4 | Felix Appel skizziert, wie die staatliche Daseinsvorsorge sichergestellt werden kann.
4 | Berlin teilt die Erkenntnisse aus dem Projekt „Data & Smart City Governance“.
5 | Blick in den NEGZ-Arbeitskreis „Diversity“.
6 | Anja Wolf spricht über Kemptens Weg zur modernen Verwaltung.
7 | OZG-Diskussion in Mecklenburg-Vorpommern.
8 | Dr. Christian Ege fragt sich, wo der Aufschrei in der Verwaltung bleibt.
Praxis & Innovation
12 | Thomas Bönig setzt für Stuttgart auf einen hybriden Ansatz zwischen Eigenregie und strategischen Partnerschaften.
13 | Prof. Dr. Gitta Kutyniok spricht über KI „made in Europe“.
15 | Ein Blick über die Landesgrenzen Richtung Best Practices.
16 | Stefan Krebs erläutert das Konzept hinter der baden-württembergischen Cloudplattform für Gesundheitsdaten.
17 | Relevante Termine für den Public Sector.
Impressum Seite 24
Veränderungswille
Carola HeilemannJeschke über den Hang zum Machterhalt und den Mut zur Veränderung.
Sicherheit
Teresa Ritter stellt den neuen SecurityBereich am GovTech Campus vor – und erklärt dessen Ziele.
Digital Education Im Themenspezial beleuchten wir die Digitalisierungsbemühungen im Bildungsbereich.
Gemeinschaftsaufgabe Staatsmodernisierung
Vom Bundesdigitalministerium über die FI TKO bis hin zum ITPlanungsrat: Ganz im Sin ne eines offenen Austauschs ga b sich das Who is Who der Verwaltungsdigitalisierung auf dem Zukunftskongress 2025 die K linke in die Hand.
Unter ganz besonderen Vorzeichen stand in diesem Jahr der Zukunftskongress Staat & Verwaltung – was sich unter anderem darin äußerte, dass das neu geschaffene Bundesministerium für Di gi ta le s un d St aat sm od er nisierung (BMDS) die Schirmherrschaft übernahm. Oliver Lorenz, der Initiator der Veranstaltung und CEO von Wegweiser, sieht allein schon in der Gründung des Mi ni st er iu ms e in A ufb ru ch ssignal: „Jetzt zählt konkreter Fortschritt – nicht die nächste Strategie.“ Die Unterstützung durch das BMDS unterstreiche die Rolle des Kongresses als Impulsgeber für die digitale Transformation: „Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für echten Gestaltungswillen und nachhaltige Modernisierung.“
Staatsmodernisierung als Daueraufgabe?
Über die kommenden Aufgaben, das neue Gemeinschaftsgefühl und die zentrale Rolle des BMDS sprach denn auch der parlamen
Der eGovernment- CIO des Jahres 2025 ist Dr. Mehring Nach e inem fulminanten
Schlusslauf ist es Dr. Fabian Mehring, dem Bayerischen Staatsminister für Digitales, gelungen, den begehrten Titel „eGovernment-CIO des Jahres 2025“ nach Bayern zu holen. Der Award wird alljährlich von der eGovernmentRedaktion verliehen. Die feierliche Übergabe der AwardTrophäe fand in diesem Jahr ausnahmsweise in Augsburg statt, die Redaktionsleiter
tarische Staatssekretär des Ministeriums, Philipp Amthor, in seiner Keynote am Abend des ersten Veranstaltungstages: „Für ‚mein‘ Haus ist das ein Termin, wie er besser nicht passen könnte.“ Gremien und Institutionen wie die Initiative Handlungsfähiger Staat, die „das Kernstück unseres Ministeriums beschrieben“ habe, oder auch der Normenkontrollrat hätten bereits wichtige Leitplanke n ge se tzt, b et on te A mt ho r. Keinesfalls soll die Daueraufgabe Staatsmodernisierung zu einer Aufgabe verkommen, die dauernd nicht erledigt wird. Allein schon die einbezogenen Ressourcen zeigten, dass man es ernst meine. Aber nicht nur Amthor hatte viel Interessantes über die jüngsten Ak ti vi tä te n im B er ei ch d er Ve rw al tu ng sd ig it al isie ru ng z u berichten Neben diversen BestPracticeVorträgen und Diskussionsrunden, die in den WorkshopRäumen des Westhafen Convention Center stattfanden, gab es vor allem auf der Hauptbühne immer wieder spannende Einblicke in die
aktuellen Pläne der wichtigsten Institutionen. Über die aktuelle Arbeit des ITPlanungsrats beispielsweise sprachen dessen diesjährige Vorsitzende InaMaria Ulbrich, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung des Bundeslands MecklenburgVorpommern, und FITKOPräsident Dr. André Göbel. Dabei räumten sie auch gleich mit der Begriffsverwirrung auf, di e mi t De ut sc hl an d St ac k, De ut sc hl an d Ar ch it ek tu r un d Deutscher Verwaltungscloud einhergeht. Denn nicht nur Moderatorin Ann Cathrin Riedel, NExT e.V., kam dabei nach eigenen Angaben „durch den Tüddel“ Göbel gab zu, dass dies auch in seinem Wirkungskreis vor wenigen Wochen noch der Fall gewesen sei.
Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg
Dies allein zeigt, wie wichtig der Austausch zwischen allen Beteiligten ist, und auch das kam immer wieder auf den Tisch. Ob es
Philipp Amthor, parlamentarischer Staatssekretär am BMDS: „Für ‚mein’ Haus ist das ein Termin, wie er besser nicht passen könnte.“
nun darum geht, in den Gremien eine gemeinsame Sprache zu sprechen, den Mitarbeitenden in der Verwaltung die Ängste vor den bevorstehenden Veränderungen zu nehmen oder die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot zu holen: Offene Kommunikation ist dabei de r Sc hl üs se l zu e rf ol gr ei ch er Digitalisierung und Staatsmodernisierung – und gerade Events wie der Zukunftskongress „sind wichtig, damit wir darüber kommunizieren, wie wir die Zukunft gestalten“, wie Göbel auf Nachfrage betonte. „ Da wird vor allem der nächste Zukunftskongress, also der zwölfte, besonders interessant und relevant werden, weil wir dann bestimmt erste Lösungsansätze oder vielleicht sogar schon erste Ergebnisse […] diskutieren werden.“ aus
Susanne Ehneß und Stephan Augsten begrüßten Dr Mehring persönlich in den Verlagsräumen. „CIO des Jahres sein zu dürfen, ist Ehre und Ansporn zugleich“, kommentierte der Preisträger. Gemeinsam mit seinem Team habe er in den vergangenen eineinhalb Jahren einen „spürbaren DigitalTurbo für Bayern“ gezündet. „Umso mehr freut es mich, dass unser Engagement bundesweit gesehen und für vorbildhaft befunden wird. Mit
diesem Rückenwind kämpfen wir weiter für einen modernen Staat mit einer innovativen Verwaltung und helfen mit, Deutschland seinen Weg an die Spitze des KI-Zeitalters zu bahnen.“
Als Award-Preisträger beerbt
Dr Mehring die Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung und CDO in der Berliner Senatskanzlei, Martina Klement. Im Jahr zuvor, 2023, war der Titel nach Rheinland-Pfalz gegangen, als die Leserinnen und
Leser der eGovernment mehrheitlich für Fedor Rose gestimmt hatten.
Über den Award
Jedes Jahr vergibt die eGovernment-Redaktion den Award für den oder die CIO des Jahres, zur Wahl stehen die 16 Landes-CIOs und bis zuletzt der Bundes-CIO, wobei dieser Posten im Zuge der Gründung des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung gestrichen wurde. aus
Zu ku nf tskong ress 2025
Politik & Verwaltung
Mehr Vielfalt im Public Sector: Ein Arbeitskreis setzt sich für Diversity ein.
Veränderungsbedürfnis
Machterhalt vs. Mut zur Modernisierung
Emotionale Erstarrung statt echter Erneuerung: Die digitale Transformation scheitert laut Carola Heilemann-Jeschke, CIO der Freien Hansestadt Bremen, bislang an einem mangelnden Veränderungsbedürfnis und der Angst vor Macht- und Statusverlust. Im Interview redet sie über den Mut zum Loslassen und die Chance auf einen wirklichen Neustart.
Frau Heilemann-Jeschke, in einem Impulsvortrag auf dem eGovernment Summit 2025 haben Sie die These aufgestellt, dass wir für das Ziel einer beschleunigten Digitalisierung der Verwaltung ein Veränderungsbedürfnis schaffen müssen – und zwar über Emotionen bzw. Emotionalität. Welche Akteure haben Sie dabei denn besonders im Sinn?
Heilemann-Jeschke: Wer verändern will, braucht Macht oder muss einflussreich sein. Aber Macht ist sehr ungleich verteilt Starke Machtkonzentration führt dazu, dass nur wenige Menschen große Vermögen, Unternehmen und politische Entscheidungen kontrollieren Leider haben es sich diese wenigen mächtigen Entscheider und Entscheiderinnen in ihrer Welt richtig bequem gemacht Die Währung, in der hier gezahlt wird, sind Wahlergebnisse sowie Status. Strukturelle Reformen, die nach der einhelligen Meinung vieler Expertinnen und Experten dringend erforderlich sind, werden von denen, die sie eigentlich initiieren müssten, als drohende persönliche Einschnitte, Status und Vorteilsverluste für sich selbst oder für ihre potentiellen Wählerinnen und Wählergruppen wahrgenommen. Das erklärt in vielen Fällen den massiven und auch systematischen Widerstand. Meine Handlungsaufforderung richtet sich an diejenigen, die wirkliche Veränderung wollen und sie nicht nur ankündigen Und sie sind es, die unter Konformitätsdruck geraten. Die großen Widerstände sind dabei nicht selten in den eigenen Reihen zu überwinden Die Progressiven werden ausgebremst und statt Fortschritt passiert das, was Verwaltung richtig gut kann: Prokrastination. Probleme werden umgangen oder aufgeschoben, Entscheidungen vermieden. Die dadurch eingetretene emotionale Erstarrung gilt es aufzubrechen Wir brauchen Ehrlichkeit und Transparenz, Wissen um die aktuelle sicherheitspolitische Situation, um den Zustand unserer Wirtschaft, die Haushaltslagen in Bund, Ländern, Kommunen und um den planetaren Notstand. Klarheit und Konsequenz sind erste, aber zwingend notwendige Schritte, echtes Veränderungsbedürfnis in der Breite der Gesell
schaft zu erzeugen Missstände müssen jeden Einzelnen und jede Einzelne wieder etwas angehen. Niemand sollte nur mit den Schultern zucken, weil das Gefühl da ist, man könne allein eh nichts ausrichten. Nicht jeder Person ist es in die Wiege gelegt, die erste zu sein Jetzt kommt es jedoch darauf an, diejenigen zu unterstützen, die vorausgehen. Das erfordert nicht weniger Mut, als selbst den Anfang zu machen Aus Einzelinitiativen werden so Bewegungen und dann ist auch echte Veränderung möglich.
Manchmal hat man das Gefühl, die intrinsische Motivation sei an Faktoren wie die Vergütung gekoppelt. Müsste sich hier etwas ändern und wenn ja, was genau?
Heilemann-Jeschke: Meinen Erfahrungen entspricht diese These nicht. Was Mitarbeitende wirklich und nachhaltig motiviert, ist das Gefühl von Selbstwirksamkeit im Sinne von: „Ich bin wichtig Ich kann hier etwas verändern oder bewirken Ich mache einen Unter
Mitarbeitende erkennen das und sind mehr und mehr frustriert. Die größte Motivation erzeugt das Gefühl, dass durch das eigene Tun etwas zum Besseren verändert und etwas bewirkt werden kann. Dafür braucht es klare und messbare Ziele, konsequente Maßnahmen, die darauf einzahlen und ein Controlling, das die Handelnden in die Verantwortung nimmt Es braucht aktives Vorleben durch Führung, die Vertrauen gibt, dass Engagement nicht verpufft Leider sind solche Vorbilder sehr selten In der Regel kann man beobachten, dass Macht und Statuserhalt die bestimmenden Handlungsmaximen sind.
Sowohl strukturell als auch prozessual scheinen Politik und öffentliche Verwaltung eher von Rationalität geprägt. Was entgegnen Sie jenen, die meinen, Emotionen sind hier fehl am Platz? Und wie kann ein Brückenschlag zwischen mitreißender Veränderungskultur und gebotener Sachlichkeit überhaupt gelingen?
„Wer Veränderung wirklich will, muss den unbequemen Weg gehen und sich den dabei aufkommenden unangenehmen Gefühlen wie Angst und dem anerzogenen Wunsch nach Angepasstheit und Zugehörigkeit stellen. Der kognitive Umgang damit erfordert ein hohes Maß an emotionaler Reife. Gebotene Sachlichkeit und mitreißende Veränderungskultur schließen einander nicht aus.“
Carola Heilemann-Jeschke CIO der Freien Hansestadt Bremen
schied.“ Motivation entsteht durch echte Wertschätzung für Einsatz, Umsetzungswillen und Kreativität und das ist etwas, das durch die Vergütung allein nicht vermittelt werden kann. Alternative Belohnungssysteme sind in der Verwaltungsrealität nicht etabliert Deshalb wird Nichtentscheidung bevorzugt. „Wir nehmen das noch mal mit. Das muss noch einmal genau geprüft werden. Dieses Verfahren ist hier nicht vorgesehen.“ Was dann folgt, ist „Hochgeschwindigkeitsstillstand“. Wertvolle Ressourcen werden dafür eingesetzt, um nichts zu bewirken. Viel Input, nutzloser Output, kein Outcome und von Impact kann überhaupt gar keine Rede sein. Reflektierte
und sich den dabei aufkommenden unangenehmen Gefühlen wie Angst und dem anerzogenen Wunsch nach Angepasstheit und Zugehörigkeit stellen. Der kognitive Umgang damit erfordert ein hohes Maß an emotionaler Reife Gebotene Sachlichkeit und eine mitreißende Veränderungskultur schließen einander nicht aus. Nur
Carola Heilemann-Jeschke, CIO der Freien Hansestadt Bremen und Abteilungsleiterin beim Senator für Finanzen: „Wir haben jetzt die Chance, Kurskorrekturen vorzunehmen.“
wer seine eigenen Emotionen und die anderer versteht, sie einordnen und mit ihnen umgehen kann, wird in den Situationen, die eine gebotene Sachlichkeit erfordern, klug analysieren und verantwortungsvoll agieren können.
Schon im Vorfeld des Summits haben Sie in Ihrem Statement ein „Embeddable“ oder sogar ein „Embedded Government“ gefordert. Erinnern Sie sich vielleicht, bei welcher Gelegenheit Ihnen diese Idee zum ersten Mal begegnet ist? Und was fasziniert oder begeistert Sie daran?
Fachkräftemangel und die Frage: Wie viel Bürokratie können wir uns leisten?
Der Wandel hin zu einer „in das zivile Leben eingebetteten Verwaltung, die sich nicht wie ein Fremdköper anfühlt“, um Sie selbst zu zitierten, dürfte für einige Beteiligte schmerzhaft werden, Sie halten es aber für unabdingbar. Welches sind denn die ersten Schritte, die wir auf diesem Weg gehen müssten?
Heilemann-Jeschke: Wir brauchen einen echten Paradigmenwechsel. Disruption ist nicht in bestehenden Strukturen möglich. Und wir müssen grundsätzliche Fragen beantworten Wie viel Staat können wir uns leisten? Was dürfen wir noch verbieten, wenn wir die Einhaltung der Verbote nicht mehr kontrollieren können? Wie viel Einzelfallgerechtigkeit braucht eine Gesellschaft, wenn durch Pauschalierung der Ansprüche und Automation des Vollzuges das Regelungsziel auch erreicht werden kann?
Wir müssen Wertschöpfung auch für die öffentliche Verwaltung verbindlich einfordern Keine Konzepte ohne Umsetzung Keine Projekte ohne eine nachhaltige Betriebsfinanzierung. Das Leben in Deutschland muss für Menschen einfacher werden Embedded Government bedeutet auch proaktive Verwaltung. Wir müssen uns vom Gedanken der Holschuld verabschieden Den Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen sollte die Leistungsverwaltung den roten Teppich für die Premiumkundschaft ausrollen. Denn ihr Vertrauen ist der Gradmesser für unseren eigenen Erfolg.
Heilemann-Jeschke: Politik und Verwaltung sind weniger rational als ihr Image. Alles, was Menschen tun, was sie denken und was sie entscheiden, beruht auf Emotionen. Es ist naiv zu glauben, man könne Gefühle raushalten. Politikverdrossenheit ist auch eine Folge davon, dass sich Menschen nicht mehr verstanden fühlen. Wollen wir das ändern, brauchen wir Authentizität und Glaubwürdigkeit. Und Glaubwürdigkeit fängt damit an, die Dinge beim Namen zu nennen und über Missstände und Tatsachen offen zu reden. Das ist für uns Menschen ohne Emotionen nicht möglich. Wer Veränderung wirklich will, muss den unbequemen Weg gehen
Heilemann-Jeschke: Der Staat leistet nicht oder schlecht – und das frustriert die Menschen. Sie verstehen nicht, warum sie die Zugangsdaten für das OnlineBanking nicht auch für staatliche Interaktionen nutzen oder die vergessene PIN nicht bei ihrer Sparkasse oder einer anderen akkreditierten Stelle zurücksetzen lassen können Agieren mit dem Staat und im Privaten sollte sich nicht unterschiedlich anfühlen, jedenfalls nicht im Bereich der Leistungsverwaltung. Erstmals ist mir eingebettete Verwaltung im Kontext der Steuererklärung begegnet Tatsächlich werden mit Drittanwendungen aus der Wirtschaft sehr viel mehr Anträge abgewickelt als mit dem staatlichen Basisangebot Bereits vorhandene oder mögliche neue Schnittstellen werden bislang nicht für kommerzielle Angebote geöffnet. Dabei ist Verwaltung weder finanziell noch personell in der Lage, in der erforderlichen Geschwindigkeit durch die eigenen ITDienstleister die Digitalisierungsbedarfe zu decken. Von diesem Anspruch muss sich Verwaltung lösen.
Und nun noch einmal zurückblickend und perspektivisch: Welche Emotionen haben Sie denn selbst, wenn Sie an die bisherigen Digitalisierungsstrategien in Bund, Ländern und Kommunen denken? Und welches Gefühl haben Sie für die Zukunft?
Heilemann-Jeschke: Wir haben jetzt die Chance, Kurskorrekturen vorzunehmen. Und ganz bestimmt brauchen wir in einigen Bereichen auch einen Kurswechsel, einen konsequenten Neustart, mit dem eine neue Zeitrechnung beginnt Ich hoffe sehr, dass es dem ersten Digitalminister Deutschlands gelingt, ein Team aufzustellen und einzuschwören, das sich nicht vom Schein des Hochglanzpapiers einer weiteren Strategie für ein digitales Deutschland blenden und durch Partikularinteressen vom Weg abbringen lässt Ein Team, für das allein echte Performance, reale Umsetzung zählt und das den Phantomschmerz des Systems aushält, den es durch den Verlust liebgewonnener, aber ressourcenvernichtender Rituale und Privilegien erleidet. Diese Hoffnung verstärkt in mir das große Verantwortungsempfinden für das Gelingen einer solchen Disruption und die Entschlossenheit, auch weiterhin konstruktiv unbequem zu sein.
Das Interview führte Stephan Augsten
Warum der öffentliche Dienst eine Community-Strategie braucht
Ciao, Fachkräftemangel
Wie kann die staatliche Daseinsvorsorge angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels auch künftig gewährleistet bleiben? Felix Appel skizziert in seinem Gastbeitrag, wie die Zukunft des öffentlichen Dienstes sichergestellt werden könnte.
Communities ermöglichen einen informellen Wissenstransfer, beschleunigen Innovationen und motivieren Mitarbeitende.
Der öffentliche Dienst steht vor einer strukturellen Krise: Laut dbb Monitor fehlen derzeit rund 570.000 Mitarbeitende – etwa 20.000 mehr als im Vorjahr. Bis 2030 dürfte sich diese Lücke auf über eine Million Fachkräfte vergrößern. Eine Entwicklung, die zentrale Aufgaben der Daseinsvorsorge bedroht – von Bildung über Gesundheit bis zur inneren Sicherheit.
Klassische Instrumente wie Employer Branding, finanzielle Anreize oder Social Media Recruiting erzielen Aufmerksamkeit – doch sie
verändern wenig an starren Strukturen, fehlender Mitgestaltung und dem Gefühl, im System nicht wirklich etwas bewegen zu können.
Communitys als strategischer Hebel
Der öffentliche Dienst braucht einen Kulturwandel – und eine klare Community-Strategie Communitys schaffen Räume für echten Austausch, fördern Eigenverantwortung und stärken das Wir-Gefühl. Sie ermöglichen informellen Wissenstransfer, beschleunigen Inno-
Smart-City-Projekt aus Berlin
vationen und motivieren Mitarbeitende durch Partizipation statt reiner Pflichterfüllung.
Die Praxis zeigt: In immer mehr Bundesländern entstehen digitale Netzwerke, die auf Selbstorganisation und ehrenamtlichem Engagement beruhen Auch Programme wie die Digitallotsen setzen auf Peer-Learning und kollegiale Unterstützung bei der digitalen Transformation. Der Austausch ist freiwillig, der Nutzen konkret: Mitarbeitende helfen einander, teilen Erfahrungen und entwickeln gemeinsam Lösungen.
Sie glauben, das betrifft Sie nicht?
