








Digitalisierung ist eine Daueraufgabe. Dies gilt in besonderem Maße für die Schulen. Denn die Investitionen in technische Infrastruktur, Tablets, Smartboards und Co. sind finanziell und planerisch anspruchsvoll. Und dann gibt es da noch die Sache mit der Administration und Wartung. Denn mit der Beschaffung allein ist es nicht getan, es bedarf einer flankierenden, langfristigen Betreuung, Planung und schließlich auch, ja, Neubeschaffung.
Leicht gemacht wird es den Schulen nicht. Während die Bund-Länder-Vereinbarung rund um den „Digitalpakt Schule“ die Digitalisierung an Deutschlands Schulen kräftig angeschoben hat, ist die Anschlussfinanzierung seit Monaten in der Diskussion. Doch gerade beim Mammutprojekt Schuldigitalisierung braucht es Planungssicherheit. Nicht verwunderlich also, dass die Bedeutung landesspezifischer Projekte und Fördertöpfe zunimmt.
Was es braucht, ist grundsätzlich klar: digitale Endgeräte für Schüler- und Lehrerschaft sowie eine leistungsfähige und stabile IT-Infrastruktur. Doch darüber hinaus braucht es einen fachkundigen IT-Support, langfristige Budgets – und eine kontinuierliche Weiterbildung der Lehrkräfte. Schließlich sind sie es, die am Ende am Pult stehen und ihren Schülern die digitalen Tools und Tricks vermitteln müssen. Digitalisierung in den Schulen bedeutet deshalb in besonderem Maße: ausstatten und befähigen.
Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre!
susanne.ehness@vogel.de
Investitionen in Bildung zahlen sich aus Die Schuldigitalisierung schreitet voran – angetrieben auch durch verschiedene Fördertöpfe. Während über die Anschlussfinanzierung des Digitalpakt Schule diskutiert wird, setzen die Bundesländer in Eigenregie Projekte um. 6
Digitalpakt 2.0
Um Gelder und Finanzierungen des Bundes für die Schul-Digitalisierung wird immer noch gerungen. 18
KI fürs Klassenzimmer
Die neue Deutschland-Chefin von Intel, Sonja Pierer, spricht über das Projekt „AI for Youth“. 26
Ist noch Platz für Programmierung?
Informatische Bildung soll an deutschen Schulen einen höheren Stellenwert genießen.
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Investitionen in Bildung zahlen sich aus 6
Die Digitalisierung der Schulen und der Ruf nach Unterstützung durch Bund und Länder
Digitale Bildung in Zahlen
Ob in der Schule oder in Unternehmen – digitale Bildung nimmt zu.
Clients und Infrastruktur für die Schule
Die Digitalisierung der Schule funktioniert nicht ohne die passende IT-Basis.
Lebenslanges Lernen ja, aber wann?
Digitale Weiterbildungsangebote gibt es zuhauf, aber die Zeit dazu fehlt.
Digitalpakt 2.0: Klassenziel noch nicht erreicht
Um Gelder und langfristige Finanzierungen des Bundes für die Digitalisierung an Schulen wird gerungen.
Digitales Lernen mit Virtual Reality
Malte Teichmann spricht im Interview über die Chancen von VR im Bildungswesen und in der Arbeitswelt.
Schul-IT mit MDM kein Hexenwerk
Die Zusatzstunden des Mathelehrers reichen selten aus, um die Tablets einer ganzen Schule zu managen.
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KI fürs Klassenzimmer 26
Für Lehrer führt an KI kein Weg vorbei. Kinder und Jugendliche sind längst mit der Technologie vertraut.
Lernen: ein Leben lang
„Mein Bildungsraum“ soll die eigene digitale Lernreise ermöglichen – von der Grundschule bis ins hohe Alter.
Ist noch Platz für Programmierung?
Informatische Bildung soll an deutschen Schulen einen höheren Stellenwert genießen.
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Die Schuldigitalisierung schreitet voran – angetrieben auch durch verschiedene Fördertöpfe. Während um die Anschlussfinanzierung des Digitalpakts Schule gerungen wird, setzen die Bundesländer in Eigenregie Projekte um.
„Willst du für ein Jahr vorausplanen, so baue Reis. Willst du für ein Jahrzehnt vorausplanen, so pflanze Bäume. Willst du für ein Jahrhundert planen, so bilde Menschen.“ Dieses Zitat, das dem chinesischen Dichter und Philosophen Tschuang-Tse zugeschrieben wird, gilt, mit leichten Anpassungen, auch heute noch. Bildung meint die Aneignung von Wissen, aber auch die Entfaltung einer zivilisierten, sozialen Persönlichkeit.
Bildung findet an vielen Orten statt – an Schulen, im Elternhaus, in Weiterbildungen, an Volkshoch-
schulen – und ist die Basis für eine funktionierende Gesellschaft. Die im September veröffentlichte Studie „Bildung auf einen Blick 2024. OECDIndikatoren“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fasst eindrücklich die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen von Bildung zusammen und verdeutlicht die Bedeutung qualitativ hochwertiger Bildungssysteme und Chancengleichheit für alle. „Gute Bildung schafft Zukunftschancen“, sagt Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Digitalisierung will hierfür ein starker Hebel sein. Ein digital gestützter Schulunterricht mit modernen Tools sowie dedizierten Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer soll die Institution Schule zeitgemäß aufstellen, auf berufliche Herausforderungen vorbereiten und die Schülerinnen und Schüler besser unterstützen und fördern.
Der Status quo sieht anders aus. „Weniger als ein Fünftel der Grundschullehrkräfte nutzt nach eigenen Angaben digitale Medien oft für eine individualisierte Leseförderung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, von leseschwachen oder -starken Kindern“, heißt es im aktuellen Bildungsbericht des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Gleichzeitig formulierten knapp zwei Drittel der Lehrkräfte einen Bedarf an Fortbildung für die Nutzung digitaler Medien zur individuellen Förderung von Schülern. „Es ist als anhaltende zentrale Aufgabe zu verstehen, Bildungskontexte zunehmend digital zu gestalten und den Kulturwandel durch Digitalität mitzudenken“, heißt es im Bildungsbericht.
Positive Beispiele zeigen, dass es durchaus vorangeht, wenn auch oft unter Eigenregie. Beispielsweise startete das bayerische Projekt „Digitale Schule der Zukunft“ nach zweijähriger Pilotphase zum neuen Schuljahr 2024/2025 durch. Ab sofort haben die Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen sowie Gymnasien in Bayern die Möglichkeit, pro Jahr jeweils bis zu zwei Jahrgangsstufen mit mobilen Endgeräten auszustatten. Nicht-staatlichen Schulen dieser Schularten und Freien Waldorfschulen soll ab dem nächsten Schuljahr die Beteiligung an dem Landesprojekt ermöglicht werden.
„Es ist wichtig, kräftig in die Digitalisierung an unseren Schulen zu investieren, um unsere Kinder und Jugendlichen auf die immer digitaler werdende Lebens- und Arbeitswelt von morgen vorbereiten zu können“, sagt Bayerns Kultusministerin Anna Stolz. Neben der guten Vorbereitung und Begleitung betont Stolz aber auch die Sinnhaftigkeit und den Anspruch eines Einsatzes digitaler Endgeräte. Es gelte der „Grundsatz, dass digitale Bildung immer mit einem pädagogischen Mehrwert einhergehen muss“.
In Bremen werden seit über 15 Jahren im Rahmen des Service- und Betriebskonzepts der pädagogischen IT-Infrastruktur (SuBITI) Standards für die Schul-IT entwickelt. „Wie in der IT allgemein üb-
lich, begegnen auch wir Herausforderungen mit Standardisierung und Zentralisierung. Das gilt auch für die IT-Versorgung unserer Schulen“, sagt Meik Hansen, Leiter IT bei der Senatorin für Bildung. „Das Konzept liefert mit der zentralen Organisation von Support, Netzwerkmanagement, Server-Betrieb und Client-Management alle wesentlichen Bausteine für eine lernförderliche und verlässliche IT-Infrastruktur“, erläutert er. Als „Herzstück der Lösung“ bezeichnet Hansen einen zentralen Verzeichnisdienst, in dem schulübergreifend alle Benutzerkonten und pädagogischen PCs erfasst sind.
Die Erfassung der PCs erfolgt dabei im Rahmen der zentralen Hardware-Beschaffung. Hansen: „Die Erstellung der Benutzerkonten ist Teil des zentralen auf der Open Source Software UCS@ school basierenden Identitäts- und Accessmanagments (IAM). Hierbei erhalten alle Lehrenden automatisch ein ihrer Schule zugeordnetes Benutzerkonto.“ Die hierfür erforderlichen Daten wie Name oder Schulzugehörigkeit werden von den Schulen in der einheitlichen Schulverwaltungssoftware gepflegt und automatisch in den zentralen Verzeichnisdienst (OpenLDAP) übertragen. Dieser Dienst gewährt den Anwendern Zugriff auf die PCs der Schule und die zentralen Dienste wie WLAN , E-Mail und Lernplattform. „Alle Dienste, die wir heute und in Zukunft anbieten, authentifizieren die Anwenderinnen und Anwender gegen UCS@school, um einen sicheren IT-Betrieb zu gewährleisten“, versichert Hansen. Aktuell setzt Bremen mit der Stadtbibliothek ein Projekt um, das es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, sich mit Hilfe ihres schulischen Benutzerkontos einen digitalen Bibliotheksausweis zu erstellen.
Passiert ist also schon einiges, doch zu frieden ist Hansen mit dem Status quo nicht. „Wir haben in Bremen zwar viel geschafft, aber es gibt auch noch jede Menge zu tun“, sagt er. „Zum einen müs sen wir unsere Erfolge wie das zentrale IAM, die landesweit einheitliche Lern plattform, das weitestgehend flächendeckende WLAN und die 1:1-Ausstattung
Meik Hansen, IT-Leiter der Senatorin für Kinder und Bildung in Bremen
mit Tablets nachhaltig monetär absichern, und zum anderen müssen diese Angebote auch kontinuierlich weiterentwickelt und ergänzt werden, um sich an die Veränderungen der Bedarfe der Schulen anzupassen.“
Der Digitalpakt Schule ist ein positives Beispiel für eine massive staatliche Förderung, die bei der monetären Absicherung hilft (siehe auch Seite 18).
