir stehen bundesweit gut da“
Eine Digitalstrategie für Schleswig-Holstein
Das Kabinett hat die Digitalstrategie für Schleswig-Holstein beschlossen. Im Vorfeld wurden erstmals in einem alle Ressorts umfassenden Prozess ein konkreter Zielekanon für das Land sowie eine strategische Steuerung erarbeitet.
Die neue Digitalstrategie für Schleswig-Holstein wurde am 4. Oktober 2023 beschlossen und umfasst zwölf Leitlinien und elf Themenfelder mit mehr als 50 Zielen. Zu den zentralen Themen zählen die digitale Souveränität, ein konsequentes Handeln nach den Grundgedanken von Open Government, ein erfolgreiches Innovations- und Wissensmanagement sowie eine umfassende Verwaltungsmodernisierung.
„Die digitale Transformation betrifft sämtliche Lebens- und Arbeitsbereiche in der Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Sie fordert damit auch alle Politikfelder auf, konsequent digital und gleichgerichtet zu handeln“, sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. „Die Strategie versetzt das Land in die Lage, den Herausforderungen leistungsfähig, bürgerorientiert über alle Politikfelder hinweg zu begegnen und aktiv zu gestalten.“ Und: Alle Maßnahmen in den Ressorts sollen sich zukünftig an den gemeinsam entwickelten Zielen ausrichten.
Schrödter erkennt die digitale Transformation als dauerhaften Prozess und setzt daher auf ein iteratives Vorgehen. „Die ressortübergreifende und sich ständig überprüfende Vorgehensweise
Öffentliche Anhörung
stellt sicher, dass die Landesregierung auf neue Anforderungen reagieren kann und wir es schaffen, unser Land weiterhin als digitale Vorreiterregion aufzustellen“, ergänzt der Minister. Dafür sollen auf der Steuerungsebene übergreifende Arbeitsstrukturen etabliert werden, um die Zusammenarbeit zu gestalten.
Zentrales Thema eGovernment
Die Verwaltungsmodernisierung ist ein zentraler Punkt in der neuen Digitalstrategie. „Eine Verwal-
Hintergrund
Zwölf Leitlinien als Basis der Digitalstrategie
W Technologien
W Informationssicherheit
W Green IT
W Künstliche Intelligenz
W Verwaltung
W Infrastruktur
W Souveränität
W Daseinsvorsorge
W Verwaltungsmodernisierung
W Data Driven Government
W Datennutzung und Open Data
W Datennutzung und Datenschutz
tung, die vollständig digitale Prozesse anbietet, bedeutet, dass Dienstleistungen komfortabel und unkompliziert genutzt werden –egal ob Bürger oder Unternehmen, in der Stadt oder auf dem Land“, kommentiert Schrödter. Im Strategiepapier wird auf die Standardisierung von Verwaltungsleistungen ebenso eingegangen wie auf Mitgestaltung, den digitalen Arbeitsplatz, eine digitale
Daseinsvorsorge und die effektive Nutzung von Daten. „Die Zukunft der Verwaltung ist automatisiert, algorithmisiert, cloudifiziert und datenbasiert“, sagte Schrödter anlässlich des kürzlich aufgelegten Digitalisierungsprogramms 3.0. Dieses mittlerweile dritte Digitalisierungsprogramm hat ein Budget von zehn Millionen Euro und ist für die Landesregierung ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der Strategie. Insgesamt seien rund 400 Millionen Euro im Landeshaushalt für die Digitalisierung vorgesehen.
Strategie als Kompass „Wir stehen bundesweit gut da, aber wollen auch europaweit eine digitale Vorreiterregion sein“, betont Schrödter. „Dafür treiben wir die digitale Transformation mit wichtigen Faktoren wie Datensouveränität und Offenen Innovationen voran. Die Digitalstrategie Schleswig-Holstein ist auf dem Weg dorthin unser gemeinsamer Kompass.“ su
Weiterlesen
Die Digitalstrategie des Landes SchleswigHolstein ist online als PDF einsehbar:
2.0 erfüllt Erwartungen nicht
Wo muss das OZG 2.0 nachgebessert werden, und sollte es einen Rechtsanspruch auf digitale Verwaltungsleistungen geben? Dies wurde im Ausschuss für Inneres und Heimat diskutiert.
Darüber, dass die Ziele des Onlinezugangsgesetzes verfehlt wurden, gibt es nicht mehr viel zu diskutieren. Offen bleibt jedoch die Frage, wie das Nachfolgegesetz gestaltet sein muss, damit Deutschland in puncto Verwaltungsdigitalisierung den Anschluss (nicht weiter) verliert. Bei einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Inneres und Heimat äußerten sich Sachverständige aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunalverbänden zu dem Thema und sparten nicht mit Kritik. So erklärte etwa Ammar Alkassar, ehemaliger CIO des Saarlands, „dass die Erfahrungen der letzten Jahre in der Umsetzung gezeigt haben, dass auch auf gesetzgeberischer Seite signifikanter Nachsteuerungsbe-
darf besteht“. Der aktuelle Entwurf bleibe hinter den Erwartungen und den Erfordernissen zurück. Es brauche ein klares, gemeinsames Zielbild für Bund, Länder und Kommunen und damit einhergehend den Abbau von Komplexitäten. „Eine konsequente Umsetzung der Vewaltungsdigitalisierung erfordert einen echten Einschnitt“, mahnte Alkassar. Gudrun Aschenbrenner, Vorstand der Anstalt für kommunale Datenverarbeitung Bayern, forderte, bei der Standardisierung ähnlich zukunftsweisend vorzugehen, wie es damals mit dem Internetprotokoll getan wurde. „Klare gesetzliche Vorgaben für die Sicherheit der Nutzerkonten und der Postfächer“, mahnte hingegen der Bundesdatenschutzbeauftrag-
te Ulrich Kelber an, und Jörg Kremer, Vertreter der FITKO, forderte, die oftmals zu trägen Entscheidungs- und Abstimmungsprozesse der digitalen Welt anzupassen.
Recht auf Digitalisierung
Wohl am heftigsten diskutiert wurde jedoch die Frage nach einem Rechtsanspruch. Diesen hatte die Unionsfraktion bereits Ende vergangenen Jahres in einem Antrag gefordert. „Mit Blick auf den in vielerlei Hinsicht – insbesondere auch in Sachen Registermodernisierung und Standardisierung – begrüßenswerten Antrag der Unionsfraktion, möchten wir darauf hinweisen, dass die Einführung eines Rechtsanspruchs ein aus unserer
Sicht untaugliches Mittel zur Erreichung des richtigen Ziels ist“, so etwa Dr. Ariane Berger für den Deutschen Landkreistag. Für Prof. Gerhard Hammerschmid von der Berliner Hertie-School ist dieser „administrativ nicht umsetzbar“. Dem stimmte Alexander Handschuh vom Deutschen Städte- und Gemeindebund zu. Ein Rechtsanspruch schaffe keinen Mehrwert für die Digitalisierung, führte er aus und ergänzte: „Glaubt irgendeiner von Ihnen, dass das OZG 1 fristgerecht umgesetzt worden wäre, hätten wir einen Rechtsanspruch gehabt?“
Dr. Jonas Botta vom Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung in Speyer sprach sich hingegen für einen Rechtsanspruch aus. Als Vorbild nannte er Artikel 12 des Bayerischen Digitalgesetzes. Dort heißt es: „Jeder hat das Recht nach Maßgabe der Art. 16 bis 18 digital über das Internet mit
den Behörden zu kommunizieren und ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Er kann verlangen, dass Verwaltungsverfahren nach Maßgabe des Art. 19 ihm gegenüber digital durchgeführt werden.“ Umsetzbar wäre es: „Grundsätzlich kann der Gesetzgeber einen solchen Anspruch einräumen“, bestätigte Annette Guckelberger, Professorin für Öffentliches Recht an der Universität des Saarlandes, auf Nachfrage der SPD-Fraktion. Aus ihrer Sicht sind aktuell jedoch nicht die Voraussetzungen für die Gewährung gegeben. Dabei bezog sie sich auf die geringe Anzahl an Verwaltungsleistungen, die bereits online zugänglich sind. „Was fangen die Berechtigten mit einem Anspruch an, der letztendlich ins Leere läuft?“, so Guckelberger und schloss: „Aus diesem Grund würde ich mir zu späterer Zeit Gedanken machen über ein sicherlich sinnvolles subjektives Recht.“ Allerdings sehe sie dieses dann weniger im OZG verankert als im Verfahrensverwaltungsrecht – der Bürger habe schließlich Interesse daran, dass gesamte Verfahren online abzuwickeln. na
Bislang gab es kaum Fortschritte bei der Nutzung des OnlineAusweises, das könnte sich jetzt ändern: Die Smart-eID soll bis Ende des Jahres kommen, die technische Entwicklung sei abgeschlossen, heißt es aus dem BMI. Woran es jetzt noch fehlt.
Zu Beginn ein Zeitsprung zurück in den Herbst des Jahres 2021: In einer Meldung des BMI hieß es damals: „Die ersten Bürgerinnen und Bürger werden die Smart-eID im Dezember 2021 nutzen können.“
Zunächst würden Geräte aus der Reihe Samsung Galaxy S unterstützt, man arbeite daran, die Anzahl der unterstützten Geräte zu erhöhen. Es kam bekanntlich anders. Auch heute, zwei Jahre später, ist die Option, den Personalausweis direkt auf dem Smartphone abzulegen, noch nicht nutzbar.
Vor wenigen Tagen wurde im Digitalausschuss des Bundestags ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur schnellstmöglichen Einführung digitaler Identitäten in Deutschland diskutiert. In dem Antrag aus dem Januar (20/5354) wird unter anderem gefordert:
W mit Ländern, Kommunen und der Wirtschaft eine Strategie für sichere digitale Identitäten in öffentlichen Verwaltungen und der Wirtschaft zu entwickeln; diese solle auch aufzeigen, wie eine Standardisierung für einen nutzerfreundlichen Gebrauch der drei Säulen eID, eIDAS und ID-Wallet gewährleistet werden kann;
W die Zuständigkeiten in einem federführenden Bundesministerium zu bündeln,
W einen Rechtsanspruch der Bürger auf Authentifizierung mit staatlichen Stellen durch eine digitale Identität ab dem 1. Januar 2025 einzuführen und W das Pilotverfahren der SmartID zeitnah abzuschließen.
Der Antrag wurde abgelehnt, doch ist in den letzten Monaten in
Sachen digitale Identität einiges in Bewegung gekommen, getrieben auch durch die Entwicklungen auf EU-Ebene. Im Juli begannen hier Feldversuche zu digitalen Identitäten mit dem Ziel, die digitalen Ausweisfunktionen weiterzuentwickeln und EU-weit zu standardisieren. Verantwortlich für die Pilotprojekte zu den EU Digital Identity (EUdi) Wallets ist das deutsch-französisch geführte Konsortium Potential.
Kurz zuvor startete das BMI eine Konsultation zur EUdi-Brieftasche, um die Infrastruktur für digitale Identitäten nach eIDAS 2.0 in einem offenen und partizipativen Entwicklungsprozess zu erarbeiten. Vertreter der Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, aber auch Branchenorganisationen, Bürgerinnen und Bürgern haben so die Möglichkeit, sich einzubringen.
Online-Ausweis auch 2023 noch kaum genutzt
Aber wie sieht es mit der eigentlich zentralen Identifizierungslösung aus – dem Online-Ausweis? Die Grundlage für die digitale Nutzung des Personalausweises ist längst gelegt: Die Online-Funktion wurde 2010 integriert, schreckte aber mit ihrer umständlichen Handhabung – Aktivierung, Verwendung eines Lesegeräts – die Nutzer ab. Zudem fehlten Anwendungsfälle. Inzwischen ist die Nutzung weit unkomplizierter: Seit 2017 ist die Online-Funktion automatisch aktiviert. Auch das Lesegerät braucht es nicht mehr, denn der Ausweis lässt sich per App auch
Studie von elfnullelf und NCP
über das Smartphone auslesen. Doch das ist den Wenigsten bekannt.LautdemaktuelleneGovernment Monitor der Initiative D21 und der Technischen Universität München (TUM) wissen nur 24 Prozent der Befragten, dass man den Online-Ausweis mit dem Smartphone nutzen kann. Der Monitor untersucht jährlich den aktuellen Stand und vor allem die Einschätzungen der Bürger zu digitalen Verwaltungsleistungen. Leider zeigen sich auch in den Umfragen 2023 kaum Fortschritte bei der Nutzung des Online-Ausweises. Zwar stieg die Nutzung um 4 Prozentpunkte, allerdings nur auf 14 Prozent. Das liegt nicht nur an der erwähnten Unkenntnis über die Handhabung, sondern nach wie vor an mangelnden Anwendungsoptionen. Auf die Frage, warum sie den Online-Ausweis bisher nicht genutzt hätten, antworteten 38 Prozent (mit einem einsatzbereiten Online-Ausweis): „Mir sind keine Anwendungsmöglichkeiten bekannt“, weitere 21 Prozent konnten keinen Nutzen erkennen. Wie Prof. Dr. Helmut Krcmar, Professor für Wirtschaftsinformatik und Beauftragter des Präsidenten für den TUM Campus Heilbronn, kritisiert, binden die Dienste selbst die Online-Ausweisfunktion nicht konsequent genug ein: „Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen“, so Krcmar. Immerhin 245 Anwendungsfälle hat das Bundesinnenministerium auf seiner Website zusammengetragen. Ob Bürger dort danach suchen, ist eine andere Frage. In den Diskussionen beim GovTalk, dem Netzwerkevent zum eGovernment
Zero Trust für Kommunen
Eine aktuelle Studie erhebt Daten zur Zero-Trust-Umsetzung in der kommunalen IT und untersucht mögliche Auswirkungen auf Zukunftsprojekte, Automatisierung und weitere Themen.
Ein Zero-Trust-Ansatz für die IT der Kommunalverwaltungen – mit einer gemeinsamen Studie legen das Beratungsunternehmen elfnullelf und die Security-Experten von NCP die Messlatte hoch. Gerade für kleinere Kommunen ist häufig schon der BSI-Grundschutz zu komplex. Allerdings sind die Auswirkungen von Cyberattacken auf die Verwaltungen so schwerwiegend und langwierig, dass das Prinzip „Traue niemandem“ berechtigt ist: Von 109 befragten Vertretern von Kommunen aus 12 Bundesländern stimmten 41 Prozent voll der Aussage zu: „Zero Trust spielt für die IT-Sicherheit von Kommunen eine wichtige Rolle“, weitere 39 stimmten eher zu. Die Umsetzung steht allerdings erst am Anfang. Für deren Bewertung wurden acht Kriterien aus dem Zero-Trust-Leitfaden des Na-
PPP, PCP und PPI: Die Notwendigkeit und Umsetzung von Kooperationen.