Dann unterschätzen Sie, wie stark Community-Denken längst Teil Ihres Alltags ist: Mitarbeitende, Bürgerinnen, Wähler, Stakeholder – all das sind Communitys. Wer mit ihnen nur kommuniziert, aber keine echte Verbindung schafft, verliert Vertrauen, Bindung und Wirkung. Der öffentliche Dienst kann es sich nicht mehr leisten, auf klassische Steuerung zu setzen, wo Gemeinschaft und Zusammenarbeit gefragt sind Stellen Sie sich der Frage: Wie gestalte ich Beziehungen – nicht nur Prozesse?
Data Governance: ein Leitfaden für die Praxis
Berlin teilt die Erkenntnisse aus dem Projekt „Data & Smart City Governance“ – der hier entwickelte Data Governance Wegweiser wurde jetzt veröffentlicht und kann kostenfrei genutzt werden.
Daten sind die Basis für SmartCity-Lösungen und digitale Innovationen, doch ihre Nutzung wirft Fragen auf und birgt auch Interessenskonflikte, etwa: Wer darf auf welche Daten zugreifen, welche Vorgaben und Schutzrechte sind zu beachten?
Theorie allein ist nicht die Antwort In Berlin hat ein Forschungsteam des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft (HIIG) und des Kompetenzzentrums Wasser Berlin (KWB) im Auftrag der Senatskanzlei in einem Projekt untersucht, wie öffentliche Verwaltungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft beim Thema Datennutzung und -verarbeitung effizient, gemeinwohlorientiert und auf Augenhöhe zusammenwirken und Konflikte lösen können.
Basierend auf einer konkreten Anwendung zum Luftqualitätsmanagement sollte ein Data-Governance-Modell entwickelt werden Die Forschenden haben dabei eng mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Kommunen zusammengearbeitet sowie weitere Stakeholder einbezogen und Beteiligungsmodelle erprobt Entstanden ist ein interaktives digitales Handbuch, das über die HIIG-Website kostenlos zur Verfügung steht. Kommunen und Verwaltungen finden hier Schritt-fürSchritt-Anleitungen, in der Praxis erprobte Muster und Vorlagen sowie Hintergrundinformationen für eine passende Data Governance –um ihre datenbasierten Projekte eigenständig zu planen, umzusetzen und in die Verwaltungsabläu-
Doch Technologie allein reicht nicht. Plattformen ohne Community Management, Governance und Ressourcen bleiben oft leer Erfolgreiche Communitys brauchen: klare Strukturen und Rollen, sichtbare Unterstützung durch Führung, kontinuierliche Moderation und Pflege.
Führung als Enabler
Community Management ist keine Nebensache – es ist Führungsaufgabe. Pilotprojekte, etwa rund ums OZG oder in der Digitalisierung, bieten ideale Testfelder: Sie zeigen, wie Plattformen, Moderation und Governance ineinandergreifen müssen, damit Engagement entstehen kann. Tools wie Intranets oder Kollaborationsplattformen sind dabei nur Mittel zum Zweck. Ohne Sponsoring durch Führung bleibt jede Initiative eine Randerscheinung. Sichtbare Unterstützung verleiht Legitimität und Dynamik. Wenn Führungskräfte aktiv hinter Communitys stehen, machen sie den Unterschied zwischen toter Plattform und lebendigem Netzwerk.
Dezentralität ermöglicht Identifikation
Communitys brauchen Gestaltungsspielräume Zentralisierung hemmt Beteiligung Wo Mitarbeitende Verantwortung übernehmen und ihre Themen einbringen können, entsteht echte Identifikation. Wer gestalten darf, bleibt – und wächst.
Wer übernimmt Verantwortung?
Wer setzt sich im öffentlichen Dienst eigentlich strategisch mit
Communitys auseinander? Ist Community-Management bei Ihnen schon Führungsaufgabe –oder bleibt es engagierten Einzelnen überlassen?
Eine globale Strategie könnte genau hier ansetzen:
W Communitys institutionell verankern,
W Verantwortlichkeiten klären, W Räume schaffen – digital wie analog – und W gezielt in Moderation, Plattformen und Beziehungspflege investieren.
Die Frage ist nicht mehr, ob der öffentliche Dienst Communitys braucht. Die Frage ist: Wer übernimmt die Verantwortung, sie möglich zu machen?
Fazit
Der öffentliche Dienst braucht nicht mehr Stellenanzeigen, sondern neue Formen der Zusammenarbeit Community-Strategien vernetzen Mitarbeitende, schaffen Bindung, Entwicklung und Attraktivität. Sie sind kein „Nice-to-have“, sondern ein strategischer Schlüssel gegen den Fachkräftemangel.
Jetzt ist die Zeit, partizipative Netzwerke aufzubauen – für einen öffentlichen Dienst, der nicht nur funktioniert, sondern auch inspiriert.
Der Autor Felix Appel ist Überzeugungstäter im öffentlichen Dienst. Nach über 17 Jahren in Verwaltung, Führung und Aufbauarbeit gründete er 2024 franconia one, um Verwaltung neu zu denken – menschlicher, vernetzter, digitaler. Sein Schwerpunkt liegt auf Community Building und Community Management als strategischen Hebeln für eine zukunftsfähige Verwaltung.
fe zu integrieren. Das Vorgehen ist untergliedert in die Schritte W Prozesse entschlüsseln, W Daten erschließen, W Veränderung anstoßen „Unser Ziel ist es, Verwaltungen konkrete Werkzeuge zu geben, damit digitale Innovationen wie autonome Nahverkehrssysteme, intelligente Energieversorgung oder digitale Bürgerdienste auch wirklich umgesetzt werden können“, erläutert Professor Dr Max von Grafenstein, Forschungsleiter am HIIG.
Das Projekt „Data & Smart City Governance am Beispiel von Luftgütemanagement“ ist eine Maßnahme der Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“, die im Rahmen des Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ entwickelt
wurde. Martina Klement, CDO des Landes Berlin und auch für die Themen Smart City und Datenmanagement zuständig, verdeutlicht: „Mit dem Modellprojekt und der Smart-City-Strategie ‚Gemeinsam Digital Berlin‘ beschreiten wir neue Wege, um übergreifende Fragen der digitalen und smarten Transformation zu lösen." Der Wegweiser der Maßnahme Data & Smart City Governance schaffe eine wichtige Grundlage für eine bessere und effizientere Zusammenarbeit der Behörden untereinander. Die bundesweite Resonanz über alle Verwaltungsebenen hinweg zeige, wie relevant das Thema sei und „welchen praktischen Mehrwert unser Ansatz für eine alltags-
taugliche, skalierbare Data Governance bietet“, sagt Dr Maurice Stenzel, Wissenschaftlicher Koordinator im Projekt am HIIG Er dankte insbesondere dem CityLAB Berlin für die methodische Begleitung im Projektverlauf. nh
Der Data Governance Wegweiser ist kostenlos verfügbar unter:
Mehr Vielfalt für die Verwaltung
Der NEGZ-Arbeitskreis „Diversity“ setzt sich für eine inklusive und zukunftsfähige Verwaltung ein Wir haben mit Mathilde Berhault, Jana Janze, Katrin Kirchert, Helena Klöhr, Magdalena KonieczekWoger und Andreas Krüger über den Status quo in der Verwaltung und die konkreten Ziele ihres Arbeitskreises gesprochen.
Vielfalt und Inklusion sollten eigentlich selbstverständlich sein. Wie sieht der Status quo in den öffentlichen Verwaltungen aus?
Konieczek-Woger: Vielfalt ist in vielen Verwaltungen noch kein gelebter Standard. Häufig wird sie auf das Thema Geschlecht reduziert. Andere Dimensionen wie Alter, ethnische oder soziale Herkunft, Behinderung, sexuelle Orientierung oder Neurodiversität finden deutlich weniger Beachtung Dadurch bleiben Maßnahmen punktuell und adressieren nicht das volle Spektrum gesellschaftlicher Vielfalt.
Dabei spielt eine Rolle, dass viele der genannten weiteren Dimensionen von Diversität eher versteckt bzw. sensibel sind und nicht einfach abgefragt werden dürfen Das erschwert nicht nur fundierte Analysen, sondern auch gezielte Maßnahmen In Bewerbungsprozessen wirken oft absolut menschliche, unbewusste Vorannahmen (Biases), zum Beispiel zu Namen, Herkunft, Brüchen im Lebenslauf oder Sprache. Neurodivergente Perspektiven bleiben oft unsichtbar oder werden eher nicht thematisiert, obwohl sie wertvolle Impulse für moderne Arbeitswelten liefern können.
Zudem sind Verwaltungen häufig traditionell organisiert, mit wenig Raum für unkonventionelle Lebensläufe So stimmt es natürlich oft, wenn man von Fachkräftemangel spricht – aber meist, weil man dabei nur die ideal passende Mitte der Normalverteilungskurve betrachtet. Links und rechts davon gibt es aber zahlreiche Kandidatinnen, die genauso passfähig wären für die Vielzahl der unbesetzten Stellen.
Berhault: Es gibt aber auch positive Entwicklungen Einige Verwaltungen, wie das BMFSFJ oder die Stadt Freiburg, verfolgen bereits Diversitätsstrategien Eine Studie von Deloitte und der Hertie School von 2024 zeigt: Der Wille zur Veränderung ist vielerorts vorhanden Es fehlt jedoch oft an Ressourcen, Know-how und klaren Zuständigkeiten. Gleichzeitig wird eins deutlich: Dort, wo Maßnahmen wie Quoten eingeführt wurden, zeigen sich bereits spürbare Fortschritte Diversität lässt sich gestalten – wenn man es ernst meint.
Was muss sich strukturell und kulturell verändern, damit Diversität in der Verwaltung nicht
nur Anspruch, sondern gelebte Praxis wird?
Kirchert: Diversität in der öffentlichen Verwaltung ist kein neues Thema – aber eines, das zunehmend an Bedeutung gewinnt Angesichts des demografischen Wan-
uns aktuell in Untergruppen des Arbeitskreises verschiedenen Themenkomplexen zum Thema Diversität.
Ziel unserer Arbeit im ersten Jahr ist es, uns einen Überblick zu verschaffen, wie es um Diversität in
men Session, bei der wir diskutieren wollen, ob das „D“ in CDO nicht auch für Diversität stehen kann. Auch mit dem AK GovTech tauschen wir uns aus, etwa zu Fragen der inklusiven Technologieentwicklung oder der Zusammensetzung von Innovationsökosystemen. Dass daraus neue Perspektiven oder auch gemeinsame Formate entstehen, ist einfach toll. Außerdem entsteht das Bewusstsein auf allen Seiten, dass Diversität kein Zusatzthema ist, sondern ein Fundament für moderne Verwaltung. Wir wollen, dass Vielfalt nicht nur diskutiert, sondern sichtbar und strukturell verankert wird – in Projekten, Prozessen und Entscheidungsrunden.
Ihr plant eine Kurzstudie zum Thema Diversity Worum geht es da genau?
Berhault: Wir haben uns zunächst für die Konzeption einer Kurzstu-
dels, des Fachkräftemangels und des Ziels gesellschaftlicher Repräsentation wird aus unserer Sicht sehr deutlich, dass Vielfalt nicht nur eine Frage von Gerechtigkeit ist, sondern von Zukunftsfähigkeit Gleichzeitig erleben wir aber auch, dass Diskussionen um Diversität politisch aufgeladen sind. Teils drohen Rückschritte Umso wichtiger ist es, faktenbasiert, pragmatisch und unaufgeregt voranzugehen. Trotz vieler Leitbilder und Bekenntnisse klaffen Anspruch und Realität oft weit auseinander. Strategien existieren auf dem Papier, dennoch sind marginalisierte Gruppen weiterhin unterrepräsentiert, weil Strukturen unverändert bleiben. Genau hier setzt unsere Arbeit im Arbeitskreis an. Wir wollen systematisch analysieren, wo die Lücken liegen – und gemeinsam mit der Praxis Lösungen entwickeln.
Der NEGZ-Arbeitskreis Diversity ist noch recht neu. Woran arbeitet Ihr konkret?
Krüger: Unser wesentliches Ziel ist es, Vielfalt in der öffentlichen Verwaltung zu fördern und zu einem festen Bestandteil allen Denkens und Handelns zu machen. Wir setzen uns dafür ein, die Bedeutung einer von Vielfalt geprägten Verwaltung hervorzuheben Neben Dimensionen wie Geschlecht, Alter, Herkunft, sexuelle Orientierung, körperliche und/ oder geistige Beeinträchtigungen betrachten wir auch Themen wie etwa Neurodiversität Seit unserer Gründung Ende 2024 widmen wir
der Verwaltung steht und, basierend auf diesen Ergebnissen, Handlungsoptionen abzuleiten Dazu werten wir unter anderem aus, welche Veranstaltungen und Netzwerke sich mit dem Thema befassen oder welche Studien und wissenschaftliche Beiträge es zur Diversität in der öffentlichen Verwaltung gibt. Klöhr: Wichtig ist uns dabei vor allem unsere Arbeitsweise. Wir arbeiten kollaborativ, offen und partizipativ, mit einem Mix aus fachlichem Austausch, Erfahrungswissen und externem Input, etwa aus Wissenschaft, Praxis oder Zivilgesellschaft. Dabei verstehen wir Diversität nicht als Einzelthema, sondern als Querschnittsaufgabe. Sie muss mitgedacht werden, bei Digitalisierung, Personalgewinnung oder Innovationsprozessen Der Arbeitskreis baut Brücken. Um diesen Anspruch einzulösen, ist uns auch der Austausch mit anderen Arbeitskreisen im NEGZ besonders wichtig. Ich glaube, dass Vielfalt ihre Wirkung vor allem dort entfaltet, wo sie in bestehende Themen integriert wird.
Ihr seid also im Austausch mit anderen NEGZ-Arbeitskreisen Was entsteht daraus?
Janze: Genau! Der Austausch mit anderen Arbeitskreisen ist für uns zentral, weil Diversität überall mitgedacht und mitgemacht werden sollte Besonders eng vernetzt sind wir derzeit mit dem CDO-Zirkel und dem AK GovTech. Mit dem CDO-Zirkel arbeiten wir zum Beispiel an einer gemeinsa-
Wie soll der Diversity-Gedanke aus dem Arbeitskreis heraus in die Verwaltungen getragen werden?
Krüger: Unser Ziel ist es, konkrete Impulse in die Verwaltung zu tragen, nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch Dafür entwickeln wir zum Beispiel Workshops und Impulspapiere, mit denen wir Wissen vermitteln, Debatten anstoßen und Organisationen zur Selbstreflexion anregen. Wir sind bei Veranstaltungen wie der Smart Country Convention oder dem Thüringer E-Government Kongress vertreten, um dort unsere Perspektiven einzubringen Parallel entstehen Handreichungen und Checklisten, die besonders in der Personal- und Organisationsentwicklung eingesetzt werden können. Die NEGZ-Studie ist dafür eine Möglichkeit. Ein weiterer Hebel ist die Einbindung von Multiplikatorinnen, wie Chief Digital Officers, Gleichstellungsbeauftragte oder Personalverantwortliche. Um unsere Inhalte noch sichtbarer zu machen, nutzen wir Linkedin aktiv Außerdem denken wir aktuell über neue Formate wie einen Podcast nach, um Stimmen aus der Praxis zu verstärken.
Gibt es Best Practices, die als Vorbild dienen können?
die beworben Der Arbeitstitel lautet „Diversität in öffentlichen Organisationen – Repräsentation, Perspektiven und Impulse für die Verwaltungspraxis. Entwicklung eines Methodenkoffers am Beispiel des NEGZ“.
Mit der Studie möchten wir Diversität in öffentlichen Organisationen sichtbar und messbar machen. Zudem wollen wir praxisnahe Impulse für Verwaltungshandeln ableiten Im Zentrum steht die Frage, wie groß die Diskrepanz zwischen Selbstbild und Fremdbild im Hinblick auf Diversität ist Also: Wie wird Diversität intern verstanden und gelebt – und wie zeigt sie sich nach außen?
VorgesehenisteinMixed-MethodsAnsatz Wir wollen sowohl quantitative Umfragen als auch qualitative Auswertungen – etwa von Webseiten, Arbeitsgruppen und Gremienzusammensetzungen –kombinieren. Das Ziel ist ein übertragbarer Methodenkoffer, der andere Verwaltungen dabei unterstützt, Diversität systematisch zu erfassen, kritisch zu reflektieren und langfristig zu verankern Geplant sind drei Bausteine. Das umfasst ein wissenschaftlich fundiertes Gutachten mit konkreten Empfehlungen, einen Methodenkoffer als praktisches Werkzeug und ein öffentliches Online-Event zur Vorstellung der Ergebnisse. Noch ist die Studie nicht bewilligt, aber wir hoffen sehr, dass wir sie umsetzen dürfen. Sie wäre ein wichtiger Schritt, um Diversität im öffentlichen Sektor datenbasiert und strukturiert voranzubringen.
Klöhr: Ja, und das ist das Schöne, es bewegt sich gerade viel in ganz unterschiedlichen Bereichen und Projekten der öffentlichen Verwaltung In einer unserer Untergruppe „Testimonials“ stellen wir auf dem NEGZ-Linkedin-Account regelmäßig inspirierende Personen und Beispiele vor.
Zum Beispiel berichtet Laura Noelle Gassen von den Technischen Betrieben Leverkusen, wie sie neurodivergente Mitarbeitende bewusst als Ressource sieht –nicht als Ausnahmefall. Oder René Lindenberg aus Thüringen, der betont, wie wichtig es ist, alle Lebensentwürfe mitzudenken, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Diese Stimmen zeigen, dass Vielfalt längst da ist – wir müssen sie nur sichtbar machen, ernst nehmen und stärken.
Können sich Interessierte hierbei oder beim Arbeitskreis Diversity noch beteiligen?
Janze: Ja, sehr gerne! Der Arbeitskreis Diversity ist offen für alle, die sich für mehr Vielfalt und Inklusion in der öffentlichen Verwaltung engagieren möchten, egal ob aus Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft oder Unternehmen Eine Beteiligung ist auf vielfältige Weise möglich: durch aktive Mitarbeit in Formaten, Studien und Impulspapieren oder auch punktuell, etwa als Inputgeberin oder Teilnehmerin an Workshops. Konieczek-Woger: Wir freuen uns immer über neue Perspektiven – genau das macht Diversität doch aus Wer Interesse hat, kann sich einfach über die NEGZWebseite oder direkt per Mail an ak-diversity@negz.org melden Vielfalt lebt vom Mitmachen!
Vom digitalen Anspruch zur gelebten Praxis: Anja Wolf,
Abteilungsleiterin E-Government, spricht über Kemptens Weg zur modernen Verwaltung – und was in zehn Jahren möglich sein kann.
Wenn Sie den aktuellen Zustand der Stadtverwaltung Kempten in einem Satz beschreiben müssten – wie würde dieser lauten?
Wolf: Die Stadtverwaltung Kempten hat sich der Digitalisierung mit einem klaren Bekenntnis verschrieben und geht diesen Weg zielgerichtet; dabei wird mit jeder Entscheidung und Maßnahme Schritt für Schritt der digitale Wandel vorangetrieben.
Wie sieht die Digitalstrategie in Kempten aus? Wie viele Menschen arbeiten an der Strategie?
Wolf: Die ursprüngliche Digitalstrategie der Stadtverwaltung Kempten wurde aufgrund der Corona-Pandemie nicht in vollem Umfang umgesetzt Stattdessen wurde sie weiterentwickelt und existiert heute unter dem Namen Kempten Digital.
systems, die Betreuung des Intranets und die Implementierung des besonderen elektronischen Behördenpostfachs (EGVP). Ein Teil des Teams übernimmt darüber hinaus die Nachverscannung der Bestandsakten. Im Teilprojekt Digitales Rathaus liegt der Fokus auf der Optimierung der Eingangswege zur Stadtverwaltung (Stichwort: Onlinezugangsgesetz) Dazu gehört die Entwicklung und Bereitstellung von digitalen Formularen über den Formularserver sowie die sorgfältige Abwägung, welche Online-Dienste extern bezogen und welche intern entwickelt werden sollen. Dieses Team sorgt dafür, dass der Zugang zu Verwaltungsleistungen für die Bürgerinnen und Bürger möglichst effizient und benutzerfreundlich gestaltet wird.
Welche Erfolge konnten Sie in der Digitalisierung von Verwaltungsprozessenbereitserzielen,
Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen spürbare Mehrwerte in der Interaktion mit der Behörde. Aktuell stehen spannende Projekte an, die genau an diese Erfolge anknüpfen. Beispielsweise arbeiten wir daran, weitere Fachverfahren vollständig zu digitalisieren und über standardisierte Schnittstellen an bestehende Plattformen anzubinden. Besonders im Fokus stehen dabei Themen wie die Digitalisierung von Parkausweisen Hierbei setzen wir auf agile Methoden und die enge Einbindung aller Beteiligten, um nutzerzentrierte Services zu schaffen.
Wie stellen Sie sich die ideale digitale Stadtverwaltung vor? Und wie sieht Kemptens Verwaltung in zehn Jahren aus? Wolf: Die ideale Stadtverwaltung ist für mich vollständig vernetzt, durchgängig digitalisiert und konsequent bürgerorientiert.
umgesetzt wurde, wiederkehrende Aufgaben durch Künstliche Intelligenz übernommen werden und sämtliche Verwaltungsverfahren vollständig digital ablaufen. Standardanträge werden binnen Sekunden durch KI-basierte Systeme bearbeitet. Die Sachbearbeitungen werden entlastet, haben mehr Zeit für die zeitintensiven Fälle und die Bürgerinnen und Bürger haben ohne lange Wartezeiten die finale Verwaltungsleistung. Ein entscheidender Fortschritt durch die Digitalisierung ist auch, dass die Verwaltung zunehmend proaktiv wird: Bei befristeten Leistungen erhalten Bürgerinnen und Bürger automatisch Erinnerungen inklusive konkreter Hinweise zu den nächsten Schritten. Damit wird Verwaltung nicht nur schneller, sondern auch smarter Ob wir das in der Stadtverwaltung Kempten bis 2035 umsetzen können? Wir werden sehen
MitwelchenHerausforderungen kämpfen Sie aktuell?
machen Fehlendes Vertrauen in Technik, Unsicherheit im Umgang mit Formularen oder die Sorge, durch einen falschen Klick einen Antrag ungültig zu machen, führen dazu, dass viele lieber auf den persönlichen Gang zum Amt setzen. Eine weitere Herausforderung stellt derzeit das noch häufig bestehende Schriftformerfordernis dar.