Die Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern sicherte den Schulen in den vergangenen Jahren insgesamt 6,5 Milliarden Euro für eine digitale Ausstattung der Schulen sowie die IT-Administration zu. Um die Anschlussförderung wird nach wie vor gerungen – Planungssicherheit für die Schulträger sieht anders aus.
Durch den Digitalpakt wurde die Schuldigitalisierung wie erhofft forciert, auch in Bremen. „Wir hatten viele Jahre lang nur gute Ideen, aber kein Geld, um sie in der Fläche umzusetzen. Das hat der Digitalpakt geändert“, macht Meik Hansen deutlich. Mit Hilfe der Förderung konnte in Bremen die zentrale WLAN-Lösung auf nahezu alle Unterrichtsräume ausgeweitet werden, auch die Ausstattung mit einer digitalen Präsentationstechnik wurde dadurch möglich. Hansen: „Für die Schulentwicklung war das ein gigantischer Sprung.“
In Richtung Bundes- und Landespolitik gibt es aus Bremen Wünsche. „Ich wünsche mir sehr, dass trotz all der anderen Herausforderungen, denen Bund und Länder sich derzeit gemeinsam stellen müssen, das Thema Digitalisierung der Schulen nicht völlig vergessen wird“, sagt Hansen. Die Digitalisierung der Schulen sei zwar kein Allheilmittel, aber ein wichtiger Schlüssel für Innovation und Teilhabe in der Gesellschaft. „Leider ist Digitalisierung kein Einmalaufwand, sondern ein andauernder Prozess, für den auch Ressourcen benötigt werden. Wenn es uns gelingt, diesen Prozess für unsere Schulen zu verstetigen, werden wir
jedoch mittelfristig alle davon profitieren“, weiß Hansen.
Ein Zwischenschritt in Richtung dieses Ziels wäre für Hansen die Einigung zum Digitalpakt 2.0. Eine solche Einigung könne es auch finanzschwachen Ländern ermöglichen, Fördermittel vom Bund in Anspruch zu nehmen. Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), fordert gar einen „Digitalpakt für die Ewigkeit“. Es brauche externe Unterstützung durch Fachkräfte und Entlastungen in Höhe der tatsächlich benötigten Zeit für die Lehrkräfte. „Ausstattung, Wartung, Support: All das darf nicht auf den Schultern einzelner Engagierter liegen“, betont Brand.
Der Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung jedenfalls steigt: Für nächstes Jahr sind im Haushalt 22,32 Milliarden Euro vorgesehen –für dieses Jahr waren es 21,49 Milliarden. Und der Digitalpakt 2.0 soll kommen: Der Bund ist laut Bundesministerium für Bildung und Forschung bereit, die Hälfte der Finanzierung zu übernehmen, nimmt aber auch die Länder in die Pflicht.
Ein Impuls kommt vonseiten des Hasso-PlattnerInstituts (HPI), das die Einführung sogenannter „Digitalschulen“ vorschlägt. Diese außerschulischen Einrichtungen sollen ergänzend zum regulären Bildungsangebot ähnlich wie Musikschulen arbeiten und digitale Kompetenzen fördern. Laut HPI komme Deutschland im Bereich digitaler Kompetenzausbildung unter Schülern und Lehrern kaum voran – „da Schulen vielerorts infrastrukturell (passende Räume, technisches Equipment, Internetanbindung) schlecht aufgestellt sind, die Reformen in der Lehrerausbildung zur Integration digitaler Inhalte viel Vorlauf brauchen, um sich zu realisieren, und es an geeignetem didaktischem Material mangelt, das sich sinnvoll in Lehrpläne integrieren lässt“. Technik müsse in den pädagogischen Alltag integriert werden. Zudem sei es wichtig, durch eine staatliche Förderung sicherzustellen, dass die Elternbeiträge niedrig bleiben, damit jeder und jede von dem Zusatzangebot profitieren könne.
Mehr unter: https://www.bmbf.de
Autorin: Susanne Ehneß
13 Prozent der von Forsa befragten Eltern gaben im Frühjahr 2024 an, dass ihre Kinder unter Anleitung einer Lehrkraft im Unterricht KI genutzt haben. Außerhalb des Schulunterrichts ist die Nutzung von KI-Anwendungen höher als im Unterricht: 30 Prozent der Elternteile berichtet, dass das Kind KI zur Erledigung von Hausaufgaben, für Referate oder als Lernhilfe nutzt.
Lediglich 15 Prozent der vom Verband Bildung und Erziehung befragten Schulleitungen in Deutschland gaben im Herbst 2023 an, dass an der eigenen Schule Laptops, Tablet-PCs und Smartphones für alle Klassen existieren.
Nach einer Umfrage der Robert Bosch Stiftung unter Lehrkräften im vergangenen Jahr hat die Nutzung von digitalen Medien an Schulen im Laufe der letzten drei Jahre zugenommen. 69 Prozent der Lehrkräfte erklärten, digitale Medien für das Aneignen neuer Lerninhalte zu verwenden. Bei einer Befragung im Dezember 2020 waren es 62 Prozent. 68 Prozent der Lehrkräfte greifen außerdem laut eigener Aussage auf digitale Medien (zum Beispiel Lern-Apps) zurück, um eigenständiges Üben zu unterstützen.
In einer Umfrage im Jahr 2023 schrieben 89 Prozent der befragten E-LearningExperten Blended Learning in den kommenden drei Jahren eine zentrale Bedeutung als Lernform in Unternehmen zu. In diesem Jahr haben außerdem Chat-Bots und Lernassistenten an Relevanz gewonnen: 79 Prozent der Experten räumten dieser Lernform in Unternehmen künftig eine große Bedeutung ein.
In der 18. Trendstudie Learning Delphi 2023/2024 schätzten die befragten Experten aus Deutschland Großunternehmen als die am meisten Erfolg versprechende Zielgruppe für E-Learning ein und bewerteten den geschätzten Erfolg auf einer Schulnoten-Skala von eins bis sechs durchschnittlich mit 1,4. Als am wenigsten Erfolg versprechend beurteilten die befragten Experten mit Abstand die Zielgruppe individueller Lerner ab 70 Jahren.
Rund 11 Prozent der Nutzer von Learning Management Systemen (LMS) nutzten im Jahr 2024 Google Classroom. Auf dem 2. Platz des Rankings folgte LinkedIn Learning mit 10,5 Prozent Marktanteil.
Auch nach dem Auslaufen des Digitalpakts Schule muss die Ausstattung mit IT-Hardware wie Notebooks oder Tablets weiterlaufen. Denn sonst sind die Geräte irgendwann heillos veraltet und nicht mehr zu gebrauchen.
In den unteren Klassenstufen werden meist Apple iPads eingesetzt.
Die Digitalisierung der Schule funktioniert nicht ohne die passende IT-Basis in Form von Netzwerk, digitalen Tafeln und Endgeräten für Schüler und Lehrkräfte. Hier gibt es auch nach dem Ende des Digitalpakts Schule noch Lücken.
Der Digitalpakt Schule war ein wichtiger Schritt für die Digitalisierung der Schulen, um einen sinnvollen Unterricht unter Einbeziehung digitaler Inhalte zu ermöglichen. Allerdings sind keineswegs alle Schulen komplett ausgestattet und die Träger sollten schon heute an die Erneuerung der angeschafften Geräte denken, damit nicht wieder veraltete Rechner ungenutzt verstauben, wie es nach
der ersten Digitalisierungswelle in vielen PCRäumen von Schulen passiert ist.
Die Digitalisierungswelle an den Schulen ebbt schon wieder ab. Laut einer im Mai veröffentlichten Untersuchung des Bitkom sagen nur 8 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder, dass der Einsatz digitaler Technologien und Anwendungen
Die iPads in Schulen sind in der Regel mit robusten Hüllen ausgestattet, damit sie den harten Alltag in der Schule überstehen. Mit zusätzlichem Stift und Keyboard ist eine breitere Palette an Apps nutzbar.
an der Schule „stark“ und 19 Prozent, dass er „eher“ ausgebaut werde. 51 Prozent sind der Ansicht, dass sich der Einsatz nicht verändere und 19 Prozent sehen sogar einen Rückgang. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst erklärt dazu: „Während Corona gab es an vielen Schulen einen Digitalisierungsschub. Statt der anfangs notdürftig geschaffenen Übergangslösungen braucht es nun aber dauerhaft tragfähige Konzepte. Wie das ohne das nötige Budget und entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrkräfte verwirklicht werden soll, ist schleierhaft. Eine flächendeckend gute digitale Bildung ist auch eine Frage der Chancengerechtigkeit.“
Der Bedarf an IT-Hardware wie Netzwerkgeräten, digitalen Tafeln, Client-Rechnern, Servern und begleitenden Services ist also da. Und der IT-Channel sowie die Hersteller würden ihn gerne mit den geeigneten Lösungen decken. Laut Erik Schnelle, Key Account Manager Public Sector beim Enterprise-Service-Management-Anbieter Matrix42, sind längst nicht alle Schulen mit schnellen Breitbandanschlüssen ausgestattet. Erst wenn diese vorhanden sind, ist der Aufbau einer WLAN-Ausstattung für die Klassenräume überhaupt sinnvoll. Beim Aufbau der Netzwerk-Infrastruktur ist eine gute Planung essentiell. Schließlich muss sie das gleichzeitige Einloggen einer großen Zahl von Endgeräten sowie ein hohes Datenvolumen bewältigen. Pro Klassenzimmer sollte ein WLAN-Access-Point
Das Acer TravelMate B3 11 ist für den Einsatz in der Schule entwickelt.