Wie können deutsche Verwaltungen lernen, Cloud-Lösungen zu vertrauen?
Podiumsdiskussion zu „Digitalen Identitäten“ beim GovTalk am 16. Oktober mit Hagen Joachim Saxowsky, BMI; Mag. Maria Ulmer, CDO des Bundes in Österreich, und Dr. Peppino Giarritta, Beauftragter von Bund und Kantonen für die Digitale Verwaltung Schweiz. Moderation: Ann Cathrin Riedel, GF NExT (v. r.)
Monitor, zeigte sich aber auch, dass die Einbindung der Online-Ausweisfunktion allein in Verwaltungsleistungen wohl noch nicht genügt, wenn man von 1,4 Behördengängen pro Jahr ausgeht. Eine Lösung wird daher in der Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, insbesondere mit dem Bankensektor, gesehen. Kritiker warnen allerdings generell vor der Gefahr der Überidentifizierung, bei der die Identifizierung von Unternehmen auch in Fällen eingesetzt wird, wo es nicht zwingend nötig wäre. Auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger ist ein Bedarf an (einheitlichen) Identifizierungsmöglichkeiten durchaus da. Deutlich wird das am Beispiel der Einkommenssteuererklärung. Der eGovernment Monitor listet hier insgesamt fünf verschiedene Möglichkeiten zur Identifizierung auf, mit Abstand am meisten genutzt wird dabei das Elster-Zertifikat. Gleichzeitig wünschen sich aber über die Hälfte der Befragten eine einheitliche Identifizierung. Zudem zeichnet sich allgemein eine Steigerung bei der mobilen Nutzung von Verwaltungsleistungen ab und 28 Prozent der Befragten nutzen auch bereits Wallets auf dem Smartphone. Der häufigste Grund dafür: Das Smartphone ist immer dabei. Die Studienautoren schließen daraus auf eine größere Aufgeschlossenheit auch gegenüber der Smart-eID. Das bestätigt auch eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Demnach wollen 58 Prozent der Befrag-
tional Institute of Standards and Technology (NIST) herangezogen:
W Es werden nur Verbindungen von autorisierten Geräte zugelassen, W alle Netzwerkverbindungen sind verschlüsselt, W alle Geräte der Organisation sind durch mehrere Schutzschichten und Überprüfungen abgesichert, W Session-basierter Zugriff, W Dynamic Policy: Für die Zugriffskontrolle werden neben Authentifizierungsinformationen weitere Variablen miteinbezogen, W Echtzeitmonitoring, W strikte Einhaltung der Policy, W Daten werden gesammelt und zur Systemverbesserung genutzt.
Der Blick auf acht zentrale Zero-
ten ihren Personalausweis auf dem Smartphone ablegen. Es zeichnet sich also ab, dass bei ausreichenden Anwendungsoptionen die komfortable Smartphone-Option der Nutzung des Online-Ausweises insgesamt einen Schub verleihen könnte.
Smart-eID: Die Technik steht bereit, die Haushaltsmittel nicht
Und dazu gab es Ende August schließlich auch eine gute Nachricht. In ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage der CDU schreibt die Bundesregierung: „Die Fertigstellung der Smart-eID ist für das vierte Quartal 2023 vorgesehen.“ Mögliche Schwierigkeiten sind dabei wohl nicht technischer Natur, wie eine Nachfrage im Rahmen der GovTalk-Veranstaltung ergab. Die Smart-eID sei „technisch ausentwickelt“, sagte Hagen Saxowski vom BMI, „aber es ist auch eine Frage der Haushaltsmittel.“ Wenn dieser Dienst bereitgestellt würde, ergäben sich daraus sofort auch entsprechende Verpflichtungen, nicht nur im kommenden Jahr, sondern auch darüber hinaus. Man sei aber gerade noch in der Haushaltsaufstellung und müsse zunächst eine definierte Haushaltssituation haben. Unverändert gegenüber 2021 ist die geringe Anzahl der unterstützten Geräte: In der Antwort der Bundesregierung sind nachwievornurmehrereSamsungModelle aufgeführt. nh
Trust-Bestandteile habe gezeigt, dass nur eine einzige Kommune alle acht Bestandteile schon umgesetzt hat. „Dabei legen die Studienergebnisse nahe, dass Zero Trust auch weitere kommunale Digitalisierungsinitiativen beflügelt oder mit ihnen Hand in Hand geht“, erläutert Fabian Haun, Geschäftsführender Gesellschafter von elfnullelf und Autor der Studie. Mit der Studie sollten aber nicht nur Einschätzungen und Umsetzungsstand von Zero-Trust-Ansätzen erfragt, sondern es sollte auch untersucht werden, welche Auswirkungen die Umsetzung von Zero Trust in Kommunen hat.
Zukunft der Öffentlichen Verwaltung
Mit PPP, PCP und PPI auf zu neuen Horizonten
Stellen Sie sich vor, Sie betreten das Einwohnermeldeamt um die Ecke, Ihre allgemeine Ausweiskarte in der Hand – ihr aktuelles Anliegen, in Bearbeitung befindliche Anträge, aber auch Gesundheitsdaten und Fahrberechtigungen sind darauf gespeichert. Sie checken am Self-Check-in ein und innerhalb kürzester Zeit bekommen Sie Ihren neuen Reisepass ausgehändigt. Den Erhalt unterschreiben Sie natürlich nicht – ein Irisscan reicht vollkommen aus.
Klingt nach Deutschland 2080 und vollkommen utopisch? Ist aber schon heute Realität – zumindest in der Republik Ruanda. Warum aber nicht in Deutschland? Und was brauchen Verwaltungen, Konzerne und Start-ups, um dem Beispiel zu folgen und gemeinsam eine umfassende, inklusive, nutzendenzentrierte und nachhaltige Verwaltungsdigitalisierung zu schaffen?
Wir blicken in diesem Artikel aus unterschiedlichen Perspektiven auf den aktuellen Fortschritt der Verwaltungsdigitalisierung. Dabei werden wir auf die Notwendigkeit von Kooperationen und gemeinsamen Projekten stoßen und auf die Frage: Wie können wir diese vergaberechtskonform umsetzen?
Deutschland maximal im Mittelfeld
Mit Blick auf die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes zeigt das Institut der Deutschen Wirtschaft, dass die Öffentliche Verwaltung in Deutschland bei der Bereitstellung digitaler Dienstleistungen im EUweiten Vergleich auf Rang 18 von 27 Mitgliedsstaaten liegt. Und auch, wenn in den vergangenen Jahren an der Umsetzung und Bereitstellung von Onlinediensten gearbeitet wurde, in den Bundesländern wurden nur zwischen 40 und 60 Dienstleitungen flächendeckend zugänglich gemacht – von 575 vereinbarten.
Gleichzeitig sehen wir große Fortschritte und Ambitionen, unter anderem im Bereich Registermodernisierung, genauer: Datenbereitstellung und -nutzung. So betont die jüngste Weiterentwicklung der Nationalen Datenstrate-
gie nicht nur die Wichtigkeit der Datenlabore auf Bundesebene, sondern auch die stetige Weiterentwicklung sektoraler Datenräume, zum Beispiel des Mobility Data Spaces oder des Datenraumes Kultur. Insbesondere die Interoperabilität zwischen offenen und in sich geschlossenen Datenräumen sowie Forschungsdatenplattformen und fachspezifischen Infrastrukturen in öffentlichen Verwaltungen soll weiterhin verbessert und die zentrale Bereitstellung von Daten vorangetrieben werden. Mit Blick auf die Möglichkeiten zur Verwaltungsdigitalisierung durch Einbringung externer Innovationen und Lösungen zeigt eine Gartner-Studie aus dem Jahr 2022: Der durchschnittliche Beschaffungszyklus in der Öffentlichen Verwaltung liegt weltweit bei rund 22 Monaten – das ist nicht zuletzt für junge, innovative Unternehmen schlichtweg zu langwierig und hemmt die Implementierung digitaler Lösungen in der Verwaltung.
Digitalisierung auf allen Ebenen
Thomas Bönig, CIO und CDO der Landeshauptstadt Stuttgart, geht noch einen Schritt weiter: Er ist der Überzeugung, dass Verwaltungsdigitalisierung nur dann funktioniert, wenn Veränderungen nicht nur von außen in die Öffentliche Verwaltung eingebracht würden, sondern auch die Verwaltung selbst sich transformiert. Das könne zum Beispiel heißen, dass nach dem privatwirtschaftlichen Vorbild die sogenannte New Work an Bedeutung gewinne, agile Arbeitsweisen implementiert,
von Bietergemeinschaften oder über Öffentlich-Private Partnerschaften (Public-Private Partnerships – PPP), Vorkommerzielle Auftragsvergaben (Pre-Commercial Procurement – PCP) und den Einkauf innovativer Produkte und Lösungen (Public Procurement of Innovative Solutions – PPI). Lassen Sie uns einen Blick auf diese Vergabearten werfen und schauen, wie Kooperationen bei der Umsetzung einer umfassenden Verwaltungsdigitalisierung genutzt werden können.
Passgenaue Lösungen erarbeiten
100 Prozent der Beschaffungskosten zur Verfügung.
Innovative Lösungen EU-gefördert beschaffen
Hierarchien abgebaut und Anreize gesetzt würden. Oder, konkret gesprochen, sollten Laptops bereitgestellt werden, ein kontinuierliches Schulungsangebot umgesetzt und Möglichkeiten zum Arbeiten im Homeoffice angeboten werden.
Zusätzlich habe man als mittelständisches Unternehmen kaum noch eine Chance, an den großen öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen, so Bönig. Die Marktpräsenz großer Unternehmen sei zu groß und würde kleine und mittelständische Unternehmen und mit ihnen innovative Lösungen verdrängen. Deshalb böten sich Partnerschaften und Angebote als Bietergemeinschaften an.
Digitalisierung von Menschen für Menschen
Insbesondere unter jungen Unternehmen, im Speziellen unter denen, die Technologien für Verwaltungen bereitstellen (GovTechs), hat sich die Meinung verfestigt, dass Verwaltungsdigitalisierung nur dann erfolgreich sein könne, wenn alle beteiligten Menschen mitgenommen würden. Nur so kann eine umfassende und inklusive Digitalisierung umgesetzt werden. Produkte und Lösungen zu implementieren, ohne sie gemeinsam zu erproben oder an Bedürfnisse anzupassen, kann nachhaltig und langfristig nicht funktionieren.
Dieses gemeinsame Erproben kann durch Partnerschaften mit etablierten Unternehmen, also über bestehende Rahmenverträge funktionieren, durch das gemeinsame Erbringen von Leistungen in Form
Mithilfe von Partnerschaften zwischen der Öffentlichen Verwaltung und der privaten Wirtschaft können effiziente Kooperationen entstehen, in deren Rahmen gemeinsam Lösungen entworfen und geplant, aber auch umgesetzt werden. Darüber hinaus bieten PPPs die Möglichkeit, Projekte gemeinsam zu betreuen, Verantwortlichkeiten zu verteilen und aus der Öffentlichen Hand in die Hände von Expert:innen zu geben, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Dabei können nicht zuletzt bereits vorhandene Lösungen und Lösungsansätze aus der Verwaltung weiterverwendet und -entwickelt werden. Während der private Partner die Verantwortlichkeit über die Bereitstellung und Entwicklung der Lösung übernimmt, verantwortet sich die Öffentliche Hand zur Gewährleistung der gemeinwohlorientierten Ziele. Besonders dabei ist, dass die Finanzierung der Partnerschaft ganz oder teilweise durch den privaten Partner erbracht wird. Dies ist allerdings vor allem in der Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen situativ und kritisch zu evaluieren.
Gemeinsame Erforschung und Entwicklung von Leistungen
Bei einer PCP steht das gemeinsame Erforschen im Mittelpunkt der Zusammenarbeit. Dies liegt vor allem darin begründet, dass zur Initiierung einer solchen Partnerschaft noch überhaupt kein Produkt vorhanden sein muss. Dienstleistungen und Lösungen, die nicht am Markt vertreten sind, werden im Rahmen eines dreistufigen Forschungsprojektes gemeinsam entwickelt. Darin zeigt sich die besondere Inklusivität dieser Vergabeart: Nicht nur Unternehmen und Verwaltung können über diesen Weg einfacher zusammengebracht werden, auch Verwaltungsmitarbeitende werden aktiv zur Teilhabe an der Entwicklung ermutigt. Dabei spielen die Kommunikation und gemeinsame Evaluierung von Herausforderungen, Bedarfen und Bedürfnissen eine wichtige Rolle. Bislang ist diese Form der Zusammenarbeit noch recht ungenutzt –auch, wenn erste Kommunen, darunter die Stadt Freiburg, als Vorreiter vorangehen.