Welche Voraussetzungen, Unterstützungen oder konkrete Maßnahmen würden Ihren Arbeitsalltag erleichtern und die Digitalisierungsprozesse fördern?
Wolf: Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist kein Selbstzweck – sie soll Prozesse vereinfachen, Ressourcen schonen und die Interaktion zwischen Staat und Bürger modernisieren Doch damit aus dem digitalen Anspruch gelebte Praxis wird, braucht es konkrete Erleichterungen im Arbeitsalltag und gezielte strukturelle Maßnahmen Ein zentrales Hindernis im täglichen Verwaltungsbetrieb ist nach wie vor das Schriftformerfordernis Viele Prozesse sind bereits digitalisiert, stoßen aber an genau diese rechtliche Grenze
Kempten Digital setzt sich aus drei Säulen zusammen: E-Government, digitale Stadtentwicklung und Smart City Ich gehe hier allerdings nur auf den Bereich des E-Governments ein. Der Bereich E-Government gliedert sich in zwei wesentliche Teilprojekte: die Digitale Verwaltung und das Digitale Rathaus Insgesamt arbeiten im EGovernment-Team zehn Personen intensiv an der Digitalisierung der Stadt. Die Digitale Verwaltung fokussiert sich auf sämtliche Digitalisierungslösungen innerhalb der Verwaltung, etwa die Einführung eines Dokumentenmanagement-
Wolf: Die Digitalisierung der Verwaltung ist eines der zentralen Projekte moderner Staatlichkeit. Portale wie „Mein Konto“ oder
„Die ideale Stadtverwaltung ist für mich vollständig vernetzt, durchgängig digitalisiert und konsequent bürgerorientiert. Moderne Technologien sollen nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch für mehr Transparenz und Benutzerfreundlichkeit sorgen.“
Anja Wolf
Angebote über BayernID und BundID zeigen: Technologisch ist bereits vieles möglich Doch der digitale Fortschritt stockt – nicht an der Technik, sondern am Menschen. Eine der größten Herausforderungen liegt in der fehlenden Akzeptanz digitaler Verwaltungsdienste durch Bürgerinnen und Bürger Zwar existieren inzwischen zahlreiche digitale Angebote, von der einfachen Meldebescheinigung bis zur Baugenehmigung – doch die Nutzung bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück
Bürgerinnen und Bürger füllen ein Online-Formular aus, müssen es anschließend ausdrucken, unterschreiben und per Post einreichen. Das ist nicht nur frustrierend, sondern hemmt den digitalen Fortschritt. Eine konsequente Abschaffung der Schriftform, wo es rechtlich und sicherheitstechnisch möglich ist, wäre ein echter Befreiungsschlag Nicht nur für die Nutzerinnen und Nutzer, sondern vor allem für die Verwaltung selbst Auch finanzielle Anreize könnten die Nutzung digitaler Angebote gezielt fördern.
und welche spannenden Projekte laufen gerade an?
Wolf: In den vergangenen Jahren konnten wir in der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen bereits wichtige Meilensteine erreichen. Ein besonderer Erfolg war dabei die konsequente Umsetzung erster Leistungen aus dem Onlinezugangsgesetz (OZG).
Wir haben es geschafft, diese Angebote nicht nur digital zugänglich zu machen, sondern sie auch so zu gestalten, dass medienbruchfreie
Abläufe entstehen Das schafft nicht nur mehr Effizienz innerhalb der Verwaltung, sondern bietet den
Moderne Technologien sollen nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch für mehr Transparenz und Benutzerfreundlichkeit sorgen. Im Zentrum dieser Entwicklung steht die elektronische Identität (eID). Sie ermöglicht es allen Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltungsleistungen sicher und bequem online zu nutzen. In Kombination mit einer digitalen, teilweise automatisierten Antragsbearbeitung können Bearbeitungszeiten erheblich reduziert werden. Zukunftsweisend ist für mich ein Szenario, in dem das Registermodernisierungsgesetz erfolgreich
Abteilungsleiterin E-Government der Stadt Kempten > Lesen Sie weiter auf Seite
Die eID, als digitaler Schlüssel für einen sicheren Zugang zu Verwaltungsleistungen, wird bislang nur von einem Bruchteil der Bürgerinnen und Bürger verwendet Ein Grund dafür ist, dass für viele Menschen der Kontakt mit der Verwaltung ein seltener Vorgang ist. Der Aufwand, eine eID zu beantragen, erscheint im Vergleich zum konkreten Anliegen oft überdimensioniert Wenn die digitale Identität nur für einen Führerscheinumtausch oder eine Ummeldung gebraucht wird, fehlt für viele der spürbare Nutzen. Hinzu kommt auch eine psychologische Hürde: Die Angst, bei digitalen Verwaltungsprozessen etwas falsch zu
Online-Dienste sparen nicht nur der Verwaltung Zeit und Personalaufwand, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern Wege, Wartezeiten und Portokosten Warum also nicht auch die Gebührenstruktur anpassen? Wer seinen Antrag digital stellt, sollte von geringeren Kosten profitieren. Als gutes Beispiel kann hier die Abmeldung von Fahrzeugen genannt werden. Darüber hinaus braucht es eine flächendeckende technische Infrastruktur, intuitive Anwendungen und stabile Schnittstellen zwischen den Systemen. Nur wenn digitale Prozesse durchgängig funktionieren – vom ersten Klick bis zur finalen Entscheidung – kann die Verwaltung wirklich effizienter arbeiten. Der digitale Rückkanal muss mehr in den Fokus genommen und weiter ausgebaut werden.
Dabei ist auch der Bund gefordert: mit klaren Standards, besserer Förderstruktur und dauerhaftem Know-how-Transfer.
Kurz gesagt: Weniger Bürokratie, mehr Nutzerzentrierung, gezielte finanzielle Anreize und die konsequente Abschaffung überholter Anforderungen wie der Schriftform – das sind die Stellschrauben, die unseren Arbeitsalltag konkret erleichtern
Digitalisierung vs. Zuständigkeit
Langfristige Leistungsvereinbarungen werden für gewöhnlich von Zeit zu Zeit angepasst und verlängert Was jedoch passiert, wenn dies nicht der Fall ist, zeigt ein aktuelles Beispiel aus der öffentlichen Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern.
Auf einer Veranstaltung der öffentlichen Verwaltung ist vor kurzer Zeit der Satz gefallen, dass man Digitalisierung nicht in Legislaturperioden oder anderen temporären Einheiten betrachten soll. So oder so ähnlich haben bestimmt auch die Entscheiderinnen und Entscheider der Länder gedacht, als sie seinerzeit über die Umsetzung von digitalen Transformationsvorhaben in ihren Gebietskörperschaften sinniert haben. Produkt dieser Überlegungen sind verschiedene Modelle, die jedoch alle eines gemeinsam haben: Sie sind langfristig gedacht, konzipiert und umgesetzt worden Das Zweckverbandmodell, also die Zusammenarbeit einer Landesregierung mit einer eigens für die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben gegründeter Instanz, wird unter anderem im Saarland und in MecklenburgVorpommern seit beinahe 20 Jahren erfolgreich betrieben. Doch seit einigen Monaten gibt es einen Elefanten im Raum zwischen dem Zweckverband eGoMV und der Landesregierung in Schwerin. In der Vergangenheit – genauer gesagt seit 2021 – existierte eine
Fortsetzung von Seite 6
Leistungsvereinbarung zwischen den beiden Parteien, die besagte, dass eGoMV als zentrale Anlaufstelle für sämtliche Digitalisierungsvorhaben in MecklenburgVorpommern fungiert und dass darüber hinaus der Zweckverband die Kommunen aktiv bei der Um
setzung von Vorhaben im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes unterstützt Diese Vereinbarung war in den letzten Jahren stets ohne große Änderungen für ein weiteres Jahr verlängert worden Dementsprechend hatte der Zweckverband eine weitere Fortführung Ende
Schwerin ist die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns und darüber hinaus Sitz des Zweckverbands eGo-MV.
Weniger Papier, mehr Praxis
Welche legislativen Änderungen und Reformen bräuchte es, damit die Digitalisierung auf kommunaler Ebene ins Rollen kommt?
Wolf: Die digitale Transformation der Verwaltung beginnt in den Kommunen – dort, wo Bürgerinnen und Bürger konkrete Leistungen beantragen, Formulare einreichen oder Informationen suchen
Doch obwohl der politische Wille zur Digitalisierung grundsätzlich vorhanden ist, fehlt es auf kommunaler Ebene oft an den passenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, um echte Fortschritte zu erzielen
An erster Stelle steht die überfällige Abschaffung des Schriftformerfordernisses für eine Vielzahl von Verwaltungsleistungen.
Noch immer müssen Unterschriften auf Papier erbracht werden, obwohl sichere digitale Identitäten längst verfügbar sind Diese Pflicht zur analogen Signatur blockiert durchgängige OnlineProzesse und erzeugt Medienbrüche, die Zeit kosten und Vertrauen untergraben. Eine rechtlich saubere, flächendeckende Ersetzung der
Schriftform durch digitale Authentifizierung – z B. mittels eID – wäre ein Meilenstein Zweitens braucht es eine klare, verbindliche Standardisierung von ITSchnittstellen und Datenformaten. Heute arbeiten viele kommunale Systeme aneinander vorbei, was zu hohen Integrationskosten und ineffizienten Abläufen führt Hier sind bundeseinheitliche Vorgaben nötig – nicht als technischer Zwang, sondern als Grundlage für reibungslose Zusammenarbeit und bessere Skalierbarkeit. Fazit: Digitalisierung auf kommunaler Ebene gelingt nicht allein durch technische Lösungen. Sie braucht ein rechtliches Fundament, das Innovation zulässt, Bürokratie abbaut
Was denken Sie über die Wahl des neuen Bundesdigitalministers Dr. Karsten Wildberger? Welche persönlichen Erwartungen könnte er einlösen?
Wolf: Dr. Karten Wildberger bringt eine bemerkenswerte Perspektive in sein neues Amt – er stammt aus der freien Wirtschaft und war be
2024 als reine Formsache betrachtet und seine Arbeit in unveränderter Form weitergeführt Doch eine Unterschrift des Landes MecklenburgVorpommern, die der Leistungsvereinbarung für weitere zwölf Monate Gültigkeit verliehen hätte, blieb aus. Nach beinahe einem halben Jahr voller Ungewissheit und rechtlicher wie finanzieller Unsicherheit hatte der Zweckverband Mitte Mai einen vorläufigen und unverzüglichen Leistungsstopp ausgerufen.
Uneindeutiges Feedback
Die Reaktionen auf die bislang einmalige Maßnahme des Zweckverbands fiel durchaus heftig aus. Kommunalvertreterinnen und Kommunalvertreter aus MecklenburgVorpommern wandten sich mit der dringenden Bitte der Fortführung der Vereinbarung an die Landesregierung in Schwerin, und die Landesvertreter gaben in diesem Kontext auch unmissverständlich an, die Zusammenarbeit mit eGoMV zeitnah fortführen zu wollen. Doch woran scheiterte es nun wirklich? Auf eine Anfrage der Redaktion antwortete das Innenministerium, welches in MecklenburgVorpommern auch für die Belange der Digitalisierung verantwortlich zeichnet, dass das Interesse an einer Zusammenarbeit seinerseits „weiterhin sehr groß“ sei. Man wolle jedoch richtigstellen, dass nicht die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, sondern vielmehr der flächendeckende Rollout von landesseitig zentral bereitgestellten Onlinediensten vorübergehend außer Kraft gesetzt worden sei. Die Landesregierung würde insbesondere die kommunalen Kompetenzen, welche der
Zweckverband in den vergangenen Jahren erworben habe, sehr schätzen. Allerdings habe man den Plan gefasst, die Leistungsvereinbarung in vorliegender Form nicht zu unterschreiben Vielmehr wolle man in Konsequenz die Vereinbarung „ analog der wandelnden und wachsenden Herausforderungen der Digitalisierung“ weiterentwickeln. Sollte der Zweckverband dieser Änderung der Leistungsvereinbarung zustimmen, stünde einer zeitnahen weiteren Zusammenarbeit nichts im Wege, heißt es aus Kreisen des Innenministeriums. Es bleibt also abzuwarten, ob, wann und wie die Zusammenarbeit zwischen eGoMV und dem Land MecklenburgVorpommern fortgesetzt wird Stand jetzt hat keine Partei einen Vorteil aus der aktuellen Situation. Lediglich die Kommunen laufen Gefahr, im bundesweiten Vergleich noch stärker Anschluss zu verlieren Sowohl die Landesvertreter als auch der Zweckverband beteuern, bereits in wenigen Wochen die Zusammenarbeit wieder aufnehmen zu wollen – insofern die jeweils andere Partei zu Zugeständnissen bereit sei oder eine Unterschrift leiste.jk
Weitere Informationen eGo-MV verfügt über ein breites Leistungsspektrum. Darunter fallen neben der Digitalisierung von Schulen insbesondere die Bereitstellung von zentralen Infrastrukturen und Verfahren. [ ego-mv.de ]
reits für eine Vielzahl nationaler und internationaler Unternehmen tätig. Dass ausgerechnet er diesen Posten übernimmt, dürfte für viele eine Überraschung gewesen sein. Doch gerade darin liegt seine große Chance: Er kommt ohne klassisches Verwaltungsprofil – und damit mit der Freiheit, Bestehen
Prozesse auf dem Papier effizienter zu machen – sie müssen auch in der Praxis funktionieren Meine persönliche Erwartung: Veränderungen sollten nicht nur theoretisch durchdacht, sondern auch realitätsnah getestet und iterativ verbessert werden. Denn nur, was im Alltag einen Nutzen bringt, wird langfristig angewendet und bringt nachhaltigen Fortschritt.
Wenn Sie einen Wunsch an ihn äußern könnten, wie würde der lauten?
„Viele Prozesse sind bereits digitalisiert, stoßen aber an genau diese rechtliche Grenze: Bürgerinnen und Bürger füllen ein OnlineFormular aus, müssen es anschließend ausdrucken, unterschreiben und per Post einreichen. Das ist nicht nur frustrierend, sondern hemmt den digitalen Fortschritt.“
Anja Wolf
Abteilungsleiterin E-Government der Stadt Kempten
des zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Mit seinem unternehmerischen Blick kann er Impulse setzen, wo andere am Status quo festhalten Entscheidend wird nun sein, dass bei Reformen nicht nur an einzelnen Stellschrauben gedreht wird, sondern das große Ganze im Blick bleibt Es reicht nicht,
Wolf: Wenn ich einen Wunsch an Herrn Dr. Wildberger richten dürfte, dann wäre es dieser: Lassen Sie das Schriftformerfordernis grundsätzlich auf den Prüfstand stellen – und sorgen Sie dafür, dass die eID endlich die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient Das Schriftformerfordernis ist in vielen digitalen Verwaltungsprozessen der letzte Stolperstein. Es verursacht Medienbrüche, verlangsamt Abläufe und vermittelt Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl, dass „digital“ am Ende doch wieder „Papier“ bedeutet Eine konsequente, rechtssichere Überprüfung auf Notwendigkeit – und wo möglich, der Mut zur Abschaffung – wäre ein starkes Signal für echte Verwaltungsmodernisierung. Gleichzeitig braucht die eID endlich eine zielführende Vermarktung. Denn obwohl sie der Schlüssel zu sicheren, medienbruchfreien OnlineServices ist, wissen viele Menschen weder, dass es sie gibt, noch wofür sie gut ist Das Potenzial der eID bleibt ungenutzt – nicht, weil die Technik fehlt, sondern weil es an Sichtbarkeit, Nutzerkommunikation und Nutzerfreundlichkeit mangelt. Mein Wunsch ist deshalb ein doppelter: weniger Pflicht zur Unterschrift, mehr Lust auf digitale Identität Denn beides gehört zusammen, wenn wir Verwaltung neu denken wollen.
Das Interview führte Serina Sonsalla
Weitere Informationen
Die strategischen Ziele der Stadt Kempten sind hier einzusehen:
[ kempten.de/ziele-2030-963.html ]
Wie viel Bürokratie können wir uns noch leisten?
Wem ist die Wucht der Ruhestandswelle im Team Öffentlicher Dienst bewusst? Bis 2030 scheiden fast 25 Prozent der über fünf Millionen Beschäftigten altersbedingt aus. Besonders betroffen: Kommunen und Landesbehörden. Die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal und einsetzbare digitale Anwendungen bestimmen die Handlungsfähigkeit. Gibt es einen Plan B?
Bürger und Wirtschaft wollen sich auf den Öffentlichen Dienst verlassen, gerade in schwierigen Zeiten. Während sie vor Bürokratie längst aufschreien, scheint im Public Sector und in der Politik fast niemand darüber nachzudenken, wie lange die Öffentliche Hand ihrem Erfüllungsauftrag für die inzwischen 7.500 gesetzlichen und freiwilligen Leistungen personell noch nachkommen kann. Die 2014 beschlossene Bürokratiebremse bleibt weitgehend wirkungslos, und die digitale Verwaltung kommt nur schleppend voran Deutschland steckt in einem Dickicht von 15.000 Gesetzen und 200.000 Verwaltungsvorschriften in Bund und Ländern fest Die zentrale Frage lautet: Kann die Verwaltung vereinfacht werden, ohne diesen VorschriftenDschungel auszudünnen?
Verwaltung am Limit: Wo bleibt der Aufschrei?
Weniger Vorschriften bedeuten weniger Erfüllungsaufwand – ein simples Prinzip, das bislang zu oft ignoriert wurde. Der öffentliche Dienst muss sich zunehmend damit auseinandersetzen, was personell noch leistbar ist. Experten fordern:
W Aufgabenkritik, um unnötige Prozesse zu identifizieren, W Digitalisierung und KI, um Routineaufgaben zu automatisieren,
Urbane Datenplattformen
W Auslagerung und Beleihung, um externe Ressourcen zu nutzen, W Umorganisation, um Strukturen effizienter zu gestalten. Doch diese Maßnahmen greifen nur, wenn der Erfüllungsaufwand in gleichem Maße sinkt wie die Personalkapazität Ein realistisches Ziel: bei fast 25 Prozent weniger Personal müssen rund 50.000 zeitraubende Vorschriften in Bund und Ländern entfallen: weniger Kontrollen, Dokumentationen, Statistiken usw. Andernfalls drohen Arbeitsverdichtung, wachsende Wartezeiten, Überstunden und letztlich der Kollaps der Verwaltung.
Recht hat keinen Preis? Doch!
Bisherige Deregulierungsversuche sind oft gescheitert, weil eine entscheidende Perspektive fehlte: Welchen Preis hat Recht in der praktischen Umsetzung? Warteschlangen, Verzögerungen, Genehmigungsfiktion, kalkulierter Leistungsausfall und ungezählte Überstunden zeigen, was aus dem Ruder läuft Die Grenzen des Machbaren sind überschritten, Zuwarten potenziert die Folgen.
Rechtsverordnungen können auf unterparlamentarischer Ebene geändert werden: in Bundes und Landesministerien. Ein kostengünstiger Weg, der bislang von vielen guten Willen und Kompromisse verlangt. Nur welche Vorschrif
ten sind verzichtbar und bringen die nötige, personelle Entlastung?
Die Verwaltung kann sich selbst helfen
Alle Führungskräfte in den Schaltzentralen von Bundes und Landesministerien, in Fach wie politischen Abteilungen werden sich damit auseinandersetzen, welche Rechtsverordnungen ihres Geschäftsbereichs einfacher werden können, werden sich daran erinnern, welche EUVorschriften und nationalen Gesetze einst mit „SicherheitsPuffern“ und Steuerungskonzepten versehen wurden, werden sich damit auseinander
Smart City: Überblick zu Plattformlösungen
Die Studie „Urbane Datenplattformen im Vergleich“ will eine Entscheidungshilfe für angehende Smart Cities bieten.
Auf dem Weg zur Smart City kommen Kommunen um eine Datenplattform nicht herum. Sie ist das zentrale Element innerhalb einer SmartCityInfrastruktur, indem sie die Datengrundlage für beispielsweise digitale Zwillinge oder VerkehrsApps bereitstellt. Doch welche Datenplattform ist für die einzelne Kommune die richtige? Um Städte bei der Entscheidung zu unterstützen, hat das Bundesinstitut für Bau, Stadt und Raumforschung (BBSR) eine Marktübersicht im Rahmen einer
Studie veröffentlicht Darin werden jene Datenplattformen verglichen und analysiert, die bereits auf kommunaler Ebene eingesetzt werden und nicht auf einen bestimmten Anwendungsbereich spezialisiert sind:
W CIVITAS/CORE V1.0 (Civitas Connect e V.; Open Source)
W CIVORA (DKSR GmbH; Open Source)
W FUTR HUB (Berlin TXL; Open Source)
W koda.city (msg group AG; proprietär)
W MVVDatenplattform (MVV Energie AG; Open Source)
W Offene Digitale Plattform (WOBCOM GmbH; Open Source mit proprietären Anteilen)
W Onesait (Minsait; Open Source)
W Smart X Platform (GISA GmbH; OS mit proprietären Anteilen)
W Stackable Data Platform (Stackable GmbH; Open Source)
W Urban Data Platform Hamburg (Stadt Hamburg; OS mit proprietären Anteilen)
W Urban Data Space Platform (Hypertegrity AG; Open Source)
fen. Kriterien und Kennzahlen unterstützen die Entscheidungsfindung in der Politik und Amtsleitung. Überflüssige Regelungen werden zur Vereinfachung und Streichung vorgeschlagen Die interne Entlastung kommt der Verwaltung selbst und auch der Wirtschaft und den Bürgern zugute.