Einige Hersteller wie etwa Acer haben spezielle Windows-Notebooks für den Schuleinsatz im Programm. Sie sind robust, leicht und einfach zu reparieren. Zudem bieten sie Optionen für das Remote-Management.
installiert werden, zukunftssicher sind hier Geräte, die Wi-Fi 7 unterstützen. Dabei empfehlen sich Geräte mit PoE-Versorgung, um nicht nachträglich auch noch Stromleitungen und Steckdosen installieren zu müssen. Das drahtlose Netzwerk sollte zudem mittels Multi-SSID in ein Unterrichts- und ein Verwaltungs-WLAN segmentiert werden, die beide durch entsprechende Zugangskontrollen geschützt sind. Optional ist noch ein zusätzliches Gäste-WLAN möglich. Notwendig für ein performantes WLAN sind allerdings die Installation eines leistungsfähigen Backbone sowie von Switches mit ausreichender PoEStromversorgung. Dazu kommen noch Router und Firewalls, sowie ein Jugendschutzfilter mit regelmäßiger automatischer Aktualisierung. Hier gibt es Lösungen von Herstellern wie etwa Lancom mit dem BPjM-Filter, aber auch DNSServer wie etwa JusProg, der vom gleichnamigen gemeinnützigen Verein betrieben wird. Für das Management des Netzwerks bieten sich Cloud-basierte Lösungen an, die beispielsweise HPE Aruba, Huawei oder Lancom offerieren.
Auch ein moderner Unterricht kommt nicht ohne Tafel für die Wissensvermittlung aus. Allerdings haben die klassische Schultafel mit Kreide oder das Whiteboard mit Faserstift weitgehend ausgedient. Das gilt ebenso für den einfachen Beamer für die bloße Wiedergabe von Präsentationen. Für eine moderne Schule werden interaktive Lösungen benötigt. Denn so kann nicht nur das Aufgeschriebene gespei-
Mit Ladeschränken wie dem Digitus
DN-47007 von Assmann lassen sich Tablets sicher aufbewahren und gleichzitig laden.
Die Tablets und Notebooks in den Schulen laufen während des Unterrichts oft im Akkubetrieb, müssen also regelmäßig wieder geladen werden. Dafür bieten sich die Pausen oder Schulstunden an, in denen die Geräte nicht benötigt werden. Da Klassenzimmer selten mit genügend Steckdosen für die ganzen Netzteile ausgestattet sind, bieten sich dafür mobile Ladeschränke an. Mit ihnen können die Mobilrechner schnell und geordnet wieder aufgeladen werden. Sie sind zudem durch absperrbare Türen vor Diebstahl geschützt. Ladeschränke gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Größen. Einige Schränke sind nur für Tablets ausgelegt, andere können auch Notebooks laden.
chert und geteilt werden. Auch multimediale Inhalte oder für den Unterricht geeignete Apps lassen sich einfach einbinden. Zudem sollte das Spiegeln von Inhalten von Schüler-Notebook oder Tablet möglich sein. So können etwa Hausaufgaben oder Ergebnisse aus Arbeitsgruppen der gesamten Klasse präsentiert werden. Prinzipiell können interaktive Displays oder Projektoren mit zusätzlicher Stifterkennung genutzt werden. Projektoren haben den Vorteil, dass die Projektionsfläche von Lehrkräften, die einen analogen Unterricht vorziehen, auch als herkömmliches Whiteboard genutzt werden kann. Eine Laserlichtquelle sorgt für eine lange Lebensdauer ohne Lampenwechsel. Großformatdisplays haben den Vorteil, dass sie meist einen Android-Rechner mit Apps und Cloud-Anbindung eingebaut haben und so ohne zusätzlichen PC auskommen. Zudem unterstützen die Geräte Multitouch und mehrere Stifte gleichzeitig. Einige Modelle bieten zudem den Zugang zu eigenen Cloud-Diensten des Herstellers mit zusätzlichen Funktionen. Viele Displays bieten inzwischen eine antibakterielle Beschichtung des Touchscreens und teilweise sogar Sensoren für die Messung der Luftqualität. In diesem Jahr sind zudem einige Geräte mit EDLA-Zertifizierung (Enterprise Devices Licensing Agreement) auf den Markt gekommen. Sie haben den vollen Zugang zu den Google Mobile Services (GMS) mit dem Play Store, Play Protect und Google for Education. Zuvor mussten die Hersteller eigene App-Stores betreiben. Neben etablierten Herstellern wie Benq, Clevertouch, IIyama, Samsung, Smart oder Viewsonic drängen hierzulande unbekanntere Firmen wie Promethean oder Newline auf den Markt, die beide von Exertis AV distribuiert werden. In jedem Fall sinnvoll sind Kamerasysteme, mit denen sich schulübergreifen-
de Projekte realisieren lassen oder das Homeschooling erleichtert wird.
Ein weiterer wichtiger Baustein für die Digitalisierung der Schulen sind Tablets oder Notebooks für die Schüler. Zwar kann man diskutieren, ab welcher Jahrgangsstufe die Geräte sinnvoll sind, aber irgendwann werden sie für eine modernen Unterricht benötigt. Es wurde mit den Mitteln des Digitalpakt Schule eine große Zahl von Leihgeräten beschafft, aber nicht ausreichend viele für eine umfassende Ausstattung aller Klassen. Der Großteil der Geräte muss weiterhin durch die Eltern finanziert werden oder die Schulen müssen andere Geldquellen finden. Sinnvoll ist dabei eine Vorauswahl zulässiger Geräte. Das dämmt den Wildwuchs unterschiedlicher Rechner und Betriebssysteme ein und stellt sicher, dass alle Schüler dieselbe Software nutzen können. Zudem lassen sich Geräte so einfacher zentral verwalten. Durch die schon vor etlichen Jahren eingeführten iPad-Klassen und die große Zahl von Apps für den Unterricht haben die Apple-Tablets eine starke Verbreitung vor allem in Grundschulen und den unteren Klassenstufen weiterführender Schulen. Für ihre Verwaltung wird meist eine Kombination aus dem Apple School Manager und einem zusätzlichen Mobile Device Management wie etwa Jamf School eingesetzt. Samsung hat mit „Neues Lernen“ ein Lösungspaket aus Hard- und Software geschnürt, um Galaxy-Tablets mit Android, die eigenen Windows-Geräte und digitale Whiteboards in die Schulen zu bringen.
In höheren Klassenstufen werden vermehrt Windows-Notebooks oder Convertibles genutzt. Hier sind Hersteller wie Acer, Dell, HP, Lenovo, Microsoft oder Wortmann mit eigenen Angeboten für
den Bildungssektor aktiv. Sie bauen meist auf Business-Notebooks auf, die robuster und besser zu warten sind als Consumer-Geräte. Eine Möglichkeit, hier Geld zu sparen, ist der Einsatz von aufbereiteten Business-Geräten, die Refurbisher wie AfB, BB-Net oder GSD anbieten. Spezielle Education-Notebooks mit Windows für niedrigere Klassenstufen gibt es von den Herstellern auch, meist robuste 2-in-1-Geräte mit 11,6-Zoll-Display und „kleinen“ Prozessoren. Allerdings sind viele Modelle hier schon etliche Jahre ohne aktualisierte Hardware auf dem Markt. Acer, Dell, HP und Lenovo haben zudem Chromebooks für den Education-Sektor im Programm. In den USA ist Google mit ChromeOS hier Marktführer, in Deutschland soll ein an die hiesigen Datenschutzvorschriften angepasstes Angebot für eine größere Verbreitung sorgen.
Mit neuen Prozessoren von AMD, Intel und Qualcomm ausgestattete Notebooks werden auch in Klassenzimmern Einzug halten. Sie
bieten integrierte NPUs, also Recheneinheiten, die speziell für die effiziente Ausführung von KI-Anwendungen ausgelegt sind. Hier stehen die Notebook- und Softwarehersteller, der Channel und die Schulen vor der Herausforderung, wie diese KI-Einheiten sinnvoll im Unterricht genutzt werden können. Das Gros der KI-Anwendungen läuft allerdings in der Cloud, was höhere Anforderungen an den Datenschutz stellt. Eine Hilfe bieten Kurse und Unterrichtspakete von Firmen wie Intel oder Microsoft, die Anregungen dafür liefern, wie sich die KI produktiv und sicher nutzen lässt. Der Deutsche Bildungsserver bietet als MetaServer für Bildungsthemen Zugang zu weiteren Informationen, Fortbildungen und Unterrichtseinheiten aus verschiedenen Quellen zum Thema KI.
Mehr unter: https://voge.ly/Kreide_KI/
Autor: Klaus Länger
Advertorial
Autorin: LauraRoth, EducationSpecialist& Apple Professional Learning Specialistbei Computacenter
Whiteboard, iPad oder MacBookstatt Tafel, Schulbuch und Heft -digitale Medien haben längstEinzugindie Klassenzimmergehalten.Qualitativ hochwertiger Unterricht lässtsich jedochnur danngestalten,wenn die digitalen Endgeräte auch richtig eingesetzt werden -und zwar vonLehrkräften und Schüler:innen gleichermaßen.
Möglich machen das Konzepte, die die technische Umsetzung –vom Rollout,überden Betrieb,bis hin zumSupport der IT –mit pädagogischenAspektenverbinden. Um die Schulweltvon morgenzugestalten,hat Computacenter eininterdisziplinäres Team aufgebaut,das dieAnforderungenvon Schulen versteht
DerIT-Dienstleister fokussiert sich bei seinen Angeboten zurSchuldigitalisierung nicht nurauf eine Bereitstellungund Wartungvon IT-Infrastruktur,sondern integriert pädagogische KonzepteimRahmen seiner modularen Professional LearningServices in die Digitalisierungsprozesse. Im Experience Center könnenSchulträger undIT-Leiter:innen dieunterschiedlichstenEndgeräteausprobieren.Zudem könnensie den Mehrwertvon digitalenEndgeräten im Unterricht in Vision-Workshops kennenlernen. In einem Maturity Assessment führtder IT-DienstleistereineReifegradanalyse durch und ermittelt den Status quo,umdaraufaufbauend eine individuelle Roadmap zu erstellen. Parallel finden die erstenBasisworkshops fürLehrer:innenstatt.Das Angebot reicht vonTrainings zumErwerb grundlegender Fähigkeiten bishin zurEntwicklung von
Unterrichtsinnovationen. Dies zahltauf eindigital gestütztesLernen nach dem 4KModell ein–der Schulung vonKreativität, Kommunikation, Kollaborationund kritischem Denken–und versetzt Lehrkräfteindie Lage, Schüler:innen auf die digitale Arbeitsweltvorzubereiten.
mcademy– On-Demand-Lernplattform
Um Lehrkräfte, Schüler:innen und auch deren Elternbeim sinnvollen Einsatzdes iPad zu unterstützen, hat Computacenter zudem eine exklusiveOn-Demand-Lernplattform inklusiveinteraktiver Lernkurse entwickelt,die das Portfolio ergänzen.