Außerdem interessant: Horizont Europa stellt für die grenzüberschreitende Beschaffung innovativer Lösungen in Form von PCPs Fördergelder in Höhe von bis zu
Mit einer EU-Förderungsmöglichkeit von bis zu 50 Prozent der Beschaffungskosten bietet die PPI hingegen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit für innovative, also sehr junge, nicht notwendigerweise am Markt vorhandene Unternehmen und deren Lösungen. In einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit werden die Nutzung und Passgenauigkeit der Lösung evaluiert und Anpassungen durchgeführt. Die Bedürfnisse der Öffentlichen Verwaltung stehen im Fokus und ein weiterentwickeltes, neues Produkt kann entstehen –mit hoher Qualität und unter Beachtung der Kosteneffizienz. Aber auch aus Perspektive junger Anbieter:innen ist diese Form der Partnerschaft spannend: Sie bietet die Möglichkeit, die Verwaltung als erfahrene Erstkundin und frühzeitige Anwenderin zu gewinnen, während das Produkt des Unternehmens gleichzeitig und in Zusammenarbeit mit Nutzenden weiterentwickelt werden kann. Um innovative Lösungen und die Öffentliche Hand nachhaltig erfolgreich zusammenzubringen, muss nicht das Vergaberecht verändert werden, sondern nur die Art und Weise, wie wir es nutzen. Wir müssen alte Pfade verlassen und Potenziale des Vergaberechts anwenden. Nur so können wir inklusiv handeln und kleinen, jungen und innovativen Unternehmen die Möglichkeit zur Zusammenarbeit bieten. Dabei wird es zwangsläufig auch einen Kulturwandel innerhalb der Verwaltung geben müssen, Anreize zur Zusammenarbeit müssen gesetzt werden und Partnerschaften zwischen Verwaltungen, Konzernen und Start-ups, kleinen und mittelständischen Unternehmen initiiert werden. Durch Kooperationen steigt die Chance auf eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung und vielleicht auch auf automatisierte Reisepassausgaben, wie in Ruanda etwa. In der kommenden Ausgabe werden wir einen Teilbereich der Zukunft unter die Lupe nehmen und Generation Z einmal genauer betrachten. Welche Rolle spielen junge Menschen, vor allem im Angesicht des nahenden Fachkräftemangels auf dem Arbeitsmarkt für die Öffentliche Verwaltung? Sind Sie Verwaltungsmitarbeiter:in der Generation Z oder sind Ihre Kolleg:innen es? Schreiben Sie mir Ihre Erfahrungen an: laura.detels@ govmarket.io. Ich freue mich auf Ihre Einblicke. Bis dahin wünsche ich Ihnen allzeit gute Partnerschaften und eine gelungene Zusammenarbeit. Ihre Laura Detels
Die Autorin
Laura Detels, zuständig für Regierungsbeziehungen bei der GovMarket GmbH, setzt sich mit ihren Kolleginnen für eine innovative Beschaffung ein, um Start-ups und die Öffentliche Verwaltung näher zusammenzubringen.
[ govmarket.io ]
Videokonferenzen in Behörden
Technik & Dienstleistung
Behördengang von zu Hause aus
Behördengänge können lästig sein und kosten besonders den Bürgerinnen und Bürgern oft eine Menge Zeit. Dabei gibt es zahlreiche Verwaltungsvorgänge, für die der Weg aufs Amt gar nicht zwingend erforderlich ist. Im Gespräch mit OpenTalk erklärt Geschäftsführer Peer Heinlein, welchen Vorteil Videokonferenzlösungen bieten und was es dabei zu beachten gilt.
Wie können Videokonferenzen genutzt werden? Welche Vorgänge müssen weiterhin persönlich abgewickelt werden? Heinlein: Oftmals ist für viele Verwaltungsprozesse keine physische Anwesenheit des Bürgers vor Ort notwendig. Ein Bürger kann über ein Web-Portal einen Termin vereinbaren, der Übertragung seiner Daten zustimmen und bekommt dann eine E-Mail mit den erforderlichen Zugangsdaten. Durch Screensharing können zusätzlich Informationen geteilt werden, was den Vorgang für den Bürger verständlicher gestaltet. Wenn gewünscht, kann das Gespräch aufgezeichnet und zur jeweiligen Akte hinzugefügt werden. Dies erleichtert die Arbeit des Verwaltungsmitarbeiters und erspart dem Bürger lange Wartezeiten im Amt. Allerdings gibt es gesetzliche Bestimmungen, die physische Anwesenheit vorschreiben. Ein Beispiel hierfür sind Gemeinderatssitzungen. Häufig wird hier bei Abstimmungen eine persönliche Anwesenheit gefordert, nicht aufgrund einer zwingenden Notwendigkeit, sondern weil Videokonferenzen bis vor einigen Jahren noch nicht so weit verbreitet waren. Hier ist der Gesetzgeber häufig noch nicht so weit wie die technischen Lösungen. Glücklicherweise werden viele dieser Bestimmungen aktuell überarbeitet.
Worauf kommt es bei Lösungen für Videokonferenzen in Behörden an?
Heinlein: Bei der Implementierung im behördlichen Bereich müssen wir die folgenden Besonderheiten beachten:
W Benutzerfreundlichkeit: Viele Nutzer sind nicht technikaffin. Daher muss die Anwendung intuitiv und einfach in der Bedienung sein. Es sollte keine zusätzliche Hardware, spezielle Software oder Systemanpassungen notwendig sein. Und auch der Support-Aufwand muss gering gehalten werden.
W Anpassungsfähigkeit: Es kann nicht vorausgesetzt werden, dass alle Nutzer moderne Hardware besitzen. Die Lösung muss sich den verfügbaren Systemressourcen anpassen. Dies gilt insbesondere für Netzwerkverbindungen, die über VPNs, schmalbandige oder besonders gesicherte Internetzugänge laufen. Die Software muss die Band-
breite in jede Richtung individuell für jeden Teilnehmer optimieren können.
W Integration: Eine nahtlose Integration in bestehende Benutzermanagementsysteme ist oft unerlässlich. Diese Systeme können komplex und über verschiedene Verwaltungsebenen verteilt sein. Eine manuelle Pflege der Benutzerdaten ist daher nicht praktikabel.
W Datenschutz: Gerade bei sensiblen personenbezogenen Daten, wie sie im behördlichen Raum verarbeitet werden, darf es keine Kompromisse geben. Daher bieten wir OpenTalk nicht nur als SaaSDienst in unseren eigenen deutschen Rechenzentren, sondern auch als On-Premise-Lösung an, so dass jeder die Hoheit über seine eigenen Daten behält. Es werden keinerlei Analysedaten an uns als Hersteller zurück übertragen. So können wir maximale digitale Souveränität sicherstellen.
W Einbindung fachspezifischer Anwendungsfälle:
Eine Videokonferenzlösung für Behörden sollte auch Funktionen für spezielle Szenarien wie revisionssichere Abstimmungen und formelle Sitzungsprotokolle bereitstellen.
Wie können sowohl die Vertraulichkeit als auch der Datenschutz bei dieser Art der Videokonferenzen gewährleistet werden?
Heinlein: Wer die Sicherheit und Vertraulichkeit der Daten sicherstellen will, darf zunächst selbst kein blindes Vertrauen haben. OpenTalk ist beispielsweise eine Open-Source-Lösung, denn nur so kann Sicherheit transparent und nachvollziehbar sein. Aber auch der Betreiber einer SaaSLösung muss seinerseits ein klares Geschäftsmodell verfolgen, bei dem Sicherheit und Vertraulichkeit die Grundlage darstellen. Eine sekundäre Verwertung von Daten, ein Tracking der Nutzer, eine automatisiert mitlauschende KI oder eine Verarbeitung von Daten in Drittstaaten wie den USA sind indiskutabel. US-cloudbasierte Angebote und proprietäre Lösungen können diese Anforderungen folglich nicht erfüllen.
Auch die datenschutzrechtlichen Einwilligungen spielen eine wichtige Rolle: Wer an der Videokonferenz mit Bild teilnimmt, hat noch
lange nicht seine Zustimmung für eine Aufzeichnung seines Videostreams erteilt. Auch wer sich per Telefon einwählt, hat seiner eigenen Aufzeichnung nicht automatisch zugestimmt.
Identifikationsmöglichkeiten wie die ELSTER-ID oder die BundesID bieten nicht nur technisch ein höheres Schutzniveau als bei einem einfachen Anruf, sondern erweitern auch die Möglichkeiten, besonders schützenswerte Daten gemäß DSGVO zu übertragen.
Welchen Vorteil bieten SaaSLösungen hier gegenüber On-Premise-Modellen?
Heinlein: Beide Betriebsmodelle haben ihre eigenen Vorzüge. Bei On-Premise hat der Nutzer volle Kontrolle über seine Daten und Systeme, muss jedoch die gesamte Infrastruktur selbst betreuen und ist dann auch für deren Sicherheit voll verantwortlich.
Bei der SaaS-Option liegt diese Verantwortung beim Betreiber des SaaS-Modells, der dann für Sicherheit, Betrieb, Wartung und Skalierung der Videotelefonie-Lösung zuständig ist.
Nach den Tests von OpenTalk in verschiedenen Einrichtungen: Was lässt sich zur Akzeptanz des Angebots durch die Nutzerinnen und Nutzer sagen?
Heinlein: Wir haben von Anfang an auch die Akzeptanz und einfache Bedienbarkeit durch nicht technikaffine Nutzer bei der Gestaltung unseres Frontends in den Vordergrund gestellt. Und das hat sich gelohnt: Nutzer loben nicht nur die unkomplizierte Bedienung im Browser, sondern auch die sympathische Gestaltung und Barrierefreiheit unserer Oberfläche. Die Konferenzmoderatoren fühlen sich ebenfalls wohl: Bei uns sind alle Funktionen direkt im Browser verfügbar, das vermeidet individuelle Softwareprobleme. Auch aus technischer Sicht bekommen wir Zuspruch. Durch die containerbasierte Installation ist die Lösung in zwei bis drei Stunden voll einsatzfähig, einfach administrierbar und auch dauerhaft leicht zu updaten und zu warten. Die Möglichkeit, OpenTalk in ein bestehendes Benutzermanagement zu integrieren, spart täglichen Aufwand und macht die Lösung sofort startklar.
Das Interview führte Chiara Maurer
Digitalisierungmussnichtkompliziertsein
Einfacherundsicherer DatenaustauschfürBehörden
DerRufnachDigitalisierungfürBehördenwirdimmerlauter. Häufig liest man in der Presse Meldungen von langen Schlangen vor Bürgerbüros, genervten Bürger:innen und überarbeitetenBeamt:innen.HierkanndieDigitalisierung der Kommunikation Abhilfe schaffen und dabei helfen, Prozessezubeschleunigen.
Doch gerade der digitale Austausch birgt auch einige Risiken. Immer, wenn es um sensible Daten geht, ist auch CyberkriminalitäteinThema–dasindBehördenleiderkeine Ausnahme. Und auch die Budgetentscheidungen der Regierung erleichtern Behörden ihre Digitalisierungsprojekte nicht. Umso wichtiger ist es zu verstehen, wie ohne großen Kosten- und Personalaufwand die Digitalisierung EinzuginjedeBehördehaltenkann.
Dass sicherer und Ende-zu-Ende-verschlüsselter AustauschvonDatenkostenschonendmöglichist,zeigtIhnen unser Experte Sebastian Borchi in unserem Webinar. ErfahrenSieanpraxisnahenBeispielenwiewichtigeinfache Lösungen sind, die sich intuitiv bedienen lassen und keinenMehraufwanderfordern,wieeineschnelleKommunikationvonBürger:innenundBehördenüberFormulareauf der Webseite der Behörden möglich ist und wie ein direkter Draht zum zuständigen Beamten den Austausch vereinfachtundbeschleunigt.
Natalie Ziebolz Redaktionsleitung eGovernment
Konferenz-Hotline: 0821 2177-174
SebastianBorchi HeadofSales FTAPISoftwareGmbH
Technik & Dienstleistung
Souveränität, Sicherheit, Compliance
Der Public Sector und die Cloud
Wie können deutsche Verwaltungen lernen, der Cloud zu vertrauen? Und was tun Cloud-Anbieter, um solch ein Vertrauen zu rechtfertigen? Darüber haben wir mit Dr. Daniel Holz, Vice President EMEA North von Google Cloud, gesprochen.
Ende August 2023 hat Google die Cloud-Region Berlin-Brandenburg eröffnet. Was bedeutet, dass die dortigen Kunden lokale CloudKapazitäten nutzen können. Für die Kunden aus dem Public Sector hat das Wörtchen „lokal“ dabei besondere Bedeutung. „Es ist das Sahnehäubchen, wenn man den Behörden sagen kann, dass sie die Cloud-Dienste direkt aus Berlin nutzen können“, sagt Dr. Daniel Holz, VP EMEA North bei Google Cloud, und verantwortlich für die Region Nord. Mit der Erschließung der neuen Region rücke man in die Nähe der Berliner Behörden.
Auch technisch hat die neue Berliner Google-Region Vorteile. Laut Holz gehe es „tatsächlich einen Tick schneller, wenn man sich in räumlicher Nähe des Rechenzentrums befindet“. „Große Behörden mit großen Rechenleistungen, zum Beispiel für Analysen oder Simulationen, merken das durchaus“, meint Holz, der vor seiner mittlerweile dreijährigen Google-Tätigkeit bei SAP beschäftigt war.
„Die Cloud-Region Berlin-Brandenburg ist für unsere Hauptstadtregion eine riesige Chance“, freute sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner über die Investition von Google. „Mit den neuen Möglichkeiten, die die Google-Cloud-Region mit sich bringt, wird der Standort Berlin-Brandenburg noch einmal attraktiver für zahlreiche unterschiedliche Wirtschaftsbereiche. Hier existieren die besten Bedingungen, damit sich Unternehmen ansiedeln, weitere Start-ups gegründet werden und neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen können“, sagte Wegner. Berlin-Brandenburg ist für Google bereits die zweite Cloud-Region in Deutschland. Die erste Region war das Rhein-Main-Gebiet, in das auch weiterhin kräftig investiert wird. So wurde in Hanau kürzlich das erste eigene Google-Rechenzentrum eröffnet.
Google hat insgesamt 39 CloudRegionen, wobei es außerhalb von Nordamerika weltweit nur vier Länder gibt, die mehr als eine Cloud-Region haben – dazu gehört nun auch Deutschland.
„Enormer Bedarf“
Google investiert natürlich nicht aus Selbstlosigkeit in Systeme für den deutschen Public Sector. „Es gibt enormen Bedarf“, bestätigt Holz und meint damit nicht nur die Verwaltungen, sondern auch die Bürger selbst. „Aber wie will man zukünftig noch die ganzen
Systeme betreiben, wenn man nicht mehr genügend IT-Nachwuchs findet?“, spricht der Vice President eine Problematik an, die auch die Öffentliche Verwaltung umtreibt. „Die Kombination aus Nachfrage aus dem Markt und den Institutionen selbst ruft sehr stark nach Cloud“, meint er. Die Cloud sei
länder anschließt, braucht man dafür noch weitere Kapazitäten –zum Beispiel hinsichtlich der Netzwerkkomponenten oder beim Energiebedarf. Aber mit der Cloud geht das auf Knopfdruck“, erläutert Holz. „Man kann also bessere Services nutzen mit deutlich weniger Mitarbeitern.“
„Der Motor kommt von uns, das Chassis von T-Systems“
Dr. Daniel Holz, VP EMEA North, Google Cloud
schließlich „immer up to date“ und „immer sicher“ – ganz ohne die Notwendigkeit, lokale Teams vorzuhalten. Zwar brauche man auch in den Behörden vor Ort Mitarbeiter, die sich beispielsweise um die Fachanwendungen kümmern oder neue Nutzer anlegen, aber es würden viele Dinge wegfallen. Auch, was die Hardware betrifft. „Wenn man morgen drei weitere Bundes-
Compliance
Für den deutschen Markt sind die Themen Hochsicherheit, Souveränität und Compliance enorm wichtig. „Wir haben für alle Lösungen eine Level-5-Zertifizierung vom BSI, und wir haben entsprechende Prüfberichte der Datenaufsichtsbehörden“, beschreibt Daniel Holz die Anstrengungen von Google, die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Parallel setzt das Unternehmen auf eine enge Partnerschaft mit T-Systems und deren Sovereign Cloud. „Wir bieten also alles an, was es braucht, um Cloud in Deutschland sicher zu betreiben“, so Holz.