Ein weiteres Risiko: Werden analoge Vorschriften unverändert in digitale Prozesse übernommen, entsteht ein „digitaler Zement“ –neue Bürokratie in elektronischer Form Veränderungen würden dann nicht nur politische, sondern auch aufwändige ITAnpassungen erfordern.
Deutschland steht an einem Wendepunkt. Wer Regelungen ausdünnt, schafft Spielraum für Innovation und Wachstum – und das zu geringen Kosten
Das Projekt „BürokratEASY“ ruft Verwaltung, Wirtschaft und Bürger auf, diesen Reformprozess zu unterstützen Jetzt ist die Zeit für eine echte Befreiung von überflüssiger Bürokratie Es ist eine hoheitliche Aufgabe.
Der Autor
setzen, welchen Anteil sie daran haben wollen, dass nachgelagerte Ämter und Behörden, die Wirtschaft und die Demokratie handlungsfähig bleiben, werden herausfinden, was verzichtbar ist.
Das Projekt „BürokratEASY“ setzt genau hier an. Ziel ist es, das Vorschriftendickicht um 25 Prozent zu reduzieren. „BürokratEASY“ setzt auf eine Mischung aus menschlicher Expertise und KI, um den riesigen Bestand an Vorschriften gezielt zu durchforsten und unnötige Regelungen zu identifizieren. Die Rückwärtsanalyse vom Praxisgeschehen zur Vorschrift hilft dabei, komplexe Verfahren auf ihre Ursachen zu prü
W Urbane Datenplattform/Smart City Platform (TraveKom GmbH, Stadtwerke Lübeck; proprietär)
W UrbanPulse ([ui!] GmbH; proprietär)
Die Studie gibt zudem Tipps für die Einführung einer solchen Datenplattform – von der Wahl des passenden Entwicklungsmodells bis hin zu möglichen Betreibermodellen. „Urbane Datenplattformen sind keine isolierten Softwareprodukte, sondern eine zentrale Infrastruktur für die smarte Kommune“, sagt Dr Bettina Distel. Sie hat die Studie für das BBSR wissenschaftlich begleitet „Gerade weil der Markt dynamisch ist, brauchen Kommunen Orientierung und Vergleichbarkeit – genau das leistet unsere Analyse“, so Distel. Dr Joachim Weber, Teil des Autorenteams vom Fraunhofer IESE, ergänzt: „Wer als Kommune auf eine urbane Datenplattform setzt, braucht keine OnesizefitsallLösung, sondern ein System, das
Dr. Christian Ege war Staatssekretär des Saarlandes für Wirtschaft und CIO der Landesregierung. Mit Sprint Innovation ist er für den Public Sector tätig und im Social Entrepreneurship aktiv. 2023 begründete er BürokratEASY als Initiative zur BürokratieBefreiung für Verwaltung und Wirtschaft.
Infos zur Initiative Weitere Infos zu„BürokratEASY“ gibt es online hier:
[ buerokrateasy.de ]
sich an den eigenen Bedarf anpasst – modular, interoperabel und souverän. Der Schlüssel liegt in einer klugen Auswahlstrategie und der Bereitschaft zur Kooperation.“ Die nun veröffentlichte Studie richtet sich an kommunale Digitalisierungsverantwortliche, ITAbteilungen und Führungskräfte. Sie ergänzt die PlattformStudie aus 2023 um eine praxisorientierte und technische Perspektive su
Zur Studie
Die Veröffentlichung„Urbane Datenplattformen im Vergleich“ kann auf der Website des BBSR als PDF heruntergeladen oder kostenlos als gedruckte Ausgabe bestellt werden:
[ voge.ly/BBSR-Datenplattformen ]
Kolumne
Smart-City-KI – eine kleine Heldenreise
Feinstaub, Schiffsdiesel und künstliche Intelligenz – eine unerwartete Verbindung. In dieser datenbasierten Geschichte wird ein unsichtbares Problem sichtbar gemacht Professor Niehaves und Herr Dörnemann laden Sie ein auf eine kleine KI-Heldenreise zwischen Technikfrust und Durchbruch.
Die Luft riecht streng Diesel, Ruß, irgendetwas Altes, das sich über das Wasser legt Schiffe schieben sich den Fluss hinauf, langsam, tief im Wasser liegend. Manche stoßen dicke schwarze Schwaden aus, andere nur einen Hauch – aber es reicht Wer hier an der falschen Stelle sitzt, rümpft die Nase. Irgendwann kam die Frage auf: Ist das nur nervig – oder auch schädlich? Und wenn ja, wie schädlich? Man hatte es wohl schon versucht
schicht. Live-Daten, Routen, Geschwindigkeiten. Ein Anfang. Aber wie steht es um die Luft? Feinstaubwerte? PM2.5, PM10? Handliche Sensoren waren nötig Die alten Lösungen aus früheren Projekten? Kaum zu gebrauchen Stromversorgung, WLAN – alles schwierig so nah am Fluss. Also musste ein komplett neues Sensorik-Setup entworfen werden: batteriebetriebene Sensoren mit mobiler Netzwerkanbindung. Autark.
liche Störquellen. Nur zwei Sensoren taten, was sie sollten Unauffällig, abgeschottet, fast vergessen, jenseits menschlicher Zuwendung. Ihre Daten: plausibel, konstant, sensibel für Schiffsbewegungen.
Glücksfall Sensor 41967
Und dann kam noch einer dazu: Sensor 41967, aus der SensorCommunity Nicht mal Teil des Setups, kabelgebunden, eigentlich
Schiffe auf der Weser und anderswo: Welchen Einfluss hat die Binnenschifffahrt auf die Luftqualität in Flussnähe?
zu messen. Woanders, am Rhein. Projekte, Sensoren, irgendwas mit Feinstaub, On-Shore, Off-Shore. Aber nie mit richtigem Erfolg. Zu viele Störfaktoren, zu wenig Aussagekraft.
Doch die Frage blieb Und mit ihr die Ahnung: Vielleicht lässt sich das mit der Messung besser machen Mit besseren Daten? Oder einfach mehr davon? Mit besserer Technik? Und mit dem Willen, dorthin zu gehen, wo's unbequem wird – ans Wasser, an den Rand der Netzabdeckung, in die Komfortzone der Transportwirtschaft und direkt in die Abgasspur.
Daten und Muster
Also begann die Suche. Nach Daten, nach Mustern, nach Beweisen Schiffspositionen? Gab's online Kommerziell aufbereitet, samt Education Rabatt, zum Vorteilspreis von 4.950 Euro – pro Monat versteht sich. Kurz über Projektabbruch nachgedacht. Dann weitergesucht Und gefunden, den
DataStream der norwegischen
Küstenwache Für 0 Euro Aber: API-Eigenentwicklung in Nacht-
Wetterfest (Spoiler: wird sich noch zeigen). Zielgerichtet, zugeschnitten und ohne Overhead. Und vor allem: einsatzbereit
Ein Prototyp entstand. Dann zwei Schließlich zehn Sie wurden verteilt, entlang der Weser, möglichst nah an der Abgasspur Manchmal freudig von den Anrainern begrüßt, manchmal auch vom Hof gejagt Egal Daten sammeln Beobachten. Warten. Batterien wechseln. Repeat Doch der Weg war alles andere als klar. Vandalen sabotierten, die Technik zickte. Und noch war nicht sicher: Würde das alles funktionieren? Oder war es nur ein weiterer Versuch, schlechte Luftqualität mit Binnenschifffahrt in Verbindung zu bringen, der ins Leere lief?
Daten kamen – erstmal. Doch was kam, war kaum zu gebrauchen.
Acht Sensoren lieferten Müll: Werte sprangen wild, Funkloch, Werte zeigten Null, dann plötzlich Spitzen, wieder Funkloch Der Verdacht: Die Positionen waren zu offen gewählt, zu weit draußen, zu zugänglich Wind, Passanten, direkte Sonneneinstrahlung, Regen und Kapillarwirkung – alles mög-
Validation Alles drehte sich im Kreis. Die Hypothese stand, aber die Modelle schwiegen Dann, fast beiläufig, wurde ein AußenseiterModell getestet Random Forest. Nicht die erste Wahl, nicht im Fokus
Aber plötzlich: klare Signale. Aus Feinstaubkurven und Schiffsbewegungen bilden sich Muster, d.h. mit Feinstaubsensoren können wir die Anwesenheit von Schiffen auf dem Gewässer nachweisen Nicht perfekt, aber deutlich Mit einfachsten Mitteln Der Moment war still, fast nüchtern – aber er zählte Zum ersten Mal war er da: der Nachweis Der Zusammenhang. Kein Zufall, kein Bauchgefühl, sondern statistisch belastbar und ablesbar Binnenschifffahrt – sie beeinflusst die Luftqualität am Fluss.
Und jetzt? Und heute? Wieder am Fluss. Dieselgeruch hängt in der Luft Schiffe ziehen vorbei, wie eh und je Doch etwas hat sich verändert Die Daten erzählen jetzt eine Geschichte – von Motoren und Partikeln, von Kursen und Konzentrationen. Das dumpfe Gefühl, die Vermutung hat Platz gemacht. Gewissheit: Es ist messbar Nachgewiesen Die Modelle zeigen: Wenn Schiffe passieren, steigt der Feinstaub. Nicht überall, nicht immer – aber oft genug, um sicher zu sein. Für Anwohner mit Flussblick ist das eine mittelgute Nachricht. Die Luft ist schlechter, als sie scheint Und dennoch wird sich kaum etwas ändern Die Schifffahrt bleibt – systemrelevant, wirtschaftlich unantastbar.
Wer messen kann, kann auch fragen
am falschen Ort. Und trotzdem: perfekte Werte Ein Glücksfall. Es entstand eine neue Allianz – mit Menschen aus der CivicTech-Community Die Mission war nicht mehr allein Und der Datensatz wuchs – langsam, aber brauchbar. Doch das nächste Problem kündigte sich bereits an: Wie daraus ein Muster erkennen? Und welches Modell sollte den nächsten Schritt gehen?
Mit tiefen neuronalen Netzwerken auf Spatzen schießen? Eine nicht näher zu spezifizierende Anzahl von Kilowattstunden in den Äther von Rechenzentren am anderen Ende der Welt blasen, um dort die Luft zu belasten? Dann doch lieber handlich, klein, autark und lokal – wie die eingesetzte Hardware - betrieben auf der eigenen Maschine AdaBoost und XGBoost sind hier nicht nur theoretisch eine gute Wahl, sondern decken auch das Bedürfnis an eine handliche Implementierung. Doch was kam, enttäuschte Schlechte Erkennungsraten Zu viele Fehlalarme Keine klare Aussage Stunden vergingen in Modelloptimierung, Anpassung, Cross-
Forschungspartnerschaft: FOH und Statista
Die Non-Profit-Organisation Future of Health (FOH) ist eine Forschungspartnerschaft mit Statista eingegangen, einem Unternehmen für Statistik- und Marktdaten. „Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, Thought Leadership in praxisrelevante Erkenntnisse zu übersetzen“, erläutert Dr. Eyal Zimlichman, FOH-Mitgründer und CTO des Sheba Medical Centers. „Mithilfe von StatistasglobalerDateninfrastruktur können wir aufkommende Trends erkennen und praxisnahe Strategien aus aller Welt identifizieren. Das hilft uns dabei, Gesundheitssysteme zu unterstützen, sich anzupassen und erfolgreich weiterzuentwickeln.“
Aber nun weiß man es Das stille Naserümpfen hat eine wissenschaftliche Stimme bekommen. Eine, die zählen kann, die korrelieren kann, die sagt: Es stimmt Und das ist nicht nichts Denn wer messen kann, kann auch fragen. Und vielleicht – irgendwann – verändern Bis dahin: sitzen am Fluss. Beobachten Wissen. Und beim nächsten Hauch von Diesel wissen, woher er kommt Und was er bedeutet. Vielen Dank an die Studierenden derProjekteAIxCItyundWeserML, an alle Betreuenden und die vielen kleinen und großen Beiträge zum Erfolg Und natürlich an: Sensor 41967!
Konkret soll Statista die Arbeit der Gesundheitsorganisation durch Umfragen, Experten-Interviews, BestPractice-Analysen und eine intelligente Datenverarbeitung unterstützen. Ziel: praktische und faktenbasierte Handlungsempfehlungen. „Diese Zusammenarbeit geht über reine Daten hinaus. Es geht darum, in einer komplexen Welt für Klarheit zu sorgen“, betont Dr. Lukas Kwietniewski, Senior Director Healthcare Analysis bei Statista. Erste Erkenntnisse sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. su
foh.health statista.com
Die Autoren Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves ist Informatikprofessor und Politikwissenschaftler, leitet die Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen und berichtet in der wissenschaftlichen Kolumne über aktuelle Forschungsergebnisse zur digitalen Verwaltung.
[ linkedin.com/in/niehaves ]
Robin Dörnemann ist Informatiker und Teil des Kompetenzteams„Secure Communication“ der Governikus GmbH & Co. KG. Zuvor hat er sich als Student und Mitarbeiter an der Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen mit künstlicher Intelligenz im Smart-City-Kontext beschäftigt.
[ linkedin.com/in/ robin-dörnemann-a57759353 ]
Künstliche Intelligenz in der Steuerfahndung Nordrhein-Westfalen lotet die KI-Nutzung für die Auswertung digitaler Beweismittel in der Steuerfahndung aus. Dafür ist das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität eine Forschungskooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS eingegangen. Ziel ist einen KI-Prototyp zu entwickeln, der das Durchsuchen digitaler Asservate beschleunigt und verdächtige Geldströme aufdeckt, die der Finanzierung von Terrorismus dienen könnten. „In sichergestellten Datenmassen diese eine verdächtige Transaktion zu finden, die uns auf die Spur der Täter bringt, ist bisher langwierig und fordernd für unsere Fahnderinnen und Fahnder“, erklärt Finanzminister Dr Marcus Optendrenk. su
CIO Thomas Bönig beschreibt die Cloud-Strategie der Stadt Stuttgart.
GovTech Campus
Neue Wege im Sicherheitsbereich
Seit einigen Monaten gibt es am GovTech Campus Deutschland einen eigenen Bereich für Security-Themen Mit welchem Ziel er gegründet wurde, wie die Arbeit mit den verschiedenen Akteuren läuft – und was sie selbst dabei überrascht hat, berichtet Teresa Ritter, Lead Security am Govtech Campus, im Interview.
Der GovTech Campus informiert regelmäßig, meist über Linkedin, über Veranstaltungen oder neue Mitglieder. Um aber zuerst einmal einen Überblick zu bekommen: Wie ist denn die Zusammenarbeit oder Co-Innovation von öffentlicher Verwaltung und GovTech-Ökosystem organisiert?
Ritter: Der GovTech Campus wurde vor rund drei Jahren gegründet – mit dem Ziel, Bund, Ländern und Kommunen über eine Plattform den Zugang zu technologischer Expertise und Innovationskraft aus Start-ups, Unternehmen und Forschungseinrichtungen deutlich zu erleichtern und gemeinsam Lösungen zu entwickeln sowie diese nachnutzbar zu machen. Gegründet wurde der Campus als inhousefähige Organisation, die allein in den Händen von Bund und Ländern liegt Neben dem Bund sind aktuell 12 Bundesländer angebunden, zudem ist das österreichische Bundesland Salzburg angeschlossen. Weitere Beitrittsbekundungen anderer Länder und Regionen aus Europa liegen bereits vor. Sie alle können mit über 100 Tech- und Forschungsorganisationen in einem Ökosystem zusammenarbeiten. Wir organisieren damit das größte GovTech-Ökosystem für einen Staat – weltweit.
Wir haben unsere Arbeit in drei Bereiche gegliedert: erstens, den weiteren Ausbau des besten TechÖkosystems für Staaten, die Entwicklung von – zweitens – konkreten Lösungen durch dieses Ökosystem über die Campus-Infrastruktur und – drittens – den Aufbau von Plattform-Ansätzen, die zentral nutzbar sind für alle und damit auch Nachnutzung ermöglichen Einfach und effizient.
Wie das für den Bereich Security umgesetzt wird, darauf kommen wir gleich zu sprechen
Zunächst: Warum und mit welchem Ziel wurde denn dieser spezielle Bereich gegründet?
Ritter: Sicherheits- und Cybersicherheitsthemen gehören seit unserer Gründung zu den zentralen Bedarfsfeldern, die wir beobachten. Im vergangenen Jahr konnten wir mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), dem Bundesnachrichtendienst (BND) und dem Bundesministerium der Verteidi-
gung (BMVg) zentrale Akteure der inneren und äußeren Sicherheit als Mitglieder am Campus gewinnen. Das ist einmalig und zeigt: Der Bedarf an Innovation und technologischen Lösungen und der Wunsch nach Zusammenarbeit mit der Tech-Wirtschaft in diesem Bereich nehmen weiter zu – insbesondere im Kontext der sich dynamisch entwickelnden Bedrohungslagen. Gleichzeitig haben wir viele innovative Tech-Unternehmen und Start-ups im Campus-Ökosystem, die genau hier ansetzen. Wir bauen daher gezielt eine Community auf, die Sicherheitsbehörden, Verwaltungen, Start-ups und Forschungseinrichtungen zusammenbringt –mit dem Ziel, konkrete Lösungen für eine moderne und zukunftsfähige Sicherheitsarchitektur in Deutschland zu entwickeln. Unsere Stärke liegt dabei in der breiten thematischen Aufstellung: Wir sind keine reine Sicherheitsplattform, sondern ein Ort für alle Digitalisierungs- und Innovationsthemen in Staat und Verwaltung. Das ermöglicht uns auch, Lösungen sichtbar zu machen, die nicht auf den ersten Blick dem Sicherheitsbereich zugeordnet werden, aber dennoch dort einen echten Mehrwert bieten können.
Wie wollen Sie das, entlang der drei Arbeitsbereiche, konkret umsetzen?
Ritter: Unser Ökosystem aktivieren wir über eigens entwickelte Formate und Services, eines davon ist unser Security Meetup, das viermal im Jahr stattfindet Hier kommt die Community aus Verwaltung, Sicherheitsbehörden, Start-ups und Forschung zusammen – mit dem Ziel, sich nicht nur zu vernetzen, sondern auch konkrete Anwendungsbeispiele und innovative Ansätze kennenzulernen, die bereits heute gewinnbringend eingesetzt werden Regelmäßig mit dabei sind unter anderem das BSI, der BND, der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) sowie die Innovationshubs der Polizeien.
Zudem machen wir die Expertise unserer Mitglieder durch einen neuen Up-Skilling-Ansatz gegenseitig zugänglich: Hier setzen wir auf das Know-how unserer Mitglieder, das ein kleines Team bei uns gemeinsam mit ihnen didaktisch aufbereitet und das der Verwaltung in ganz Deutschland kos-
tenfrei zur Verfügung steht, meist virtuell. So konnten wir bereits verschiedene Lernmodule anbieten, zum Beispiel zur Bekämpfung von Desinformation im Kontext der Bundestagswahl – etwa für Mitarbeitende von Bundestagsabgeordneten und Fraktionen – oder Schulungen zum Schutz vor Cyberangriffen für Beschäftigte in Bund, Ländern und Kommunen. Auch Themen wie souveräne Cloud-Nutzung in sicherheitskritischen Kontexten oder Zero-Trust-Architekturen sind Teil unseres Angebots – vieles davon übrigens in enger Zusammenarbeit mit dem BSI. Von unseren Verwaltungspartnern, z. B dem BSI oder dem BMVg, erhalten wir regelmäßig das Feedback, dass sie über unsere Formate nicht nur ihre eigene Expertise einbringen, sondern auch wertvolle Impulse von Start-ups und Technologieunternehmen aufnehmen können. Genau dieser fachliche, niedrigschwellige und zugleich neutrale Austausch ist das, was den Campus ausmacht. Gleichzeitig schätzen viele Akteure aus dem militärischen Bereich auch den Austausch mit zivilen Verwaltungsorganisationen – und andersherum Denn gerade im digitalen Raum verschwimmen die Grenzen zwischen innerer und äußerer Sicherheit zunehmend.
Wie offen sind denn die Akteure aus dem Sicherheitsbereich, zum Beispiel der Polizei, für diesen Austausch und die Zusammenarbeit über den GovTech Campus?