14 Kapitel erklären prägnant die wichtigsteniPad-Funktionen für den Schulalltag –von den ersten wichtigen Gestenmit Hilfevon Anwendungsszenarien und Funktionen bishin zurfortgeschrittenen Nutzung. Anwender:innen haben die Möglichkeit,das iPad in ihrem eigenen Tempoinkurzen, interaktiven Erklärvideos kennenzulernen und eigenständig zuentdecken. On-demand –umganzunabhängig vonOrt und Zeit und so oft wie nötig aufdie Inhalteder Lernplattformzugreifen zu können. Dank Lernfortschrittskontrollen messen Nutzer:innen ihren Kenntnisstand, feiernErfolge und erkennen Verbesserungspotenziale. Jeder der Services vonComputacenter folgtdem gleichen Ziel: Einen Beitragzuleisten, dass Schuldigitalisierung nachhaltig umgesetzt werden kann und Schulen die digitalen Endgerätesonutzen, dass sie einen echten Mehrwert für Unterrichtsgestaltung und Lernerfolge bringen.
Lebenslanges Lernen ist nicht nur für Arbeitnehmer in Unternehmen ein wichtiger Baustein, um beispielsweise mit technologischen Entwicklungen Schritt halten zu können. Gerade für den Bildungssektor haben Weiterbildungs-Angebote gleich zwei Effekte: zum einen schulen sie die eigenen Kompetenzen, zum anderen sorgen sie dafür, dass diese auch an Schüler weitergegeben werden können. Unabhängig vom Digitalpakt, bieten zahlreiche Institute, Verbünde und Kompetenzzentren Schulungen an. Zum Teil gefördert vom Bund, der EU und / oder den einzelnen Ländern. Auch der ein oder andere private Anbieter hat dieses Feld für sich entdeckt.
Der Kompetenzverbund Lernen:digital zum Beispiel, der durch die Europäische Union – NextGenerationEU – unterstützt und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Vier Kompetenzzentren bündeln in den Bereichen MINT, Sprache / Gesellschaft / Wirtschaft, Musik / Kunst / Sport und Schulentwicklung die Expertise aus rund 180 länderübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten. In den Projekten entstehen Evidenz-basierte Fort- und Weiterbildungen, Materialien sowie Konzepte für die Schul- und Unterrichtsentwicklung in einer Kultur der Digitalität. Eine Transferstelle macht die Ergebnisse für Lehrkräfte sichtbar, fördert die Weiterentwicklung mit der Praxis und unterstützt den bundesweiten Transfer in die Lehrkräftebildung. Dabei soll den Fort- und Weiterbildungen von Lehrern eine besondere Rolle zukommen. Kurse wie „Schreiben mit KI“, verdeutlichen dieses Ziel.
„Der Wille ist da, allein es fehlt die Zeit“, mögen viele Lehrer seufzen. Denn Weiterbildungsangebote für Gerätemanagement, KI-Einsatz, digitale Wissensvermittlung gibt es zuhauf. Und das sowohl von staatlich geförderten Institutionen, als auch von privaten.
Converge Technology Solutions dagegen ist ein Service-orientierter, Software-basierter Anbieter von IT- & Cloud-Lösungen, der sich auf die Bereitstellung von Lösungen konzentriert. Zu Converge gehört einerseits Rednet, das Behörden und Bildungseinrichtungen ausstattet. Dazu gehört aber auch die Gesellschaft für digitale Bildung. Sie ist ein Komplettanbieter für die Digitalisierung von Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen. Sie unterstützt Schulen, um diese an digitale Lernwelten heranzuführen, diese zu implementieren und nachhaltig zu begleiten. Der Fokus liegt dabei auf den Lösungen von Microsoft, Samsung und Apple. Das Leistungsspektrum reicht dabei von der Medienentwicklungsplanung über Trainings und Fortbildungen, IT-Infrastruktur und -Ausstattung bis hin zur Absicherung, Finanzierung und dem Service. „Mit uns als Partner wird der digitale Unterricht gemeinsam mit den Schulen realisiert – alles aus einer Hand, genau auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten.“ Wir haben das Ziel „digitale Bildung“ als einen festen Bestandteil im Unterricht zu verankern und verstehen uns als Wegbereiter des zeitgemäßen Unterrichts. Denn heutzutage ist es wichtiger denn je, Schüler und Schülerinnen mit digitalen Medien optimal auf ihr weiteres Leben vorzubereiten.
Autorin: Sylvia Lösel
In diesem Sommer 2024 endete der DigitalPakt Schule. Die Initiative war 2019 gestartet, um den dramatischen Digitalisierungsrückstand im deutschen Bildungswesen wettzumachen. Insgesamt 6,5 Milliarden Euro wurden vom Bund zur Verfügung gestellt und sie haben etwas bewirkt: Breitbandanschlüsse an nahezu jeder Schule, WLAN bis in die Klassenzimmer, Tablets und Laptops für Schüler und Lehrkräfte sowie digitale Lernplattformen. Nun jedoch machen Folgekosten den Ländern und Kommunen oder den Schulen selbst zu schaffen: für Lizenzverlängerungen und zusätzlich benötigte Programme. Wie die günstig finanziert werden können, erklärt Melanie Achten, Geschäftsführerin beim Microsoft-Händler MRM Distribution.
Mit dem Auslaufen des DigitalPakts Schule im Juli 2024 wurden die Fortschritte bei der Digitalisierung sichtbar: Deutsche Schulen sind heute eindeutig moderner aufgestellt. Trotzdem stecken sie laut Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, in einem Dilemma: „Die Hardware ist nun vielerorts neu, die Erstlizenzen für Software sind bezahlt. Aber Infrastruktur muss irgendwann erneuert werden, Geräte gehen kaputt, manche Programme müssen jedes Jahr aufs Neue lizenziert werden. Dafür fehlt das Geld!" Der Bund überlässt die Folgekosten Ländern, Kommunen und Schulträgern – und nicht alle können sich das leisten.
Folgekosten für Softwarelizenzen Für das Microsoft-Betriebssystem Windows 10 und auch für Microsoft Office 2019 endet im nächsten Jahr die Versorgung mit Sicherheits-Updates. Lehreinrichtungen, die diese lokal installierten Programme verwenden, müssen sie bis Oktober 2025 erneuern, um gegen
Cyberkriminalität geschützt zu bleiben. Das kann teuer werden. Doch auch Schulen, die sich für Microsoft-Cloud-Dienste entschieden haben, stehen nicht besser da. Je nach Vertrag fallen jährlich oder dreijährlich wiederkehrende Lizenzgebühren an – mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Zwischenzeit teurer wer den. Es scheint also fast egal, ob Kauf lizenz oder Cloud: Schulen kostet die Ausstattung mit Programmen wie Word, Excel und PowerPoint eine Menge Geld.
Die Vorteile gebrauchter Software
Melanie Achten von MRM Distribution zeigt, dass es bezahlbare Lösungen gibt. „Viele Schulen nutzen spezielle Bildungslizenzen von Microsoft, sogenannte BMI-Lizenzen, die als besonders günstig gelten. Sie sind jedoch häufig an Wartungsverträge gebunden – und damit indirekt eben doch teuer.“ MRM empfiehlt stattdessen gebrauchte Software. Sie stammt von Unternehmen, die verwendete Microsoft-Programme nicht mehr benötigen und sie über MRM auf dem Gebrauchtsoftwaremarkt zur Verfügung stellen. Eine gute Sache, rechtlich einwandfrei und eine echte Alternative für Schulen, sagt die IT-Expertin: „Bei uns kosten Anwenderprogramme wie Office und Windows, Exchange oder SharePoint Server nicht einmal die Hälfte im Vergleich zur Neuanschaffung. Sie sind in der Gesamtlaufzeit günstiger als jedes Cloud-Abo und preislich durchaus vergleichbar mit den erwähnten BMILizenzen. Nur ohne die teuren MicrosoftWartungsverträge!“
Gebrauchte Software erlaubt die eigenständige Verwaltung. Das hat den Vorteil, dass Upgrades nicht einfach automatisch auf alle Computer und Laptops einer Lehranstalt gespielt werden. Das
Melanie Achten, Geschäftsführerin
MRM Distribution
erspart eine Menge Schulungsaufwand und schützt vor Unterrichtsausfällen. Denn auch das ist ein häufig beklagtes Problem des DigitalPakts Schule: ITAdministratoren sind in der Regel nicht zur Stelle, wenn Lehrkräfte mit dem geänderten Nutzungsverhalten einer Software überfordert sind. Das Resultat: Den Schülern kann nicht gezeigt werden, was für die digitale Schulstunde geplant war.
Den IT-Berater nach ‚gebraucht‘ fragen
Insgesamt hat der DigitalPakt Schule viele Fortschritte gebracht. Um aber digitale Bildung nachhaltig zu gewährleisten, müssen die Folgekosten abgefedert werden. In Bezug auf Microsoft-Lizenzierungen rät Melanie Achten Lehranstalten und Schulträgern deshalb: „Fragen Sie Ihren zuständigen IT-Fachmann nach Gebrauchtsoftware! Statt jährlicher hoher Abo-Gebühren sparen Sie damit gut 40 Prozent. Und auch das Upgrade von Office 2019 bzw. 2021 auf Office 2024 kommt Sie gute 30 Prozent günstiger, wenn Sie die Pakete gebraucht bei Ihrem IT-Dienstleister beziehen!
Mehr erfahren unter: www.mrm-distribution.com
Um die versprochenen Gelder und langfristige Finanzierungen des Bundes für die Digitalisierung an Schulen wird immer noch gerungen. Auf der Strecke bleiben die Schüler, ihre Digitalkompetenzen und unsere Zukunft.