T-Systems habe man bewusst ausgewählt – „als Partner, der selbst schon große Aufträge für die Öffentliche Hand abgewickelt hat“. Zudem gebe es viele Institutionen, die einen deutschen Vertragspartner benötigen. Und tatsächlich ist es so, dass Kunden, die sich für die Sovereign Cloud und Google entscheiden, den Vertrag nicht mit Google, sondern mit TSystems schließen. „Der Motor
kommt von uns, das Chassis von T-Systems“, veranschaulicht Holz. T-Systems lege dieselbe Qualität, Sicherheitslevel und Richtlinien für die Cloud an wie für ihre anderen Produkte.
Verwaltungscloud
Die Bemühungen der deutschen Regierung um eine deutsche Verwaltungscloud hält Daniel Holz für den richtigen Weg. „Die Verwaltungscloud-Strategie ist sehr begrüßenswert“, sagt er. Allein schon deswegen, da es nun ein offizielles Papier gebe und man sich auf Richtlinien geeinigt habe. Zudem komme es Google entgegen, dass es bei der Verwaltungscloud stark um Open Source gehe. „Im Grunde ist die gesamte Google-CloudPlattform in weiten Teilen ein kuratiertes Open-Source-Angebot“, betont Holz.
Der Vice President hat bezüglich der Verwaltungscloud aber auch Verbesserungswünsche. „Der Fokus liegt im Moment noch sehr stark darauf, dass man die existierenden öffentlichen IT-Dienstleister miteinander besser vernetzt, dass man quasi die bestehenden On-Premise-Architekturen noch mehr miteinander sprechen lässt“, erläutert Holz. Das sei zwar gut, aber schaffe nicht die Qualität, die man sich hinsichtlich Kostenreduktion, wegfallender Basisdienste, Vereinheitlichung, Kosteneffizienz und Performance wünsche.
„Effiziente Datenanalyse oder Künstliche Intelligenz einzusetzen wird aus unserer Sicht nur möglich sein, wenn man das öffnet“, meint Holz.
„Klaus Vitt hat immer gesagt: ‚Cloud on premise, das ist die Lösung für Deutschland‘“, zitiert Holz den ehemaligen Bundes-CIO. Genau dies könne man bald mithilfe der sogenannten Air-gappedCloud, die T-Systems noch vor Jahresende live nehmen werde. Das Portfolio mit der Sovereign Cloud werde dadurch perfekt abgerundet, da der Kunde entscheide, welche Daten rein- oder rausfließen.
„Die Air-gapped-Variante kann komplett ohne Verbindung zu Google laufen“, versichert Holz.
„Das wird dann hoffentlich die letzten Zweifel ausräumen.“ su
20 Jahre Linux
Die Bayerische Vermessungsverwaltung (BVV) arbeitet seit mittlerweile 20 Jahren mit dem Betriebssystem Linux. Für die BVV ist dies ein Grund zu feiern, da sich Linux als „zuverlässige und leistungsstarke Alternative zu kommerziellen Betriebssystemen“ erwiesen habe.
„Die Entscheidung, auf Linux umzusteigen, war für uns ein Meilenstein“, sagt Daniel Kleffel, Präsident des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. „Dank des OpenSource-Status von Linux konnten wir unsere fachspezifischen Anforderungen umsetzen und haben so beispielsweise ein besonders effizientes Management der Clients.“
Zum Beispiel komme bei der Installation und Konfiguration von PCs und Außendienst-Notebooks eine von der BVV selbst entwickelte, hochspezialisierte Software zum Einsatz. „Durch einfache Administration mittels Weboberfläche und eigenen Installationsroutinen werden Endgeräte innerhalb weniger Minuten einsatzbereit gemacht“, heißt es von der BVV. Man habe außerdem zahlreiche Projekte erfolgreich unter Linux durchgeführt, darunter die Entwicklung des Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystems als integriertes Fachprogramm der Ämter.
Wie die BVV betont, seien durch Linux „erhebliche Kosten eingespart“ worden. Und auch die Administration der rund 3.500 Geräte sei abgespeckt worden und laufe „mit einem geringen ITPersonalaufwand“.
Vor 20 Jahren startete die Verwaltung mit Linux. Anfang 2003 kam es im damaligen Vermessungsamt Fürstenfeldbruck – heute: Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung –erstmals zum Einsatz. In den darauffolgenden Wochen wurden auch die anderen bayerischen Vermessungsämter umgestellt. Die 51 Ämter mit 22 Außenstellen führen das Liegenschaftskataster, mit rund 30.000 Grundstücksvermessungen im Jahr. su
geodaten.bayern.de
Daniel Kleffel
Tilman
Die Patient Journey: Eine digitale Odyssee?
Die Digitalisierung und ihre Potenziale zeigen sich anhand der gesamten Patient Journey, wie eine OMMAX-Studie zeigt. Dabei werden ihre Möglichkeiten an einigen Stellen intensiver genutzt als an anderen.
Online-Terminbuchungen beim Arzt, Patientenaufnahme, Gesundheits-Apps – die Digitalisierung im Gesundheitswesen hat viele Facetten. Und die werden genutzt, wie eine Studie von OMMAX jetzt zeigt. Allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.
Während einige Technologien offenbar bereits zum Alltag von Arzt und Patienten gehören, werden andere Lösungen nur selten genutzt oder gar angeboten.
Grundlage der Studie ist eine Online-Befragung von mehr als 1.000 Patienten im Alter zwischen 15 und 99 Jahren in Deutschland. Darin wurde der Digitalisierungsgrad entlang der gesamten sogenannten Patient Journey, also von der Suche einer passenden Praxis über die Aufnahme und Entlassung von Patienten bis über den Arztbesuch hinaus untersucht.
Patienten zwischen digital und analog
Dabei zeigte sich: Immerhin rund 30 Prozent der Patienten nutzen Online-Kanäle zur Praxissuche. Ungefähr ein Viertel der Befragten vertraut bei der Entscheidungsfindung außerdem auf Informationen aus Online-Reviews, Informationen auf der Website der Praxis und Social-Media-Profilen.
Wesentlich weniger nachgefragt ist bisher die digitale Terminbuchung; in 45 Prozent der Fälle werden Arzttermine per Telefon vereinbart. Online-Terminbuchungen reihen sich dahinter auf Platz zwei ein: 21 Prozent nutzen dieses Angebot. Dabei ist Doctolib mit weitem Abstand das verbreitetste Tool zur Online-Buchung. 47 Prozent der Buchungen aus der Studie wurden über dieses Tool abgewickelt. Rund 18 vereinbarten ihren Termin direkt über die Website der Praxis, und Samedi wurde von 13 Prozent genutzt, gefolgt von Doctena und Jameda.
Ein Schritt der Patient Journey, der mittlerweile fast durchgehend digital erfolgt, ist die Erinnerung an den Arzttermin. Nur noch selten erfolgt diese per Telefon. In der Studie ließen sich 38 Prozent der Patienten per E-Mail an ihren Termin erinnern und 22 Prozent nutzten SMS. Nur 16 Prozent wurden telefonisch erinnert und 12 Prozent per WhatsApp-Benachrichtigungen.
Deutlich analoger läuft dabei die Patientenaufnahme. Fast 80 Prozent der Befragten durchlaufen einen manuellen Aufnahmeprozess und können ihre Daten nicht bereits im Vorfeld eines Termins digital teilen, um Zeit zu sparen. Über die eigentliche Patient Journey
hinaus untersuchte die Studie auch, welche digitalen Mittel der Gesundheitspflege und -vorsorge Patienten außerdem nutzen. Dabei zeigte sich, dass sich besonders Gesundheits-Apps weitestgehender Akzeptanz erfreuen. Dabei sind mit 26 Prozent vor allem Apps der Krankenkassen beliebt, gefolgt von Fitness-Apps (18 Prozent), Apps zur Dokumentation von Gesundheitsdaten und Ernährungs-Apps mit jeweils über 16 Prozent und Apps zur Selbstdiagnose (10 Prozent). Nur 12 Prozent der Studienteilnehmer nutzten keine derartige App.
Gesellschaft vs. Politik
Dr. Anja Konhäuser, Partner bei OMMAX, bewertet die Ergebnisse der Studie: „Die Studie zeigt, dass politische Entscheidungsträger, Lobbygruppen und andere Bedenkenträger die Entwicklung unnötig ausbremsen. Denn mit nahezu 80 Prozent der Befragten ist die überwiegende Mehrheit der Patienten bereit, Gesundheitsdaten digital zu speichern. Zudem erachten knapp 75 Prozent der Studienteilnehmer Online-Booking-Tools als vertrauenswürdig. Offenbar ist die gesellschaftliche Akzeptanz der Digitalisierung viel weiter gediehen als der politische Wille.“ cm
In unserem Podcast „Healthcare Digital“ sprechen wir über die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Zudem haben wir in jeder Folge eine interessante Persönlichkeit aus der Digital-Health-Branche zu Gast. Wir freuen uns, wenn Sie mal reinhören! www.healthcare-digital.de/podcast
LIVE | 25. OKTOBER
Sensible Patientendaten sicher und DSGVO-konform austauschen
Digitale,verschlüsselte Kommunikation ohne Mehraufwand
Constanze Sedlmaier Partner Managerin und Expertin für sicheren Datenaustausch FTAPI Software GmbH
Sensible Patientendaten sind einerseits extrem schützenswert, andererseits ist es aber notwendig, dass sie geteilt und versendet werden, um Patient:innen schnellstmöglich die richtige Behandlung zukommen zu lassen. Hier steht der Gesundheitssektor vor einer datenschutzrechtlichen Herausforderung: Personenbezogene Gesundheitsdaten sollen digital ausgetauscht werden können, gleichzeitig aber auch vor einem unberechtigten Zugriff Dritter geschützt werden. Zudem sollte dies unkompliziert und ohne Mehraufwand möglich sein und sich idealerweise problemlos in den Arbeitsalltag integrieren lassen.
Erfahren Sie in unserem Webinar, worauf Sie achten müssen, um Ihre Patienten-Kommunikation sicher zu gestalten und Gesundheitsdaten Datenschutz-konform auszutauschen. Anhand praxisnaher Beispiele zeigen wir Ihnen, wie Sie eine verschlüsselte Kommunikation unkompliziert für Sender und Empfänger erreichen können und welches Potential die Automatisierung wiederkehrender Aufgaben hat, um Ihnen Zeit und Geld zu sparen. Jetzt anmelden unter https://voge.ly/vglnjEH/
SusanneEhness
Redaktionsleitung Healthcare Digital
Konferenz-Hotline: 08212177-174
IHRE REFERENTIN
eGov-Campus auf der INFORMATIK 2023
„IT-Kompetenzen für die Verwaltung der Zukunft”
Vom 26. bis 29. September 2023 fand an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin die 53. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik statt. Mitglieder des eGov-Campus organisierten einen Ganztagsworkshop zum Thema „IT-Kompetenzen für die digitale Verwaltung der Zukunft“. Die Beiträge spannten einen Bogen vom eGov-Campus zu Bildungsbedarfen und -angeboten im Bereich Verwaltungsinformatik an Hochschulen bis hin zu Initiativen zum Aufbau von Digitalkompetenzen auf Landes- und Kommunalebene.
Die Digitalisierung und Transformation des öffentlichen Sektors, von der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes über interne Verwaltungsdigitalisierung bis hin zur Nutzung von intelligenten Technologien wie (generative) Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen erfordern ein ganzheitliches Denken und Vorgehen in dem Veränderungsprozess. Viele der Themen betrachten die Außenperspektive von Verwaltungen, also technische Umsetzungen wie Por-
seit 2020. Aktuell sind knapp 11.500 Nutzende eingeschrieben. 16 Weiterbildungskurse sind auf der Plattform verfügbar und weitere Angebote werden entwickelt. Der eGov-Campus entwickelt sich stetig weiter, sodass auch die Lernangebote durch Modularisierung spezifischer auf das Nutzungsportfolio der Mitarbeitenden des öffentlichen Sektors zugeschnitten werden. Die Vernetzung mit existierenden Weiterbildungsangeboten (u.a. KI-Campus, Kommunal-
punktuell zu Themenstellungen Wissen vermittelt und ein stärker nutzerzentriertes Lernportfolio aufgebaut werden. Marc Egloffstein (Universität Mannheim) und Philipp Kuscher (Universität Potsdam/SHI) zeigten in ihrem Beitrag auf, wie die modularisierten Angebote in ersten Pilotkursen auf dem eGov-Campus umgesetzt werden. Michael Koddebusch (Universität Münster) untersuchte in seinem Beitrag, welche Parameter einen Einfluss auf die Teilnahme von
tale und die Kommunikation zu den Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen sowie weiteren Zielgruppen. Auch technische Themen zur internen Digitalisierung (EAkte und Fachanwendungen) und IT-Sicherheit werden vielfach betrachtet. Die Weiterbildung der Mitarbeitenden zu Themen der digitalen Transformation und Nutzung digitaler Technologien im Berufsalltag bleiben jedoch oftmals unberücksichtigt oder werden nur am Rande behandelt.
Prof. Dr. Holger Hünemohr von der Hochschule RheinMain gab in seiner Keynote Einblick in den eGov-Campus als Weiterbildungsangebot und in die wesentlichen Entwicklungsschritte des Projekts
campus) und die zukünftige Errichtung eines Bildungs-Hubs sind wesentliche Bemühungen des Projekts.