Ritter: Man könnte tatsächlich vermuten, dass gerade im sicherheitskritischen Bereich eine gewisse Zurückhaltung gegenüber offenen Innovationsformaten herrscht. Unsere Erfahrung zeigt jedoch ein anderes Bild: Die relevanten Akteure – ob aus dem Bereich der inneren oder äußeren Sicherheit –nutzen den Campus sehr aktiv, um sich mit der Technologie-Szene zu vernetzen. Und das auf eine sehr pragmatische, niedrigschwellige Weise. Wir beobachten eine wachsende Offenheit, gemeinsam über konkrete Herausforderungen zu sprechen und mögliche Lösungsansätze auszuloten Es geht dabei nicht immer sofort um große Projekte, sondern häufig um erste Sondierungen: Was ist technologisch machbar? Wo kann man ansetzen? Welche Erfahrungen gibt es
Digitales Europa? Ein eGovernmentBlick in Deutschlands Nachbarländer.
bereits? Ein Beispiel: Bei einem unserer Security Meetups hat ein Unternehmen eine Anwendung zur Erkennung manipulierter Inhalte in sozialen Netzwerken vorgestellt – ein Thema, das natürlich hochrelevant ist für Behörden, die sich mit Desinformation beschäftigen. Der Austausch im Anschluss war äußerst konstruktiv, und daraus sind inzwischen weiterführende Gespräche entstanden. Solche Formate zeigen: Es gibt nicht nur Interesse, sondern auch eine spürbare Bereitschaft, neue Wege zu gehen – gerade im Sicherheitsbereich Das hat uns ehrlich gesagt selbst positiv überrascht, und es bestätigt uns in unserem Ansatz, genau diesen Raum für vertrauensvollen, fachlich fundierten Austausch zu schaffen. Aber natürlich entwickeln unsere Mitglieder aus dem Sicherheitsbereich entlang aller gängigen Beschaffungskriterien auch konkrete Lösungen über den Campus. Jedes Projekt hat das gleiche Ziel: die Entwicklung einer konkreten Lösung, die Anwendung findet und breit einsetzbar ist.
Wie können die Behörden und Verwaltungen ihre Bedarfe für Projekte, für die Entwicklung von Lösungen, einbringen?
Ritter: Wir fragen ständig unser Ökosystem ab: Wo besteht aktuell Innovationsbedarf? Zu welchen Herausforderungen werden technologische Lösungen gesucht? Das sorgt dafür, dass wir nah an den realen Herausforderungen arbeiten.
Besonders stark gewachsen ist im vergangenen Jahr aber der Arbeitsbereich „Solutions", also Lösungsentwicklung. Hier zeigt sich der direkte Mehrwert des Campus als Umsetzungspartner: Verwaltungen kommen mit einer spezifischen Herausforderung auf uns zu und beauftragen den GovTech Campus – natürlich entlang aller gängigen Beschaffungsregeln –, gemeinsam mit passenden Technologiepartnern eine Lösung zu entwickeln Der Bedarf kommt also aus der Verwaltung selbst – und wir begleiten den Prozess der Lösungsentwicklung von der Bedarfsanalyse bis hin zur Umsetzung So
entstehen Projekte, die nicht nur praxisnah, sondern auch anschlussfähig für andere Behörden sind Ziel ist es immer, Lösungen zu entwickeln, die über die einzelne Institution hinaus Wirkung entfalten können, also nachnutzbar sind, damit nicht immer wieder das Rad neu erfunden werden muss.
Soll der GovTech Campus die Rolle eines Hubs für die innere Sicherheit übernehmen – vergleichbar der Rolle des Cyber Innovation Hubs für die Bundeswehr?
Ritter: Ob wir uns langfristig als eine zentrale Entwicklungsplattform für Lösungen der inneren Sicherheit etablieren können, hängt maßgeblich von unserem konkreten Mehrwert für die Sicherheitsakteure ab Entscheidend ist, dass wir ihre spezifischen Bedarfe verstehen und gezielt adressieren Unsere Stärke liegt in der neutralen Plattformstruktur und der engen Vernetzung mit Akteuren auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene sowie der Tech-Szene. So können wir Themen interdisziplinär aufgreifen und direkt in die Umsetzung gehen. Das bisherige Feedback zeigt klar: Sicherheitsbehörden schätzen die Möglichkeit, mit dem Ökosystem Sicherheitslösungen aufzubauen
Welche Ziele hat sich der Security-Bereich für dieses Jahr gesetzt?
Ritter: Wir wollen unser SecurityÖkosystem insgesamt weiter aufund ausbauen und unser Team für die Entwicklung entsprechender Lösungen weiter stärken. Ein zentrales Thema dabei ist Generative KI: Hier sehen wir aktuell großen Informations- und Diskussionsbedarf – etwa im Hinblick auf Einsatzmöglichkeiten, Risiken und Regulierungsfragen Es freut uns, dass wir gerade in diesem Bereich unser Tech-Ökosystem weiter ausbauen konnten Zudem wollen wir uns weiter internationalisieren. DafürhabenwirdasGlobalGovernment Technology Centre (GGTC) am Campus gegründet. Das Interview führte Nicola Hauptmann
Teresa Ritter, Senior Associate, Lead Security am GovTech Campus Deutschland.
Die Landeshauptstadt Stuttgart geht bei der digitalen Transformation eigene Wege Thomas Bönig, als CDO und CIO verantwortlich für die IT-Strategie der Schwabenmetropole, setzt hierbei auf einen hybriden Ansatz zwischen Eigenregie und strategischen Partnerschaften. Mehr verrät er im Interview.
Herr Bönig, die Stadt Stuttgart hat erst kürzlich bekanntgegeben, dass sie Nextcloud als Plattform für die digitale Zusammenarbeit implementiert hat. Ein wichtiger Schritt in Richtung digitale Souveränität?
Bönig: Die Stadt Stuttgart hat beim Einsatz von Nextcloud zunächst eine andere Zielsetzung verfolgt Unser Fokus lag darauf, dass wir ein modernes und auch sicheres Werkzeug für den Datenaustausch vor allem mit externen Partnern gesucht haben, welches kostengünstig, leistungsfähig und dabei auch für eine einfache digitale Zusammenarbeit ausgelegt ist. Alle diese Punkte konnte die selbstgehostete Lösung erfüllen und hatte noch den zusätzlichen Vorteil, dass deutlich mehr Leistungsmerkmale enthalten sind, die wir
Nextcloud momentan in unseren eigenen Rechenzentren betreiben, reduzieren wir externe Abhängigkeiten und stärken somit unsere digitale Unabhängigkeit. Diese Souveränität ist kein Selbstzweck, sondern sie ermöglicht es uns, sensibel mit Daten umzugehen und schnell auf neue Anforderungen zu reagieren. Gleichzeitig darf man aber auch nicht verschweigen: Viele Fachverfahren, die wir beispielsweise über unseren kommunalen Dienstleister KOMM.ONE beziehen, setzen auf proprietäre Schnittstellen, etwa zu Microsoft Office Es braucht also eine pragmatische Balance zwischen souveränem Handeln und technischer Anschlussfähigkeit In der IT der Landeshauptstadt Stuttgart ist es eine strategische Zielsetzung, auch zukünftig mehr Souveränität zu erreichen.
Thomas Bönig, CIO, CDO und Amtsleiter beim Amt für Digitalisierung, Organisation und IT, kurz DO.IT, der Landeshauptstadt Stuttgart.
Mit Nextcloud haben wir jetzt daher ein zentrales Tool eingeführt, das diesen Austausch sicher, strukturiert und nachvollziehbar macht – und dabei auch kollaborative Elemente wie gemeinsame Dateiablagen integriert Die Lösung ist niedrigschwellig und wird akzeptiert, weil sie sich oft auch gut in bestehende Arbeitsabläufe einfügt.
In seinen städtischen Rechenzentren betreibt Stuttgart noch weitere eigene IT-Lösungen. Nach welchen Kriterien entscheiden Sie, welche digitalen Dienste selbst gehostet und welche möglicherweise ausgelagert werden sollten?
Bönig: Entscheidend ist für uns der strategische Wert des jeweiligen Dienstes: Geht es um kritische Infrastrukturen, sensible Daten oder besonders bürgernahe An-
Bei ihrer Cloud-Strategie setzt die Landeshauptstadt Stuttgart auf einen Mix aus selbst gehosteten Lösungen und gezielten Partnerschaften.
zunächst nicht unbedingt einzusetzen geplant hatten. In den Fachämtern wurden diese zusätzlichen Potenziale jedoch schnell „entdeckt“ und auch in Teilen genutzt, vor allem in der Zusammenarbeit mit externen Partnern.
Aber zumindest zahlen selbst gehostete Lösungen ja auf die Themen digitale Souveränität und Resilienz ein. Zugegeben zwei Modewörter, deshalb jedoch nicht weniger wichtig, oder?
Bönig: Sicherlich haben wir damit auch einen Beitrag zur mehr digitalen Souveränität geleistet – ein Aspekt, der heute zunehmend strategisch relevanter wird. Da wir die
Welche konkreten Probleme adressieren sie mit der NextcloudImplementierung, und welche Vorteile sehen Sie in der täglichen Arbeit?
Bönig: Ein zentrales Problem war bisher der tendenziell unsichere oder wenig koordinierte bzw aufwendige Datenaustausch mit externen Partnern – oft per E-Mail oder auch über kommerzielle Cloud-Dienste, insbesondere wenn diese Datenbestände eine Größenordnung eingenommen haben, welche die maximale Mailgröße überschritten hat. Das passte weder zu unseren Sicherheitsanforderungen noch zum Datenschutz oder zu unserem Anspruch an ein modernes Arbeiten.
wendungen, prüfen wir genau, ob ein Eigenbetrieb sinnvoll oder auch notwendig ist. Bei der Abwägung spielen verschiedene Aspekte wie Datenschutz, Kontrollierbarkeit und Integrationsfähigkeit eine zentrale Rolle. Gleichzeitig müssen wir aber auch die Realität annehmen: Aufgrund der großen Menge und der zunehmenden Komplexität von Fachanwendungen lässt sich nicht mehr alles sinnvoll selbst betreiben Bei standardisierten Services oder überall dort, wo Skaleneffekte entscheidend sind, setzen wir bewusst auf verlässliche externe Partner, wenn die Daten nachvollziehbar sicher bleiben und der Anbieter einen Dienst in Deutschland betreibt.
Self-Hosting wirft prinzipiell auch immer die Frage auf, wie viele Kapazitäten man erübrigen kann. Der IT-Fachkräftemangel ist ein branchenübergreifendes Problem. Wie wirkt sich diese Situation auf Ihre Digitalisierungsprojekte aus, und welche Strategien verfolgen Sie, um dennoch Ihre ambitionierten Ziele zu erreichen?
Bönig: Der Fachkräftemangel in der IT ist für uns eine sehr große, fast nicht mehr lösbare Herausforderung, zumal wir bei der Personalgewinnung im Wettbewerb mit der Privatwirtschaft stehen Deshalb verfolgen wir mehrere Ansätze: Wir investieren in die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte, setzen auf gezielte Kooperationen – etwa mit Hochschulen – und haben auch eine moderne Arbeitgebermarke. Unter Berücksichtigung der Kapazitäten, die wir haben, müssen wir daher abwägen, was man selbst machen kann, und was wir extern hinzukaufen oder nach extern vergeben, um die Verfügbarkeit bzw. den Service sicherstellen zu können. Gleichzeitig denken wir die Organisation und den IT-Betrieb neu: Wir automatisieren Prozesse, setzen verstärkt auf Plattformlösungen und bauen die IT um, so dass die Organisation effizienter und schlanker wird, was bei den regulatorischen Anforderungen im öffentlichen Sektor jedoch keine triviale Herausforderung ist
Neulich haben Sie am Rande eines Gesprächs verraten, dass die Stadt Stuttgart demnächst ihre Cloud-Strategie vorstellen will. Dürfen Sie diesbezüglich etwas mehr verraten? Wie wollen Sie den Spagat zwischen Modernisierung, Datenschutz und effizienter Ressourcennutzung meistern?
Bönig: Unsere Stuttgarter CloudStrategie wird noch diesen Sommer veröffentlicht. Dabei verfolgen wir einen stark hybriden Ansatz: Wir wollen die Vorteile moderner Cloud-Technologien nutzen, ohne dabei unsere datenschutzrechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen zu vernachlässigen. Wo es sinnvoll ist, setzen wir auf eigene Lösungen in kommunalen Rechenzentren – wo es hingegen pragmatischer erscheint, prüfen wir gezielte Partnerschaften. Entscheidend ist für uns, dass wir souverän, resilient und steuerungsfähig bleiben. Diese Strategie soll nicht nur die Technik beschreiben,
sondern auch die zugehörige Kultur und Handhabung: weg von der Einzellösung, hin zu einem vernetzten und möglichst flexiblen Plattformansatz. Und auch die Qualität der Daten wird dabei sehr stark berücksichtigt Je kritischer Daten bewertet werden, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass diese in eine Cloud-Lösung ausgelagert werden.
Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre: Welche digitalen Innovationen werden aus Ihrer Sicht den größten Einfluss auf die Stadtverwaltung haben –und wie bereitet sich Stuttgart darauf vor, diese Veränderungen zu gestalten, statt nur darauf zu reagieren?
Bönig: Künstliche Intelligenz, Automatisierung und nutzerzentrierte Plattformen werden den Anspruch an die öffentliche Verwaltung grundlegend verändern. Wir müssen von einem tiefgreifenden Wandel ausgehen, nicht nur im Falle der Sachbearbeitung, beim Wissensmanagement oder in der Bürgerkommunikation Es müssen Lösungen her, die echte digitale Angebote bereitstellen –nicht wie beim OZG oder den EFAAngeboten, wo vielerorts lediglich das Papier im Prozess digitalisiert wurde, und das sehr unbeholfen. Man muss feststellen, dass für das OZG in Deutschland Milliarden (fehl)investiert wurden, in vielen Fällen ohne echten Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger, da die Prozesse nicht auf das digitale Umfeld angepasst wurden. Noch dazu hat sich durch das Onlinezugangsgesetz der Effekt ergeben, dass in den Verwaltungen gar keine Digitalisierung stattfinden konnte, da das elektronische Dokument genauso bearbeitet wurde wie eines in reiner Papierform Teilweise ist der Aufwand für Anträge, die über OZG-Leistungen in die Ämter kommen, größer, als wenn die Bürger und Bürgerinnen direkt ins Amt gekommen wären. Das ist leider eine rein deutsche Absurdität, die für die Kommunen in dieser Form auch nicht mehr tragbar ist. Das Interview führte Stephan Augsten
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite von DO.IT, dem Amt für Digitalisierung, Organisation und IT der Landeshauptstadt Stuttgart.
[ voge.ly/doitstuttgart ]
Bayerische Innovationskraft: KI und AI-Act-Anpassungen
KI „made in Europe“
Ein souveränes KI-Ökosystem für Deutschland – geht das ohne USoder China-Technologien? Das Projekt „gAIn“ will genau das schaffen: mit energieeffizienter, vertrauenswürdiger KI und disruptiver Forschung Im Interview erklärt Prof. Dr. Gitta Kutyniok vom Bayerischen Lehrstuhl für mathematische Grundlagen der Künstlichen Intelligenz an der LMU München, weshalb das ambitionierte Vorhaben realistisch ist – und welche Rolle der EU-AI-Act dabei spielt.
Wie stellen Sie sich die ideale Zukunft der KI vor? Welche Merkmale sollte KI haben, um sowohl ethisch als auch technologisch zukunftsfähig zu sein?
Kutyniok: Die ideale Zukunft der KI ist eine, in der technologische Leistungsfähigkeit, Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung untrennbar miteinander verbunden sind KI sollte so gestaltet sein, dass sie energieeffizient und ressourcenschonend arbeitet, um einen Beitrag zu globaler Nachhaltigkeit zu leisten. Gleichzeitig muss sie zuverlässig, transparent und erklärbar sein, sodass Menschen ihr vertrauen und ihre Entscheidungen nachvollziehen können.
Ein zukunftsfähiges KISystem respektiert grundlegende Werte wie Datenschutz, Fairness und Nichtdiskriminierung – und ist von Anfang an so entwickelt, dass es rechtliche Vorgaben, wie den EUAIAct, erfüllt. Genau hier setzt das BayernSachsen Projekt „Next Generation AI Computing (gAIn)“ an.
Welches Ziel verfolgt das Projekt „gAIn“ und wie planen Sie, ein KI-Ökosystem in Deutschland zu etablieren, das unabhängig von US-amerikanischen und chinesischen Lösungen funktioniert? Ist dieses Ziel mit gAIn realistisch?
Kutyniok: Das Ziel des Projekts der LMU München in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und der TUM ist es, die nächste Generation energieeffizienter, zuverlässiger und rechtlich konformer KITechnologien zu entwickeln – und da
mit die Basis für ein souveränes KIÖkosystem in Deutschland und Europa zu schaffen.
gAIn steht damit für einen Paradigmenwechsel: weg von rein leistungsgetriebenen, hin zu nachhaltigen, vertrauenswürdigen und menschenzentrierten KISystemen, die technologische Souveränität für Deutschland und Europa sichern.
– auf die komplementäre wissenschaftliche Exzellenz und die starke industrielle Basis in Bayern und Sachsen zurückgreift Mit der Hightech Agenda Bayern und der führenden Mikroelektronik in Silicon Saxony sind wesentliche Bausteine für ein eigenständiges KIÖkosystem bereits vorhanden. gAIn bündelt diese Kompetenzen, verbindet anwendungsorientierte
„Der EU AI Act stellt hohe Anforderungen an Sicherheit, Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Vertrauenswürdigkeit von KI-Systemen –insbesondere in Hochrisikobereichen wie Medizin, Kommunikation oder Robotik.“
Prof. Dr. Gitta Kutyniok
Im Gegensatz zu den überwiegend USamerikanischen und chinesischen Lösungen setzt gAIn nicht nur auf inkrementelle Verbesserungen, sondern auf disruptive Ideen, die auf tiefgreifender Grundlagenforschung in den Bereichen neuartige Hardware – etwa neuromorphes oder analoges Computing – und passgenaue Software beruhen. Damit wollen wir sowohl die technologische Abhängigkeit verringern als auch zentrale europäische Werte wie Nachhaltigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Rechtskonformität, etwa mit dem EU AI Act, von Anfang an verankern. Dieses Ziel ist ambitioniert, aber realistisch, weil gAIn – finanziell unterstützt durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
Welche Änderungen oder Anpassungen am AI-Act wären notwendig, um Ihre Forschungen besser zu unterstützen und Deutschland zu einer führenden Nation im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu machen?
Kutyniok: Der EUAIAct gilt in seiner aktuellen Form nicht direkt für die Forschung, sondern vor allem für das Inverkehrbringen und die Nutzung von KISystemen. DennochbeeinflussterForschungsund Entwicklungsprojekte indirekt, da er den regulatorischen Rahmen für zukünftige Anwendungen und den Technologietransfer vorgibt. Für Projekte wie gAIn ist es daher zentral, diese Anforderungen von Anfang an mitzudenken, um später konforme,
Forschung mit disruptiver Grundlagenforschung und leistet so einen entscheidenden Beitrag, um Deutschland und Europa in der globalen KILandschaft unabhängig und wettbewerbsfähig zu positionieren.
Welche spezifischen Herausforderungen sehen Sie in Bezug auf den EU-AI-Act? Wie beeinflussen diese Herausforderungen Ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten?
Kutyniok: Der EUAIAct stellt hohe Anforderungen an Sicherheit, Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Vertrauenswürdigkeit von KISystemen – insbesondere in Hochrisikobereichen wie Medizin, Kommunikation oder Robotik. Eine zentrale Herausforderung liegt darin, diese Vorgaben nicht erst nachträglich umzusetzen, sondern von Anfang an in die Entwicklung zu integrieren Das erfordert neue methodische Ansätze und technologische Lösungen, die technische Exzellenz und regulatorische Konformität verbinden.
Für gAIn bedeutet das: Wir müssen KISysteme so gestalten, dass sie nicht nur leistungsfähig und energieeffizient sind, sondern auch von Grund auf die Prinzipien des EUAIAct erfüllen. Das beeinflusst unsere Forschungs und Entwicklungsarbeit fundamental – etwa durch den Fokus auf erklärbare KI, robuste und transparente Architekturen sowie neuartige HardwareSoftwareKombinationen,die Sicherheits und Zuverlässigkeitsanforderungen technisch abbilden können. Der EUAIAct ist für uns daher nicht nur eine regulatorische Rahmenbedingung, sondern ein zentraler Treiber für Innovation hin zu einer vertrauenswürdigen, nachhaltigen KI.
Prof. Dr. Gitta Kutyniok ist zudem außerplanmäßige Professorin für Maschinelles Lernen an der Uni Tromsø und Consultant am Institut für Robotik und Mechatronik im Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR).
vertrauenswürdige Systeme bereitstellen zu können.
Ein entscheidender Beitrag dazu ist unser Forschungsprojekt der LMU München in Zusammenarbeit mit der TU Nürnberg und der TUM im Rahmen des Bayerischen Innovationsbeschleunigers des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales, koordiniert von appliedAI Dieses Projekt zielt darauf ab, die komplexen rechtlichen Vorgaben des EUAIAct formal zu modellieren und bis hin zur automatischen Verifikation zu operationalisieren Ziel ist es, bereits in der Entwicklungsphase überprüfen zu können, ob ein KISystem regulatorischen Anforderungen entspricht. Damit könnten Forschung und Entwicklung in Deutschland nicht nur rechtskonformer, sondern auch schneller und effizienter werden, weil ComplianceProzesse technisiert und vereinfacht werden.