Gute Noten gab es, als der Digitalpakt Schule während der Corona-Pandemie dafür gesorgt hat, dass digitale Endgeräte angeschafft wurden und in den meisten Schulen inzwischen länger schon zum Unterrichtsalltag gehören. Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wurden seit Beginn der Laufzeit des Digitalpakts bis zum 31. Dezember 2023 mehr als fünf Milliarden Euro verplant und bewilligt. Während für die Geräteausstattung demnach 96 Prozent der Fördergelder abgeflossen sind, wurden bei den zur Administration gedachten Mitteln nur etwas mehr als die Hälfte abgerufen. Gleichwohl also nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel des Digitalpakts ausgegeben sind, werden Forderungen für eine Anschlussfinanzierung durch den Bund lauter. Die Länder sind nicht in der Lage, Digitalisierungskosten alleine zu stemmen. Schließlich brauchen Schüler und Lehrer neue Endgeräte, die Infrastruktur muss angepasst und verwaltet werden sowie Unterrichtskonzepte überdacht. Und damit Schulen in Deutschland auch in Zeiten von ChatGPT und KI zeitgemäßen und medienpädagogisch sinnvollen Unterricht anbieten können, brauchen sie Planungssicherheit und finanzielle Unterstützung vom Bund.
Doch genau daran hapert es. Der Digitalpakt ist im Mai dieses Jahres ausgelaufen. Über langfristige Fördermittelzusagen für mehr Planungssicherheit verhandeln Bund und Länder gerade. Dabei warnt Ralf Becker, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW): „Dringend notwendige Investitionen an Schulen müssen gesichert werden. Sich dem Diktat von Haushaltskürzungen und Schuldenbremse zu beugen, heißt, die Weiterentwicklung der Schule und des Unterrichts zu stoppen. Wer so handelt, gefährdet die Zukunft der Kinder. Das muss allen Beteiligten klar sein.“
Eigentlich sieht der Koalitionsvertrag der Bundesregierung die Fortführung des Digitalpakts vor. Eine Neuauflage des milliardenschweren Förderprogramms ist aber noch nicht in Sicht. So äußerten die Kultusminister der Länder Mitte Juni 2024 anlässlich der Kultusministerkonferenz (KMK) ihre Besorgnis über die Verzögerungen im Verhandlungsprozess. Streitpunkt dabei ist unter anderem die Finanzierung. Der Bund fordert, dass die Länder rund die Hälfte der Fördermittel zur Verfügung stellen müssten – bisher kamen 90 Prozent der Gelder vom Bund.
Dabei mahnt Christine Streichert-Clivot, saarländische Ministerin für Bildung und Kultur und Präsidentin der KMK: „Der digitale Wandel ist eine kontinuierliche Aufgabe. Deshalb braucht es eine verlässliche und dauerhafte Unterstützung der Länder durch den Bund in Form eines Digitalpakts 2.0.“ Die laufenden Verhandlungen und das Angebot des Bundes reichen der KMK-Präsidentin zufolge nicht aus. Sie ist der Ansicht, dass „das Angebot des Bundes mit einem Bundesanteil im Gesamtumfang von 2,5 Milliarden Euro weit unter dem Ansatz bleibt, den die Länder erwarten und den unsere Schulen für den Ausbau der digitalen Bildungsinfrastruktur benötigen“. Damit wolle sich der Bund aus seiner gesamtstaatlichen Verantwortung zurückziehen, ist StreichertClivot überzeugt.
Mit Blick auf fehlende Finanzierungszusagen von Bund und Ländern warnt auch der Gewerkschafter Ralf Becker: „Schuldigitalisierung ist kein Gedöns, sondern eine Zukunftsaufgabe. Notwendige Investitionen an Schulen sind keine frei wählbare Zusatzoption. Schulen und Schulträger benötigen Planungssicherheit, etwa wenn sie Personal für die IT-Administration gewinnen wollen.“ In den Chor der Mahner haben sich außer den Kultusministern der Länder auch Schülervertreter eingereiht. So ist auch Kultusministerin Anna Stolz der Überzeugung: „Es fehlt ein verlässlicher Zeitplan und ein klares Bekenntnis zum Programm.“ Die Fördermittel aus dem Digitalpakt „waren eine wichtige Stütze bei der digitalen Ausstattung der Schulen – in Bayern wie überall in Deutschland“, führt die Kultusministerin aus. Sie erwartet ferner, dass sich der Bund an getroffene Vereinbarungen halte und eine dauerhafte Unterstützung der Länder und Kommunen über einen unbürokratischen Digitalpakt 2.0 gewährleiste.
Auch die Bundesschülerkonferenz (BSK) drängt auf die Fortführung des Digitalpakts. „Es ist dringend nötig, den Digitalpakt weiterzuführen, weil nur so zukunftsfähige Bildung gewährleistet werden kann, die im heutigen Berufsalltag zunehmend gefordert wird. Die Bildung und besonders die damit verbundene Digitalisierung in diesem Bereich ist der falsche Posten zum Sparen“, sagt die Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, Louisa Basner. Und ähnlich wie die GEW hat auch die BSK einen umfangreichen Förderkatalog in die Diskussion um die Digitalisierung der Schulen eingebracht.
Für die Präsidentin der Kultusminister konferenz (KMK), Christine StreichertClivot, geht das Angebot des Bundes, 2,5 Milliarden Euro für die Digitalisie rung bereitzustellen, nicht weit genug. Sie erklärt, „das Angebot des Bundes bleibt weit unter dem Ansatz, den die Länder erwarten und den unsere Schulen für den Ausbau der di gitalen Bildungsinfrastruktur benötigen“. Die KMK-Präsi dentin fordert stattdessen ei ne „bedarfsgerechte, voll ständige und flexible Mittelbereitstellung von ei nem Mindestumfang von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr während des gesamten zukünftigen Förderzeitraums 2025 bis 2030“.
Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der KMK, fordert mehr Mittel vom Bund.
Statt eines neuen Digitalpakts hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Startchancen-Programm auf den Weg gebracht, das im Herbst mit dem diesjährigen Schuljahresbeginn gestartet ist. Damit will das BMBF gezielt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schüler unterstützen. Dafür investieren Bund und Länder zusammen insgesamt 20 Milliarden Euro in zehn Jahren. Davon profitieren sollen rund 4.000 Schulen in Deutschland. An diesen Startchancen-Schulen sollen Infrastruktur und Ausstattung insgesamt verbessert und unter anderem zusätzliche Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeiter eingestellt werden. Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, setzt damit „Impulse für ein moderneres und leistungsfähigeres Bildungswesen“. Doch während die Bundesregierung das Startchancen-Programm als „bislang größtes Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ feiert, wächst die Kritik an dem Programm. Schließlich erreiche das Programm lediglich 10 Prozent aller Schüler in Deutschland. Und auch einen beson-
Seit Beginn des Schuljahrs 2024/2025 stattet Bayern weiterführende Schulen mit mobilen privat finanzierten Endgeräten aus. Das flächendeckende Rollout von Tablets oder Notebooks für bayerische Schüler folgt auf eine zweijährige Pilotphase. Dabei setzt Bayern auf sogenannte elternfinanzierte Endgeräte und bezuschusst den Kauf eines Tablets oder Notebooks mit bis zu 350 Euro. Für sozial schwächer gestellte Familien soll es zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten geben. Die Geräte können in der Schule aber auch privat uneingeschränkt genutzt werden.
deren Schwerpunkt auf Digitalisierung vermissen viele Kritiker.
Für die GEW und Ralf Becker ist das Ziel vielmehr, „jedem Kind und jeder Lehrkraft die gleichen Möglichkeiten zu bieten, mit digitalen Geräten in einer gut ausgestatteten Infrastruktur gut zu lernen und gut zu arbeiten. Bildungsfragen und pädagogische Konzepte müssen auch im Digitalpakt 2.0 handlungsleitend bleiben“. Becker setzt sich auch dafür ein, dass die Mittel aus einem Digitalpakt sozial ausgewogen verteilt werden müssten. „Die Mittel müssen da ankommen, wo sie am meisten gebraucht werden: bei den armen Kindern und deren Familien, in den Stadtvierteln, die sozial abgehängt worden sind“, erklärt der Gewerkschafter.
Unabhängig vom Startchancen-Programm fordert die Kultusministerkonferenz eine bedarfsgerechte, vollständige und flexible Mittelbereitstellung von einem Mindestumfang von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Fördermittel sollten bereits ab 2025 zur Verfügung stehen und bis 2030 fließen. Von einem ähnlich hohen Bedarf geht auch der Branchenverband Bitkom aus. So erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst: „Bis 2030 ist jährlich eine Milliarde Euro notwendig, um die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben und zu sichern.“ Noch haben sich Bund und Länder nicht geeinigt und ob 2025 bereits Bundesgelder fließen werden, steht derzeit in den Sternen.
Weil langfristige Fördermittelzusagen fehlen, geht Bayern seit Beginn des Schuljahrs 2024/2025 eigene Wege und fördert flächendeckend in weiterführenden Schulen elternfinanzierte Geräte. Eltern kaufen privat bezuschusste Endgeräte, die sowohl im Unterricht als auch daheim genutzt
werden können. Dabei gibt es Vorgaben oder einen Katalog möglicher Endgeräte, damit alle Schüler einer Klasse ähnlich ausgestattet sind. Das entlaste zwar Schulen und Schulträger, führe aber zu sozialer Ungleichheit, glaubt Sven Lehneis, Client Business Manager Public Sector bei Dell. „Einkommensschwache Familien können die Kosten für die Geräte auch mit staatlichen Zuschüssen und Finanzierungsangeboten nicht immer stemmen. Die Bildungschancen hängen also vom Einkommen der Eltern ab. Elternfinanzierung ist kein sozial gerechtes Mittel, die Schuldigitalisierung zu verbessern.“
Allerdings gibt es eben Möglichkeiten, Eltern bei der Finanzierung unter die Arme zu greifen. In Bayern unterstützt das Land die Anschaffung mit bis zu 350 Euro pro Gerät. Für finanzschwache Familien gibt es entweder die Möglichkeit, dass Schulen oder Schulträger zusätzliche Kosten für die Anschaffung übernehmen oder Leihgeräte zur Verfügung stellen, erklärt Moritz Zeman, Business Manager bei der ACS Group. Zudem können Geräte vom Jobcenter bezuschusst werden, wenn die Voraussetzungen gegeben sind. Und nicht zuletzt bieten Dienstleister verschiedene sozialverträgliche Zahlungsmodelle an.
Neben Geräten muss an Schulen die Infrastruktur vorhanden sein und verwaltet werden. Zudem sollten Mittel in pädagogische Konzepte und Lehrerfortbildung fließen. Und nicht zuletzt steht die Forderung nach einem möglichst unbürokratischen Digitalpakt im Raum.