Forschungs- und Praxisbeiträge zum Aufbau von IT-Kompetenzen
Während die Absolvierung aktueller Module zeitaufwändig ist –ein Modul entspricht etwa fünf Semesterwochenstunden eines Hochschulkurses – und die wenigsten Berufstätigen ein Lernmodul am Stück absolvieren können, sollen in einer nächsten Entwicklungsphase des eGov-Campus durch Modularisierung kleinteiligere Angebote entwickelt werden. Damit soll
Weiterbildungsangeboten haben und damit die Art des Erwerbs von Digitalkompetenzen beeinflussen. Er unterschied kursbezogene Parameter (z.B. Zeitumfang), professionelle Auswahlparameter (z.B. die aktuelle Berufssituation) und private Parameter (z.B. Freizeitgestaltung) als Einflussfaktoren für die Wahl und Durchführung von Weiterbildungsangeboten durch Lernende.
Uta Katja Schlichte vom Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stellte einen praxisnahen Ansatz zur Weiterbildung interner Fachkräfte vor. Das Referat für IT Research setzt auf modernes Recruiting von IT-Fachkräften zur Bewältigung der Auf-
gaben der digitale Transformation. Die Bemühungen liegen dabei insbesondere in der Vernetzung von Wissenschaft und Forschung zur Unterstützung in der Weiterbildung der Mitarbeitenden. In Projekten zur Verwaltungsmodernisierung ist oftmals ein interdisziplinärer Denkansatz notwendig. Nassrin Hajinejad (Fraunhofer Fokus) präsentierte einen Nachhaltigkeits-Canvas zur Unterstützung in der Projektarbeit und zum Aufbau von aufgabenorientierten Kompetenzen.
Prof. Dr. Tim Pidun von der HTW Dresden zeigte auf, dass digitale Kompetenzen und im speziellen eGovernment-Kompetenzen für die öffentliche Verwaltung in den Bachelorstudiengängen Verwaltungsinformatik noch deutlich unterpräsentiert sind. Zumeist dominieren u.a. Themen wie Datenbanken und Verwaltungsrecht das Angebot der Bachelorstudiengänge. Die notwendigen Kompetenzen zur Gestaltung von IT-Landschaften und digital unterstützten Prozessen im öffentlichen Sektor werden durch die Studienangebote nicht abgedeckt.
Poster-Pitches zu ITKompetenzbedarfen und Angeboten
In einer Poster-Session wurden fünf verschiedene Beiträge präsentiert und im Anschluss gemeinsam diskutiert. Leila Feddoul von der Universität Jena präsentierte eine entwickelte Ontologie, die relevante Informationen zu Datenstandards, Formaten und APIs für die Digitalisierung bündelt und damit als Wissenskomponente die Arbeit für Mitarbeitende erleichtern soll. Nina Schäfer präsentierte die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit (VITBund) und verdeutlichte durch ihre Studie, dass IT-Kompetenzen in der Ausbildung von E-Government Fachkräften zu gering ausfallen.
Prof. Dr. Regina Polster von der Hochschule Schmalkalden erläuterte, wie wichtig individuelle Lern-
pfade und Self-Assessment-Tools für die Aus- und Weiterbildung sind. Christian Rupp (PROSOZ) präsentierte Erfahrungen aus dem Projekt „Digital Upskilling“ und zeigte mögliche Ansätze und ein Vorgehen in fünf Stufen zum Aufbau von Digitalkompetenzen auf, welche über ein EU-gefördertes Twin-Projekt zwischen Österreich, Bayern und NRW eingerichtet wurde. Sarah Söllner (Bayerisches Staatsministerium für Digitales) und Georg Holand (Atos GmbH) gaben Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand digitaler Lernangebote und Vernetzungswege des Digital.Campus Bayern.
Ein herausfordernder Weg liegt vor uns
Die abschließende Diskussion zeigte auf, dass viele Köpfe in der Wissenschaft und Praxis sich mit fehlenden IT-Kompetenzen im öffentlichen Sektor beschäftigen. Der Bedarf, IT-Kompetenzen im öffentlichen Sektor durchgängig aufzubauen, ist ein herausfordernder Weg, der viele Initiativen und ein Umdenken in der Vermittlung und Anerkennung von Weiterbildung erfordert. Mögliche Lösungsansätze wie Lernplattformen stehen den Mitarbeitenden zur Verfügung. Doch es mangelt schon in den grundlegenden Ausbildungsplänen für Nachwuchskräfte an der Vermittlung relevanter IT-Kompetenzen für die öffentliche Verwaltung der Zukunft. Die Teilnehmenden des Workshops sehen die Politik in der Verantwortung und fordern eine stärkere Unterstützung im Aufbau von IT-Kompetenzen im öffentlichen Sektor. Zum Abschluss des Workshops wurden mögliche Szenarien für eine übergreifende Zusammenarbeit und für Maßnahmen zur weiteren Stärkung der Vermittlung von IT- und Digitalkompetenzen für Mitarbeitende im öffentlichen Sektor diskutiert. Einhellig wurde abschließend von den Teilnehmenden hervorgehoben, dass grundlegende IT-Kompetenzen auch die Voraussetzung für eine verantwortungsvolle und nutzbringende Einführung von KI und maschinellem Lernen in der öffentlichen Aufgabenerfüllung darstellen.
Die Autoren
Vera Spitzer ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin in der Forschungsgruppe E-Government am Fachbereich Informatik der Universität Koblenz.
Prof. Dr. Maria A. Wimmer ist Professorin und Leiterin der Forschungsgruppe E-Government am Fachbereich Informatik der Universität Koblenz.
[ egov-campus.org ]
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14. November 2023
Fachkongress Innovatives Management 2023
Unter dem Motto „Digitalisierung. Wo bleibt der Heißhunger in der ÖV?!“ treffen Mitte November zahlreiche Entscheiderinnen und Entscheider aus dem Public Sector in Lübeck zusammen, um die neuesten Branchentrends zu diskutieren.
Im Mittelpunkt des eintägigen Kongresses steht in diesem Jahr die Frage, wie der Spagat zwischen Wandel und Kontinuität innerhalb der Öffentlichen Verwaltung unter Zuhilfenahme digitaler Technologien bewerkstelligt werden kann. Das Kongressprogramm, das aus diversen Podiumsdiskussionen, Workshops und Best-PracticeVorträgen besteht, behandelt vornehmlich die Schwerpunkte Automatisierung und Künstliche
Überblick
31 23554 Lübeck
Veranstaltungszeit: 10 bis 17 Uhr
Veranstalter MACH AG
Eintrittspreise: Die Teilnahme ist kostenfrei möglich. [ mach.de/ima ]
13. bis 16. November
Intelligenz, den Einsatz von digitalen Baukästen sowie die Chancen, Möglichkeiten und Risiken in der Verwendung von Low-CodePlattformen. Im weiteren Verlauf des Fachkongresses finden zudem diverse Workshops zu verschiedenen Themenschwerpunkten statt. Wenngleich sich die Veranstaltung in erster Linie an Entscheiderinnen und Entscheider aus dem Public Sector richtet, sind auch Vertreterinnen und Vertreter von
MEDICA 2023
Innovationen rund um die Medizintechnik, Produktpräsentationen und zahlreiche Fachvorträge: Das Programm der MEDICA ist wie in den Vorjahren sehr breit aufgestellt.
Wie schon in den Jahren zuvor werden auch zur MEDICA 2023 über 4.000 Herstellerfirmen erwartet, die in Düsseldorf ihre Produktneuheiten dem anwesenden Fachpublikum präsentieren. Neben medizinischer Bildgebung, Mobile Health und Orthopädietechnik werden auch Innovationen aus den Bereichen Labortechnik und medizinische Verbrauchsmaterialien präsentiert. Abseits der Ausstellung können die Teilnehmer diverse Foren und Diskussionsrunden besuchen.
Überdies bietet die MEDICA traditionell verschiedene Fachkonferenzen, wie etwa die International Conference on Disaster and Military Medicine (DiMiMED) und den deutschen Krankenhaustag. Als Keynote Speaker werden neben dem Vorstandsvorsitzenden der TK, Dr. Jens Baas, unter anderem auch Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und So-
ziales des Landes Nordrhein-Westfalen, und Professor Dr. Sylvia Thun von der Charité in Berlin erwartet. Im Rahmen der MEDICA 2023 werden zudem die German Medical Awards (GMAwards) für herausragende Leistungen im Gesundheitswesen verliehen, bei denen auch Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Versorgung in der ambulanten und stationären Pflege prämiert werden. Bei den GMAwards handelt es sich um den wichtigsten Medizinpreis im deutschsprachigen Raum. Er wird seit 2015 verliehen und befasst sich im Allgemeinen mit medizinischen Lösungen der Zukunft, die bereits jetzt schon Anwendung finden. Ein weiterer Punkt, der auf der MEDICA behandelt wird, ist die Start-up Competition, die bereits zum 12. Mal stattfindet. Von Gesundheits-Apps über neue Werkzeuge für die Erfassung und KI-unterstützter Analyse von Ge-
Hochschulen und der freien Wirtschaft gerne gesehene Kongressgäste. Als Keynotespeaker werden unter anderem Sascha Friesike, der die Professur für das Design digitaler Innovationen an der Universität der Künste Berlin innehat, sowie Ann-Cathrin Riedel, Geschäftsführerin NExT e.V und Digitalrätin von Sachsen-Anhalt, erwartet. Der Kongress wird von Basanta Thapa, Geschäftsführer des NEGZ, moderiert. jk
sundheitsdaten bis hin zu robotischen Assistenzsystemen werden hier Innovationen aus dem gesamten Healthcare-Spektrum präsentiert. Das MEDICA Econ Forum, das sich ausschließlich mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen befasst, bietet in diesem Jahr Einblicke in die Umsetzung und Konzeption des Krankenhauszukunftsgesetzes sowie der Resilienz im Gesundheitswesen. In den vergangenen Jahren nahmen mehr als 80.000 Fachbesucherinnen und Besucher an der MEDICA teil. jk
Überblick
2023 13. bis 16. November 2023 Messe Düsseldorf
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr
Veranstalter: Messe Düsseldorf
Veranstaltungspreise:
Termine kompakt
gematik digital: TI für Reha-Einrichtungen 2023
Im Rahmen dieser Veranstaltung erhalten Verantwortliche von Rehabilitationseinrichtungen tiefgehende Einblicke in die Anwendungsmöglichkeiten der Telematikinfrastruktur. Insbesondere der TI-Messenger, die Kommunikationsschnitstelle KIM sowie die elektronische Patientenakte werden hierbei genauer beleuchtet. Die Veranstaltung wird von Martin Schmalz, Leiter Kommunikation der gematik, moderiert.
8. November 2023
Die Veranstaltung findet digital statt.
voge.ly/vglWMAV
Die Teilnahme ist kostenfrei möglich.
Cloud Native Virtual Conference 2023
Bei der Cloud Native Virtual Conference treffen Vertreter der deutschen und europäischen Cloud-Szene im virtuellen Raum aufeinander. In diesem Jahr werden insbesondere die Themenschwerpunkte „Security und CI/CD“, „DevOps/GitOps/NoOps“ sowie Cloud-native Ansätze und Beispiele erfolgreicher Projekte diskutiert. Als Keynote-Speaker werden unter anderem Maximilian Hille von Cloudflight sowie Phil Korte und Erik Schubert von RheinEnergie erwartet.
15. November 2023
Die Veranstaltung findet im virtuellen Raum statt.
voge.ly/vglIrR1
Die Teilnahme an der Cloud Native Virtual Conference ist kostenfrei möglich.
Unboxing Healthcare – The Opening
Sektorenübergreifende, vernetzte und interdisziplinäre Zusammenarbeit im Gesundheitswesen ist die Grundforderung von Unboxing Healthcare. Mit der Auftaktveranstaltung „The Opening“ soll eine Community aus Entscheiderinnen und Entscheidern aus dem Healthcare-Sektor entstehen, die gemeinschaftlich an Problemlösungsstrategien der Zukunft arbeitet. Als Branchenvertreter werden unter anderem Christine Vogler, Präsidentin Deutscher Pflegerat e.V.,und Nils Dehne, Geschäftsführer AKG, vertreten sein.
9. November 2023 Restaurant „Ursprung“ Friedrichstraße 90 10117 Berlin
voge.ly/vglVv5E
Veranstaltungspreis: 364,01 Euro
Lösungspartner
CONSULTING
Unsere Stärke liegt in der Lösung komplexer Aufgabenstellungen für unsere Kunden. Seit über 20 Jahren realisieren wir erfolgreich große IT-Projekte in der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Neben der Beratung, der Entwicklung und dem Betrieb sind die fachlichen Schwerpunkte • Digitalisierung, • eHealth, • Finanzen/ePayment, • eGovernment, • eRechnung.
Nortal AG
Ansprechpartner: Martin Rebs Knesebeckstraße 1 10623 Berlin Tel. 030/31 80 509-00 info.de@nortal.com www.nortal.com/de
Mit der Lösungsplattform VIS-Suite zählt die PDV GmbH zu den renommiertesten E-Akte-Anbietern in Deutschland. Die mit dem E-Akte-Award bereits 7-mal ausgezeichnete Produktfamilie hält Module gemäß dem Organisationskonzept E-Verwaltung bereit und ist in Bundesbehörden, Landesund Kommunalverwaltungen sowie im kirchlichen Umfeld, in der Polizei und in der Justiz erfolgreich im Einsatz. Das standardbasierte System erlaubt eine schnelle und allen voran wirtschaftliche Umsetzung der E-Verwaltung.
xSuite Group GmbH
Ansprechpartner: Daniel Petersen Hamburger Str. 12 22926 Ahrensburg Tel. 0173/7208949 info@xsuite.com www.xsuite.com
Als Softwarehersteller der SAP-zertifizierten xSuite® bieten wir für öffentliche Auftraggeber eine standardisierte, SAP-integrierte Lösung zur Rechnungsverarbeitung. Angesprochen werden die SAP-Module FI, MM, PSM und PSCD sowie der Kommunalmaster Finanzen. Es können alle Rechnungsformate wie Papier, PDF, XRechnung, ZUGFeRD, etc. verarbeitet werden.
ECM & DMS
OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover
OPTIMAL SYSTEMS Hannover ist seit 1997 die treibende Kraft für ein optimales Enterprise Content Management System in Öffentlichen Verwaltungen. In dem ECM enaio® werden Dokumente digital erfasst, ausgewertet, verwaltungsweit für alle berechtigten Mitarbeiter*innen bereitgestellt und rechtssicher archiviert. Dank der ausgeprägten Schnittstellenvielfalt zu kommunalen Fachverfahren ist ein reibungsloser Datentransfer möglich.