Um Projekte wie gAIn und ähnliche Initiativen optimal zu unterstützen, wäre es aus unserer Sicht wichtig, dass der EUAIAct gezielt solche Innovationen fördert So könnte der EUAIAct nicht nur als regulatorischer Rahmen, sondern als Innovationsmotor wirken, der technologische Souveränität und internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas stärkt. Das Interview führte Serina Sonsalla
Mehr Souveränität dank OpenTalk-Rollout Schleswig-Holstein verfolgt seine Open-Source-Strategie vor dem Hintergrund digitaler Souveränität konsequent weiter: Mit dem Start des flächendeckenden Rollouts in allen Landesbehörden können rund 2.000 Verwaltungsmitarbeiter die Lösung „OpenTalk“ für ihre Videoanrufe und -konferenzen nutzen. Das von der Staatskanzlei koordinierte Projekt folgt dem Regierungsbeschluss, die digitale Eigenständigkeit durch verstärkten Einsatz offener Software zu stärken. „Mit OpenTalk haben wir die volle Kontrolle über unsere Kommunikationswege und Daten“, betont Dirk Schrödter, Minister für Digitalisierung und Medienpolitik sowie Chef der Staatskanzlei. Dies sei „ein entscheidender Vorteil gegenüber proprietären Lösungen internationaler Anbieter – gerade im sensiblen Bereich der öffentlichen Verwaltung, wo wir täglich mit schützenswerten Daten arbeiten.“
Die technische Umsetzung erfolgt vollständig On-Premises im BSI-zertifizierten Rechenzentrum Twin Data Center (TDC), was höchste Sicherheitsstandards und vollständige Datensouveränität gewährleisten soll. Peer Heinlein, Geschäftsführer der Heinlein Gruppe und vonOpenTalk,unterstreicht: „OpenTalk wurde von Beginn an für die höchsten Ansprüche des öffentlichen Sektors konzipiert.“ Die erfolgreiche Implementierung in Schleswig-Holstein bestätige den Ansatz, eine Videokonferenzlösung zu entwickeln, „die sowohl in puncto Sicherheit als auch bei verwaltungsspezifischen Funktionen wie revisionssicheren Abstimmungen, nahtloser Integration in bestehende IT-Landschaften und Nutzerfreundlichkeit neue Maßstäbe setzt.“
Der Rollout fügt sich in Schleswig-Holsteins umfassende Open-Source-Strategie ein. Das Bundesland hatte angekündigt, auf quelloffene Alternativen zu setzen und sich von Abhängigkeiten internationaler Technologiekonzerne zu lösen. Die Entscheidung für OpenTalk unterstreicht damit nicht nur die Vorreiterrolle des Landes bei Open-Source-Implementierungen im öffentlichen Sektor, sondern setzt auch ein wichtiges Signal für digitale Souveränität in Deutschland. aus
schleswig-holstein.de
New Work – viel mehr als Obstkorb und Kickertisch
New Work? Ist doch gar nicht neu! Stimmt Und gerade deshalb umso wichtiger, um auf dem noch weiten Weg der Digitalisierung deutscher Amtsstuben ein gutes Stück voranzukommen.
Der Begriff „New Work“ wurde bereits Mitte der 1980er Jahre vom Sozialpsychologen Fritjof Bergmann geprägt. Die grundsätzliche Idee liegt darin, dass beim Übergang vom maschinell-geprägten Industriezeitalter in die digitale Wissensepoche auch neue Arbeitsformen relevant werden Allerdings ist dies kein Wandel, der erst bevorsteht Wir befinden uns längst mittendrin – und sollten gleichzeitig in vielen Bereichen noch weiter ankommen und vorankommen. In den 40 Jahren, die „New Work“ als Idee existiert, sind mit diesem Label viele Dinge ausprobiert und zum Teil auch etabliert worden Was davon kann die hiesige Verwaltungswelt gut gebrauchen, um ein adäquates und modernes Umfeld zu schaffen, damit all die digitalen Dinge gelingen?
Denn wer Digitalisierung ernst meint, muss vielerorts die Art der Zusammenarbeit verändern –nicht nur die IT Digitalisierung ist kein Technikprojekt – und New Work kein nettes Wohlfühlprogramm. Beides zusammen kann jedoch zum Schlüssel für eine moderne Verwaltung werden. Genau hier setzt New Work an: als reale Kulturtechnik für vernetzte Zusammenarbeit, digitale Reife und Veränderungsfähigkeit, für Vertrauen, gelebte Beteiligung und flexibles Reagieren auf den bereits laufenden und zukünftigen Wandel.
Das bayerisch-berlinerische Autoren-Duo blickt hierfür sowohl kurz kritisch und leicht ironisch in die deutsche Bundeshauptstadt als auch ausführlich konstruktiv und zukunftsorientiert auf die Aktivitäten der Landeshauptstadt München (LHM).
Du warst noch niemals in New Work?
Dann komm' nach Berlin! Hierher in die Hauptstadt, die so gern eine echte Metropole wäre. If You can make it here – You can make it … maybe somewhere.
Seit Stunden im Café in Mitte vor demselben Latte Macchiato sitzen und multivisionär von all den vielen Projektideen plaudern, die Dich zum Glück davon abhalten, in einem dieser fiesen „Corporates“ zu arbeiten? (Für Fachfremde: Das sind Unternehmen, die kein Startup und damit per Definition alt, groß und böse sind.) Oder mit megakrassem Job-Title – beispielsweise „Head of Yourself“ oder „Vicepresident of Something” – in einem Fabrikloft am Kickertisch schuften und dabei Club Mate schlürfen, weil's alle tun, bevor es
in den Yogakurs Deines Start-ups geht? Nee, das ist nicht wirklich „New Work“, wie es Herr Bergmann meinte, das ist eher typisch Berlin Auch Homeoffice und Slack oder Scrum, über den Haufen geworfene Hierarchien, tägliche Stand-ups und Hipster-Büroausstattung hätten den guten Fritjof vermutlich nicht zum Jubeln gebracht New Work? Das ist sehr viel mehr. Vor allem, wenn's wirkungsvoll für die weitere Moder-
on, wo es sinnvoll ist – mit klaren Rollen, nicht ohne Klarheit. Das wollte mal ausgesprochen und aufgeschrieben werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Auch wenn dem Berliner Teil des schreibenden Duos hierbei leicht das lokalpatriotische Herz blutet, lohnt es sich, zum Verstehen von New Work in echter Anwendung nach München zu schauen – denn dort geschieht schon sehr viel Gutes zum Anschauen und Nachmachen.
das Menschen befähigt, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam bessere Ergebnisse für das Gemeinwohl zu erzielen. Dabei macht die Stadtverwaltung deutlich: Ein offenes Bürokonzept braucht mehr New Work, aber New Work braucht nicht zwingend ein offenes Bürokonzept Entscheidend ist, WIE gearbeitet wird, nicht bloß WO. New Work bedeutet bei der Landeshauptstadt München deshalb auch, vorhandene Res-
nisierung und Digitalisierung sein soll.
W Reality Check 1: Tischkicker und Yogakurs – solche Benefits können Ausdruck einer neuen Arbeitskultur sein Sie sind aber nicht das Ziel, sondern bestenfalls ein Nebeneffekt von echter Selbstbestimmung und Flexibilität.
W Reality Check 2: Homeoffice und mobiles Arbeiten sind mögliche Werkzeuge. New Work meint jedoch vor allem die Frage, wie und warum wir arbeiten, nicht nur wo.
W Reality Check 3: Äußere Form ersetzt nicht die innere Kultur. Augenhöhe, Sinnorientierung und Autonomie sind zentrale Bausteine – nicht das stylische Büro und hippe Start-up-Atmosphäre.
W Reality Check 4: Digitale Tools wie Slack, Miro oder Notion können Kollaboration erleichtern, jedoch ersetzen sie keine echte Kultur des Vertrauens und der Mitgestaltung.
W Reality Check 5: Agilität ist ein möglicher Weg zu mehr Flexibilität und Sinn – aber ohne echte Haltungsänderung wird es zur leeren Methode, Agilität darf also kein reiner Selbstzweck sein.
W Reality Check 6: Es geht nicht um das Ende jeglicher Struktur, sondern stattdessen um verantwortungsvolle Selbstorganisati-
Mia san mia?
Mia san wir alle gemeinsam! New Work in München: Haltung und Selbstverständnis statt Hype. Den FC Bayern kann man lieben oder hassen – etwas anderes scheint im Fußball nicht erlaubt zu sein Und natürlich kann man aus den ungefähr fünfzehn anderen Bundesländern neidisch (lies: kritisch) in die bajuwarische Region schauen. Oder man kann es lassen, im Kopf einen konstruktiven Schalter umlegen und zum Lernen & Nachmachen dorthin blicken (Wichtiger Hinweis: Wenn bei Ihnen & Euch alles, was gleich folgt, längst etabliert ist und noch viel mehr „Good New Work“ funktioniert, freuen wir uns auf sachdienliche Hinweise, um auch „von anderswo“ zu lernen und gute, erfolgreiche Beispiele in die breitere Breite zu bringen!)
New Work ist in München nicht bloß ein Etikett für neue Möbel oder moderne Meetingräume
Auch nicht das Überbügeln von Agile oder Scrum Es ist ein strategisches Angebot mit Haltung. Im Zentrum steht dabei eine einfache, aber wirkmächtige Frage: Warum arbeite ich gern? Die Antwort soll zu echter, sicht- und spürbarer Sinnhaftigkeit führen, gleichermaßen zu Autonomie und mehr Flexibilität – an den richtigen Stellen. Kurzum: zu einem Arbeitsumfeld,
ein News-Blog, Impulsvorträge und sogenannte Learning Nuggets – alles mit dem Ziel, Lernen zum Nochbesserwerden niederschwellig und praxisnah zu gestalten.
New Work Coaches: Möglichmacher im System
Ein zentrales Element sind die New Work Coaches Sie werden über eine eigens entwickelte modulare Qualifizierungsreihe auf ihre Rolle vorbereitet Ziel ist es, eigene Projekte begleiten, kollegial beraten und andere Menschen im Veränderungsprozess unterstützen zu können. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenfrei – getragen vom Personal- und Organisationsreferat der LHM, durchgeführt durch das New Work Team. Entscheidend: Die Coaches sind keine „Missionare“, sondern Möglichmacher (w/m/d). Sie bringen den Kulturwandel in die Teams und Referate: Schritt für Schritt, mit Fingerspitzengefühl und Fachkenntnis. Und? Wirkt's? Ja.
Die Münchner New Work Community wurde Ende 2024 evaluiert –mit klaren Ergebnissen:
W 83 % der befragten Menschen erleben, dass sie durch die Community New Work (Elemente) ausprobieren und erleben können.
W 92 % schätzen die Möglichkeit zum stadtweiten Austausch. W 87 % haben ihr Wissen zum Thema New Work deutlich erweitert.
sourcen – Zeit, Geld, Kompetenzen und vor allem Menschen – so einzusetzen, dass diese ihr volles Potenzial entfalten können. Und zwar nicht punktuell, sondern als stadtweites Angebot für alle Interessierten. Bis Ende 2025 soll New Work in diesem Sinne strategisch etabliert sein.
Strategie mit Struktur und viel Community-Spirit
Was auf dem Papier ambitioniert klingt, zeigt in der Praxis bereits konkrete Wirkung München hat eine New Work Community aufgebaut, die aus rund 120 Mitarbeitenden aus den verschiedensten Referaten und Eigenbetrieben besteht. Diese Menschen verbindet, dass sie sich für neue Formen der Zusammenarbeit interessieren –ob aus Verwaltung, Architektur, IT, Pädagogik oder auch der Feuerwehr Unterstützt durch ein zentrales New Work Team, werden Experimentierräume geschaffen, Formate erprobt sowie Wissen und Best Practices miteinander geteilt. Zur Community gehören digitale Austauschformate wie „Let's talk about New Work“, begleitende Angebote zur Selbstorganisation, ein internes Podcast-Format („New Work! New What?“), eine Toolbox für den Alltag sowie ein eigener New Work Award Darüber hinaus entstehen E-Learnings, Seminare,
W 77 % erkennen einen aktiven Beitrag der Community zum Kulturwandel bei der LHM. Der Wunsch nach noch mehr Praxisbeispielen und informellem Austausch wurde aufgegriffen. Neue Formate wie „New Work Coffee“, ein Onboarding für neue Mitglieder und ein verstärkter Peer-toPeer-Austausch sind bereits in Umsetzung.
Fazit: Lernen von München? Gerne.
Wenn Behörden plötzlich mutiger experimentieren als so manches Start-up, lohnt es sich, genauer hinzusehen Die Landeshauptstadt München zeigt, dass New Work in der Verwaltung nicht nur möglich ist, sondern sinnstiftend und wirksam. Und das ganz ohne hippen Hype – sondern mit Haltung, Struktur und der Bereitschaft, wirklich etwas zu verändern.
Die Autoren
Alexander Bierl ist Geschäftsbereichsleiter Organisation & Transformation bei der Landeshauptstadt München. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit verschiedensten Themen im Organisationskontext. Eines seiner Anliegen: den Menschen zu zeigen, wie cool Verwaltung sein kann.
Andreas Steffen ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des NEGZ, Co-Sprecher des CDO-Zirkels und beschäftigt sich seit 1996 mit Digitalisierung, Transformation und Innovation. Als Gründer und Managing Director der Beratungsagentur 5STEP arbeitet der Betriebswirt und Ex-Innovationsmanager als Strategieberater, Executive Coach und Moderator für Organisationen und Führungskräfte aus dem Public Sector und der Wirtschaft.
CDO-Zirkel
Kontakt zum CDO-Zirkel des NEGZ:
[ negz.org/arbeitskreis/cdo-zirkel ]
Best Practice – ein Blick
über die Grenzen
Der eGovernment Benchmark der Europäischen Kommission misst die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen in Europa. Im letzten Bericht aus dem Jahr 2024 liegt Deutschland mit 66 Punkten im Vergleich der EU27 auf Platz 23 und im Gesamtvergleich Europas sogar nur auf Platz 26.
Was kann Deutschland vom digitalen Europa lernen? Ein Blick zu unseren Nachbarländern lohnt sich
Dänemark (85 Punkte) bietet im Benchmark eine der besten Bereitstellungen von Diensten auf mobilfreundlichen Websites (98 Punkte) an Der eID-Indikator zeigt an, ob ein vertrauenswürdiges und effizientes Mittel zur Authentifizierung für Dienste eingesetzt wird
Dänemark ist in diesem Bereich eines der führenden Länder (95 Punkte).
Die Niederlande (85 Punkte) sind einer von drei Staaten, die ihre digitalen grenzüberschreitenden Dienstleistungen seit den letzten Messungen am meisten verbessert haben (+17 Punkte) Die Niederlande sind auch die einzige Regierung, deren Websites alle 13 Sicherheitskriterien des Benchmarks erfüllen. Ebenso gehören die Niederlande zu den Top-Staaten beim Schlüsselaspekt Transparenz der Leistungserbringung (zum Beispiel durch klare Prozessbeschreibungen und Design).
Luxemburg (90 Punkte) ist beim Schlüsselaspekt der Transparenz der Leistungserbringung (90 Punkte) sowie bei den digitalen grenzüberschreitenden Dienstleistungen (92 Punkte) führend. Österreich (82 Punkte) gehört in der EU27 zu den Ländern mit den meisten Verbesserungen (+9 Punkte) und zu denjenigen mit den sichersten Webseiten (.gv.at) All diese Situationen veranschaulichen das Engagement für mehr Transparenz bei digitalen Prozessen, bei der Gestaltung von Diensten und bei der Nutzung personenbezogener Daten.
Wer konnte die stärksten Verbesserungen erzielen?
Zu den Ländern der EU27, die sich in den letzten vier Jahren am meisten verbessert haben, gehört Polen (+14 Punkte), vor allem durch die Nutzerzentrierung (+6 Punkte) und Transparenz (+23 Punkte) sowie +15 Punkte bei Schlüsselelementen (eID, eZustellung, vorausgefüllte Formulare).
Welche Rolle spielt KI in unseren Nachbarländern?
In der EU-Studie wird besonders hervorgehoben, dass KI mittlerweile in vielen Portalen der Verwaltung die Nutzerinnen und Nutzer unterstützt. Besonders hervorgehoben wird der Chatbot auf
ePortugal.gov.pt, der in über 12 Sprachen auf Basis von ChatGPT in einer Azure-Cloud-AI-Architektur läuft und 88,5 Gespräche pro Tag in Text oder Sprache (2023/2024) beantwortet Zum Vergleich: Der WienBOT auf wien. gv.at beantwortet über sechs Fragen pro Minute Ebenfalls erwähnt wird mAIgov auf www.gov.gr, der von der österreichischen Firma UBITEC mit über 5.000 Verwaltungsverfahren (offenen, zugänglichen Daten u a. mitos.gov.gr) sowie anderen Websites öffentlicher Einrichtungen in Griechenland
dazu, die Einführung des EU„Once-Only Technical Systems“ (OOTS) – ein zentrales technisches System zum Austausch von Nachweisinformationen zu bestimmten Verwaltungsvorgängen zwischen den Behörden in der EU – zu beschleunigen.
Was können wir von unseren Nachbarn lernen?
Zusammengefasst kann man sagen, dass Staaten, die eine starke Ausprägung in den Bereichen Kundenorientierung (Servicedesign,
trainiert wurde und 240 Gespräche pro Minute in 25 Sprachen beantworten kann.
Grenzüberschreitendes Pilotprojekt
Die Single-Digital-Gateway(SDG)Verordnung sieht insbesondere das Once-Only-Prinzip (OOP) vor. Bei der Umsetzung eines grenzüberschreitenden Nachweistausches (in Deutschland NOOTs) spielen die Register und deren Anbindung eine wesentliche Rolle (RegMo –Registermodernisierung).
In einem Pilotprojekt zwischen Deutschland, den Niederlanden und Österreich wurde die erste produktive, grenzüberschreitende Übermittlung von Nachweisen im Wirtschaftsbereich realisiert. Dies ist ein wesentlicher Beitrag zur SDG-konformen Umsetzung des OOP
Die Accelerator Events und der Once-Only-Hub der EU dienen
NichtnurParteienundHochschulenwählenheuteonline, sondernauchimmermehrKommunenundBehörden.POLYAS hat schon digitale Beiratswahlen für Jugendliche, Senior:innenoderMigrant:innendurchgeführt,Gleichstellungsbeauftragte in Ämtern und Behörden online gekürt und sogar Online-Bürgerbefragungen umgesetzt In diesem Webinar erzählen wir Ihnen mehr über unsere einfache und sichere Lösung für digitale Wahlen und gehen auf unterschiedliche Referenzen ein. Außerdem erfahren SiemehrüberunserevomBundesamtfürSicherheitinder Informationstechnik (BSI) zertifizierte Wahlsoftware, die höchstenSicherheitsanforderungengenügt.ErfahrenSie, wie auch Sie mit der Online-Wahl Zeit und Geld sparen gleichzeitigmehrMenschenerreichen!
Transparenz, vorausgefüllte Formulare), Sicherheit (eID) und Priorität bei den grenzüberschreitenden Leistungen sowie innovativen KI-Einsatz aufweisen, für Deutschland als Vorbild dienen können.
Wir behalten die europäischen Entwicklungen als auch die aktuellen Entwicklungen auf nationaler Ebene hinsichtlich des „DeutschlandStack“ im Blick. Anliegen ist es, die Einbettung der Fachverfahren in bestehende und zukünftige Rahmenbedingungen auf nationaler und Landesebene optimal zu gestalten, um so durchgängige Ende-zu-Ende-Prozesse zu etablieren, von denen sowohl Verwaltungen als auch die Gesellschaft profitieren.
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In Baden-Württemberg geht der Aufbau der landesweiten cloudbasierten Gesundheitsplattform voran. Über die besonderen Herausforderungen des Projekts, Erwartungen und Pläne haben wir mit Stefan Krebs, CIO/CDO des Landes, gesprochen.
Ein cloudbasiertes Gesundheitsdatenökosystem: nachhaltig, sicher und interoperabel, mit Fachdiensten und Basisleistungen nach dem App-Store-Prinzip – mit dem Projekt MEDI:CUS verfolgt BadenWürttemberg große Pläne. Nicht nur technologisch ist das eine anspruchsvolle Aufgabe, es sind auch mehrere Landesministerien involviert, deren Zusammenwirken zu koordinieren ist Wir haben bei Stefan Krebs, CIO/CDO des Landes Baden-Württemberg, nachgefragt, wie das gelingt.
Bei einem solchen ressortübergreifenden Projekt dürfte allein die Koordination auf Seiten der Ministerien eine herausfordernde Aufgabe sein. Wie ist diese Zusammenarbeit organisiert?
Krebs: MEDI:CUS ist ein gutes Beispiel für eine ressortübergreifende Zusammenarbeit, die reibungslos läuft: Von den finanziellen Mitteln über die Kompetenzen bis hin zu den jeweiligen Netzwerken wird gemeinsam alles in die Waag-
inhaltlich entsprechend ihres jeweiligen Ressortschwerpunktes.
Ein Projekt dieser Größe erfordert darüber hinaus auch die Unterstützung weiterer Akteure im Gesundheitswesen Daher freuen wir uns über die Unterstützung von rund 70 Expertinnen und Experten aus der klinischen Praxis, die in Arbeitsgruppen die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer einbringen und die Projektergebnisse mitgestalten können.
Ein Lenkungsausschuss, der mit Vertreterinnen und Vertretern aus Ministerien, Krankenhäusern und Forschung besetzt ist, fungiert als Kontroll- und Steuerungsgremium Mit dieser sehr kooperativen Struktur versuchen wir, die herausfordernde Konstellation im Gesamtvorhaben gut zu beherrschen.
Welche weiteren Herausforderungen sehen Sie in diesem Projekt?