Bund und Länder haben sich nach monatelangen Verhandlungen noch nicht auf die Fortführung des Digitalpakts geeinigt.
Autorin: Margrit Lingner
„Dass die Menschen sich mehr Führung und Lenkung in ihrer Lernreise wünschen, war die erste wichtige Erkenntnis.“
Malte Teichmann, Projektleiter einer Forschungsgruppe, spricht im Interview über die Chancen von Virtual Reality im Bildungswesen und in der Arbeitswelt.
Informations- und Kommunikationstechnologien vermitteln Wissen und vereinfachen das Lernen. Innerhalb der Forschung betrachtet man, wie diese eingesetzt werden können, um den Lernprozess künftig zu verbessern. Virtual Reality (VR) hat das Potenzial, individuelles Lernen zu ermöglichen, spielerische Effekte zweckmäßig einzusetzen und eine Lernumgebung zu schaffen, in welcher man sich frei bewegen kann. Zum Beispiel, indem Simulationen wiederholt, Podcasts noch einmal abgespielt und Stationen auch übersprungen werden können.
Eine Forschungsgruppe der Universität Potsdam hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Lernen mit VR-Brille und Podcast zu untersuchen. Digitale Werkzeuge wie diese können vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels auch eine Methode sein, um diesen entgegenzuwirken. Wie genau, das erklärt der Projektleiter von „ReWork:KMU“ und Mitglied der Forschungsgruppe „Bildung für die digitale Welt“ am Weizenbaum Institut Berlin, Malte Teichmann: „Uns war von Beginn an klar: VR-Technologien bieten tolle Potenziale für Lernprozesse, aber wir wussten auch, dass sie keine Selbstläufer sind. Dafür müssen alle wichtigen Akteure an den Tisch – aus der Forschung, der Technologieentwicklung und vor allem aus der Praxis.“
„Technologische Innovation allein macht keine gute Bildung – es geht
darum, sie didaktisch klug einzusetzen“, sagt Teichmann. Die Lösungen müssen sich an den Bedürfnissen der Zielgruppe und der entsprechenden Einrichtung orientieren, und dazu braucht man Selektionskriterien. Zuerst wurden Design-Guidelines aus der Literatur identifiziert und diese mit verschiedenen lehr- und lerntheoretischen Ansätzen kombiniert. Der studierte Erziehungswissenschaftler hatte sich über sieben Jahre intensiv mit der Erwachsenenbildung beschäftigt und bezog sich in seiner Forschung auf konstruktivistische, kognitions- und subjektwissenschaftliche Ansätze.
In dem Projekt wurde die VR-Brille unter Studierenden und unter langjährigen Mitarbeitern getestet. „Ziel war es unter anderem, Erfahrungswissen zu sichern und Personen, die schnell in die Produktionsprozesse einsteigen, ein schnelles Onboarding zu gewährleisten. Aber auch ältere Mitarbeiter sollten geschult werden“, erläutert Teichmann. Denn bisher werden ältere Menschen in der Weiterbildung oft noch vernachlässigt. Dabei sind sie es, die mit der Digitalisierung Schritt halten müssen. „Wir versuchen vor allem die Leute dabei zu unterstützen, das Wissen selbst aufzubauen“, betont Teichmann. Unter der Annahme, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen genau so viel Vorwissen in den Arbeitsprozessen haben wie die Forschenden selbst, wurde die VR-Brille schließlich in der Be- und Verarbeitung von Klebeband getestet.
Podcasts, interaktive Folien, 3Dund Elemente, die sich bewegen und modifizierbar sind.
„Wir wollten die Maschine brennen lassen.“
In einem Katastrophenszenario wollte die Forschungsgruppe mit visuellen Effekten zeigen, dass eine Maschine brennt. Die Teilnehmer sollten dagefragt werden, wie sie handeln würden: Es gab eine Löschdecke, die virtuell über das Feuer gelegt werden konnte, einen Eimer Wasser, „das aber keine gute Idee ist, wenn die Maschine unter Strom steht“, und noch andere Elemente. Bei der Implementierung stellte sich besonders die Feuerdecke als Herausforderung heraus, da viel Programmierarbeit geleistet werden musste. „Neben dem didaktischen Rahmen und den Praxisanforderungen muss immer an die technische Machbarkeit gedacht werden. Wir haben die Möglichkeiten der Technologie richtig eingeschätzt. Aber noch ist es enorm herausfordernd, sie auch voll zur Geltung zu bringen.“ Am Ende konnte der Maschinenbrand deshalb nicht umgesetzt werden.
Ein weiterer Konflikt-Faktor sind die Enduser: „Dass die Menschen sich mehr Führung und Lenkung in ihrer Lernreise wünschen, war die erste wichtige Erkenntnis, die wir in der weiteren Gestaltung gewonnen und berücksichtigt haben“, sagt Teichmann. In der dritten Evaluationsrunde und in der dritten Version des VR-Raums sind alle Teilnehmer gut durch die Prozesse gekommen –bis auf zwei, die Probleme mit der Steuerung hatten. „Natürlich kann das erste Mal mit so einer Steuerung zur Überforderung führen, doch diese Überforderungen muss man im Blick behalten“, erläutert Teichmann. Insgesamt kam das Experiment aber sehr gut an.
Unter den Teilnehmern war ein Mitarbeiter, der bereits seit über acht Jahren im Unternehmen tätig war. „Er ist durch den Feuerraum gelaufen, hat die Brille abgesetzt und gesagt: ‚Super Leute, jetzt habe ich zum ersten Mal richtig verstanden, wo die Teile, die ich tagtäglich konstruiere, in der Maschine wirklich gebraucht werden und wie diese Maschine in diesem Veredelungsprozess von Klebebändern positioniert ist.‘“ Dieser Mitarbeiter war laut Teichmann begeistert von der Vorstellung, seine Arbeit nochmal aus einer ganzheitlichen Perspektive zu betrachten. „Die Mitarbeiter sind gut in dem, was sie machen, also in den kleinen Produktionsschritten. Viele Unternehmen haben nicht die Zeit, ihren Leuten ein übergeord-
netes Verständnis zu vermitteln, wie die Anwen dung später in einer Maschine aussieht. Dass das aber sinnvoll wäre, haben wir in unserem Experi ment und im Austausch mit unseren Multiplika toren gesehen.“ VR ist nur ein Instrument, das in einem übergeordneten Plan eingearbeitet werden muss und leistet im digitalen Lernprozess einen wichtigen Beitrag. Denn der Anwendungsfall kommt zu den Leuten und nicht umgekehrt. Das einzige, was man dazu braucht, ist eine VR-Brille.
Das Zeigen von dem, was möglich ist, nicht nur bei ternehmen sind, sondern auch bei Menschen, die gar nicht wissen, dass es bestimmte Produktions prozesse gibt: „In einem anderen Projekt haben wir uns mit einem Unternehmen aus der Fenster fertigung auseinandergesetzt. Hier arbeiten viele Fachbereiche zusammen. Trotzdem wissen viele Schüler nicht, dass es diesen Ausbildungsberuf überhaupt gibt. Mit einer guten VR-Lösung kann gerade im Handwerk gezeigt werden, dass es wirk lich spannende Ausbildungen gibt und dass es nicht immer ein Studium sein muss.“ Die VR-Bril le wurde in verschiedenen Events vorgestellt. „Dort hat sich herausgestellt, dass wirklich ein großes Interesse besteht. Es gab Bier, es gab einen Grill, aber die Leute wollten lieber über die Beund Verarbeitung von Klebeband sprechen.“ Das zeigt, dass Virtual Reality gerade für die Nach wuchsgewinnung großes Potenzial hat. Wenn noch die Ausbildungsverordnung modernisiert wird und die staatlichen Rahmenbedingungen da für geöffnet werden, kann Virtual Reality neue Bil dungswege aufzeigen, dem Fachkräftemangel ent gegenwirken und Lernprozesse ankurbeln.
Autorin: Serina Sonsalla
Die Zusatzstunden des Mathelehrers reichen selten aus, um die Tablets einer ganzen Schule zu managen. Eine kostengünstige Lösung: MDM.
Schul-IT sollte und darf nicht zur Nebensache werden, egal, ob die mobilen Schüler- und Lehrergeräte dem Schulträger gehören oder es sich um elternfinanzierte Mobilcomputer handelt. Schließlich ist Schul-IT hochkomplex – vergleichbar mit der IT-Landschaft eines mittelständischen Unternehmens – und sollte nicht in die Verantwortung von Lehrkräften abgewälzt werden. Ganz abgesehen davon, dass den Schulen zunehmend Lehrer fehlen. Statt auf technikaffine Lehrkräfte zu setzen, könnten Tablets oder Notebooks in der Schule über eine Mobile-Device-ManagementLösung (MDM) automatisiert verwaltet werden.
Statt also den Informatik- oder Mathelehrer mit ein paar Ausgleichsstunden dafür abzustellen, die mobilen Endgeräte an der Schule zu verwalten, empfiehlt es sich, diese Mammutaufgabe an einen Dienstleister zu übertragen. Eine MDM-Lösung übernimmt dann die Aufgabe, Geräte auszutauschen, neue zu konfigurieren oder neue Apps zu installieren. Üblicherweise ist ein MDM auch für die IT-Sicherheit der Geräte zuständig. Sie kann zum Beispiel das Schul-WLAN mit bestimmten
Rechten ausstatten. Im Schul-WLAN angemeldete Geräte können dann nicht jede App herunterladen, sondern nur von der Schule erlaubte.
Die Verwaltung des MDM kann natürlich auch einfach einem Lehrer übertragen werden. Einfacher und meist kostengünstiger ist es allerdings, alles an einen Dienstleister zu übergeben. Der Dienstleister übernimmt den gesamten Service rund um das MDM. So können Systemhäuser wie die ACS Group die Geräte im Schul-Netzwerk so managen, dass die Schüler möglichst wenig Ablenkungen im Unterricht haben. Candy Crush spielen, statt Lückentexte in Englisch auszufüllen, ist selbst auf elternfinanzierten iPads nicht möglich. Die Geräte sind so konfiguriert, dass sie erkennen, wann sie in der Schule sind. Sie werden automatisch in den sogenannten Schulmodus geschaltet und können bis zum Verlassen des Schulgebäudes nur zu schulischen Zwecken eingesetzt werden. Beim Verlassen der Schule schalten sich die Geräte wieder in den privaten Modus und können ohne Einschränkungen genutzt werden.