Seit über 30 Jahren ist die Ceyoniq Technology GmbH innovativer Partner der öffentlichen Verwaltung für einfaches, sicheres und intelligentes Informationsmanagement. Die E-Akte-Lösung nscale eGov ist passgenau auf die Anforderungen der digitalen Verwaltung abgestimmt. Sie gibt den Pulsschlag des abteilungsübergreifenden Informationsflusses vor und führt Städte, Kommunen und Länder ins digitale Zeitalter.
Interessiert?
Hier können Sie sich in die Liste der Lösungspartner eintragen lassen: Tel. 0821/2177-212 oder -182
E-GOVERNMENT & DIGITALISIERUNG
Form-Solutions ist seit mehr als 20 Jahren der Digitalisierungspartner deutscher Behörden bei der Errichtung von Onlinediensten. Mit der Produkt- & Servicewelt rund um das Antragsmanagement 4.0 werden medienbruchfreie Prozesse von der Antragstellung bis zum archivierten Bescheid problemlos möglich.
Form-Solutions GmbH
Ansprechpartner: Olaf Rohstock Bahnhofstraße 10 76137 Karlsruhe Tel 0721/7540550 Fax 0721/754055-717 info@form-solutions.de www.form-solutions.de
FORMCYCLE (XIMA MEDIA GmbH) Sudhausweg 9 01099 Dresden
FORMCYCLE ist eine Low-Code-Lösung, die Verwaltungen dabei hilft, ihre Verwaltungsdienstleistungen zu digitalisieren und zu automatisieren. Mit FORMCYCLE können Verwaltungen, mit nur wenigen Klicks und ohne Programmierkenntnisse, PDF-Formulare durch digitale Formulare ersetzen, Daten weiterverarbeiten und Prozesse automatisieren. Testen Sie FORMCYCLE unverbindlich oder vereinbaren Sie einen kostenfreien Präsentationstermin unter www.formcycle.eu!
ELEKTRONISCHE VERWALTUNGSARBEIT
Fabasoft ist als Produktanbieter und bei der erfolgreichen Umsetzung der Partner für die öffentliche Verwaltung. Nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen E-Government-Lösungen machen die Fabasoft eGov-Suite zu einem führenden
Fabasoft Deutschland GmbH THE SQUAIRE 13, Am Flughafen 60549 Frankfurt/Main
Produkt im deutschsprachigen Raum. Flexible Nutzungsformen und die Integration in den Standardarbeitsplatz sorgen für hohe Anwenderzufriedenheit. Die Fabasoft eGovSuite unterstützt alle Module des Konzepts E-Verwaltungsarbeit.
33 Millionen Kunden in Deutschland vertrauen bereits auf PayPal, denn sie bezahlen weltweit einfach, sicher und schnell. Bieten auch Sie Ihren Bürgern ein neues Maß an Service und entlasten Sie Ihre Mitarbeiter. Mit PayPal können Dienstleistungen im Verwaltungsbereich online, mobil und rund um die Uhr bezahlt werden.
IT-SICHERHEITSTECHNOLOGIE
procilon – Technologie für Informationssicherheit und Datenschutz
Der Name procilon steht seit mehr als 20 Jahren für sichere Softwaretechnologie in der öffentlichen Verwaltung.
Heute nutzen mehr als 850 Kommunen, Landes- und Bundesbehörden procilonSoftware und strategische Beratungsleistungen für sicheres E-Government
Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de
Der Marktführer für kommunale Software: Die AKDB bietet Entwicklung, Pflege und Vertrieb qualifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwaltung. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Das BürgerservicePortal ist die bundesweit modernste und reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Online-Verwaltungsdienste
Governikus KG
Ansprechpartner: Stefan Rauner
Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.
Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz ist PROSOZ Herten seit über drei Jahrzehnten das führenden Softwareund Beratungshaus für kommunale Verwaltungen. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.
Telecomputer ist Ihr Komplett-Dienstleister für Software und IT-Projekte im kommunalen Umfeld. Als einer der Marktführer im Bereich Verkehrswesen bieten wir flexible, zuverlässige IT- und eGovernment-Lösungen mit einem hohen Maß an Integration und Interoperabilität – für eine moderne, schnelle und zukunftssichere Sachbearbeitung.
SPEZIAL – VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
SMART CITIES / SMART COUNTRY
KI
GIS
Open Data
Data Analytics
Verkehrssteuerung
Nachhaltigkeit
Smart Grids
Stadtentwicklung
Intelligente Vernetzung
Digitale Daseinsfürsorge
Lübecks royale Renaissance
Die Hanse wird smart
Die deutsche Hanse wurde im Hochmittelalter als Handels- und Schutzbündnis gegründet und hat nach der Wiedervereinigung Deutschlands zunehmend an folkloristischer Bedeutung gewonnen. Nun haben sich etliche Hansestädte in Sachen Smart City zusammengeschlossen und bilden die neuformierte Smarte Hanse
Wir leben in einer von Digitalisierung geprägten Welt. Vernetzte Sensoren erleichtern den häuslichen Alltag und schicken bei Bedarf den Reinigungsroboter auf Tour, ein Großteil der Einkäufe wird vom Bildschirm aus erledigt, und dank der rasch fortschreitenden Verwaltungsdigitalisierung können jährlich mehr und mehr Verwaltungsakte vom heimischen Wohnzimmer aus erledigt werden. Ein großer Teil der Digitalisierung – nämlich der Bereich Smart City – ist jedoch im kollektiven Bewusstsein weniger stark verankert
vernetzte Devices in ihrem Portfolio, um die Entscheiderinnen und Entscheider im Public Sector mit passgenauen Instrumenten für die urbane Umgebung von morgen auszustatten. Analysten zufolge soll sich das Marktvolumen im Bereich Smart City im Laufe der Dekade sogar annähernd verdoppeln.
Ein altes Handelsbündnis wird wiederbelebt
Dem Public Sector eröffnen sich durch stetige Innovationsschritte Steuerungsmöglichkeiten, die das
Stadtentwicklung im Vordergrund stehen. Das Zusammenspiel von nachhaltigem Ressourceneinsatz und intelligenter Vernetzung von Sensoren soll auf lange Sicht die Lebensqualität in den teilnehmenden Kommunen erheblich verbessern, sagt Dr. Stefan Ivens, CDO der Stadt Lübeck, der sich ex professo mit der Planung und Steuerung der digitalen Transformation beschäftigt.
In der Digitalstrategie der Hansestadt Lübeck heißt es wörtlich, dass man „mittels der Smart City die Modernisierung und Digitalisie-
als die eben genannten Beispiele. Im urbanen Umfeld hat die Digitalisierung schleichend Einzug gehalten – und wenn man Brancheninsidern Glauben schenkt, stellt dies erst den Anfang der Entwicklung dar.
Das Sicherheitsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger wächst seit Jahren kontinuierlich, und die Überwachung öffentlicher Plätze ist längst Realität. Hersteller wie Bosch, Axis oder Libelium führen zahlreiche Sensoren, Kameras und
Gemeinwohl im urbanen Kontext nachhaltig beeinflussen können. Eben jenen Ansatz haben sich die Hansestädte Lübeck, Rostock, Stralsund und Wismar zur Prämisse gemacht und lassen die seit dem 12. Jahrhundert kontinuierlich gewachsene Deutsche Hanse als „Smarte Hanse“ wiederaufleben. Dabei sollen allerdings – im Gegensatz zum Hochmittelalter –nicht Handels- und Schuzbedürfnisse, sondern der Themenkomplex Smart City und intelligente
Kleines Smart-City-Glossar
Daseinsfürsorge
Hierunter versteht man landläufig die kommunale Aufgabe, lebensnotwendige Güter und Leistungen für die Bürgerschaft bereitzustellen. Hierunter fallen unter anderem die Bereitstellung von Elektrizität, der Anschluss an ein Kanalisationssystem oder der Betrieb der Abfallentsorgungswirtschaft.
Digitale Transformation
Die Veränderung des Stadtbildes unter Zuhilfenahme digitaler Schlüsseltechnologien im Sinne der Nachhaltigkeit, der Resilienz sowie des Gemeinwohls wird unter der Begrifflichkeit „digitale Transformation“ zusammengefasst.
Impact Indikatoren
Die Auswirkung einer Maßnahme, die im Zuge der digitalen Transformation einer Stadt oder einer Kommune durchgeführt werden soll, wird durch Impact-Indikatoren mess- und vergleichbar.
UN-Nachhaltigkeitsziele
Seit 2016 sind 17 Ziele der Vereinten Nationen in Kraft. Dabei handelt es sich um global verbindliche Ziele für die nachhaltige Entwicklung von Städten. Sie sind auch als Sustainable Development Goals (SDGs) bekannt. Die UN-Nachhaltigkeitsziele sollen zunächst bis 2030 gültig sein. Alle zwei Jahre werden im Indikatorbericht des Statistischen Bundesamts der Umsetzungsfortschritt in der Bundesrepublik protokolliert und die Smart-City-Maßnahmen gegebenenfalls angepasst.
der Verzweiflung trieb. Doch zurück in die Gegenwart. Am 23. Oktober findet in Lübeck ein Festakt zum Start der smarten Hanse statt. Zunächst möchte sich das Städtebündnis zwar auf die ehemaligen
Mitgliedsstädte der Hanse fokussieren – einem Beitritt anderer Kommunen stehe laut Ivens jedoch grundsätzlich nichts im Weg. Sogar Städte wie etwa das 1554 aus der Hanse ausgeschlossene Kiel seien herzlich dazu eingeladen, an der smarten Hanse zu partizipieren, so die Verantwortlichen.
Smart City: Die Chancen
Als „Königin der Hanse“ kann Lübeck in Sachen Smart City mit gutem Beispiel vorangehen – schließlich haben sich in der 1143 gegründeten Hafenstadt bereits seit mehreren Jahren diverse Lösungen aus diesem Bereich nachhaltig bewährt.
rung der Stadtverwaltung aus einem Guss“ schaffen wolle. Ein durchaus ambitioniertes Ziel, welches jedoch – wenn man auf den historischen Kontext der Hanse blickt – durchaus machbar erscheint. Schließlich hatte man in der Vergangenheit bereits deutlich größere Hürden zu überwinden. Man denke beispielsweise an den Freibeuter Klaus Störtebeker, der gegen Ende des 14. Jahrhunderts sein Unwesen und die Hanseaten mit seinen Raubzügen an den Rand
Zu erwähnen seien an dieser Stelle die Forcierung von Open-Source-Modellen bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten sowie die Fokussierung auf die klimaneutrale und ressourceneffiziente Stärkung des Wirtschaftsstandortes Lübeck unter stetiger Berücksichtigung der Bedürfnisse der Lübecker Bürgerschaft.
Als eine der ersten Städte Deutschlands wird Lübeck zudem komplett von einem Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) abgedeckt. Dabei handelt es sich um eine energieeffiziente und relativ kostengünstige Infrastruktur auf Funk-
Basis, die – Ende-zu-Ende verschlüsselt – die Errichtung und Skalierbarkeit von Smart-Citysowie IoT-Lösungen begünstigen oder deren Umsetzung teilweise erst ermöglicht. Aus Sicht der Entscheider des Public Sectors sind beim Themenkomplex Smart City wohl auch die Entwicklung und der Betrieb sogenannter SmartGrids von Bedeutung. Dadurch konnte Lübeck in den letzen Jahren beinahe vier Millionen Tonnen CO2 einsparen. Seit 2020 wird die Hansestadt Lübeck als Modellprojekt Smart City vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), das dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) unterstellt ist, finanziell unterstützt.
Von diesen Fördermöglichkeiten können – auf lange Sicht betrachtet – auch die übrigen Mitglieder der frisch gegründeten smarten Hanse profitieren. Angelehnt an den alten Merkspruch der Hanse „Lübeck ein Kaufhaus, Köln ein Weinhaus, Braunschweig ein Zeughaus, Danzig ein Kornhaus, Hamburg ein Brauhaus, Rostock ein Malzhaus, Schonen ein Fischhaus, Lüneburg ein Salzhaus“ können sämtliche Mitglieder der neuen, smarten Hanse ihre Leuchtturmprojekte den übrigen Mitgliedern zur günstigen Nachnutzung überlassen.
Dadurch reduziert sich das finanzielle Risiko der einzelnen Städte im gleichen Maße, wie das Bündnis an Kompetenz gewinnt. jk
Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 20. November 2023.
Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Datenmanagement & Analysen. Anzeigenschluss ist der 6. November 2023.
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Das 1478 aus Backsteinen errichtete Holstentor ist das Wahrzeichen der Hansestadt Lübeck und hatte im Mittelalter die Funktion, die Altstadt Lübecks zu schützen.
Welche Faktoren begünstigen eine erfolgreiche digitale Transformation auf kommunaler Ebene? Mit dieser Frage haben wir uns bei Capgemini ausführlich beschäftigt und stellen fest, die wesentlichen Erfolgsfaktoren für eine gelungene Digitalisierung sind: Standort, Strategie sowie ein guter und unterlegter Finanzierungsplan.
Für die Untersuchung wurde eine repräsentative Stichprobe mit 114 (von insgesamt 294) Kreisverwaltungen in Deutschland gezogen. Anhand von 25 Faktoren wurde das Digitalisierungsniveau der Kreise untersucht. Im Fokus standen die Bereiche Energie, Governance, Wirtschaft, Mobilität, Gesundheit, Tourismus und Bildung. Als Einflussfaktoren wurden über 20 Parameter, u. a. aus den Bereichen Strategie, Politik und Ökonomie, betrachtet. Insgesamt gilt: Das Digitalisierungsniveau in den Kreisen hat noch gut Luft nach oben.
Standortfaktor – Digitalisierungsgrad zeigt deutliches Nord-Süd- und Stadt-Land-Gefälle auf
Die Hälfte der betrachteten Kreisverwaltungen lag beim Digitalisierungsindex unter 50 von 100 mög-
lichen Punkten. Die Analyse bestätigt zudem das auch aus anderen Untersuchungen bereits bekannte Nord-Süd-Gefälle bei der Digitalisierung und zeigt höhere durchschnittliche Werte im Süden der Republik auf. Auch die gravierenden Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen werden nochmals bestätigt. So verzeichnen z. B. bevölkerungsarme Kreise in den ostdeutschen Bundesländern im Durchschnitt die niedrigsten Indexwerte mit 20/100 Punkten.