Krebs: Die Krankenhäuser stehen vor großen Herausforderungen wie knappen Mitteln, mangelnder tech-
Stefan Krebs, Ministerialdirektor und CIO/CDO des Landes Baden-Württemberg.
schale geworfen, um eine ganzheitliche Transformation für einen Sektor im Umbruch zu koordinieren Mit der Projektleitung ist das Innenministerium beauftragt, das auch die Zuständigkeit für Digitalisierung innehat. Hier laufen die Fäden zusammen. Wir als Innenministerium erarbeiten mit den Implementierungspartnern die ErgebnisseundtreibendieUmsetzung auf das Projektziel hin voran. Die beteiligten Fachressorts stellen neben den finanziellen Mitteln auch personelle Expertise bereit und unterstützen die Umsetzung
nischer Interoperabilität und belastetem Personal. Gleichzeitig müssen sie immer neuen regulatorischen Anforderungen wie dem Krankenhauszukunftsgesetz gerecht werden Damit trifft ein ohnehin unter Spannung stehendes System auf zusätzlichen Veränderungsdruck
Ein sehr wichtiges Element ist daher, den Nutzen und die Vorteile von MEDI:CUS immer wieder klar hervorzuheben, um die Offenheit und Motivation der Beteiligten für ein weiteres Veränderungsprojekt entsprechend aufrechtzuerhalten
Hintergrund
Wie arbeiten die Ministerien mit dem GovTech Campus und mit den Lösungsanbietern zusammen?
Krebs: Der GovTech Campus ist unser technischer Generalunternehmer: Unserem gemeinsamen Auftrage entsprechend setzt er mit weiteren Partnern und Lösungsanbietern die Architektur um Als Schnittstelle zur Projektleitung haben wir im Projektteam auch eine versierte IT-lerin als „Technical Project Officer“, die den technischen Fortschritt im Blick hat, die stetige Qualitätskontrolle sicherstellt und im engen Austausch mit dem GovTech Campus, den Lösungsanbietern und den Arbeitsgruppen steht. So ist sichergestellt, dass die Ministerien auch von eigenen Experten beraten werden, die Umsetzungsergebnisse beurteilen und entsprechend abnehmen können.
Gibt es bereits erste Learnings, zum Beispiel aus der ersten Anwendung, bei der eine Kollaborationslösung in einer Cloudumgebung im kleineren Maßstab getestet wurde?
Krebs: Die Kollaborationslösung konnten wir bisher auf einer ersten Version der MEDI:CUS-Plattform als Showcase begutachten. Auf dieser Basis eine Einschätzung abzugeben, ist noch zu früh. Zuversichtlicher stimmt mich, dass im dritten Quartal 2025 erstmals in Pilotkliniken ein Echtbetrieb gestartet wird Hier werden die Erkenntnisse gesammelt und entsprechend verarbeitet, auf deren Grundlage wir die Lösungen weiter anpassen und verbessern können. Relevante Learnings erwarte ich dann aus der Validierung mit den Nutzerinnen und Nutzern. Die Gruppe der Pilotkliniken wird dabei Einrichtungen aus allen Regionen Baden-Württembergs sowie unterschiedlicher Versorgungsgrößen abdecken, um einen realen Querschnitt unterschiedlicher technischer Grundvoraussetzungen abzubilden und so den Anbindungsprozess universell zu testen.
Wurden bereits weitere Lösungen entwickelt oder getestet beziehungsweise welche konkreten Lösungen sind noch geplant und welche Einrichtungen sollen in den ersten Schritten angeschlossen werden?
Krebs: Wir verfolgen den Ansatz eines „Store-Modells“. Das bedeutet, wir entwickeln keine Anwendungen, sondern stellen eine cloudbasierte Plattform bereit, über die Nutzerinnen und Nutzer einfach,
MEDI:CUS steht für: Medizindaten-Infrastruktur: cloudbasiert, universell, sicher. Als Projekt der Landesregierung wird der Aufbau der Plattform bis Ende 2026 aus Mitteln des „Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg“ durch das Sozial-, Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium des Landes finanziert. Für die Zeit danach wird ein Betriebs- und Finanzierungsmodell entwickelt, das sukzessive umgesetzt werden soll, so dass im Laufe des Jahres 2026 der Regelbetrieb starten kann.
Das Projektteam aebeitet in fünf Workstreams:
W Aufbauorganisation und Betrieb: Zu den aktuellen Aufgaben gehören die Erarbeitung der Grundlage für ein nachhaltiges Betriebs- und Finanzierungsmodell inklusive der möglichen Eigentümerstruktur sowie Legal- und ComplianceThemen. Um die Plattform zum Ende der Projektlaufzeit in den Regelbetrieb zu überführen, sei es wichtig, die Zielorganisation frühzeitig aufzubauen und die Überführung vorzubereiten. „Die Organisation muss dann schon auf klar definierte Prozesse, verlässliche Strukturen und eine leistungsfähige Betriebsarchitektur zurückgreifen können“, erklärt Projektleiterin Eva Schulz.
W Technologie und Plattform: Anfang des Jahres habe der GovTech Campus, als technischer Implementierungspartner, die Firma Accenture für die technische Entwicklung an Bord geholt, berichtet Katharina Rach, Technical Project Officer. Bis Ende Q2/2025 werde die Plattform mit den ersten beiden einfachen Basisleistungen – eine Kollaborationslösung sowie eine Multi-Cloud-basierte Storagelösung – zum Test durch die Pilot-Krankenhäusern bereitstehen.
W Fachdienste: Entsprechend dem App-Store-Ansatz sollen bereits bestehende Anwendungen auf die Cloudplattform gebracht werden. Die Plattform soll den Markt also vorsondieren und „standardisierte, interoperable sowie geprüfte digitale Dienste“ bieten – die angeschlossene Krankenhäuser dann einfacher, schneller und kostengünstiger beziehen können. Durch die übergreifenden Ausschreibungen und die zentrale Beschaffung sollen auch die Abhängigkeiten von einzelnen IT-Anbietern reduziert werden.
W Rollout Kliniken: Die Pilotierung ist ab Q3/2025 geplant, mit etwa 10 bis 15 Krankenhäusern verschiedener Versorgungsgrößen und aus allen Regionen Baden-Württembergs, in enger Abstimmung mit den beteiligten Ministerien und der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft.
W Kommunikation und Changemanagement: Das Projekt wurde bereits auf mehreren Veranstaltungen, u.a. auf der DMEA, vorgestellt. Hier sei man auch mit Branchenvertreterinnen und -vertretern in den Austausch gekommen, habe Feedback erhalten, Unsicherheiten und offene Fragen besprochen, wie Projektleiter Alexander Becker berichtet. Eine weitere Maßnahme sind Online-Termine für die Krankenhäuser Und schließlich soll auch der Anschluss in den Piloteinrichtungen eng begleitet werden, um Erkenntnisse für ChangeKonzepte und letztlich für den Rollout zu gewinnen.
schnell, günstig und sicher die bestgeeigneten Lösungen am Markt beziehen können. Als ersten Schritt stellen wir bis Ende 2026 zunächst nachgefragte Lösungen wie Cloudspeicher und Lösungen für Messaging und Telekonsil bereit. Die Auswahl der Piloteinrichtungen erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen Fachressorts und der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e. V als Landesverband und soll nach Möglichkeit wie bereits beschrieben einen Querschnitt der Gesamtversorgungslandschaft abdecken. Schritt für Schritt weiten wir dann die Pilotierung aus mit dem Ziel, zum
Projektende eine stabile und performante Plattform mit einem skalierbaren Angebot in den Regelbetrieb übergeben zu können. Das Interview führte Nicola Hauptmann
Weitere Informationen
Informationen, Fakten, FAQs und News zur Gesundheitsplattform finden Sie auf der Website:
[ digital-laend.de/medicus ]
30. September bis 2. Oktober 2025
Smart Country Convention (SCCON)
Die SCCON ist ein Event rund um die Digitalisierung des Public Sectors An drei Tagen wird ein volles Programm geboten, zu welchem sowohl nationale als auch internationale Persönlichkeiten aus Verwaltung, Politik und Verbänden erscheinen.
Vergangenes Jahr wurde die SCCON mit Keynotes von (v. l.) Lettlands Präsident Edgars Rinkevics, Bundesinneministerin Nancy Faeser und Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst eröffnet. Anschließend folgte eine „Panel Discussion“ auf der Plaza Stage.
Die Smart Country Convention (SCCON) deckt die gesamte Bandbreite des öffentlichen Sektors ab und ist das zentrale Event für den digitalen Staat Neben Workshops, Expos und Keynotes bietet sie zudem Raum für Messestände und besondere Formate wie den „Career Day“ oder den „DefTech Day“. Die SCCON bringt alle relevanten Bereiche aus der Verwaltung, Politik, Digitalwirtschaft, Wissenschaft und den Verbänden zusammen –das zeigte sich auch 2024 mit einem Besucherrekord von rund 18.000 Teilnehmenden.
In diesem Jahr wächst die Smart Country Convention sogar noch weiter: mit einer dritten Messehalle Jusuf Hadziselimovic, Projektleiter der SCCON bei der Messe Berlin, kündigte an: „Dazu gehören auch neue Workshop- und Networking-Spaces sowie eine erweiterte Ausstellungsfläche.“
Als Speaker sind Dr. Markus Richter, Staatssekretär beim Bundesdigitalministerium (BMDS), Dörte Schall, Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Kai Wegner, Bürgermeister von Berlin, sowie Ina-Maria Ulbrich, CIO des Landes MecklenburgVorpommern und Vorsitzende des IT-Planungsrats, angekündigt Auch weitere Persönlichkeiten stehen schon fest – ebenso wie das Programm.
In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Einsatz von KI in der Verwaltung, auf Smart City und Smart Regions sowie IT-Sicherheit und smarte Infrastruktur Auf sieben Bühnen werden unter anderem Best Practices oder aktuelle Herausforderungen und Lösungen für die Digitalisierung von Städ-
ten, Regionen und Verwaltungen geteilt. Weitere Themen behandeln beispielsweise die digitale Justiz, die digitale Teilhabe, Barrierefreiheit, Souveränität, Fachkräfte und digitale Kompetenzen, Beschaffung und Projektsteuerung, Mobilität und Energie und noch viele weitere.
„Die diesjährige SCCON steht ganz im Zeichen des digitalen Aufbruchs Mit dem Start der neuen Bundesregierung nimmt die digitale Transformation in Deutschland an Fahrt auf. Das spiegelt sich auch in unseren diesjährigen Fokusthemen für den öffentlichen Sektor wider“, betont Kevin Helmut, Projektleiter für Messen und Events beim Bitkom „Für Besucherinnen und Besucher bedeutet das: Neue Inhalte auf den Bühnen und eine vielfältige Expo mit spannenden Ausstellern.“
Außerdem wird es eine Besonderheit in diesem Jahr geben, die sicherlich bei dem einen oder anderen Besucher für Überraschung sorgen dürfte. Denn mit der Einrichtung eines eigenständigen Digitalministeriums ändert sich auch die Schirmherrschaft der SCCON. Seit vielen Jahren verband das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und die SCCON eine enge Zusammenarbeit – so im vergangenen Jahr und so mit Sicherheit in den nächsten Jahren. Allerdings gibt Helmut nun vorab bekannt: „In diesem Jahr werden wir erstmalig das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung als Schirmherr unserer Veranstaltung begrüßen. Deutschlands erster Digitalminister, Dr Karsten Wildberger, wird die Smart Country Convention am ersten Veranstaltungstag im Rahmen einer Keynote eröffnen.“
Auch in diesem Jahr warten also wieder besondere Highlights –
Messe Kommunal
darunter diese Specials:
W Career Day: Diese Plattform richtet sich an junge Talente, erfahrene Fachkräfte sowie Arbeitgeber und dient dem Austausch von Ideen – eine ideale Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen.
W DefTech Day: Hier diskutieren Experten aus Wirtschaft, Politik und Militär über Innovationen wie Software Defined Defense, Unmanned Systems und KI –mit Fokus auf Verteidigung, Start-up-Finanzierung und öffentliche Aufträge.
W Smart Country Startup Award: Dieser Innovationspreis zeichnet Jungunternehmer aus, die mit Smart-City- und GovTechLösungen überzeugen.
Der erste Veranstaltungstag endet mit der „SCCON Networking Night“: Unter dem Motto „Let's SCCONnect“ bietet sich auf der Plaza Stage die Chance, mit Akteuren ins Gespräch zu kommen und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. se
Überblick
Smart Country Convention
30. September bis 2. Oktober 2025
hub 27, Messe Berlin Jafféstraße 2, Tor 25 14055 Berlin
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr (Tag 1) – 18 bis 22 Uhr Networking Night 9.30 bis 17.15 Uhr (Tag 2) – 17.30 bis 21 Uhr
Award Night 9.30 bis 16.15 Uhr (Tag 3)
Veranstalter/Kontakt: Bitkom, Messe Berlin Tel. 030/3038-1499
Eintrittspreis: kostenfrei; Ticket ist ausschließlich mobil verfügbar.
[ smartcountry.berlin ]
Termine kompakt
Jeweils von 9 bis 17 Uhr erwartet die Besucher am Mittwoch und Donnerstag auf zwei Bühnen ein abwechslungsreiches Programm mit „Wissen zum Mitnehmen“. Über 40 Vorträge greifen vielfältige Themen wie kommunale Herausforderungen auf und bringen Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Verwaltung zusammen. Die Schwerpunkte liegen im Bereich KI, kommunale Lebensqualität, Sicherheit und Nachhaltigkeitsmanagement. Das Motto: „Informieren. Netzwerken. Inspirieren lassen.“ Veranstalter ist Zimper Media GmbH.
Es ist die 30. Ausgabe des Ministerialkongresses von BearingPoint: Seit drei Jahrzehnten bietet der Kongress eine Plattform zum Austausch zu Modernisierungsthemen der Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltung. Im Zentrum stehen Innovationen und ihre aktive Mitgestaltung. In Berlin werden an zwei Tagen Vorträge zu vier Themensträngen vorgestellt: Plattformen und souveräne Infrastrukturen, robuste und sichere Verwaltung, Datenzentrierung und künstliche Intelligenz sowie moderne und effiziente Verwaltung. Zum Auftakt des Kongresses präsentieren Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung, der rheinland-pfälzische Justizminister Philipp Fernis sowie der österreichische Staatssekretär Alexander Pröll aus dem Bundeskanzleramt ihre Keynotes.
17. bis 18. September 2025 Molkenmarkt 2 10179 Berlin kostenfreie Veranstaltung
ministerialkongress.de
Regionalforum Bayern
Im Freistaat Bayern bietet das Deutsche Vergabeportal (DTVP) einen kompakten Überblick zur elektronischen Vergabe innerhalb des Regionalforums. Da die Veranstaltung in Ingolstadt auf die landesrechtlichen Besonderheiten der E-Vergabe eingeht, aber auch die elektronische Vergabeplattform DTVP vorstellt, richtet sie sich insbesondere an Beteiligte aus bayerischen Vergabestellen.
16. September 2025 Ara Hotel Comfort Theodor-Heuss-Straße 30 85055 Ingolstadt
149 Euro Sondertarif für Teilnehmende der Vergabestelle DTVP und cosinex: 99 Euro voge.ly/dtvp.de/regionalforum-bayern-2025
Online finden Sie eine aktuelle Übersicht über wichtige Veranstaltungen der nächsten Zeit unter: egovernment.de/szene/
Lösungspartner
STACKIT bietet souveräne Lösungen für hochregulierte Bereiche mit besonderem Anspruch an Datenschutz & Sicherheit und ist bezugsfähig über die Mitglieder der govdigital. Das Portfolio umfasst neben klassischen Cloud- & Colocation-Lösungen auch umfassende Beratung & Migrationsunterstützung.
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genua schützt IT-Infrastrukturen von Behörden zuverlässig vor Cyber-Risiken –mit IT-Sicherheit „Made in Germany“. Als Unternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe und enger Kooperationspartner des BSI unterstützen wir von der Konzeption über die Auswahl und Implementierung geeigneter Lösungen – wie PAPStrukturen und mobile Zugangslösungen für VS-NfD-Kommunikation – bis hin zur Unterstützung bei beschleunigten Zulassungsverfahren.
DMS, WORKFLOW UND ARCHIV
PDV GmbH
Mit der Lösungsplattform VIS-Suite zählt die PDV GmbH zu den renommiertesten
E-Akte-Anbietern in Deutschland. Die mit dem E-Akte-Award bereits 7-mal ausgezeichnete Produktfamilie hält Module gemäß dem Organisationskonzept E-Verwaltung bereit und ist in Bundesbehörden, Landesund Kommunalverwaltungen sowie im kirchlichen Umfeld, in der Polizei und in der Justiz erfolgreich im Einsatz. Das standardbasierte System erlaubt eine schnelle und allen voran wirtschaftliche Umsetzung der E-Verwaltung.
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OPTIMAL SYSTEMS Hannover ist seit 1997 die treibende Kraft für ein optimales Enterprise Content Management System in Öffentlichen Verwaltungen. In dem ECM enaio® werden Dokumente digital erfasst, ausgewertet, verwaltungsweit für alle berechtigten Mitarbeiter*innen bereitgestellt und rechtssicher archiviert. Dank der ausgeprägten Schnittstellenvielfalt zu kommunalen Fachverfahren ist ein reibungsloser Datentransfer möglich.
ELEKTRONISCHE VERWALTUNGSARBEIT
Fabasoft
Deutschland GmbH THE SQUAIRE 13, Am Flughafen 60549 Frankfurt/Main Tel: +49 69 6435515-0 Fax: +49 69 6435515-99 egov@fabasoft.com www.fabasoft.com
Fabasoft ist als Produktanbieter und bei der erfolgreichen Umsetzung der Partner für die öffentliche Verwaltung. Nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen E-Government-Lösungen machen die Fabasoft eGov-Suite zu einem führenden Produkt im deutschsprachigen Raum. Flexible Nutzungsformen und die Integration in den Standardarbeitsplatz sorgen für hohe Anwenderzufriedenheit. Die Fabasoft eGovSuite unterstützt alle Module des Konzepts E-Verwaltungsarbeit.
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Governikus KG
Ansprechpartner: Stefan Rauner
Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.
Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz hat sich Prosoz in den zurückliegenden 35 Jahren vom Softwarehersteller für Kommunen zum Komplettlösungsanbieter in den Bereichen Soziales, Jugend sowie Bauen und Umwelt entwickelt. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.
saascom GmbH
Ansprechpartner: Martina Diederich Heidelberger Straße 6 64283 Damstadt Tel. 06151/3600808 vertrieb@saascom.de www.saascom.de www.civento.de
Ansprechpartnerin: Christin Rehbein Boxhagener Str. 80 10245 Berlin Tel.: +49 30 233 2012 105 marketing@syseleven.de www.syseleven.de
SysEleven GmbH, eine Tochter der secunet, betreut 500+ Kunden im DACH-Markt und bietet Cloud- und Kubernetes Managed Services, darunter die OpenStack Cloud und „MetaKube“. Als CNCF-Mitglied und zertifizierter Kubernetes Provider legt SysEleven Wert auf Datenschutz und hostet in nachhaltigen Rechenzentren.
SPEZIAL – VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
DIGITAL EDUCATION
Weiterbildung
Fördertöpfe
Digitales Lernen
Mobile Endgeräte
Schul-Cloud
DigitalPakt Schule
Digitale Barrierefreiheit
IT-Infrastruktur
IT-Administration & Support
Künstliche Intelligenz
Digital Education
Kommentar zum Handy-Verbot an Schulen
Digitale Bildung kommt vor Verbot
Hessen macht es vor, andere Bundesländer ziehen nach – mit einer gesetzlichen Regelung zum Handy-Verbot an allen Schulen Doch statt pauschaler Verbote braucht es vor allem eins: eine gesetzlich verankerte, einheitliche Medienkompetenz-Vermittlung.
Ein striktes Verbot von mobilen digitalen Endgeräten auf dem Schulgelände trägt längst noch nicht zum Schutz von Jugendlichen und Kindern bei Doch die Landesregierung in Hessen ist sich sicher: Ab dem kommenden Schuljahr 2025/2026 soll an allen Schulen ein weitreichendes Handy-Verbot gelten Bisher gab es lediglich Absprachen oder Vorgaben an einzelnen Schulen zur Nutzung digitaler Endgeräte; diese sollen nun einem einheitlichen gesetzlichen Rahmen weichen Dazu gibt es jedoch einige Ausnahmen, wie beispielsweise eine Handy-Nutzung in Notfällen, aus medizinischen Gründen, für schulische Zwecke oder – soweit dies von der Schule gestattet wird – bei älteren Schülern Der Landesbildungsminister Armin Schwarz (CDU) erklärte: „Unsere Schulen müssen geschützte Räume sein, in denen unsere Kinder und Jugendlichen frei von Ablenkung und Ängsten lernen können.“
Eine ausufernde SmartphoneNutzung mit teilweise verstörenden Inhalten auf Social Media wirke sich laut Schwarz negativ auf die psychische Gesundheit und Lernfähigkeit junger Menschen aus.
Klar ist: Ein gutes soziales Klima ist entscheidend für erfolgreiches Lernen – das gilt sowohl für Lernende als auch für Lehrende. Denn ein solches Klima stärkt nachhaltig die positiven Effekte, und das wirkt sich auf die Lernleistung junger Menschen aus Diesbezüglich ist das Untersagen von Mobiltelefonen in Schulen durchaus richtig und notwendig. Diesen Befund unterstützen Studien, wie beispielsweise die London School of Economics aus 2015 oder die aktuelle Überblicksstudie „To Ban or Not to Ban? A Rapid Review on the Impact of Smartphone Bans in Schools on Social Well-Being and Academic Performance“ der Universität in Augsburg, welche im vergangenen Jahr im Fachjournal Education erschien
Das soziale Klima endet nicht am Schultor
Das soziale Klima geht weit über das Schulgelände hinaus – ebenso wie die Nutzung digitaler Geräte Ein Schutz vor Cybermobbing oder „verstörenden Inhalten“ ausschließlich während der Unterrichtszeit greift daher zu kurz –zumal Ablenkungen jeder Art während des Unterrichts ohnehin stets untersagt waren. Ein Verbot allein reicht also nicht aus, um Ziele wie Schutz, ein positives Schulklima und nachhaltige Lernerfolge zu verwirklichen. Das kritisiert ebenso der Verband Bildung und Erziehung Und auch die Forschenden der Universität Augsburg kommen in ihrer Studie zu einem ähnlichen Ergebnis.