Unabhängig davon, ob die MDM-Lösung auf einem lokalen Server oder in der Cloud läuft, wird sie über eine MDM-Verwaltungskonsole in der Schule oder remote vom Dienstleister konfiguriert und verwaltet. Dabei lassen sich Endgeräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen einbinden und vollautomatisiert managen. Wird ein Dienstleister auch schon bei der Gerätebeschaffung herangezogen, kann er das gesamte Management übernehmen. Bei einem Full Service entstehen für die Schule Kosten von weniger als 20 Euro (netto) im Jahr für ein Gerät, erklärt Moritz Zeman von der ACS Group. Lehrer können sich ihren Kernaufgaben widmen und Schulträger haben ihre Kosten im Blick.
Statt Lehrer mit der Einrichtung und Verwaltung der Schul-IT zu betrauen, sollten das Dienstleister mit MDM-Lösungen übernehmen.
Autorin: Margrit Lingner
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Für Lehrer führt an dem Thema Künstliche Intelligenz kein Weg vorbei. Kinder und Jugendliche sind längst mit der Technologie vertraut. Die neue Deutschland-Chefin von Intel, Sonja Pierer, spricht über das Projekt „AI for Youth“.
Der Chiphersteller Intel hat die Initiative „AI for Youth“ ins Leben gerufen, um Kinder und Jugendliche auf eine Zukunft mit KI vorzubereiten. Dafür gehen Bildungseinrichtungen eine Partnerschaft mit Intel ein, um Lehrer zu KI-Trainern auszubilden und zu zertifizieren. Diese vermitteln das neu erworbene Wissen anschließend im Unterricht, indem die Schulen die KI-Inhalte in ihre Lehrpläne integrieren. Intel unterstützt hierbei sowohl bei der Auswahl geeigneter Hardund Software als auch durch Beratung. Das Programm kann flexibel im Rahmen von Projektwochen oder im regulären Unterricht umgesetzt werden. Im Fokus steht zunächst die Vermittlung eines grundlegenden Verständnisses für KI, insbesondere in Verbindung mit sozialer Kompetenz. Den Schülern soll ein kritischer Umgang mit KI nahegebracht und das Bewusstsein für deren gesellschaftliche Auswirkungen geschärft werden. Am Ende des Programms sollen die Teilnehmer in der Lage sein, eigene Projekte zu entwickeln und mithilfe von KI reale Probleme zu lösen. Die neue Deutschland-Chefin von Intel, Sonja Pierer, erklärt, was es mit dem Programm auf sich hat.
Was verspricht sich Intel von dem AI-for-Youth-Programm?
Pierer: Um die Gesellschaft auf eine zunehmend von KI geprägte Zukunft vorzubereiten, hat Intel gemeinsam mit Partnern das Programm ins Leben gerufen. Es richtet sich an Schüler ab der 8. Klasse. Die Jugendlichen sollen ein tiefgreifendes Verständnis für die Technologie entwickeln, Werkzeuge für die Anwendung von KI an die Hand bekommen und sowohl technische als auch soziale Kompetenzen erwerben. Daneben lernen die Teilnehmenden praxisbezogen, wie sie eigene zukunftsweisende und sozial wirksame KI-Lösungen entwerfen und einsetzen.
Auf welche Weise engagiert sich Intel für die Förderung der Digitalisierung in Schulen?
Pierer: In über 70 Ländern hat Intel von 1999 bis heute mehr als 15 Millionen Lehrkräfte von der analogen in die digitale Welt mitgenommen. In Deutschland wurden im Zeitraum 2000 bis 2011 zusammen mit Partnern und den Bundesländern rund 300.000 Lehrkräfte er-
reicht. Seit 2020 ist Intel wieder in Deutschland mit neuen Bildungsprogrammen unterstützend aktiv. Intel in Deutschland ist seit Jahren mit dezidierten Programmen zu KI und Zukunftsfähigkeiten aktiv. Neben dem AI-for-YouthProgramm bietet Intel auch das Skills-forInnovation-Programm (SFI) für Lehrende und Schulen an. Die Intel-SFI-Unterrichtspakete sind eine wachsende Sammlung von gebrauchsfertigen Unterrichtsplänen, die direkt im Unterricht eingesetzt werden können. Sie helfen den Lehrkräften dabei, den Einsatz von Technologie im Unterricht neu zu denken, um die Lernenden bestmöglich auf das Leben und Arbeiten in einer zunehmend digital geprägten Welt vor zubereiten.
Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, Kinder und Jugendliche frühzeitig für das The ma KI zu sensibilisieren?
Pierer: Nach dem so genannten 4K-Modell sind im 21. Jahrhundert vier Kompetenzen von zentraler Bedeutung: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken. In einer immer komplexer werdenden Welt können Kinder und Jugendliche mit den Bildungsangeboten von Intel diese erneuerten Kulturtechniken für die unmittelbare Zukunft erlernen.
Für die Kinder von heute wird der Umgang mit KI-Technologien eines Tages selbstverständlich sein, mit allen Chancen und Risiken, die sie mit sich bringt. Die frühzeitige Auseinandersetzung mit Technologien, die das Berufsleben und den Alltag der nächsten Generation prägen werden, wollen wir fördern.
Welche Chancen ergeben sich mit (dem vor der Verlängerung stehenden) DigitalPakt
Schule für die Channelpartner?
Pierer: Intel hilft mit seinen Angeboten, Lehrkräfte fit zu machen für den medienpädagogisch sinnvollen Einsatz von Medien via Laptops, Convertibles und Tablets. Channelpartner können beispielsweise mit Angeboten wie Beratung, Planung, Bereitstellung, Realisierung und Betrieb der IT-Infrastruktur an Schulen, Hochschulen oder anderen Bildungsstätten vom verlängerten DigitalPakt profitieren.
Mehr unter: https://voge.ly/vglFIGA/
Das Interview führte:
GESCHÄFTSFÜHRERIN INTEL GERMANY SERVICES UND COUNTRY MANAGER SMG
Die Vertriebsexpertin und Diplom-Informatikerin Sonja Pierer (46) ist Ende Juni zur neuen Geschäftsführerin des Chip-Herstellers Intel in der Bundesrepublik berufen worden. Pierer folgte auf Christin Eisenschmid, die bereits im März das Unternehmen „aus persönlichen Gründen“ verlassen hat. Unter ihrer Führung will Intel auch in den kommenden Jahren seinen Beitrag zur fortschreitenden Digitalisierung leisten. Das betrifft auch die Schulen.
Die digitale Vernetzungsinfrastruktur für Bildung wurde kritisch hinterfragt –inzwischen gibt es mehr Klarheit, eine Beta-Version und neue Verantwortliche.
Lernen begleitet uns ein Leben lang – und Digitalisierung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Nicht nur, was die Modi der Wissensvermittlung betrifft, sondern auch in puncto Zertifizierung und Dokumentenablage. Mit dem Projekt „Mein Bildungsraum“, vormals: Nationale Bildungsplattform, will die Bundesregierung dafür eine digitale Vernetzungsinfrastruktur aufbauen, die eine „nahtlose digitale Lernreise von der Grundschule bis ins hohe Alter“ ermöglicht, Bildungsangebote verknüpft und digitale Services zur Zertifizierung, Daten- und Dokumentenablage bietet. Für dieses ambitionierte Vorhaben sind bis Ende 2025 insgesamt 630 Millionen Euro vorgesehen. Angesichts dieser Summe und des Vorgehens des federführenden Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gab es von Anfang auch kritische Fragen, insbesondere zur Nachhaltigkeit und zu Überschneidungen mit parallelen Projekten – etwa mit der Nationalen Online-Weiterbildungsplattform „mein NOW“ oder der von Bund und Ländern geförderten Single-Sign-on-Lösung (SSO) VIDIS. In den Antworten auf Anfragen der CDU/CSU-Fraktion 2023 und 2024 erläutert das BMBF die Pläne und Maßnahmen zur Verzahnung und Zusammenarbeit mit diesen und weiteren Initiativen.
worden. Weitere Verbesserungswünsche betrafen die berufliche Weiterbildung und die Praxisnähe der Test-Szenarien. Hier sollen künftig reale Bildungsangebote eingesetzt werden.
Dieses Feedback war – zusammen mit einem „umfassenden technischen Review“ – die Basis für die darauffolgende Übergabe: Zum 1. Juli 2024 hat das BMBF die Vernetzungsinfrastruktur „Mein Bildungsraum“ zur weiteren Entwicklung und Erweiterung an die Agentur für Sprunginnovationen SPRIND übergeben. Diese soll sich schwerpunktmäßig den zentralen Komponenten zur Ablage, der digitalen Identität und den digitalen Nachweisen widmen, die Usability optimieren, ein nachhaltiges Betreiberkonzept entwickeln und schließlich das Projekt in den operativen Betrieb überführen. Auf Anfrage hat das BMBF erläutert, dass SPRIND auch die Konzeption und die Unterstützung der Umsetzung einer Betriebsund Betreiberstruktur inklusive der „Go-toMarket-Strategie“ verantwortet. Ziel sei der reguläre Betrieb 2027. Erste Eckpunkte sollen bis Ende 2024 erarbeitet werden. 2025 soll dann unter Einbindung von Bund und Ländern ein konkretes Konzept entstehen, das auch deren langfristige Einbindung vorsieht –und 2026 finalisiert werden soll.
Das MVP von „Mein Bildungsraum“ wurde zwischen Oktober 2023 und Ende Juni 2024 in einer Closed-Beta-Version 850 Testnutzern zu Verfügung gestellt. In der Auswertung dieser Tests gaben 70 Prozent der Befragten an, die Infrastruktur künftig auch selbst zum Lernen nutzen zu wollen. Insgesamt positives Feedback habe es für die Ablage-App, den SSO-Dienst und den Lernpfadfinder gegeben, Kritik dagegen an mangelnder Übersichtlichkeit und Navigation. Dies sei bereits während der Testphase verbessert
Zur Finanzierung erklärte das Ministerium, diese sei bis Ende 2025 durch die Mittel aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzfonds (DARP) gesichert. „Anschließend soll die Finanzierung aus dem Bundeshaushalt bis 2027 erfolgen.“
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Informatische Bildung soll an deutschen Schulen einen höheren Stellenwert genießen. Aber wie viel Raum bleibt zwischen den Themen Medienkompetenz und Grundlagen der Informatik für spezielle Inhalte wie das Programmieren?