Strategie als Faktor – ohne gemeinsame Vision keine erfolgreiche Digitalisierung
Das Vorhandensein einer kohärenten Digitalisierungsstrategie ist der entscheidende Faktor für erfolgreiche Digitalisierung. In konkreten Zahlen: Ein Landkreis mit Digitalisierungsstrategie ist im Durchschnitt ~25 % höher im Index platziert als ein vergleichbarer Landkreis ohne Strategie. In der Spitzengruppe der wirtschaftlich stärksten Landkreise schrumpft dieser Unterschied zwar auf ~10 %, bleibt damit aber weiterhin signifikant. Wahrscheinlich können hier mit mehr finanziellen Mitteln auch ohne Nutzung von Synergieeffekten umfassende Einzelmaßnahmen vorangetrieben werden, die sich auf das Gesamtergebnis auswirken.
Eine kohärente Digitalisierungsstrategie macht Erfolge bei be-
grenzten Ressourcen möglich. Statt isolierter Einzelmaßnahmen, wird ein kohärentes Ganzes mit effizienter Steuerung geschaffen.
Faktor Finanzen – ohne Moos (fast) nix los
Ganz ohne Mittel geht es dann aber doch nicht. Insbesondere auf kommunaler Ebene fehlt es häufig an Mitteln. Selbst einfache Förderprogramme, die finanziell schwächeren Regionen die Möglichkeit bieten, überhaupt erst eine Strategie zu erarbeiten, fehlen oft. „Die Ergebnisse der Studie decken sich mit unseren Erfahrungen aus der Praxis. Die Chancen der Digitalisierung werden in der Verwaltung vor allem erfolgreich erschlossen, wenn frühzeitig Zeit für die Formulierung einer klaren und kohärenten Strategie aufgebracht wird“, sagt Dr. Helge Maas, Director bei Capgemini Invent im öffentlichen Sektor.
Weitere Informationen
Wie die Digitalisierung nicht nur erfolgreich, sondern zugleich auch nachhaltig gestaltet werden kann, haben wir ergänzend in der folgenden Studie gemeinsam mit Co:Lab und der KGSt untersucht:
[ voge.ly/vglWTzt ]
Erfolgsbeispiel Energiekostenzuschuss in Niedersachsen
Die digitale Antragslösung fürdenEnergiekostenzuschussvereinfacht die Prozesse und reduziert den Aufwand – mit dem CREALOGIX Kundenportal gelang die Umsetzung in nur drei Wochen.
Die Corona-Pandemie hat die öffentliche Verwaltung gezwungen, komplexe Abläufe schnell und unkompliziert digital umzustellen. Die Investitions- und Förderbank Niedersachsen hat in diesem Zusammenhang beschlossen, den Energiekostenzuschuss im Rahmen der Wirtschaftshilfe KMU Niedersachsen digital abzuwickeln.
Gemeinsam mit dem Softwarepartner CREALOGIX und deren marktführendemPortalbeiLandesförderinstituten in Deutschland erfolgte die Umsetzung und Integration dieses Programms in das neue Kundenportal in Rekordzeit. Nachdem die Anforderungen durch das Ministerium definiert wurden, konnte die Umsetzung inklusive Test und Qualitätssicherung in nur drei Wochen erfolgen.
„Unser Ziel ist es, mit der Portallösung von CREALOGIX eine wesentliche Vereinfachung und damit Reduktion der notwendigen Prozessschritte für unsere Kunden sowie eine Reduktion des Bearbeitungsaufwands auf Seiten der beteiligten Finanzierungsinstitute zu erreichen.“ (Michael Kiesewetter,
Vorsitzender des Vorstands der Investitions- und Förderbank Niedersachsen - NBank)
Die Voraussetzungen
Ziel war es, den Antragsprozess so einfach und schnell wie möglich zu gestalten. Die Umsetzung des Energiekostenzuschusses im neuen Kundenportal brachte viele Vorteile mit sich. Zum einen wurde der Antragsprozess für die Antragsteller erheblich vereinfacht und beschleunigt. Zum anderen konn-
te die Verwaltung die Anträge schnellerundeffizienterbearbeiten. Die Umstellung auf das digitale Verfahren reduzierte zudem den administrativen Aufwand und senkte die Kosten.
Die Umsetzung
Nach einer intensiven Planungsphase von sieben Wochen wurde das Projekt innerhalb von drei Wochen umgesetzt. Der Fokus lag dabei auf der Entwicklung eines benutzerfreundlichen Kundenportals
undeinereinfachenAntragsstrecke.
Über das Kundenportal konnten die Antragsteller den Energiekostenzuschuss schnell und unkompliziert beantragen. Dies wurde durch ein Online-Formular ermöglicht, das intuitiv bedienbar war und durch logische Schritte leitete.
Die Anträge wurden automatisch an die zuständigen Stellen weitergeleitet und bearbeitet. Die Antragsteller wurden zudem über den Status ihres Antrags informiert, so dass sie immer auf dem neuesten Stand waren.
Die Vorteile
Für Ministerien und die öffentliche Verwaltung bietet dieses Beispiel die Möglichkeit, komplexe Prozesse schnell und effizient zu digitalisieren. Die Umstellung auf digitale Verfahren reduziert den administrativen Aufwand, senkt Kosten und erhöht die Effizienz. Zudem
können Anträge schneller bearbeitet werden und Antragsteller profitieren von einem einfacheren und schnelleren Antragsprozess.
Fazit
Das Beispiel des Energiekostenzuschusses in Niedersachsen zeigt, dass auch komplexe Prozesse schnell und unkompliziert digital umgesetzt werden können. Dank Low-Code Antrags- und Bewilligungssoftware können Änderungen an Antragsstrecken in wenigen Minuten umgesetzt werden. Unternehmen und Verwaltungen, die auf eine digitale Umstellung setzen, profitieren von schnelleren Abläufen, höherer Effizienz und niedrigeren Kosten. Als Kommune oder öffentliche Einrichtung sollten Sie diese Vorteile nutzen und auf die Digitalisierung Ihrer Prozesse setzen.
Der Autor
Michael Bramm, Head of Customer Implementation Services, CREALOGIX
Weitere Informationen zum CREALOGIX Portal unter:
[ www.crealogix.com/de ]
Lesen Sie hier alles über die erfolgreiche Markteinführung bei 7 Landesförderbanken:
In Deutschland herrscht Wohnraummangel – und das nicht erst seit dieser Legislaturperiode. Die Ampel-Koalition hat sich mit ihrer Ankündigung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Doch die Situation im Wohnungsbau ist äußerst angespannt: die Auftragsbücher der Baufirmen sind leer, Immobilienfirmen investieren weniger, und die Preise für Baumaterialien sind gestiegen.
Die Situation im Wohnungsbau ist angespannt. Im Bereich Neubau sind die Baugenehmigungen stark rückläufig: In den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 sanken sie im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um mehr als ein Drittel für Einfamilienhäuser und um ein gutes Viertel für Mehrfamilienhäuser, so das Statistische Bundesamt. In einer aktuellen Studie der HansBöckler-Stiftung wird prognostiziert, dass im Jahr 2023 nur noch 223.000 und im schlimmsten Fall im Jahr 2024 nur noch 177.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden – der niedrigste Stand seit 2009. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Wohnungen in Deutschland weiter. Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesbauministerin Klara Geywitz haben die Baukrise zur Chefsache erklärt und Ende September zum WohnungsbauGipfel ins Bundeskanzleramt geladen.
Leerstand
Doch auch im ländlichen Bereich steht die Wohnraumthematik auf der Agenda von Landräten und Bürgermeistern. Hier ist es nicht der Wohnraummangel, sondern der Umgang mit gravierenden Leerständen. Durch den demographischen Wandel im ländlichen Raum nimmt der Leerstand von Einfamilienhäusern und Wohnungen weiter zu. Die Entwicklung ist dabei deutschlandweit häufig iden-
tisch: Junge Menschen und Familien wandern ab in den Speckgürtel von Ballungszentren oder bauen im nahegelegen Neubaugebiet, da die Eltern noch im ursprünglichen Familienhaus wohnen. Die Eltern wiederum wohnen auf einer großen Fläche, weil es für sie einen finanziellen Nachteil darstellen würde, in eine kleinere und verhältnismäßig teurere Wohnung zu ziehen. Einfamilienhäuser, häufig aus den Baujahren 1960 bis 1970, sind zudem mit Blick auf die Wohnqualität weder energetisch zeitgemäß noch attraktiv. Versterben die Eigentümer oder ziehen in die Stadt, finden diese Immobilien selten Abnehmer. Im Ergebnis wird auf dem Land neu gebaut, während der nur wenige Kilometer entfernte Dorfkern zunehmend durch Leerstand zerfällt.
Daten für einen besseren Überblick
Beide Entwicklungen in der Stadt oder auf dem Land haben eines gemeinsam: Der Staat verfügt über zu wenig Informationen über die Wohnungs- und Bausituation in Deutschland. Eine umfassende digitale Übersicht über Baulücken, verfügbares Bauland, Möglichkeiten zur Umnutzung und Aufstockung sowie die tatsächlich gebauten Wohnungen gibt es aktuell nicht, könnte jedoch erheblich zur Lösung des Problems beitragen. Das ist zwar eine große, zu bewäl-
tigende Aufgabe, stellt aber für Kommunen, Bauwirtschaft und Bürgerinnen und Bürger ein großes Informationssystem mit Potenzial dar.
Ein Wohnungsbaukataster ist eine umfangreiche Datenbank, die Informationen über den aktuellen Zustand des Wohnungsbestands in einer bestimmten Region oder
„Es ist erschreckend, wie wenig Kommunen und die Bauindustrie die Digitalisierung als Hebel zur Beschleunigung von Baumaßnahmen nutzen“
Stadt enthält. Diese Informationen stammen von öffentlichen Stellen und privaten Unternehmen und umfassen Grunddaten wie Adresse, Größe und Haushaltsanzahl. Aber auch Daten über den Bestand, die Infrastruktur, Eigentumsverhältnisse, Modernisierungen, Luftbilder und Umweltauswirkungen können in einem Wohnungsbaukataster erfasst werden. Die Verbindung zu anderen Registern wie dem Liegenschaftskataster und Grundbuch aber auch zu Anwendungen wie Building Information Modeling (BIM) und urbanen digitalen Zwillingen einer Stadt ist möglich. Ein Wohnungsbaumonitoring erlaubt zudem die zeitliche Analyse von Faktoren wie
Bauvolumen, Neuoder Rückbau. Der Einsatz eines Wohnungsbaukataster ist sehr vielseitig – beispielsweise zur Einschätzung des Bedarfs an neuen Wohnungen in einer Region anhand demografischer Daten. Auf dieser Grundlage können gezielte Fördermaßnahmen für den Wohnungsbau geplant werden, um eine effiziente Bereitstellung von Wohnraum sicherzustellen. Dabei ist entscheidend, dass sowohl die tatsächlich vorhandenen Wohnungen als auch der aktuelle Baufortschritt kontinuierlich erfasst werden.
Visualisieren
Im weiteren Verlauf könnte ein Wohnungsbaukataster potenziell bebaubare Flächen visualisieren, auf Gebiete hinweisen, die für eine Nachverdichtung geeignet sind, und unkompliziert Exposés mit Informationen zu Bebauungsplänen, Schulen, Sporteinrichtungen, Straßen und Glasfaseranschlüssen erstellen. Es könnte zudem Informationen über den Baubeginn und den aktuellen Baufortschritt liefern. Auf diese Weise würden Antrags- und Genehmigungsverfahren durch eine kontinuierliche Überwachung des Wohnungsbauwesens als Instrument für politische Entscheidungsträger und zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger sinnvoll ergänzt.
Von mehr digitalen Informationen profitieren dementsprechend nicht nur die Kommunen, sondern auch Bürgerinnen und Bürger sowie die Bauindustrie enorm, um dem Ziel, in absehbarer Zeit mehr Wohnraum zu schaffen, deutlich näherzukommen.
Blick in die Kommunen
Einzelne Städte und Landkreise arbeiten bereits mit Wohnungs-
baukatastern. Der Landkreis Cham in Bayern verfügt über ein Leerstands- und Baulückenkataster. Das Ziel dieses digitalen Siedlungsmanagements ist die Gestaltung von Vermarktungsstrategien für ungenutzte Immobilien und unbebaute Grundstücke. Dabei nimmt der Landkreis diese Aufgabe für die kreisangehörigen Kommunen wahr und baut auf einem interkommunalen Geoinformationssystem auf. Berlin verfügt über das Berliner Wohnflächeninformationssystem (WOFIS), das ebenfalls auf einem Geoinformationssystem basiert. Die Senatsverwaltung stellt diese GIS-basierten Informationen allen Verwaltungsebenen in Berlin zur Verfügung, wodurch WOFIS regelmäßig für Abstimmungen zwischen dem Senat und den Bezirksverwaltungen zur Wohnungsbauplanung genutzt wird. Hamburg verwendet die Potenzialflächenauskunft der Landesplanung, auch bekannt als PAUL, um die Möglichkeiten im Bereich Gewerbe und Wohnungsbau für den Senat zu bewerten. Es werden jährliche Abstimmungen zwischen Fachbehörden und Bezirken durchgeführt, um die PAUL-Datenbank auf dem neuesten Stand zu halten. Viele Kommunen und Ämter verfügen allerdings lediglich über lückenhafte, veraltete und analoge Daten, was ein tagesaktuelles Monitoring von Wohnungsbauvorhaben oder dem aktuellen Wohnraumbestand nahezu unmöglich macht. Alle bisherigen Wohnungsbaukataster haben die gleichen Schwierigkeiten. Beispiele hierfür sind die geringe Datenverfügbarkeit und nicht standardisierte Datenqualität, ebenso wie die fehlende Automatisierung der Datenbereitstellung von öffentlichen und privaten Quellen.
Fazit
Natürlich findet niemand wegen eines Wohnungsbaukatasters, eines Digitalen Zwillings oder Metaverse ein neues Zuhause. Dennoch ist es erschreckend, wie wenig Kommunen und die Bauindustrie die Digitalisierung als Hebel zur Beschleunigung von Baumaßnahmen nutzen. Die Bekämpfung desWohnraummangelsinDeutschland ist ein weiterer Grund, die Digitalisierung und Modernisierung von Staat und Bauindustrie zügig voranzutreiben.
Smart Country Convention
Auf der Smart Country Convention (SCCON), die vom 7. bis 9. November 2023 in Berlin stattfindet, dreht sich alles um das Thema Smart City. Unternehmen, Institutionen, Behörden und Verbände präsentieren hier ihre Konzepte und Lösungen für Daseinsvorsorge und eine digitale Verwaltung.