Pädagogischer Mehrwert
Entscheidend ist vielmehr der pädagogische Mehrwert für Kinder und Jugendliche. Da Smartphones fester Bestandteil der Lebenswelt
Fazit
Strategie: Medienkompetenz! Ein Verbot muss immer mit Bildungsmaßnahmen kombiniert werden. Eine einheitlich gesetzlich verankerte Medienbildung ist wichtig für einen kompetenten und reflektierten Umgang mit digitalen Medien im Schulalltag. Mit zunehmendem Alter der Schülerinnen und Schüler sollte die Nutzung der Mobiltelefone dann eigenverantwortlich sein. Ein striktes Verbot ist laut den Forschern nur in den unteren Klassen sinnvoll. Das Ziel eines schulischen Smartphone-Verbots, etwa mit Blick auf die Nutzung sozialer Netzwerke in Pausen oder in der Mensa, sollte darin bestehen, die Schule zu einem sicheren Ort zu machen – insbesondere für jüngere Schülerinnen und Schüler Diese Maßnahme sollte von Programmen begleitet werden, die soziale Interaktion, Sozialkompetenz und Medienbildung fördern. Darüber hinaus sollte Aufklärung über die Risiken der Smartphone-Nutzung stattfinden.
Ziel bildungspolitischer Maßnahmen im Zusammenhang mit Smartphones im Schulkontext sollte es immer sein, die negativen Effekte der Nutzung zu minimieren und die positiven Potenziale zu maximieren.
von Schülerinnen und Schülern sind und großes Potenzial für Kommunikation und Informationsgewinnung bieten, darf ein schulisches Verbot nicht dazu führen, dass sie grundsätzlich nicht als Lernmittel oder Unterrichtsgegenstand genutzt werden dürfen Das Einsetzen als Unterrichtselement ist zudem wichtig, um bei Heranwachsenden eine Medienmündigkeit zu entwickeln Vielmehr sollten schließlich die Medienkompetenzen der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden, während sie zugleich vor den negativen Folgen der Smartphone-Nutzung geschützt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte die Förderung und Stärkung von Medienbildung in den Unterricht integriert und priorisiert werden.
In Hessen und im Saarland ist ein Verbot mobiler Endgeräte geplant. In Rheinland-Pfalz wird darüber noch kontrovers diskutiert.
Auch und insbesondere mit Blick auf einen sozial verträglichen Umgang mit Smartphones.
Einbindung der Lehrkräfte Dazu braucht es professionelle Lehrkräfte mit entsprechenden Kompetenzen und Einstellungen Auch ihre Medienkompetenz muss gefördert werden Schließlich muss das Kollegium gemeinsam den pädagogischen Mehrwert in der digitalen Welt vermitteln können. Gemeinsam sollten sie diskutieren und entscheiden, wie ein entsprechendes Smartphone-Verbot umgesetzt, welches Ziel damit verfolgt werden muss und welche Strategien dafür notwendig sind.
Andere Bundesländer, andere Positionen
Der Deutsche Lehrerverband in Hessen kritisiert die mangelnde Unterrichtsverankerung Medienkompetenz werde zwar gefordert, aber nicht durch Unterricht abgesichert. Auch eine einfache Schadenersatzfrage bleibe unbeantwortet: Unklar sei, wer hafte, wenn ein konfisziertes Gerät beschädigt wird Einig sind sich auch diverse andere Parteien, wie der FDP-Abgeordnete Moritz Promny: „Nicht das Smartphone an sich ist gut oder schlecht – entscheidend ist, wie es genutzt wird.“ Er betonte sogar, dass die Lehrer mit dem schwarzroten Gesetzentwurf statt Unterstützung die undankbare Rolle der Smartphone-Polizei bekämen Anders wird es wohl das Saarland machen: Das Bundesland will nicht einfach nur das Handy am Schulgelände verbieten; vielmehr soll durch eine umfassende Digitalisierungsstrategie eine kontrollierte und pädagogisch sinnvolle Heranführung an digitale Medien sichergestellt werden. se
Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 21. Juli 2025.
Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema KI & Automatisierung
Anzeigenschluss ist der 7. Juli 2025.
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Gesundheitskompetenz
Junge Menschen fordern Schulfach Gesundheit
Bewegung, Ernährung, Zahngesundheit – allesamt Themen, die in der Schulzeit irgendwann einmal zur Sprache kommen. Doch das reicht vielen Teenagern und jungen Erwachsenen offensichtlich nicht. Gegenüber der vivida bkk haben sich im Rahmen der Studie „Zukunft Gesundheit" acht von zehn Befragten für ein eigenes Schulfach zum Thema „Gesundheit" ausgesprochen.
Der Wunsch nach gesundheitlicher Bildung ist unter jungen Menschen in Deutschland stärker denn je Laut der repräsentativen Studie „Zukunft Gesundheit" der vivida bkk und ihrer Stiftung „Die Gesundarbeiter" befürworten 81 Prozent der 14- bis 34-Jährigen die Einführung eines eigenständigen Fachs. Für die Erhebung wurden 1.150 Bundesbürger dieser Altersgruppe befragt.
Vor allem hinsichtlich viel diskutierter Themen wie Angst- und Stressbewältigung und Work-LifeBalance sowie damit einhergehenden psychischen Erkrankungen besteht offenbar Nachholbedarf: Während beispielsweise Erste-Hilfe-Maßnahmen (56 Prozent) sowie Bewegung und Sport (55 Prozent) noch relativ häufig im Unterricht behandelt werden, gab nur ein
Wettbewerb
knappes Drittel der Befragten an, dass Stressbewältigung im Schulalltag angesprochen wird Ähnlich niedrige Werte zeigen sich, wenn es um die Vermittlung von Wissen zu Vorsorgeuntersuchungen (34 Prozent) und chronischen Krankheiten (36 Prozent) geht.
Sina Knöpfle, Gesundheitsexpertin der vivida bkk, fordert zum Handeln auf: „Die psychische Gesundheit ist ebenso wichtig wie die körperliche. Schulen müssen daher ein Umfeld schaffen, in dem Schülerinnen und Schüler lernen, mit Stress und Ängsten umzugehen.“ Besondere Relevanz gewinnt diese Aussage vor dem Hintergrund, dass sieben von zehn 14bis 17-Jährigen Stress als Hauptursache dafür angeben, sich nicht vollständig gesund zu fühlen. Und noch einen Mehrwert eines ent-
sprechenden Bildungsangebots hebt Knöpfle hervor: „Ein Schulfach Gesundheit würde nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch helfen, Fakten von subjektiven Meinungen zu unterscheiden.“ Dies sei besonders wichtig, da junge Menschen heute einer Flut von teils widersprüchlichen oder falschen Gesundheitsinformationen in sozialen Medien wie Tiktok oder Instagram ausgesetzt seien.
Unterstützende Fachkraft für Schulgesundheit
Neben einem eigenen Schulfach befürworten 64 Prozent der jungen Bundesbürger die Einführung von Schulgesundheitsfachkräften. Diese könnten als Ansprechpartner bei gesundheitlichen Fragen dienen, bei der Erstversorgung un-
Deutschland sucht
KI-
Pioniere an Schulen
Künstliche Intelligenz spielt im Alltag von Lehrkräften und ihren Schützlingen eine immer wichtigere Rolle Der erste bundesweite KI-Schulpreis soll dem Rechnung tragen. Primar- und Sekundarschulen dürfen ihre umgesetzten KI-Projekte, die bereits den Unterricht und die Schulorganisation bereichern, noch bis zum 10. Oktober 2025 einreichen.
Deutschland – Land der Ideen, die Deutsche Telekom Stiftung und die Dieter Schwarz Stiftung haben den ersten bundesweiten KI-Schulpreis ins Leben gerufen. Der Wettbewerb richtet sich an alle Primarund Sekundarschulen in Deutschland, die künstliche Intelligenz (KI) bereits erfolgreich in ihren Schulalltag integriert haben. Die Initiative verfolgt ein klares Ziel: Wegweisende Projekte und Konzepte sollen andere Bildungseinrichtungen inspirieren und die Möglichkeiten des Einsatzes von KI in der Bildung aufzeigen. Dabei liegt der Fokus nicht ausschließlich auf dem Einsatz im eigentlichen Unterricht, sondern meint auch innovative Ansätze in der Schulorganisation oder die Unterstützung von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern.
Zwei Kategorien für unterschiedliche Ansätze
Der Wettbewerb teilt sich in zwei Kategorien auf. Für den Bereich „KI-Gesamtkonzept“ können sich Schulen bewerben, die künstliche Intelligenz bereits strategisch und umfassend in verschiedensten Bereichen einsetzen. Dazu zählen etwa der Unterricht, die Förderung von Inklusion oder die Automatisierung administrativer Aufgaben
Die zweite Kategorie „KI-Teilkonzept“ richtet sich an Schulen, die KI gezielt in einem bestimmten Fachbereich oder für einen klar definierten Anwendungsfall nutzen Beispiele hierfür sind die Bereitstellung individueller Lernangebote oder spezielle Pilotprojekte.
Eine Fachjury bewertet die eingereichten Bewerbungen nach vier
terstützen und die Gesundheitskompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern. Die Forderung nach einem Gesundheitsfach ist im Übrigen keine kurzfristige Erscheinung. Seit 2021 liegt die Zustimmung unter jungen Menschen konstant bei über 80 Prozent, während es 2015 noch 74 Prozent waren Diese anhaltend hohen Zustimmungswerte interpretiert Knöpfle als „klaren Appell an die Kultusministerien der Länder". Weitere Dringlichkeit erhält das Thema vor dem Hintergrund, dass die Gesundheitskompetenz innerhalb der deutschen Bevölkerung immer weiter sinkt So zeigt eine aktuelle Studie der Technischen Universität München (TUM), dass drei Viertel der Erwachsenen Probleme im Umgang mit Gesundheitsinformationen haben Dabei stellt vor allem die digitale Gesundheitskompetenz, bei der über die Hälfte der Bevölkerung Defizite aufweist,einezunehmendeHerausforderung dar.
Gemeinsam mit ihrer Stiftung „Die Gesundarbeiter" engagiert sich die
keit und Nachhaltigkeit der Konzepte. Diese sollten laut den Veranstaltern übertragbar auf andere Schulen oder Fachbereiche sein und auf eine langfristige Wirkung abzielen.
Bewerbungsfrist läuft bis Oktober
Interessierte Schulen können sich noch bis zum 10. Oktober 2025
zentralen Kriterien. Entscheidend ist zunächst die kreative und effektive Nutzung der spezifischen Stärken von KI-Lösungen Die Umsetzung muss zudem bereits im Schulalltag erfolgt und mit der entsprechenden technischen Infrastruktur realisiert worden sein. Besonderes Augenmerk legt die Jury auf den geleisteten Beitrag zur Schulentwicklung Der Ansatz soll neue und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Bildungseinrichtung liefern Zudem bewertet die Jury die Skalierbar-
vivida bkk bereits seit Jahren für mehr Gesundheitskompetenz an Schulen. Neben der Forderung nach einem eigenen Schulfach setzt die Krankenkasse auf konkrete Projekte zur Förderung der Medien- und Gesundheitskompetenz Dazu gehören das Medienprojekt „#seiSmart" und die Kooperation mit dem Deutschen Basketball Bund (DBB) „In der Kooperation mit dem DBB steht für uns im Fokus, Kinder und Jugendliche für mehr Bewegung zu begeistern", erklärt Knöpfle Für November 2025 plant die vivida bkk wieder eine bundesweite Basketball-Grundschulwoche, mit der rund 30.000 Kinder erreicht werden sollen. Ziel sei es, durch positive Erlebnisse beim Sport sowohl das soziale Miteinander als auch die Gesundheitskompetenz junger Menschen frühzeitig zu stärken. aus
Weitere Informationen zur Studie„Zukunft Gesundheit 2024“: [ voge.ly/studiegesund2024 ]
kanntgegeben. Die nominierten Schulen präsentieren ihre Konzepte in digitalen Jury-Gesprächen am 17 und 21. November 2025. Den prämierten Schulen winken Geldpreise im Gesamtwert von 100.000 Euro und bundesweite Reputation als digitale Vorreiter Die Preisverleihung am 16. Januar 2026 auf dem Bildungscampus Heilbronn bietet zudem die Möglichkeit, Kontakte zu anderen in-
über das Online-Portal des KISchulpreises bewerben. Neben dem schriftlichen Bewerbungsformular können die Einrichtungen zusätzlich anschauliche Materialien wie Fotos oder Videos einreichen Pro Kategorie ist maximal eine Bewerbung pro Schule möglich, eine Vorauswahl wird bis Ende Oktober be-
novativen Bildungseinrichtungen und Experten zu knüpfen. aus
Weitere Informationen Noch bis 10. Oktober 2025 können sich Primarund Sekundarschulen mit Sitz in Deutschland für den KI-Schulpreis bewerben. [ voge.ly/ki-schulpreis25 ]
Tagesaktuell
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Kubernetes-Plattform für das Bildungsmanagementsystem Sachsen-Anhalt
Digitale Bildung souverän gestalten
Die digitale Transformation im Bildungswesen erfordert leistungsfähige, sichere und skalierbare IT-Infrastrukturen
Das Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt hat mit dem Bildungsmanagementsystem Sachsen-Anhalt (BMS-LSA) ein landeseinheitliches IT-System zur effektiven und transparenten Unterstützung sämtlicher Verwaltungs-, Planungs- und Statistikprozesse für Schulen, Schulbehörden und weitere an schulischen Prozessen Beteiligte geschaffen Das BMS-LSA beinhaltet wichtige und sensible Daten wie Meldere-
Soziale Medien
gisterdaten im Zusammenhang mit der Anmeldung von schulpflichtig werdenden Kindern zum Schulbesuch, Schullaufbahndaten und Schüler bezogene Zeugnisse Ausfall- und Datensicherheit sowie die ständige Verfügbarkeit des Systems sind von höchster Priorität Der Betrieb erfolgt als moderne, performante Kubernetes-Plattform as a Service (PaaS) aus der Private Cloud von GISA Diese Architektur ermöglicht eine hochverfügba-
re, containerisierte Anwendungslandschaft, die flexibel auf Lastspitzen reagieren kann – etwa während der Prüfungszeiträume oder bei landesweiten Datenerhebungen Mit dem Betrieb im BSIzertifizierten Rechenzentrumsverbund der GISA geht das Ministerium einen weiteren Schritt zu mehr digitaler Souveränität, um im IT-Kontext unabhängig und frei entscheiden zu können sowie die Kontrolle über die sensiblen
Youtuber und Influencer als Nachhilfelehrer
Komplexe Sachverhalte einprägsam, interessant und verständlich zu vermitteln, liegt zweifelsohne nicht jeder Lehrkraft. Diese Meinung teilen auch zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler, die dem Digitalverband Bitkom gegenüber angaben, dass Influencer und Youtuber diesbezüglich mehr Kompetenz mitbringen.
Der ohnehin schon im Wandel befindliche Medienkonsum hat mit dem Siegeszug der sozialen Medien noch einmal deutlich an Fahrt aufgenommen. War man früher noch froh über jedes bebilderte Internet-Tutorial, haben How-toVideos auf Youtube und Bilderstrecken auf Instagram dieser Form der Wissensvermittlung inzwischen den Rang abgelaufen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Bitkom fragen mittlerweile etwa vier von zehn Schülerinnen und Schülern ab 14 Jahren (39 Prozent) in sozialen Netzwerken wie
Reddit, Discord oder Instagram nach, wenn sie etwas in der Schule nicht verstehen.
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst sieht vor diesem Hintergrund deutlichen Handlungsbedarf an den Schulen: „Wenn Schülerinnen und Schüler bei Verständnisfragen
„Mein Bildungsraum“: Projekt gewinnt Award
Das Projekt TrainSpot2 hat verschiedene Weiterbildungsangebote für Lehrende so vernetzt, dass sich Nutzer auf „Mein Bildungsraum“ ihren eigenen Lernpfad flexibel zusammenstellen können Dafür wurde das Team jetzt mit dem Grundtvig Award ausgezeichnet
Ein Förderprojekt im Rahmen von „Mein Bildungsraum“ ist mit dem europäischen Preis für Innovationen in der Erwachsenbildung, dem EAEA Grundtvig Award 2025, ausgezeichnet worden. Der Preis in der Kategorie „Lokale, regionale oder nationale Angebote“ ging an das Projekt „Train-the-TrainerHotSpot für die Erwachsenen- und
Bildungsdaten zu behalten Die Private Cloud-Lösung bietet nicht nur rechtliche und sicherheitstechnische Vorteile, sondern stärkt auch die Innovationsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung.
Die Umsetzung des Projekts erfolgte in nur fünf Monaten – von der Konzeption über die Sicherheitsarchitektur bis hin zum produktiven Betrieb Die enge Zusammenarbeit zwischen Ministerium, GISA und weiteren Partnern war dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor Das BMS-LSA ist ein gutes Beispiel dafür, wie digitale Bildung
zuerst in Reddit oder Discord fragen, zeigt das: Schule muss näher an die digitale Lebenswelt rücken und sich digitale Lernmedien stärker zunutze machen.“ Youtuber und Influencer würden Jugendliche mit Formaten erreichen, die vielen Schulen und ihren Lehrkräften fremd sind 64 Prozent der befragten Lernwilligen finden sogar, dass Influencer und Youtuber ihnen Sachverhalte und schulische Fragen besser erklären könnten als ihre Lehrkräfte. Etwas mehr als ein Drittel (34 Prozent) wäre nach eigenen Angaben gar durch bestimmte Prüfungen durchgefallen, hätte es entsprechende Lernvideos in sozialen Netzwerken nicht gegeben.
Social-Media-Verbot im Unterricht
Soziale Netzwerke würden allerdings nicht nur das eigenständige Lernen verändern, sondern auch
Weiterbildung“ – TrainSpot2. Unter Leitung des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) hat das Projektteam eine Weiterbildungsinfrastruktur für Lehrkräfte in der Weiterbildung entwickelt und an „Mein Bildungsraum“ angeschlossen. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es Fortbildungsangebote verschiedener Anbieter vernetzt und miteinander kompatibel macht Basis dafür ist das GRETA-Kompetenzmodell, ein übergreifendes, wissenschaftlich fundiertes Referenzmodell für die Handlungskompetenz Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung Der Award der EAEA, der European Association for the Education of Adults, wurde im Rahmen der EAEA-Generalversammlung im Juni in Leipzig übergeben. Dr. Peter Brandt und Dr Anne Strauch (DIE) nahmen den Preis stellvertretend für das Projektkonsortium
nicht nur in der Schule, sondern auch in der Bildungsverwaltung neu gedacht und auch praktisch umgesetzt werden kann. Technologische Exzellenz, eine strategische Partnerschaft und ein klares Bekenntnis zur digitalen Souveränität bilden in Sachsen-Anhalt somit das Fundament für eine zukunfts- und ausbaufähige Bildungsinfrastruktur.
Weitere Informationen [ gisa.de/public ]
den Alltag in der Schule und den sozialen Umgang untereinander, berichtet der Bitkom Und das stößt selbst bei den Befragten nicht immer auf Gegenliebe Über die Hälfte (54 Prozent) der Befragten sehen nämlich im Schulalltag, dass ihre Klassenkameradinnen lieber heimlich soziale Medien nutzten, statt aufmerksam dem Unterricht zu folgen. Bei 31 Prozent der Schülerinnen und Schüler sprechen sich deshalb inzwischen dafür aus, die Social-Media-Nutzung in der Schule zu verbieten, Für die besagte Umfrage hat Bitkom Research deutschlandweit insgesamt 502 Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 19 Jahren telefonisch befragt. aus
Weitere Informationen
Zu den aktuellen Studienergebnissen des Bitkom:
[ voge.ly/schulfluencer ]
entgegen, zu dem auch die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Eberhard Karls Universität Tübingen, die WBS Training AG und die Technische Hochschule Lübeck gehören In ihrer Dankesrede erklärten sie: „Der Gewinn des Grundtvig-Preises bestätigt unseren Ansatz, dass Flexibilität und regulatorische Vorgaben Hand in Hand gehen können.MitunseremProjektTrainSpot befähigen wir Lehrkräfte in der Erwachsenenbildung, sich in ihren bevorzugten Kontexten professionell weiterzuentwickeln.“
„Mein Bildungsraum” (ursprünglich: Nationale Bildungsplattform) hat bis 2025 mit Unterstützung von EU-Mitteln Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur digitalen Bildung gefördert und ihre Anschlussfähigkeit getestet. Seit Juli 2024 läuft das Projekt bei der Agentur für Sprunginnovationen SPRIND, die auch das Betriebskonzept entwickeln soll. nh
EAEA Grundtvig Award der European Association for the Education of Adults
Inserentenverzeichnis
AKDB Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in BayernMünchenwww.akdb.de18 eGovernmentAugsburgwww.egovernment.de10, 22, 26, 28 Fabasoft Deutschland GmbHFrankfurt am Mainwww.fabasoft.com18 genua gmbhKirchheimwww.genua.de18 Governikus GmbH & Co. KGBremenwww.governikus.de18 Healthcare-Digital.deAugsburgwww.healthcare-digital.de2 OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsges. mbH HannoverHannoverwww.optimal-systems.de18 PayPal Deutschland GmbHKleinmachnowwww.paypal.de/verwaltung18 PDV GmbHErfurtwww.pdv.de18 POLYAS GmbHKasselwww.polyas.de15 procilon GmbHTauchawww.procilon.de18
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