Zweifellos benötigen Schülerinnen und Schüler in Zeiten smarter Geräte, Künstlicher Intelligenz und ständiger Erreichbarkeit mehr informatische Bildung – allein, um ihnen Medienkompetenz zu vermitteln und sie für Gefahren aus dem Internet, in Social Networks und auf Messaging-Plattformen zu sensibilisieren. Im Jahr 2022 empfahl die
Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK), das unabhängige Beratungsgremium der Kultusministerkonferenz, informatische Inhalte, zum Beispiel die Funktionsweise von Robotern, bereits im Sachkundeunterricht der Primarstufe zu vermitteln. Mit Beginn des aktuellen Schuljahrs hielt das Gremium in der Sekundarstufe I ein Informa-
tik-Pflichtfach mit mindestens vier und mittelfristig sechs Stunden Unterricht über alle Jahrgangsstufen hinweg verteilt für angeraten.
Dem Informatik-Monitor der Gesellschaft für Informatik e.V. lässt sich entnehmen, dass im Oktober 2023 nur zwei Bundesländer der SWK-Empfehlung nachkommen wollten bzw. konnten. Sie sehen einen verbindlichen Informatikunterricht mit sechs Pflichtstunden an allen Schulformen ab der Sekundarstufe I vor: Mecklenburg-Vorpommern setzt dabei auf je eine Pflichtstunde pro Woche von der 5. bis zur 10. Klasse, hier allerdings in der Kombination „Informatik und Medienbildung“. Zusätzliche Inhalte sollen in einem Wahlpflichtfach angeboten werden. Das Saarland verteilt die Stunden über die Jahrgangsstufe 7 bis 10, wobei für die siebten und achten Klassen je zwei Pflichtstunden pro Woche vorgesehen sind. Hier gelten die Pflichtregeln insbesondere für Gesamtschulen und das neunjährige Gymnasium. In den anderen Bundesländern sind weniger bis gar keine Pflichtstunden vorgesehen, wobei Sachsen stark vereinfacht gesagt mit drei bis vier Stunden noch im oberen Bereich liegt.
Eine bis zwei Pflichtstunden Informatik sehen Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vor. Bremen ist damit laut Informatik-Monitor „nunmehr das einzige Bundesland ohne curricular hinterlegte Informatikangebote“. Acht Bundesländer inklusive der Landeshauptstadt Berlin wollen Informatikangebote etablieren. Sie bieten aber wie Bremen nur Wahlpflicht- und Wahlfächer an. Hessen bedient ausschließlich den Wahlbereich, befasst sich wie Schleswig-Holstein und Thüringen aber bereits mit der Einführung des verbindlichen Informatikunterrichts. Das vielerorts überschaubare Stundenkontingent wirft die Frage auf, welche Themen in diesem begrenzten Rahmen überhaupt zur Geltung kommen können. Unweigerlich wird das Thema der Medienkompetenz früh angesprochen werden müssen, wie es Mecklenburg-Vorpommern im Titel erkennbar tut, idealerweise verbunden mit ethischen Aspekten. Fernab davon gibt es viele grundlegende Inhalte, aber auch Praxis-orientierte Betätigungsfelder wie Einplatinen-Rechner, Künstliche Intelligenz oder Robotik, die einen Mehrwert bieten können.
Wie viele Platz da für das Programmieren bleibt, vor allem an den Grundschulen, lässt sich nur schwer erahnen. Das ist insofern schade, als in-
zwischen viele Lernangebote existieren, die sich mitunter für die Primarstufe eignen. Eines der bekannteren ist Scratch – ein Projekt, das Kinder ab acht Jahren adressiert. Die visuelle Programmiersprache erlaubt es, digitale Geschichten, Spiele und Animationen zu erstellen. Die Befehle werden dabei über ein Baukastensystem per Dragand-Drop zusammengepuzzelt und an virtuelle Figuren übermittelt. Genauer hingesehen, reichen die Möglichkeiten an die der manuellen Programmierung heran: Variablen und Operatoren lassen sich ebenso verwenden wie If-then-else-Anweisungen oder auch For- oder While-Schleifen. Etwas vereinfacht, aber unübersehbar technisch auf Scratch aufbauend, ist „Programmieren mit der Maus“. Wie der Name erahnen lässt, ein Angebot des WDR. Der Mehrwert besteht hier in vordefinierten Übungen und einem dahingehend angepassten Befehlsbaukasten, so dass die Kinder nicht gleich von dessen Möglichkeiten überfordert sind.
Viele Lernprogramme arbeiten nach dem besagten Drag-and-Drop-Prinzip. Das Projekt Code.org soll dabei bereits für Kinder ab vier Jahren geeignet zu sein. Bevor es richtig losgeht, wird Schritt für Schritt an das Kombinieren der Befehlsblöcke herangeführt. Anschließend können die jungen Nutzer beispielsweise die Vögel aus „Angry Birds“ oder den Roboter „BB-8“ aus Star Wars mit Befehlen über ein Spielfeld navigieren. Dafür sollten die Kinder die Anzahl der Züge zählen können, was sich etwas mit der Alterseinstufung beißt. Positiv hervorzuheben ist, dass gleich zu Beginn mit Schleifen experimentiert werden kann, was das Zusammensetzen des Programms merklich verkürzt. Der Clou: Nach jeder Übung lässt sich der Javascript-Code anzeigen, der genau den verwendeten Befehlsblöcken entspricht. Ganz ähnlich erlaubt es der MIT App-Inventor, richtige Android-Apps zu programmieren. Allerdings sind die Entwicklungsumgebung sowie die Tutorials englischsprachig und deshalb eher für ältere Kinder und Jugendliche geeignet. Gleiches gilt für Open Roberta, eine Browser-basierte Umgebung, die wiederum auf Programmierung nach dem Dragand-Drop-Prinzip setzt. Interessant ist, dass sich über das Open Roberta Lab verschiedene Roboter wie Lego Mindstorms oder Nao sowie EinplatinenRechner wie Arduino oder auch micro:bit ansprechen lassen. Wer über keine Hardware verfügt, der kann die Programme auch simulieren, wobei der virtuelle Roboter standardmäßig einen Lego Mindstorms EV simuliert. Die Altersempfehlung liegt hier bei etwa zwölf Jahren.
Viele Lernangebote im Bereich der Programmierung setzen auf einen Baukasten aus Befehlselementen. Ähnlich, wie es bei den meisten Low-Code-Lösungen der Fall ist, lassen sich die Elemente per Dragand-Drop in den Arbeitsbereich ziehen und dort kombinieren. Das erleichtert den Einstieg deutlich, setzt aber voraus, dass die Kinder bereits lesen und schreiben können. Nicht umsonst empfiehlt das hier gezeigte Scratch ein Einstiegsalter von acht Jahren.
„Code it!“ ist eine weitere bekannte Lernplattform, die neben kostenlosen Online-Inhalten verschiedene, teils von Herstellern gesponserte Programmierkurse anbietet. Die Entwicklungsumgebung ähnelt denen von Scratch und Code.org. Anfangs von einem Hindernis-Parcours dominiert, lernen Kinder im weiteren Verlauf, Animationen und Bilder programmatisch zu erstellen. Wiederum erfolgt das Programmieren in den Einstiegsübungen zunächst per Drag-and-Drop, ein Lernerfolg stellt sich entsprechend schnell ein. Grundlegende Schüler- und Lehrerkonten, letzteres für eine Klasse mit bis zu 30 Schülern, lassen sich kostenlos erstellen. Wollen Lehrkräfte über das Experimentieren hinaus den Lernerfolg ihrer Schützlinge zentral verfolgen, müssen sie allerdings kostenpflichtige Dienste abonnieren Klassenund Schullizenzen mit Mehrwertdiensten wie Lernfortschritt-Überwachung und Projektzuweisung schlagen mit 100 bzw. 240 Euro zu Buche, die Inhalte der sogenannten Webakademie sind ebenfalls teilweise kostenpflichtig
Eine Reminiszenz an die informatische Bildung vergangener Tage ist die Schildkröten-Akademie. Manch ein Digital Native erinnert sich vielleicht an das Tête-à-tête mit der Turtle – euphemistisch für ein pixeliges Dreieck, das sich über den Bildschirm eines IBM-PC navigieren ließ und dabei ein monochromes Bild zeichnete LOGO, die Programmiersprache dahinter, erlaubt noch heute erste Gehversuche mit Befehlen und Schleifenprogrammierung. Die Schildkröte ist aberweit weniger stilisiert und läuft zudem – buchstäblich –im Browser. Damals wie heute ist die Syntax
zumindest eingangs sehr einfach gehalten, gehorcht die Schildkröte doch Befehlen wie „vorwärts 50“ bzw. „vw 50“. Später lassen sich eigene Befehle definieren, Variablen setzen und Werte zuweisen sowie Schleifen und Listenfunktionen nutzen. Da die Befehle in diesem Fall über das Keyboard eingegeben werden, sollten Kinder zumindest das Lesen und Schreiben beherrschen, um die Turtle vernünftig bedienen zu können.
An Lerninhalten und -angeboten fehlt es also nicht, der Mangel an Unterrichtszeit und an Lehrkräften dürfte am Ende deutlich schwerer ins Gewicht fallen. Was letzteren betrifft, so hat das SWK-Gremium ebenfalls Vorschläge erarbeitet. Diese reichen von alternativen Professionalisierungsmaßnahmen und längeren Fortbildungen über Seiten- und Quereinstiegsprogramme bis hin zur Weiterentwicklung der Lehramtsstudiengänge Informatik. Gleichsam sehe man einen langfristigen Bedarf, die Professuren für die Didaktik der Informatik weiter auszubauen Das Fazit von Prof Dr Olaf Köller, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts fürdie Pädagogik der Naturwissenschaft und Mathematik (IPN) und Co-Vorsitzender der SWK, lautet folgerichtig: „Um das Bildungssystem in unserer digitalisierten Welt weiterzuentwickeln, sind trotz aller Fortschritte auch weiterhin enorme Kraftanstrengungen nötig.“ Der Erfolg ist alles andere als programmiert.
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Autor: Stephan Augsten
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