[ smartcountry.berlin ]
Der Autor
Michael Pfefferle, Bereichsleiter Smart City & Mobility, Bitkom e.V.
Michael Pfefferle, Bereichsleiter Smart City & Mobility, Bitkom e.V.
Videokommunikation
Lösungen für den digitalen Umbau von Verwaltungen
Der digitale Umbau der Verwaltung ist eine enorme Herausforderung auch hinsichtlich digitaler Teilhabe und Daseinsversorgung.
Der digitale Umbau der Verwaltung ist seit dem OZG für Landkreise, Behörden und Ämter eine enorme Herausforderung.
Videoberatung ermöglicht digitale Teilhabe und Inklusion
Neben der Sicherstellung von digitaler Teilhabe, müssen ebenso wichtige Themen wie Inklusion und Daseinsversorgung berücksichtigt werden.
Die folgenden Erfolgsstorys zeigen, wie zwei Landkreise die hohen Anforderungen der Digitalen Daseinsversorgung schnell und effizient umgesetzt haben:
In den Digitalen Bürgerbüros der Landkreise Uckermark und Potsdam-Mittelmark können heute wohnortnah, einfach und unkom-
Digitale Verwaltung in Hessen Kommunen
pliziert Bürgeranliegen beraten und erledigt werden.
sicher und schnell vernetzen
SD-WAN entwickelt sich zum neuen Standard für die Vernetzung externer Standorte. Der IT-Dienstleister ekom21 und o2 Telefónica setzen das Konzept in Hessen um.
Smart-City-Anwendungen, Cloud Services oder Remote Working –um die Digitalisierung voranzutreiben, ist die öffentliche Verwaltung auf leistungsfähige und störungsfreie Netzwerke angewiesen.
In Hessen hat man das erkannt. Der kommunale IT-Dienstleister ekom21 wird seine Kunden in Zukunft über ein sogenanntes SDWAN vernetzen. Das Kürzel steht für Software-Defined Wide Area Network. Die softwarebasierten Weitverkehrsnetze sind sicherer, günstiger im Unterhalt und leichter zu administrieren als herkömmliche Netzwerke. o2 Telefónica wird das SD-WAN bis Ende 2024 implementieren und für einen Zeitraum von fünf Jahren betreuen. „Das SD-WAN von o2 Telefónica ist die ideale Lösung für unsere Anforderungen“, sagt Martin Kuban, Geschäftsführer von ekom21. „Damit können wir unsere IT-Infrastruktur modernisieren und gleichzeitig den Kommunen die Möglichkeit geben, die IT vor Ort selbst nach ihren Bedürfnissen zu gestal-
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ten. Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt in eine digitalisierte und effiziente Zukunft kommunaler IT. Mit ihr sind wir für die Zukunft der öffentlichen Ver-
waltung in Hessen gut gerüstet.“
SD-WAN erfüllt die weitreichenden Anforderungen der Verwaltungen: hohe Sicherheitsstandards und Flexibilität sowie Skalierbar-
Digital und dank der Videokommunikation des Anbieters tellma auch niederschwellig und sehr persönlich, denn Bürgerinnen und Bürger sprechen direkt mit Mitarbeitenden der Verwaltung. Der Landkreis Uckermark bietet über das Digitale Bürgerbüro heute sogar die Möglichkeit, Anliegen direkt bei Mitarbeitern der AOK Nordost zu erledigen. Eine wohnortnahe Anlaufstelle ermöglicht es somit beiden Kooperationspartnern, für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises „vor Ort“ zu sein. Die Videotechnologie von tellma ermöglicht es den Behörden, quasi alle persönlichen Beratungsdienste online anzubieten. Egal, ob es sich um die Antragsstellung für z.B. Wohngeld oder die Unterstützung bei komplexen Anliegen handelt – die Videoberatung macht
keit. Einzelne Behörden können jeweils benötigte Leistungen nach ihren Bedürfnissen konfigurieren, neue Dienste einschließlich CloudAnwendungen nutzen und weitere Standorte anbinden.
Mehr Flexibilität, geringere Kosten
SD-WAN führt unterschiedliche Kanäle zusammen, beispielsweise DSL, Kabel, Glasfaser oder Mobilfunk. Diese können gemeinsam administriert und genutzt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Standleitungen sind für ein SDWAN deutlich geringere Investitionen erforderlich. Die Hardware
Die zugrunde liegende Annahme: Kommunen, die Zero Trust bereits einsetzen, sind auch insgesamt weiter mit der Digitalisierung. Dazu wurden einzelne Hypothesen aufgestellt, die dann mittels Korrelations- und Regressionsanalysen überprüft wurden. Die Fragen an die Kommunalvertreter umfassten daher auch weitere Themen wie Zukunftsprojekte, etwa SmartCity-Initiativen, Datennutzung oder Automatisierung. Im Ergebnis zeigte sich ein signifikanter Zu-
sammenhang zwischen Zero-TrustUmsetzung und Automatisierung in der IT – nicht überraschend, so der Studienautor, da wesentliche Bestandteile wie Dynamic Policy und Echtzeitmonitoring eine Automatisierung voraussetzten. Ähnlich ist es mit der Nutzung von Daten zur Verbesserung von Abläufen, auch hier gibt es eine Überschneidung mit Zero-Trust-Kriterien. Die naheliegende Vermutung,
den Zugang zu digitalen Diensten näher und zugänglicher als je zuvor.
Digitale Daseinsversorgung: Effizienz und Bürgerservice steigern
Digitale Teilhabe bedeutet, dass alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben sollten, digitale Dienstleistungen zu nutzen, unabhängig von ihrem Standort, ihrer technischen Ausstattung oder ihren Fähigkeiten.
Videoberatungsdienste überbrücken dabei die aufkommende Kluft, die Barriere zwischen der digitalen Welt, den Bedürfnissen und den persönlichen Fähigkeiten der Bürgerinnen und Bürger. Fazit: Mit der Videoberatung von tellma können deutsche Verwaltungen das OZG einfach, bequem und zugleich im persönlichen Kontakt mit ihren Bürgerinnen und Bürger sehr niederschwellig umsetzen.
ist kostengünstiger und die Konfiguration weniger aufwändig. Im Betrieb ergeben sich weitere Vorteile: Das Netz lässt sich einfacher skalieren und Datenströme entweder über besonders schnelle Leitungen oder kostengünstigere Breitbandverbindungen priorisieren. „SD-WAN und andere darauf aufbauende Lösungen bieten einen klaren Kosten-Nutzen-Vorteil und ermöglichen es Verwaltungen, ihren Bürgerinnen und Bürgern effiziente und moderne Dienste anzubieten“, erklärte Valentina Daiber, Vorstand Recht und Corporate Affairs bei o2 Telefónica, anlässlich der Vertragsunterzeichnung im September. Ob Behörde, Mittelständler oder Konzern: Die Vernetzung per SDWAN wird in den kommenden Jahren zum Standard. Laut einer Prognose des Researchunternehmens Gartner werden 2024 rund 60 Prozent der Unternehmen SD-WAN implementieren, um ihre Agilität zu erhöhen und Cloud-Anwendungen besser unterstützen zu können. Veraltete Netzwerke sind dagegen für mehr als ein Drittel der weltweit tätigen Unternehmen ein Wachstumshemmer, so die Studie „Enterprise Horizons“ von 2023. SD-WAN-Lösungen werden nicht nur von Verwaltungen und Kommunen genutzt; auch Unternehmen führen sie sukzessive ein –so hat o2 Telefónica mehrere Tausend Filialen eines der größten deutschen Lebensmitteleinzelhändler in 14 europäischen Ländern über ein SD-WAN vernetzt.
dass es weniger Arbeitsausfälle durch Cyberangriffe gibt, konnte nicht bestätigt werden, da zwei Drittel der Befragten dazu keine Angaben machten. Für Zero-TrustUmsetzung und Kapazitäten für Smart-City-Projekte wurde ein schwacher Zusammenhang aufgezeigt. Die Studie soll auch auf der Smart Country Convention im November vorgestellt werden. Mit der Förderung des Vernetzungspro-
jekts „Initiative K“ unterstützte NCP bereits zuvor den gemeinsamen Austausch der kommunalen IT-Verantwortlichen und Digitalisierungsbeauftragten. Man erlebe die angespannte Situation bei Kommunen und Behörden jeden Tag, sagte Christian Günther, Public-Experte bei NCP: „Wir wollen gemeinsam verstehen, wie der bestmögliche Schutz aufgebaut werden kann.“ nh
Susanne Ehneß / su (CvD, -180) Natalie Ziebolz / na (-145) Redaktion Nicola Hauptmann / nh (-260) Johannes Kapfer / jk (-181) Chiara Maurer / cm (-146)
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe
Laura Detels, Axel Düker , FranzReinhard Habbel, Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves , Michael Pfefferle, Vera Spitzer , Prof. Dr. Maria A. Wimmer, Daniela Schilling / ds
Die wichtigsten Angebote des Verlages sind IT-BUSINESS, eGovernment, Healthcare Digital, BigData-Insider, CloudComputing-Insider, DataCenterInsider, Dev-Insider, IP-Insider, Security-Insider, Storage-Insider. Inserentenverzeichnis
Co-Publisher Harald Czelnai (verantwortlich für den Anzeigenteil, -212),
Geschäftsführer Werner Nieberle, Tobias Teske, Günter Schürger
Erscheinungsweise: 12 Ausgaben jährlich Abonnement Preis des Jahresabonnements: 108,- inkl. MwSt. und Versand Druck Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstr. 5, 97204 Höchberg Haftung Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend oder fehlerhaft sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Für Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, ist der jeweilige Autor verantwortlich. Redaktionelle Beiträge, die zur Veröffentlichung in eGovernment bestimmt sind, können auch auf allen Websites der Vogel Communications Group verwendet werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Sie können nur zurückgesandt werden, wenn Rückporto beiliegt. Copyright Vogel IT-Medien GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, digitale Verwendung jeder Art, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwecken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort, Abt. Wissenschaft, in 80336 München, Goethestraße 49, nach dem jeweils geltenden Tarif aufgeklebt wird. Nachdruck und elektronische Nutzung Wenn Sie Beiträge dieser Zeitschrift für eigene Veröffentlichung wie Sonderdrucke, Websites, sonstige elektronische Medien oder Kundenzeitschriften nutzen möchten, erhalten Sie Information sowie die erforderlichen Rechte über: www.mycontentfactory.de Tel. 0931/418-2786. Verbreitete Auflage 25.696 Exemplare davon 15.514 ePaper, (IVW III/2023) Die Artikel dieser Publikation sind in elektronischer Form über das Datenbankangebot der GBI zu beziehen: www.gbi.de eGovernment ist die Zeitung für die Digitalisierung der Verwaltung und Öffentliche Sicherheit. Sie informiert ITEntscheider in Bund, Land, Kommune und in den Öffentlichen Einrichtungen über alle fachlich relevanten Bereiche der digitalen Informationsverarbeitung im Public Sector. Das Onlineportal www.eGovernment.de stellt maßgeschneiderte Services für IT-Entscheider der Öffentlichen Hand dar und bietet ein umfangreiches, exklusives Webangebot mit hohem Nutzwert. Das Stammhaus Vogel IT-Medien, Augsburg, ist eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Vogel Communications Group. Der führende deutsche Fachinformationsanbieter mit rund 100 Fachzeitschriften und 60 Webseiten sowie zahlreichen internationalen Aktivitäten hat seinen Hauptsitz in Würzburg. Mitgliedschaft
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139,00* 10.1“ TAB
Sein Ganzmetallgehäuse und das ultramoderne Design verleihen dem Tab M10 FHD Plus einen einzigartigen Look. Sein 26,2 cm (10,3“) Full-HD-Display und die dualen Lautsprecher sorgen für mitreißende Unterhaltung. Mit der optionalen Smart Charging Station können Sie Ihr Smart Home über den Google Assistant verwalten.
Sie möchten die Komponenten Ihres PCs gerne selbst zusammenstellen, haben aber nicht die nötige Zeit, diese auch selber zusammenzubauen? Kein Problem. Wir prüfen die Zusammenstellung, bauen den PC zusammen und installieren das mitgekaufte Betriebssystem. Dauertest inklusive.
Wir erstellen Ihnen gerne ein individuelles Angebot bereits ab einer Auftragsgröße von 5 PC-Montagen.
Die kleine Kamera behält Ihr Zuhause Tag und Nacht für Sie im Blick. Dank Full HD Auflösung erhalten Sie ein detailliertes Bild. Lassen Sie sich benachrichtigen, wenn ein Geräusch oder eine Bewegung erkannt wird. Dabei unterscheidet die Kamera Personen von anderen Objekten, die sich bewegen. Die Kamera bietet eine 138° Weitwinkelsicht. Ausschnitte mit Details erhalten Sie über den vierfachen Digitalzoom.
Artnr.: 8964917
Das Galaxy A34 5G mit seinen minimalistischen Konturen und der seidigen Oberfläche ist in modischen und dennoch zeitlosen Farben erhältlich. Das 1.000 Nit-Super AMOLED-Display sorgt auch im Freien für eine helle, klare Sicht.
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Das TERRA PAD 1006V2 ist mit einem 10“ IPS FHD Panel mit OctaCore und integriertem LTE ausgestattet. Die Kamera 2M/5M pixel Kamera ermöglich Bilder mit satten Farben. GPS, WLAN, Bluetooth und 4 GB Speicher sowie 64 GB Nand Flash sind vorhanden. Extrem lange Akkulaufzeit und kabellose Videoübertragung (Miracast) ermöglichen eine lange und komfortable Verwendung.
Pixelfehlerprüfung
Artnr.: 9100571
Einfach und bequem zum pixelfreien Bildschirm gelangen. Wählen Sie beim Kauf eines LCD-Bildschirms oder Notebooks einfach die Option Pixelfehlerüberprüfung aus. Unsere Techniker prüfen dann sorgfältig vor Auslieferung das Display und bestätigen Ihnen, dass keine Pixelfehler vorhanden sind.
www.mindfactory.de/Pixelfehlerpruefung
Wir nehmen uns Zeit für unsere Behörden- und Industriekunden. Daher möchten wir auch Sie gerne persönlich und kompetent am Telefon beraten. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!
Wir sind Mo-Fr von 10 Uhr bis 17 Uhr für Sie da!
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